ain lun. Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen k. 1.14 vierteljährlich. ſcernſprech Nr. 20 ernhein 1 4 kr (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtablatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte SJeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. zeiger Viernheimer Zeitung 9 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 Vr. 15. Trübe Nebei. Die böſe Erbſchaft der Bülowſchen Politik laſtet wie ein trüber Nebel über dem deutſchen Volke.„Grau wie der Himmel ſteht vor mir die Welt!“ Der Stand der Dinge im Angelpunkte des politiſchen Lebens, im Reichstage, ſchlägt jede Hoffnung auf eine erſprießliche Entwickelung erbarmungslos nieder.„Es gelingt nichts mehr“; denn wenn es bei irgend einer Vorlage der liberalen Quertreiberei nicht gelingt, die Situation zu ver⸗ einen und die Ausſicht auf eine Verabſchiedung zu ver⸗ nichten, dann kommt ihnen ſicher die Regierung mit einer unverſtändlichen Unnachgiebigkeit in irgend welchen Punkten zu Hilfe. Das einzige, was die Verabſchiedung erwarten läßt, iſt die kleine Strafgeſetz⸗Novelle, die ſogenannte„Lex Eulenburg“ mit der vielerörterten, außerordentlichen, für die Preſſe höchſt bedenklichen Verbeſſerung der Stellung der Beleidigten im Prozeſſe. Ganz ſicher iſt die Sache noch nicht; denn in führenden Kreiſen der Preſſe⸗Organi⸗ ſationen wird eine große Proteſtaktion erſtrebt. Bei der politiſchen Zerſplitterung der Preſſe iſt damit aber nicht ernſtlich zu rechnen, ſofern nicht ein plötzliches Aufflackern der Angelegenheit des Fürſten Philipp Eulenburg, der es ſich trotz ſeiner Anklage wegen Meineids im ſonnigen Süden wohl ſein laſſen kann, auf die Preſſe anregend einwirkt. Das aber iſt anſcheinend nicht zu erwarten, ſo daß die„Lex Eulenburg“ wohl als Leiſtung dieſes Reichstages zu verbuchen ſein wird. Bei der Reichsverſicherungsordnung und beim Ar- beitskammergeſetz vertritt die Regierung einen Stand- punkt, der die Verabſchiedung dieſer Geſetze unmöglich macht. In einigen Wochen wird es auch da heißen: „Ein großer Aufwand iſt nutzlos vertan.“ Daß man mit dem Ausſchluß der Arbeiterſekretäre aus den Arbeits⸗ kammern nicht durchdringen würde, darüber hat das Cen⸗ trum niemals einen Zweifel gelaſſen; die Regierung hätte ſich, wenn ſie wirklich die Abſicht hatte, daran feſtzu⸗ halten, die große Aktion mit dieſem Geſetze ruhig ſparen bönnen. Aehnlich ſteht es mit der Bemeſſung von Rech⸗ ten und Pflichten bei den Krankenkaſſen, wo das Ver— langen der Regierung nach Belaſtung der Arbeitgeber mit der Hälfte anſtatt wie bisher eines Drittels der Bei⸗ träge auch in den Kreiſen der Arbeitgeber auf lebhaften Widerſpruch ſtößt, obgleich die Regierung den Arbeitgebern mit der Beſeitigung des Uebergemichtes der Arbeiter in der Verwaltung einen beſonderen Gefallen zu tun glaubte. Die dritte große ſoziale Sache, die Privatbeamtenver⸗ ſicherung, betreibt die Regierung ſelber ſo wenig ener- giſch, daß man an ihre Verwirklichung vor den Wahlen erſt recht nicht denken kann. Entlarvt Roman von Feller. 5(Nachdruck verboten) „Gewiß nicht, ein ſolcher Verdacht liegt Herrn Wan⸗ feld fern,“ erwiderte Theodor.„Der Brief iſt verſchwun⸗ den, es handelt ſich nur darum, ihn nachzuſpüren. Haben Sie geſehen, daß der Sekretär fünf Briefe in das Käſt⸗ chen legte?“ „Wollen Sie ihn verdächtigen?“fragte der kleine Herr ungeduldig. „Keineswegs. Aber kann der Brief nicht im Bureau der Poſt liegen geblieben ſein?“ „Ich werde ſofort hingehen!“ ſagte Werner haſtig. „Warten Sie!“ rief der Chef.„Wir müſſen zuvor andere Möglichkeiten berückſichtigen. Sie haben geſehen, daß der Sekretär die Briefe hineinlegte?“ „Allerdings.“ „Gut, dann überreichte er Ihnen das verſchloſſene Kästchen. Sie ſagten vorhin ſelbſt, daß er es vor Ihren Augen verſchloſſen habe.“ „So iſt es.“ „Weiter! Wie trugen Sie das Käſtchen?“ „Unter dem Arme.“ „Sie erinnern ſich deſſen genau?“ „Ich trage es nie in anderer Weiſe.“ „Alſo konnte nichts herausfallen. Wo ließen ſie es im Wirtshauſe?“ „Es lag vor mir auf dem Tiſche, und zwar unter meinem Arme.“ „Und ſpäter? Auf dem Wege hierher?“ „Trug ich es wieder unter dem Arme.“ „Das iſt ſehr ſonderbar,“ ſagte der Chef achfelzuckend. „Wußte der Mann, den Sie Ihren Freund nennen, da ß in dem Käſtchen Wertbriefe lagen?“ fragte Theodor. 0 ſe lag ſrag Dienstag, den 31. Januar 1011. 27. Jahrgang. —ů Bei der Wertzuwachsſteuer konnte man vor der 2. Leſung noch beſtimmt auf einen Erfolg hoffen. Der neue Reichsſchatzſekretär Dr. A. Wermuth zeigte ein ſo weitgehendes Verſtändnis für die Behandlung des Reichs⸗ tages, daß alles in beſter Ordnung zu ſein ſchien. In⸗ dem er die allſeitig verlangten Beihilfen an Kriegsvete⸗ ranen ſowie auf der anderen Seite die neue Heeres⸗ vermehrung von der Einführung dieſer Steuer abhängig machte, ſtellte er einen großen Teil der widerſtrebenden Elemente kalt. Nun will es aber das mißgünſtige Ge⸗ ſchick, daß das Verlangen nach Steuerfreiheit der Boden- ſpekulationsgeſchäfte der Landesfürſten für die Regierung und ihre Vorlage zum Verhängnis zu werden droht. Wenn die Steuer fällt, dann hat die Regierung keine Mittel für die Veteranenbeihilfe und für die neue Heeresver⸗ mehrung, und dann iſt der Konflikt gegeben. Da das Volk zu 99 Prozent die Beſteuerung der doch rein pri⸗ vaten Geſchäfte der Fürſten durch die Wertzuwachsſteuer als gerechtfertigt anſieht,— ſogar Blätter wie die all- deutſche„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ in Eſſen treten entſchieden dafür ein,— hat die Regierung ſich damit eine höchſt bedenkliche Situation geſchaffen, dei der man auf die Löſung geſpannt ſein darf. Denn es dürfte ihr ſelbſt nicht ratſam erſcheinen, zu Gunſten der Steuerfreiheit privater Geſchäfte der Fürſten in einen Wahlkampf zu ziehen. Zuguterletzt verſprachen auch die Vorlage über die Verfaſſungsreform in Elſaß⸗Lothringen ſowie die Fern⸗ ſprechgebührenreform nichts weniger als einen glücklichen Verlauf. Dieſe letzte ſtand ja einige Zeit hindurch in beſſerer Beleuchtung. Aber der Kampf dafür iſt ſo unge⸗ ſchickt geführt worden, insbeſondere war das Zahlenmate⸗ rial der Regierung ſo anfechtbar, daß alle Welt eine rein fiskaliſche Maßregel zu Gunſten der Reichskaſſe darin ſieht. Das aber iſt gerade keine Empfehlung dafür ge⸗ weſen. Und bei der Verfaſſungsreform für Elſaß-Lothrin⸗ gen operierte die Regierung ſo eigenartig, ſo echt preu⸗ ßiſch, daß auch da die geplante Wohltätigkeit zur Plage wird. So ſchwebt das geſamte innerpolitiſche Leben in einem undurchdringlichen Dunkel, und niemand weiß, welchen Verlauf die Dinge in der nächſten Zeit nehmen werden. Politiſche Rundſchau. =( Die deutſchen Handelsvertragsverhandlungen mit Schweden kommen nur recht langſam vom Fleck. Gegenwärtig handelt es ſich bei den Erörterungen haupt⸗ ſächlich um die Herſtellung des Einvernehmens über tarif⸗ liche Einzelheiten. Beide unterhandelnden Teile ſind hier⸗ bei auf die Einholung von Informationen aus der Praxis und aus Intereſſentenkreiſen angewieſen. In dieſer Be⸗ „Was ſoll dieſe Frage?“ fuhr Werner auf.„Mein Freund iſt ein ehrlicher Mann—“ „Das beſtreite ich einſtweilen noch nicht,“ unterbrach Theodor ihn. „Nun ja, ich hatte es ihm geſagt.“ „Fragte er Sie, ob es große Summen ſeien?“ „Ich glaube— ja, es iſt möglich.“ „Sie konnten ihm darüber keine Auskunft geben. Oder erwiderten Sie ihm, es ſein ein Geldbrief mit fünfzehn⸗ tauſend Mark.“ „Ich wiederhole, daß ich das nicht gewußt habe!“ „Haben Sie die Schenkſtube vielleicht verlaſſen?“ fragte Wangenfeld weiter,„beſinnen Sie ſich, Werner, blieb Ihr Freund einmal, wenn auch nur auf kurze Zeit, bei dem Käſtchen allein?“ „Ja, ich ging einmal hinaus“, ſagte der alte Mann, „aber—“ „Wie lange blieben Sie draußen?“ „Vielleicht drei oder vier Minuten.“ „Die Zeit wäre zu kurz geweſen“, ſagte Wangenfeld, „zudem beſaß er ja keinen Schlüſſel zu dem Käſtchen.“ „Es iſt ein ſehr einfaches Schloß“, erwiderte Theodor, zund nicht unmöglich, daß der Mann einen paſſenden Schlüſſel deſaß. Ich habe oft gehört, es gebe unter den Verbrechern etliche, die ohne Schlüſſel mit einem Stück⸗ chen Eiſendraht jedes Schloß öffnen könnten.“ „Winter iſt kein Dieb!“ rief Werner. „Laſſen wir das dahingeſtellt ſein“, fuhr Theodor fort, mancher ehrliche Mann iſt ein Dieb geworden, weil er der Verſuchung nicht widerſtehen konnte. Der Brief iſt verſchwunden, wer anders als dieſer Mann lann ihn genommen haben?“ Der Chef blieb ſtehen, ſein Blick ſtreifte das verſtörte Geſicht des alten Mannes, dann ſchüttelte er das Haupt, wie jemand, dem es ſchwer fällt, mit ſich über eine ſchwie⸗ rige Frage ins Reine zu kommen. — 5 Pw. d Add/ · ......—.—————— ztehung iſt neuerdings auf deutſcher Seite inſofern eine Neuerung eingeführt, als man ſich nicht auf die An⸗ hörung von Männern der Praxis in Berlin beſchränkt hat; deutſche Kommißfſare haben ſich vielmehr nach Orten, an denen die in Betracht kommenden Gewerbe⸗ zweige beſonders ſtark vertreten ſind, begeben, um dort Erkundigungen einzuziehen. Es darf alſo da⸗ mit gerechnet werden, daß bei den gegenwärtigen deutſch⸗ ſchwediſchen Unterhandlungen noch mehr als früher die Wünſche der Praxis zur Geltung gebracht werden. 12 War das taktrvoll? Der Polizeipräſident von Berlin, Herr v. Jagow, hat bei der Kaiſergeburts⸗ taasfeier an die höheren Beamten des Polizeipräſi⸗ diums eine Anſprache gehalten, in der er in mar⸗ kanter Weiſe auf die Moabiter Vorgänge zurückkam und unter ſchweren. Seitenhieben gegen die Sozialdemo⸗ kratie auf die Berliner Schutzmannſchaft ein hohes Lob⸗ lied. ſang. Ueber den Geſchmack läßt ſich bekanntlich nicht ſtreiten. Aber nachdem in der Affäre die Gerichte das letzte Wort geſprochen haben, und nachdem ſie bis zum Ueberdruß in der Oeffentlichkeit durchgehechelt iſt, könnte und ſollte Herr v. Jagow ſie endlich ruhen laſſen. Gerade die Kaiſergeburtstagsfeier ſcheint uns am allerwenigſten geeignet zu ſein zu ſolchen Ergüſſen, die wieder nur aufreizend wirken und in weiten Kreiſen böſes Blut machen können. Parlamentariſches. ? Der Seniorenkonvent des Reichstags erſetzte am Samstag Leſung des Zuwachsſteuergeſetzes über den Haufen gewor⸗ fenen Arbeitspla n durch einen neuen. Auf die Tages⸗ ordnung für Montag kommen Petitionen und der dieſer Tage eingegangene Entwurf über die Reviſion in bürger⸗ lichen Rechtsſtreitigkeiten. Am Dienstag folgt die dritte Leſung des Zuwachsſteuergeſetzes, und man hofft damit ſchon am Mittwoch, alſo in zwei Tagen, fertig zu werden. Am Donnerstag iſt katholiſcher Feier⸗ tag, und auch die beiden letzten Tage der Woche ſollen ſitzungsfrei ſein. Am Montag beginnt dann die zweite Leſung des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes und der Straf⸗ prozeßordnung, für die zunächſt die ganze Woche in Ausſicht genommen iſt. In der darauf folgenden Woche, am 13. Februar, will man gemäß der urſprüng⸗ lichen Abſicht unbedingt mit der zweiten Leſung des Etats beginnen, ſo daß die zweite Leſung der Straf⸗ prozeßordnung erſt nach Beendigung der Etatsberatung zu Ende geführt werden wird. Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. öſterreichiſche Flotten programm wurde von dem Marineminiſter Montecuccoli im Marineausſchuß in einem ausführlichen Expoſe vorgelegt. Nach der Durchführung des Programms im Jahre 1915 wird die Flotte 13 Schlachtſchiffe, 9 Kreuzer, 18 Tor⸗ vedofabrseuge. 48 Torpedoboote und 12 Unterſeeboote Das *«*% „Theodor, Sie werden Werner begleiten, und alle die⸗ jenigen Schritte tun, durch die wir uns eine Aufklärung verſchafſen können. Laſſen Sie den Telegraph ſpielen, die Depeſche wird vor dem Auswanderer in Hamburg an⸗ kommen, ich hoffe, daß man das Geld bei ihm findet.“ Der Chef ging hinunter in das Kontor; Theodor aber forderte den alten Mann auf, ihm zu folgen, ver⸗ ſuchte, ihn für ſeine Anſicht, daß nur Winter den Brief entwendet haben könne, zu gewinnen. Fritz Habermann hatte am Fuße der Treppe geſtanden und manches Wort vernommen, welches ihn genügend über die Sachlage unterrichtete. Als er hörte, daß der Chef das Zimmer verließ, ſchlich er ſich leiſe ins Kontor zurück und traf Anſtalten, das Haus zu verlaſſen. Er hatte ſeinen Rock kaum angezogen, als der alte Herr eintrat; die verſtörte Miene desſelben bewog ihn, zu bleiben. Das iſt in der Regel das Ende vom Liede,“ ſagte Habermann treuherzig und teilnehmend.„Undank iſt der Welt Lohn umd der Krug geht ſo lange zu Waſſer bis er bricht. Ich hätte Ihnen das längſt vorausſagen können, aber Sie würden es mir nicht geglaubt haben, Sie ließen ſich durch den Schein täuſchen. Ich fürchte, es iſt die letzte Enttäuſchung nicht.“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ fragte Wangenfeld. „Nichts weiter, als das ich Sie herzlich bedauere, ſolche Enttäuſchungen ſind bitter und ſchmerzlich.“ Der kleine Mann zuckte die Achſeln. „Sie haſſen den alten Mann,“ erwiderte er.„Sie haſſen ihn ſeiner Tochter wegen, bei der Sie ſich einen Korb geholt haben.“ Habermann biß ſich auf die Lippe. Fortſetzung folgt. ſeinen durch die ſiebentägige Dauer der zweiten 8—— 1 1 zählen, notwendig ſei aber eine Flottenſtärke von 16 Schlachtſchiffen, 12 Kreuzern, 24 Torpedofahrzeugen, 72 Torpedobooten und 12 Unterſeebooten, ſo daß die bis zum Jahre 1920 auszuführenden Neubauten 3 Schlachtſchiffe, 3 Kreuzer, 6 Torpedofahrzeuge und 24 Torpedoboote um⸗ faſſen würden, deren Herſtellungskoſten etwa die gleiche Summe erfordern würden, wie der für das nächſte Flotten⸗ programm angeforderte Kredit. Der Marinekommandant betonte, er halte außerordentliche Kredite für einen Not⸗ behelf, an deren Stelle beſſer eine entſprechende Er— höhung des Ordinariums treten ſolle. Redner ſchloß: Keine Flotte, ſo groß ſie auch ſei, iſt ſo teuer wie ein Krieg. Schützen wir uns vor dem Krieg, indem wir unſere Wehrmacht ſtärken. Niederlande. R Eine Wendung in der Vliſſinrger Be⸗ feſtigungsfrage ſoll nach Wiener offiziöſen Mel⸗ dungen in Bälde bevorſtehen, welche die Beilegung dieſer Angelegenheit zur Folge haben wird. Belgien wird nämlich in direkte Verhandlungen mit Hol- land eintreten und von dem Nachbarſtaate verlangen, daß auch für den Kriegsfall die Freiheit und Neutralität der Schelde garantiert werde, trotz der Befeſtigung von Vliſſingen, ſo daß der Vertrag von 1839 erhalten bleibt. Man zweifelt nicht daran, daß die Niederlande ihre Zu⸗ ſtimmung geben werden, worauf auch für Frankreich kein Grund zu weiteren diplomatiſchen Verhandlungen vor⸗ handen ſein würde. Die Annahme der belgiſchen Vor⸗ ſchläge, die in der nächſten Zeit erfolgen wird, wird die Beilegung der Vliſſingenaffäre bedeuten. Frankreich. * Das Kabinett Briand triumphiert. Es holt ſich von der Kammer ein Vertrauensvotum nach dem andern. Auch die Interpellation über die Allgemeine Arbeiterverernigung hat ihm zu einem billigen Siege ver⸗ holfen. Die Majorität der Kammer mit Ausnahme der ſozialiſtiſchen und einiger rechtsſtehender Gruppen hatten ſich vollkommen zur Anſicht des Miniſterpräſi⸗ denten bekannt, nämlich zu der Anſicht, daß die Auf⸗ löſung der Arbeitervereinigung nur Oel in das Feuer der Revolutionäre gießen würde. Man wird es damit bewenden laſſen, in einzelnen Fällen mit der größten Strenge gegen die Ruheſtörer vorzugehen. Dieſe An⸗ ſicht Briands fand durch das Kammervotum Erfolg. Das Bertrauens votum wurde mit 398 gegen 73 Stim⸗ men ausgeſprochen. In der Tagesordnung genehmigte die Kammer die Erklärungen der Regierung ohne jeden weiteren Zuſatz. Türkei. * Der Aufruhr im Yemen hat, wie wir unſeren Leſern mitgeteilt, der türkiſchen Regierung ſchon die ſchwerſten Verlegenheiten bereitet. Zu allem kommt nun noch der unheimliche Feind, der die türkiſchen Truppen bedroht, der viel gefährlicher und entſetzlicher iſt als der Araber im Felde, nämlich die Cholera. Wie von amt⸗ licher türkiſcher Seite aus Aden telegraphiert wird, iſt unter den aus Konſtantinopel nach dem Demen ent⸗ ſandten Truppen tatſächlich die Cholera ausge⸗ brochen. Vereinzelte Fälle ſind auch unter den Ein⸗ wohnern von Hodeida vorgekommen.— Von türkiſcher Seite werden, nachdem, wie gemeldet, zwei Schiffe des Norddeutſchen Lloyds zu Truppentransporten nach dem Vemen angekauft worden ſind, die Verhandlungen über den Erwerb weiterer deutſcher Handelsſchiffe fortgeſetzt. Die türkiſche Marinekommiſſion iſt ſeit einigen Tagen in Hamburg. Die Verhandlungen mit der Hamburg⸗Amerika⸗Linie wegen Ankaufs von zwei älteren Dampfern ſind bisher noch nicht erfolgreich geweſen. Dagegen ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen mit der deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Kos mos wegen Ankaufs der Dampfer„Menes“ und„Denderah“. Ob dieſe Verhandlungen zu einem Abſchluß gelangen, iſt noch zweifelhaft. Deutſcher Neichstag. [I Berlin, 26. Januar. Zur Verhandlung über den Berfaſſungsentwurf für Eſaß⸗Lothringen waren der Reichskanzler, mehrere Staatsſekretäre und der Staatsſekretär für Elſaß⸗Loth⸗ ringen, Zorn v. Bulach, erſchienen. Staatsſekretär Dr. Delbrück leitete als Stellvertreter des Reichskanzlers die Verbandluna ein. indem er die Entwicklunasasſchichte Meine Reiſe nach Chile. Von Hans Sattig. II. Dort angekommen ſuchen wir zunächſt eiue kleine Geld- Wechſel⸗Stube auf, um uns das nötige ſpaniſche Geld für die unvermeidlichen Anſichtskarten, einen kleinen Imbiß und die ſonſtigen kleinen Ausgaben zu verſchoffen. Am liebſteu hätte man uns natürlich nur die Hälfte des uns zukommenden Wertes gegeben, haͤtten wir nicht ſelbſt etwas rechnen gelernt gehabt. Von der Ferne ſah dieſes Land viel ſchöner aus als in der Nähe. Die Straßen, Häuſer und Menſchen ſtrotzen durchaus nicht von Reinlichkeit, der männliche Teil der Be⸗ völkerung, faſt ohne Ausnahme„Mariners“(Broteknecht, See- mann) treibt ſich am Hafen herum oder ſitzt im Café. Wir ſteigen unter der Führung eines jungen Bengels die kleine Anhöhe hinan, auf deren Gipfel das ſchon vom Anfang der Hafeneinfahrt aus ſichtbare kleine Kaſtell ſteht, und haben von hier aus einen ſehr ſchönen Rundblick über das Städtchen, die gegenüberliegenden Hohen und die ganze Bucht. Bald verlaſſen wir ſpaniſchen Boden, um auf unſeren Dampfer zurückzukehren. Am Nachmittag werden die Anker gelichtet und wir gleiten lanſam wieder aus ber wunderbaren Bucht hinaus ius offene Meer. Nun geht es der portuglieſtſchen Hauptſtadt Liſſabon zu. Liſſabon liegt, ähnlich wie Hamburg nicht direkt am Meer ſondern ca. 40 Kilometer die Elbe aufwärts, an dem Tejo(ſchwarzer Fluß), der faſt aus dem Fſtlichſten Teile Spaniens kommend, dieſes Land faſt ganz durchläuft und ſich hier in den Allantiſchen Ozean ergießt. Wir verlaſſen alſo das Meer und fahren ſtromaufwärts. Bald ſehen wir, gegen 9 Uhr morgens, zu unſerer Linken zahlreiche Villen und nach und nach das Häuſermeer Liſſabons. der reichsländiſchen Verfaſſung darlegte und in der Vor— lage einerſeits eine Gewährung alter Wünſche der Elſaß⸗ Lothringer erblickte, andererſeits eine Garantie für des Reiches Wohl, die in Anbetracht der langen Zugehörigkeit der Elſaß⸗Lothringer zu Frankreich notwendig ſei. Abg. Vonderſcheer(Centrumselſäſſer) beklagte, daß der Entwurf nicht die Autonomie dem Reichslande bringt. So⸗ lange ihm die Stimmen im Bundesrat fehlen, ſei keine politiſche Gleichberechtigung erzielt. Der Entwurf. deſſen Beſtimmungen über die erſte Kammer unannehmbar ſeien, werde vielleicht in der Kommiſſionsberatung eine brauch- bare Geſtalt erhalten können. Abg. Emmel(Soz.) ver⸗ langte für Elſaß⸗Lothringen die republikaniſche Staats⸗ form, kritiſierte das vorgeſchlagene Wahlrecht als ar⸗ beiterfeindlich, das durch das Proportionalwahlrecht er⸗ ſetzt werden müſſe; ferner lehnte er die erſte Kammer ab. Abg. Baſſermann(stl.) ſprach die Hoffnung auf Ver⸗ abſchiedung des Geſetzes aus, mit deſſen weſentlichen Be⸗ ſtimmungen er ſich einverſtanden erklärte, wenn im Inter⸗ eſſe der Sicherheit des Reiches ein hinreichender Einfluß des Reichstages und des Kaiſers auf Elſaß⸗Lothringen ge—⸗ währleiſtet würden. Abg. Dr. Naumann(fortſchr. Vp.) beſtritt die ſachliche Zuſtändigkeit des Reichstages, eine Landesgeſetzgebung zu ſchaffen. Abg. v. Dirkſen(Rp.) erhob infolge der kürzlichen nationaliſtiſchen Ausſchrei⸗ tungen im Elſaß prinzipielle Bedenken gegen die Vor⸗ lage, doch ſtimmte er einer Kommiſſionsberatung bei. Samstag: Weiterberatung. IJ Berlin, 28. Januar. Der Reichstag ſetzte die Beſprechung der Verfaſſungs⸗ vorlage für Elſaß⸗Lothringen fort. Abg. Winckler (konſ.) bedauerte, daß Elſaß⸗Lothringen nicht von An⸗ fang an Preußen einverleibt worden ſei. Er erhob zahl⸗ reiche Bedenken gegen eine erweiterte Selbſtändigkeit der Reichslande, forderte vor allem, daß dem Reichstage das Interpellationsrecht über Elſaß Lothringen gewahrt, das Wahlrecht zur zweiten Kammer verfaſſungsmäßig feſt⸗ gelegt und ſeine Abänderung der Landesgeſetzgebung ent⸗ zogen werde. Reichskanzler v. Bethmann⸗Hollweg glaubte in dem Stillſtand der verfaſſungsrechtlichen Ent⸗ wicklung Elſaß⸗Lothringens ſeit dreißig Jahren ein Hin⸗ dernis für die innere Angliederung an das Reich erblicken zu müſſen. Aus dieſem Grunde ſei die Vorlage einge⸗ bracht, die aber die volle Autonomie nicht bringen könne, ebenſowenig wie die Verleihung der Bundesratsſtimmen auch nur in wirkſchaftlichen Fragen. Das vorgeſchlagene Wahlrecht entſpreche der Veranlagung und Vergangenheit des Landes, ebenſo wie das preußiſche Wahlrecht in der in⸗ dividuellen Eigenart des Staates begründet ſein müſſe. Unerläßlich ſei für die verbündeten Regierungen eine erſte Kammer mit unbedingt deutſch⸗ nationaler Geſinnung. Abg. Preiß(demokrat. Elſäſſer) kam in längeren Aus⸗ führungen zu dem Schluß, daß der Entwurf den Reichs⸗ landen abſolut nichts bringe, während Abg. Lieber⸗ mann(Antiſemit), häufig von Proteſtrufen der elſaß⸗ lothringiſchen Abgeordneten unterbrochen, ſeine Bedenken begründete, im Augenblick dem Reichslande irgendwie ent⸗ gegenzukommen. Staatsſekretär Dr. Delbrück ſtellte unrichtige Behauptungen des Vorredners richtig, betonte aber ebenſo wie vorher der Reichskanzler, daß eine alles⸗ oder-nichts⸗Politik in der Verfaſſungsfrage nicht am Platze ſei. Zur Ergänzung der von dem erſten Centrumsredner vom reichsländiſchen Standpunkte aus gemachten Erfah⸗ rungen nahm Abg. Frhr. v. Hertling im Namen des übrigen Centrums zu der Vorlage eine wohlwollende Stellung ein, ſchloß ſich jedoch der Forderung an, daß das Ziel der Entwicklung die bundesſtaatliche Autonomie ſein müſſe, die Vorlage aber eine gute Verhandlungs⸗ grundlage bilde. Nach kritiſchen Bemerkungen der elſaß⸗ lothringiſchen Abgeordneten Gregoire, Hoeffel und Wetterle zu Einzelheiten des Entwurfes vertagte ſich das Haus. Montag Petitionen, Aus Nah und Fern. — Worms, 30. Jan. Eine Geige für 26 500 Mk. erſtand John Campton, ein Engländer, der nach„W. Z.“ von einem hier in der Mainzerſtraße wohnenden Herrn. Die erworbene Geige ſtammt, laut Geizenzettel, aus dem Jahre 1723 von dem berühmten Geigenbauer Joſef Guar⸗ nerius, Cremona. — Bürſtadt, 30. Jon. Ein Teil der hieſigen Ge⸗ meinderäte iſt beim Groß. Kreisamt vorſtellig geworden, zwecks alsbaldiger Anberaumung des Termins der Bürger⸗ meiſterwahl. Wenn das Kreisamt ungenügenden oder keinen Beſcheid gibt, ſoll das Großh. Miniſterium angerufen werden. — Reichenbach, 30. Jan. Von einem hieſigen Privatautomobil wu de das 6jährige Söhnchen des Fabrikanten —— Man hatte mir immer den Blick vom Waſſer aus auf die Stadt bei Sonnenſchein, oder in der Nacht beim Leuchten der unzähligen Lichter als einen praͤchtigen bezeichnet. Lelder hatte uns der Himmel im Stich gelaſſen und ſchickte uns anſtatt der Sonnenſtrahlen einen feinen Regen herab. Aber trotzdem kann ich die Begeiſterung aller, die davon er- zählen, verſtehen, denn es iſt wirklich ein impoſanter Anblick. Auf einer langen Hügelkette, ſoweit das Auge reicht, bald hoch, bald tiefer liegend, dehnt ſich die Stadt mit ihren hohen Häuſern aus. Ich weiß nicht, ob man es fertig bringen könnte, die Stadt der Lange nach an einem Tage zu burchwandern. Bald werfen wir Anker, und da die Abfahrt erſt drei Stunden ſpäter ſtattfinden ſoll, können wir uns die Stadt etwas anſehen. Wir liegen weit draußen im Hafen und die Strömung iſt hier ſehr ſtark, infolge deſſen können ſich die kleinen Ruderboote nicht, wie in Vigo, herauswagen. Wir ſetzen daher in einem kleinen Dampfer über. Der erſte Anblick in den Straßen und des Treibens darin erinnerte mich ſehr an einige Stadtteile von Paris bei Regenwetter. Die Straßen nicht ſehr breit, aber deſto ſchmutziger, darin eine Menge Männer, Frauen und Kinder, welche mit lauter Stimme allerlei Waren anbieten, die ſte teils auf den Köpfen tragen, teils in Karren ſchieben oder auf Pferde oder Eſel gepackt haben. Zuerſt kaufen wir uns wieder, und zwar dieſes Mal einiges portugſeſiſches Geld, dann geht es ſtadteinwärts. Da unſere Zeit zum Aufenthalt nur kurz bemeſſen iſt, können wir uns leider nicht ſehr viel anſehen. Was ich ſah, konnte mich nicht allzuſehr entzücken, die Privat- ſowohl als öffentlichen Gebäude ſind nicht hervorragend ſchön, die Geſchaͤftshäuſer machen keinen guten Eindruck. Von einem bereits früher hier geweſenen Begleiter wird mir auch der Platz gezeigt, auf dem am 1. Februar 1908 von der Hand eines fanatiſchen Mörders der portualkſiſche König und ſein älteſter Sohn die Todes wunde empfingen. Was mir am meiſten auffällt, iſt die Langſamkeit und T. überfahren und erheblich verletzt. Der Kleine rodelte mit einem gleichalterigen Knaben einen Bergabhang herunter und kreuzte in dem Moment die Chauſſee, als das Automobil voröberfuhr. Der Rodelſchlitten wurde beiſeite geſchleudert und die Räder des Kraftwagens gingen dem Kind über die Beine, dabei iſt der eine Schenkel gebrochen. Der andere Knabe blieb unverletzt. — Eberſtadt, 30. Jan. Ein etwa 17jähriges Mäd- chen iſt am Freitag auf den 3 Uhr 44 Min. abgehenden Zug geſprungen, trat aber fehl und ſiel, nach der„E. Ztg.“, zwiſchen die Rader des Wagens. Nur ihrem Selbſterhaltungs⸗ trieb kann ſie es verdanken, daß ſie raſch den Kopf wegbog und ſo nur von einem Rade im Geſicht eine Abſchürfung er⸗ hielt außerdem ſind ihr einige Kleidungsſtücke in Fetzen zer⸗ riſſen worden, ſodaß man ſie in ihre Wohnung zurückbringen mußte. — Lauterbach, 30. Jan. Die durch eine am Mittwoch beim Kleiderreinigen erfolgte Benzinexploſion ſchwer verletzten Dienſtmaͤdchen namens Dechert und Stöpler ſind ihren Verletzungen erlegen. — Pirmaſens, 28. Jan. Geſtern abend ſchoß der verheiratete Feldhüter Georg Brigaldino den verheirateten Waldhüter Arent, Vater von 6 Kindern, als dieſer aus dem Walde zurückkehrte, mit drei Revolverſchüſſen nieder und ver⸗ letzte ihn ſchwer, abee nicht tötlich. Dann richtete der Täter, zu Hauſe angekommen, die Waffe gegen ſich und erſchoß ſich mit drei Schüſſen. Der Täter, Vater von 10 Kindern, ver⸗ übte die Tat aus Rachſucht, weil er wegen Widerſtand gegen den Waldhüter verurteilt worden war. — Pforzheim, 30. Jan. Ein luſtiger Vorgang er⸗ eignete ſich auf der Lokalbahn in Brötzingen. An der dortigen Halteſtelle war ein Fahrgaſt an die Luft geſetzt worden, ver⸗ mutlich weil er kein Billet hatte. Ueber dieſe unkavalier⸗ mäßige Behandlung war der Fahrgaſt natürlich ſeeliſch ent⸗ rüſtet und gab ſeiner Entrüſtung in der Weiſe Ausdruck, daß er dem Heizer auf der Lokomotive einige wenig ſchmeichelhafte Bemerkungen zurief. Dieſer aber brachte daraufhin den ſchon im Gang befindlichen Zug wieder zum Halten, ſprang von dem Dampfroß herab und verprügelte den Fremdling zum Gaudium der Umſtehenden nach Noten. Nachdem dies geſchehen, ſtieg er befriedigt wieder auf und fuhr mit Volldampf von dannen. — Frankfurt a. M., 27. Januar. Auf raffinierte Weiſe iſt die Poſt zu Frankfurt a. M. um 3500 Mk. be⸗ trogen worden. Ein gewiſſer Ackermann, der in der Webergaſſe wohnte, hatte am 9. November v. J. fünf Poſtanweiſungen im Geſamtbetrage von 3500 Mk. auf ſeine Perſon ausgeſtellt; ohne daß das Geld eingezahlt worden wäre, wurden die Poſtabſchnitte unter den zur Auszahlung beſtimmten vorgefunden. Ackermann hatte ſich das Geld poſtlagernd nach Darmſtadt ſchicken laſſen, und erhielt es anſtandslos ausgezahlt. Man vermutet nun, daß an dem Betruge ein Poſtbeamter beteiligt iſt. der vor einiger Zeit einen Chiffrebrief abholen wollte, der 1100 Mk. in Banknoten enthielt. — Bonn, 27. Januar. Tauſend Mark Belohnung hat die Oberpoſtdirektion in Bonn auf die Ergreifung des Obertelegraphenaſſiſtenten Oskar Huttanus vom Te⸗ legraphenamt in Bonn ausgeſetzt, der nach Unterſchlagung von 94 000 Fernſprechgebühren am 19. Dezember v. 555 flüchtig wurde Er iſt am 20. April 1877 in Rhein⸗ bach geboren, ſpricht rheinländiſchen Dialekt und iſt etwa 1,70 Meter groß. von unterſetzter Geſtalt. Seine Stirn iſt breit und hoch, das Haar rotblond und kurz. Vorn hat er eine Glatze. Seine Augenbrauen ſind ebenfalls auffallend rotblond. Die Augen ſind blau, die Zähne mangelhaft, der Mund iſt breit mit ſtarken Livpen. Er pflegte glattraſiert zu gehen. Man glaubt, daß Hut⸗ tanus das unterſchlagene Geld benutzt hat, um ſich aus den Händen von Erpreſſern zu befreien. — Trier. 27. Januar. In Trier kamen bei der 3. Kompagnie des 29. Infanterieregiments in letzter Zeit fortgeſetzt Briefe von Angehörigen der Soldaten fort. Endlich gelang es, einen Unteroffizier der Kompagnie als Briefmarder zu überführen. In ſeinem Bette fan⸗ den ſich gegen fünfzig geöffnete Briefe, in denen er Geld. Briefmarken uſw. vermutet hatte und ſie deshalb Gemütlichkeit, die überall zu herrſchen ſcheint. Was ich noch nie in einer Stadt geſehen habe, konnte ich hier erblicken: Kutſcher auf dem Bock mit Regenſchirmen in der Hand. Dies wird zwar in den Augen meiner Leſer kein Verbrechen ſein und iſt auch wohl an und für ſich unweſentlich, die Sache kam mir aber ſehr komiſch vor, und ich halte dieſen Punkt für ſehr bezeichnend fur die Liebe zur Bequemlichkeit wenigſtens der unteren Klaſſen des Volkes. Die Zeit der Abfahrt naht, wir müſſen alſo zum Dampfer zurück, verlaſſen das einſt ſo blühende, jetzt, teilwelſe durch aͤußere Kriege, teilweiſe infolge innerer Unruhen, machtloſe Land und verlaſſen gleichzeitig— Europa, denn nun geht es ohne Aufenthalt zu nehmen hinaus in die Ferne in ein über⸗ ſeeiſches Land, wir halten erſt wieder in Rio de Janairo, der Hauptſtadt der ſuͤdamerikaniſchen Republick Braſilien. Geſtatten Sie, mir, hier eine kurze Beſchrelbung meines Dampfers zu geben und einiges über das Leben und Treiben während der Reiſe zu ſagen. Der„Cap Vilano“ der Hamburg⸗Südamerikaniſchen Dampfſchifffahrts-Geſellſchaft gehörig, hat eine Laͤnge von 145 Metern, iſt 16.76(mittſchiffs) breit und 9.41 tief. Es iſt ein Doppelſchrauben Dampfer, das heißt, zwei Schrauben (ähnlich einem Windmühl⸗Rad mit vier eiſernen Flügeln) ar⸗ beiten mit ihren Flügeln am Hinterteil des Schiffes im Waſſer (während der Fahrt natürlich nicht zu ſehen) gedreht durch die Kraft des Dampfes, der durch die Feuer aus 10 mächtigen Ocfen und Keſſeln erzeugt wird. Platz iſt auf dem Dampfer für ca. 275 Paſſagiere erſter Klaſſe und 650 Zwiſchendecks-Paſſagiere, das Perſonal, wle Offiziere und Matroſen, Kabinen, Bade, Speiſe und Rauch⸗ ſalon Bedienſtete, Maſchinen- und Helzperſonal nicht mlige⸗ rechnet. In erſter Kloſſe waren wir ca. 175 Paſſagiere, während das Zwiſchendeck vollſtändig beſetzt war. (Fortſetzung folgt.) ** 90 ird die ſchr beg Poſten urchgeft der pflie beſtcht zu et! ** der Kon en, det. Kiel auf gertkrt haben, v lungen f ** Ii ſcaftsbeg bahner d München in Liqui bahner ſi worden. die verunt iſt Strafa ** 6 ſhoß her feht dus dem ud ver. r Nui, n i an, her. 5 geen gang kr⸗ dorttzen den, bet lawalie, lich ent. duc, daß acelhaft ben ſchn ing bon U un eſhehen unf don nung eifung m Te⸗ lagung b. J. etwa Stirn Vorn falls zähne . Er Hut⸗ 3 den der Zeit fort. agnie fan⸗ 1er halb mere, 5 100 lick. Datz 1 Sache für der en- 145 ſt I ar⸗ oſſe urch I 4 we 10 U le/ 1 5— ee e ee unterſchlug. Die Adreſſaten wurden einzeln vernommen, ob und wieviel Briefe mit undeklarierten Wertſendungen ihnen bereits abhanden gekommen ſeien. Der jetzt ver⸗ haftete Unteroffizier nahm die Briefe auf der Poſt in Empfang. Von da bis zur Kaſerne unterſuchte und unter⸗ ſchlug er die Sendungen. Lokales und Vermiſchtes. Viernheim, 31. Januar. § Im ſozialen Unterrichtskurs wird heute abend der 2. Teil der Arbeiterfrage behandelt. Beginn halb 9 Uhr. » Ueber die Inſtallation des hochw. Herrn Pfarrers Rieth in Wöllſtein, welche am Sonntag, den 22. Januar daſelbſt ſtattfand, leſen wir im„M. J.“: „Wöllſtein, 26. Jan. Am letzten Sonntag fand hier die feierliche Inſtallation des Herrn Pfarrers Rieth, der ſeit 1. Dezember 1910 als Pfarrverwalter hier fun⸗ gierte, durch Herrn Dekan Engelhardt aus Bingen ſtatt. Eine überaus große Prozeſſion geleitete den neuen Pfarrer vom Pfarrhaus zur Kſiche und auch wieder zurück Vor dem Hochamt verlas der Herr Dekan zunächſt von der Kanzel herab das Rundſchreiben des Hochwürdigſten Herrn Biſchofs; hieran anknuͤpfend ſchilderte er in beredten Worten, was die katholiſche Gemeinde ihrem Pfarrer als Stellvertreter Gottes ſchuldet:„Achtung, Gehorſam, Vertrauen“. Uad als paſſendes Gegenſtück führte Herr Pfarrer Rieth in ſeiner Predigt aus, was der Hirte ſeiner Heerde ſein muß:„Weg, Wahrheit, Leben.“ In überzeugender Weiſe und in der Wahl ſeiner Worte vorſichtiger Form verſteht er, ſeine Gläubigen zu packen. Bel dem der kirchlichen Feier folgenden Feſt ſſen toaſtete Herr Dekan Engelhardt auf den neuen Herrn Pfarrer von Wöllſtein, der ſeinerſeits in ehrenden Worten ſeines Vor⸗ gängers, Herrn Pfarrers Heiſer, gedachte Herr Amtsrichter Keller brachte in ſchöner Weiſe einen Toaſt auf den Hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchof ous. Die zahlreich beſuchte Veſper⸗ andacht beſchloß die Inſtallationsfeier des Herrn Pfarrers Rieth, der recht lange zum Segen und zur Zufriedenheit Aller hier in Wöllſtein wirken möge.“ Aus Stadt und Land. * Kiautſchou wegen Peſtgefahr geſperrt. Demnächſt wird die Sperre des Schutzgebietes wegen der Peſtge⸗ fahr beginnen; ſie wird auf der Landſeite durch eine Poſtenkette zur See durch Marinepinaſſen durchgeführt werden. Die Bevölkerung ſtimmt dankbar der pflichtmäßigen Fürſorge des Gouvernements zu. Es beſteht begründete Hoffnung, Tſingtau ſeuchenfrei zu erhalten. f 0 Ein Kunſtmaler als Falſchmünzer. Auf Erſuchen der Kopenhagener Polizeibehörde iſt der Kunſtmaler Jan⸗ ſen, der ſich etwa acht Tage unter falſchem Namen in Kiel aufhielt, unter der Anſchuldigung, falſche Hun⸗ dertkronenſcheine angefertigt und vertrieben zu haben, ver haftet worden. Die Auslieferungsverhand⸗ lungen ſind im Gange. . Ungetreuer Beamter. In München iſt der Gewerk⸗ ſchaftsbeamte Martin Boelt von der Sektion der Straßen⸗ bahner des Deutſchen Transportarbeiterverbandes aus München geflohen. Bei der von Boelt verwalteten, in Liquidation befindlichen Krankenkaſſe der Straßen⸗ bahner ſind bedeutende Fehlbeträge feſtgeſtellt worden. Der Deutſche Transportarbeiterverband wird die veruntreute Summe decken. Gegen den Defraudanten it Strafanzeige erſtattet worden. Einzigartiger Leichenfund. Der Leichnam des erſten Europäers, der bis Timbuktu vorgedrun⸗ gen iſt, des 1826 dort erſchlagenen, engliſchen Afrikafor⸗ ſchers Alexander Gordon Laing, wurde von dem fran⸗ zöſiſchen Offizier Bonnel de Mezieres auf Grund von Ueberlieferungen der Eingeborenen einen Meter tief unter einem Baume gefunden. * Schrecklicher Juſtizmord. Am 4. Dezember 1908 wurden vier Leute, die in ein Marſeiller Kreditinſtitut eingebrochen ſein ſollten, zu ſchweren Strafen verurteilt. Unter ihnen befand ſich auch ein Mann namens Jean Palma, der acht Jahre Zwangsarbeit und 20 Jule Aufenthaltsverbot enthielt. Seither wurde er nach uvana verſchifft. Die Polizei hat nun die Gewißheit erlangt, daß mindeſtens dieſer Palma völlig unſchul⸗ dig iſt und daß daher die Wiederaufnahme ſeines Pro- zeſſes unvermeidlich ſein dürfte. * Folgen zu großer Vertrauensſeligkeit. Der Kon⸗ ſervator des Louvre⸗Muſeums in Paris, Revaiſſon, hat einem gewiſſen Dr. Krumberger, der Brüſſel als ſeinen Wohnort angab, vier wertvolle Gemälde anvertraut. Es iſt jetzt feſtgeſtellt worden, daß er einem Schwindler zum Opfer gefallen iſt, da Krumberger in Brüſſel vollſtändig unbekannt iſt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. ie Leipziger Stadtverordnetenverſammluna beſchloß D 2 einen Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für die gärtneriſchen und baulichen Anlagen auf den Wieſen an der Frankfurter Straße. 50 000 Mk. Preiſe ſind aus⸗ geſetzt. Der Stadtverordnetenvorſteher von Bad Köſen, Ge⸗ neralleutnant z. D. v. Heydekampf, der wegen der Kaiſer⸗ geburtstagsfeier mit dem Bürgermeiſter in Konflikt ge⸗ riet, legte ſein Amt als Stadtverordnetenvorſteher nieder. In Dittersbach(Schleſien) wurde der dreißigjährige kroatiſche Tunnelarbeiter Thomas Solie von dem kroa⸗ tiſchen Arbeiter Petroric durch Dolchſtiche ermordet. Der Täter wurde verhaftet. Marktbericht. — Weinheim, 28 Jan Zugeſührt: Milchſchweine 320 Stück; verkauft wurden 310 Stück, das Paar zu 18— 28 Mk. Läufer: zugeführt 9 Stück, verkauft wurden 3 Stück, das Paar zu 53 Mk. — Seckenheim, 25. Jan. Der geſtrige Schweine- markt war mit 108 Milchſchweinen befahren, von denen 60 Stück zum Preiſe von 16 bis 20 Mk. pro Paar verkauft wurden. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Kohlenbedarf für die Schulen. Die Lieferung von 400 Ztr. Ruhrkohlen Nuß II ſoll öffentlich vergeben werden. Angebote ſind verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis 4. Februar l. Js, vorm. 11 Uhr bei uns einzureichen. Viernheim, den 31. Januar 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Küblwein. Bekanntmachung. Nächſten Freitag, den 3. Februar 1911, uach mittags 2 Uhr fiadet auf dem Rathauſe eine öffentliche Sitz ung des Gemeinderats mit nachfolgender Tagesordnung ſtatt: 1. Abänderungen der Satzungen über die Rezeßholznutzungen zu Viernheim, „ desgl. des§ 15 der Baupolizeiordnung für die Gemeinde Viernheim, 3. Ausſcheidung der proj Straßenteile a. der P'terſtraße von Seegarten- bis Rathausſtraße, b. von Bürſtädter⸗ bis proj Peterſtraße aus dem Ortsbauplan. Ueberlaſſung von Losholz an hilfsbedürftige Perſonen, Unterſtützungs⸗ und Friſtgeſuche, . Verſchiedenes. Viernheim, 31. Januar 1911. Großherzogliche Bürgermei ſterei Viernheim. K üblwein Bekanntmachung. Betr.: Maßregel zur Abwehr und Unterdrückung der Maul⸗ Klauenſeuche. Um jeden Zweifel in der Auslegung der Quarantäne⸗ vorſchriften in poſ 2, 3 und 4 unſerer Bekanntmachung vom 3. Oktober 1910, Verord. Blatt Nr. 155 zu beſeitigen, erhalt poſ. 4 dieſer Vekanntmachung folgenden Zuſatz: „Anmeldepflichtig iſt jeder, der die Tiere aus einem als verſeucht bezeichneten Gebiet ein fuͤhrt oder von einem Viehmarkt abholt oder beides durch andere Perſonen beſorgen laßt, einerlei ob es für eigene Rechnung oder fur Rechnung Anderer oder in anderer Auftrag geſchieht. Als Standorte für die Quarantäne haben nicht nur einzeln liegende Sſallungen, ſondern ſtets auch die Gehöfte, ſowie unter Umſtänden eingefriedigte und uneingefriedigte Weideplätze und dergleichen zu gelten. Viehmarkiplaͤtze und die dozu gehörigen Stallungen ſind jedoch, wenn ſie nach jedem Viehmarkt alebald geräumt werden, nicht as Standorte im Sinn des§ 6 Abſ. 1 anzuſehen. Der Quorantaͤnevorſchelft unterliegen von der Einſtellung der eingefüh ten quaran tänepflichtigen Tlere an alle in demſelben Standort(Stallung, Gehöft, Weide etc.) befindlichen Klauen⸗ tiere“. Heppenheim, den 24. Januar 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. * * Betr.: Wie oben. Borſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Die Viehhändler weiſen wir beſonders darauf hin. Viernheim, den 27. Januar 1911. Großherzogliche Büegermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Grosser Preisabsc Schwere frische Eier Sohnittbohnen 2 Pfd.-Dose 27 4 „ la. gelb Pfla n 8 A. rech- un n nen eee nage 54 I Prinzessbohnen, Wachsbohnen. 1 11 2 Gemüse Erbsen 2 Pfd.-Dose 35 Fst. weisses Knnst- 60 m ros as 2 speisefett Pfd. 13, Süssbücklnge Stück 5/ keher debungen(Pfd. 808g 25 be 80 P. Holl. Bückinge Stück 7„ Sohnitt. und Stangen-Spargel Bismarokheringe p. Dose 1.60 Leger Here!] 2 Pfd.-Pose 55 dto. P. Stück 8——— 1 Pfd0.-Dose 33 9 0 99 79 fl, Mrabelen! 2 Pi- Pose 8 Pfg. 5 p. Stüc, Mrabeen 1 Pid.-Bose 39 Pig. gar. reines Schweine- 75 e ee eee schmalz Pfd. 1 Aprikosen, Birnen, Kirschen, Oelsardinen p. Dose 36, 48, 70, 100 bis Mk. 3.00 Pfirsiche, Reinecſauden, gemischte Früchte. Johann Schreiber. Ae 7 hl Einige gebrauchte Hullin hat zu verkaufen Alfred Lublin. Empfehle: Jauchepumpen Rübenmühlen u. Hückſelmaſchinen ſowie Schutzvorrichtungen für Häckſelmaſchinen. Karl Lambert Sohn Haushaltungsartikel. Feueranzünder Paket 6 Schwed. Feuerzeug„ 26 Petroleum p Liter 16 7 Bündelholz p. Bündel 14 Paraffinkerzen Paket 27 Kompositionskerzen„ 35 u. 55 Stearinkerzen„ 75 u. 85 la. weisse Kernseife Pfd. 30 u. 31 la. gelbe Kernseife Pfd. 29 u. 30 gelbe u. weisse Schmierseife Fettlaugenmehl Pfd. 8 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag ½5 Uhr, nach kurzem Leiden, unseren guten Gatten, Vater, Grossvater, Schwiegervater Adam Todes-Anzeige. und Onkel Werle Um stille Teilnahme bitten Die trauernd Hinterbliebenen VIERNHEIM, 30. Januar 1911. 985 Die Beerdigung findet Mittwoch, den I. Febr., im 88. Lebensjahre, gestärkt durch die Tröstungen unserer hl. Religion, zu sich in die Ewigkeit 05 abzurufen. 5 nachmittags 3 Uhr statt. nen und Schüler nebst Angehörigen höfl. 0 einzuladen. Hochachtungsvoll M. Faltermann u. Sohn. Zu dem am Sonntag, den 5. Feb- ruar Ill, abends 8 Uhr im Gasthaus „Zum weissen Ross“ stattfindenden Tanz-Kranzchen erlauben wir uns, unsere werten Schülerin- 2——ð—„. eee Aut Boſengartenſt. 32 Möbel ſpottbilig. Ein hoc feines Ichlafzimmer⸗ Nußbaum, mit großem Spiegel⸗ ſchrank, weißem Mar- mor, Ia. Qualität nur 280 M. Eben ſo feiner Verlihew. 45 Mk. Pol. Kleiderſchrank fein mit Bildhauer⸗ abet! 48 Mk. Plüſchd inan auf Federn gearbeitet 42 Mk. Ferner ſämtliche Zutaten zur Möbelfabrikation empfiehlt Bad. Holz⸗Judnflrit Recha Poſener, Mannheim Noſengartenſtraße 32 Ecke Tennis⸗Platz. Miſch⸗Obſt feine Miſchung per Pfd. 563 Zwetſchen per Pfd. 35 und 45 Pfg. zu haben bei Joh. Karl Kempf Ww. Gos Darlehn j. Höhe, auch ohne Bürg. z. 4,50% an jed. a. Wech⸗ ſel, Schuldſchein, auchRatenabzahlg. giebt A. Antrop, Berlin NO. 18 Rkp. balhuus Jin — ee à Zimmer nebſt Küche, Manſarde, event. Gartenanteil p. 1. April auf dauernd von beſſeren ruhigen Leuten geſ. Off. mit Preis⸗ angabe an d. Exp. d. Blattes. 4 Zimmer mit Küche nebſt Gartenanteil zu vermieten. Gg. Adler Ww., Holzſtr. Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern und Küche zu vermieten. Götheſtraße 19. Flechten Ales. u. trockene Schuppenfl akroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füge Zeinschzden, Beingeschwüre, Ade beine, böse Finger, alte Wunden ind oft sehr hartnäckig; wer bisher vergeblich hoffte eilt zu werden, mache noch einem erzuch mit der bestens bewährten Rino-Salbe rel von schädl. Bestandteilen. Dose Mark 1, 18 u. 2,8. Dankschreiben gehen täglich ein. Nur echt in ginalpackung weiß- grün- rot und mit Firma chubert Co., Weinböhla- Dresden. Flischungen weise man zurück. Zu haben in den Apothelen. rim Karl, Sanperthtin roß h. Amtsgericht Haſthaus„Zur Hermanig“, Samperthtin — in der Neuſchloßſtraße empfehlen ſich der geehrten Viernheimer Einwohnerſchaft bei ihrem Beſuche hierſelbſt unter Zuſicherung beſter und auf⸗ merkſamſter Bedienung. Ausſchank von prima Lager⸗ Bier aus der Brauerei Kühner, Viernheim; el Haarkrankheiten wie: Haarausfall, Haarsehwund, beglnnende Kahiköpfigkeit, mltelß kreisförmige Kahlbeit, Schuppen sto. behandelt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-Institut Elektron, nur M 3, 3 Mannheim. Vis-à-zis dem Restaurant 2.„Wilden Mann“, Inh.: Dir. Heinrich Schäfer. Gebffnet v. 8 Uhr morg.— 9 Uhr abends. Sountags von 812 Uhr. Telephon Nr. 4320. 12 Rechunngsformnlare wan en e, bag. und Verlagsdruckeret von Wilhelm Bingener, Viernheim. Serie 1 Schmale Valencienne-Spitzen und Einsätze Serie II Serie 1 Serie II beginnt Mittwoch, den Il. Februar 1911 Beachten Sie unsere Schaufenster- Dekorationen. Serie III Auswärtigen Kunden vergüten wir bei Einkauf von 20 Mk. an Hin- und Rückfahrt III. Klasse „ bis 20 Kilometer Entler nung Spitzen und Conf. Weisswaren Spitzenstoffe m run und valeneienne Serie IV D f N fleinleinene Klöppel-Spitzan u. kinsätzg in unseren bewährten hervorragenden Qualitaten, darunter echte Handklöppeleien 1 Meter 48 Pt 1¹ Serie 1 Serie II Valencienne-Spitzen u. Einsätze bis 15 enn breit Meter 6 Pl Serie III Serie 1 Serie II Mtr. 3 2 Pr Mtr. 48 PI Ut. 7 5 FI Mtr. OE Pf Serie l Tüll und Spachtel-Spitzen und Einsätre bis 28 em breit Serie IV Serie III Meter E Pf. Meter 15 Pf. . Meter 28 Pl. tr. 12 Pf. mtr. 19 P.. Mtr. 28 Pf Mtr. 42 pi Serie Serie III Serie IV Serie v utr 9 Pl. Mtr. 19 Pl ut. 28 Pl Mt. 42 Pf. utr 58 Pf. Batist- und Tüll-Jabots mit und ohne Stehkragen Serie J Serie II Serie III Serie IV St. 12 Pi. 5. 28 fl. st 55 Fl st 88 Pf Beinkleider Damen-Beinkleid aus gut. Kretonne 88 mit Volant und Klöppelspit res Pf. Damen-Beinkleid aus gutem 95 Kretonne mit Stiekerei-Volant R. Damen-Beinkleid aus gutem Croise 1 10 mit gebogtem Volant M. Knie-Beinkleid aus gutem Renforce 1 4⁵ mit Stickerei-· Volant M. mit Stickerei-Volant und Saàumchen Knie-Beinkleid aus Ia. Renforcé 2¹⁴⁰ mit Stickerei und Einsatz M. Damen-Beinkleid aus gut. Renforce 1 95 M. —ů Ein grosser Posten ca. 20 000 ueter I. Jener festong und Sücder Beste Madapolam-, Cambrie- und Mull- Qualitäten Serie... 48 Pr. Serie 1. q 765 Pt boupon Sere! 3 95* da. 4. 0 Mtr. Serie V. 14 5 Pr. Fertige Handtücher ne Küchenhandtücher 1a. Drell 1 65 Grösse 4000100. ½ Dtzd. M. Küchenhandtücher weiss mit roten 7 85 Streifen, Gerstkorn% Dtzd M. Weisse Handtücher 1a. ban! 65 e e e M Weisse Handtücher 12 halbleinen 2⁰⁴ Jacquard, Grösse 404,100 ½ Dtzd. M. Weisse Handtücher vorzügliche 3 Qualität, halbleinen Gr. 484100%½ Dtzd. M. Grosse Posten 60 Bettũcher Ia. Halbleinen, ca. 150/220 gross mit Hohlsazun Mk. Handschuhe und Strümpfe Damen- Trikothandschuhe mit farbigem Futter, schwarz 38 und farbig Paal Pf. Weisse 1 3 2 Damen-Strickhandschuhe pas Pl. f Damen Hemden Damen-Hemd vorderschluss it t 78 F Damen-Hemdd aus gut. Cretonne 98 1 mit Feston und à jour verziert Damen-Hemd aus gutem 1 Wüschetuch mit gestiekter Passe M. Damen-Hemd la. Waschetuch 1*⁵ mit Festen und Borde M. Damen-Hemd aus gut. Renforce 1 95 echte Madeirapasse od. Stickerei M. —— mit Feston Nachtjacken Nachtjacken aus gutem Croise 95 8 Nachtjacken aus Croise mit farbigem Feston Nachtjacken aus Ia. Croisé 16⁵ 4 mit Feston und Säaumchen Nachtjacken aus schwerem 1 95 5 1. 152 Pique mit Feston Nachtjacken aus Ia. Croisé 2²⁰ mit breiter Stiekerei u. Saumchen M. 5 Kissenbezüge issenbezüge, ebogt 48. guter Cretonne. Kissenbezüge mit Finsatz 68 guter Cretonne 4 I. Kissenbezüge aus gutem Crstonne 95 gebogt und mit Hohlsaum P. Kissenbezüge aus vorzügl. Cretonne 1 25 0 gebogt und mit Hohlsaum A. — aus weissem Croisé oder farbigem Grosse Flanell, festonierter Volant Posten..... Serie 1 1.98 Serie II 95. Kissenbezüge aus Ia. Dowlas 1⁵ mit Einsatz und Säumchen 5 M. Parade- Kissen ö Grosser Posten Cretonne Hemdentuch 1 8 i gute Qualitt. Mtr. 28. Pf. Hemdentuch, 80% breit 38 stark und feintädig.. Mtr. 48, pt. Cretonne u. Renforce 7 vorzügl. Qualitat reg. Wert bis 75 Mtr. 85, 4 Madapolam, 80/2 em 58 Pl. solide Ware Betidamast Bettdamast 68 TVT Pt. Bettdamast, 130 em breit 75 schöne glänzende Ware Pt. Bettdamast 95 130 em breit, moderne Dessins Pf. Bettdamast Hervorragend billig! Plock-Piqué und Croisé Mtr. 38, 28 Pf. Mtr. 65, 42 Pf. Flock-Croisé gute Qualitäten Croisé, extra schwere Ware Ia. Renforce Grosse Posten Taschentücher Taschentücher, Batist 45 . 1 Dtzd Pf. mit Hohls aum Taschentücher aus gut. Linon 48 ½ Dtzd. b. Flock-Piqué Flock-Piquè solide Qualität.. Mtr. 48, 38 Pf. gute Qualitäjt... Mtr. 68, 52. Taschentücher, Batist 65 mit bunter Kante ½ Dtad. Pf. Taschentücher e eee Madapolam Herren- Taschentücher 1 55 Seiden batist m. bunt. Kante ½ Dt. M. Flock-Piqué Ia. Qualitäjt.... Mtr. 68„ Handtuchstoffe Tischwäsche Tischtücher, solides Drellge webe 78 5 45 130 em breit, Ia. Qualitt 1 M. Handtuch m grau gestreift 16 Meter Pl. Handtuch, weiss und weiss · rot 28 Pr Waal.. ne Meter Handtuch, Ia. Drell oder 39 Gerstenkorn. Meter Pf. odd, 135, Tischtücher, Ia. Halbleinen oder 1 75 Damast. 110 410 2.45,* Tischtücher aus gutem Reinleinen 3⁵⁰ E N Bettuch-Kretonne z, atm Ueter 8, 78 pr. Bettuch-Halbleinen a. 1.38, 98, 78 Pl. Servietten, onde Oualitat, 20 5 Schürzen Weisse Zierschürzen 13. Stoffe Serie 1 25 fl n 38 Pf m 65 Pr. Weisse Zierträgerschürzen moderne Facons, mit reicher Stiekerei-Garnitur Serie 1 GP. Uu NSH. m 1.25 Weisse Servier-Mieder- und Träger- Schürzen la Stoffe, vorzüglicher Sitz Serie 195 Pl. n 1. 45 M. m 1.95 Farbige Zierträgerschürzen ganz neue türkische Dessins, aparte Facons Serie 195 Pf. u 1.25 M m 1.45 Farbige Mieder-Prinzess- u. Blusen- schürzen aus vorzüglichem Siamosen, moderne Machart Serie 1 1. 25 u. n 1.45 Mu. m 1.95 Drellgewebe, 55 C55 555 6 2 Servietten, gute Qualität, 28 voll weiss. 55 C55. l 106 Servietten, 1a. Qualitat 42 e e e ee ee Pi Grosse Posten Bettbezüge aus Ia. Damast 2⁰⁶ völlig grosss„.. Stueck M. Trikofagen Grosse Posten Sommer- und Winter-Trikotagen Herren- und Damen-Hemden, Hosen und Jacken regulärer Wert bis 3.50 Reinseidene Ball-Handschuhe 95 Pt. mit Finger, weiss und schwarz 8 Knopf lang. Mousquetaireform Em Posten eleg. schwarze gest ickte 93 Damen-PFlorstrümpfe Paar Pl. schwatz und farbig. — 2000 Hen. Halten 48, g H III IV* 5, 1 25 38 Serie 1 1 95 M Serie II 95 Pf. weisse gestrickte Damen- (l ee 18 35 50 65. Untertaillen mit langen Aermeln 95 Pi. Weiss Knaben-Sweater mit 99 farbiger Bordüre, bis 10 Jahre pass Pf Haushaltwaren tasse, neue Form Speiseteller ab. Aa E aer 15 Pi Kaffeetassen weiss, echt 1 1 7 Pt. 26999292 en oder dekoriert, bestehend aus Kanne, Dose, Milchkanne, 12 Tassen zusammen Dejeuners Kaffee oder Tee, mit Goldrand 99 Pf. Salatieren aa Eakeker. in 88 r. 2 G.. M N lerkaulshünser MANNHEIM Warenhaus NR 7 1. 1 5 Leckarstadt, Larxtplat⸗ Haushaltwaren Emaille-Eimer weiss, 28 em, Ia Ware 75 Pf. Kochtöpfe n den Std 0 W. 85 rr Sand, Seife, Soda a nan. 145 Kons. 0 Zwiebelhalter e en 95 rt N. A— 1 — 3 NW Hung Täter, mis, * ſeit zi Sew. der L unter der 9 . dung diſch⸗ bete Non wur, ber h. abheſeh gechlof ſellig g tere Ki endet fun in zn