J „ —— . 11 — 2 5 rr e 2 — r n Viernhe Viernheimer Zeitung ——— n ü— 1 14 4 1 * Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen: Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. „Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ er Anzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 Nr. 6. U Wochenrundſchau. Die Weihnachtsferien der Parlamentarier haben nicht wiel länger gedauert, als die Schulferien der Kinder. Gegenwärtig iſt ſchon der Reichstag wieder an der Arbeit, und beide Häuſer des preußiſchen Landtags haben ihre Beratungen eröffnet. Im Reichstag hat die Beratung der freiſinnigen Interpellation auf Abſchaffung oder Ab⸗ änderung des Zündholzſteuergeſetzes die Gemüter nicht derartig in Erregung verſetzt, wie manche Leute viel⸗ leicht erwartet hatten. Gute Seelen hatten ſich nämlich von der Beratung verſprochen, daß bei dieſer Gelegenheit die ganze Reichsfinanzreform abermals aufgerollt und da⸗ bei die ſchönſten Agitationsreden zum Fenſter hinausge⸗ lten werden würden. Für dieſe gab es leider eine äuſchung. Denn wenn auch das heiß erſehnte Thema berührt wurde, es kam doch nicht mit der nötigen Wucht und Durchſchlagskraft zum Ausdruck. Das Stroh iſt nach⸗ gerade ſo oft ſchon gedroſchen worden, daß ſelbſt den AUnentwegteſten“ die Luſt am Weiterdreſchen vergehen mag.— Der preußiſche Landtag iſt mit einer Thron⸗ rede eröffnet worden, die ausnahmsbweiſe nicht der Kaiſer. ndern in ſeiner Vertretung der Miniſterpräſident von ethmann⸗Hollweg verlas. So nüchtern und trocken, wie der Vortrag des Miniſterpräſidenten, war auch der In⸗ halt ſelbſt. Das Intereſſanteſte iſt eigentlich das, was in der Thronrede nicht geſagt, ſondern mit vollem Be⸗ dacht verſchwiegen wird. Wir hören von einer Beſſe⸗ kung der Staatsfinanzen. Zwar ſchließt auch der neue Etat wieder mit einem Fehlbetrag; er iſt aber weit ge⸗ ringer als derjenige des laufenden Etats. Er beziffert ö lich auf rund 29 Millionen und wird gedeckt durch die rweiſungen der Eiſenbahnverwaltung in Höhe von 32½ Millionen Mark. In ſeiner Etatsrede hat der neue Finanzminiſter Herr Dr. Lentze dies im einzelnen dar⸗ blichen Förderungen nicht fehlen und namentlich das 0 und begründet. Natürlich wird es auch an er⸗ Eiſenbahnweſen dürfte bei der rapiden Verkehrsentwicke⸗ kung erhebliche Aufwendungen nötig machen. Von einem Geſetzentwurf betreffend die Bildung von Zweckverbän⸗ der Kommunen war auch bereits ſeit langer Zeit die Rede. Beſonders wichtig war der Hinweis auf die Hebung der körperlichen und ſittlichen Kräfte der ſchulent⸗ laſſenen Jugend. Hier will die Regierung eine plan⸗ mäßige Ausgeſtaltung der Jugendpflege einleiten, was natürlich ebenfalls erhebliche Aufwendungen in Geldmit⸗ keln nötig macht. Nach welchen Ideen und Grundſätzen die Regierung hier vorzugehen gedenkt, wurde noch nicht verraten, wir werden das erſt ſpäter erfahren und wahr⸗ ſcheinlich wird die Vorlage, die ſich damit befaßt, eine anz erhebliche Diskuſſion, ja vielleicht leidenſchaftliche tten im Parlamente hervorrufen. Denn die Anſchau⸗ ungen über das, was der Jugend zu Nutz und Frommen e ſind unendlich verſchieden. Man denke nur an e Beſtrebungen, welche ſediglich auf die Körperpflege Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Hedwig Lange. 25(Nachdruck verboten) Das ganze Haus ſchien ſich gerüſtet zu haben, ein Freuden⸗ ſeſt zu begehen. So hatte man es ſeit dem Tage gehalten, da Mechthilds heimliche Botſchaft gekommen, daß Konrad lebe und daß fie ihn wiederbringen würde. Allabendlich war das Haus in jedem Winkel hell, in der Küche ein Mahl gerüſtet, Konrads Zimmer und Bett bereit, ihn aufzu⸗ nehmen. 0 Wie ein Dämpfer auf die allgemeine Freudenſtim⸗ mung wirkte es, als man allmählich inne wurde, in wel⸗ chem kläglichen Zuſtande Konrad zurückgekehrt war und wie wenig ſein vom Fieber umfangenes Hirn fähig war, ſelbſt Freude zu empfinden oder die Freude der anderen zu verſtehen. Man hatte nicht ſobald die Sachlage begrif⸗ fen, als man auch von aller Feier des freudigen Ereig⸗ niſſes abſah. Still entfernten ſich die Dienſtboten, Peter und Kathi mit ſich führend; die Zurüſtungen zum Eſſen wurden eingeſtellt. Die Tucherin ſah es als ihre erſte und dringendſte Pflicht an, dem Leidenden in ſein Bett zu helfen. f J Während ſie und Brigitte um ihn waren, ſaß Mechthild mit beklommenen Empfindungen dem Ratsherrn Tucher im Familienzimmer gegenüber. Das Gefühl, völlig über⸗ flüſſig zu ſein, das ſie ſchyn bei der Begrüßungsſcene ge⸗ habt hatte, während der ſie ſo ſtumm und unbeachtet bei⸗ eite ſtand, überkam ſie in dieſem Augenblicke dem Vater Konrads gegenüber mit doppelter Gewalt, und aus dieſer Stimmung heraus bat ſie:„Ich bitte, laßt Euch nicht ver⸗ budern, zu Eurem Sohne zu gehen. Mir iſt die Rückſicht quälend, welche Ihr mir erweiſt.“ „Wie könnt Ihr,“ ſprach er liebreicher, als er je zu Im S chatten der Freilinde Samstag, den 14. Januar 19. und auf die ganz einſeitige Ausbildung des Sports ge⸗ richtet ſind, die lediglich zur Verrohung des heranwach⸗ ſenden Geſchlechts führen kann. Man denke ferner an die Fanatiker des geiſtigen Nihilismus, die jedes ideale Stre⸗ ben in der Jugend vernichten möchten. Man denke an die Schwärmer für ſexuelle Aufklärung und derlei Hokuspokus und man kann ſich einen Vorgeſchmack machen von dem, was bei entſprechender Gelegenheit von den Bänken der Abgeordneten aus der Regierung empfohlen wird. Wir unſererſeits wollen nur hoffen, daß neben der körper⸗ lichen Weiterbildung der Jugend auch die Intereſſen der Geiſtespflege, die Intereſſen geſunder Sittlichkeit und wahrer Religioſität nicht zu kurz kommen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß das Schweigen der Thronrede über Dinge, von denen man doch gern etwas gehört 1750 heftigſte und leidenſchaftliche Debatten hervorrufen wird. In Oeſterreich iſt die Bildung des neuen Kabinetts Bienerth zur Tatſache geworden. Allerdings ſind nicht zwei Tſchechen in das Miniſterium gekommen, ſondern nur einer, dagegen gehören ihm zwei Polen an. Das Kabinett trägt den Charakter eines Geſchäftsminiſteriums, das man nur als eine politiſche Uebergangsperiode be⸗ trachten kann. Spanien iſt eine kurze de Zeit beunruhigt wor⸗ den durch Gerüchte von einen tentat auf König Alfons, der ſich gegenwärtig auf einer Reiſe in Afrika befindet. Die Alarmnachrichten haben aber eine harmloſe Auf⸗ klärung gefunden. Lediglich durch Zufall ſind Schüſſe aus einem Revolver losgegangen, die keinerlei Schaden an⸗ gerichtet haben. Rußland liefert andauernd unerquickliche Beiträge zun Kulturgeſchichte. Vor einigen Jahren, während des ruſ⸗ ſiſch⸗japaniſchen Krieges, wurde feſtgeſtellt, daß ein ruſſi. ſcher Großfürſt ca. 10 Millionen Rubel von Geldern ver⸗ untreut und in Paris mit Frauenzimmern verpraßt hatte, die für das Rote Kreuz geſammelt worden waren. Dieſes noble Beiſpiel ſcheint Nachahmung gefunden zu haben Kürzlich wurden neue Unterſchleife beim ruſſiſchen Roter Kreuz entdeckt. Wie jetzt bekannt wird, ſind dieſe Betrüge⸗ reien noch umfangreicher, als man zuerſt annahm. Ueber 50 Perſonen, meiſt Agenten in der Provinz, ſind biz jetzt in die Angelegenheit verwickelt, und vorläufig ſind mehr als eine Million Mark Veruntreuungen feſtgeſtell. worden. Man erwartet weitere ſenſationelle Enthüllungen. Moabit. Oder erſte der Prozeſſe um die Krawalle in Moabit iſt zu Ende. Er hat zu einer V Verurteilung der Ange⸗ klagten zu längeren Gefängnisſtrafen, bis zu 3½ Jahren, geführt. Uebereinſtimmend ſteht die Preſſe auf dem Stand⸗ punkte, daß der ſpringende Punkt bei der Sache die Frage war, ob die Sozialdemokratie als Förderer oder Leiter hinter dieſem Prozeſſe geſtanden hat, und faſt ihr geſprochen,„ſo kalt von höflicher Rückſicht reden. Ver⸗ möget Ihr denn nicht daran zu glauben, daß es mir ein Herzensbedürfnis iſt, mit derjenigen allein zu ſein und ihr zu danken, die mir meinen Sohn gerettet hat und von nun an nächſt Weib und Kindern meinem Herzen am nächſten ſtehen ſoll?“ Er ſtreckte ihr beide Hände ent⸗ gegen. Mechthild ſah den ernſten Mann, deſſen Mienen auf einmal ſo freundliche Milde widerſtrahlten, ſcheu und ungewiß an, und nur zögernd legte ſie ihre Hände in die dargebotenen. „Ihr zürnt mir alſo nicht, die ich doch der eigent⸗ liche Anlaß zu all dieſem Schrecklichen war, das Ihr erleben mußtet?“ „Wie könnte ich Euch zürnen, die Ihr Euere eigene Sicherheit und Leben für uns eingeſetzt habt. Mein Leben⸗ lang will ich's bedenken.“ „Wenn Ihr zu Dank verpflichtet zu ſein glaubt,“ er⸗ widerte Mechthild raſch,„ſo tragt es beim Peter Rasmus ab. Glaubt mir, er trägt den Hauptanteil am Gelingen des Werks. Ohne ihn wären wir wohl nicht hier. Ver⸗ ſchaff t ihm außerhalb des Machtbereichs meiner Brüder einen beſcheidenen Poſten als Packer oder Hausknecht Ihr werdet doch Geſchäftsverbindungen haben— der ihm geſtattet, zu leben, und die Kathi zu freien, die ebenfalls wacker mitgeholfen hat.“ Der Ratsherr nickte eifrig.„Gewiß, ich weiß, daß ich ihnen Dankbarkeit ſchulde. Indeſſen, was ich für dieſe beiden tun werde, hoff ich, ſoll ſich mit Eurem und Hon⸗ rads fernerem Schickſal zugleich entſcheiden. Ich gedachte, Euch zu Eurer Sicherheit ſo bald als möglich nach Amſter⸗ dam zu ſchicken. Dort lebt mir ein älterer Bruder, nicht mehr ſo rüſtig als ich es bin und ohne männlichen Erben für ſein Geſchäft, dem Konrad eine erwünſchte Stütze ſein wird. Meines Bruders Haus iſt reich und mächtig; es wird auch für unſere beiden Schützlinge ein Plätzchen ———.—.—.———— 27. Jahrgang. ebenſo etnmutig wird von allen Seiten ron ſtatiert, daß das Urteil des Gerichtshofes dieſe Behauptung der Staats⸗ anwaltſchaft ſtillſchweigend ablehnt. Die Kundgebungen der einzelnen Blätter zu dieſem Urteil und dem ganzen Prozeſſe richten ſich natürlich wieder, wie nicht anders zu erwarten, nach der volitiſchem Richtung. Der ſozialdemokratiſche„Vorwärts“ jubelt unter der Ueberſchrift„Mißlungen“: „Eine Staatsaktion iſt zu Ende gegangen, ein Anſchlag gegen die Arbeiterbewegung mißlungen. Die Begründung des oben mitgeteilten Urteils iſt die Bankerotterklärung der G. m. b. H. zur Ausſchlachtung der Moabiter Krawalle gegen die Arbeiterbewegung, gegen die Sozialdemokratie! Die Mit⸗ glieder dieſer Kumpanei, die Junker und Scharfmacher, der Reichs verband und die Ordnungspreſſe, die Regierung und die Polizei, ſie alle haben eine bittere Niederlage zu be⸗ klagen. Und mit ihnen hat die Staatsanwaltſchaft zu trauern. Der Wucht dieſer Beweisaufnahme konnte kein Gericht wider⸗ ſtehen, die kompromittierliche Suche nach zuverläſſigen Rich⸗ tern war ganz vergeblich. Dieſer mit lautem Trara be⸗ gonnene große politiſche Tendenzprozeß gegen die„Umſturz⸗ gartei“ war für die Reaktion ſchon verloren, ſobald den Zeugen der Polizei die erſten Zeugen der Verteidigung gegen⸗ üübertraten.„Jeder Tag der Verhandlung hat dieſes Er⸗ gebnis bekräftigt, und der Spruch des Gerichts hat nun das Siegel darauf geſetzt. Soweit die Aktion der Anklage⸗ behörde politiſchen Charakter trug, iſt ſie ſchmählich und reſtlos zuſammengebrochen.“ Natürlich endet der„Vorwärts“ mit der Forderung ſchärfſten Vorgehens gegen jene Schutzleute, deren Hal⸗ tung in dem Prozeſſe zu Bedenken Anlaß gab. Auch die freiſinnige Preſſe ſteht entſchieden auf dieſem Standpunkte. Beim„Berliner Tageblatt“ aſphaltliberaler Färbung kann man es natürlich nur als ſelbſtverſtänd⸗ lich anſehen, wenn es zur Verherrlichung der geliebten und um Wahlhilfe für den Freiſinn angebettelten Sozial⸗ demokratie den Ueberlegenen ſpielt und die Polizei fol⸗ gendermaßen abkanzelt: 5 „ b.: wichtiger als dieſe einzelnen Urteilsſprüche— die Begründung, in welcher das Gericht ſeine in 43 lang Sitzungen gereifte Auffaſſung ausgeſprochen hat. Die ein⸗ zelnen Urteilsſprüche treffen die Angeklagten mehr oder minder ſchwer— die Begründung trifft das heutige Polizeiſyſtem und die Herren v. Bethmann⸗Hollweg und v. Jagow mit geradezu vernichtender Kraft. 5 f Obgleich man in Preußen nachgerade weiß, daß die herr⸗ ſchende Geſellſchaft von den Gerichten nicht Urteile, ſon⸗ dern Dienſte erhofft, und daß dieſe Hoffnungen nur zu häufig in Erfüllung gehen, hat die herausfordernde Un⸗ geniertheit, mit der man in dieſer Moabiter Affäre die Richter zu„leiten“ verſucht, doch allgemein verblüfft. Bisher hatte die Regierung, hatten die regierenden Kreiſe es zu⸗ meiſt wie der korrekte Gatte Noras gemacht, dem es auf eine kleine Geſetzwidrigkeit nicht ankommt, wenn nur die Welt nichts davon weiß— hier aber warf man auch die Maske äußerer Korrektheit leichtherzig ab, und die letzte Schamhaftiakeit ſchwand. Das Gericht erteilt Herrn v. Betb⸗ haben, in dem ſie ſich betätigen und ihr Auskommen haben werden. Konrads Erkraukung ändert freilich den Plan inſofern, als Eure Abreise bis zu ſeiner Geneſung verſchoben werden muß. Doch ſolange ihn die Mauern unſeres Hauſes umſchließen, iſt er ja vor den Nach⸗ ſtellungen ſeiner Feinde geſichert““ Mechthild, die den Ausführungen des Ratsherrn mit groß und größer werdenden Augen gefolgt war, ſagte endlich ſchüchtern:„Verzeiht, Ihr ſprecht immer von uns beiden zugleich. Wie ſoll ich das verſtehen?“ „Nun, ich hoffe doch, daß Konrads trübe Stimmung die ſich zur eigenen Qual die Freude Eures Beſitzes ver⸗ ſagen zu müfſen glaubte, beſſerer Kenntnis weichen wird. Seiner Lebensretterin wird er gern die Hand reichen, und Prieſterwort ſoll Euch nach Recht und Sitte verbinden, bevor ihr die gemeinſchaftliche Reiſe nach Amſterdam antretet.“ „Herr Tucher!“ ſtammelte Mechthild„Wie könnet Ihr ſo ſprechen? Was zuvor zwiſchen uns ſtand, das ſteht auch heute da; das eben Geſchehene ändert daran nichts.“ Sie war in atemloſer Erregung von ihrem Sitz auf⸗ geſtanden.„Laſſet mich nun gehen. Grüßt Eure Frau und Brigitte und kon. dem Kranken meine innig⸗ ſten Wünſche, daß er bald geneſen möge.“ „Wohin denn, Mechthild?“ „Ans Marienkloſter poch' ich jetzt,“ erwiderte das Mädchen leiſe,„und wenn ſich dann ſeine Pforte hinter mir ſchließt, ſo tut ſie ſich ſür mich nicht wieder auf in dieſem Leben. Das weiß ich, und ich begehre nichts anderes.“ „Jetzt zur ſpäten Stunde wollt Ihr noch auf die Straße? Nimmermehr leid ich das. Hat Euch denn der Konrad ſo wehe getan, daß Ihr Euch die Gaſtfreundſchaft ſeiner Eltern nicht für die einzige Nacht gefallen laſſen wollt? 5 Fortſetzung ſolgt.) d mann⸗Homweg eine Antwort, die er ſich nicht hinter den Spiegel ſtecken wird:„Es handelt ſich nicht um verein⸗ zelte Mißhandlungen, ſondern das Gericht hat die Ueber⸗ zeugung, daß die polizeilichen Mißgriffe und Uebergrifſe in einer größeren Anzahl von Fällen ſtattgefunden haben.“ Schwerer als dieſes Urteil des ſehr geſchäftskundigen „Berliner Tagebl.“ wiegt die entſchloſſene Betonung der Schuldloſigkeit in der„Freiſinnigen Zeitung“, die in ern⸗ ſterem Tone, aber ebenſo beſtimmt der Polizei ein„nicht befriedigend“ ins Zeugnis ſchreibt.. Anders lauten natürlich die Urteile der rechtsſtehen⸗ den Preſſe. Die eigentliche konſervative Preſſe enthält ſich der Stellungnahme oder ſie bringt ſie in den nächſten Nummern. Dahingegen kommt die den Nationalliberalen naheſtehende„Tägliche Rundſchau“ zu einer entſchiedenen Verurteilung der Sozialdemokratie trotz der Zurückhal⸗ tung, die das Urteil gegenüber der ſo viel und ſo laut be⸗ haupteten politiſchen Bedeutung des Prozeſſes übt. Da heißt es: „Wenn ſie ſich ſchon entſchloß, das Odium eines„politi⸗ ſchen“ Prozeſſes auf ſich zu laden, mußte ſie eines Er⸗ folges ſicher ſein, der das rechtfertigte. Wie die Beweis⸗ aufnahme ergab, hatte ſie kaum Grund zu ſolcher Sicher⸗ heit. Und wie der ganze Verlauf und Ausgang des Prozeſſes zeigte, hat die Staatsanwaltſchaft gerade das Gegenteil von dem erreicht, was ſie wollte: Eine durch wochenlange Ad⸗ vokatenarbeit herbeigeführte Verdunkelung des vorher in der ganzen Oeffentlichkeit klar vorhandenen Bewußtſeins von der moraliſchen Verantwortlichkeit der Sozialdemokratie für die Moabiter Ereigniſſe. Moraliſch verurteilt war die Sozial⸗ demokratie, ehe dieſer Prozeß begann. Das vergebliche wochen⸗ lange Bemühen um eine formal juridiſche Verurteilung hat in eiten Kreiſen ganz berechtigte Zweifel an der Richtigkeit E moraliſchen Verurteilung entſtehen laſſen, durchaus zum Schaden einer treffenden Wertung des Wirkens der Soztal⸗ demokratie... Selbſtverſtändlich wird die ſozialdemokra⸗ tiſche Einpeitſcherſchaft durch den Prozeßausgang nicht im ge⸗ ringſten von der Schuld entlaſtet, die ſie natürlicherweise an den Moabiter Ereigniſſen trägt.“ Leider nimmt die unerquickliche Sache nunmehr vor dem Schwurgericht ihren Fortgang, alſo an einer Stelle, wo eine Bank voller geſchickteſter Verteidiger das An⸗ ſehen des Staates, der Gerichte und der Polizei noch beſſer zu untergraben vermögen als vor einer Straf⸗ kammer. 2 1 * In der Urteilsbegründung wird ausdrücklich erklärt, daß Mißgriffe auch ſeitens der Polizei vorgekom⸗ men ſind, andererſeits, daß ein gewiſſer Haß gegen die Polizei in den Kreiſen der Arbeiter beſteht.„Wenn das Gericht nur die Straftat als ſolche in Betracht zieht, ſo muß auch das Strafmaß berückſichtigt werden, das Ver⸗ halten der Angeklagten nach der Tat. Wenn jemand ſagt: Er habe in der Erregung des Augenblicks gehandelt und er bedauere ernſtlich ſeine Verfehlung; wenn er wirkliche und nicht erheuchelte Reue zeigt, dann kann das Gericht im Strafmaß Milde walten laſſen. Im vorliegenden Falle haben aber nur ſehr wenige der Angeklagten offen ihre Tat zugeſtanden und Reue gezeigt. Zu Gunſten der Angeklagten iſt allgemein die große Erregung ange⸗ nommen worden, die ſich der Bevölkerung in jenen Tagen bemächtigt hatte. Ferner ſpricht zu ihren Gunſten, daß ſie nach ihrer ganzen Bildung leichter zu Tätlichkeiten neigen. Strafmildernd muß weiter berückſichtigt werden, daß bei einem großen Teil der Bevölkerung die Meinung vorhanden war, daß in wiederholten Fällen die Beamten mit der Waffe Mißbrauch getrieben haben. Auf der ande⸗ ren Seite muß zu Ungunſten der Angeklagten berück⸗ ſichtigt werden, daß durch dieſe Vorgänge ein ganzer Stadtteil tagelang in ſeiner Sicherheit erſchüttert worden iſt. Das Geſetz geht ſelbſt davon aus, daß die Strafe er⸗ heblich ſtrenger ſein muß, wenn die Tat ſich nicht gegen einen einzelnen, ſondern gegen die Geſamtheit richtet. Der große Rechtslehrer Ihering ſagt in ſeiner Einleitung in ſeinem„Kampfe ums Recht“:„Die Gerechtigkeit hält als Symbol in der einen Hand die Wage, mit der ſie das Recht abwägt, in der andern führt ſie das Schwert. mit der ſie es behauptet. Das Schwert ohne die Wage iſt freilich die Willkür, aber die Wage ohne das Schwert lſt die Ohnmacht des Rechts.“ Es muß alſo ſorgfältig abgewogen werden bei jedem Angeklagten, ob er ſtrafbar ſt. Das iſt geſchehen. Es muß aber auch das Recht durch⸗ Elea werden und da erfordert jede Tat eine entſprechende trafe.“ Das Urteil ging zum großen Teil weit unter die Strafanträge des Staatsanwalts herab. Politiſche Rundſchau. )—(die Generalverſammlung der Katholiken Deutſch⸗ lands wird in dieſem Jahre bekanntlich in Mainz ſtatt⸗ finden. In einer Sitzung des Zentralausſchuſſes zur Vorbereitung des Katholikentages wurde der Termin auf 6.—10. Auguſt feſtgeſetzt, da in dieſer Zeit die großen Schulferien ſind und infolgedeſſen mehr Lokale zur Ver⸗ fügung ſtehen. Kardinal Fiſcher von Köln hat ſein Erſcheinen zugeſagt. Gleichzeitig mit dem Katholikentage iſt eine Ausſtellung für chriſtliche Kunſt ge⸗ plant. Die wüſten deutſch⸗feindlichen Ausſchreitungen in Metz, von denen wir unſeren Leſern Mitteilung gemacht haben, haben der Regierung zu ſcharfen Maßregeln Veranlaſſung gegeben. Der Bezirkspräſident von Metz, Graf Zeppelin, hat den Sportverein„Lorraine ſpor⸗ tive“ aufgelöſt. Bei der Beſtrafung der Tumultuanten ſoll ein Exempel ſtatuiert werden. Parlamentariſches. 2 Der Arbeitsplan des Reichstages, der vom Se⸗ niorenkonvent feſtgeſetzt wurde, ſetzt den Beginn der zwei⸗ ten Leſung des Etats auf den 13. Februar an. Bis dahin iſt in Ausſicht genommen: vom 12. bis 14. Januar die zweite Leſung der Novelle zum Strafgeſetzbuch, 16. bis 18. Januar die zweite Leſung des Zuwachsſteuergeſetzes, 19. und 20. Januar die zweiten Leſungen der Fernſprech⸗ gebührenordnung und des Reichsbeſteuerungsgeſetzes, 24. bis 26. Januar die erſte Leſung des Geſetzes über die Verfaſſung Elſaß⸗Lothringens. Am 28. Januar ſoll die zweite Beratung der Strafprozeßordnung beginnen. Für die Etatsberatung, zweite und dritte Leſung, ſtehen, wenn der Etat rechtzeitig vor dem 1. April verabſchiedet wer⸗ den ſoll, nach dieſem Arbeitsplan 33 Tage zur Verfügung, wovon vier Tage auf die dritte Leſung gerechnet werden. Dazwiſchen müſſen auch die zweite und dritte Leſung des Friedenspräſenzgeſetzes und die dritte Leſuna des Zu⸗ wachsſteuergeſetzes erledigt werden. Zwei Tage find außerdem für unvorhergeſehene Verhandlungen in Aus⸗ ſicht genommen. ? Die Reichstagskommiſſion für den Kolonial⸗ und Konſulargerichtshof hat einen Centrumsantrag angenom- men, nach dem anſtatt zwei nur ein Verwaltungsbeamter in dieſen Gerichtshof berufen werden ſoll. Um die Un⸗ abhängigkeit der Richter nicht zu durchbrechen, wurde auch der Centrumskompromißantrag von der Linken bekämpft. Für Berlin als Sitz des Gerichtshofes ſpra— chen ſich der Regierungsvertreter, Centrum und Konſer— vative aus. Für Hamburg ſprach der Vertreter des Fort⸗ ſchritts. Ein Beſchluß wurde nicht gefaßt. ? Erledigte Kommiſſionsarbeiten. Die Reichstags⸗ kommiſſion für die Wertzuwachsſteuer hat den Be⸗ richt für das Plenum fertiggeſtellt; auch die Budget⸗ kommiſſion ſtellte die Berichte über die Fernſprech⸗ gebührenordnung und das Reichs beſteue⸗ rungsgeſetz feſt. 7 Die Reichsverſicherungskommiſſion nahm in zweiter Leſung nur unweſentliche Aenderungen an dem Abſchnitt „Krankenhilfe“ vor. Die Anrechnung von Kranken⸗ geld aus anderen Verſicherungen ohne Rechtsanſpruch wurde wiederhergeſtellt. Europäiſches Ausland. Norwegen. k Das Storthing, das norwegiſche Parlament, iſt vom König feierlich eröffnet worden. Derſelbe hielt eine Thronrede, die unter anderm die vom Schieds⸗ gericht über die Frage der Renntierweiden im nördlichen Schweden angeſtellten Unterſuchungen ſowie die im Juli und Auguſt v. J. in Spitzbergen abgehaltene Konferenz beſpricht, deren Entwurf für ein internationales Ab- kommen den übrigen intereſſierten Mächten vorgelegt wor— den ſei. Das abgelaufene Jahr war den Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen Norwegens günſtig: die Staatseinnahmen zei⸗ gen einen bedeutenden Ueberſchuß. Das Budget iſt auch diesmal aufgeſtellt worden, ohne daß es nötig war, neue Steuern vorzuſchlagen. Sodann verkündet die Thronrede eine Anzahl neuer Geſetzvorlagen an. Türkei. * Auch in Arabien wollen die Verhältniſſe nicht zur Ruhe kommen, und die ewigen Erhebungen machen der Pforte andauernd zu ſchaffen. Wie die Blätter melden, dauert die aufſtändiſche Bewegung in der weſtarabiſchen Landſchaft Aſſyr, wo Said Idris einige Orte angriff, fort. Der Ort Abha iſt von den Aufſtändiſchen einge- ſchloſſen. In dem letzten Kampf bei Abha ſollen die Araber dreihundert Tote verloren haben. Der Iman Jahia erſchien in der Nähe der Stadt Sana. Einige Bataillone, welche unweit der Stadt von den Aufſtän⸗ diſchen eingeſchloſſen waren, kehrten dorthin zurück. Dieutſcher Reichstag. Berlin, 10. Januar. Die erſte Reichstagsſitzung nach Neujahr wurde vom ßräſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz eingeleitet mit den iblichen Neujahrsgrüßen an die Reichsboten und einem varm empfundenen Nachruf an den verſtorbenen frü⸗ heren Reichstagspräſidenten Grafen Balleſtrem. Das Haus rte ſein Andenken wie dasjenige der kürzlich verſtor⸗ jenen Abgg. Hirſchberg und Schmid, die beide dem Cen⸗ rum angehört hatten, durch Erheben von den Sitzen. Alsdann begann die Beratung der freiſinnigen Inter⸗ hellation zur Abänderung der Zündhalzſteuer. Alle mög⸗ ichen neuen Erfindungen auf dem Gebiete des Erſatzes ür Zündhölzer lagen auf dem Tiſch des Hauſes. Die Begründung der Interpellation, zu deren ſofortigen Be⸗ intwortung ſich Staatsſekretär Delbrück bereit erklärte, hatte Abg. Enders(fortſchr. Vp.) übernommen. Er hielt eine längere Rede, verſtand es jedoch nicht, das Inter⸗ eſſe des Hauſes ſonderlich zu feſſeln. In der Beſpre⸗ chung gab Graf Oppersdorf(Ctr.) zu, daß in der undwareninduſtrie Mißſtände vorhanden ſeien, denen er die Aufhebung der Steuer kein Ende machen könne. „ Budgetkommiſſion des Reichstages werde eventuell Aeoßnahmen zur Erledigung dieſer Mißſtände zu treffen haben. Abg. Oſann(cntl.) iſt gleichfalls der Anſicht, daß eine Aufhebung der Steuer nicht am Platze ſei. Wohl aber ſeien beſondere Maßnahmen zur Steuerung der Not in der Zündwareninduſtrie angebracht. Abg. Hahn(B. d. L.) gibt ſeiner Freude über dieſe Auslaſſung des kon⸗ ſervativen Redners Ausdruck und meint, wenn es jetzt zu einer Abſtimmung käme, dann würden die Nationallibe⸗ ralen nicht für die Aufhebung der Steuer ſtimmen. Nach einer Reihe von perſönlichen Bemerkungen gab es eine längere Geſchäftsordnungsdebatte, in deren Verlauf be⸗ ſchloſſen wurde, den Gegenſtand morgen weiterzuberaten. An zweiter Stelle ſteht der konſervative Mittelſtandsan⸗ trag auf der Tagesordnung. Berlin, 11. Januar. Der Reichstag führte heute die Beratung der fort⸗ ſchrittlichen Interpellation über die Zündholzſteuer zu Ende. Abg. Schöpflin(Soz.) ſuchte die Schuld an der Steuer dem Centrum zuzuſchieben. Abg. Ga m p (Rp.) verteidigte die Steuer, während die Abgg. Latt⸗ mann(wirtſch. Vgg.) und Werner(Refp.) die Inter⸗ pellation als eine Wahlmache zurückwies. Die Beratung ſchloß mit einem Schlußwort des Abg. Heckſcher (fortſchr. Vp.), der für die Interpellanten zu retten ſuchte, was noch zu retten war.— Dann folgten ältere koloniale Rechnungsſachen.„Abg. Noske(Soz.) proteſtierte dabei gegen das ſelbſtändige Vorgehen der Kolonialbeamten draußen, während Abg. Erzberger(tr.) den Fall Puttkamer, der ſich ſelbſt ohne Genehmigung des Reichs⸗ tages einen Palaſt baute, als das ſchlimmſte, was möglich geweſen ſei, hinſtellte und die ſpäte Vorlegung dieſer Rech⸗ nungen beklagte. Bei mer Reihe von Etatsüberſchrei⸗ tungen, die alsdann fol beſtritt der Kriegsminiſter die Behauptung des ſozialo nokratiſchen Abg. Noske, daß eine ſyſtematiſche Beſchneidung der Penſionen an gemei⸗ nen Soldaten angeſtrebt werde. Abg. Erzberger(Ctr.) beklagte allgemein die neuerlichen Etatsüberſchreitungen. Damit ſchloß die Beſprechung. Morgen: Strafgeſetz⸗ novelle. 8 Berlin, 12. Januar. Auf der Tagesordnung ſtand die zweite Leſung der Novelle zum Strafgeſetbuch, die eine Reihe von Straf⸗ beſtimmungen, unter anderem über Tierquälerei, Kinder⸗ 1 ſchutz. Schutz des Fernſprechgeheimniſſes, geringfügiger Diebſtähle, Beleidigungen uſw. ändert. Ein volniſcher Antrag auf Milderung des Aufreizungsparagraphen wurde abgelehnt, da er in den Rahmen dieſes Notſtandgeſetzes nicht paſſe. Nach einem neuen Paragraphen wird boshafte Quälerei oder rohe Mißhandlung von Tieren mit Ge⸗ fängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 600 Mk. beſtraft. Die Kommiſſion hat im Anſchluß daran eine Beſeitigung der Schächtverbote beſchloſſen. Abg. Gröber(Ctr.) begründete dieſen Beſchluß: Noch niemals ſet obiektiv nachgewieſen worden. dar das Schäch⸗ ten einer Tierquglereti gleichtomme. Nach ma gebende Sachverſtändigen habe das Schächten ſogar den Vorzug vor anderen Arten des Schlachtens. Durch eine reichsge⸗ ſetzliche Beſeitigung der Schächtverbote werde in das 3 lizeirecht der Bundesſtgaten nicht eingegriffen Vor allen aber müſſe ſich die Geſetzgebung jeglichen Eingriffs in religiöſe Anſchauungen enthalten. Abg. Gräf(wirtſch. Vgg.) hielt das Schächtverbot für eine dringende Forderung der Humanität. Staats⸗ ſekretär Lis co erklärte, daß das Schächten durch die neue Strafbeſtimmung nicht getroffen werden könne, der Kommiſſionsbeſchluß aber für die Regierung unannehm⸗ bar ſei. Außer dem freiſinnigen, dem ſozialdemokra⸗ tiſchen, dem polniſchen und reichsparteilichen Redner lehn⸗ ten die Sprecher der übrigen Fraktionen den Kommiſſions⸗ beſchluß ab, der jedoch von der großen Mehrheit des Hauſes angenommen wurde. Auch die Beleidigungsbe⸗ ſtimmungen wurden angenommen, und zwar ohne Debatte. Morgen Weiterberatung. 5 Aus Nah und Feru. — Mannheim, 13. Jan. Bei der Firma Benz u. Cie hier ſind infolge Akkortabzuͤgen bei den Lakierern Differenzen ausgebrochen. — Lützelſachſen, 14. Jan. Unterhalb des Gaſt⸗ hauſes„Zur Ziegelhütte“ nach der Eiſenbahnſeite zu, befindet ſich eine ca. 200 Morgen große Eisfläche, die ſich für Schlltt⸗ ſchuh⸗ und ſonſtigen Eisſport vorzüglich eignen dürfte, und zwar um ſo mehr, als die auf Wieſen ruhende Eis fläche ganz ungefährlich iſt. Es iſt geplant, den Sport dort in geeigneter Weiſe einzurichten, was von der jungen Welt gewiß ſehr be⸗ grüßt werden wird. — Lampertheim, 13. Jan. Billiges Gas wollte ein in Mannbeim beſchäftigter Spengler brennen, indem er das Gasrohr im Keller anbohrte und ſich eine Nebenleitung her⸗ ſtellte, ſo daß das verbrannte Gas nur zum geringſten Tell durch den Gasmeſſer ging. Dabei war die zum Zweck des Betrugs hergeſtellte Leitung teilweiſe aus Bleirohr und Gummi- ſtücken zuſammengeſetzt ſo daß beim geringſten Defekt ein großes Unglück bätte entſtehen können. Der Betrug kam dadurch aus Tageslicht, daß die Mitbewohner in Abweſenheit des Zahlungs- pflichtigen den angeforderten Betrag fuͤr die Gasrechnung auslegten und dabei ihrem Erſtaunen über den geringen Be⸗ trag Ausdruck gaben, wo doch nach ihrer eigenen Wahr⸗ nehmung bei dem Nachbar viel mehr Gas gebrannt werde als bei ihnen ſelbſt. Das billige Gas wird den Mann teuer zu ſtehen kommen. — Bolningen, 11. Januar. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf der Völklinger Hütte. Von einem Trans⸗ portwagen fielen plötzlich drei ſchwere eiſerne Träger auf zwei Arbeiter herab, die ſich auf dem Wage zu ihrer Arbeitsſtätte befanden. Der Revidierer Georg Schmidt wurde ſofort getötet, der Vorarbeiter Karbatſch erlitt einen Oberſchenkelbruch und eine ſchwere Verletzung an der linken Schulter. — Bingen, 11. Januar. In Rolandseck entgleiſte nachts ein Güterzug infolge Nichtfunktionierens einer Weiche. Die Wagen des Zuges wurden zum Teil ſtark zertrümmert und flogen kreuz und quer über die beiden Gleiſe. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Beide Haupt⸗ gleiſe wurden geſperrt, der linksrheiniſche Bahnverkehr war unterbrochen. Die Züge ſind ausgeblieben und kamen erſt gegen Morgen in Bingen an. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. — Miltenberg a. M., 13. Jan. Wie bereits mit⸗ geteilt, hat der jüngſt verſtorbene Kommerzienrat C. Win⸗ terhelt gemeinſchaftlich mit ſeiner ihm im Tode voraus⸗ gegangenen Gattin teſtamentariſch die Stadt Miltenberg mit einem Vermächtnis von einer Million Mark bedacht. Nach den nunmehr bekanntgewordenen näheren Beſtim⸗ mungen ſollen nur die Zinſen des obengenannten Kapi⸗ tals— die erſtmals am 1. Januar 1910 anfallen werden — Verwendung finden. In den meiſten Fällen müſſen die anwachſenden Zinſen bis zu gewiſſen längeren Ter⸗ minen zum Kapital geſchlagen werden. Vorläufig ſeien die hauptſächlichſten Legate, aus denen alſo nur die Zinſen verwendet bezw. verteilt werden, zur Kenntnis gebracht. Es ſind dies folgende: 500 000 Mk. für ein Vollgymna⸗ ſium, 100 000 Mk. für eine Handelsſchule, 100 000 Mk. für Erwerbung von Waldungen, 2500 Mk. für die katho⸗ liſche Kirche, 2500 Mk. für die proteſtantiſche Kirche, 500 Mk. für die iſraelitiſche Kultusgemeinde, 5000 Mk. für die Miltenberger Kleinkinderbewahranſtalt, 5000 Mk. für das Waiſenhaus, 6000 Mk. für die Schifferſchule, 6000 Mark für die Steinhauerſchule, 60 000 Mk. für wohltätige Zwecke, 6000 Mk. für den Eislaufſport, 10 000 Mk. für den Turnverein, 15000 Mk. für den Verſchönerungsver⸗ ein, 4000 Mk. für den Flottenverein, 20000 Mk. für den Ausbau der Stadttürme, 5000 Mk. für Rettung Schiffbrüchiger, 13000 Mk. zur Unterſtützung des Ver⸗ eins zur Erhaltung des Deutſchtums an der Sprach⸗ grenze, und zwar abwechſelnd für Deutſch-Böhmen, Süd⸗ tirol und Mähren, 20 000 Mk. für eine Schwimmanſtalt, 100 000 Mk. für Wiederherſtellung altertümlicher Gebäude und 2000 Mk. für die Kleinkinderbewahranſtalt Bürg⸗ tadt. g— Heidelberg, 13. Januar. Kommt da dieſer Tage ein hoffnungsvolles achtzehnjähriges Bürſchchen im Stadt⸗ teil Schlierbach in Heidelberg mit einem Waſſerrohrſtüch zu einigen Hausbeſitzern und gibt an, die Gasuhren vrü⸗ fen zu müſſen. Nach einigem Herumhantieren an der Uhr läßt er ſich für ſeine große Mühe bezahlen. Die Haus⸗ beſitzer verſchiedener Straßen machte er ſo um ein gut Stück Geld leichter, bis er endlich dingfeſt gemacht wurde. — Rüſſelsheim, 13. Januar. Eine intereſſaute Urkunde aus dem dreißigjährigen Krieg iſt dem Rüſſels⸗ heimer Heimatsmuſeum durch Herrn Kommerzienrat Opel als Geſchenk überwieſen worden. Das Schriftſtück iſt ein in franzöſiſcher Sprache verfaßter Anforderungszettel des berühmten Marſchalls Türenne, deſſen eigenhändige Unter⸗ ſchrift und Wappenſiegel noch heute deutlich ſichtbar zu erkennen ſind. Der Zettel datiert aus dem Jahre 1647, zu twelcher Zeit Türenne ſein Hauptquartier in Groß⸗ Ferau hatte, und von wo aus er das deutſche Land in un⸗ erhörter Weiſe⸗ brandſchatzte.— ** Todesſturz eines Millionärs. Der millionenreiche Kaufmann Sidney Joſeph aus Cineinati in Ohio, der ſich in einem Sanatorium in Blankenbura am Harz auf⸗ hielt, ſprang von einer ſteilen Felsbank des Regenſteines in den Abgrund, wo er tot liegen blieb. Joſeph dürfte die Tat im Irrſinn begangen haben. f ä — — r 1—— Z 8 9 1 en 1. ferenzen J Jae befnbet te, un g. gm agree ſcht he. alte ein kt daz ing her. ien Tel beck bes unn! großes ich aug lungs- echnung n He Wiht⸗ erde alz 1 ktuer Unfall er auf ihrer chmidt erlitt ng an tgleiſte einer ſtark heiden aupt⸗ erkehr kamen kamen N mil⸗ Mine ptaus⸗ berg dacht. eſtim⸗ Kahi⸗ erden füſſen Ter⸗ ſeien inſen racht. mna⸗ ) Mk. fitho⸗ irche, Mk. 6000 tige für sver⸗ für tung Ver⸗ rach⸗ Sild⸗ ſtalt, zäude jürg⸗ Tage tadk⸗ rſtück prü⸗ del aus- gut rde. ute ſels⸗ Obel 0 ein 55 ner F 647, roß⸗ un N iche ſich allſ ines irfte Aus Stadt und Land. * 175000 Mark unterſchlagen. Bei der Nachprü⸗ Enn der Defraudationen in dem Getreide⸗Engrosgeſchäft ampfmeher in Potsdam iſt eine Unterſchlagung von 75000 Mark feſtgeſtellt worden. Der Schuldige, der ſeit 15 Jahren für die Firma als Reiſender tätig war, heißt Solms, iſt 43 Jahre alt und verheiratet. Da ſich die An⸗ gaben über ſein Privatvermögen als zu hoch erwieſen und anderſeits ſein Schuldkonto von 35000 Mark auf etwa 75000 Mark hinaufſchnellte, ſo wird ſich das beab⸗ ſichtigte außergerichtliche Arrangement zerſchlagen. Die Staatsanwaltſchaft hat ſich der Sache angenommen. * Erfolgloſe Suche nach dem Ballon„Hildebrandt“. Die Torpedoboote„G. 170“ und„V. 164“ ſind, wie aus Kiel gemeldet wird, von ihrer Suche nach dem vermißten Ballon„Hildebrandt“ zurückgekehrt, ohne ein Spur von dem Ballon oder ſeinen Inſaſſen gefunden zu haben. * Lawinenunglück im Berner Oberland. Im Kien⸗ thal(Berner Oberland) hörten morgens Leute im äuße⸗ ren Lengacher einen Schrei. Vier Arbeiter waren dort mit Holzſägen beſchäftigt. Ein fünfter, der auf dem Wege zu ihnen war, ſah zu ſeinem Schrecken eine Lawine vom Horn herunterkommen. Er rief den Kameraden zu: „Rettet euch!“ Es war aber bereits zu ſpät. Die La⸗ wine riß die vier Arbeiter ſamt dem Holz über einen Felſen hinunter und deckte ſie ein. Der fünfte Arbeiter eilte um Hilfe nach Kienthal. In kurzer Zeit war eine ſtarke, von allen Seiten herbeigerufene Hilfsmannſchaft zur Stelle. Einer von den vier Verſchütteten wurde bald gefunden. Er iſt ſchwer verwundet, der Arzt hofft jedoch, ihn retten zu können. Nach langer und mühe⸗ voller Arbeit konnten die drei anderen als Leichen gebor⸗ gen werden. Alle drei ſind junge Familienväter. * Drei Menſchen bei einem Scheunenbrande umge⸗ kommen. In dem Orte Zſcherben bei Müſchel brannte eine Feldſcheune ab. Bei den Aufräumungsarbeiten fand man in der Aſche drei verkohlte Leichen. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach iſt der Brand durch drei Handwerksburſchen verurſacht worden, die in der Scheune übernachtet haben und in den Flammen umgekommen ſind. Von Banditen ausgeraubt. In Zarki bei Bendzin in Ruſſiſch⸗Polen wurde die Poſt von Banditen über⸗ fallen und ausgeraubt. Mehrere Perſonen ſollen 9 2 ſein.— Wegen der letzten Raubanfälle im oberſchleſi⸗ ſchen Grenzrevier hat die Reichsbankdirektion Kattowitz Beamten mit Revolvern ausgeſtattet. k Die Peſt in Charbin. Im Chineſenviertel liegen zahlreiche Leichen von Opfern der Peſt auf den Straßen. In dem benachbarten Chineſenſtädtchen Fuduſian iſt die Hälfte aller Häuſer verſeucht. Die Epidemie greift be⸗ ängſtigend ſchnell von Quartier zu Quartier um ſich. Die Bevölkerung verheimlicht, ſoweit es möglich iſt, jeden Peſt⸗ fall, um der Desinfektion zu entgehen. In den letzten ſechs Tagen ſind 95 Perſonen, darunter zwei Ruſſen, an der Peſt geſtorben. Das Europäerviertel Charbins ſchwebt in großer Gefahr. Für Blagoweſchtſchenſk, der Hauptſtadt des ruſſiſchen Amurgebietes, und die übrigen Nachbarſtädte ſind die ſtreugſten hygieniſchen Maßregeln ergriffen worden. * Mord in München. In einer Gaſtwirtſchaft in der Leonrodſtraße in München wurde der 32 jährige Stein⸗ metz Marmann infolge eines geringfügigen Streites von dem 53 jährigen Zimmermann Schmalzbauer mit einem Meſſer in den Oberſchenkel geſtochen. Der Verletzte brach mit dem Rufe:„Jetzt iſt es aus!“ tot zuſammen. Der Täter flüchtete in ſeine Wohnung und wurde verhaftet. Erdbeben in Turkeſtan. Die Erderſchütterungen in Südrußland haben mehr Opfer gefordert, als noch vorauszuſehen war. Aus Wernje wird berichtet, daß durch das Erdbeben über tauſend Menſchen getötet wor⸗ den ſind. Die Anzahl der Verwundeten iſt unbekannt. Der Materialſchaden iſt ganz gewaltig. Ueberall ſtocken Handel und Verkehr. Eine auffallend große Anzahl von Perſonen iſt durch den furchtbaren Schreck geiſtesgeſtört geworden. Im ganzen Gebiet laſſen ſich zahlloſe Boden- ſenkungen beobachten. e Die Konſtituierung der Kaifer Wilhelm⸗Geſell⸗ ſchaft. Unter Vorſitz des Kultusminiſters von Trott zu Solz fand im großen Sitzungsſaale der königl. Akademie der Künſte in Berlin die konſtituierende Verſammlung der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſen⸗ ſchaften ſtatt. An der Verſammlung nahmen etwa 100 Perſonen, darunter 83 der bisherigen Stifter für die Ge⸗ ſellſchaftszwecke teil. Vom Eifelgold. Nach dem die Unterſuchungen in der Eifel goldführende Schichten ergeben haben, iſt jetzt dei dem Eifelort Jveldingen mit der Aufſtellung einer Bohrmaſchine im Werte von 200000 Mark begonnen Vorden. Mit dieſer Maſchine ſollen nun die unteren Schichten auf ihren Goldgehalt unterſucht werden. * Die Gouvernante als Diebin. In Südrußland wurde eine elegante Dame verhaftet, in deren Beſitz ſich 40000 Rubel befanden. Die Geheimpolizei ſtellte feſt, daß ſie früher Gouvernante in einem hochariſtokrati⸗ ſchen Hauſe in Petersburg war. Sie verſchwand eines Tages unter Mitnahme von 100 000 Rubeln. Sie wandte ſich nach Monte Carlo und lernte dort einen Ruſſen kennen, der ſein Vermögen verſpielt hatte. Mit ihm ging ſie nach Rußland zurück und kaufte in Südrußland ein Landhaus. Der Polizei gelang es auch, ihren Begleiter feſtzunehmen. Bei ihm wurden weitere 20000 Rubel gefunden. * Todesſturz beim Rodeln. In der Nähe von Gar⸗ miſch ſtürzte ein Schlitten, auf dem eine Dame und drei Herren ſaßen, einen Abhang hinunter. Einer der Her⸗ ren, ein Berliner Student, erlitt einen Schädelbruch, dem er bald darauf erlag. Auch beim Preisrodeln im Hallertal ereigneten ſich mehrere ſchwere Unfälle. e Tödlicher Unfall in einer Schule. In der Schule zu Neubenatek(Böhmen) ereignete ſich ein ſchwerer Un⸗ lücksfall. Der Schullehrer Zezulka, ein Aſthmatiker, hatte ich, um das Stiegenſteigen zu erſparen, im Kohlenauf⸗ zuge in das zweite Stockwerk des Schulgebäudes empor⸗ winden laſſen. Oben angelangt, riß plötzlich die Kette und der Lehrer ſtürzte bis in den Keller hinab, wo er mit zerſchmettertem Schädel tot liegen blieb. Die giftige„Backa“ Margarine. Zu den Mar⸗ garinevergiftungen in Hamburg, in Berlin und im Reiche, mimmt nunmehr auch der Direktor des Hygieniſchen In⸗ ſtituts in Hamburg, Prof. Dr. Dunbar, in der„Deut⸗ ſchen mediziniſchen Wochenſchrift“ das Wort. Er erklärt. daß die geſundheitsſchädliche Wirkung der aus Altona ſtammenden Margarine auf die Beimengung eines fälſch⸗ lich als Kardamomöl bezeichneten„Marattifettes“ zurück⸗ zuführen war. Prof. Dunbar ſtellte feſt, daß dieſe Mar⸗ garine zu mehr als 50 Prozent aus Marattifett beſtand. Der Hamburger Hygieniker gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Margarinefabrikanten ſich angeſichts ſolcher Vor⸗ kommniſſe aus eigener Initiative zuſammenſchließen wür⸗ den, um durch geeignete Maßnahmen das allgemeine Ver⸗ trauen in die Margarinefabrikation wieder herzuſtellen und tritt im übrigen für eine noch ſchärfere Hand⸗ habung der Nahrungsmittelkontrolle ein. In dem Dun⸗ barſchen Inſtitut iſt man übrigens zurzeit damit beſchäf⸗ tigt, den eigentlichen Giftſtoff aus dem Marattifett zu iſo⸗ liexen. r Zum Tode verurteilt. Vom Schwurgericht in aer wurde nach dreitägiger Verhandlung der Artiſt inzle wegen Raubes und Mordes an dem Fleiſcher⸗ meiſter Koſcielski aus Kurnik zum Tode verurteilt. Hinrichtung in Frankreich. In Lille wurde der Weinhändler Favier, der den Kaſſenboten Thain ermordet hat, hingerichtet. Favier zeigte ſich ſehr gefaßt. Er beich⸗ tete, hörte die Meſſe und übergab ſeinem Verteidiger mehrere Briefe und Andenken für ſeine Familie. Dann ſchritt er ohne zu wanken zur Guillotine. Jubiläum der Provinzial⸗Feuer⸗Verſicherungsan⸗ ſtalt Rheinprovinz. Die Provinzial⸗Feuer⸗Verſicherungs⸗ anſtalt Rheinprovinz beging ihr 75 jähriges Beſtehen und ſpendete aus dieſem Anlaß 50000 Mark für bedrängte Winzer. An Brandſchäden hat die Anſtalt bisher 150 Millionen Mark bezahlt. f 3 * Trauung auf dem Totenbette. Im Prager Wein⸗ berger Krankenhauſe ſpielte ſich eine erſchütternde Szene ab. Ein Soldat, der auf Urlaub weilte, lag im Kranken⸗ hauſe in den letzten Zügen; er wurde auf dem Totenbette mit ſeiner Geliebten getraut, damit ihr das Kind legiti⸗ 5 5 werde. Unmittelbar nach der Trauung verſchied der Soldat. ** Die Unterſchleife beim ruſſiſchen Roten Kreuz ſind noch umfangreicher, als man zuerſt annahm. Ueber 50 Perſonen, meiſt Agenten in der Provinz, ſind bis jetzt in die Angelegenheit verwickelt und vorläufig ſind mehr als eine Million Mark Veruntreuungen feſtgeſtellt worden. Man erwartet weitere ſenſationelle Enthüllungen. » Verkauf eines früheren deutſchen Linienſchiffes. Das frühere Linienſchiff„Deutſchland“ iſt, wie man aus Kiel meldet, zum Abwracken nach Holland verkauft wor⸗ den. Die 1874 erbaute„Deutſchland“ diente in letzter Zeit der Hochſeeflotte als gepanzertes Schießziel für Scharfſchießen. * Aus Eiferſucht erſchoſſen. Eine Familientragödie hat ſich in der Wohnung einer Frau Alwine Kämpe in Dresden zugetragen. Frau Kämpe wohnte ſeit neun Jah⸗ ren von ihrem Manne getrennt und hatte mit einem Möbelräumer ein Verhältnis angeknüpft. Unterdeſſen hatte ſich ihr Mann wieder mit ihr ausgeſöhnt, doch wollte ſie auch von ihrem Geliebten nicht laſſen. Bei Frau Kämpe wohnte ihr 15 Jahre alter Sohn, der Bäcker⸗ lehrling Arno Kämpe. Frühmorgens nun erſchoß der 50 Jahre alte Ehemann ſeinen im Bett liegenden Sohn Arno und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in das Herz. Die Tat beging der Mann aus Eiferſucht. * Selbſtmord im Eiſenbahnzuge. Als der Bodenbach⸗ Schandauer Abendzug in Dresden eintraf, fand man in einem Abteil zweiter Klaſſe einen Paſſagier, der ſpäter als ein Dresdner Kaufmann H. rekognoſziert wurde, mit einer Schußwunde tot auf. H. hat ſich wegen ſchlechter ** Landſtreicher als Räuber. In ein einſames Haus in der Umgebung von Toulon drangen drei bewaffnete Landſtreicher ein. Der Hausherr, der von den Eindring⸗ lingen ausgeſperrt worden war, verſuchte, ſich mit Hilfe von Nachbarn Eingang zu verſchaffen, wurde aber durch einen Schuß verwundet. Gendarmen gelang es erſt nach zweiſtündigem Bemühen, durch das aufgeſtoßene Haustor einzudringen und ſich der Spitzbuben, die im Innern gut verbarrikadiert waren, zu bemächtigen. * Ein„edler Defraudant“. Aufſehen erregt gegen⸗ wärtig folgender Prozeß: Die Newyorker Metallhändler⸗ fürma von Phelps, Dodge u. Co. hatte den 41jährigen Auguſtus William Finch als Leiter ihres Londoner Bu⸗ reaus mit einem Gehalt von zwanzigtauſend Mark jähr⸗ lich engagiert. Im Auguſt vorigen Jahres kabelte er ſeinen Chefs in Newyork, er habe 580 000 Mk. unter⸗ ſchlagen und werde ſich das Leben nehmen. Sie möchten ſich ſeiner Fran und ſeines Kindes erbarmen. Finch nahm dann ein Billett nach Boulogne, brachte ſein Gepäck auf den Dampfer, ging aber ſelbſt nicht an Bord, ſondern ver⸗ ſchwand. Im November wurde er in Liverpool verhaftet, wo er drei Konditoreien gegründet hatte. Er ſchrieb nun ſeiner Firma, er habe die Summe ünterſchlagen, weil er ſeit Jahren— Miſſionsarbeit betrieben habe, die große Summen verſchlungen hatte. Er ſelbſt habe gedarbt und nur Brot und Käſe gegeſſen, um das Geld aufzu⸗ bringen. Da er jedoch nicht genug erübrigen konnte, habe er— auf dem Kupfermarkt ſpekuliert. Er habe gebetet, daß ſeine Spekulationen um des guten Zweckes willen gelingen möchten, doch ſie ſeien alle fehlgeſchlagen. Der Vertreter der Firma Phelps, Dodge u. Co., Mr. Framp⸗ ton, erklärte, die Unterſchlagungen beliefen ſich auf 532 200 Mk. Seine Auftraggeber ſchenkten dem Beklagten Glauben. Die Höhe der unterſchlagenen Summe ſei fſtr die Firma von keiner Bedeutung. Seine Klienten ſchmerzte nur die Enttäuſchung, die ihr Vertrauen erlitten. Sie bäten den Vorſitzenden um die größtmöglichſte Milde gegen Finch. Infolgedeſſen wurde dieſer nur zu zwölf Monaten Gefängnis verurteilt. Frampton teilte noch mit, daß die Firma 160 000 Mk., die aus dem Verkauf eines Finch gehörigen Hauſes erlöſt worden waren, zugunſten ſeiner Frau und ſeines Kindes angelegt habe. Stelen Bingong, 5 00 5 60 De Sqjson-MWeuheſften Kleiderstoffen, Domen- u. Kinder-Honfeklion, Baumwolſibaren, Hut- Peibwaren u. Masche Spes blellung: Gondinen, Teppiche und Beiten. Billige Preiss 1 Gute Bedienung/ 90 Mannheim Louis Dandauer, Hans A. 5. Das bekannt renommierte Warenhaus Geſchwiſter Mayer in Weinheim veranſtaltet von Samstag an einen großen Inventur-Ausverkauf. Die heutige Beilage dürfte allgemeines Intereſſe erregen. Das billigste Getränk! Kathreiners Malzkaffee. Seit 20 Jahren bewährt. = Aerztlich empfohlen. Haustrunk iſt besser als Beeren- u. Apfel- weln wenn er von Zapf s en hergeſtellt wird B apf's Haus- trunk iſt geſund 2 durſtſtillend u. unbegrenzt haltbar. Seit mehr wie 30 Jahren über⸗ all beliebt und Mtsatamtlich geschlitzt. eingeführt. Einfachste Zubereitung! 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Bekanntmachung. g 7 Betr.: Das Aushebungsgeſchäft 1911. ö Alle im Jahre 189 1 geborenen Militär pflichtigen, ſowie diefenſgen, welche dleſes Alter bereits überschritten, aber ſich zur Muſterung noch nicht geſtellt haben, oder bel der Muſterung 1910 zurück geſtellt worden ſind, reſp. bei welcher überhaupt eine entgültige Entſcheidung über die Dienſipflicht noch nicht erfolgt iſt und die entweder im hieſigen Kreiſe ihr Domizil haben, oder ſich als Dienſtboten, Haus⸗ und Wirtſchaftsbeamte, Handlungsdiener, Lehrlinge pp. in demſelben aufhalten, haben ſich behufs ihres Eintrags in die Stammrolle, während der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1911 bei der Großh. Bürgermeiſteret ihres Wohn⸗ reſp. Aufenthaltsortes unter Vor⸗ legung ihres Geburtsſcheins zu melden. Bezüglich derjen gen Militär pflichtigen, welche zur Zeit abweſend find, haben deren Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot⸗ und Fabrikherrn dieſe Anmeldung zu vollziehen. f Wir machen zugleich auf die Nachteile nach§ 25 der Wehrordnung aufmerkſam die diejenigen treffen, welche ihre Anmeldung innerhalb des vorgeſchriebenen Termins unterlaſſen. Viernheim, 11. Januar 1911. ö Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. f Warnung. Vor einiger Zeit erſchten in der„Feudenheimer Zeitung“ ein Inſerat in dem eine Firma Poudr-Zenento Co. 76 Wardour- Street, London 70(England) ein Pulver,„Poudre Zenento“ gegen Trunkſucht anbietet. Zwei Schachteln a 30 Pulver koſten 20 M. 50 Pfg. Nachnahme. ö Das Poudre-Zenento beſteht aus doppelt kohlenſaurem Natran und einem aromatiſchen Pulver und iſt als Heilmittel gegen Trunkſucht ſeiner Zuſammenſetzung nach, vollſtändig wirkungslos. Nach der Beſtellung einer Gratisprobe in London erhalt man neben dieſer Probe bald darauf 2 Schachteln mit der Nachnahme 20 Mk. 50 Pfg. aus Paris, nach der Ver⸗ weigerung der Sendung eine Schachtel mit der Nachnahme 10 Mk. 50 Pfg. und nach Schachtel mit der Nachnahme 5 Mk. 50 Pfg. und dem Er⸗ ſuchen die reſtlichen 5 Mk. ſpäter zu bezahlen. Der Wert weiterer Verweigerung eine des Pulvers beträgt ca. 30 Pfg. incl. Schachtel und Doſterung. Das Geſchäftsgebahren zeigt, daß die Herſteller dieſes Pulvers es lediglich auf den Geldbeutel Leichtgläͤubiger abge⸗ ſehen haben. Wir warnen vor dent Ankauf dieſes nutzloſen Mittels. Viernheim, den 11. Januar 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Orangestern und Blaustern feinste Sternwollen Rotstern und Violetstern hochfeine Sternwollen Grünstern, Gelbstern und Braunstern sind die besten Konsum-Sternwollen! Bezugsquellen werden auf Wunsch direkt oder unter der Anzeige genannt. 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In unserer im Zeichen des Verkehrs stehenden Zeit, wo der Handel die Welt beherrscht, tritt an jeden, mag er selbständig seinen Beruf ausüben oder als Angestellter in einem Beruf tätig sein, mag er Handwerker oder Landwirt, Kaufmann oder Fabrikant sein, die Notwendigkeit heran, ein gewisses Mass kaufmännische Kenntnisse sich anzueignen. Diesem Bedürfnisse kommt in erster Linie die Privathandelsschule entgegen, in Bezug auf Zeit und Dauer des Unterrichts und die Zahl der Teilnehmer sich ganz nach den Wünschen ihrer Besucher richtet, ihnen die Wahl der Lehrfächer freistellt und es ihnen überlässt, ob sie den Unterricht allein oder in kleinen Kursen mit anderen zusammen nehmen wollen. Die Privathandelsschule bildet einen jeden Besucher in einer seinem Bildungsgrade angepassten Weise für den kaufmännischen Beruf vor. Sie bietet die Möglichkeit, den Unterricht in jedem gewünschten Fache zu jeder Zeit beginnen und innerhalb der gewünschten Zeit beendigen zu können. Bie Privathandelsschule bildet gleichmässig Damen und Herrn aus, ohne Rücksicht auf Alter, Stand und etwaige kaufmännische Vorkenntnisse; sie setzt nur die Bildung einer guten Volksschule voraus. Eine gute Privatanstalt verfügt Über ein Lehrperso- nal, das nicht nur den Anforderungen gewachsen ist, die man in pätagogischer Beziehung an einen tüchtigen Lehrer stellt, sondern das auch diejenigen kaufmännischen Kenntnisse und praktische Erfahrungen besitzt, die man mit Recht bei den Personen voraussetzen muss, die für den kaufmännischen Beruf vorbereiten wollen. Wer eine gute Privathandelsschnle besucht hat, ist schon nach kurzer Zeit imstande, eine Stelle in haufmänni- schen Geschäften zu bekleiten, sei es als Buchhalter, als Korrespondent, als Fakturist, als Stenograph usw. Aus allen diesen Gründen kann jedem, der sich für den kaufmännichen Beruf vorbereiten will, die Privathandels- schule als geeignete Vorbereitungsanstalt empfohlen werden. Nun gibt es unter den Privathandelsschulen auch weniger gute. Der Laie ist aber ohne weiteres nicht imstande zu beurteilen, ob der Besuch einer Anstalt für ihn von Vorteil ist oder nicht. Daher erkundige man sich vor allem, ob die betreffende Anstalt auch dem Verein Deutscher Handelslehrer angehört, da in diesem Verein nur solche Anstalten Aufnahme finden, deren Leiter und Lehrer in jeder Beziehung den Anforderungen, die man an einen Handelslehrer stellen kann, entsprechen. Daher bietet die Zugehörigkeit zu diesem Verein dem Puhllkum die Gewähr für einen gewissenhaften und gründ- lichen Unterricht und eine gediegene praktische Ausbildung. NB. In Mannheim gehört dem Verein Deutscher Handelslehrer nur an: Die Handelslehranstalt„Merkur“ p 4 2. Eine der grössten und erstklassigen Privatschulen am Platze. Gründliche gewissenhafte Ausbildung in allen Handelsfächeren f. Damen u. Herren, Knaben u. Mädchen(Separ. Unterrichtsräume). Tages- und Abendkurse. Eintritt täglich. Handelslehranstalt„Merkur“!„ bel, P 4, 2. banksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme während der Krankheit und beim Hinſcheiden unſeres lieben 11 nun in Gott ruhenden Gatten, Vaters, Sohns, Schwiegerſohns, Bruders, Schwagers und Onkels * 4 12 ö Johann Knapp 3. 1 ferner für die große Kranzſpende und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte, insbeſondere der Gott dem Allmächtigen hat es ge- hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreſchen Beiſtand, den fallen, gestern abend 11 Uhr unsere gute Mutter, Grossmutter und Tante ehrw. barwh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, dem kath. Arbeiterverein, ſowie den Arbeitern und Arbeiterinnen der Firma Gebrüder Sternheimer für * f die dem teueren Dahingeſchiedenen erwieſenen letzten 4 Ehrenbezeugungen ſagen wir hierdurch unſeren Frau innigſten Dank. Viernheim, den 14. Januar 1911. — Die trauernd Hinterbliebenen Anna Maria geb. Lienor nach kurzem Leiden, gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von nahezu 85 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Die Seele der Verstorbenen wird dem Gebete der Priester und der Glau- bigen empfohlen. mästet schneller als sonst Schweine, Geflügel, Kaninchen und andere Tiere! Man hüte sich vor Fälschungen und Nachahmungen! Echt nur wo unser Zwergschild aushängt! Broschüren versendet kostenfrei der Allein. Fabr. M. Brockmann Viernheim, Kaltenengers, 14. Jan. 1911. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Montag, Chem. Fabr. m. b. H. Leipzig-Eutritzsch 531. Zu Fabrikpreisen zu haben bei: Privatunterricht Franzöſiſc wird erteilt. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. Ein Wohnhaus Familtenverhältniſſe halber zu verkaufen. Daſelbſt Miſt und Pfuhl abzuge en. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. Manu N p 4, lo. 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