latz ind 4 gend elde laß Ge eſchene g Vetgatten . Und eng euern 9. ert und z we hat er ei glich 1000 00 Pf. monatlich einſchl. 3350, — Kies gt zu lan * = 2 — einde vun ſtten. 8 meinde en der Aung M bela nenduutzung 6990,70 je lach da uf die ei enkſteht al Uebernahme l für Jun haltung kl Kreis nuch g lundarmt linden be v Gemeinde gen 0 9000 Mi. ud 50 50004 500 00 J 15000. Viernheimer Viernheimer Zeitung Piernheimer Aachrichten Bezugspreis: Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen 1.14 vierteljährlich. Wernſprech„Nr. 20 Geſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei iernheim Geleſenſte und verbreitetſte Feitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— nzeig Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer valksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Nr. 35. ee den 18. nen- 191. 27. Jahegang. Zum 21. März. N 40 Jahre Reichstags⸗Centrum. Am 21. März begeht das Centrum die 40. Wieder⸗ kehr des Tages, an dem nach der Gründung des Deutſchen Reiches die Vertreter des katholiſchen Volkes im Reichs⸗ tage ſich zur Centrumsfraktion zuſammenſchloſſen, um künftig gemeinſam und von einheitlichen Geſichtspunkten aus am Wohle des Reiches und des deutſchen Volkes, im Sinne der Freiheit der Kirche und der Katholiken, zu arbeiten. Es war eine ernſte Zeit. Der Sonnenglanz der Freude, den die Gründung des Reiches über allen Landes⸗ teilen verbreitete, begann verſchiedentlich durch Vorboten des Kulturkampfgewitters verdunkelt zu werden; für den, der die Zeichen der Zeit zu deuten verſtand, herrſchte längſt volle Klarheit darüber, daß das proteſtantiſche Alt⸗ preußentum zu einem gewaltigen Schlage gegen den in den neuerworbenen Landesteilen, alſo in den wichtigſten altdeutſchen Kulturgebieten, vorherrſchenden Katholizismus ausholte, weil es für deſſen Weſen und Eigenart auch nicht das geringſte Verſtändnis beſaß. Intereſſante Be⸗ lege dafür bieten heute noch dem Politiker die„Akten⸗ ſtücke betreffend den preußiſchen Kulturkampf“ von Vik. Siegfried, die 1882 bei Herder in Freiburg erſchienen ſind. In allen neuen Landesteilen war den Katholiken bei der Eroberung durch Preußen Glaubensfreiheit zuge— ſichert worden. Aber ſchon Jahrzehnte vor dem Aus⸗ bruch des Kulturkampfes war zu erkennen, daß Preußen Neigung beſaß, dem Katholizismus möglichſt enge Schran⸗ ken zu ziehen und in ſeiner Selbſtverwaltung zu be⸗ einträchtigen. Beſonders draſtiſch trat das kurz vor der Gründung des Deutſchen Reiches während des Vatikani⸗ ſchen Konzils in Rom zu Tage. Da ſtellte ſich der preu ßiſche Staat, der ja der eigentliche Träger des Kultur- kampfes war, ſtändig auf die Seite derer, die von der Auffaſſung des päpſtlichen Stuhles abwichen. Offenbar träumte Bismarck damals, im Vollbeſitz ſeiner Macht, im Selbſtbewußtſein ſeiner Herrſchernatur, von einer deut⸗ ſchen Nationalreligion oder wenigſtens von einem Deutſch⸗ katholizismus, der ja auch heute noch die Sehnſucht mancher Leute bildet, die ſich für Staatsmänner halten. Noch unmittelbar vor der Wahl und dem Zuſammen⸗ tritt des erſten Reichstages von 1871 griff man mit einem Erlaſſe des Koblenzer Provinzialſchulkollegiums gegen die marianiſchen Gymnaſiaſten⸗Kongregationen ein. Auf den Gang der Dinge mögen dieſe kleinen Nadel e eee * ſtiche einen unmittelbaren Einfluß nicht ausgeübt haben. In dem Ringen um eine klare Parteigeſtaltung der Ver⸗ treter des katholiſchen Volkes war allmählich Klarheit ent⸗ standen, man kannte ſein Ziel und die Wege, die man einzuſchlagen hatte, wenn man die Katholiken im neuen Deutſchen Reiche gegenüber der in Bismarck verkörperten proteſtantiſch⸗altpreußiſchen Angriffsluſt nicht ſchutzlos laſſen wollte. Und was die Hauptſache war: man war gewillt und entſchloſſen, dieſe Wege zu gehen, und Preu⸗ ßens letzte Leiſtungen in katholiſchen Sachen konnten höchſtens dahin wirken, daß der eine oder andere, der noch zögerte, bei dem die Erkenntnis der Zeit-Notwendig⸗ keiten noch nicht ſo weit fortgeſchritten war, eine ener giſche Anregung empfing. Am 20. Dezember 1870 war die eigentliche Gründung der Fraktion mit dem Namen „Centrum(Verfaſſungspartei)“ erfolgt. Aber ernſte An⸗ regungen zum Zuſammenhalten von außen erſchienen ſelbſt Auguſt Reichensperger notwendig. Am Tage nach der Gründung ſchreibt dieſer(nach L. Paſtors Reichensper ger⸗Biographie. Freiburg, Herder) an ſeinen Freund Dr Crull in Weimar:„Wenn wir nur zuſammenhalten an inneren Reibungen wird es jedenfalls nicht fehlen, bevor die Maſſe in etwa homogen iſt!“ Um 8 Zu ſammenhalten brauchte man ſich in der Folgezei keine Sorgen zu machen, die übernahm Bismarck; ſein 155 kampf ſchmiedete das Centrum feſt zuſammen, ſo feſt, daß es noch nach faſt 40 Jahren von dem Blockreichs kanzler Bülow den proteſtantiſchen bürgerlichen Parteien als Partei⸗Ideal und nachahmenswertes Vorbild hinge ſtellt wurde. Die bevorſtehende Feier des 40. Gedenktages fällt in eine böſe Zeit. Auf allen Seiten, ja in aller Welt, rüſtet ſich ein katholikenfeindlicher Liberalismus in Gemeinſchaft mit dem Proteſtantismus zu einem furchtbaren Anſturm gegen den Katholizismus. Die Verhandlungen über die Antimoderniſteneid⸗Angelegenheit im Reichstage und im preußiſchen Landtage haben den Ernſt der Situation blitz⸗ lichtgrell beleuchtet. Aber das Centrum hat den Kampf nie geſcheut; ſeine Grundlagen wurzeln tief im katho⸗ liſchen Volke, ſo daß ſeine Wirkſamkeit eine ununter⸗ brochene Reihe von Siegen über allzu angriffsluſtige Gegner geweſen iſt. Und ſo wird es auch bleiben. 7¹ Er Der Krebsſchaden von Lindau⸗Immenſtadt. (Unter der Ueberſchrift:„Ein Krebsſchaden in der Lindau⸗Immenſtadter Agitation“ berichten ſüddeutſche Centrumsblätter folgende ſonderbaren Geſchichten: In manchen. des Wahlkreiſes waren die ortsführenden Perſönlichkeiten mit den Gegnern ver⸗ tragsmäßig übereingekommen, daß beide Parteien, um die Bevölkerung„nicht aufzuregen“, auf die Abhal⸗ * und im letzten Augenblick überall Verſammlu ——— tung von Verſammlungen verzichteten. Für dieſe Rück⸗ ſtändigkeit wurde die Bezeichnung„Vertragstheorie“ ge⸗ prägt. Klaſſiſch! Nicht wahr?! Auf dieſe amüſante Weiſe hat das Centrum alſo dieſen Wahlkreis verloren! Die nicht anerkannt ingen veran- raunt Liberalen haben nämlich dieſe„ Verträge“ ſtaltet, mit denen wir dann über den Haufen ge wurden. Aber auch abgeſehen davon bildet ein derartiges Ab- kommen den Gipfel der Urteilsloſigkeit. In keiner Zeit iſt die gegneriſche Verhetzung in Schrift und Wort ſo ſcharf auf die Maſſen bis in die abgelegenſten Dörfer eingedrungen als gerade jetzt, und es iſt ſicher, daß dieſe Wühlarbeit gegen uns immer eifriger betrieben werden wird, weil den Gegnern ja Geld in Hülle und Fülle zur Verfügung ſteht. Wie ſoll da den ſchwankenden und weniger urteilsfeſten Parteifreunden ein Urteil über dieſe Verhetzungsverſuche geſchaffen werden, wenn ſogar die Führer in den einzelnen Orten ſchlafen? Wie ſoll da die Preſſe, dieſes wichtigſte Mittel zur politiſchen Auf⸗ klärung, in 25 Maſſen hineingebracht werden, wenn die Führer ſelbſt läſſig ſind und ihrem Orte mit einer der⸗ artigen, geradezu eemiſch en„Vertragstheorie“ die Ruhe bewahren wollen. Der Kampfkommt doch, er kommt auch in die ab 7 26 ſten Dörfer, und er kommt um ſo eher, je größer die„Ruhe“ war, in der die Sozialdemokratie ſich im ſtillen bei einer ſchlechtunterrich teten Bevölkerung mit ihren vielfach blöden und un cichtigen Schwarzmalereien und Verdrehungen einen Mit läufer⸗Anhang be konnte. Mit⸗ und Nachläufer, die nichts vom po litiſchen Leben verſte ehen, bieten keinen Verlaß;: der erſte beſte freche Schwindel eines verwegenen und mundfertigen Agitators wirft ihre Geſinnung über den Haufen, weil ſie nicht ſelbſt zu urteilen vermögen und darum glauben, was ihnen im Bruſtton der Ueber⸗ zeugung vorgetragen wird, auch wenn es der ärgſte Schwindel iſt. Darum fort mit der„Ruhe“. Sorge jeder, der ſeine Ideale lieb hat, der ſeine Intereſſen gewahrt wiſſen will, daß in ſeiner Nachbarſchaft, in ſeinem Bekanntenkreiſe niemand iſt, der nicht durch die Parteiorganiſation und auf jeden Fall durch die Preſſe mit Her Partei in engſter Fühlung ſteht. Wer nicht in der Organiſation iſt oder N nicht zum wenigſten regelmäßig ſein Centrumsblatt lieſt, auf den iſt in entſcheidenden Augenblicken wenig Ver⸗ laß. Beachte das jeder und ſehe ſich darauf gerade in dieſen Tagen vor dem Vierteljahrswechſel ſeine Freunde und Bekannten an. Poliuche Nundichau. :: Der Widerklang der Friedensrede des engliſchen Miniſters Grey an den amtlichen Stellen in Berlin iſt ein äußerſt günſtiger. Der Reichskanzler läßt nämlich durch ſeinen Moniteur, die„Nordd. Allg. Ztg.“, folgen⸗ Entlarvt Roman von Feller. 25(Nachdruck verboten „Hundert Taler, Fritz!“ „Wohlan, zerreißt den Schuldſchein und gebt ihm den Wiſch zurück, das kettet ihn noch feſter an uns.“ „So bleibt mir am Ende nichts,“ ſagte er ärgerlich. „Siebenhundert Mark,“ erwiderte der Reiſende ge⸗ laſſen,„was habt Ihr dafür getan? Nichts, was der Er⸗ wähnung wert wäre, es ſei denn, daß Ihr den Gang ſo hoch anrechnet.“ „Du wirſt dias Fett von der Suppe nehmen.“ „Sehr wohl. Ich denke, Euch muß es freuen, wenn ich mir eine angenehme und ſorgenfreie Exiſtenz ſichere. Uebrigens ſind wir noch nicht ſo weit, daß wir trium⸗ phieren könnten, es werden Wochen, Monate verſtrei⸗ chen, ehe ich dem Alten den Liebling erſetze. Es wäre gut, wenn die Gründe der Entlaſſung ruchbar würden, vielleicht ſähen die beiden, Werner und Fels, dadurch ſich gezwun⸗ gen, die Stadt zu verlaſſen. Aber ich darf es nicht auspo⸗ ſaunen, ich habe dem Alten verſprochen zu ſchweigen, er würde mir den Wortbruch nicht verzeihen. Sorgt Ihr dafür, daß es an die große Glocke kommt. Ihr könnt es, Euch darf niemand deshalb einen Vorwurf machen.“ „Ich werde es tun!“ erwiderte der Alte. Habermann zog ſeine Handſchuhe an und nahm den Hut. „Und wenn der andere kommt, ſo denkt an meinen Rat,“ fuhr er fort,„wir wiſſen nicht, wann und in welcher Weiſe wir ihn wieder brauchen! Gute Nacht!“ Der Wucherer ergriff die Kerze und geleitete den jungen Mann hinaus, er ermahnte ihn an der Haustür noch einmal, die ſchwachen Seiten ſeines Prinzipals ſtudieren und zu benutzen. Habermann wanderte raſch die enge Gaſſe hinunter, den Worten des alten Mannes nachſinnend. In dem Augenblick, in welchem er um die Ecke biegen wollte, er⸗ blickte er in geringer Entfernung vor ſich eine weib⸗ liche Geſtalt, die mit ſichtbarer Eile ihren Weg verfolgte. Der Reiſende blieb ſtehen. Einem galanten Abenteuer Wege. Das Mädchen kam raſch näher, Habermann griff mit einer leichten Verbeugung an den Hut und bot ihr ſeine Begleitung an. Die Angeredete blickte zu ihm auf, der Schein einer Gaslaterne fiel auf ihre Züge, Habermann ging er nie aus dem erkannte diie Tochter Werners. Ein boshaftes Lächeln glitt über ſeine Lippen. „Ah— Sie ſind es, Fräulein!“ ſagte er kühl.„Ich konnte in der Tat nicht erwarten, Ihnen zu ſo ſpäter Stunde allein zu begegnen, Ihre Grundſätze—“ „Ich bitte Sie höflich aber entſchieden, mich aufzuhalten,“ fiel Roſa ihm entrüſtet ins Wort. ſehen, ich habe Eile. Der unerwartete Ausbruch des Ge⸗ witters hat meine Heimkehr um eine Stunde verzögert.“ „Das entſchuldigt Sie, wenn ich mich dieſes Ausdrucks bedienen darf,“ erwiderte Habermann,„ich werde Sie begleiten.“ „Ich danke Ihnen, nicht 22 „Sie ich fürchte mich nicht!“ „Sie ſind noch immer ſo ſtolz, Roſa? Oder hat das Unglück Ihr Gemüt verbittert? Damals mochten Sie Urſache haben, ſo trotzig mich zurückzuweiſen, aber heute müßte Ihr Trotz doch gebrochen ſein „Sie wollen mich beleidigen!“ „Keineswegs, mein Frautlein, Sie haben damals mich ohne Grund beleidigt, aber ich grolle Ihnen deshalb nicht. Im Gegenteil, ich nehme an Ihrem Geſchick innigen Anteil. Weshalb beſchleunigen Sie Ihre Schritte? Sie haben von mir nichts zu befürchten, und wenn ein an⸗ derer Sie inſultieren ſollte, ſo würde ich Sie beſchützen.“ „Ich glaube Ihnen ſchon geſagt zu haben, daß ich Ihres Schutzes nicht bedarf und Ihre Begleitung nicht wünſche,“ erwiderte Roſa zitternd vor Aufregung. „Sie haben das allerdings geſagt, aber ich halte es für meine Pflicht, Ihnen das Geleite zu geben,“ ver ſetzte Habermann, der dem Mädchen zur Seite blieb.„Ich wiederhole, daß ich an Ihrem Geſchicke herzlichen An⸗ teil nehme! Sie können nichts dafür, daß Ihr Vater den Brief unterſchlagen und Ihr Bräutigam die Fälſchung begangen hat, aber die böſe Welt wird auch Sie ſteinigen. Sollten Sie je eines Freundes bedürfen, Roſa, dann erinnern Sie ſich meiner. Vor ihnen liegt ein dornen⸗ voller Pfad; wer auf ſolchem Pfade durch das Leben wandert, der weiß nie, wie bald er ſich nach der Hand eines Freundes umſchauen muſt—“ „Mein Herr, ich muß Sie wiederholt erſuchen, mich zu verlaſſen!“ unterbrach Roſa ihn mit ſcharfer Betonung. „Fürchten Sie, meine Begleitung könne einen Makel auf Ihren Ruf werfen?“ ſpottete der Reiſende.„Ich glaube, die Ereigniſſe der jüngſten Tage haben Ihren Ruf ſo ſehr gefährdet, daß ihm nicht mehr ſchaden kann.“ Roſa blieb ſtehen, ſie konnte ihre Erregung nicht mehr gebieten. „Sie ſind ein abſcheulicher Menſch,“ ſagte ſie mit bebender Stimme;„wenn Sie mich nicht augenblicklich verlaſſen, ſo werde ich jene Herren bitten, mich vor Ihnen zu ſchützen.“ Sie ſtreckte den Arm aus und Herren, die lachend ihnen entgegen zeigte auf mehrere kamen. (Fortſetzung folgt.) des ſchretwen: e 9 „Die Aeußerungen Sir Edward Greys über die inter⸗ nationale Lage im allgemeinen und die deutſch⸗ eng⸗ liſchen Beziehungen im beſonderen können wir nur mit auf⸗ richtiger Befriedigung begrüßen. Dasſelbe gilt von den Darlegungen, die der Rüſtungsfrage gewidmet waren, und die auch dem deutſchen Standpunkte in ſo hohem Grade gerecht werden, daß ſich daraus erfreuliche Perſpek⸗ tiven für die Weiterentwickelung der deutſch-engliſchen Be⸗ hungen ergeben.“ Zwiſchendurch aber klingt es nend weiter: 8 a „Nach den vorliegenden Meldungen hat der Miniſter mit Nachdruck die Feſtſtellung des Reichskanzlers im Reichs⸗ tage wiederholt, daß ſich Mißtrauen nicht bei den Regie⸗ rungen, wohl aber in der öffentlichen Meinung beider Länder vielfach geltend gemacht habe. Wenn zur Beſeiti⸗ gung dieſes Mißtrauens, ſoweit die öffentliche Meinung in England in Betracht kommt, Vereinbarungen etwas beitragen können, wie ſie der Miniſter angedeutet hat, ſo wird man deutſcherſeits gern bereit ſein, dazu die Hand zu bieten. Von hier zu dem idealen Zuſtand eines auf das Schiedsgerichtsweſen gegründeten Weltfriedens iſt aller⸗ dings, wie Sir Edward Grey ſelbſt betonte, noch ein weiter Schritt. Wenn man auch dem Gedanken ſchieds⸗ gerichtlicher Abmachungen noch ſo ſympathiſch gegenüber⸗ ſteht, ſo wird man doch darin kein arcanum gegen alle internationalen Mißverſtändniſſe und Mißhelligkeiten ſuchen dürfen. Erſt in jüngſter Zeit hat ein Spezialfall ge⸗ zeigt, daß dies nicht der Fall iſt, und daß über Anwendung des Schiedsgerichts ebenſo Zwieſpalt entſtehen kann, wie über andere Dinge. Eine Neigung der divergierenden Re⸗ gierungen wird eben in ſolchem Falle genau wie in allen anderen von dem mehr oder minder verſöbulichen Geiſte abhängen, in dem die Verhandlungen geführt verden. Und gerade der verſöhnliche Geiſt, von dem die ganze Rede des engliſchen Staatsmannes durchweht iſt, iſt es, der ihr Sympathien in aller Welt erwecken wird.“ Dieſer„Spezialfall“ iſt offenbar die Weigerung Eng⸗ ands, die deutſchen Entſchädigungsanſprüche aus dem Burenkriege einem Schiedsſpruche zu unterbreiten. Im übrigen ſeien die engliſchen Staatsmänner gebeten, das Wort von dem„verſöhnlichen Geiſte“ ſich recht deutlich in ihr Notizbuch zu ſchreiben. )( Ein waſchechter Nationalliberaler iſt zweifellos der neugewählte Reichstagsabgeordnete Dr. Thoma von Immenſtadt. Ein wahrer Muſterknabe ſeiner Partei! Der Herr hat nämlich erklärt, er werde„am weiteſten kinks“ in der nationalliberalen Partei ſitzen, dann fuhr er fort: Er ſei aus dem Jungliberalismus hervorge⸗ gangen, ſtehe auf dem Boden geſamtliberaler Einigung, und ſehe die gegenwärtigen parlamentariſchen Fraktio⸗ nen als„vorübergehende Formen“ des liberalen Zu⸗ ſammenarbeitens an.— Alſo demnach iſt der National⸗ liberalismus in den Augen dieſes Kämpen eine„vor⸗ ſtbergehende Form“. Vielleicht hat der Mann ſogar nicht Unrecht. Ob ſein offenes Bekenntnis ſeinen Parteifreun⸗ den aber nicht doch auf die Nerven fällt? Schmeichel⸗ haft für die Nationalliberalen iſt es jedenfalls nicht. 12 Die Entſcheidung der Nationalliberalen im Wahl⸗ kreiſe Gießen⸗Nidda iſt nun doch zu Gunſten des Kandi⸗ daten des„ſchwarz⸗blauen Blockes“ gefallen. Der natio⸗ malliberale Wahlkreisvorſtand hat beſchloſſen, bei der Reichstagsſtichwahl den deutſch⸗ſozialen(antiſemitiſchen) Kandidaten Werner gegen den Sozialdemokraten Beck⸗ mann zu unterſtützen. Werner hat im erſten Wahlgang 7958, Beckmann 7976 Stimmen erhalten. Auf den Natio⸗ nalliberalen Giſevius ſind nur 2516, auf den Freiſinni⸗ gen Korell dagegen 5059 Stimmen entfallen. Da die Freiſinnigen in der Stichwahl vorausſichtlich ge⸗ ſchloſſen für Beckmann ſtimmen werden, ſo dürfte Werner trotz der nationalliberalen Unterſtützung unter⸗ liegen. Was werden nun die Sozialdemokraten mit dem abtrünnigen nationalliberalen Bruder anfangen? (2) Das Verfaſſungskompromiß für die Reichs⸗ lande, welches in der Reichstagskommiſſion im Anſchluß an das Entgegenkommen der Regierung vorbereitet wird, findet nicht den Beifall der Elſaß⸗Lothringer. Ein entſchieden ablehnender Antrag, der dem Landes⸗ ausſchuß vorliegt, hält an der völligen Gleichſtellung El⸗ ſaß⸗Lothringens mit den deutſchen Bundesſtaaten feſt. :, Die Sozialdemokratie iſt auf dem Friedenspfade. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat nämlich im Reichs⸗ tag folgenden Antrag geſtellt: Der Reichstag wolle be⸗ ſchließen, den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, er möge im Hinblick darauf, daß die franzöſiſche Deputierten⸗ kammer und das engliſche Unterhaus die Bereitwilligkeit zu Rüſtungsbeſchränkungen ausgeſprochen haben, ſofort Schritte tun, um eine internationale Verſtändi⸗ gung über die allgemeine Einſchränkung der Rüſtungen in Verbindung mit der Abſchaffung des Seebeuterechts herbeizuführen. . Genoſſe“ Liebknecht vor dem Ehrengericht. Durch Beſchluß des erſten Zivilſenats des Kammergerichts iſt gegen den Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht das Haupt⸗ verfahren vor dem Ehrengericht der Anwaltskammer in Berlin ohne Vorunterſuchung eröffnet worden. Der Be⸗ ſchluß erklärt den Beſchuldigten für hinreichend verdäch⸗ tig, auf dem Magdeburger Parteitag der deutſchen Sozial⸗ demokratie durch die von ihm eingebrachte Reſolution über die Vergewaltigung Finnlands und den Zarenbe⸗ ſuch in Deutſchland und durch ſeine Begründung zu dieſer Reſolution den ruſſiſchen Zaren ſowie die vreußiſche und ſächſiſche Regierung beleidigt, dabei auch„aufreizende Aeußerungen“ getan zu haben. Dadurch ſoll ſich der In⸗ kulpat außerhalb ſeines Berufes der Achtung, die der Beruf des Rechtsanwalts erheiſcht, unwürdig gezeigt und ſeine Pflichten verletzt haben. Im Abgeordnetenhaus iſt von den Abgg. Borgmann und Genoſſen ein ſchleuniger Antrag auf Einſtellung dieſes Verfahrens für die Dauer der gegenwärtigen Seſſion eingebracht worden. Paglamentariſches. „Die Aufgaben der Stromverbände, denen durch das Schiffahrtsabaabengeſetz die Durchführung einer An⸗ zahl von Strom regulierungen zugewieſen werden, ſind durch die Schiffahrtsabgabenkommiſſion gegen den Wunſch der Regierung weſentlich erweitert worden. Nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen ſollen die Lahn von Gießen ab. der Rhein bis nach Konſtanz, der Main bis Bamberg, der Neckar über Stuttgart hinaus bis Eßlingen regu⸗ liert werden. Auf Centrumsantrag iſt auch die Mo el von der lothringiſchen Grenze bis Koblenz und die Sa ar von Brebach bis Conz zu regulieren. e Die Kurpfuſchereikommiſſion des Reichstags be⸗ ſchloß für nichtapprobierte Perſonen das Verbot der Be⸗ handlung mittelſt Hypnoſe und die Behandlung mit Be⸗ täubungsmitteln, mit Ausnahme ſolcher, die nicht über den Ort der Anwenduna hinauswirken. Dieſe Ausnahme leiſe mahnend und war⸗ wurde im Intereſſe der Denttſten gemacht. tigung des Bundesrats zu weiteren boten wurde abgelehnt. ? Die Kaliabgaben ſollen nach dem Beſchluß der B udgetkommiſſion des Reichstags folgendermaßen verteilt werden: eine halbe Million dem Reiche für die Abgabenerhöhung, 3,1 Millionen für Propagandazwecke im In- und Ausland, 100000 Mark zur Förderung der Moor- und Heidekulturen, 200000 Mark für Hebung tropiſcher Kulturgewächſe in den Kolonien, 800600 Mark für die Unterſuchung der Empfängerproben, der Reſt für den Reſervefond. Kirche und Schule. I Gegen die Guttempler! Der Biſchof Benzler in Metz fordert ſeinen Klerus zum Kam pfegegen den Guttemplerorden auf. Der Klerus wird angewieſen, überall, wo dieſer Orden ſich ausbreitet, katholiſche Abſtinenzvereine zu gründen. Deutſcher Reichstag. A Berlin, 15. März. Im Reichstag brachte in der allgemeinen Ausſprache zum Etat des Reichsamts des Innern Abg. Graf Car mer⸗Zieſewitz(konſ.) Beſchwerden gegen den Waren handel der Beamten und gegen die Schundliteratur vor und forderte eine Zwangsverſicherung für Automobilbe ſitzer. Staatsſekretär Dr. Delbrück ſagte eine Verſchär fung der Strafbeſtimmungen gegen die Schundliteratur zu, auch ſolle durch Aenderung der Gewerbeordnung dem Kolportageweſen entgegengetreten werden. Abg. Giesberts(Ctr.) rechnete mit den ſozialdemokratiſchen Vorwürfen gegen das Centrum in ſehr wirkungsvoller Weiſe ab, in dem er die unverändert arbeiterfreundliche Haltung des Centrums nachwies und die auf ein Arbeits monopol gerichteten Beſtrebungen der Sozialdemokraten und ihrer Gewerkſchaften als Anſchläge gegen die per ſönliche Freiheit der Arbeiter brandmarkte. Vergeblich verſuchte Abg. Sachſe(Soz.) das Beweismaterial Gies berts zu entkräften: er lehnte jede Maßnahme gegen Warenhäuſer und Hauſierer ab und forderte ein Reichs berggeſetz. Abg. Schwabach(ntl.) proteſtierte gegen die Anwendung des Sprachenparagraphen des Vereinsgeſetzes gegen Maſuren und Littauer. Abg. Gothein(Pp. fand das Bekenntnis der Nationalliberalen zum Schutz zoll recht ſeltſam und proteſtierte gegen den Terroris mus der Unternehmerverbände. Abg. Wayda(Pole) be klagte die mißlichen Lehrerverhältniſſe in Oberſchleſien und führte Beſchwerde gegen die Haltung der Regierung und der Behörden gegenüber dem polniſchen Vereinsweſen. Darauf trat Schluß der Generaldiskuſſion zum Titel Ge halt des Staatsſekretärs ein und das Haus ging zur Ab⸗ ſtimmung über die 28 Reſolutionen über, die größtenteils angenommen wurden. Morgen Weiterberatung. 1 Berlin, 16. März. In der Spezialdebatte über den Etat des Reichsamts des Innern regte heute Abg. Dr. Pfeiffer(Etr.) eine einheitliche deutſche Muſeums⸗ und Naturſchutzpolitik an, ferner verwandte er ſich im Verein mit den Abgg. Graef (wirtſch. Vgg.) und Dr. Heckſcher(Pp.) für die Unter⸗ ſtützung der Nationalfeſtſpiele in Weimar. Abg. Baſ⸗ ſermann(ntl.) forderte Unterſtützung der Aviatik und des Luftſchiffahrtsweſens; der Staatsſekretär hielt zwar eine beſondere Reichsanſtalt für dieſe Zwecke für über⸗ flüſſig, ſagte ihnen jedoch weitgehende Förderung zu. Abg. Droeſcher(konſ.) veranlaßte durch Einbringung einer Reſolution auf Schaffung einheitlicher Polizeibe⸗ ſtimmungen für die Oſtſeefiſcherei die Abgg. Erzber⸗ ger(Ctr.) und Dr. Hahn(konſ.) zu einem entſchiede⸗ nen Eintreten für die deutſchen Hochſeefiſcher, einen ſchätzbaren Beſtandteil des deutſchen Mittelſtandes. Abg. Dahlem(tr.) forderte gerechtere Handhabung des preußiſchen Reblausgeſetzes, Abg. v. Kaphengſt(konſ.) erbat Unterſtützung des Vereins für innere Koloniſation. der ſich die Unterbringung der Arbeitsloſen zur Ver⸗ meidung der Heranziehung ausländiſcher Arbeiter auf dem Lande zum Ziel geſetzt habe. Mit Ausnahme der So⸗ zialdemokraten begrüßten alle Parteien dieſe Anregung, Abg. Groeber(Etr.) unter Hinweis auf die bisheri⸗ gen gleichartigen Beſtrebungen der chriſtlichen Charitas. Abg. Schiffer(Ctr.) begründete eine Reſolution auf Errichtung einer Zentralſtelle zur Förderung der heimi⸗ ſchen Textilinduſtrie und auf Hebung der Baumwoll- kultur in den deutſchen Kolonien. Abg. Oeſer(Vp.) bekämpfte lebhaft die Monopoliſierung der Elektrizitäts⸗ induſtrie, gegen die Staatsſekretär Delbrück keine Mittel zu haben eingeſtand. Abg. Dr. Hahn(Bund der Land⸗ wirte) und der neue Abg. Wagner(Vy.), der ſogar ſeine Frau aus dem fernen Wehlau zu ſeiner Jung⸗ fernrede hatte kommen laſſen, ſprachen über Moorkultur, waren aber bald im ſchönſten Wahlkampfe, der den Schluß der Sitzung ausfüllte. Morgen Fortſetzung. Lokales und Vermiſchtes. — Der katholiſche Arbeiterverein macht ſeine Mitglieder auch an dieſer Stelle auf die im Annoncenteil an- gekündigte Monatsverſammlung aufmerkſam. Die franzöſiſche Revolution, die behandelt werden ſoll, dürfte für jeden aufmerkſamen Beobachter der Tagesereigniſſe des Intereſſanten genug bieten zur Beurteilung der heutigen Verhältniſſe. Die Geſchichte iſt ja die große Lehrmeiſterin der Menſchen. Wer ſeine Zeit und ihre Schickſale verſtehen will, der leſe in dem großen Buche der Geſchichte; er wird oft überraſchende Auſſchlüſſe finden. Das iſt doppelt wichtig in einer Zeit, von der zun großen Teil das Wort des engliſchen Geſchichtsforſchers Carlyle gilt:„Ein Geſchlecht, das nichts lernen will. Stür⸗ zende Baſtillen, Weiberaufſtände, Tauſende rauchender Herren- häuſer, ein Land, in dem keine andere Ernte reift, als das blutige Eiſen der Revolutionäre: das wären doch Lehren, die eindringlich genug mahnen; aber ſie haben daraus nichts gelernt.“ — Ueber das Paſſionsſpiel, welches am kommenden Sonntag, Montag und Otenstag durch die Künſtlertruppe Faßnacht auch bier im Freiſchützſaale zur Aufführung ge⸗ langt, ſchreibt die Bruchſaler Zeitung: — Bruchſal, 24. Jan. Es iſt eine erſchütternde und doch erhebende Stimmung, die den Chriſten immer wieder ergreift, wenn er das Erlöſungswerk Chriſti an ſeinem Geiſte vorüberztehen läßt. Dieſes gewaltige Drama, das vor nahe⸗ zu 2000 Jahren ſich entrollte, dem Auge lebend und in Die Ermäch⸗ Behandlungsver— Trachten und Dekorationen jener Zeit vorzuführen, iſt der Zweck der beruͤhmten Oberammergauer Paſſionsſpiele, und auch ebenſo der Schauſpielertruppe, die unter der Leitung des Herrn Faßnacht an den beiden letzten Tagen hier Vorſtellungen gab. Daß ihre Beſtrebungen, bei der Bruchſaler Bevölkerung Anklang fanden, beweiſt der zahlreiche Beſuch der drei ſtattge⸗ habten Aufführungen. Und es war auch der Mühe und des Opfers wert, teilzunehmen. Mit verſtändnisvoler Hingabe wurden die Rollen durchgeführt, ſodaß die Leidensgeſchichte, die in einzelnen Stationen vom Abendmahl bis zur Auferſtehung an unſerem Auge vorüberzog, großen Elndruck machten. Wohl⸗ tuend ſticht die erhabene Ruhe und Würde des Hellandes und die Ergebung ſeines Anhanges von dem wilden Geſchrei der fanatiſterten Chriſtushaſſer ab. Auch die Erſcheinung des Judas, namentlich beim Verrat und in ſeinen Reuequalen, iſt gut gegeben. Unſer beſonderes Mitgefühl erregt der Schmerz der Frauengeſtalten, vorab Marias, bei dem Abſchled auf dem Kreuzweg und bei der Kreuzabnahme. Pontius Pilatus iſt die Verkörperung der gerechten Römerherrſchaft; aber dem Draͤngen des leidenſchaftlichen Hohenprieſters Kaiphas und ſeines Synods, die unterſtützt ſind durch den Haß des Volkes, muß er nachgeben und das Todesurteil Chriſti unterſchreiben. Und dieſer läßt alles, Beſchuldigung, Mißhand lung, Schmach und Tod geduldig über ſich ergehen, während er für die Seinen betet und ſie tröſtet; in ihre Mitte kehrt er nach der glor⸗ reichen Auferſtehung wieder zurück. Von beſonders günſtieem Einfluß auf das Spiel waren die herrlichen Gewänder und Rüſtupgen, die bei dem lebenden Bilde am Schluße noch ein- mal das Auge erfreuten. Möge Herr Faßnacht mit ſeiner Künſtlertruppe auch anderwärts reichen Anklang finden. Aus Nah und Fern. In Lampertheim wurden bei der letzten ſtaat⸗ lichen Holzverſteigerung folgende Durchſchnittspreiſe erzielt: a. Nutzholz: Kiefernderbſtangen 1. Kloſſe(2 Meter lange Schweinaſtelllegner) pro Fm. 16,30 Mk. b. Brenn⸗ holz: Scheiter: Buche pro Rm 9,38 Mk. Eiche pro Rm 7 Mk. Kiefer pro Rm 6,62 Mk. Knüppel: Buche pro Rm 8.55 Mk. Eiche pro Rm 7,50 Mt. Kiefer pro Rm 5,70 Mk. Knüppelreiſig: Bucke pro Rm 2,12 Mk. Eiche pro Rm 2,60 Mk. Kiefer pro Rm 2,42 Mk. Stöcke: Buche pro Em 3 Mk. Eiche pro Rm 2,75 Mk. Stöcke pro Rm 2,85 Mk. — Heddesheim, 17. März. Die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche iſt hier in erheblichem Maße aufgetreten und nimmt tagtäglich einen bedrohlicheren Umfang an. Am Dienstag wurden von der Abdeckerei Ladenburg beim Landwirt Johann Ganninger vier verendete Schweine abgeholt. Auf Anordnung des Bezirksamt murden bei den verſeuchten Häuſern Poſten aufgeſtellt, um einer weiteren Verſchleppung vorzubeugen.— Beim Landwirt Joſeph Heinz, in deſſen Hauſe ſich die Poſt⸗ agentur befindet, iſt ebenfalls dieſe Seuche ausgebrochen und iſt dies ein gefährlicher Umſtand für das Publikum, das bei der Poſt ein- und ausgehen muß.— Vor etwa 3 Wochen wurde dem Milchhändler Fritz Alles von hier nach Feuden⸗ heim ein auf ſeiner Milchkutſche ſtehender Korb mit ca. 60 friſchen Eiern geſtohlen. Der Gendarmerie iſt es nun ge⸗ lungen, den Eierdieb ausfindig zu machen. Es iſt ein hleſtger 20 jähriger Burſche, der die Eier noch am ſelben Tage auf dem Mannheimer Wochenmakt verkaufte. Trotzdem dieſelben wohl ſchon verzehrt ſein dürften, werden ſie wohl für den Dieb von der Gerichtskuͤche nachträglich noch etwas hart ge; ſotten werden. — Mannheim, 17. März. Vorgeſtern nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr ſtürzte ſich die 32jährige Ehefrau Maria Lützel beim Birkenhäuschen in den Rhein. Von Spaziergängern konnte ſie aber noch rechtzeitig herausgezogen werden. Die Lebensmüde, welche die Tat aus Furcht vor Strafe beging, wurde ins allgemeine Krankenhaus gebracht.— Der Regiſt⸗ rator Friedrich Heidt hat heute vormittag ſeine beiden jüngſten Kinder ein Mädchen von 2½ Jahren und einen Knaben von 10 Jahren und darauf ſich ſelbſt durch Revolverſchüſſe getötet. Die Gattin Heldis war am Samstag einer Nerbpenheilanſtalt übergeben worden und dieſer Schlag hatte offenbar den Mann aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht gebracht.— Die Kriminal- poltzei iſt bedeutenden Kohlendlebſtählen auf die Spur gekommen. Man verhaftete den ElſenbahnAſſiſtenten Künzler, der im Ein⸗ verſtändnis mit einem Platzmeiſter und einem Lagerverwalter der Harpener Bergbau- und Schiffahrt⸗ Aktien ⸗Geſellſchaft Schlebungen großen Stils vornahm. Durch gefaͤlſchte Fracht⸗ briefe wurden ganze Waggons Kohlen an andere Empfänger geleitet. Ein Waggon, der irrtümlich ſtatt nach Weinheim nach Ladenburg ging, wurde zum Verräter. Auch die beiden Beamten der Harpener Geſellſchaft wurden verhaftet. — Heppenheim, 17. März. Der aus der Landes⸗ irrenanſtalt Heppenheim vor kurzem entflohene Geiſteskrauke Wilhelm L. aus Groß ⸗Gerau wurde in Magdeburg aufgegriffen und wird nun wieder in die Anſtalt nach Heppenheim zurück transportiert. — Gan Algesheim, 17. März. Der etwa 45 Jahre alte Stadtrat Theobald Heſſel von hier wollte aus reiten. An einer Wegegabel ſcheute das Pferd und warf den Reiter ab. Heſſel trug ſo ſchwere innere Verletzungen davon, daß er, obſchon ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war, nach kurzer Zeit verſtarb. — Kaiſerslautern, 17. März. Ver ehemalige ſozial⸗ demokratiſche Stadtrat Peter Wolf in Kaiſerslautern, der wegen Unterſchlagung, Veruntreuung und Urkundenfäl⸗ ſchung flüchtig geworden, in Hamburg jedoch verhaftet worden war, iſt von der Strafkammer in Kaiſerslautern zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. — Heidelberg, 17. März. Der bekannte Chirurg der Heidelberger Univerſität, Profeſſor Dr. Völker, hat ſich nach Oberſtdorf im Algäu begeben, um einen von ihm kon⸗ ſtruierten Aeroplan fertigzuſtellen und daran anſchlie⸗ ßend die erſten Flugverſuche zu unternehmen. — Frankfurt a. M., 17. März. Prinz Heinrich von Zreußen, der Protektor des Fluges durch die oberrheiniſche Tiefebene, der Ende Mai vor ſich gehen ſoll, präſidierte einer Sitzung eines Arbeitsausſchuſſes in Frankfurt am nd zum d aa, deen. kira ſch die Par wonach die e m der E bon hei der Negierun Die f ömmiſſton Neichspattei dem konſere Unterſrützun kultur in de Centrumsab zur Jörheru zur örberun ſrechung gin, 180 2 Ftied lter Greh aufe. 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