14 g Oαðõ eiue q ν,ů jeg oi uennνε. SSS SDẽỹ Sπνσννðαν8/q Sconthan Wert. 60 Pig. 0 Pfg. on. iudel 15, 0 erlauben 1 1905 großer nul. — el Ribe . — II 1 lh 4 Fran 10 cu 15. — 1 b 6 1 Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Dernſprech⸗Nr. 20 Geſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Zeitung bviaeiernheimer Nolkablatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Reklamen 40 Pfg. Bei größeren nie entſprechender Rabatt. Gegründet——̃. Nr. 19. Der gemeinſame Faſtenhirtenbrief der am 13. und 14. Dezember am Grabe des heiligen Bonifazius zu Fulda verſammelten Erzbiſchöfe und Bi⸗ ſchöſe führt folgenden Gedankengang aus: „Die Aufgabe, die ſich Papſt Pius X. bei der Ueber⸗ nahme des oberſten Hirtenamtes geſetzt hat, findet ſich in ſeinen zahlreichen Kundgebungen ausgeſprochen. Er will in der katholiſchen Chriſtenheit ein kräftiges Glaubensleben pflegen und zu reicher Blüte erwecken. Gibt uns aber nicht unſer Heiland im allerheiligſten Altarsſakramente den Mittel⸗ punkt des ganzen religiöſen Lebens und das wirkſamſte Mittel u ſeiner Förderung? Die Lebensgemeinſchaft mit unſerm dean Jeſus Chriſtus iſt der Gradmeſſer des chriſtlichen Le⸗ bens wie bei den einzelnen Gläubigen, ſo in den Ländern und Völkern. Kann es anders ſein? Das allerheiligſte Altarsſakrament iſt ja die Quelle, aus der das übernatür⸗ liche Leben der Seele immerfort genährt wird.„Ich bin das Brot des Lebens. Wer von dieſem Brote ißt, der wird leben in Ewigkeit. Das Brot, das ich euch geben werde, iſt mein Fleiſch für das Leben der Welt.“ Das Leben der Welt fließt aus dem Leiden und Sterben des Herrn, deſſen Früchte das allerheiligſte Altarsſakrament uns mitteilt; durch die Vereinigung der Menſchenſeele mit Chriſtus in dieſem heiligſten Sakramente nimmt ſie teil an dem Leben des Auf⸗ erſtandenen, der nicht mehr ſtirbt, wird eingeſenkt in den Weinſtock, der da Chriſtus iſt, und bringt in ihm Früchte des ewigen Lebens hervor. Sie macht unſere Seele ſtark im Kampfe gegen ihre Feinde, damit ſich das Leben der Gnade ungeſtört in ihr entfalte und zu immer größerer Vollkom⸗ menheit erblühe. Daher übte dieſes himmliſche Brot von den erſten Tagen des Chriſtentums an eine wunderbare Anziehung auf die gläubigen Seelen aus. Die erſten Gläubigen empfingen es täglich, bewahrten es ſorgfältig bei ſich und ſtärkten ſich mit ihm in der Stunde der Glaubensgefahr. Nicht etwas Neues wollte alſo Papſt Pius X. einführen, als er im Jahre 1905 die Gläubigen zum häufigen Empfange der heiligen Kommunion aufforderte. Wie die erſten Chriſten ſich täglich um die Apoſtel verſammelten und ſich von ihnen das Brot brechen ließen, in dem ſie die Gemeinſchaft mit dem Herrn fortſetzten, ſo ſollen nach der Abſicht des Heiligen Vaters auch die Kinder der Kirche unſerer Zeit durch häufigen Genuß des heiligen Abendmahls die innigſte Gemeinſchaft mit Jeſus Chriſtus pflegen, und wie die heiligen Märtyrer aus dieſem Mahle ihre Stärke im Glaubenskampfe bis zur Hingabe res Lebens empfingen, ſo ſollen auch die Gläubigen unſerer Zeit ſich in ihm zu dieſem Kampfe ſtärken. Oder iſt die Stärkung ihnen etwa nicht nötig? Sind chriſtlicher Glaube und iſtliche Sitte heute weniger angefochten als ehemals? Werden ſie nicht täglich heftiger und von allen Seiten bedroht und angegriffen? Darum hielt es Papſt Pius X. ſchon vor fünf Jahren an der höchſten Zeit, endlich ganz und gar jene Vorurteile zu beſeitigen, die ſich dem häufigen Empfange der heiligen Kom⸗ munion entgegenſtellten. Der ſeitdem verfloſſene Zeitraum iſt noch ſo kurz, als daß dieſe Mahnung ſchon an alle Ohren dringen und in allen Herzen hätte Frucht bringen können. Wir ſehen aber ſchon jetzt mit Troſt und Freude, wie die Zahl der heiligen Kommunionen ſich vermehrt und der Puls des chriſtlichen Lebens voller und kräftiger wird. Dienstag, den 14. Februar 1911. Wenn auch noch manche unter den Glaubigen zogern, die Kirche wartet ruhig und geduldig, wird des Mahnens nicht müde werden und hofft, daß immer mehr ihre Kinder der unendlichen Liebe des Herrn ſich bewußt werden. Dieſe Einladung beſchränkt aber Papſt Pius X. nicht auf die erwachſenen Gläubigen; er bezieht ſie auch auf die jungen Seelen, die der göttliche Herr der Kirche beſonders in ſein Herz geſchloſſen hat. Er iſt der Liebe Jeſu zu den Kindern eingedenk. Er hört ihn ſie beſonders zu ſich einladen:„Laſſet die Kleinen zu mir kommen und wehret es ihnen nicht.“ Daher befiehlt der oberſte Hirt der Kirche und Stellvertreter Jeſu Chriſti, auch die jungen Chriſten ſobald als möglich durch das euchariſtiſche Mahl in die innigſte Lebensgemeinſchaft mit Jeſus Chriſtus einzu⸗ führen. Die Kirche lehrt aber, daß jeder katholiſche Chriſt, ſobald er zu dem Alter der Unterſcheidung und zum Vernunftgebrauche gelangt iſt, fähig und darum verpflichtet iſt, die Mittel zu gebrauchen, durch die das Gnaden⸗ leben unterhalten wird. Welches iſt aber das wirkſamſte und unentbehrlichſte Gnadenmittel? Iſt es nicht jene himm⸗ liſche Speiſe, in der Jeſus Chriſtus ſelbſt in die junge Seele einkehrt, um ihr übernatürliches Leben zu nähren und zu ſchützen? Gewiß hat Papſt Pius X. alle Schwierigkeiten unſerer heutigen Zeitverhältniſſe gegen die Wiedereinführung der alt⸗ chriſtlichen Uebung, die Kinder recht früh zur heiligen Kom⸗ munion zuzulaſſen, erwogen und vorausgeſehen. Ihr ſelbſt habt es in der Hand, dieſen Zeitpunkt recht früh eintreten zu laſſen. Die Vorbereitung auf den Augenblick, wo ſie zu Jeſus geführt werden ſollen, liegt nicht allein den Geiſt⸗ lichen ob; ihr ſelbſt habt daran den größten Anteil. Eure häusliche Erziehung, die Belehrung aus eurem Munde, euer Beiſpiel und Vorbild werden die Aufgabe der Seelſorger vorbereiten. Hat euch die Kirche nicht ſeit Jahren ſo drin⸗ gend den Verein der heiligen Familie empfohlen? Nun ſoll es ſich an einem entſcheidenden Punkte bewähren, ob der⸗ ſelbe ſeine Früchte getragen hat. Geliebte Diözeſanen! Der euchariſtiſche Kongreß zu Köln im Jahre 1909 hat der ganzen Welt von neuem gezeigt, wie tief alle Stände und Kreiſe des katholiſchen Volkes und beſonders auch unſere katholiſche Männerwelt, von der euchariſtiſchen Bewegung, von der glü⸗ henden, treuen Liebe zum Heilande im allerheiligſten Sakra⸗ mente ergriffen ſind. Ihr könnt den unermeßlichen Segen nicht verkennen, den die frühe Vereinigung mit Jeſus Chriſtus für eure Kinder bringt, wie günſtig ſie auf ihr Sinnen und Denken und Verhalten ihr ganzes Leben hindurch wirken muß. Ihr werdet ihren Seelen darum die kräftigſte Nah⸗ rung in ihrem Jugendlehen nicht vorenthalten, werdet ſie nicht verkümmern laſſen wollen. Wehret dem Segen nicht, den Jeſus Chriſtus über eure Kinder verbreiten will. Sein Stell⸗ vertreter hieniden zeigt euch die zum Segen über ſie aus⸗ geſtreckte Hand des Herrn. Ehret ſeine Mahnung und er⸗ weiſet euch ganz beſonders in dieſer hochwichtigen Sache als treue katholiſche Chriſten.“ Es folgt dann das inhaltlich ſeit längerem bekannte Dekret über das Alter für die Zulaſſung zur erſten heiligen Kommunion und im Anſchluſſe daran folgende Anordnungen: 1. Der noch immer in einigen Gegenden herrſchende Brauch, die erſte heilige Kommunion der Kinder hinaus⸗ zuſchieben und mit der Entlaſſung aus der Schule zu berbinden. kann nicht mehr aufrechterhalten werden. 27. Jahrgang. 2. Für den erſten Empfang der peuigen Sakramente der Buße und des Altars iſt neben dem Eintritt in das Unterſcheidungsalter auch ein beſtimmtes Maß religiöſer Kenntniſſe notwendig. Es hat daher dem Empfang des heiligen Bußſakramentes ein Beichtunterricht und dem Emp⸗ fange des heiligen Altarsſakramentes ein Kommunionunter⸗ richt voranzugehen. „3. Da der Eintritt in das Unterſcheidungsalter von vielen Umſtänden abhängig iſt, die in den einzelnen Diö⸗ d. verſchieden ſind, bleibt nach der Abſicht des Heiligen aters den Biſchöfen über den Beginn des Vorbereitungs⸗ unterrichts die nähere Beſtimmung überlaſſen. 4. Die Regelung der äußeren Ordnung für den Vor⸗ bereitungsunterricht ſowie für den Sakramentenempfang liegt dem Pfarrer oder ſeinem Vertreter ob. 5. Die äußere Feier der erſten heiligen Kommunion ſoll in der bisherigen Weiſe ſtattfinden. Der weitere ge⸗ meinſame Empfang der heiligen Kommunion während des ſchulpflichtigen Alters iſt von den Pfarrgeiſtlichen zu regeln. 6. Die neue Ordnung tritt nach Oſtern 1911 in Kraft, ſo daß erſt vom Schuljahre 1911/12 ab mit dem Beicht⸗ und Kommunionunterricht in oben beſchriebener Weiſe be⸗ gonnen werden ſoll. 7. Schwerkranke Kinder, die zum Vernunftgebrauche ge⸗ langt ſind, müſſen mit den heiligen Sterbeſakramenten verſehen und im Todesfalle wie die Erwachſenen beerdigt werden, wie dies ſchon bisher geſchehen iſt. 8. Das Dekret vom 8. Auguſt 1910, das die heilige Kongregation der Sakramente auf Befehl des Papſtes Pius X. über die Zulaſſung der Kinder zur erſten heiligen Kommunion erlaſſen hat, ſoll jährlich in der öſterlichen Zeit in der Volksſprache von der Kanzel verleſen werden. Fulda, 13. Dezember 1910. Die am Grabe des heiligen Bonifatius zu Fulda verſammelten Erzbiſchöfe und Biſchöfe. 1 0 9 2 8— Politiſche Rundſchau. : Die Einführung von Laienrichtern in der Be⸗ rufungsinſtanz iſt zwar vom Reichstag in ſeiner Mehrheit gutgeheißen worden. Dennoch ſcheint die Regierung auf ihrem ablehnenden Standpunkt zu verharren. Zu den Verhandlungen der Strafprozeßentwürfe im Plenum des Reichstags erklärt nämlich die offiziöſe„N. A. Z.“,„daß ſpeziell in der Frage der Mitwirkung von Laienrichtern in der Berufungsinſtanz ein Nachgeben der verbünde⸗ ten Regierung ausgeſchloſſen iſt; darüber kann nach dem Gange der bisherigen Verhandlungen keinerlei Zweifel beſtehen.“ (Eigenartige Feſtreden hochſtehender Perſönlichkeiten haben in der letzten Zeit ein gewiſſes Aufſehen erregt. Herzogregent Johann Albrecht verkündete auf der Schiffermahlzeit in Bremen den Niedergang der deutſchen Schiffahrt, Prinz Heinrich forderte im Kriegervereinshauſe zum Kampfe gegen den„inne⸗ ren Feind“ auf, und nun hört man auch von einer Warnerrede, die der frühere Finanzminiſter und jetzige Eutlarvt Roman von Feller. 11 Nachdruck verboten) „Sie regen ſich unnötigerweiſe auf,“ ſagte Wangen⸗ feld,„ich ſpreche nicht von der Gegenwart, ſondern von der Vergangenheit. Man hat Beiſpiele, daß Spieler lange Jahre hindurch ihre Leidenſchaft bemeiſtern und letztere oft erſt nach vielen Jahren zum Ausbruch kommt. Ein verzweifelter Spieler aber greift nach allen Mitteln, um ſeiner Leidenſchaft fröhnen zu können.“ „Ich errate, was Sie damit ſagen wollen,“ erwiderte Theodor;„ich kann Ihnen aber wiederholen, daß der Vater Roſas von jeder Leidenſchaft frei iſt.“ „Darüber Gewißheit zu erhalten, wird uns wohl ſehr ſchwer werden,“ ſagte Wangenfeld,„ſolche Leute laſſen ſich nicht in die Karten blicken. Ich geſtehe Ihnen offen, daß ſein Auftreten geſtern mittag mir zu mancher⸗ lei Vermutungen Anlaß gegeben hat, ich habe über das Verſchwinden des Briefes ſehr ernſt nachgedacht und mir ein Urteil gebildet, welches für Werner nichts weniger als günſtig lautet.“ „Dann verurteilen Sie ihn, ehe Sie noch einen Be⸗ weis für ſeine Schuld haben?“ „Verurteilen? Nein, den Stab habe ich noch nicht über ihn gebrochen. Aber ich ſetze den Fall, das Geld wird nicht bei dem Auswanderer gefunden, wie wollen Sie alsdann das Verſchwinden des Briefes erklären?“ „Der Verdacht iſt unhaltbar,“ erwiderte Theodor. „Wenn Werner das Verbrechen begangen hätte, würde er nicht hieher zurückgekehrt ſein.“ „Däeſe Entſchuldigung kann ich nicht gelten laſſen!“ rief der alte Herr lebhaft.„Wenn er die Flucht ergriffen hätte, ſo würde der Verdacht ſich ſoßort auf ihn gelenkt haben. Er hatte Zeit genug, um ſeinen Plan zu ent⸗ werfen, und der auswandernde Freund kam ihm ſehr ge⸗ legen. Findet die Polizei bei dieſem das Geld nicht, ſo wird Werner behaupten—“ „Werner tritt für die Ehrlichkeit dieſes Freundes in die Schranken!“ „Spiegelfechterei! Sie werden ſehen, daß er andere Seiten aufzieht, wenn die Antwort aus Hamburg ein⸗ trifft!“ „Nun, wenn er unter allen Umſtänden ſchuldig ſein ſoll, dann laſſen Sie ihn verhaften und die Unterſuchung gegen ihn einleiten!“ ſagte Theodor.„Iſt er ſchuldig, ſo mag er büßen, iſt er es nicht, ſo wird ſeine Unſchuld an den Tag kommen.“ Wangenfeld erhob ſich. „Ich habe Ihnen ſchon geſagt, aus welchen Gründen ich das nicht tun werde,“ erwiderte er.„Der Verluſt des Geldes ſchmerzt mich nicht, es tut mir nur wehe, daß ich mich ſo bitter getäuſcht ſehen muß.“ Er verließ das Zimmer und Theodor folgte ihm in das Kontor. Habermann und der Lehrling ſtanden ſchon vor ihren Pulten, Werner hatte die Briefe von der Poſt geholt, das Käſtchen lag vor dem alten Herrn, der es bedächtig öffnete. So oft Wangenſeld einen Brief erbrochen und ge⸗ leſen hatte, reichte er ihn ſeinen Buchhalter. „Leſen Sie das, aber geben Sie mir den Brief zu⸗ rück,“ ſagte der alte Herr mit gedämpfter Stimme. Theodor entfaltete den Brief. Es war ein anonymes Schreiben, in welchem Werner der Trunkſucht und des Hazardſpiels beſchuldigt wurde. Auch Roſa wurde in dieſem Schreiben geſchmäht. Auf der Stirne Theodors ſchwollen die Adern, als er den Brief, ſtatt ihn zurückzugeben, in die Taſche ſteckte. „Ich hoffe, Sie werden auf einen ſolchen erbärm⸗ lichen Wiſch kein Gewicht legen,“ ſagte er zu ſeinem Chef.„Entdecke ich den Schreiber, ſo ſoll er zur Rechen⸗ ſchaft gezogen werden.“ „So ſcheinen Sie alſo Gewicht auf den Wiſch zu legen?“ fragte Wangenſeld. „Keineswegs!“ „Forſchen Sie alſo dem Schreiber nicht nach, in mei⸗ nem Urteil werden ſolche Briefe mich nie beirren.“ In dieſem Augenblicke trat der Bote des Telegra⸗ phenamtes ein. Haſtig erbrach Wangenfeld die Depeſche. „Ich wußte es,“ ſagte er,„ich hatte keine andere Antwort erwartet. Folgen Sie mir, Theodor, oder nein, Herr Habermann iſt in die Sache eingeweiht, wir können ſie hier ordnen.“ Der Auswanderer iſt in Hamburg verhaftet worden,“ nahm Wangenfeld das Wort,„aber man hat nichts bei ihm gefunden. Dürfte ich Sie bitten, meine Herren, Ihre Anſicht über das Verſchwinden des Briefes unn unverhohlen zu äußern?“ „Die Antwort aus Hamburg iſt für mich kein Grund, meine Anſicht zu ändern,“ ſagte Theodor.„Ich kann nicht glauben, daß Werner das Verbrechen begangen haben oll.“ f„Auch ich möchte dies bezweifeln,“ verſetzte Haber⸗ mann,„trotzdem der Schein gegen ihn ſpricht. Vielleicht können wir uns raſcher ein Urteil bilden, wenn Sie ihn ins Verhör nehmen und ihn ſcharf zu Leibe rücken.“ Theodor wollte auf dieſe Bemerkung eine Erwiderung geben, aber er drängte die Worte zurück, weil der her⸗ beigeruſene Werner in dieſem Augenblick ins Zimmer eintrat. „Die Antwort von Hamburg iſt eingetroffen,“ ſagte Wangenfeld,„man hat bei Ihrem Freunde das Geld nicht gefunden.“ „Ich wußte es im Voraus,“ erwiderte Werner ruhig. Fortſetzung folgt. Obecpräſident der Rheinprovinz Frhr. v. Rhein baben auf der Ausſtellung der Entwürfe für das Bismarck⸗ Stationaldenkmal g hat. Herr v. Rheinbaben gab „der Hoffnung Ausdruck, daß das vollendete Denkmal das Volk mit Stolz erfüllen möge auf die Errungenſchaften der Jahre, die ſeit der Thronbeſteigung Wilhelms I. verfloſſen ſeien. Wenn das Denkmal zur Einkehr und zum Rückblick auf dieſe Zeit anrege, ſo werde auch die un⸗ erklärliche Miß ſtimmung und der Peſſimismus überwunden werden, von dem heute ein ſo großer Teil des deutſchen Volkes ergriffen ſei. Dieſer Kleinmut, dieſe Verdroſſenheit ſeien deshalb ſo niederdrückend, weil ſie keine realen Urſachen hätten. Leuchteten nicht von allen Bergen die Fanale der großartigſten Blüte der Kunſt, Wiſſenſchaft und Induſtrie? Hätten uns nicht die letzten vierzig Jahre eine Entwickelung gebracht, die geradezu ſtaunenerregend ſei?“ Herr v. Rheinbaben iſt alſo, eben⸗ ſo wie der Kaiſer, gegen die Schwarzſeher. Be⸗ merkenswert iſt übrigens auch eine Mitteilung des Ge⸗ heimrats Kirdorf, daß für das Denkmal auf der Eliſen⸗ höhe bisher kaum ein Viertel der erforderlichen Summe eingegangen ſei. Europäiſches Ausland. Bulgarien. R Die republikaniſchen Strömungen ge⸗ winnen im Lande König Ferdinands immer mehr Terrain. Während in der Sobranje alle größeren Oppoſitions⸗ parteien ihre mehr oder weniger rückhaltloſe Zuſtimmung zum Regierungsprojekt der Verfaſſungsänderung aus⸗ ſprechen, verſuchen die linksſeitigen Elemente, eine anti⸗ monarchiſtiſche Agitation in Szene zu ſetzen. So erklärten die Radikaldemokraten als Beſchluß, daß die einzuberufende große Nationalverſammlung über die von der Sobranje ausgearbeitete Tagesordnung hinausgehen und eventuell Bulgarien zu einer demokratiſchen Re⸗ publik proklamieren könne. Die Sozialdemokraten wol⸗ len Volksverſammlungen auch zu gunſten einer republi⸗ kaniſchen Staatsform einberufen. Rußland. * Das Verhältnis zwiſchen Rußland und China iſt ſehr ernſt. Dieſe Tatſache ſpiegelt ſich in den Preßäußerungen wider. Danach ſei die nationale Bewegung in China im Wachſen begriffen. China be⸗ ſchuldigt Rußland am Ausbruch der Peſt. Die Lage iſt fähnkich wie im Jahre 1900, wie während des Boxer⸗ aufſtandes. Um gegen alle Eventualitäten gerüſtet zu ſein, muß Rußland ſchon jetzt Truppenverſtärkun⸗ gen in Oſtaſien vornehmen und beſondere Aufmerk- ſamkeit auf die mandſchuriſche Bahn richten, weil in der plötzlichen Zerſtörung der Bahn an einzelnen Stellen der erſte Beweis für den Ausbruch von Feindſeligkeiten zwiſchen Rußland und China liegen würde. Amerika. Meriko. * Die Revolution ſollte nach den offiziellen Re- gierungsnachrichten unterdrückt und die Rebellen von Juarez alle erſchoſſen ſein. Ruhe herrſche im ganzen Lande. Wie es mit dieſer Ruhe ausſieht, erfährt man aus folgender Meldung, die— es iſt die reinſte Ironie!— ausdrücklich als aus amtlicher Quelle ſtammend bezeich⸗ net wird. Danach hat in der Nähe von Mulata zwiſchen 300 Revolutionären und 250 Mann der Regierungs- truppen ein zwölfſtündiger Kampf ſtattgefunden. Die Regierungstruppen waren die Angreifer, wurden aber mit ſtarken Verluſten zurückgeſchlagen. Deutſcher Reichstag. [J Berlin, 10. Februar. Die zweite Leſung des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes wurde heute mit der Abſtimmung über die Anträge be⸗ treffend das Laienelement in den Strafkam⸗ mern fortgeſetzt. In namentlicher Abſtimmung ge⸗ langten mit 175 gegen 142 Stimmen die Anträge Mül⸗ ler⸗ Meiningen und Groeber zur Annahme, die ent⸗ gegen dem Kommiſſionsbeſchluß auch für die zweite In⸗ ſtanz drei Schöffen und zwet Richter verlangen. Dafür ſtimmten Polen, Volkspartei und Sozialdemokraten ge⸗ ſchloſſen, Centrum und Nationalliberale je zur Hälfte. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag forderte die Erweiterung der Zuſtändigkeit der Schwurgerichte auf Preßvergehen, die in Bayern bereits beſteht. Aba. Maner⸗ Kaufbeuren Meine Reiſe nach Chile. Von Hans Sattig. VIII. Höher kann die Bahn nicht ſteigen und muß von bier ab durch einen Tunnel geführt werden, an deſſen Bau ſchon einige Jahre gearbeitet wird. Im Mai dieſes Jahres ging der erſte Zug hindurch, und ſeitdem hat der Reiſende nicht mehr nötig, auf den Wagen oder dem Rücken der Maultiere die Päſſe zu überſchreiten. So iſt auch im Winter die Reiſe über das Gebirge möglich, das heißt, wenn nicht allzu viel Schnee fällt, der die Eingänge zum Tunnel zuſchneit, und ſonſt alles klappt. Vor 3 Monaten waren allerdings zwei Züge, der eine davon 7 Tage lang, in Las Cuevas eingeſchneit und die Reiſenden mußten dieſe Zeit in den kalten Wagen oder in der Blechbude von Hotel daſelbſt, ohne genügende Nahrung zubringen. Durch die Retſe durch dieſe höchſten Gipfel der Berge, anſtatt über dieſelben verliert die Reiſe zwar viel an Reiz für den empfänglichen Naturfreund, aber dadurch, daß der Verkehr faſt regelmäßig auch im Winter ſtatt⸗ findet, und die Reiſe um die Südſpitze von Südamerika auf dem Meere, die von Buenos-Aires aus faſt 3 Wochen in An⸗ ſpruch nimmt, während man über Land in 2—3 Tagen nach Chile gelangen kann, iſt für die Menſchheit, und beſonders für die kaufmänniſche Welt, die nunmehr alle Geſchäfte viel ſchueller abſchließen kann, unendlich viel gewonnen. Aber vor allen Dingen entſpringt daraus für Chile ein Nutzen, der kaum hoch genug eingeſchätzt werden kann. Wird dieſes Land doch durch die Bahn der europäiſchen Welt bedeutend näber gebrocht, kommen doch dadurch viel mehr Fremde in das Land, die Geld hier loſſen, profitiert doch das ganze Volk in geiſtiger Beziehung unendlich viel durch den regeren Freadenverkehr, indem es fremde Sitten und Gebräuche kennen lernt, lernt es doch dadurch ſich emporarbeiten, damit es nicht ganz von den Eindringlingen auf die Seite geſchoben wird. Ctr.) wandte ſich gegen den vom Abg. Müller⸗Meiningen unterſtützten Antrag, da die Erfahrungen in Bayern gegen die vorgeſchlagene Aenderung ſprechen, worauf der An⸗ trag abgelehnt wurde. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, nach dem die richterlichen Mitglieder des Schwurgerichts ſtändig angeſtellte Richter ſein müſſen, fand Annahme, ebenſo in namentlicher Abſtimmung ein Antrag Müller- Meiningen, der(entſprechend dem früheren Beſchluß) den die Einführung der Berufung gegen Straf⸗ kammerurteile ausſprechenden Paragraphen dahin abändert, daß Schöffen zu dem Berufungsverfahren zu⸗ zuziehen ſind. Abg. Dr. Hahn(Bd. d. L.) begründete, nachdem ſozialdemokratiſche Anträge auf Wahl der Schöf⸗ fen durch das Volk und Zuziehung der Frauen abgelehnt worden waren, ſeinen Antrag auf Zuziehung der Lehrer zum Schöffenamt. Abg. Kopſch(Pp.) unterſtützte das unter heftiger Polemik gegen Dr. Hahn. Auch Abg. Wetzel(ntl.) war dafür, ebenſo Abg. Dr. Linz(Pp.). Ein Regierungskommiſſar war dagegen aus techniſchen Gründen, denen Dr. Fleiſcher(Ctr.) die Berechtigung nicht abſtreiten wollte. Berlin, 11. Februar. Im Reichstage wurde über die konſervative Inter- pellation verhandelt, welche Maßnahmen der Regie⸗ rung gegen die Ueberſchwemmung des deutſchen Marktes mit ausländiſchen Wertpapieren fordert. Abg. Graf Ka⸗ nitz(konſ.), der die Anfrage begründete, begrüßte einen Mahnruf der„Nordd. Allg. Ztg.“, der die Zulaſſung wer⸗ terer amerikaniſcher Eiſenbahnpapiere zu dem Berliner Börſenhandel verhindert hat. Um die aber ſchon vor⸗ handene Ueberſchwemmung des Marktes mit amerika⸗ niſchen Werte im Intereſſe der Kurſe inländiſcher Effekten aufzuhalten, müſſe eine Zentralemiſſionsſtelle für das Reich errichtet werden. Der Staatsſekretär des Innern Dr. Delbrück verſicherte, daß die Regierung ſchon jetzt imſtande und auch gewillt ſei, vermittelſt ihres Aufſichts⸗ rechtes über die Börſe den fremden Effektenhandel, ſoweit es angängig ſei, einzuſchränken. Abg. Speck(Ctr.) be⸗ dauerte im Intereſſe des Mittelſtandes, daß infolge der beklagten Ueberſchwemmung der Reichsbankdiskont nicht herabgeſetzt werden könne. Er wünſchte ebenſo wie Abg. Dr. Franck(Soz.) größeren Einfluß der Regierung auf die Börſenaktionen. Abg. Dove(Pp.) hielt die be⸗ ſtehenden Organe zum Schutze des Geldmarktes für aus⸗ reichend, während die Abgg. Frhr. v. Gamp(konſ.) und Raab(wirtſch. Vgg.) noch entſchiedeneres Vorgehen gegen die proviſionslüſternen Großbanken empfahlen, Abg. Streſemann(tntl.) vor einem unfreundlichen Vor⸗ gehen gegen die amerikaniſche Finanzwelt im Intereſſe unſerer Handelsbeziehungen abriet. Nachdem Abg. Dr. Hahn(konſ.) eine Reviſion des Börſengeſetzes für not⸗ wendig erklärt hatte, ſchloß die Beratung. Montag: Ma⸗ Aus Nah und Fern. — Im Kreiſe Heppenheim mit einer Geſamtibe⸗ völkerung von rund 52 000 Seelen ſtarben im Jahre 1910 insgeſamt 826 Perſonen gegen 899 im Jahre 1909. Auf gewaltſame Weiſe verloren 28 Perſonen das Leben, worunter 15 durch Selbſtmord und 13 infolge Unglücksfälle. Der Ge⸗ ſundheitszuſtand der Kreisbevölkerung war im abgelaufenen Jahre guͤnſtig. — Lampertheim, 13. Febr. Die Genoſſen be⸗ ſchloſſen, mit der Motivierung,„daß die Verhältniſſe in Lampertheim noch nicht reif ſind für ein derartiges Projekt, andererſeits den Gewerkſchaften die verſchiedenſten Lokalitäten zur Verfügung ſtehen“, das Gewerkſchaftshaus vom 1. März ab aufzuheben. Das Mobiliar ſoll verkauft werden. — Bürſtadt, 13. Febr. Tot im Bette aufgefunden wurde der 82jährige J. Hohmeyer von hier. Ein Herzſchlag hatte den alten Mann betroffen. — Birkenau, 13. Febr. Unter reger Beteiligung fand hier die Bürgermeiſter⸗Stichwahl ſtatt. Von 400 Wahl- berechtigten ſtimmten 358 ab. Buchhalter Adam Jakob 6. erhielt 237, ſein Gegenkandidat Adam Weber 1. 121 Stim⸗ men. Erſterer iſt ſomit gewählt. — Biblis, 12. Febr. Der traurige Unglücksfall, bei dem durch die dabei erhaltenen Brandwunden die Tochter der Wwe. Schmitzer den Tod erlitten, hat jetzt noch ein weiteres Opfer gefordert. Infolge des ausgeſtandenen Schreckens iſt die Mutter geſtorben. Hierbei muß auch das Verhalten eines unbekannten Menſchen tiefer gehängt werden, der es fertig brachte, der ſchwergeprüften Frau noch einen rohen anonymen Brief zu ſenden. Las Cuevas beſteht wie Puente del Inca nur aus dem Bahnhof und ein Paar Hütten. Das„Hotel“, das in der Nähe ſteht, iſt nur eine armſelige Holz⸗ und Blechbude. Aber es herrſcht hier ein reger Verkehr. Teils zum eventuellen Schutze der Relſenden gegen räuberiſche Ueberfälle, die es zur Zeit des Bahnbaues durch dabei beſchaͤftigte Arbeiter gegeben haben ſoll, teils als Grenzwache lagert hier oben eine Ab⸗ teilung Infanterie. Hunderte von Pferden und Eſeln und Maultieren laufen herum, dazwiſchen jagen deren Führer und Hüter wie wild umher. Unſere Koffer werden von einigen Kerlen ausgeladen und auf den Bahnſteig geſtellt, bis die Wagen ankommen, mit denen ſie über den Paß geſchafft werden. Wir müſſen auf eine Karawaue warten, die von der chileniſchen Seite herkommt, und nach deren Ankunft wir erſt weiterkönnen. Nachdem wir eine Weile dem Treiben an dieſem Orte zugeſehen haben, erblicken wir in der Ferne in gewaltiger Höhe einige ſchwarze Punkte, die in raſender Geſchwindigkeit den Bergabhang herunterkommen. Es ſind die Wagen(eine Art Breaks), in denen die Reiſenden ſitzen. Gerädert und mit Staub bedeckt entſteigen dieſelben den Kutſchen. Eine Kutſche nach der anderen ſauſt im wildeſten Galopp daher, als wolle der Kutſcher alles überfahren, doch mit erſtaunlicher Geſchicklich⸗ keit lenkt und hält er die Pferde am richtigen Platze. Faſt gleichzeitig kommen die Wagen mit den ganz ſchweren Koffern, eine Herde Maultiere mit dem leichteren Gepäck beladen und ca. 50 Eſel mit den aufgebundenen Poſtſäcken angeſtürmt. Ich bin erſtaunt, wie glatt alles von ſtatten geht. Die Maul⸗ tiere und Eſel, nur von einem oder zwei Treibern begleitet, wiſſen ganz genau, wo ſie hinzugehen haben, kein Wagen be⸗ ruͤhrt den anderen. Die Pferde vor den Wagen werden ge⸗ wechſelt, das Gepäck teils auf Wagen, teils auf Maultiere geladen, und bald geht es los. Einem Maultier werden auf jeder Seite bis zu 80 Kilo, alſo zuſammen 160 Kilo aufge⸗ ſchnallt, und dabei müſſen die armen Tiere im raſcheſten Tempo bergauf und bergab trotten. — Oſthsfen, 13. Febr. Die Anna Ziegler aus Mainz, welche ſeinerzeit den Handelsmann Joſeph Leopold hier erſchoſſen hat und in der Landes irrenanſtalt in Alzey in⸗ terniert iſt, hatte bis jetzt noch zeitweiſe lichte Momente. Ihr Zuſtand hat ſich nun derart verſchlimmert, daß ſie unheilbar geiſteskrank iſt.— Eine Kuh, die keinen Gendarmen leiden kann, beſitzt eine hieſige Bürgersfrau Bei dieſer war gelteferte Milch beanſtondet worden und es ſollte deshalb Stallp robe erhoben werden. Um die Abnahme der Stallprobe zu ver⸗ hindern, wußte die Frau, welche anſcheinend kein gutes Ge- wiſſen hatte, die Kuh beim Melken ſo zu reizen, daß das Tier den Milcheimer umſtieß. Dem Gendarmen entgegnete ſie, die Kuh werde durch die Uniform gereizt. Um der Kuh entgegenzukommen, entnahm der Beamte am anderen Tage in Zivil die Stallprobe. Das Ergebnis derſelben führte ſodann auch zur Verurtellung der ſchlauen Bäuerin wegen Milch⸗ pantiſcherei. — Mainz, 13. Febr. Der 19jährige Milchhändler Joſef Adam Mitter aus der Heringsbrunnengaſſe hat ſich vier Kugeln in den Kopf geſchoſſen; der Schwerverletzte kam ins Hoſpital. Er ſoll die Tat deshalb verübt haben, weil er wegen mißaeſtalteter Fußzehen nicht zum Militärdienſt genommen wird. Lokale Nachrichten. Viernheim, 14. Februar. — Der ſoziale Unterrichts kurs, der heute Abend im Freiſchütz abgehalten wird, behandelt: Alte und neue Mittel⸗ ſtandsfragen. Um rechtzeitiges Erſcheinen wird gebeten. — Der kath. Männerverein hilt nächſten Sonntag 19. Februar ſeine Generalverſammlung ab. Die Tages⸗ ordnung umfaßt: Rechnungsablage, Vorſtandswahl und Vor- trag. Näheres wird eine Annonce am Donnerſtag und Sams- tag bringen. — Theater in Viernheim. Wie bereits bekannt gegeben, erfreut uns die Theatergeſellſchaft Weinheim— Direktion Shopp— am kommenden Mittwoch, den 15. Februar im Gaſthaus zum Engel mit einem zweiten Gaſtſpiele.„Die goldene Eba“, Luſtſpiel von F. v. Schönthau und Koppel⸗ Ellfeld wurde berelts auf allen größeren Bühnen Deutſchlauds gegeben und erfreute ſich überall eines durchſchlagenden Erfolgs. Jedenfalls wird das reizende Luſtſplel auch hier ſeine Zugkraft nicht verfehlen. Ausdrücklich machen wir darauf aufmerkſam, daß die Preiſe auch an der Kaſſe auf 1 Mk., ꝛeſp. 50 reduziert ſind. — Schueewittchen und die ſieben Zwerge. Um auch unſeren lieben Kleinen eine Freude zu bereiten, hat ſich die Theaterdirektion Shopp entſchloſſen, am Mittwoch nach- mittag ½4 Uhr Schneewittchen und die ſtieben Zwerge, das vielgerühmte Märchenſpiel von Sophie Henny zu geben. Der Beſuch dieſer Vorſtellung bedarf wohl keiner weiteren Em⸗ pfehlung. Eltern, die ihren Kindern eine ganz außerordent⸗ liche Freude bereiten wollen, iſt durch die Vorſtellung eine günſtige Gelegenheit geboten. — Die Turn-Genoſſenſchaft„Germania“ hielt am vergangenen Sonntag im Oaſthaus„Zum goldenen Karpfen“ ihre diesjährige General⸗Verſammlung ab, welche ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Aus dem Jahresbericht, mitgeteilt vom 1. Vorſitzenden Herrn Ph. Helfrich, war zu entnehmen, daß die„Germania“ im letzten Jahre einen recht ſchönen Fortſchritt gemacht hat. Der Kaſſen⸗ bericht ergab ein gutes Reſultat und wurde dem Vorſtande Decharge erteilt. Bei der Neuwahl des Geſamtvorſtandes wurden folgende Herren gewählt: Ph. Helfrich 1. Vorſitzender, Ph. Effler 2. Vorſitzender, Ad. Beckenbach Schriftführer, Joh. Klee Rechner und Kaſſenverwalter, Ad. Kühlwein 1. Turn- wart, Gg. Kiß 2. Turnwart, Mich Fettel Zeug wart; zu Beiſitzern: die Herren Val. Kühlwein, Ad. Lammer, Jakob Sax, Math. Pfennig und Gg. Helbig.— Die auf der Tages⸗ Ordnung geſtandenen Punkte und eingebrachten diverſen An⸗ träge wurden zum Teil genehmigt. Nach Aufnahme neuer Mitglieder ſchloß der 1. Vorſitzende mit dem Wunſche auf weiteres Blühen und Gedethen des Vereins die ſo ſchöͤn ver- laufene General-Verſammlung. Nur dret von den ca. 60 Reisenden ziehen den Ritt auf dem Maultier dem Fahren in der Kutſche vor, weine beiden Kollegen und meine Wenigkeit. Uns jungen unter⸗ nebmungsluſtigen Deutſchen wollte die ſtaubige Fahrt in den raſſelnden Wagen durchaus nicht gefallen, außerdem wurde uns der Ritt als viel intereſſanter geſchildert. Die Wagen, in jedem 3—4 Perſonen, mit 4 Pferden beſpannt, die Gepäckwagen und die Laſttiere ſetzen ſich in Bewegung. Endlich haben auch wir unſere Tiere bekommen, und, begleitet von einem Führer geht es im Galopp den anderen nach. Wir wollen an den Wagen vorüber die Straße entlang, doch bald gibt uns unſer Führer durch Zeichen— da wir ſein Kauderwelch nicht verſtehen konnten— zu ver- ſtehen, daß wir vom Wege abbiegen und auf ſchmalen Pfaden bergauf müſſen. Nun beginnen die braven Maultiere zu zeigen, was ſie leiſten können. Ueber Steine und Geröll auf engen Pfaden, vorbei an tiefen Abgründen klettern ſie ſicher empor faſt ohne unſerer Lenkung zu bedürfen. Oft machen wir halt und drehen uns um, um die Schönheit des Gebirges anzuſtaunen. Kaum einige Hundert Meter von uns mit Schnee und Gletſcher bedeckte Gipfel unter anderem, etwas weiter entfernt, der über 6000 Meter hohe Aconcagua, der höchſte Berg Amerikas. Die Gletſcher hängen an den Abhängen, als wollten ſie im nächſten Augenblick in die Täler ſtürzen. Wie glänzen ſie ſchön im tiefen Blau, im ſchimmernden Grün und blendendem Weiß. Oft werden leider unſere Gedanken von dieſem Zauber⸗ bild zurückgerufen in die grauſame Wirklichkeit beim Erblicken von Dutzenden Skeletten oder halbverfaulter Pferde und Eſel, die neben unſerem Wege liegen, von Tieren, die unter ihrer Laſt zuſammengebrochen waren und hier virendeten. Ob man ſte langſam hinſterben läßt oder ihnen den Todeskampf durch einen Gnadenſtoß oder Schuß erleichtert, kann ich nicht ſagen, da ich Gott ſei Dank nicht die Gelegenheit hatte, einen ſolchen Unfall anſehen zu müſſen.(Schluß folgt.) CT— bur der die des dor Hen be 67 * Gelb fegt, Nat lch! wurd 601 Geht 110 f denn gibnn halt geln Aende Hert gen gend ſodan. iter in der Abal Bütt ſhe 125 ind dafi acht wert Ftlů 1a, tze ber aden gen, igen ot gal. ien. der iber al. ſte den hu⸗ ken c fer „l ich i, So ſchätzt man euch ein! Für gedankenloſe Simpel hält wohl der Korreſpondent der roten Mainzer Volkszeitung ſeine Abonnenten. Das iſt der Eindruck, den man bekommt, wenn man die Notiz:„An le falſche Adreſſe gerichtet“ in der Samſtagsnummer der M. Volksztg. lieſt. Jeder Leſer des Viernheimer Anzeigers wird ſich noch des Eingeſandts erinnern, das neulich die Tätigkeit der neuen Gemeinderäte einer„unangenehmen“ Kritik unterzog. Es iſt dort im Anſchluß au die klaren, deutlichen Aeußerungen der Herrn Genoſſen gezeigt, daß dieſe Herren die Rechte der Viernheimer Rürger vernichten wollen. Es iſt traurig, aber wahr. Der unangenehme Eindruck ſoll jetzt ver wiſcht werden.— Es hat lange gedauert, bis der erſte Verſuch gemacht wurde. Jetzt liegt er vor und ſtellt ſich dar als ein Kabinets ſtück chen der belannten roten Schwindelmoral. Von den Vorwürfen, die das Eingeſandt gegen die Genoſſen erhebt, iſt auch mit keiner Silbe die Rede. Es heißt in der genannten Notiz, der Viernheimer An- zeiger habe den Verſuch gemacht,„die Frage der Alimend⸗ und Rezeßholzuutznießung, welche ſeitens des Miniſteriums bezug lich verſchiedener Paragraphen des Lokalſtatuts beanſtandet wurde, den neuen Gemeinderäten in die Schuhe zu ſchieben.“ Es wird ferner bemerkt, daß dieſe Frage doch ſchon länger Gegenſtand der Verhandlung zwiſchen Miniſterium, Kreisamt und den Behörden ſei und vorwurfsvoll wird hinzugefügt, daß doch die neuen Gemeinderäte keine Schuld daran hätten, wenn bei ihrem erſten Auftreten dieſe Frage auf der Tages- ordnung ſtand. Ich frage: Wer in aller Welt hat den Genoſſen dieſe heikle Frage in die Schuhe ſchieben wollen? Daß dieſe Frage von den Genoſſen nicht ins Leben gerufen worden iſt, daß vielmehr die Behörde ſchon längſt darauf ſinnt, hier eine Aenderung eintreten zu laſſen, das weiß ich ſo gut wie der Herr Artikelſchreiber, ja das habe ich ſogar in meinem Ein⸗ geſandt ausdrücklich hervorgehoben; der Herr möge das Ein“ geſandt nur etwas genauer anſehen. Wer in aller Welt hat ſodann den Genoſſen einen Vorwurf daraus gemacht, daß bei ihrer Erſtlingstat jene Frage zur Diskuſſton ſtand? Das Ganze iſt nichts als ein verlogenes Manöver, um den wahren Sachverhalt zu verhüllen, und dieſer wahre Sach- verhalt iſt folgender: Schon lange will die Behörde die Bürgerrechte ſchmälern. Die ſeitherigen Gemeinderäte haben allen diesbezüglichen Anträgen ein entſchiedene⸗ „Nein“ entgegen gerufen. Die Herrn Genoſſen aber find auf die Seite der Regierung getreten und haben dafür geſtimmt, daß die Vürger ſo uach und nach ent⸗ rechtet werden. Gerade ſo ſchwindelhaft iſt der folgende Vertuſchungsverſuch. Es wird in der Notiz davon geſprochen, daß es beſſer wäre, die Alimend würde auf 9 Jahre verpachtet und der Erlös den Nutz nießern in bar ausgezahlt. Ueber dieſe Frage mich zu äußern, fühle ich keine Veranlaſſung. Wenn man im allgemeinen hier in Viernheim dieſer Frage ſympathiſch gegenüberſteht, ſo habe ich auch nichts einzuwenden. Das iſt Sache der Bürger. Aber ſo, frage ich wiederum, was hat denn dieſe Frage, ob die Allimend⸗Aecker verpachtet werden ſollen oder nicht, mit unſerer in Rede ſtehenden Angelegenheit zu tun. Es wurde nicht gefragt, ob eine Verpachtung ſtattfinden ſoll oder nicht, ſondern ob die Rürger durch Bevorzugung der jüngeren Witwen langſam entrechtet werden ſollen. Und dieſe Frage haben die Genoſſen mit Ja beantwortet. — Warum ſchließlich die Rezeßholznutznießung und die daraus ſich ergebenden Mißſtand- behandelt ſind, das können wir gauz und gar nur erklären aus der ſchwülen Lage des Ae⸗ tiklers, der den Leuten nichts Sachliches zu ſagen weiß und der ihnen deshalb Sand in die Augen ſtreuen will. Von der Rezeßholznutznießung war und iſt bei der ganzen Affäre nicht die Rede geweſen. Es hat ſich um den großen Bürgeruutzen gehandelt, der den älteren Bürgern und Bürgerinnen eine Altersverſicherung iſt und der nach den Genoſſen auch den jüngeren Witwen zum Schaden der alteren Bürger zufallen ſoll. Die Rezeßholzuutznießung kommt aber jedem Burger auch in jüngeren Jahren zu. Sie kommt hier gar nicht in Frage und bildet nur das Mäntelchen um die Haltung der Genoſſen zu decken. Was von den Schäden der Rezeßholznutznießung geſagt wird, das kenne ich genau. Ich weiß und bedaure es, daß mancher junge Mann ſich verleiten laßt, ohne bares Geld, im Vertrauen auf das Rezeßgeld ein Haus zu bauen und ſich in Schulden zu ſtürzen. Aber iſt es bei allen ſo? Und ſollen deshalb, weil einer oder der andere unbedachtſamerweiſe einen Vorteil mißbraucht, alle anderen auf einen Vorteil verzichten? Oder haben die Herrn Genoſſen ſonſt eine Aenderung im Auge? Heraus damit. Jeder begrüßt in unſerer gedanken armen Zeit einen guten Einfall von Herzen. Nur laſſet den Bürgern ihre Rechte! Aber, wie ſchon bemerkt, die ganzen Ausführungen über Rezeßholz, ſie flehen in keinem Zuſammenhang mit der Ab- ſtimmung der Genoſſen in der bekannten Jannarſitzung. Was der Eingeſandt behandelt hat, das bleibt voll und ganz bdeſtehen: Die Genoſſen haben ſich in die Reißen der der Gegner des Viernheimer Vürgernutzens geſtellt. Daran ändert auch das Kabin eiſtückchen roter Schwindelmoral nichts. Das Eingeſandt hat ſich au die richtige Adreſſe gerichtet. Dem Artikelſchreiber der Mainzer Volkszeitung aber möchte ich— und ich glaube nach meinen Ausführungen iſt dies nicht zuviel geſagt,— das ſattſam bekannte Wort ins Stammbuch ſchreiben: Sie lügen wie die Teufel und ſchwindeln aus Prinzip. Daß das Mainzer Sozzenorgan dieſen Artikel aufge⸗ nommen hat, das wundert mich nicht. Es iſt ja allgemeine Ablagerungsſtätte. Das Eine aber iſt ſtaunenswert, daß ein Mann mit geſundem Menſchenverſtand ſich derartige Schwin⸗ delrien täglich auftiſchen läßt und ſogar ſein gutes Geld dafür zahlt. Ich habe von einem Viernheimer Manne eine beſſere Meinung wie das Mainzer Sozzenblatt und kann nicht glauben, daß er den größten Unſinn für bare Münze uimmt. Oder ſollte ich mich täuſchen? 7— Sind Lungenleiden heilbar? Diese äusserst wichtige Frage beschäftigt wohl alle, die an Asthma, Lungen-, Kehlkopftuberkulose, Schwindsucht, Lungen- spitzenkatarrh, veralteten Husten, Verschlelmung, lange bestehender feiserkeit leiden und bisher keine Heilung fanden. Alle der- artig Kranken erhalten von uns vollständig umsonst ein Buch mit Abbildungen D aus der Feder des Herrn Dr. med. Gutmann, Chefarzt der Finsenkuranstalt, über das Thema:„Sind Lungenleiden heilbar?“ nebst einer Probe unseres bewährten diätetischen Tees. Tausende die denselben bisher gebraucht haben, preisen denselben. Praktische Aerzte haben diesen Lee als hervorragendes Diätetikum bei Lungentuberkulose(Schwindsucht), Asthma, chronischem Bronchial- und Kehlkopfkatarrh gebraucht und gelobt. Der Tee ist kein Gehelmmittel, es besteht aus den Lleberschen Kräutern, welche laut kaiserlicher Verordnung dem freien Verkehr Überlassen sind. Der Preis ist so billig, dass er auch von weniger Bemittelten angewandt werden kann. Um jedem Kranken ohne jedes Risiko einerseits Gelegenheit zu geben, den Tee zu versuchen und ihm Aufklärung über die Art seines Leidens zu verschaffen, haben wir uns entschlossen, jedem Kranken ein Buch über„Sind Lungenleiden heilbar?“ nebst einer Probe unseres Tees vollständig umsonst und portofrei zu übersenden. Man schreibe nur eine Postkarte mit genauer Adresse an Puhlmann u. Co., Berlin 310, Müggelstrasse 25. — Amtlicher Teil. Nachtrag zur Baupolizei⸗Ordnung für den Kreis Heppenheim. Auf Grund des Artikels 2 der allgemeinen Bauordnung vom 30. April 1881 und der§§ 3, 4, 6, 8 und 9 der Ausführungsverordnung hierzu vom 1. Februar 1882 wird mit Zuſtimmung des Kreis-Ausſchuſſes und mit Ge⸗ nehmigung Großh. Miniſteriums des Innern vom 12. Januar 1911 zu Nr. M. d. J. 2091810 für die Gemeinden des Kreiſes Heppenheim folgender Nachtrag zu der Baupolizei⸗ ordnung für den Kreis Heppenheim vom 12. Auguſt 1895 erlaſſen. Zu Artikel 65 der 9 1 1 Bauordnung. . Zur Errichtung bzw. Umänderung von Gas⸗ und Waſſerleitungen, Kanälen zur Zu- und Ableitung des Waſſers und anderer Flüſſigkeiten von Gebäuden, Grundſtücken und Orts ſtraßen iſt die Genehmigung Großherzoglichen Kreisamts zu erwirken, bevor mit der Ausführung begonnen werden darf. Für Beſichtigung einer Gas-, Waſſerleitungs⸗ und Kanaliſationsanlage ſind von dem Bauherrn 3 Mark in die Kreiskaſſe zu zahlen. 92 Der vorſtehende Nachtrag tritt mit dem Tag der Verkündigung im Heppenheimer Kreisblatt in Kraft. Heppenheim, den 23. Januar 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Nachtrag zur Baupolizeiordnung fur den Kreis Heppenheim. Auf Grund des Artikels 2 der allgemeinen Bauordnung vom 30. April 1881 und der 88 3, 4, 6, 8 und 9 der Aus- führungs verordnung hierzu vom 1. Februar 1882 wird mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern vom 12. Januar 1911 zu Nr. M. d. J. 20918/10 für die Gemeinden des Kreiſes Heppenheim folgender Nachtrag zu der Baupolizeiordnung für den Kreis Heppenheim vom 12. Auguſt 1895 erlaſſen. Zu Artikel 60 der 55 8 Bauordnung. 1 Bei Neubauten und Hauptreparaturen von Schulen, Kirchen, Wirtſchaften, Verſammlungsſälen und von ſonſtigen Gebäuden, die für die Aufnahme einer größeren Menſchenzahl beſtimmt ſind, von Gebäuden, in denen feuergefaͤhrliche Gewerbe betrieben werden, ſowie von Fabriken, Magazinen, Speicherge⸗ bäuden, wird die Lage, Anzahl und Beſchaffenheit der Treppen und Zugänge zu denſelben in jedem Einzelnen Falle von der Baupolizeibehörde feſtgeſetzt. In ſämtlichen Gebaͤuden vorbezeichneter Art ſind die von allen Räumen nach den Vorplätzen, Fluren und Treppenhäuſern führenden Türen, ſowie diejenigen, die man in ſolchen Räumen benutzen muß, um ins Freie zu gelangen, nach außen auf⸗ ſchlagend anzubringen. Auch iſt in ſolchen Räumen für eine genügende Anzahl von Ausgangstüren Sorge zu tragen. Die äußeren Türen müſſen, wenn ſie offen ſtehen bis an die Mauerfläche zurückſchlagen und daſelbſt befeſtigt werden konnen, oder ſich vollſtändig 8 die Leibung der Mauer legen. 2 Der vorſtehende Nachtrag tritt mit dem Tag der Ver⸗ kündigung im Heppenheimer Kreisblatt in Kraft. Heppenheim, den 23. Januar 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Bekanntmachung. Nächſten Mittwoch den 15. Februar 1911, nachmittags 2 Uhr werden auf dem Rathauſe hier die vom Gemeinde⸗ pfandmeiſter in Beſchlag genommenen Pfänder verſteigert. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in Lampertheim die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Viernheim, den 13. Februar 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Heddesheim Lampertheim und Leutershauſen. Dadie Maul- und Klauenſeuche in Heddesheim, Lampertheim und Leutershauſen Bezirk Weinheim ausgebrochen iſt, ſo ordnen wir hierdurch auf Grund des§ 57 ff. der Reichsinſtruktion zum Reichs viehſeuchengeſez und der Ausſchreiben Großh. Miniſtertums des Innern vom 3. Jauuar 1908 und 10. März 1908 betr. Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Maul- und Klauenſeuche folgendes an: Aus der Gemarkung Viernheim wird ein Beobachtungs⸗ bezirk gebildet, für welchen nachſtehende beſondere Vorſchriften gelten: 1. Die Abhaltung von Viehmärkten und Viehſchauen iſt verboten. 2. Der Austrieb von Klauenvieh aus dem Beobachtungs⸗ gebiet auf auswärtige Viehmärkte iſt verboten. 3. Der Durchtrieb von Klauenvieh durch das Beobachtungs⸗ gebiet iſt nur auf den Kreisſtraßen geſtattet. 4. Die Ausfuhr von Klauenvieh iſt nur zum Zwecke ſofortiger Abſchlachtung und auf Grund beſonderer Erlaubnis geſtattet, deren Erteilung wir der Großh. Bürgermeiſterel Viernheim übertragen. Dieſe Erlaubnis wird nur nach tier⸗ ärztlicher Unter ſuchung und auf Grund eines tierärztlichen Zeugniſſes erteilt, welches nur 24 Stunden Gültigkeit hat. Heppenheim, den 8. Februar 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. 5 Dre J Gesang-Verein„Sänger-Einheit“ 5 Viernheim. 22 Einladung. Kommenden Samstag, den 18. Februar, abends 8 Uhr veranstaltet der Gesangverein Sänger- Einheit im Gasthause„Zum Engel“ seinen Masken-Ball wozu alle aktiven, passiven u. Ehren · mitglieder nebst Angehòörige höflichst eingeladen sind. 9 1 RRE 22 Der Abend verspricht ein sehr 1 genussreicher zu werden und hoffen wir auf vollzählige Beteiligung. Maskenkarten, ohne welche keine Maske Zutritt hat, sind bei dem Präsidenten Z6 Iller) zu haben. Für die nachfolgende Verlosung erbittet die gestifteten Gegenstände bis Samstag mittag 4 Uhr im„Engel“ SD eee Sr Der Vorstand. 2 5 2 DSD IIIIIIIIIIIIIIII EI n tat kräftigen Knorr⸗ Burschen 8 5 im Alter von 14—18 Jahren far Magazin ſucht Emil Richter seit über 40 jahren als. Frora⸗Drogerie. Hafermehl zuverlässige Lindernahrung 805 Zim bekannt und bewährt. Einzig rich- Immer Haferflocken tiger Zusatz zur Kuhmilch. Leicht 2 zu vermieten. 2 verdauliche Speise für Schüler Von wem, zu erfragen in Reismehl und Kranke.— der Expedition ds. Blattes. Nur in Originalpaketen von/ und ½ kg. Jedes Paket enthält einen Gutschein 2 Reife Milchschweine Verlangen Sie die Prämienliste von der Firma C. H. Knorr A.-G., Heilbronn a. N. 8 hat zu verkaufen * Jakob ſtirchner 5. LLLLLLLLLLLLLLLLLLL Weinzeimerſtraße. Mein an der Ecke Lampert heimer⸗ u. Annaſtraße gelegenes mm Saale zum Enge! Mittwoch, den 15. 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