* 0 ler od fort len, le. I Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. DFernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Viernheimer Zeitung Geſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Feitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. 4 nzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Vr. 25. Das geflickte Tiſchtuch. Die Beratungen des Bundes der Landwirte im Berliner Sportpalaſt über politiſche Gegenſtände hatten in erſter Linie Bezug auf die Die Wahlen ſtehen bevor, und bei Wahlen haben die ver⸗ wandtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen weiten Schichten der nationalliberalen Wählerſchaft und den Konſervati⸗ ven und umgekehrt beiden Parteien immer außerordent⸗ lich viel genutzt. Es iſt darum allgemein aufgefallen, daß der konſervative Führer v. Heydebrand kürzlich im preußiſchen Abgeordnetenhauſe ſo zornige Angriffe gegen die Nationalliberalen richtete. Offenbar hatte damals die gegenſeitige Verärgerung ihren Höhepunkt erreicht, ſo daß man auf beiden Seiten Gift und Galle ſpie. Nachdem man aber ſein ſchweres Herz gründlich erleichtert hatte, ſcheint der Verſtand wieder zur Herrſchaft gelangt zu ſein, und der ſcheint den Konſervativen andere Wege zu weiſen. Das fühlte man am Montag im Sportpalaſt deutlich heraus, und die Lektüre des Wortlauts der Reden beweiſt es noch mehr. Es wurde zum Rückzuge geblaſen. Das von Heydebrand zerſchnittene Tiſchtuch ſoll wieder zuſammengeflickt werden, wenn auch nur notdürftig. Man mußte natürlich gegen die Nationalliberalen vom Leder ziehen; ſchon das Beſtehen des Hanſabundes und des liberalen Bauernbundes zwang dazu. Aber vorſichtig, mit ſtumpfem Säbel, geſchah es. Bei den Draufgängern aus dem Lande, beſonders bei Herrn von Oldenburg, dem tapferen Ritter mit dem„Leutnant mit zehn Mann“. merkt man am beſten, daß er ſeine daheim ausge⸗ klügelte Rede in Berlin erheblich gemildert, vielleicht ſogar um einige ſeiner weniger klaſſiſchen, dafür aber um ſo komiſcheren Zitate verkürzt hatte, um nur ja den Weg nach rechts nicht ganz zu verlegen. Offenbar hat die Regierung, wie ja neulich auch be⸗ hauptet wurde, nach der Rede des Herrn von Heydebrand eingegriffen und eine ſanftere Tonart verlangt. Nach der herzlichen Rede des Reichskanzlers auf dem Feſtmahle des deutſchen Landwirtſchaftsrates und nach der aktiven Teil- nahme des Kaiſers an den Verhandlungen dieſer Körper⸗ ſchaft konnte die Regierung eigentlich auch wohl erwarten, daß die Konſervativen ihr die Zirkel für die nächſte Wahl nicht zu bedenklich ſtörten. Die Regierung ſieht der nächſten Wahl mit größter Sorge entgegen. Die Raterei und Geheimniskrämerei über den Zeitpunkt der Wahl, ein Ausfluß ihrer Unſicherheit in dieſer Frage, beweiſt es zur Genüge. Da muß es ihr ſehr peinlich ſein, wenn die beiden Parteien, auf die ſie ſich in erſter Linie zu ſtützen gewohnt geweſen iſt, ſich gegenſeitig bekämpfen. Und dann wird auch wohl der Wunſch lokaler Größen Entlarvt Roman von Feller. 15 Machdruck verboten) „Ein ſolches Verſehen würde ich ſehr ſtreng beſtrafen, ich glaube nicht, tiaß ein Beamter es ſo leicht ſich zu⸗ ſchulden kommen läßt. Ich wiederhole Ihnen, wenn die Poſt beſtohlen würde, wäre der Sekretär Traube der ketzte, auf den ein Verdacht fallen könnte.“ „Dann weiß ich nicht mehr, wo ich den Schuldigen ſuchen ſoll!“ ſagte Theooor niedergeſchlagen. „Erlaſſen Sie eine öſſentliche Bekanntmachung!“ „Mein Chef will dies nicht.“ „Ja, dann kann ich Ihnen nicht helfen! Wenn Ihr Vertrauen auf die Unſchulo des Hausknechts auch jetzt noch micht erſchüttert iſt, dann weiß ich nicht, welchen Rat ich Ihnen noch geben könnte!“ Der Direktor nahm nach dieſen Worten Abſchied von dem jungen Manne, der um eine Hoffnung ärmer ſich entfernte. Im Begriffe, das Gebäude zu verlaſſen, ſah Theodor ſich dem Vater Roſas gegenüber. 5 Haſtig wollte er vorbeiſchreiten, aber Theodor legte die Hand auf die Schulter Werners und nötigte ihn, ſtehen zu bleiben. „Wohin?“ fragte er „Zum Poſtdirektor,“ erwiderte Werner,„ich ſchon geſtern daran denken ſollen.“ „Ich komme von ihm, auch dieſe Hoffnung iſt ver⸗ geblich, der Sekretär Traube, der Ihnen vorgeſtern die Briefe übergeben hat, ſoll ein Ehrenmann ſein.“ Der alte Mannn nahm die Mütze ab und trocknete ſeine naſſe Stirne. „Hat er Ihnen das geſagt?“ fragte er. hätte Nationalliberalen.“ Donnerstag, den 25. Februar 1011. ſich bei der Leitung der Konſervativen zur Geltung ge— bracht haben. In Weſtfalen ſind an mehreren Stellen Bündniſſe zwiſchen den Konſervativen und Nationallibe— ralen zu ſtande gekommen. Daraus zieht man in konſer⸗ vativen Kreiſen wohl den Schluß, daß die nationallibe⸗ rale Hetze der Wirkung entbehre, von der die National- liberalen träumen. Alſo braucht man die Hoffnung auf eine Erneuerung der alten Gegenſeitigkeitsverſicherung aus früherer Zeit gar nicht ſo bedingungslos fallen zu laſſen. ſo argumentieren die lokalen Größen und bringen dieſe ihre Ueberzeugung auch der konſervativen Zentralleitung bei, die nunmehr von der Angſt um die Mandate unan⸗ genehm beeinflußt und in ihrer Abneigung gegenüber den Nationalliberalen milder geſtimmt wird. Für das Centrum iſt dieſer Witterungsumſchlag bei den Konſervativen recht peinlich, zumal es auch der erſte Leidtragende zu ſein ſcheint; richtet ſich doch der natio⸗ nalliberale-konſervative Kuhhandel in Hamm-Soeſt direkt gegen einen Centrumsabgeordneten. Wenn nicht alles trügt, werden wir bei der nächſten Wahl in der Haupt⸗ ſache ganz allein auf weiter Flur ſtehen und unſere Wahlkreiſe aus eigener Kraft zu behaupten haben. Das haben wir oft getan und dabei auch immer wieder geſiegt. Es wird gut ſein, wenn wir uns auch dieſes Mal wieder darauf einrichten. Denn im Oſten haben die konſer⸗ vativen Stimmen bitter wenig Wert für uns; und wenn ſie im Weſten ſich gegen uns zu den Nationalliberalen ſchlagen, dann weiß man nicht recht, was man von den. konſervativen Freundſchaftsbeteuerungen halten ſoll. Eine neue Kolonialkataſtrophe lat Deutſchland zu verzeichnen, und zwar wieder auf der Inſel Ponape, wo unlängſt, wie wir unſeren Leſern mitgeteilt haben, der Regierungsrat Böder mit ſeinen Beamten ermordet wurde. Die zur Beſtrafung der Ein⸗ geborenen entſandte deutſche Expedition hat nun blutige Kämpfe mit den Wilden zu beſtehen gehabt, bei denen fünf deutſche Blaujacken, darunter ein Offizier, ihr Leben laſſen mußten. Der amtliche Bericht meldet dazu das Folgende. Am 24. Januar und an den folgenden Tagen wurde die auf der Dſchokatſch⸗Spitze befindliche Beſatzung durch Schüſſe aus dem Buſch beunruhigt. Hierbei wurde Ober⸗ ſignalgaſt Günther von der„Emden“ ſchwer ver⸗ wundet(Oberſchenkel und Unterleib); am 27. Januar erlag er ſeinen Wunden. Durch Niederſchlagen und Niederbrennen des Buſches und Räumung der Far⸗ men wurde Wiederholungen vorgebeugt. Die Beſatzung der Dſchokatſchſpitze der Inſel beſtand aus zwei Offi⸗ zieren, einem Deckoffizier, 38 Mann, auf der unteren Inſel einem Offizier, einem Fähnrich. 34 Mann. Theodor nickte bejahend und führte ihn hinaus. „Nun denn, ſo werden Sie jetzt wohl einſehen, daß es eine nichtswürdige Machination Wangenfelds war!“ wallte Werner auf. „Ich kannn das nicht glauben,“ erwiderte Theodor kopfſchüttelnd.„Erſtens halte ich Wangenfeld einer ſolchen Handlung durchaus unfähig, und zweitens finde ich keinen Zweck in dieſer Intrige.“ „Der Zweck wird Ihnen noch klar werden—“ „Nein, ich kann jetzt nur noch glauben, daß Winter den Brief geſtohlen hat.“ „Die Hamburger Polizei würde ihn gefunden haben!“ „Winter hatte während der Fahrt Zeit genug, das Geld zu verſtecken und den Brief zu vernichten. Wer⸗ ner, ich muß eine ernſte Frage an Sie richten, ich bitte Sie um eine aufrichitge Antwort. Geſtern abend iſt ein ſchwerer Stein in unſer Kontor geſchleudert worden, Herr Wangenfeld ſaß vor ſeinem Pulte und der Stein flog hart an ſeinem Kopf evorbei.“ Werner warf trotzig das Haupt empor, ein ſlammender Blitz ſchoß aus ſeinen Augen. „Und was nun?“ fragte er ſcharf. „Der alte Herr behauptet, Sie hätten den Stein gegen ihn geſchleudert!“ „Der Schuft!“ „Werner, weichen Sie mir nicht aus, ich kann nicht glauben, daß Sie es getan haben; aber der Haß iſt ein böſer Dämon, er verleitet oft den ruhigſten Menſchen zu Handlungen. Sagen Sie mir die Wahrheit, ich bitte Sie darum.“ „Erkennen Sie darin nicht wieder die Intrige?“ fuhr Werner zornig auf.„Es iſt mir nicht eingefallen, in ſolcher niedrigen, nur eines Gaſſenbuben würdigen Weiſe Rache zu nehmen!“ „Gottlob, meine Zweifel find beſeitigt,“ atmete Theo⸗ 27. Jahrgang. Am 26. Januar wurde der Feind bei Naukiop in ſtarker Stellung auf einem dreihundert Meter hohen Abhang angetroffen. Er hatte auf einem ſchwalbenneſtartig geformten Bergvorſprung ein Steinhaus und Stein⸗ mauern mit Schießſcharten errichtet, die gute Deckung boten. Nach hinten war dieſe Stellung durch eine 100 Meter hohe Felswand gedeckt. Ein Kammweg führte zu einer Flanke der feindlichen Stellung eben unterhalb der Mauer. Die Landungskorps von„Nürnberg“ und „Cormoran“ mit 60 Schwarzen umſtellten im vollen Wirkungsbereich des feindlichen Feuers den unteren Berg, um die Flucht des Feindes zu verhindern. Den Fregatten⸗ kapitän Tägert ließ man mit dem Landungskorps von „Emden“ und 85 Schwarzen den Feind auf dem Kamm⸗ weg angreifen. Die Stellung des Gegners wurde geſtürmt. Der Feind floh auf den ſteilen Berggipfel und zerſtreute ſich. Eine Verfolgung war wegen ein⸗ brechender Dunkelheit und Terrainſchwierigkeiten unmög⸗ lich. Die Haltung unſerer Truppen war ſehr gut. Die Deutſchen hatten folgende Verluſte: Leutnant z. S. Erhard(„Cormoran“), Obermatroſe Kneidl („Emden“) und ein Polizeiſoldat tot; Obermatroſe Karl Meyer, Matroſe Agathon, drei ſchwarze Soldaten (von denen einer ſpäter geſtor ben) ſchwer verwundet; Obermatroſe Geißler, Bootsmannsmaat Bieder leicht verwundet. Politiſche NRundſchau. 1! Ueber den Termin der nächſten Reichstagswahl iſt in der letzten Zeit viel orakelt und geſtritten worden Bei der Regierung hat, wie ſeinerzeit verſichert wurde, eine aus einem Reichsamt ſtammende Aktenmappe mit der Aufſchrift„Reichstagswahl September 1911“ be⸗ ſtanden. Einige Zeit darauf war zu erkennen, daß die Regierung über den Termin noch nicht ins Reine ge⸗ langt war und den Zweckmäßigkeitsgründen, die für ſie für eine Hinausſchiebung ſprachen, nachzugeben bereit war. Dann war die Rede von einer Wahl im Frühjahr 1912. Jetzt erfahren wir aus einer Quelle, die ſich in ſolchen Sachen ſtets als gut unterrichtet erwies, daß die Reichstagswahlen am 1. Dezember 1911 erfolgen ſollen. Die Wahl dieſes Termins würde einige Verwunde⸗ rung erwecken können, zumal ſie ja eine Beeinträchtigung der Arbeitszeit des kommenden Winters im Gefolge haben würde. So lange man aber nichts Beſtimmtes über eine „kurze Herbſttagung“, von der neulich die Rede war, weiß, läßt ſich nichts dazu ſagen. dor auf.„Ich würde die Tat entſchuldigt haben; aber meine Achtung hätten Sie verloren.“ „Wenn er ſie noch beſäße, würden Sie dieſe Frage nicht an mich gerichtet haben,“ ſagte der alte Mann erbittert.„Sind Sie überzeugt, daß der Stein wirklich in das Kontor geſchleudert wurde?“ „Ich habe die zerplitterte Fenſterſcheibe und die zer⸗ trümmerte Türe geſehen.“ „Dieſem Manne beweiſen Sie nichts; aber wenn ich ihm die Intrige beweiſen könnte, dann würde ich nicht ruhen, bis er im Zuchthauſe wäre! Ihnen werden die Augen noch geöffnet werden, die Stunde wird kommen; in der es Sie gieut, daß Sie ihm das Leben gerettet haben! Geben Sie acht, Sie werden wählen müſſen zwiſchen ihm und Roſa— ich kann's Ihnen nicht ver⸗ denken, wenn Sie ſeine Freundſchaft vorziehen, er iſt reich und Sie werden ihn beerben, wenn Sie in allen Stückem ſeinem Willen ſich unterwerfen. Klug wäre es; wenn Sie es täten, aber ehrlich wäre es nicht!“ „Werner—“ ſagte Theodor entrüſtet. „Ich habe den Glauben an die Menſchheit verloren,“ erwiderte der alte Mann.„Es würde mich nicht wundern, wenn ich auch in Ihnen mich getäuſcht ſehen müßte.“ Theodor erfaßte die Hand des Alten und ſah ihm faſt drohend ins Auge.. „Wie dürfen Size das ſagen,“ verſetzte er.„Ihre Gereiztheit entſchuldigt in meinen Augen manches un⸗ bedachte Wort, aber reden Sie nicht ſo mit Roſa, Sie würden ihr den letzten Anker rauben.“ Er drückte ihm die Hand und verließ ihn. Die harten Worte Werners hatten ihn ſehr aufgeregt. Werner hatte doch keine Urſache, ihm zu grollen. Weshalb ſuchte er nach Steinen, um ihn damit zu werfen?— (Fortſetzung folgt.) n P : Zum Heilverfahren in der Invalidenverſicherung hatte die Reichstagskommiſſion für die Reichsverſiche⸗ rungsordnung beſchloſſen, eine Höchſtgrenze von 7 Proz. der Beitragseinnahmen für Aufwendungen im Sinne des Heilverfahrens zu ſetzen. Dagegen hat eine Konferenz der deutſchen Landesverſicherungsanſtalten entſchieden Stel⸗ lung genommen. Eine ſolche Beſtimmung werde eine völlige Aufhebung der Selbſtverwaltung im Gefolge haben und den Arbeitseifer der Arbeitgeber und Arbeiter in den Ausſchüſſen hemmen. Europäiſches Ausland. England. : Im Zeichen der Kolonialkataſtrophen ſcheint auch das großbritanniſche Reich zu ſtehen. Eine ganze Expedition, beſtehend aus Staniforth Smith, dem Adminiſtrator der öffentlichen Ländereien von Papua, zwei weißen Offizieren, zwölf eingeborenen Polizeimann⸗ schaften und vierzehn Trägern, haben Port Moresby am 18. November vorigen Jahres verlaſſen, um das Innere von Neuguinea zu erforſchen. Seit dem 7. Dezember find keine Nachrichten von den Verſchwundenen ein⸗ gelaufen. Infolgedeſſen hegt man die ernſteſten Befürch⸗ tungen über ihr Schickſal. Sie ſollen alle, mit Ausnahme sweier Eingeborener, die Goaribari erreicht haben, miedergemetzelt worden ſein. Eine ausgeſandte Hilfsabteilung wird gleichfalls vermißt. Die Be⸗ richte über die Mordtaten bedürfen freilich noch der Be⸗ ſtätigung.— Port Moresby, von wo die Expedition ihren Ausgang nahm, liegt an der Weſtküſte des ſüdöſtlichen Zipfels Neuguineas, in den auch das deutſche Kaiſer⸗Wil⸗ Helm⸗Land hineinreicht. Griechenland. 6* Die politiſchen Zuſtände haben ſich trotz aller Bemühungen des Miniſterpräſidenten Venizelos der⸗ artig zugeſpitzt, daß mit der Möglichkeit einer baldigen Kammerauflöſung gerechnet werden muß. Ein Teil bon den Geſetzesvorſchlägen des Juſtizminiſters ruft ſtürmiſche Proteſte in den Advokatenkreiſen des ganzen Landes her⸗ vor; es iſt daher anzunehmen, daß die Regierung auch in der Kammer damit auf lebhaften Widerſtand ſtoßen wird. Da die Regierung dieſe Geſetzentwürfe zur Re⸗ orm des Juſtizweſens als einen Teil ihres Programms anſieht und feſt entſchloſſen iſt, auf ihnen zu beſtehen, go iſt es leider möglich, daß ſie aus ihrer Annahme oder Ablehnung eine Lebensfrage des Kabinetts macht. Viele Stimmen bleiben dabei, daß Venizelos beim Eintritt ernſter Schwierigkeiten zu einer nochmaligen Kammerauflöſung entſchloſſen iſt. 1 Aſten. China. * Der Truppeneinmarſch dreier Müchte in China hat begonnen, und faſt ſcheint es, als ob dieſe, mämlich die Ruſſen, Engländer und Franzoſen, mit der Aufteilung des Reiches der Mitte beginnen wollen. Der Vizekönig von Set⸗Schwan telegraphiert, daß ruſſiſche Truppen in Tibet einmarſchiert ſind. Der chineſiſche Reſident in Lhaſſa telegraphiert, daß auch britiſche Truppen auf tibetaniſchem Gebiete erſchienen find, und von NHünnan meldet der dortige Vizekönig, daß Pien⸗Ma an der birmaniſchen Grenze von bri⸗ tiſchen Truppen beſetzt wurde, und daß die birma⸗ niſche Regierung Anſpruch auf chineſiſches Territorium erhebe. Aus Schanghai wird ebenfalls telegraphiert, daß franzöſiſche Truppen in Münnan einmarſchiert ſind unter dem Vorgeben, die Eiſenbahn ſchützen zu wollen. Die öffentliche Meinung in China iſt über das Vorgehen der Ruſſen ſowie die drohende Haltung Eng⸗ lands in Tibet und Frankreichs in Vünnan ſehrerregt. Maßgebende Kreiſe erkennen die Notwendigkeit an, ent⸗ ſchiedene Maßregeln zu ergreifen, kommen aber angeſichts des Fehlens von Geldmitteln zu keinem Er⸗ gebnis. Wie die chineſiſche Preſſe meldet, haben die Di⸗ viſionen in Wutſchang und Nanking Befehl erhalten, ſich zum Marſch an die Grenze bereitzuhalten. Es wird ferner die Forderung der Rückberufung Yuan⸗ ſchikais und Tuanfangs laut. Amerika. Haiti. * Die Negerrepublik Haiti iſt gegenwärtig wieder der Schauplatz ſchwerſter Wirren. Wie mangel- haft die Diſziplin in dem haitianiſchen Truppenkörper iſt, davon gibt die folgende Nachricht wieder einmal ein grauſiges Bild. Danach verloren die Offiziere der Re⸗ gierungstruppen nach Einnahme der Stadt Quanaminth die Herrſchaft über ihre Truppen. Die Stadt wurde ausgeraubt und in Brand geſteckt. Viele Ein⸗ wohner wurden niedergemacht: u. a. wurde auch ein Franzoſe angegriffen, ſein Sohn getötet und ſein Haus verbrannt. Deutſcher Reichstag. U Berlin, 21. Februar. Zum Juſtizetat äußerte ſich für das Centrum der Abg. Belzer. Er forderte eine Reform der Gebühren für Zeugen und Sachverſtändige, Pflege der internatio⸗ nalen Beziehungen im Rechtsleben, dor allem in Hin⸗ licht auf den Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild. Die Weltfremdheit der Richter faſſe vielfach im Volke den Glauben an eine Klaſſenjuſtiz entſtehen. Abg. Dr. Frank (Soz.) gab der Befürchtung Ausdruck, die Strafgeſetz⸗ reſorm werde zur Bekämpfung der Arbeiterbewegung be⸗ nutzt werden. Staatsſekretär Dr. Lis co kündete die Bekämpfung der Schmutz⸗ und Schundliteratur durch eine Zentralſtelle an, über die ein internationales Verwal⸗ tungsabkommen getroffen worden ſei. Er ſtellte die bal⸗ dige Ueberreichung eines Eiſenbahnhaftpflichtgeſetzes und einer Zeugengebührreviſion in Ausſicht! Abg. Dr. Ab⸗ Laß beſprach eingehend den Greifswalder Beckerprozeß. Der Prozeß habe ergeben, daß der Landrat und die Kon⸗ ſervativen bemüht waren, den Unterſchied zwiſchen Libe⸗ ralen und Sozialdemokraten zu verwiſchen. Das Ausmaß der Strafe ſei unerhört. Auf eine Anfrage erklärte der Staatsſekretär Dr. Lisco, daß beim Reichsgericht eine erhebliche Beſchleunigung des Verfahrens herbeigeführt worden ſei. Mittwoch Weiter beratung. Lokales und Vermiſchtes. Viernheim, 23. Februar. — Eine neue Kündigung von Baubeamten. Die heſſiſche Staatsbauverwaltung hat nunmehr allen im Staats- und Kreisdienſt proplſoriſch verwendeten Regierungs⸗ bauführern und ⸗Baumeiſtern auf ſpäteſtens 1. April 1912 gekündigt. — Die Folgen der Viehſenchen. In den letzten Tagen wurden, ſo wird von der Bergſtraße gemeldet, wieder⸗ holt an verſchiedenen Orten Fälle bekannt, daß nach dem Ge⸗ nuß von Milch Uebelteit und Erbrechen eintrat. Die Milch hatte meiſt einen widerlichen Geſchmack. Als Urſache wird die Desinfektion der Ställe mit Lyſol angegeben. Man kann es den Landwirten nicht verargen, wenn ſie nach Möglichkeit verſuchen, ſich den unheimlichen Gaſt, der in unſerer Gegend wieder umgeht, die Maul⸗ und Klauenſeuche, von Haus und Hof zu halten; allein Mittel mit den oben geſchilderten Folgen anwenden, heißt den Teufel mit ſeiner Großmutter austreiben. Die in Betracht kommende Behörde hatte alle Urſache, hier ſchleunigſt einzugreifen, denn es handelt ſich hier um einen die Volksgeſundhett gefährdenden Mißſtand, der namentlich bei Kindern die ſchlimmſten Folgen haben kann. — Millionäre in Heſſen. Nach einer Aufſtellung der Steuerbehoͤrde gibt es gegenwärtig im Großherzogtum Heſſen 242 Perſonen, die eine Million Mark und darüber als reines Vermögen verſteuern. Die meiſten Millionäre zählt Darmſtadt(62), dann kommt Mainz mit 46, Offenbach mit 39, Gießen mit 16 und ſchließlich Worms mit 15 Millionären. Ans Nah und Fern. — Mannheim, 22. Febr. Der in der Fabrik von Brown, Boveri u. Cie. beſchäftlate ledige Dreher Friedrich Ehrmann, wohnhaft Lortzingſtraße 35, wurde Sonntag Nacht vor dem Hanſe Pflügersgrundſtraße überfallen und durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Er wurde in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Der Täter iſt noch nicht ermittelt. — Worms, 22. Febr. Sonntag abend nach 9 Uhr wurde jenſeits des Rheins in der Naͤhe der Wirtſchaft„Zum Wehrzollhaus“ der Elevatormeiſter des am rechten Reinufer ltegenden Elevators der Firma Franz Minthe von 4—5 Z·geunern überfallen und zuſammen geſchlagen, ſo daß er be⸗ zoußtlos liegen blieb. Als er wieder zu ſich kam, fehlte ihm ſein Portemonnaie mit etwa 15 Mark Inhalt und einige Papiere. Von den Tätern wurden durch die hieſige Schutzmann⸗ ſchaft drei verhaftet. — Aus dem Ried, 22. Febr. In den letzten Wochen ſind allein im Jägersburgerwald und deſſen Umgebung 40 Füchſe geſchoſſen worden. Gegenüber früheren Jahren iſt dteſe Zahl ungewöhnlich aroß. Man glaubt, daß der größte Teil der Tiere aus dem Odenwald ſtammt, wo bis vor kurzem etve veretſte Schneedecke lag. — Hirſchhorn a. N., 22. Febr. Das hleſige Schloß wird einer vollſtändigen Renovation unterzogen, da das Großherzogs paar alljährlich hier Wohnung zu nehmen gedenkt. — Ober-Mörlen, 22. Febr. Welch große Opfer unſere Gegend für Vernichtung der Mäuſe und Hamſter bringen muß, beweiſt die Tatſache, daß unſere Gemeinde im Herbeit vorigen Jahres über 7000 Mk. dafür aufwenden mußtet Um dieſem Uebelſtand auch im Frühjahr wirkſam entgegenzu⸗ treten, müſſen abermals einige tauſend Mark aufgewendet werden, ſonſt bleibt von der Aus ſaat nichts übrig. Nieder⸗ Wörlen hat für Vernichtung dieſer Landplage über 3000 Mk. Bad-Nauheim beinahe 4000 Mk., Steinfart über 3000 Mk. aufgewendet. Und doch macht ſich allenthalben keine Ver- minderung bemerkbar. — Finkenbach i. O., 22. Febr. In der Rim herrſchen Tuchfabrik ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. 2 Arbeiter waren am Kammrad beſchäftigt, als das geſpießte Waſſerrad plötzlich anging. Von dem Kammrad gefaßt, wurde dem einen das Bein und dem anderen der Arm herausgeriſſen. Die Schwerverletzten wurden ſofort nach Heidelberg ins Spital verbracht. Wenige Stunden ſpäter ſtarb derjenige, der das Bein verloren hatte. Er iſt 28 Jahre alt und noch ledig. — Auch das zweite Opfer des Unfalles in der Tuchfabrik von Reimherr dabter, der verheiratete Fabrikarbeiter Fiſcher, der infolge der ſchweren Verletzungen in die Univerſitätsklinik nach Heldelberg gebracht worden war, iſt ſeinen Wunden erlegen. — Forchheim, 22. Febr. Ein trauriges Geſchick hat die Familie des Leopold Winter hier betroffen. Am letzten Sonntag wurde der Vater, der an der Influenza erkrankt war, beerdigt. Abends ſtarb die Mutter an der gleichen Krank. heit und heute eine verheiratete Tochter, die zu Hauſe wohnte. Da ſeither niemand geſtorben iſt, ſo kommen alle drei neben⸗ einander zu liegen auf dem Friedhof. — Kaiſerslautern, 22. Februar. In Alſenborn ließ ſich ein Menageriebeſitzer, um ein beſonderes Schauſpiel zu bieten, im Löwenkäfig raſieren. Der Barbier wurde von einem Löwen angefallen und zerfleiſcht, ſo daß er bald darauf ſtarb. — Mannheim, 22. Februar. Beim Aufwinden einer Ankerkette machten: um Rheinkai von Mannheim Schiffer einen ſchauerlichen Fund. Sie entdeckten an der Kette einen Frauenrumpf, dem Beine und Kopf fehlten. Arme und Leib waren ſchwer verletzt. Die Gerichtskommiſſion, die den Fund beſichtigte, nimmt an, daß es ſich um den Körper einer Ertrunkenen handelt, der in die Schaufeln eines Dampfers geriet. Die Leiche mag etwa acht bis zehn Tage im Waſſer gelegen haben. — Frankfurt a. M., 22. Februar. Das Polizei⸗ präſidium von Frankfurt a. M. erläßt folgende Bekannt⸗ machung:„Im Intereſſe der öffentlichen Ordnung und Sicherheit des Publikums wird auf Grund des Para- graphen 75 der Straßenpolizeiverordnung vom 20. Juni 1905 an den Faſtnachtstagen am 26. und 27. Februar und insbeſondere am 28. Februar jeglicher Straßenhandel mit Pritſchen und ähnlichen Inſtrumenten, gleichviel ob ſie aus Holz oder Papier gefertigt ſind, verboten. Der Gebrauch von Holzpritſchen iſt überhaupt unterſagt. Gleich⸗ zeitig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Polizei⸗ beamten Anweiſung erhalten haben, einzuſchreiten, wenn die an dieſen Tagen üblichen harmloſen Neckereien in Roh⸗ heiten ausarten.“ — Wiesbaden, 22. Februar. Die Hutnadeln haben in Wiesbaden verſchiedentlich Unheil angerichtet. Auf dem Kurhausmaskenball wurde einem Herrn mit einem ſol⸗ chen Inſtrument faſt die Naſe durchbohrt. — Saarbrücken, 20. Februar. Infolge Radreifen⸗ bruches entgleiſte am 18. Februar, abends 6 Uhr der letzte mit vier Perſonen beſetzte Wagen dritter Klaſſe des Eil⸗ zuges 186 von Diedenhofen nach Saarbrücken in Kilo⸗ meter 57,38 zwiſchen Ueberherrn und Linslerhof. Der letzte Wagen fiel um und brachte den vorletzten zur Ent⸗ gleiſung. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Betrieb wurde zwiſchen Ueberherrn und Linslerhof eingleiſig auf⸗ rechterhalten. — Frankfurt a. M., 20. Februar. Der Oberleutnant a. D. Siedle mietete ſich im„Basler Hof“ in Frankfurt a. M. anfangs vorigen Jahres ein Zimmer mit Penſion. Er vertrieb ein Werk über die Kolonien, das 200 Mk. koſtete, und gelangte durch ein Empfehlungsſchreiben, das ihm Oberbürgermeiſter Dr. Adickes gab, in die erſten Ge⸗ ſellſchaftskreiſe, wodurch er auch verſchiedene Werke ab⸗ ſetzte und in drei Monaten 2000 Mk. Proviſion verdiente. Anfangs hatte er ſeine Hotelrechnung glatt beglichen, nachher aber blieb er 875 Mk. ſchuldig. Im Mai ver⸗ ſchwand er aus Frankfurt und ſchrieb ſpäter, daß er mit⸗ tels Wechſel die Rechnung begleichen wolle. Darauf ließ ſich aber die Direktion nicht ein, die erfahren hatte, daß er Gäſte, darunter einen Generalſtabsoffizier, den Liftboy und den Portier angepumpt hatte, und daß er ſeinem Sekretär auch das Gehalt ſchuldete. Siedle, der ſehr gut gelebt und jeden Morgen noch ein beſonderes Frühſtück genoſſen hatte, wurde in Berlin verhaftet, aber wieder auf freien Fuß geſetzt. Schon mehrfach wegen Betruges verbeſtraft, verurteilte ihn das Schöffengericht in Frank⸗ furt zu ſechs Wochen Gefängnis. — Frankfurt a. M., 20. Febr. Zwei Frankfurter Ausflügler ſind am Sonntag abend auf Station Gold⸗ ſtein beim Ueberſchreiten der Gleiſe tödlich verunglückt. Die Verunglückten ſind der Metalldrehereibeſitzer Karl Taufkirch und der Lehrer Ludwig Taufkirch aus Frank⸗ furt a. M. — Frankfurt a. M., 20. Febr. In Frankfurt am Main erſchoß ſich der Kaufmann Heinrich Hipfel auf der Treppe des Hauſes Elbeſtraße 41 wegen verſchmähter Liebe Eine Kellnerin des dortigen Weinreſtaurants hatte ſeine Liebesanträge zurückgewieſen. Aus Stadt und Land. ** Wahnſinnstat in Kamerun. In Buea, am Sitze des Gouvernements Kamerun, hat der in der erſten Dienſt⸗ periode ſtehende Sekretär Kerner in einem Anfall von Geiſteskrankheit den Bezirksleiter Bier natzky und den Sekretär Gnieß erſchoſſen, die Sekretäre Nagel und Schnäbele leicht verletzt und dann ſich ſelbſt erſchoſ⸗ ſen. Der Verluſt von Biernatzky und Gnieß trifft die Kolonialverwaltung um ſo ſchwerer, als es ſich um Be⸗ amte handelt, die ſich in langjährigem Dienſte des Schutzgebietes Kamerun beſonders bewährt hatten. .. Der fluchtverdächtige Sultan. Die Villa Alla⸗ tini, in der der frühere Sultan Abdul Hamid unter⸗ gebracht iſt, war bisher von 40 Gendarmen unter Auf⸗ ſicht einiger Offiziere bewacht. Infolge einiger Un⸗ regelmäßigkeiten im Wachdienſte iſt jetzt die Bewachung des Gefangenen durch 100 ausgewählte Sol⸗ daten unter dem Kommando zweier ganz erprobter Sffi⸗ ziere angeordnet worden, die die volle Verantwor⸗ tung für alle Vorkommniſſe tragen werden. Abdul Hamid hat alſo augenſcheinlich in letzter Zeit Flucht⸗ verſuche gemacht und ſich dazu der Beihilfe beſtechlicher Wärter bedienen wollen. Stillſtand im Vordringen der Peſt. Nach einer amtlichen„ des Gouverneurs des Schutzgebiets Kiautſchou aus Tſingtau iſt in den letzten Tagen an⸗ ſcheinend ein Stillſtand im Vordringen der Peſt eingetreten. Bis zum 8. Februar ſind von dem chineſiſchen Gouverneur der Provinz Schantung im ganzen 551 Peſtfälle mit tödlichem Ausgang in ſeinem Verwal⸗ tungsgebiet feſtgeſtellt worden. Davon entfallen 221 auf Tſchifu, 49 auf den Kreis Tſimo, 16 auf die chineſiſche Kreisſtadt Kiautſchou(nicht zu verwechſeln mit dem deut⸗ ſchen Kiautſchou⸗Gebiet). Das deutſche Schutzgebiet iſt peſtfrei. Die chineſiſchen Behörden bringen den ſanitären Maßnahmen unſerer Behörden großes Ver⸗ ſtändnis und bereitwilligſte Unterſtützung entgegen. Spüäte Wiedervereinigung. Ein merkwürdiger Fall von Wiedervereinigung eines Ehepaares nach 35 jähriger Trennung kam dieſer Tage vor dem Gerichtshof von Hud⸗ dersfield zur Verhandlung, als Joſua Mitchell, ein auſtra⸗ liſcher Farmer, der Ladung wegen böslichen Verlaſſens ſeines Weibes Folge leiſtete. Frau Eliſabeth Mitchell er⸗ zählte, ſie habe den Beklagten am 4. Juli 1874 geheiratet, und ſie hätten in Springdale Guddersfield) glücklich ge⸗ lebt, bis eines Tages im Jahre 1875 ihr Gatte ver⸗ ſchwunden geweſen ſei. Er war ohne ſichtlichen Grund und ohne daß er ihr vorher das Geringſte davon mitgeteilt hatte, nach Auſtralien gegangen und ſchrieb ihr von dort aus von Zeit zu Zeit, bis er ihr ſchließlich am 4. März 1891 einen Brief geſchrieben habe, der ſo ſchloß: „Ich gehe zu den Goldgräbern, vielleicht, um niemals in die alte Welt heimzukehren.“ Jetzt, im November 1910, habe ſie erfahren, daß ihr Gatte in England ſei. Aber erſt als er am letzten Donnerstag ihre Klage zugeſtellt erhielt, ſei er zu ihr gekommen und habe geſagt, es gehe ihm gut in Auſtralien und er habe eine Farm, Pferde, Kühe und 200 Schafe. Ob ſie mit ihm nach Auſtralien gehen wolle? Da habe ſie geantwortet: „Was, nach 35 Jahren?“ Auf die Frage des Richters an Mitchell, ob er Kreuzverhör wünſche, erwiderte er: Ich möchte meine Frau nicht mit Fragen beläſtigen. Ich bin herübergekommen in der Abſicht, ſie mit mir zu nehmen, ich habe ſie ſchon vor Jahren gebeten, zu mir zu kommen, aber ſie konnte ſich nicht dazu entſchließen, deshalb ſandte ich auch kein Geld. Als ich jetzt nach Eng⸗ land zurückkam, ging ich nicht geradewegs zu ihr, weil ich fürchtete, die Tür gewieſen zu bekommen.“ Frau Mitchell klagte dem Richter, ſie habe während der langen Zeit wie eine Tretmühle arbeiten müſſen und kaum 18 Mark die Woche verdient. Mitchell wurde zunächſt ver⸗ urteilt, ſeiner Frau 10 Mark die Woche zu zahlen; und dann verließ das Paar gemeinſam den Gerichtsfaal. Millionen vermächtnis für Breslau. Der Kauf⸗ mann Leonold Kempner vermachte der Stadt Breslau eine Million Mark zur Beſchaffung billiger Woh⸗ nungen für bedürftige Bürger. Nicht bedachte arme Verwandte wollen allerdings, der„Breslauer Zeitung“ zufolge, das Teſtament anfechten. Nathan größter Nrande bgeſve haufe een D das erf ſthckiger Foſſade ſtruktic nuß er de Sti ſonders ien ki Nuit de ga belegt Stirn ** n Sitze Deenſt⸗ l von d den el und ſchoſ⸗ ft die 1 Be⸗ alel, ge⸗ bel⸗ und teilt dort 41 floß. nals 910, lber tellt ö k5 1 un, nu tet: 0 ets er. en. nit zu gen, g weil run 18 el⸗ un ul ine U me 10 0 ** Lawinenkataſtrophe. Im Hollersbachtale bei Inns⸗ bruck in Tirol wurde der Förſter Selinger von einer La⸗ wine fortgeriſſen und tot aufgefunden. Sein Hund, der ebenfalls unter die Lawine geraten war, konnte ſich von den Schneemaſſen befreien und lief ſchwer verletzt nach Hauſe. Dadurch wurde man auf das Unglück aufmerkſam. * Kirchenbrand in Bukareſt. In der Noguſtori⸗ kir He in Bukareſt brach in der Nacht Feuer aus, das durch eine in der Kirche zurückgelaſſene brennende Kerze ent⸗ ſtanden war. Das Feuer richtete enormen Schaden an. Sämtliche Kirchengeräte wurden vernichtet, da der Brand erſt lange nach ſeinem Ausbruch bemerkt wurde. ** Entdeckung des Frauenmörders bei Stolpe. Das Kapitalverbrechen, dem am 28. Januar dieſes Jahres die 34 Jahre alte Ziegeleiarbeitersfrau Pauline Gorgo⸗ lewski, geb. Hennig, auf einem Feldwege unweit dem an der Nordbahn gelegenen Oertchen Stolpe bei Berlin zum Dofer fiel, hat jetzt durch die Berliner Kriminalpolizei ſeine Aufklärung gefunden. Der Täter, der Arbeiter Al⸗ bert Hartmann, der in Velten wohnt, wurde ver⸗ haftet und hat ein volles Geſtändnis abgelegt. k Neue Beunruhigung durch Erdbeben. Drei Erd⸗ beben, zwei Nah⸗ und ein Fernbeben, haben die Erdbeben⸗ warten in Ingenheim und Laibach regiſtriert. Bisher liegen nachſtehende Drahtmeldungen über Erderſchütterun⸗ gen in der Türkei, Italien und im kor fiotiſchen Gebiet des Ironiſchen Meeres vor: In Forli, dem italieniſchen Städtchen, wurde eine ſtarke Erderſchütterung vor 7 Sekunden Dauer verſpürt. Viele Häuſer wurden leicht beſchädigt, eine Anzahl Schornſteine ſind eingeſtürzt. Zwei Perſonen wurden leicht verletzt, unter ihnen ein Ingenieur, der zu den Ueberlebenden der Kataſtrophe von Meſſina gehört. Auch die Ortſchaft Teodorano ſoll Schaden genommen haben. Die Wirkungen des Erdbebens ſind auch in dem in der Nähe von Forli gelegenen Ceſena ver⸗ spürt worden, wo mehrere Häuſer beſchädigt wurden. Die Erderſchütterung wurde ferner in Faenza, Vene⸗ dig, Siena, Florenz, Spezia, Ravenna und Rimini wahr⸗ genommen. Schaden iſt in dieſen Städten nicht angerichtet worden. In Stachrowa und Ochrida(Wilajet Monaſtir) Ferſtärte ein heftiges Erdbeben an 300 Häuſer und das Minaret der Hauptmoſchee. Auf Korfu wurde ebenfalls ein Erdſtoß verſpürt. Die bisher feſtgeſtellten Riſſe in Häuſern ſind unbedeutend. Ob das Beben im Innern 25 Inſel großen Schaden angerichtet hat, ſteht noch nicht „ Einſturz des Rathausturmes in Nauen. In Nauen ſtürzte infolge des Sturmes der Turm des Rathauſes ein. Darüber werden folgende Einzelheiten gemeldet: Gegen 6 Uhr nachmittags hatte ſich in Nauen die Ge⸗ walt des Sturmes, der untermiſcht mit Regenſchauern durch die Straßen tobte, ſo verſtärkt, daß der Königs⸗ platz, auf dem das Rathaus ſteht, faſt von Menſchen ge⸗ leert war. Plötzlich ging ein Zittern durch den dreißig bis vierzig Meter hohen Turm, die Spitze neigte ſich nach vorne und ſtürzte mit donnerähnlichem Krachen auf den Platz. Die untere Turmhälfte blieb noch einige Sekunden in ihrer alten Lage ſtehen und ſtürzte dann ebenfalls zuſammen. Ihre Trümmer durch- ſchlugen zum Teil das Dach des Rathauſes und die Dächer der umliegenden Gebäude. Perſonen wurden dabei glück⸗ licherweiſe nicht verletzt. Der Einſturz des Rathaus⸗ turmes erregte in der ganzen Stadt große Beſtürzung, da man mit dem Einſturz des noch ſtehenden Teiles des Rathauſes rechnet. Der Königsplatz, auf dem ſich die größten Verkehrsſtraßen Nauens, die Hamburger und die Brandenburger Chauſſee kreuzen, wurde daher vorläufig abgeſperrt. Er gleicht jetzt einem wüſten Trümmer⸗ haufen, aus dem Eiſenteile und Holzſparren in wir⸗ rem Durcheinander hervorragen. Das Rathaus in Nauen, das erſt vor zehn Jahren erbaut wurde, iſt ein zwei⸗ ſtöckiger Bau. Ob der Einſturz des Turmes, in deſſen Faſſade ſich auch die Rathausuhr befand, auf einen Kon⸗ ſtruktionsfehler, oder zu leichte Bauart zurückzuführen iſt, muß erſt die Unterſuchung ergeben.— Auch aus ande⸗ ren Städten Deutſchlands kommen Sturmnachrichten. Be⸗ ſonders ſchwer hauſte er in Hamburg. Ebenſo wütete in Wien ein heftiger Sturm, der großen Schaden anrichtete. Durch herabſtürzendes Mauerwerk und Schornſteine wurde eine ganze Reihe von Perſonen leichter und ſchwerer verletzt. Viele Fenſterſcheiben gingen in Trümmer. Der erm entwurzelte auch zahlreiche Bäume. Grubenunglück. In der Königin Eliſabeth⸗Grube (O. Schl.) wurde der Häuer Bialaes, in der Maxarube der Häuer Klinnert von einſtürzenden Kohlenmaſſen erſchlagen. Ferner erlitten in der Florentinegrube, in der Maxgrube, im Oſtfeld der Königin Luiſen⸗Grube und im Delbrück⸗ ſchacht zuſammen neun Bergleute durch herabſtürzende Kohlenmaſſen ſchwere Verletzungen. e flüchtiger Offizier. In Dresden hat der Führer der Maſchinengewehrabteilung Nr. 12, Haupt- mann Mohr, die Flucht ergriffen. Mohr iſt vor einigen Tagen ohne Urlaub ins Ausland abgereiſt. Als Grund wird Mißbrauch der Dienſtgewakt angegeben. Nach einer anderen Meldung ſollen Sittlichkeitsdelikte vor⸗ liegen. Er iſt vorläufig als fahnenflüchtig erklärt worden. * Schiffstataſtrotzhe. In ſchwerem Sturmwetter iſt die Hamburger Bark„Anna“ auf Blauortſand in gefähr⸗ licher Lage geſtrandet. In der Elbmündung iſt das Feuerſchiffboot mit zwei Mann untergegangen. * Ein tapferes Mädchen. In Güſtrow in Mecklen⸗ burg ſind von einer„höheren Tochter“ zwei Gymnaſial⸗ primaner, die beim Schlittſchuhlaufen auf dem Tafelſee durchs Eis gebrochen waren, vom Tode des Ertrinkens gerettet worden. Unter Nichtachtung des eigenen Lebens —1 ſich das umſichtige und entſchloſſene Mädchen platt auf das Eis und zog die beiden ſchon halb erſtarrten Primaner aufs Trockene. Das badiſche Herzogspaar in Gefahr. Ein Hof⸗ wagen, in dem das Großherzogspaar ſaß, ſtieß am Diens⸗ tag nachmittag an der Ecke der Herrn⸗ und Erbprinzen⸗ aße in Karlsruhe mit einem Kohlenfuhrwerk zuſammen. ohl von beiden Seiten die Gefährte ſofort angehalten wurden, traf die Deichſel des Kohlenwagens den Hof⸗ wagen und durchbohrte die Glasſcheibe. Trotz der herum⸗ Aiegenden Glasſplitter blieb das Großherzogspaar un⸗ verletzt. Nach den bisherigen Unterſuchungen ſoll keinen der beiden Wagenführer eine Schuld treffen. Der Un⸗ Fall iſt lediglich der Verkettung mehrerer unglücklicher Um⸗ ſtände zuzuſchreiben. * Ein Offizier als Schieber? Ein eigenartiger Fall wird in Metz viel beſprochen. Bei einem Leutnant eines dortigen Inſanterte⸗Regiments wurde vor einiger Zeit ein Einbruchsdiebſtahl verübt, wobei ihm angeblich eine größere Geldſumme entwendet wurde. Dieſen Betrag for⸗ derte der Leutnant von einer Geſellſchaft, bei der er gegen Diebſtahl verſichert war. Dieſe ſoll durch einen Sachverſtändigen feſtgeſtellt haben, daß der Kaſſenſchrank mit dem richtigen Schlüſſel, ohne jede Anwendung von Gewalt geöffnet worden ſei, was zu der Annahme führte, daß der Einbruch fingiert ſei. Auf Befragen, woher der große Betrag ſtamme, gab der Offizier an, er habe einer Dame das Leben gerettet, die ihm die Geldſumme als Dank überwieſen habe, jedoch nicht genannt ſein wollte. Gegen den Offizier wurde die Unterſuchung eingeleitet. ** Zwei Schutzleute erſchoſſen. In Warſchau er⸗ ſchoſſen an der Ecke der Zytnin⸗- und Okopowagaſſe unbe⸗ kannte Apachen zwei Schutzleute. Die Attentäter flüchteten und feuerten noch mehrere Revolverſchüſſe auf ihre Ver⸗ folger ab, die einen Knaben verletzten. * Ein Automobil mit ſieben Perſonen ins Waſſer geſtürzt. In der Nacht ſtürzte in Trieſt ein Automobil mit ſieben Inſaſſen in den Kanale Grande. Bei den Ret⸗ tungsverſuchen fiel dann auch ein Wachmann ins Waſſer. Einer der Autoinſaſſen war, als man ihn herauszog, be⸗ reits tot, die übrigen und der Poliziſt wurden gerettet. ** Grubenkataſtrophen. In oberſchleſiſchen Induſtrie⸗ werken ereigneten ſich wieder zahlreiche Unfälle. In der Kleofasgrube wurde der Wagenſtößer Byſchkowski vom Förderſeil ergriffen, umhergeſchleift und fürchterlich zuge⸗ richtet. Er ſtarb bald darauf. In der Julienhütte verun⸗ glückte der Arbeiter Bezia: er hatte elektriſche Drähte berührt und war auf der Stelle tot. In der Koksanſtalt Skalley geriet der Koksarbeiter Kriſt zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und wurde totgequetſcht. Ferner erlitten in den letzten Tagen 14 Gruben⸗ und Hütten⸗ arbeiter mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Die Verunglückten wurden ins Lazarett gebracht. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Das Schwurgericht in Nordhauſen verurteilte den Bautechniker Hagemeiſter aus Weſſemborn wegen Tot⸗ ſchlags und fahrläſſiger Tötung zu ſechs Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt. In Hof ſind zwei Kinder eines Arbeiters, die ihrem Vater das Eſſen bringen ſollten, beim Ueberſchreiten der Saale auf dem Eiſe eingebrochen und ertrunken. In Augsburg erſchoß ſich ein Chevauleger und in Nürnberg eine Ordonnanz vom Offizierskaſino der In⸗ fanterie. Beim Schlittſchuhlaufen auf dem Topielowoer See bei Tremeſſen ſind die 13⸗ und 15 jährigen Brüder Siewinski eingebrochen und ertrunken. In Zeltislawitzki bei Kielece hängte der Häusler Ro⸗ kita ſeine Schwiegermutter auf, weil die Frau weniger Mitgift gab, als er erwartet hatte. Bei Lublin brachte ein Hausbeſitzer ſeine drei Brüder mit vergiftetem Schnaps um. Er wurde verhaftet. In Köppelsdorf bei Koburg iſt die Porzellanfabrik Hering und Sohn vollkommen niedergebrannt. 250 Ar⸗ beiter ſind brotlos. Das Feuer auf dem Oſtbahnhof in Havre iſt gelöſcht worden. Der Schaden beträgt drei Millionen Franks, wovon zwei Millionen auf verbrannte Waren entfallen. Das Oberkriegsgericht der Hochſeeflotte in Kiel ver⸗ urteilte den Oberleutnant zur See Swart vom Linienſchiff „Braunſchweig“ wegen vorſchriftswidriger Behandlung und Beleidigung Untergebener zur Dienſtentlaſſung und zu vier Monaten Gefängnis. Unwetter⸗Nachrichten. Das Wüten des Sturmes, der in den letzten Tagen über ganz Mitteleuropa hinwegfegte, hat in den verſchiedenſten Landesteilen ſchwere Folgen gezeitigt. So ſind im internationalen Telegraphen- und Telephonver⸗ kehr ſehr erhebliche Störungen eingetreten. Die Leitungen ſind teilweiſe vom Sturm, der an einzelnen Stellen große Schneemaſſen mit ſich führte, zerriſſen worden. In der großen Zentralſtelle des deutſchen Verkehrs, im Berliner Haupttelegraphenamt, ſind etwa der vierte Teil der Leitungen des Geſamtverkehrs geſtört. Der Telephon⸗ verkehr iſt zeitweiſe total unterbrochen. Das Sturmwetter an der Nordſeeküſte dauert an. Fortlaufend treffen aus hoher See beſchädigte Schiffe ein. Am Dienstag früh iſt in ſchwerer Nordweſtböe auf Vogelſand ein großes engliſches Segelſchiff geſtrandet. Ein Hilfsdampfer iſt unterwegs. Im Ruhrgebiet ging ein von Sturmböen ge⸗ tragenes Schneegeſtöber, begleitet von heftigen Blitz⸗ entladungen, nieder, das den Fernſprechverkehr auf zahl⸗ reichen Linien lahmlegte. Eine Flutwelle hat an dem Strande von St. Etienne und Riva ſehr großen Schaden angerichtet. Zwei Wohnhäuſer ſind eingeſtürzt, andere ſtehen in Ge⸗ fahr. Der Strand iſt auf weite Strecken verwüſtet. Der heutigen Nr. liegt ein Proſpekt der Firma Fritz Liefhold, Maunheim F 2, 9⸗a, Samen Handlung und Baumſchule, be:; berſelbe wird allen Intereſſenten zur eingehenden Beachtung angelegentlichſt empfohlen. Bringe meine grosse Auswahl Grabsteine u. Grabeinfassungen in empfehlende Erinnerung. Durch Massen- Anfertigung bin ich in der Lage, sämtliche Waren äusserst billig abzugeben.:: Liefere grosse Grabsteine(Kunstgranit) sauber, fachm. ausgeführt von 45 Mk. an Grosse Hügelsteine. von 80 Mk. an Kindersteine von 18 Mk. an Grabeinfassungen grosse, e ee von 15 Mk. an Grabeinfassungen grosse,. ret n von IO Mk. an 2 Kindereinfassungen weiss, v. 7 Mk. an dto. rot, von 5 Mk. an Neu hinzugelegt habe ich Grabsteine aus Matur- steinen(Wie Marmor, Syenit u. Granit) u. liefere solche von den einfachsten bis zu den komplizier- testen Ausführungen. 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