ngen ond Mis. t her ungm n. — den ul. bel; igel, Fr ite ben in; u- nal mg/ I bie K 1 1 8 Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen 8. vierteljährlich. Dernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Viernheimer Zeitung (Oeſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim. — Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. nzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Ur.. Die Kampfesſtellung der Liberalen. O AUeberall im Lande ſind die Liberalen der zahl⸗ reichen Schattierungen dabei, ſich für den kommenden Wahlkampf zu„einigen“. Zu ihrem Leidweſen müſſen ſie aber erkennen, daß dabei doch ganz erhebliche Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden ſind, auf die man bei dem Zu⸗ ſammenſchluſſe im Reichstage während der Steuerkämpfe keine Rückſicht genommen hatte. Theorie und Praxis ſind hier eben zwei unvereinbare Dinge. Die bürger⸗ liche Linke ſteht faſt allenthalben in der Verteidigungs⸗ ſtellung gegenüber den Sozialdemokraten und iſt fa ſt überall von den Stimmen der Rechtspar⸗ teien abhängig. Beſonders die nationalliberale Partei windet ſich in bedenklicher Verlegenheit. Sie hat ja eigentlich im ganzen Reiche keinen ſicheren Wahlkreis; faſt alle ihre Abgeord⸗ neten werden erſt in der Stichwahl gewählt. Herrn Baſ⸗ ſermanns Suche nach einem Wahlkreiſe, die bei jeder Neuwahl von neuem einſetzt, illuſtriert das intereſſant. Darum dreht und windet ſich die Parteileitung denn auch unter den widerſprechenden Wünſchen und Anſichten, die aus dem Lande kommen. Jeder Ort will nämlich der Geſamtpartei jene Haltung vorſchreiben, von der der ört⸗ liche Wahlerfolg abhängig iſt. Geradezu klaſſiſch kommt die Verlegenheit zum Ausdruck in einer längeren Aus⸗ laſſung der„Magdeburger Zeitung“, die da schreibt: Theoretiſch wäre die geſunde Kampfordnung für die liberalen Wähler mit drei Fronten: gegen die Sozialdemo⸗ kratie, gegen das Centrum, gegen die Konſervativen. In wenigen Wahlkreiſen— wenn überhaupt— wird ſich aber die ſchöne Theorie in die Praxis umſetzen laſſen. Leider iſt faſt nirgends die liberale Wählerſchaft ſo ſtark, um aus eigener Macht mit allen drei Gegnern abrechnen zu können. Und ſo wird ſie auf die Stichwahl angewieſen ſein und dort aktiv oder paſſiv die Wahl entſcheiden helfen. Hierbei kommt nun die Gewiſſensfrage: Wer iſt von meinen drei Gegnern der mir trotz allem am nächſten ſtehende? Die bisher bekannt gewordenen— ſei es, beabſichtig⸗ ten, ſei es, ſchon geſchloſſenen Stichwahlabkommen— zeugen von einer unbegreiflichen Kurzſichtigkeit. Mag vorgekommen ſein, was will— der bürgerliche Kandidat, alſo der Konſervative, ſteht näher dem Libe⸗ ralismus wie Ultramontaner und Sozialdemokrat und muß in der Stichwahl gewählt werden. Welche Partei einen Sozialdemokraten unterſtützt, ver⸗ giftet die noch geſunden politiſchen Begriffe unſeres Vol⸗ kes vollends. Das trifft die Situation, in der ſich die National- liberalen befinden. ausgezeichnet Wenn ſie ihrem Her— Enutlarvt Roman von Feller. 3 Machdruck verboten) Werner Sachs hatte am Fenſter des Poſtſchalters dus Kächſten abgegeben; der Sekretär, der ſich allein im Bureau befand, nahm die Scheine heraus und holte die Geldbriefe, die er vor den Augen des alten Mannes in das Käſtchen legte. Er verſchloß das Käſtchen und reichte es durch das Fenſter zurück; Werner trat den Heimweg an. Im Begriffe, das Poſtgebäude zu verlaſſen, ſah er ſich plötzlich einem hageren, dürftig gekleideten Manne gegenüber, bei deſſen Anblick er überraſcht ſtehen blieb. Aber auch der Fremde war überraſcht, er blickte Werner forſchend an, dann reichte er ihm beide Hände. „Winter!“ rief der alte Mann, dem Fremden die Hand ſchüttelnd.„Was ſuchſt Du hier?“ ich bin geſtern abend hier angekommen, in einer Stunde geht der Zug ab, der mich nach Hamburg bringt, dort werde ich mich einſchiffen nach Amerika. Aber komm, wir haben einander viel zu erzählen, benutzen wir die Stunde, die mir noch bleibt. Ich bin im Roten 5 abgeſtiegen, wir wollen noch ein Glas Wein trin⸗ en.“ Werner zögerte, er dachte an die Geldbriefe, an die Verantwortlichkeit, die auf ihm ruhte, und die Beſorgnis ſeines Chefs, wenn er nicht ſofort zurückkehrte. „Ich will zuvor die Briefe ins Kontor bringen,“ ſagte er. „Dadurch verlieren wir nur Zeit,“ drängte Winter. „Aber es ſind Geldbriefe!“ „Bah, in dem Kaſten ſind ſie gut aufgehoben.“ Die beiden Männer gingen in das Gaſthaus. Werner * 5 * Donnerstag, den 20. Januar 1911. zensdrange nach links folgen, dann werden ſie eben auf der ganzen Linie ihrer bisherigen Mandate in die Pfanne gehauen, und da, wo die ſozialdemokratiſche Arbeiter⸗ ſchaft dumm genug iſt, nach dem Vorbilde der aller— ſchlaueſten Kälber, die ihre Metzger ſelber wählen, für ihre nationalliberalen„Ausbeuter“ etwa gegen das Cen— trum zu ſtimmen, da werden die Erfolge dafür nicht ent⸗ ſchädigen, weil dafür die Gelegenheit doch allzu ſelten iſt. So wird die nationalliberale Parteileitung noch recht viel eiskältes Waſſer in den überſchäumenden Wein des Radikalismus ſchütten müſſen. Politiſche Rundſchau. 1 Berlin, 24. Januar. :: Die Hetztätigkeit der Hakatiſten inbezug auf die Anwendung des Enteignungsgeſetzes war wieder ſcharf in den Vordergrund getreten durch eine Kundgebung des Oſtmarkenvereins, in der der Befürchtung Ausdruck ge⸗ geben war, daß die Polenpolitik der Regierung eine polenfreundliche Schwenkung nehmen werde. Die Regie⸗ rung beeilt ſich nun, in den offiziöſen„Berl. Pol. Nachr.“ den genannten Verein eines beſſeren zu belehren, indem ſie ſchreibt: „Die in einer Kundgebung des Oſtmarkenvereins aus⸗ gedrückten Zweifel an der Feſtigkeit und Stetigkeit der Politik zum Schutze des Deutſchtums in den Oſtmarken ſind durchaus unbegründet. Das Kulturwerk, das die Regierung in den Oſtmarken im Intereſſe des Deutſch⸗ tums in Angriff genommen hat, läßt ſich der Natur der Sache nach nicht in verhältnismäßig kurzer Zeit durch⸗ führen. Es bedarf dazu ſtetiger und plan mäßiger Arbeit von Jahrzehnten. Nicht die Rückſicht auf Tages⸗ erfolge und Tagesſtimmungen können für deſſen Durch⸗ führung maßgebend ſein, es kommt vielmehr darauf an, das Ziel im Auge zu behalten und es mit ſicherer und feſter Hand zu fördern. Was die dabei in Frage kom⸗ menden einzelnen Maßnahmen anlangt, ſo muß in Betracht gezogen werden, daß die Verantwortung der Staatsregierung eine ganz andere und zugleich ſchwerere iſt als die eines Vereins, und daß auch der Standpunkt, von dem aus ſie ihre Maßnahmen beurteilen muß, ein anderer iſt, als der eines zum Teil auf Aaitation an⸗ gewieſenen Vereins. Die Deutſchen in den Oſt marken werden daher gut tun, ſich durch die erwähnte Kundgebung des Vorſtandes des Oſtmarkenvereins nicht in dem Ver⸗ trauen auf die feſte und ſichere Durchführung der Po⸗ litik zu ihrem Schutze irre machen zu laſſen. Die Staats⸗ regierung ſchwankt in dieſer Hinſicht nicht im min⸗ deſten, ſondern wird unbeirrt an der in der Polen⸗ politik eingeſchlagenen Richtung auch ferner fe ſt⸗ halte* Alſo es bleibt dabei: Feſt ſteht und treu die Wacht an der Weichſel! Türkei. * Der Aufſtand im Nemen gewinnt immer mehr an Ausbreitung. Der Imam Nahia tritt nunmehr als bemerkte den Reiſenden nicht, der in einiger Entfernung vorbeiſchritt. f Winter forderte eine Flaſche Rotwein, Werner ſtellte das Käſtchen auf den Tiſch und legte ſeinen Arm darauf. „Nun?“ fragte Werner. Winter ſtrich ſich mit der Hand über die Stirn und atmete ſchwer auf. „Drüben in New⸗Orleans wohnt mein Bruder,“ ſagte er,„an ihn habe ich in meiner Not mich gewandt. Er iſt vermögend, vielleicht kann ich in ſeinem Geſchäfte mich nützlich machen, dann bin ich nicht ganz auf Almoſen angewieſen.“ Er blickte lange finſter vor ſich hin, dann leerte er haſtig ein Glas. „Man ſollte den Tag nicht vor dem Abend loben,“ fuhr er fort.„Es war einmal eine Zeit, in der das Glück mich übermütig machte, ſie liegt noch nicht lange hinter mir, und jetzt bin ich ein Bettler. Du haſt nie geſchrieben, Sachs, niemand wußte, wohin Du dich ge⸗ wandt hatteſt, und was aus Dir geworden war!“ „Ein Hausknecht, wie Du ſiehſt!“ erwiderte der alte Mann, deſſen Lippen ein herber Zug umſpielte „Konnteſt Du nichts Beſſeres finden?“ „Nein, dem bankerotten Kaufmanne ſind alle Türen verſchloſſen, auf Vertrauen darf er keinen Anſpruch machen.“ „Aber, es war ein unverſchuldeter Bankerott, ein Betrüger hat Dein Vertrauen mißbraucht, und—“ „Wer weiß das und wer glaubt es, wenn ich es ihm ſage?“ fragte Werner achſelzuckend.„Ich kam mit meinem Kinde hier an, nachdem ich meinen Gläubigern das Letzte überantwortet hatte. Meines Kindes wegen erniedrigte ich mich. Ich bot mich als Hausknecht an, über meine Vergangenheit tiefes Schweigen beobachtend. Die Firma 27. Jahrgang. Kalif auf und verſucht ſich die Anerkennung aller ara⸗ biſchen Stämme zu verſchaffen. Die Frage der Verlegung des Kalifates nach Mekka iſt indeſſen hochaktuell geworden. Es beſtätigt ſich, daß alle eingeborenen Stämme gegen die Türkei unter Waffen ſtehen. Suleiman Dſchavid Beh, der ſoeben von ſeinem Poſten als Vali von Basra zurück⸗ gekehrt iſt, äußerte ſich in einem Geſpräch, das Gebiet von Meſopotamien ſei einmal die Kornkammer der alten Welt geweſen, heute aber nage ſeine Bevölkerung am Hungertuche. Während der elf Monate ſeiner Amtstätig⸗ keit in Basra ſei er zu der Ueberzeugung gekommen, daß das gegenwärtige Regime an allem die Schuld trage, da es durch ſein Syſtem der Korruption, Beſtechlichkeit, Erpreſſung, Geſetzloſigkeit und Intrige und den ewigen Hader zwiſchen Militär⸗ und Zivilbehörden das ganze Land in einen Zuſtand der Anarchie geſtürzt habe. Die dadurch geſchaffenen Zuſtände ſeien einfach haarſträubend. Aſien. Perſien. * Der Druck Englands auf die perſiſche Regie⸗ rung, gegen den die letztere in den verſchiedenſten Noten einen wahren Verzweiflungskampf geführt hat, will nicht weichen, und nach wie vor behalten die Engländer ihr Ziel feſt im Auge, ſo ſehr auch die perſiſchen Machthaber ſich ſträuben. Intereſſant iſt nach dieſer Richtung die bri⸗ tiſche Antwort auf die letzte perſiſche Note über die Lage in Südperſien. Sie ſtellt feſt, daß die britiſche Regierung mit Genugtuung von den Maßnahmen Kennt⸗ nis nimmt, die die perſiſche Regierung zur Wiederher⸗ ſtellung der Ordnung getroffen hat. Da indes Grund zu der Annahme vorhanden iſt, daß die Sicherheit, die in der letzten Zeit auf dem Wege von Abuſcher über Er⸗ zerum nach Schiras geherrſcht hat, nur der außer⸗ ordentlichen Strenge des Winters zu danken ſei, ſo beharrt die britiſche Regierung in ihrer abwar⸗ tenden Haltung und behält ſich, falls die von der per⸗ ſiſchen Regierung getroffenen Maßnahmen ergebnislos bleiben, das Recht vor, auf die Anſtellung von Offi⸗ zieren der indiſchen Armee zur Organiſation der Wegpolizei zu beſtehen. Die Antwort ſtellt ferner feſt, daß die britiſche Regierung mit Rückſicht auf die Tat⸗ ſache, daß der verlangte zehnprozentige Zollzuſchlag auf die Einfuhrwaren aus dem Süden hauptſächlich den bri⸗ tiſchen Handel treffen würde, dem Anſuchen Perſiens um den Zollzuſchlag nicht beitreten könne, wenn nicht bri⸗ tiſche Offiziere zur Organiſation der Gendarmerie angeſtellt würden.— Hiernach ſcheint es, als wolle man Südperſien ganz unter die militäriſche Oberhoheit Eng⸗ lands bringen. Soziales. — Nicht inſtanzengemäß, daher abgelehnt. Das Staatsarbeiterkartell hatte in einer Eingabe den Reichs⸗ Wangenfeld und Sohn engagierte mich, der Chef kam mir mit gewinnender Freundlichkeit entgegen und entriß mir in einer ſchwachen Stunde mein Geheimnis.“ „Dann war's wieder aus!“ ſagte Winter ſcharf und bitter. „Gottlob, nein! Wangenfeld iſt ein edler Mann. Nie⸗ mand kannte mich und meine Vergangenheit, Roſa und meinen Chef ausgenommen.“ „Nun, dazu wünſche ich Dir Glück“, ſagte Winter, indem er dem alten Mann die Hand reichte. „Darf ich Dich bitten, einen Augenblick auf das Käſt⸗ chen acht zu geben?“ „Geh' nur, es iſt gut aufgehoben.“ Werner ging hinaus; als er einige Minute ſpäter zurückkehrte, fand er den Freund in ernſtes Nachdenken verſunken. Winter warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte, daß der Augenblick der Abreiſe näher gerückt war, als er vermutete. Die Gläſer wurden jetzt haſtig geleert. Winter holte ſein Gepäck und machte ſich reiſefertig, der alte Mann wollte den Freund zum Bahnhof begleiten. Mit einander plaudernd, ſchritten die Beiden dem Bahnhofe zu. Sie waren beide aufgeregt, der in Haſt getrunkene Wein äußerte mehr und mehr ſeine Wirkung; beſonders machte Werner die ihn überraſchende Ent⸗ deckung, daß ſeine Zunge immer ſchwerer, ſein Gang immer unſicherer wurde.— Inzwiſchen war der bisher ſo pflichttreue und ge⸗ wiſſenhafte Diener im Hauſe ſeines Chefs der Gegenſtand mannigfacher Vermutungen. Fortſetzung folgt. e 2 ——— —— 2 D—— danzler gebeten, auf eine Lohnerhöhung hinzu⸗ wirken. Von der Reichspoſtverwaltung und der preu⸗ ßiſchen Eiſenbahnverwaltung iſt dem Telegraphenarbeiter⸗ bund und dem Eiſenbahnerverband daraufhin eröffnet worden, daß Eingaben des Kartells nicht berück ſich⸗ tigt würden. Die Staatsarbeiter ſollten ihre Wünſche den vorgeſetzten Stellen zur Kenntnis bringen. E Zur Linderung des Winzerelends. Der Statt⸗ halter der Reichslande Graf v. Wedel hat zur Linde⸗ rung des Notſtandes eines großen Teils der Weinbau treibenden Bevölkerung Elſaß⸗Lothringens laut Erlaß aus ſeinem Dispoſitionsfonds fünfundzwanzigtauſend Mark geſtiftet. Zum Eiſenbahnunglück in England. 0 Die Reihe der ſchrecklichen Eiſenbahnkataſtrophen iſt durch das Unglück in Wales um eine weitere ver⸗ mehrt worden, die bei dem Unbeteiligten Grauſen und Entſetzen, aber auch tiefſtes Mitgefühl mit den armen Opfern und deren Angehörigen wachruft. Wie wir bereits meldeten, ſtießen auf der durch das Tal des Tafffluſſes im Waliſer Kohlengebiet führenden Bahn bei Hopkinstown ein Perſonen⸗ und ein Kohlenzug zuſammen, wobei zahl⸗ reiche Menſchen ums Leben kamen. Die neueſten Meldun⸗ gen über den Umfang der Kataſtrophe lauten: Das Unglück auf der Tafftalbahn übertrifft den furcht⸗ baren Unfall des ſchottiſchen Expreßzuges, der noch friſch im Gedächtnis iſt, womöglich noch in ſeinen ſchrecklichen Folgen. Elf Perſonen wurden, wie jetzt feſtſteht, ſofort getötet und an vierzig mehr oder minder ſchwer verletzt. Unter den elf Toten befanden ſich acht Männer, zwei Mädchen und ein Knabe. Unter den getöteten Männern fand man drei Mitglieder des Exekutiv⸗Ausſchuſſes des Bundes der Bergarbeiter von Südwales, die ſich auf dem ege nach London befanden, um der nationalen Kohlen⸗ arbeiter⸗Konferenz beizuwohnen. Der Perſonenzug, der um 5 Uhr 45 Minuten vormittags mit ungefähr 300 Paſſagieren, meiſt Geſchäftsleuten und Ladenmädchen, aus Trehafod abging, fuhr bei Coke Ovens, ungefähr andert⸗ halb Kilometer von Pontypridd, mit furchtbarer Gewalt gegen einen dort haltenden, mit Kohlen beladenen Zug. Der Anprall war entſetzlich und der Krach wurde meilen⸗ weit gehört. Der an den Kohlenzug gehängte Schaffner⸗ wagen, ſowie die vorderen Wagen des Perſonenzuges gin⸗ gen in Trümmer. Die unverletzten Paſſagiere ſtürzten mach den zertrümmerten Wagen und verſuchten, den dar⸗ unter Begrabenen Hilfe zu leiſten, doch ihre Bemühungen waren meiſt vergeblich. Das Geſchrei der eingeklemmten Paſſagiere war ſchrecklich anzuhören. Man ſah aus den ümmern blutige Gliedmaßen hervorragen. Die erſte Leiche, die die Retter bargen, war ein furchtbar verſtümmeltes kleines Mädchen. Endlich kamen Rettungsmannſchaften und ein Ambulanzkorps mit Aerz⸗ ten in Extrazügen herbei, und nun gelang es nach mühe⸗ voller Arbeit, Leichen und Verletzte hervorzuholen. Herz⸗ zerreißende Szenen ſpielten ſich ab: Eine unbeſchreiblich zermalmte verheiratete Frau wurde auf einer Bahre da⸗ vongetragen. Sie ſchrie verzweifelt nach ihrem Gatten und ihrem kleinen Sohn, die beide unter den Toten lagen. Ein Vater wurde beim Anblick ſeines toten, kleinen Töch⸗ terchens vor Schmerz faſt wahnſinnig. Ueber die Urſache der Kataſtrophe verlautet noch immer nichts. Aus Stadt und Land. Die Urſache der Kieler Unterſeeboot⸗Kataſtrophe. Wie jetzt feſtſteht, iſt das Unglück des Unterſeebootes„U 3“ wie gleich nach dem Unfall vermutet wurde, tatſächlich durch den Ventilationsſchieber am hinteren Maſt verur- ſacht worden. Wie die Beſichtigung des eingedockten Un⸗ glücksſchiffes ergab, iſt der Schieber nicht ganz verſchloſſen geweſen. Ein Bedienungsfehler liegt aber nicht vor. „ Selbſtmord zweier Mädchen durch Ertränken. Zwei zunge, anſcheinend den beſſeren Ständen angehörende Mädchen haben in Halle den Tod in der Saale geſucht und gefunden. Eines von ihnen hatte ſich an der meiſt ſehr belebten Stelle vorher ausgezogen und ihre Sachen auf eine Bank niedergelegt, ehe es ſich in die kalten Fluten ſtürzte. Ein Herr, der von weitem ihrem Be— ginnen zuſah, ſprang den Lebensmüden nach, mußte aber den Rettungsverſuch aufgeben, da er ſonſt ſelbſt ertrunken wäre. Die Leichen konnten bisher noch nicht geborgen werden. Für 50 000 Mark Juwelen geſtohlen. Bei dem Juwelier Silberthau in Würzburg ſind Juwelen im Werte von 50000 Mark geraubt worden. Der Laden liegt in der belebteſten Straße von Würzburg. Seine Mutter erſtochen. In Regensburg hat der Maſchinenreiſende Anton Gräßl aus Rheinhauſen, der angetrunken heimkehrte, ſeine Mutter erſtochen, weil ſie ihm Vorhaltungen machte. ** Vom Studentenſtreik in Hannover. Der Direktor Geheimrat Dammann hat in ſeiner Audienz beim Land⸗ wirtſchaftsminiſter keine Zugeſtändniſſe erhalten. Die Stu⸗ dentenſchaft hat daraufhin beſchloſſen, ihrerſeits nochmals beim Landwirtſchaftsminiſter vorſtellig zu werden. Zwei Mitglieder des ſtudentiſchen Ausſchuſſes ſind nach Berlin gereiſt, um eine Audienz beim Miniſter nachzuſuchen. Ebenſo ſoll die Vermittelung der Stadtverwaltung in An⸗ ſpruch genommen werden. Grubeneinſturz bei Dresden. Der ſogenannte Bergluftſchacht(Steinkohlenſchacht) im Plauenſchen Grunde bei Dresden ſtürzte mit erdbebenartigem Getöſe in ſich zuſammen. Die Bewohner in der Nähe eilten aus ihren Häuſern und ſahen mächtige Rauchwolken ſich zum Himmel erheben. Die entſtandene Oeffnung wurde einer Meſſung unterzogen und ergab eine Tiefe von 130 Metern bei 54 Meter Waſſerſtand. Menſchen ſind nicht zu Schaden ge⸗ kommen. ** Verhaftung von Falſchmünzern. Durch Zufall kam die Mannheimer Polizei auf die Spur einer Falſch⸗ münzerbande, von deren Mitgliedern zwei verhaftet wur⸗ den. Die Polizei kam gelegentlich einer Kontrolle in das Haus F 7, 5, wo ſich zwei Männer, ein älterer und jüngerer, eingemietet hatten. Dieſe beiden Leute machten ſich durch größere Geldausgaben der Polizei verdächtig. Bei einer genauen Durchſuchung der Wohnung wurde ein Koffer gefunden, in dem ſich 300 bis 400 Mark in Silber befanden. Wie ſich herausſtellte. waren die Mün⸗ zen Falſifikate. Die Spuren der Herkunft des Geldes weiſen nach auswärts hin. Offenbar befindet ſich auch die Werkſtätte auswärts. a 8 Kataſtrophe im Automobil. Ein folgenſchwerer Unfall exeignete ſich in Treptow bei Berlin. Dort ſtieß an der Ecke der Baumſchulenſtraße ein Privatautomobil mit einem Straßenbahnwagen zuſammen, wobei der Rechtsanwalt Born ſowie der Kaufmann Otto Stern, deſſen Gattin und ihre Nichte lebensgefährlich verletzt wurden. Mit leichteren Verletzungen kamen der Kaufmann Grünthal, ein 18 jähriges Fräulein Hedwig Weingarten aus Kaſſel und der Chauffeur des Wagens davon. Das Automobil wurde faſt vollſtändig zertrümmert. ** Brände in Zuckerfabriken. In Wanzleben zer⸗ ſtörte ein großes Feuer, das gleichzeitig an mehreren Stellen ausbrach, einen Teil der Zuckerfabrik Wanzleben. Das Maſchinenhaus iſt vollſtändig ausgebrannt. Die Demminer Zuckerfabrik brannte bis auf das Keſſelhaus, das Beamtenwohnhaus, den Rüben⸗ und den Zuckerſchup⸗ pen nieder. Vollſtändig vernichtet ſind die Maſchinen⸗, Laboratoriums⸗ und Bureauräume, der Mittelbau und das Hauptgebäude. Der Schaden wird von dem Direk⸗ torium auf über eine Million Mark geſchätzt. Menſchen ſind nicht verletzt worden. *Das Jubiläumsgeſchenk unterſchlagen. Großes Aufſehen erregt in Odeſſa das Verſchwinden der Gräfin Maxſudow. Die Gräfin hat eine bedeutende Geldſumme mitgenommen, die von ihr, ihrem Gatten und dem Grafen Konowitzki, dem Vorſitzenden des Verbandes echter Ruſſen, als Spende von zehntauſend Perſonen zu einem Jubiläumsgeſchenk für General Tolmatſchew, den Stadthauptmann von Odeſſa, geſammelt worden war. * Briefkäſten in der Straßenbahn. Eine Verkehrs⸗ neuerung hat ſoeben die Londoner Poſtverwaltung einge⸗ führt. Auf einigen Straßenbahnlinien, die von den Lon⸗ doner Vorſtädten nach dem Centrum zu führen, ſind Briefkäſten angebracht worden, ſo daß Poſtſachen zwiſchen London und den Vorſtädten ſowie umgekehrt im Laufe von zwei Stunden beſtellt werden können. * Geſtohlene Briefſüäcke. Im Bahnhof von Digoin in Mittelfrankreich wurden aus dem verſchloſſenen Poſt⸗ wagen eines Zuges in Abweſenheit des Zugabegleiters die Briefſäcke, die zahlreiche eingeſchriebene Sendungen enthielten, entwendet. Die Art des Diebſtahls läßt ver⸗ muten, daß die Urheber unter dem Bahnperſonal zu ſuchen ſind.— Bei Rouen geriet eine Lokomotive, die für De⸗ peſchentransport diente, in Brand. Ein Teil der De⸗ peſchen verbrannte. * Verhängnisvolle Exploſion. Infolge einer Gaſo⸗ linexploſion geriet in Moskau ein Reſtaurant in Brand. Drei Perſonen ſind in den Flammen umgekommen, ſieben 1 des Reſtaurants wurden ſchwer, vier leicht verletzt. * Eiſenbahnunglück in Wales. Auf der durch das Tal des Fluſſes Taff im Walliſer Kohlengebiet führen⸗ den Bahn ſtießen ein Perſonenzug und ein Kohlenzug bei Hopkinstown zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß ſich die erſten Wagen des Perſonenzuges teleſkop⸗ artig ineinanderſchoben; die anderen Wagen wurden um⸗ geſtürzt und bilden einen wüſten Trümmerhaufen. Eine ganze Anzahl von Perſonen iſt getötet worden; bisher wurden 11 Leichen unter den Trümmern hervorgezogen. Rettungsabteilungen und Ambulanzen ſind von Cardiff nach der Unfallſtelle abgeſandt worden. Vom Leibkoſaken erſchoſſen. Der an der ober⸗ ſchleſiſchen Grenze bekannte Polizeimeiſter Kegelnick in Czebodz iſt von ſeinem Leibkoſaken erſchoſſen worden. Er hatte einen Beſuch auf deutſchem Gebiet abgeſtattet und befahl auf der Rückkehr ſeinem Koſaken, die Pferde auf ruſſiſche Manier, das heißt durch einen Revolverſchuß, anzufeuern. Der Koſak führte den Befehl aus, aber in dieſem Moment bäumte ſich ein Pferd und der Schuß traf den Polizeimeiſter, der ſofort tot war. * Ausverkauf in Portugal. Die proviſoriſche Regie- rung wird die ehemaligen königlichen Equipagen und ſon⸗ ſtigen Fahrzeuge zur öffentlichen Verſteigerung ſtellen. Der Druck eines Kataloges iſt in Vorbereitung, der nach dem Auslande geſchickt werden ſoll. Die ausländiſchen 1 werden zur Abgabe von Offerten eingeladen werden. ** Ein geſunder Ort ſcheint Puttgarden auf der Inſel Fehmarn zu ſein, zählt er doch unter ſeinen kaum 300 Einwohnern 40 Perſonen, die zuſammen ein Alter von 2563 Jahren repräſentieren. Von ihnen ſtehen, wie man der„Kieler Zeitung“ ſchreibt, 15 Perſonen mit zu⸗ ſammen 795 Jahren im Alter von 50 bis 60 Jahren, 12 Perſonen mit 768 Jahren im Alter von 60 bis 70, 10 Perſonen mit zuſammen 740 Jahren im Alter von 70 bis 80, zwei Perſonen mit zuſammen 168 Jahren im Alter von 80 bis 90 Jahren, während die älteſte Perſon 92 Jahre alt iſt. ** Der Senat der Kaiſer Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften iſt zum erſten Male voll⸗ zählig zuſammengetreten. Dieſe bedeutſame Handlung wurde beſonders wirkungsvoll dadurch eingeleitet, daß der Kaiſer die Senatoren zur Frühſtückstafel in das König⸗ liche Schloß lud. Hierauf fand im Kultusminiſterium die konſtituierende Sitzung des Senats ſtatt, in welcher die Wahl des Verwaltungsausſchuſſes der Geſellſchaft er⸗ folgte. Der Ausſchuß beſteht(vorbehaltlich der Genehmi⸗ gung des Kaiſers) aus dem Präſidenten der Geſell⸗ ſchaft, dem Geh. Rat Harnack, ſowie aus den Herren Krupp von Bohlen⸗ Halbach, Bankier Ludwig Delbrück, Geheimrat Arnhold, Geheimrat Profeſſor Emil Fiſcher, Franz v. Mendelsſohn und v. Böt⸗ tinger(Elberfeld). * Feuersbrunſt im Metzer Garniſonlazarett. Im Dachſtuhl des Garniſonlazaretts zu Metz brach eine eFuersbrunſt aus, die ſchnell um ſich griff. Die Feuer⸗ wehr beſchränkte ſich auf den Schutz der benachbarten Gebäude. Gegen Mitternacht war es gelungen, den Brand zu löſchen. Die Entſtehungsurfache iſt unbekannt. Der Dachſtuhl iſt eingeäſchert, ebenſo ein Teil des zweiten Stockwerkes, in dem ſich die Kammervorräte befinden. Von den Feuerwehrleuten wurde eine Anzahl leicht verletzt, drei Leuten drohte der Erſtickungstod; ſie wurden jedoch mit dem Sauerſtoffapparat wieder ins Leben zurückgerufen. ** Unerwartete Rettung dem Tode Geweihter. In einer Lehmarube bei Vennesville in Frankreich waren zwei Arbeiter verſchüttet worden. Man war jedoch im ſtande, den Unverletzten Nahrung in ihr unbequemes Ge⸗ fängnis zu reichen, und ſie ſo am Leben zu erhalten, bis ſie ans Tageslicht befördert werden konnten. Aus Paris werden folgende Einzelheiten zu dem Fall gemeldet: Nach elfeinhalbtägigem Verweilen in 25 Meter Tiefe wurden die beiden Steinbrucharbeiter Bellanger und Ghoult von Vennesville lebend befreit und auf Tragbahren in die Bürgermeiſterei des Ortes gebracht. Beide waren kreidebleich, jedoch bei vollem Bewußtſein und genoſſen mit ſichtlichem Behagen die ihnen dargereich⸗ ten Stärkungsmittel. Bellanger rief, nachdem er den letzten Löffel heiße Suppe genoſſen hatte:„Das iſt doch etwas anderes als das lehmgelbe Sickerwaſſer, das unſere einzige Labung war.“ Ghoult erzählte, daß ſie ungefähr 30 Kubikmeter Lehmwand abgeſchlagen hätten, um ſich Stufen nach oben zu ſchaffen. Leider geſchah dies nicht in der Richtung, aus der die Rettung kam, ſondern auf der gerade entgegengeſetzten Seite. Ihrer Arbeitsleiſtung entſprechend, ſchätzten beide die in der Tiefe verbrachten Zeit ab, doch täuſchten ſie ſich in dieſer Berech⸗ nung um dreieinhalb Tage. Sie glaubten näm⸗ lich, acht Tage eingeſchloſſen geweſen zu ſein. ** Ruſſiſche Terroriſten im Kampfe mit der Polizei. Auf der Pubianicer Chauſſee bei Lodz in Ruſſiſch⸗Polen wurde in der Nacht eine Polizeipatrouille von Terroriſten überfallen. Ein Schutzmann wurde erſchoſſen, zwei lebensgefährlich und der vierte leichter verletzt. Den Tätern gelang es, während der gegenſeitigen Schießerei zu entkommen. Noch in der Nacht wurden viele Haus⸗ ſuchungen im Fabrikviertel von Lodz vorgenommen und eine Anzahl von Perſonen verhaftet. ** Die Peſt in China. Wie das„Reuterſche Bureau“ erfährt, iſt China ernſtlich vom Ausbruch der Peſt bedroht, die ſich von Charbin aus verbreitet. Die chi⸗ neſiſche Regierung hat eine Zirkularnote an meh⸗ rere Mächte erlaſſen, in der dieſe gebeten werden, an der Feſtſtellung der Urſache der Epidemie mitzuarbeiten, Maßregeln zu finden, um dem Ausbruch der Seuche ent⸗ gegenzutreten und wiſſenſchaftliche Unterſuchungen am Ort anſtellen zu laſſen. Die chineſiſche Regierung hat dieſe Regierungen gebeten, Peſtexperten und Aerzte zu beſtimmen, die ſofort nach China gehen können. Die chi⸗ neſiſche Regierung verpflichtet ſich, alle Auslagen ein⸗ ſchließlich der Reiſeſpeſen nach China und zurück zu tragen. 3 5 Gerichtsſaal. E Das Urteil im Moabiter Krawallprozeß vor dem Schwurgericht. Endlich ſind nun die Verhandlungen die⸗ ſes unſäglich langwierigen und langweiligen Prozeſſes zu Ende gegangen. Das Urteil lautet: 1. Arbeiter Jakob Trau neun Monate Gefängnis. 2. Arbeiter Max Janke Freiſprechung. 3. Arbeiter Stanislaus Boro⸗ wiak Freiſprechung. 4. Arbeiter Karl Bruhn neun Monate Gefängnis. 5. Arbeiter Johann Schadofski Freiſprechung. 6. Arbeiter Friedrich Bonnet vier Wochen Haft. 7. Maſchiniſt Georg Fitzner acht Monate Gefängnis. 8. Arbeiter Franz Zofka drei Monate Ge⸗ fängnis. 9. Arbeiter Georg Orlowski drei Monate Gefängnis. 10. Arbeiter Friedrich Lucks ſechs Wochen Haft. 11. Arbeiter Nepomuk Cieslick zwei Wochen Haft. 12. Arbeiter Caſimir Adamski ein Jahr Ge⸗ fängnis. 13. Arbeiter Jakob Adamski ein Jahr Gefängnis. 14. Arbeiter Hans Rode vier Monate Ge⸗ fängnis. 15. Arbeiter Richard Albrecht ſechs Wochen Haft. 16. Arbeiter Otto Marquardt Freiſprechung und Ueberweiſung an die Erziehungsbehörde. 17. An⸗ ſtreicher Alfred Scharfenberg ſechs Wochen Haft. 18. Arbeiter Richard Minor ſechs Wochen Haft.— Sämt⸗ liche Angeklagte werden aus der Haft entlaſſen, die von ihnen erlittene Unterſuchungshaft iſt voll angerechnet wor⸗ den. + Wegen Gattenmordes wurde von dem Schwur⸗ gericht in Nürnberg die Frau Profeſſor Herberich, die ihren Gatten, mit dem ſie in Unfrieden lebte, in einem hyſteriſchen Wutanfall erſchoſſen hatte, unter Annahme mildernder Umſtände zu vier Jahren ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Der Prozeß, der ſich eine Reihe von Tagen hinzog, gewährte einen Blick in un⸗ glaublich verkommene Seelen⸗ und Familienzuſtände, die den Beobachter nur mit Abſcheu erfüllen können. Nichts⸗ deſtoweniger hat die Senſationspreſſe es ſich wieder an⸗ gelegen ſein laſſen, durch tägliche ſpaltenlange Berichte den Schmutz und Unrat in die breiten Kreiſe des Publi⸗ kums zu tragen. Blätter, die auf Anſtand und Sauber⸗ keit halten, haben gleich uns über den Verlauf des Pro⸗ zeſſes und ſeine widerlichen„dramatiſchen Momente“ nicht berichtet. Lokale Nachrichten. Viernheim, 26. Januar. Jüngliugs Sodalität Viernheim. Freitag Abend ½9 Uhr im Freiſchütz Zuſammenkunft derjeniger Theaterſpieler, die 1909 und 1910 mitgewirkt haben. * Auf den Borromäus Verein wird nochmals aufmerkſam gemacht. Wer beitreten will, möge ſeine Anmel⸗ dung baldigſt machen. — Kirchliche Nachrichten. Der ſeither zu Studien⸗ zwecken beurlaubte Herr Kaplan Dr. Andreas Lud. Veit über⸗ nimmt mit Wirkung vom 16. Februar die Verwaltung der Pfarrei Pfeddersheim bei Worms. — Eine oft wiederkehrende Frage iſt die nach dem Urſprung des Wortes„Maggi“. Nicht allein unſeren Leſern dürfte es bekannt ſein, daß Maggi's ſeit über zwei Jahrz huten bewährte Erzengniſſe(Maggi's Würze, ⸗Suppen, „Bou llonprodukte) nach ihrem Erfinder Julius Maggi benannt ſind Dieſer, der Sohn eines aus Italien ſtammenden Groß⸗ induſtriellen, der in der Schweiz mehrere bedeutende Getreide⸗ müßlen beſaß, befaßte ſich ſchon zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit eingehenden Verſuchen auf dem Gebiete der Volksernährung, angeregt durch eine Reihe von Univerſttäteprofeſſoren und Aerzten. So ſchuf er nach mancher lei Sch wierigkelten die heute in jedem Haushalt geſchätzten Kuͤchenhilfsmittel, die ſeinen Namen tragen. Ho . lm l e ent⸗ am Ort hat dieſe 7. An⸗ ift. 18 Sämt⸗ die von et wor⸗ pchwur⸗ erich, einem nahme Mo⸗ er ſich in un⸗ ar. Abend ſpieler, halb ume. dien über⸗ 9 del e nach 1 Iſtken N a wheh, can Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 25. Jau. Der mit der Großh. Hofjagdverwaltung beſtehende Jagdvertrag, der am 30. Nov. v. J. hätte gekündigt werden ſollen, was von der Gemeinde verwaltung uͤberſehen wurde, läuft nun neun Jahre weiter — Mörlenbach, 25. Jan. Am Sonntag fand im „Schützenhof“ eine Virſammlung der chriſtlichen Arbeiter ſtatt, die zahlreich beſucht war und einen ſchoͤnen Verlauf nahm. Möge das Gehörte auch befolgt und in der Tat umgeſetzt werden.— Die hieſigen Einwohner wurden durch die Offen⸗ legung der Waſſereinſchätzung ſehr unliebſam überraſcht. Es werden vielfach Klagen laut, daß kleine Leute mit geringem Waſſerverbrauch viel zu hart angezogen werden, gegen ſolche, die ein vier bis fünf Mal größeres Quantum fuͤr Vieh und Gärten verbrauchen und dabei nur ein Drittel mehr bezahlen. — Mörlenbach, 25. Jan. Einen ſehr ſchlimmen Ausgang hätte eine Kindtaufe aus Weiher nehmen können. Die Taufgeſellſchaft war in einem Schlitten hierhergefahren. Da aber der Schnee total geſchmolzen undſofort wieder gefroren war, ſo war die Straße ſtellenweiſe ſehr glatt. Jufolge deſſen bogen die Pferde zu ſchnell in die Straße nach Weiher ein und der Schlitten mit den ſechs Jaſaſſen nebſt dem jungen Erdenbürger kippte um. Die Inſaſſen lagen auf der Straße. Glücklicherweiſe war Herr Dr. Stöhr aus Birkenau hier und konnte ſofort ſeine Praxis anwenden, da mehrere Perſonen Hautabſchürfungen und Verſtauchungen davontrugen. Dr. Stöhr fuhr die Hebamme mit dem Kindchen ſofort nach Weiher. Das verunglückte Gefährt wurde zur größten Not zuſammen⸗ gebunden. Ein Andenken wird dieſes Famtlienfeſt zurücklaſſen. Wieder eine Mahnung, mit einem Schlitten ſehr vorſichtig zu fahren! — Das Wettſchwimmen der Stadträte. Man ſchreibt der„Frkf. Ztg.“ unterm 22. ds. Mis. aus Heidel- berg: Bei einem heute hier abgehaltenen Schwimmfeſt wurde ein Intermezzo nicht gewöhnlicher Art improviſtert. Als Ver⸗ treter der Stadt waren drei Stadträte und außerdem der Obmann des Stadtverordnetenkollegiums anweſend. Der Ob⸗ mann, der gerne ſeinen Sarkasmus ſpielen läßt, äußerte im Laufe der Veranſtaltung:„Ich gäbe 100 Mark dafür, wenn ich einmal die Stadträte um die Wette ſchwimmen ſehen könnte.“ Er hatte ſich aber in der Unternehmungsluſt der rüſtigen Stadtväter getäuſcht, denn ſie nahmen ihn ſofort beim Wort, ſtürzten ſich in die Fluten und ſchwammen unter ſtürmiſchem Beifall eine Einlagenummer, deren Preis nun einem guten Zweck zufließen wird. — Speyer, 22. Jan. In letzter Nacht deſertlerte der 22jährige Pionier Klotz, der hier beim Pionierbataillon diente, und verſpätet von einer Parolefeier heimgekehrt war, aus Furcht vor Strafe. Er hatte ſein Dienſtgewehr und ſcharfe Patronen mitgenommen. Ein Unteroffizier und ein Gendarm, die ihn in der Nähe des Dudenhofer Waldes ſtell⸗ ten, wurden von dem Deſerteur ſchwer verwundet. Mit der 3. Patrone erſchoß er ſich ſelbſt. „Eppelheim, 25. Jan. Der 44jährige ledige Tag⸗ löhner Johann Joſeph von hier hat ſich in der Scheune ſeines Bruders erhängt. — Alte Bürgermeiſterfamilie. Anläßlich des Todes des Abgeordneten Köhler wird mitgeteilt, daß die Vor⸗ fahren Köhlers vom Jahre 1614 bis zum Jahre 1844 in ununterbrochener Reihe Fürſtlich bezw. Graͤflich Solms⸗Hohen⸗ ſolms ſiſche Schultheiße und zuletzt ſeit 1821, auch Großher⸗ zoglich Heſſiſche Bürgermeiſter des Dorfes Langsdorf waren, alſo 230 Jahre lang, indem das Amt ſtets vom Vater auf den Sohn überging. Scherz und Ernſt. = der„treue“ Nachtwächter. Ein heiteres Vorkommni wird aus einem heſſiſchen Gebirgsdörfchen gemeldet. der dortige Nachtwächter, ein gewiſſenhafter Beamter, begann um 10 Uhr ſeine Rundgänge. Es war höchſt unangenehmes Wetter und ſtockfinſter in den Gaſſen. Gut, daß er vorher in der warmen Schenke„einige“ zu ſich genommen. Ein angenehmes Wärmegefühl durchdrang ſeine alten Glieder. Als er jedoch durch das Horn die elfte Stunde verkündet hatte, ſank die Temperatur, und ſein Körperthermometer ſtellte ſich wieder auf Froſt. Eiſiger Regen peitſchte ſein Geſicht. Was tun? Es war keine Wahl, als abermals ins Wirtshaus zurückzukehren. Dort blieb man, wenigſtens von außen, trocken. Im Hofe ſeiner Stammkneipe ſah der treue Wächter eine mit zwei Pferden beſpannte Chaiſe ſtehen. Da arbeitete ſich in ſeinem Kopfe ein ſchlauer Gedanke empor. Die Chaiſe war leer. In ihr konnte er gut und billig, unbeläſtigt von Regen und Wirtshauslärm, ein bißchen träumen. Er ſtieg ein, ſchloß die Tür und ließ ſich in die Polſter ſinken 5 Weiter eilt das Rad der Zeit!! Plötzlich fährt unſer Nachtwächter zuſammen. War das nicht ein deutlicher Ruck? Er merkt, daß er geſchlafen hat. Wie lange wohl? Ein Griff nach der Uhr; ſie zeigte halb eins. Jetzt gilt es, ſchnell das Verſäumte nachzuholen. Er ſtößt die Tür auf, ergreift das Horn, und:„Hört, ihr Herren, und laßt euch ſagen. tönt's in die Nacht hinaus. Doch, was iſt das? Fremde Geſtalten tauchen vor ihm auf, man kichert, man lacht, es klingt wie Hohn. Dem Wächter Er beginnt zun denken Sollte es möglich ſein?.. Wirklich!.... Das iſt die⸗ ſelbe Kutſche mit denſelben Pferden, aber— die Häuſer gehören zum zwei Stunden entfernten Nachbarsdorf. Berliner Originale. Schon ſeit langer Zeit wird immer wieder geſagt, daß das Treiben in der Reichshauptſtadt alles nivelliere und daß es keine Originale mehr gibt. Das iſt aber durchaus nicht richtig; wer das Straßenleben Berlins genau kennt, der wird überall noch auf ſolche Originale ſtoßen. Ein ſolches Original war die„Harfenjule“, die vor einigen Tagen geſtorben iſt, nachdem ſie ſchon vorher einige Male totgeſagt worden war. Eine andere Frau, übrigens eine tief bedauernswerte Perſon, die auch ſchon mehrere Male als geſtorben bezeichnet worden iſt, die aber immer noch lebt, iſt jene weibliche Perſon, der man häufig Unter den Linden begegnet. Sie hat ihren Bräutigam im Feldzuge von 1870 verloren und wartet jetzt noch immer darauf, daß er ſeinen Einzug durch das Brandenburger Tor hält. Wenn man dieſe harmloſe Geiſteskranke als„Original“ bezeichnet, ſo muß man es allerdings tun ohne den Zuſatz, den das Wort gewöhnlich hat. Ein Original, das wohl nur in Berlin möglich, iſt„Petrus“, der ſchon ein paar Jahrzehnte in Berlin„fechten“ geht. Geſtorben iſt vor einigen Monaten der„Frähenmajor“. Dieſen Namen trug ein alter Schuſter, der als Inſaſſe des Arbeitshauſes in Rum zutelsbura auf den Rieſelfeldern die Kräben veriggen mußte. Ein Antipode der Harfenfule iſt der„fayrende Sänger“, ein Mann, der auf den Höfen mehr ſteinerweichende als herzenrührende Geſänge anſtimmt und dafür mit vollendeter Grandezza ganze und halbe Nickel einſteckt. Ein für Zigarren⸗ raucher ſehr gefährliches Original iſt der„Stummel⸗ fritze“. Wie der Löwe auf Antilopen Jagd macht, ſo jagt Stummelfritze auf Zigarrenreſte. Seine Jagdgefilde ſind die Vorräume der Börſe und der Warenhäuſer und die großen Poſtämter. Wird an dieſen Stellen eine Zigarre nur kurze Zeit weggelegt, ſo iſt ſie eine Beute des Stummelfritze⸗ Wird Fritze bei einem ſolchen Beutezug gefaßt, ſo weiß er ſeine Sehnſucht nach einem Zigarrenſtummel in ſo be⸗ weglichen Worten zu ſchildern, daß ihm der Beſtohlene meiſt noch eine ganze Zigarre ſchenkt.— Ein anderes ſtadtbe⸗ kanntes Original iſt der„Major“. Er kolportiert Kaiſer⸗ bilder und pflegt die für ſeine Anpreiſungsreden notwendige Begeiſterung auf den Exerzierplätzen zu holen, wo er ſtunden⸗ lang den Uebungen zuſchaut und vor einem Kreiſe begeiſterter Zuſchauer an Offizieren und Mannſchaften mit ſchnarrender Vorgeſetztenſtimme Kritik übt. Soldat war er ſelbſt nie. Das beliebteſte von allen Berliner Originalen iſt ſicher der „Wurſtmax“. Mit ſeinem blankgeputzten, Kaſten vor dem rundlichen Leib, der Ballonmütze auf dem Kopf, dem Fünf⸗ groſchen⸗Monokel am dicken ſchwarzen Bande im Auge und die Hände mit fauſtdicken„Diamanten“ an ſchwer, goldenen“ Ringen beſetzt, hat den ehemaligen ſchneidigen Referendar ſchon jeder einmal geſehen. Seine Hauptkundſchaft bilden die „Studiker“, denen er oft genug, wenn ihnen vom vielen Trinken das Geld ausgegangen iſt, ein Gratisnachtmahl in Geſtalt von zwei Pferdeknobländern mit einem Gläschen Schnaps ſpendiert. Schulſtraße 6 Schulſtraße 6 Hans Schumacher Gebe von heute ab auf geſtrickte Herren⸗ u. 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Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekauntmachung. Betr.: Die Stelle eines Wiegemeiſters in der Gemeinde Viernheim. Herr Adam Martin 5. iſt als erſter Wiegemeiſter bei der Gemeindebrückenwage ernannt und verpflichtet worden. Wir haben ihn ab 1. Februar 1911 mit der Verſehung des Dienſtes beauftragt. Viernheim, den 24. Januar 1910. Großherzogliche l Viernheim: i hlwein. Bekanntmachung. Freitag, den 27. Januar I. Js., vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier: 1. Eine großere Partie altes Eiſen, 2. Eine größere Partie altes Zink, 3. 540 Stück gebrauchte Düngenſäcke, 4. Verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht und 5. Der Dung im Faſelſtall an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 24. Januar 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Impfungen gegen Schweinerotlauf im 1. Halbjahr 1911. Im 1. Halbjahr 1911 ſoll eine allgemeine Schutzimpfung gegen Schweinerotlauf vorgenommen werden. Die Schweinebeſitzer unſerer Gemeinde werden daher aufgefordert, ihre Schweine bei Meidung des Verluſtes des Entſchädigungsanſpruchs für die nicht angemeldeten an Rotlauf eingegangenen Schweine bis längſtens zum 15. März ds. Is. bei uns anzu- melden. Wir weiſen roch darauf hin, daß ein weiterer Impſf⸗ termin nur für diejenigen Leute ſtattfinden wird, die bis zum 15. März noch nicht im Beſitze von Schweinen ſind und daß dagegen für diejenigen, welche die Anmeldung unter⸗ laſſen, ein weiterer Impftermin nicht oder doch nur auf Koſten der Säumigen ſtattfinden wird. Viernheim, deu 24. Januar 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Es wird biermit zur zur Kenntnis der Landwirte und Freunde der Landwirtſchaft in Viernheim gebracht, daß in der Zeit von Dienstag den 31. Januar bis zum Donnerstag, den 2. Februar d. J. in Vieruh eim, im Gaſthaus„Zum goldenen Engel“ ein landwirtſchaftlicher Unterrichtskurſus durch ee Bezirks verein Heppenheim abgehalten wird. Zu demſelben wird der Sekretär des Vereins, Herr Land wiriſchaftslehrer Dr. Wetz von Heppenheim, die Er- nährung der landw. Kulturpflanzen behandeln und im Beſon⸗ deren Unter weiſungen in der Auwendung und in dem Einkauf von künſtlichen Düngemitteln erteilen. Wir laden hiermit zur Teilnahme an dem Unterrichts⸗ kurſus alle Landwirte und Freunde der Landwirtſchaft Viern⸗ heims ein. Der Beſuch desſelben iſt vollſtändig koſten⸗ los. Die Vorträge beginnen an den vorgenannten Tagen jeden Nachmittag um 2 Uhr. Im Intereſſe der Unterrichts⸗ erteilung iſt es nötig, daß ſich die Teilnehmer zur feſtgeſetzten Unterrichtszeit im angegebenen Lokal einfinden, damit durch verſpätetes Erſcheinen keinerlei Störungen eintreten. Einer beſonderen Anmeldung zur Teilnahme am Kurſus bedarf es nicht. Heppenheim, den 24. Januar 1911. Der Vor ſitzen de des landw. Bezirksvereins Heppenheim. Wolen Sie Beg Sparen 0 kaufen Sie lhre 1 Schuh- ffiel. doof, Wenden vis-à-wis dem Badischen Hof. Rechuungsformulare waz un der Bc und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. bezinnt Montag, den 30. Zaunar 1911. Gasthaus„Zum Engel“. Donnerstag, 26. Jannar 1911, abends 29 Ahr Einmaliges Gaſtſpiel der Direktion Shop p- Weinheim. „Dor Allerweltsvetter“ Luſtſpiel in 3 Aufzügen von Roderich Benedix I. Platz: 1 k. II. Platz 50 Pfg. Kaſſeneröffnung um /½8 Uhr g Die Direktion. Landw. Bezugs- u. Absatz-Gonossenschaff. Wir laden hiermit unſere Mitglieder und alle Acker- bautreibende zu dem am 31. Januar bis 2. Februar tagen; den Landw. Unterrichts kurs höfl. ein und verweiſen auf die diesbezügliche amtliche Bekanntmachung. Die Beſtellung von Saatkartoffeln wird bis zum 30. Januar entgegengenommen, in Betracht kommen: Haſſta, Induſtrie und Kaiſerkrone. ö Der Vorſtand. ö Turn⸗Genoſſenſchaft„Germania“. Donnerstag, den 26. Jannar, abends halb 9 Uhr findet im Gaſthaus„Zur Gambrinus halle“ Vorſtands-Kitzung ſtatt.— Püͤnktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Turn⸗Genoſſenſchaft„Germania“. Nächſten Sonntag Nachmittag 1 Uhr findet im Gaſt- haus„Zum Deuntſchen Kaiſer“(Lokal des Turnvereins) der ordenticho GMauturntag des Bergſtraß Neckar⸗Turngaues ſtatt. Zuſammenkunft der Delegierten und Mit glieder halb 1 Uhr im Vereinslokal„Zum goldenen Karpfen“. Der Vorſtand. Rad fahreruerein Eintracht. Freitag, den 27. I. Mts., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus„Zur Gambrinushalle“ bei Mitglied Faltermann Vorſtands-Sitzung. Vollzaͤhliges und pünktliches Er ſcheinen aller Vorſtands⸗ mitglieder erwartet Der Vorſitzende. Radfahrei-Verein„Eintracht“ Viernheim. Samſtag, den 28. d. Mts., abends ½9 Uhr ab im Gaſthaus„Zur Waldluſt“ gemütliches Beisammensein bei einem Faß Bier, wozu die Mitglieder höflichſt eingeladen find. Der Vorſtand. Weg. Umzug u. Geſchüftsverlegung nach Ecke Lorſcher⸗ und Waldſtraße verkaufe sämtliche Artikel mit 10 Proz. Rabatt bis einſchließlich J. Februar 1911. Hutgeſchäft Adler Lorscherstrasse Nr. 11. 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Koch währtes vorzügliches Linderungsmittel.— Nur ächt zu haben bei:: f 5„Zum Schützenhof“ stattfindenden 5 „ Kaiser-Geburtstags-Feier 1 Packerlehrling; Unsere werten Mitglieder nebst Ange- hörigen laden wir hierdurch zu unserer am nächsten Sonntag Abend im Gasthaus a (Ball u. humorist. Aufführungen) freundlichst ein. Beginn 8¾ Uhr. An der Gratisverlosung nehmen sämtliche anwesende Kameraden Teil. 8 Verlosungs- Gegenstande bitten wir bis längstens Sonntag nachmittag 2 Uhr 5 im„Schützenhof“ abzugeben. 5 2 DER VORSTAND. NB. Die für Unterstützung an Waisenkinder etc. gesammelten Zigarrenabschnitte, Staniol, Stahlfedern, Freimarken wollen bis Samstag Abend beim II. Vorsitzenden Kamera J. Kempf„Z. hess. Haus“ abgelie 9 2 2 NN empfiehlt seinen selbstgebrannten, hochfeinen Petkuser Korn (ebenso gut Wie der teure Cognac) per Liter Mk. 1.40 A e A. Bekanntmachung. Anmeldungen zum Eintritt am I. Februar werden in dieser Woche im Lokale der Frau Schalk Wow., Bahnhofstr. entgegengenommen. 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