46 2 E 2 2 — . 1 5 1 — — — 2 N 2 77 2 N 1 A f —— D E W 15—1 * 2 l — 2 I. 3 2 r 2 e 2 EE ff 7 Nh. 7 N 6 ff. 3= 8 pg. 0 Vfg. 4 Ng. 5 fz D Nfg. 5 Pfg. 5 Uf. 1. 4 n 11 I Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Erſcheint Dienstags, Fernſprech Nr. 20 liernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim. — Geſchäftsſtelle: Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Nr. 37. Dienstag, den 28. März 1011. 27. Jahrgang. Das liberale Kulturkampfs⸗ programm. In den Debatten, die in den Berliner und Karls⸗ ruher Parlamenten über den Antimoderniſteneid und Ver⸗ wandtes gepflogen worden ſind, haben die Liberalen immer behauptet, von einem neuen Kulturkampf ſei keine Rede. Und wenn in der Centrumspreſſe auf bedenkliche Erſcheinungen in dieſer Richtung hingewieſen wurde, dann quälte ſich die liberale Preſſe allerlei Witzverſuche ab, um ſich über die Kulturkampfsſorge des Centrums luſtig zu machen. In engerem Kreiſe hält man jedoch mit ſeiner wahren Meinung nicht hiuter dem Berge. In Ber⸗ lin, der freiſinnigen Hochburg, fühlt man ſich beſonders frei von irgend welchen Rückſichten auf katholiſche Kreiſe, und darum macht man in den freiſinnigen Bezirksver⸗ einen aus ſeinem Herzen keine Mördergrube. So hat der ehemalige freiſinnige zweite Vizepräſident des Reichstages. Stadtälteſter und Bankier, Mitglied der Leitung großer Grundſtücksſpekulationsgeſellſchaften, Kaempf in ſeinem Berliner Wahlkreiſe ausgeplaudert, was die anderen unter ſorgſam gewählten Worten ängſtlich verbergen. Nach ihm — Zeugnis:„Freiſinnige Zeitung“!— ſieht die liberale Auffaſſung von dem, was wir als Kulturkampf empfin⸗ den und ſo nennen müſſen, alſo aus: „Wir laſſen jedem ſeinen Glauben. Wir achten jede Religion und Konfeſſion; aber wir wehren uns dagegen, daß eine kirchenpolitiſche Partei politiſch ausſchlaggebend ſei. Wir wehren uns gegen die Unduldſamkeit, die in der Enzyklika des Papſtes hervorgetreten. Wir wehren uns gegen die geiſtige Knebelung, die zum Moderniſten⸗ eid geführt habe.“ Dieſe finanzmänniſche Harmloſigkeit in ethiſchen Din⸗ gen bedient ſich hier bei der Widergabe deſſen, was ſeine Fraktionskollegen aus der„hohen Schule“ hinter einem ſorgſam ausgeklügelten Wortſchwall verbergen, einer ſo brutal offenen Form, daß Herr Müller⸗Meiningen, der Oberkulturkämpfer der Partei, ſicher von größtem Schrecken befallen worden iſt. Herr Kaempf hat ja offenbar die gedrehten Begründungsverſuche der liberalen Hetzer für ihren Tamtam gegen den Antimoderniſteneid ebenſowenig begriffen, wie der Durchſchnittsliberale im Lande, und ſo„wehrt ſich“ Herr Kaempf mannhaft und mit fürch⸗ terlichen Schwerterſchwingen gegen„die geiſtige Knebelung“. Als ob der Papſt ihn, den Berliner Stadtälteſten uſw., geiſtig knebeln wollte! Wenn es nicht ſo überaus ernſt wäre, dann böte dieſe grandioſe Verſtänd nisloſigkeit dieſes Grundſtückſpekulations⸗Aufſichtsrates für die Motive der eigenen Partei Stoff zu unbezwingbarer Heiterkeit. Entlarvt Roman von Feller. 29(Nachdruck verboten) „Rechtfertigt das ſein Verbrechen?“ fragte Haber⸗ mann. „Nein, aber in gewiſſer Beziehung kann es ihn ent⸗ ſchuldigen. Werner hat den jungen Mann verleitet, im Hazard ſein Glück zu verſuchen; bedeutende Verluſte haben Theodor der Verzweiflung in die Arme getrieben wenn er mir nur dlieſen Fehltritt offen eingeſtanden hätte!“ „Davon wird ihn Werner abgehalten haben, der ja ſelbſt auch kein Bedenken trug, durch ein Verbrechen ſich ſeinen Verlegenheiten zu entreißen Seitdem es ruchbar geworden iſt, daß und weshalb die beiden entlaſſen wur⸗ den, hört man manches, wovon man vordem keine Ahnung hatte.“ Der alte Mann blickte unwillig auf. „Haben Sie mir nicht Ihr Wort gegeben, die ſtrengſte Verſchwiegenheit beachten zu wollen?“ fragte er mit leiſem Vorwurf. Ich habe mein Wort nicht gebrochen!“ entgegnete Habermann.„Sie dürfen nicht vergeſſen, daß das Ge⸗ heimnis auch anderen Leuten bekannt iſt; der Wucherer Korn hat kein Intereſſe daran, zu ſchweigen.“ „Was hört man nun?“ brach Wangenfeld nach einer Weile das Schweigen. „Om, ich habe nicht von einem, ſondern von mehreren Leuten die Aeußerung vernommen, es ſei unbegreiflich, daß Herr Wangenfeld nicht ſchon längſt der Sache ein Ende gemacht habe.“ „Inwiefern?“ „Infofern, als es vielen längſt bekannt geweſen iſt, daß Werner Sachs ſich keineswegs in den beſcheidenen Norhältniſſen eines Hausknechts bewegte. Es ſoll mit⸗ Aber man ſieht aus dieſer Kaempfſchen Acußerung doch, daß es lediglich die Inſtinkte der Religionsfeindlich⸗ keit des Liberalismus ſind, die hier treibend auftreten. Denn was geht die Leute um Herrn Kaempf die Verpflicht g der katholiſche Beiſt⸗ die Serpflichtung der atholiſchen Geiſt lichen auf das Glaubensbekenntnis etwas anderes iſt der Antimoderniſteneid wirklich nicht!— an?! Doch nicht das aller geringſte! Man ſucht eben aus jeder Handlung des päpſtlichen Stuhles Kapital für ſich herauszuſchlagen. So ſoll auch dieſe Angelegenheit des Antimoderniſteneides nur Stoff zur Hetze gegen das Cen⸗ trum liefern. Wir haben die Linksliberalen nicht zu fürchten. Da⸗ für ſind die Herren denn doch zu harmlos und macht los. Wir bedauern nur, daß auf dieſem Wege weitere Kreiſe in den Bereich der religiöſen Verhetzung hineinge— zogen werden zum Schaden des konfeſſionellen Friedens. Politiſche Nundſchau. —1+ 1 Berlin, 25. März. — Das Kaiſerpaar iſt in Wien eingetroffen und glänzend empfangen worden. Kaiſer Franz Joſeph hatte alles vorbereitet, um ſeine Gäſte auf das herzlichſte zu bewirten. Die Herrſchaften fuhren nach Schönbrunn, wo eine intime Familientafel ſtattfand. Später erfolgte die Weiterreiſe des deutſchen Kaiſerpaaxes nach Venedig. Dort trafen die hohen Herrſchaften im Laufe des Sams tages ein und wurden von dem Herzog der Abruzzen emp fangen. In Italien begannen um Mitternacht die Feſt⸗ lichkeiten aus Anlaß des füunfzigjährigen Beſtel ens des Königreichs. 28 * (Die elſaß⸗lothringiſche Verfaſſungskr ſis beginnt jetzt endlich auch den philoſophiſchen Reichskanzler ner⸗ vös zu machen. Er ſendet durch die offiziöſe„Nordd. Allg. Ztg.“ folgenden„kalten Waſſerſtrahl“ nach den Reichs⸗ landen: „Es iſt bedauerlich für die Sache, aber nicht entſcheidend, daß immer wieder Aeußerungen elſaß⸗ lothringiſcher Politiker dazu beitragen, die Bedenken gegen die Verfaſſungsreform zu verſtärken. Man gewinnt den Eindruck, als ob es bei dieſen Agitationen darauf an gelegt ſei, keine Verfaſſungsreform zuſtande kommen zu laſſen. Es wäre zu wünſchen, daß die ruhigen Elemente des Reichslandes ſich der Schädlichkeit und der Ge fahr ſolcher Treibereien bewußt werden.“ Was die Regierung jetzt erſt gemerkt zu haben ſcheint, wußte alle Welt ſchon längſt. Die Elſaß⸗Lothringer wollen in ihrer überwiegenden Mehrheit lieber gar keine Reform, als eine ſolche, von der ſie ſich für das Land nur Schein⸗ vorteile verſprechen. unter in ſeiner Wohnung hoch hergegangen ſein, und die Leute, die das behaupten, ſchonen ſeine Tochter auch nicht.“ Der alte Herr den Reiſenden. „Roſa hat Ihnen einmal einen Korb gegeben,“ be merkte er,„man behauptet, es ſei ein ſehr grobes Ge flecht geweſen.“ Habermann zuckte geringſchätzend die Achſeln. „Ich leugne das nicht,“ ſagte er,„ich glaubte be⸗ rechtigt zu ſein, mich einem Mädchen zu nähern, über deſſen guten Ruf der Stab gebrochen war Später hat Herr Fels Kapital daraus geſchlagen, ich mußte ihm das Vergnügen laſſen. Vielleicht iſt er von der Tugend und Sittenreinheit ſeiner Verlobten überzeugt, oder aber—“ b „Sprechen Sie es nicht aus!“ rief Wangenfeld.„Ich habe das Mädchen geachtet und niemals ihre Tugend be⸗ zweifelt, ja, ich billigte die Wahl Theodors, als er ſich mit ihr verlobte, weil ich mir ſagen mußte, er werde an der Seite dieſes Mädchens das Glück finden. Ich kann nicht dulden, daß Sie es mit Schmutz bewerfen!“— „Sie ſind zu weit gegangen, Sie haben Ihren per⸗ ſönlichen Haß mit in die Wagſchale geworfen.“ „Ich würde dieſen Punkt nie berührt haben, wenn Sie mich nicht aufgefordert hätten, Ihnen zu berichten, wie die öffentliche Meinung über die Vorfälle in dieſem Hauſe urteilt.“ „Ich haſſe das Mädchen nicht.“ „Schweigen wir davon. Iſt noch eine geſchäftliche Angelegenheit zu erledigen?“ „Nicht das ich wüßte!“ „So wollen wir für heute ſchließen; es iſt nahe an ſieben Uhr. Sollte abermals an irgend einem Orte in warf einen mißtrauiſchen Blick auf Ihrer Gegenwart die Rede auf dieſe Vorfälle gebracht Den Einfluß der Kirche auf die Schule, gegen den neuerdings auch in Lehrerkreiſen immer heftiger Sturm gelaufen wird, wollen die Konſervativen in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Centrum nicht geſchmälert wiſſen. In dieſem Sinne iſt eine Reſolution gehalten, die der Dresdener konſervative Verein gegen den ſächſiſchen Lehrerverein gefaßt hat, und deren Schlußtheſe alſo lautet: Wir erwarten, daß in dem neuen Schulgeſetz die heilsgeſchichtliche Bedeutung der bibliſchen Geſchichte und die für den Unterricht vom 5. bis 8. Schuljahre maß⸗ gebende Stellung des kleinen lutheriſchen Katechismus feſtgehalten, die Aufſicht der Kirche über den Re ligionsunterricht der Schule gewahrt, der religiöſe Lernſtoff in ſorgfältiger und nicht zu knapper Auswahf dargeboten und die bisherige Zahl der Religionsſtunden beibehalten oder doch nur unweſentlich vermindert wird. Leider wird auch dieſe energiſche Sprache die autikirchlichen Fanatiker nicht zur Beſinnung bringen. Europäiſches Ausland. Rußland. i ruſſiſch⸗chineſiſche Konflikt ſtrebt jetzt ſeinem Höhepunkt zu, und ein Krieg ſcheint unaus⸗ bleiblich, falls nicht China im letzten Augenblick nachgibt. Ein neues Ultimatum, welches von Rußland an China gerichtet worden iſt, ſchließt wie folgt: In Anbetracht der völlig en Nutzloſigkeit von Verhandlungen, in denen die chineſiſche Regierung nur einen Anlaß ſucht, die ruſſiſchen Vertragsrechte durch Argumente zu beſchränken, die ſie ſelbſt ſpäter fallen zu laſſen ge zwungen iſt, ſieht ſich die ruſſiſche Regierung genötigt, jetzt dieſem durch nichts gerechtfertigten Hinziehen ein Ende zu machen und die chineſiſche Regierung zu bitten, die Rechtmäßigkeit und die Uebereinſtimmung aller Punkte der ruſſiſchen vom 16. Februar mit den Verträgen formell zu beſtätigen. Nur nach einer der artigen Beſtätigung kann die kaiſerliche Regierung ein⸗ willigen, über die Fragen der Einführung von Zollab gaben, der Schaffung eines beſonderen Regimes für den Teehandel oder irgendwelche partielle Abänderungen des Vertrages vom Jahre 1881 in Verhandlung zu treten. Die kaiſerliche Regierung iſt bereit, auf die Antwort auf dieſe Note bis zum 28. März zu warten, ſie macht jedoch darauf aufmerkſam, daß ſie ſich, wenn bis zu dem an gegebenen Termin keine erſchöpfliche und befriedigende Antwort bezüglich: aller ſechs Punkte der vom 15. Februar eintrifft, die Freiheit des Handelns vor behält, und daß ſie die chineſiſche Regierung für die von ihr an den Tag gelegte Hartnäckigkeit verantwortlich mache. Dies unzweideutige Ultimatum hat noch einen beſonderen Nachdruck erhalten durch folgende Maßnahmen: Der neuernannte Chef des Irkutsker Militärbezirks Ge neral Nikitin iſt nach Irkutsk abgereiſt; er iſt zum Befehlhaber für einen etwaigen Chinakrieg deſigniert wor den. Im Kaſanſchen Militärbezirk finden Truppenver Der Note Note werden, ſo hören Sie nicht auf das Geſchwätz, ich bitte Sie darum.“ „Ihr Wunſch iſt mir Befehl, ſagte Habermann,„ich werde dieſes Thema nicht mehr berühren.“ „Es wird mir lieb ſein!“ „Wozu auch könnte es nützen! Die ſteht unzweifelhaft feſt und es iſt unerquicklich „Ja, unerquicklich in der Tat!“ fiel Wangenfeld ihm ungeduldig ins Wort. Habermann trug die Bücher in den Schrank und trat vor den kleinen Spiegel um ſeine Friſur zu ordnen. „Werden Sie den vakanten Poſten wieder beſetzen?“ fragte Habermann ſeinen Chef. „Ich weiß nicht ‚ich habe keine Luſt dazu.“ „Sie allein können aber die Arbeit nicht bewältigen. Wenn Sie mir die Führung der Bücher anvertrauen wollen⸗ ſo würde ich gern den Poſten übernehmen, es iſt kein Vergnügen, die Hälfte des Jahres auf der Landſtraße zu liegen.“ „Ich fürchte, Sie haben kein Wangenfeld lakoniſch.„Als Reiſender Poſten aus, ein guter Reiſender iſt in ſchlechter Buchhalter.“ „Hm, es käme auf die Probe an.“ „Ich habe wirklich keine Luſt ſie zu machen, wie ich überhaupt noch nicht weiß, b ich das Geſchäft fortſetzen werde.“ „Sie wollen es aufgeben?“ fragte Habermann über raſcht. „Vielleicht!“ „Es wäre unverzeihlich— ein ſo ſchönes Geſchäft!“ „Ich habe die Freudigkeit verloren!“ „Sie werden in der Arbeit vergeſſen lernen.“ Wangenfeld ſchüttelte zweifelnd das Haupt Schuld beider 77 Sitzfleiſch,“ ſagte füllen Sie Ihren der Regel ein Fortſetzung folgt. 2* — — —— ä— —.——————.—¼—— ſchiebungen ſtatt Die Stimmung iſt wegen der äußeren wie der inneren Lage recht erregt. Im Anſchluß hieran verzeichnen wir die neueſten Mel dungen: Der Dumäpräſident Gutſchkow hat ſein Amt niedergele gt. Wahrſcheinlich wird Fürſt Wokonski ihn ekſetzen, da die Oktobriſten keinen Kandidaten ihrer Fraktion aufſtellen wollen. Der Zar geſtattete dem Mi niſterpräſidenten Stolypin die Entfernung von 24 Mit gliedern aus dem Reichsrat, darunter auch des Grafen Witte. Stolypin begnügte ſich jedoch mit dem Aus ſchluß Durnowos und Trepows. Meriko. * Der Rücktritt der mexikaniſchen Regie⸗ rung hat auf die Stimmung in den Vereinigten Staaten beruhigend gewirkt Trotzdem ſind die Aus chten auf einen ſchnellen Friedensſchluß der Regierung mit den Rebellen keine allzu günſtigen. Von dieſen wird der Präſi dent Diaz nach wie vor als das Hinternis der raſchen Verſtändigung bezeichnet. Der Rücktritt des Ka⸗ binetts befriedigt allein die Rebellen nicht. Sie er⸗ warten jedoch, daß Präſident Diaz eine längere Europareiſe zu ſeiner Erholung antreten und die Re⸗ gierung dem Miniſter Limantou r und dem General Reyes übergeben wird Dadurch würde der Frieden geſichert ſein, weil beide die Agrarreform befürworten, während das bisherige Kabinett faſt ausſchließlich aus gro— ßen Landbeſitzern zuſammengeſetzt war. Nach einer ande- ren Meldung hat Präſident Taft dem Gouverneur von Kalifornien eine Botſchaft geſendet, deren Inhalt nicht genauer bekannt iſt, welche aber einer weiteren gegen die Japaner gerichteten Geſetzgebung Einhalt gebietet. Wie es heißt, wird das Geſetz, welches Fremden den Land— beſitz verbietet, nicht in Wirkſamkeit geſetzt werden.— Der mexikaniſche Botſchafter in Waſhington de la Barra hat em Präſiddenten Diaz mitgeteilt, daß er das Mi⸗ niſterium des Aeu ßern annehme. Deutſcher Reichstag. IJ Berlin, 24. März. Im Reichstag wurden heute, nachdem geſtern das Gehalt des Kolonialſtaatsſekretärs und die Koſten der allgemeinen Kolonialverwaltung bewilligt worden waren, die Etats der einzelnen Schutzgebiete beraten. Beim Etat für Oſtafrika wurden der dortige Lehrermangel, mißliche Hygieniſche Zuſtände und die Verſorgung ehemaliger Ko⸗ Jonialbeamten beklagt. Den Angriffen des Abg. Dr. Arendt(Rp.) auf den oſtafrikaniſchen Gouverneur Re chenberg, der wegen ſeiner eingeborenenfreundlichen Hal tung in den Kreiſen der Unternehmer nicht gut ange⸗ ſchrieben iſt, traten der Staatsſekretär ebenſo wie die Abgg. Erzberger(Etr.) und Ledebour(Soz.) ent⸗ ſchieden entgegen, da eine Ausbeutung der Eingeborenen nicht im Sinne unſerer Kolonialpolitik liegen dürfe. Zur Bekämpfung der Schlafkrankheit wurden den Aus⸗ gaben für Kamerun und Togo 15 000 Mk. neu zugefügt. Beim Etat für Südweſtafrika wurde aufs neue die Frage der Nachverzollung erörtert, in der der Staatsſekretär auf dem Standpunkt ſteht, daß eine korrekte Verzollung zwar noch nicht erreicht, die Rückzahlung des Zolles aber nur eine Begünſtigung der Großfirmen darſtellen würde. Ohne weſentliche Debatte wurden die Etats für Samoa, Neu-Guinea und damit der ganze Kolonialetat erledigt. Dienstag: Reichseiſenbahnetat. Rote Worte und Taten. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die Herrn Genoſſen im Schreien und Kritiſteren immer die erſten ſind, wenn ſie aber zu Taten berufen werden, meiſtens verſogen. Daß unſere neuen Gemeinderäte in dieſer Beziehung auch noch keine Lor- beeren geſammelt haben, das dürfte jetzt ſo ziemlich jedermann klar ſein. Einſichtigen Leuten war der Gang der Dinge vor- her ſchon klar; denn daß die Wirtſchaft des alten Gemeinde⸗ rates— abgeſehen von Fehlern die überall vorkommen— keine ſolche Lotterwirtſchaft war, wie die Herrn Genoſſen es darſtellten, das konnte jeder einſehen, der es überhaupt ein ⸗ ſehen wollte. Das zeigt auch der am letzten Samſtag mitge⸗ teilte Voranſchlag für die Gemeinde. Wenn eine Gemeinde nach ſolchen ungeheuren notwendigen Ausgaben wie Schulhaus⸗ neubau, Straßenanlagen etc., finanziell ſo günſtig abſchließt, wie es hier geſchehen iſt, dann zeugt das wahrhaftig nicht von Verſchwendung, ſondern von weiſer Sparſamkeit. An Ernſt und Gewiſſenhaftigkeit, an Einſicht und Kenntniſſen können die„Alten“ gewiß jeden Vergleich mit den„Neuen“ aus- halten. Bevor die„Neuen“ einen Beweis threr größeren Befähigung erbracht haben, wird dieſes Urteil beſtehen bleiben. Bis jetzt iſt nichts Derartiges geſchehen. Ja, es iſt nicht einmal ein Verſuch gemacht worden, die ſeinerzelt marktſchreieriſch angekündigten goldenen, die ſteuerloſen Zeiten auch nur anzubahnen. Warum? Well die Dinge in Wirklichkeit anders aus ſehen als bei der Agitation im Wirtshaus, ia der Werkſtatt oder in der Bahn. Solange den Herrn die Wunderkraft nicht zukommt, ſolange können wir gewöhnlichen Sterblichen nicht daran glauben, daß ſie die ſteigenden Ausgaben der wachſenden Gemeinde mit kleiner werdenden Steuerzetteln decken. Oder irren wir uns. Haben die Herrn Genoſſen nicht ſchon auf neue Stenerquellen hingewieſen? Gewiß ſchon bei der erſten Sitzung haben ſie ſchon einen leiſen Verſuch gewagt: Man raubt den Viern; heimern ſo nach und nach ihren Bürgeruntz en. Welch herrlicher Gedanke läßt ſich daran anknäpfen: Das Vermögen der Bürger wird allgemeines Gemeindegut zur Deckung der laufenden Ausgaben. Dann müſſen doch die Steuerzettel kleiner werden. So oder ähnlich wurde ja manchmal hinterm Bierkrug philsſophiert. Das iſt ungefähr gerade ſo, wie wenn einer dem andern 100 Mk. wegnimmt und ihm für die 100 Mk. großmütig ein Zehn- Mark- Stück ſchenkt. Die Bürger bezahlen dann vielleicht anfangs weniger Steuern, dafür wird ihnen ein ungleich höherer Bürgeruutzen abgenommen. Aber ſelbſt mit dem Kleiner⸗ werden des Steuerzettels hat es ſeine eigne Bewandtuis. Nehmt nur einmal den Bürgernutzen weg und betrachtet das nächſte Jahr den Voranſchlag; dann werdet ihr unter „Armenunterſtützungen“ einen Poſten finden, der ſchrecklich in die Höhe geſchnellt iſt. Wer vorher vom Bürgeruntzen gelebt hat, der wird daun von der Armenunter· erden nur wenig Und auf die rabſchlag auch notwendige Aufgaben und Wie lange dauerts und das alles Irdiſchen gegangen. er die alte Höhe und ſteigen ger bezahlen die Steuer wie vorher, Beiſpiele für eine ſolche Kreösgang fehlen nicht. goldnen Aepfel r zu verfänglich ſtützung leben und die Steuerzettel w oder gar nicht verkleinert erſcheinen. Dauer wird dieſer eventuelle, unmerkliche Steue nicht anhalten. Da kommen neue, Ausgaben für die Gemeinde. Bürgervermögen iſt den Weg Steuerzettel haben bald wied immer mehr. der Bürgernuntzen a Buͤrgerentrechtung und einen ſolchen Für manche allerdings hingen des Viernheimer Bürgeruntzens ga eine nette Steuerquelle! 2! nicht wahr. ch ein anderes Mittel bereit, um die zumindern. Dies Mittel liegt auf dem Sie haben für die ber iſt dahin. Aber ſie haben no druckenden Laſten herab Gebiet der Schule. Wohnungsgeldes auf 350 Mk. geſtimmt. wurden ſie darob von„ihren Leuten“ Was war die Antwort? Erhohung des Wie vorauszuſehen, gehörig hergenommen. Anſtatt die Anſicht ſachlich zu be⸗ wurde mit großen Worten verkündet: müſſen die Lehrer auch mehr Stunden daun wird dabei noch geſpart.“ Sparſyſtem ſpruchrelf. illigt werden. Bei der letzten Sitzung Zwei neue Aber 2 neue Lehrer Das verſtehe, wer es kann. ohne Klaſſenlehrer mitgeſchleift die Kinder aufs vollkommenſte Nein, dunkel iſt der Rede Sinn. Herrn vergeſſen ja ganz ihr ſozialdemokratiſches Pro⸗ aramm, wonach jeder Lehrer zum Zweck eines be Unterrichtes nur 40 Kinder er wir für die ca. 340 Kinder, die aufgenommen, allein 8 Lehrer nötig dann dieſes Klaſſen mußten bew ſoll es nicht geben! vollſtändige Klaſſen ſollen werden? Und dabei ſollen unterrichtet werden? halten ſoll. Darnach hätten an Oſtern in die Schule „während nur 4 dafür Im ganzen müßten wir ca. 50 Lehrer hier gen 32. Welch ein Unterſchied vorgeſehen ſind. haben, ſtatt der u zwiſchen Worten und Taten! Wiederum eine nette Art der ſoll herhalten. beſſere Erkenntnis geko Unſtreitig die ori zuletzt entdeckte. kommt, mu Eſſen abge freunde den Schweſtern ſte im Dienſte der Kra Sie ſollen ſich nicht ein nbebdingt nöti Sparſamkeit. Die Schule ſt den Herrn unterdeſſen ſchon eine ginellſte Art der Sparſamkeit iſt die Damit die Gemeinde ſſen die Kraukeuſchweſtern Das iſt der Dank, den die Volks- zahlen für die zahlloſen Opfer, die nken, auch ihrer Kranken bringen. mal den Lebensunterhalt bei denen betteln in deren Dienſt ſie Leben und Geſundheit opfern. es über dieſen Punkt wird ja die nächſte Zeit Nur ſoviel ſei zu geben, das nichts an. Mit obrigkeitli Und was die proteſt. Eva auswärtigen Wohltaͤtigkeitsa doch auch den hieſi ergibt ſich aus dem Ganzen: flugblatt ſo keck abgeleug was mit Religion zuſa Grenzen und macht ſi zu etwas geſagt: Die Erlaubnis zum Sammeln Herrn Geuoſſen überhaupt cher Erlaubnis darf jeder ſammeln. ngeliſatlonsgeſellſchaften, was die nſtalten hier tun dürfen, das wird gen Schweſtern noch verſtattet ſein. Der im bekannten Wahl nete rote Haß gegen alles, mmenhängt, überſteigt alle ch überall Luft. „großen Taten ſucht man Wie im Reich, ſo im Staat, ſo in der Gemeinde! bleiben ſich immer und überall gleich. geht manchem Viernheimer Bürger doch endlich Die ange⸗ vergebens. ein Licht auf. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 27. März. weiteren Verbreitung der Maul- freie Umherlaufenlaſſen der Lützelſachſen, Hohenſachſen — Worms, 27. Marz. Schloſſermeiſters Exaer, der eine h hatte, wurde mehrere Tage lang Nach vlerzehntägiger Abw völlig entkräfteten Zuſtand in ei des elterlichen Hauſes, wohin er — Doſſeuheim, 27. März. Margarete Apfel wurde im Steinbruch d werkes ein Bein abgefahren, dem Gehweg liegenden Bremsberg überſchreiten wollte. akademiſchen Krankenhaus in Heidelberg wurde ihr das abgenommen. — Heidelberg, 27. Marz. vor 6 Uhr wurde in der Bergheimer Söhuchen des Schutzmanns Olier Straße von einem Wagen der ekektri fahren und auf der Stelle getötet. Metzgerladen und wollte die ein Waͤhrend er den ein elektriſcher Wagen, vor dem ſi retten vermochte. zweite tödliche Straßenbahnunfall. Griesheim, 26. März. Pferde des Landwirts F. Ki platz vor einem Automobil. Kiſſinger von ſeinem Wager Wegen der Gefahr der und Klauenſeuche wurde das Hunde in den Gemeinden Sulzbach, und Heddesheim bis auf weiteres Der 12jährige Sohn des ausliche Strafe zu befürchten von ſeinen Angehörigen ver⸗ eſenheit fand man ihn im nem verlaſſenen Hüͤhnerſtall ſich verkrochen hatte, vor. Der 44 Jahre alten es ſtaatlichen Porphyr⸗ als ſie beim Streuholen den über Am Freitag abend kurz ſtraße das 8 Jahre alte beim Ueberſchreiten der ſchen Straßenbahn über⸗ Der Knabe kam aus einem gekauften Waren ſchnell nach Fahrdamm überſchritt, kam ch das Lind nicht mehr zu ger Monate iſt dies der Geſtern ſcheuten die ſſinger von hier auf dem Uebungs- Die Pferde gingen durch, wobei n fiel und ſchwere Verletzungen — Mainz, 27. März. der Reutorſtraße der ſechsjährige Karl Brahm aus der Kapuzine Straßenbahn überfahren und ſo ſ 8/ Uhr im Hoſpital ſtarb. keinerlei Schuld. — Alzey, 27. März. Nacht der ſeit längerer Z beſitzer Engelhard von brennenden Pfeife ſeinem Bett 3 fing. Er wurde am Morgen tot im 3 Hauſe bringen. Innerhalb weni Freitag nachmittag wurde in Sohn des Magazinarbeiters rſtraße von der elektriſchen chwer verletzt, daß er abends Den Führer des Wagens trifft Im Bett erſtickt iſt in letzter eit ſchwer leidende frühere Fuhrwe n ks⸗ Engelhard kam mit ſeiner „ ſodaß dieſes Feuer immer aufgefunden. — Gießen, 27. März. Ein vorzügliches Obſtjahr war 1910; unſere Kceisſtraßenverwaltung hat über 18 000 Mk. für Obſt erlöſt, obwohl die etwa 15 000 Obſtbäume noch jung ſind. — Aus Oberheſſen, 27. März Trotz der im vorigen Jahr getroffenen Maßnahmen zur Verminderung der Feldmäuſe ſind dieſe noch in ſolcher Maſſe vorhanden, daß für das Jahr 1911 das ſchlimmſte zu erwarten iſt. Auf An⸗ regung der Landwirtſchaftskammer haben daher Gemeinden, Kreisſtraßenverwaltungen, Eiſenbahnbehörden einheitliche Ver- tilgungsmaßregeln beſchloſſen. — St. Ingbert, 27. März.(Eine ſeltene Wette.) Hier wettete ein junger Mann um zwanzig Mark, daß er eine Kröte lebend verſchlingen würde. Er gewann zwar die Wette, doch ſchwoll ihm nach dem Genuß der Kopf ſo an, daß er ſchwer krank darniederliegt. — Karlsruhe, 27. März. Durch die Polizei wurden bei der Kunſt. und Poſtkartenhandlung Schüler etwa 200 Poſtkarten mit Reproduktionen von Gemälden des Pariſer und Budapeſter Salons beſchlagnahmt. Lokale Nachrichten. »Vieryheim, 28. März »Der ſoziale Unterrichtskurs wird heute Abend ſeinen Abſchluß finden. Alle Teilnehmer werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Auch ſolche, die bisher noch nicht teilgenommen haben, ſind freundlich eingeladen. * Herr Michael Mandel von hier, ſeither bei der Kgl. Preuß. Armee⸗ Bauverwaltung in Mainz als Regierungs⸗ bauſekretär⸗Anwärter beſchäftigt, wurde durch das Kgl. Central⸗ Eiſenbahnamt Berlin zur Kgl. Preuß. und Großh. Heſſtſchen Eiſenbahndirektion in Mainz für die Laufbahn der techniſchen Eiſenbahnſekretäre daſelbſt ernannt. Theater in Viernheim. Montag, den 3. April, abends ½9 Uhr veranſtaltet die Direktion des Prinz⸗Wilhelm⸗ Theaters aus Weinheim hier im Saale„Zum Karpfen“ vor Abſchluß der Salſon noch eine Abſchieds ⸗Vorſtellung. Zur Auffuͤhrung gelangt das allbewährte Luſtſpiel„Die Herren Söhne“ von O. Walter und L. Stein, welches ſich an allen größeren Bühnen Deutſchlands einen bedeutenden Erfolg er- rungen hat.— In Anbetracht des großen Beifalls, den das letzte Gaſtſpiel des Weinheimer Enſembles hatte, hoffen wir, daß die Abſchieds Vorſtellung einen recht großen Anklang finden wird und der Beſuch ein reger iſt. Näheres aus dem Inſerat. Ballon„Altenburg“ verunglückt. (Kaum iſt eine Woche vergangen, als das letzte Ballonunglück ſich ereignete, wobei der Fabrikant Kayſer aus Krefeld in der Zuiderſee ſeinen Tod fand, ſo meldet man bereits wieder ein neues Unglück. Wie aus Kaſſel berichtet wird, iſt dort am Sonntag nachmittag der Frei⸗ ballon„Altenburg“ des Luftſchifferklubs Altenbura in Sachſen-Altenburg beim Landen in die Fulda geſtürzt. Er war vormittags 10 Uhr 30 Min. in Altenburg auf⸗ geſtiegen und wollte urſprünglich zur Nordſee fahren. Da aber das Wetter außerordentlich ſtürmiſch wurde, ſo ſchien es den Luftſchiffern geraten, in der Nähe von Kaſſel zu landen. Sie verſuchten zunächſt bei dem Dorfe Wahn⸗ hauſen Boden zu gewinnen, wurden aber von dem Sturm erfaßt und unterhalb der Fähre nach Kragenhof getrieben. Hier warfen ſie Ballaſt aus, überflogen den Sanders⸗ häuſer Höhenrücken und warfen das Schleppſeil aus. Da⸗ bei zogen ſie die Reißleine und ließen Gas entſtrömen. Auf dieſe Weiſe konnten ſie die Fulda überfliegen. In dieſem Augenblick riß aber die Ballonhülle, und der Sturmwind faßte den Freiballon und warf ihn ſamt der Gondel in den Strom. Dabei ſtürzten die Inſaſſen, Tabakfabrikant Richard G erhart aus Gera⸗Reuß, Hof⸗ buchdruckereibeſitzer Franz Geibel aus Altenburg, Ritter⸗ gutsbeſitzer Breitig aus Altenburg und Gerichtsaſſeſſor Dr. Wandelt aus Altenburg, in die Fulda. Den miß⸗ glückten Landungsverſuch hatte der Strommeiſter Imm⸗ ler von dem Schleuſenhauſe bei Spickershauſen aus beobachtet. Er machte ſofort ein großes Fährboot fahrt⸗ bereit und eilte den Luftſchiffern zu Hilfe. Mit Hilfe von Leuten gelang es dem Strommeiſter, die Luftſchiffer an das Land zu bringen, wo ihnen ſofort ärztliche Hilfe zu teil wurde. Dr. Wandelt, dem der linke Fuß gebrochen war, wurde im Automobil nach Kaſſel in ein Kranken haus gebracht. Der ſtark beſchädigte Ballon wurde mit vieler Mühe ans Land gezogen und hier, da er mit Waſſer gefüllt war, zerſchnitten, um auf dieſe Weiſe verladen werden zu können. Er wurde dann von Kragenhof nach Altenburg aufgegeben. Die drei anderen nichtverletzten Luftſchiffer fuhren, nachdem ſie die Kleider gewechſelt hatten, nach Kaſſel, von wo ſie in der Nacht die Heim⸗ reiſe antraten. Furchtbare Brandkataſtrophe in Newyork. :: Ein ſchreckliches Unglück, bei welchem nicht weniger als 150 Menſchen ihr Leben laſſen mußten, hat ſich in der Metropole der Vereinigten Staaten, Newyork, er⸗ eignet. In einem zehnſtöckigen Hauſe, in dem ſich eine Zelluloidfabrik befindet, brach ein Brand aus, der zahl⸗ reiche Opfer forderte. Man ſchützt die Zahl der Perſonen. die durch Herabſpringen aus den Fenſtern oder durch das Feuer den Tod gefunden haben, meiſt junge Mäd⸗ chen, auf 150. In der Fabrik waren gegen 1500 Per⸗ ſonen beſchäftigt. Das Feuer brach bei Geſchäftsſchluß während der Lohnzahlung aus. 800 Mädchen, die ſich im achten, neun⸗ ten und zehnten Stock aufhielten, wurden von einer gren⸗ zenloſen Panik ergriffen. Die eine Notleiter an der Rück⸗ ſeite des Gebäudes war den meiſten unbekannt. Die Mädchen krochen in ihrer Angſt meiſt auf die ſchmalen Vorſprünge und Simſe. Sobald ihre Kleider Feuer fin⸗ gen, ſprangen ſie auf die Straße hinab. Die Rettungsnetze erwieſen ſich als wertlos, weil zu viele gleichzeitig ſprangen. Die raſch von der Feuerwehr aufaeſpannten Netze riſſen, und die Leichen zerſchlugen im 1 I. Aar 1¹ 1 ute Mund u nchen roch licht r hi g 09 kernngz⸗ „ Cantill Heſſiſchen dehnen . dur „Nlhean. en“ In 9. Zur Hetten an allen folg er · den das fen pit ug finden Juerg. — lück. ͥ letzte Kabſer o meldet Faſſel er gtei burg in eitürzt g f en. De o ſchien Kaſſel Vahn Sturm trieben anders 3. Da römen u. In id der 1 amt faſſen 9, Hof⸗ Ritter ſſeſſor miß⸗ Imm Fall die eiſernen Gitter der Vorſyprunge, praltten auf die Trottoire auf oder ſtürzten in die Keller. Man ſah Jüng⸗ linge und Mädchen auf die himmelhohen Vorſprünge hin austreten, ſich umarmen und küſſen, ehe ſie gemeinſchaft⸗ lich den Sprung in die gähnende Tiefe wagten. Ueber hundert Leichen lagen in langer Reihe längs der Straße gebettet. Mindeſtens 150 Perſonen ſind durch Brand oder Sturz umgekommen, 148 Leichen wurden nachts geborgen. Die Aufzüge zu den einzelnen Stock werken konnten bald nach Ausbruch des Brandes nicht mehr fahren, da ſie von den Anſtürmenden raſch ver ſtopft wurden. Die Mädchen ſprangen entſetzt in die Schachte. Viele verkohlte und verſtümmelte Leichen wurden auch in der Fabrik und in den Höfen gefunden. Hunderte der von der Glut arg Bedrängten wurden über das Dach von mutigen Studenten der angrenzenden Newyork-Uni verfität gerettet. Ein Mann im Innern des brennenden Gebäudes hatte anſcheinend den Verſtand verloren; er warf etwa ein Dutzend Mädchen aus einem Fenſter des zehnten Stockes und ſprang dann hinterher. D d meiſtens italieniſcher Nationalität. Kataſtrophe wird allgemein frevelhafter Nach⸗ läffigleit zugeſchrieben. Das Gebäude war für feuerfeſt erklärt worden, und man hatte deshalb unterlaſſen, die beiden Hauptſeiten mit Feuerleitern zu verſehen. Nur an Nebenſeiten waren, wie ſchon gemeldet, ſolche ange bracht, und dieſe waren für viele unerreichbar. Aus Stadt und Land. * Furchtbare Eiſenbahnkataſtrophe in Amerika. Im amerikaniſchen Staate Georgia ſtürzte der Expreßzug der Antlantic⸗Küſten⸗Linie, der viel von Floridareiſenden be nutzt wird, bei Ocilla in den Alaphafluß, da die über das Waſſer führende Hängebrücke geborſten war. 40 Perſonen fanden nach den bisherigen Berichten den Tod. Die erſten Paſſagiere wurden in ihren Schlafkojen unter Waſſer geriſſen. 20 Perſonen ertranken oder wurden zer ſchmettert. Viele Perſonen wurden ſchwer verletzt, doch ie Opfer wird die endgiltige Todesliſte eine noch höhere Zahl von Opfern aufweiſen. * Winter im März. In der Eifel, am Hunsrück und im Moſeltal ſchneit es ſeit Samstag bei heftigem Sturme ohne Unterlaß. Die Schneehöhe beträgt im Ge ze 30 Zentimeter. Seit Sonntag herrſcht, wie aus Konſtanz gemeldet wird, in dem ganzen Gebiete des Boden⸗ ſees Schnee, Regen und Sturm. Gegen Sonntag mittag ing über dem Bodenſee, dem Schwarzwald und dem Alpengebiet ein orkanartiges Schneegeſtöber nieder. „Schwere Stürme im Kanal. An der Küſte herrſcht geſtiger Sturm, der am Sonntag ſogar das Auslaufen der Poſtdampfer unmöglich machte. Der Dampfer„Ru der Linie Tilbury—Oſtende und der Dampfer zuette“ ſind bis jetzt nicht angekommen. Das Fiſcher boot„Nr. 114“ wurde vom Sturm zertrümmert. Die kannſchaft wurde gerettet. Die Telegraphenverbindung mit Deutſchland iſt teilweiſe unterbrochen. Die Poſt aus Frankreich und Deutſchland iſt in London nicht einge⸗ troffen. r Pöbelunruhen in Barcelona. Wie über Cerbere aus Barcelona gemeldet wird, griff eine große Volksmenge mu der vergangenen Nacht die Angeſtellten der Straßenbahn an, weil ein Arbeiter von einem Wagen beim Ueberſchreiten der Straße zermalmt worden war. Zwei Straßenbahnwagen wurden umgeworfen. Erſt in ſpäter Nacht wurde die Ruhe durch Militär und Polizei wieder hergeſtellt. Zum 100. Geburtstage Robert Wilhelm Bunſens. Am letzten Tage des März ſind 100 Jahre verfloſſen. ſeit Robert Wilhelm Bunſen, der nachmals ſo berühmte Chemiker, das Licht der Welt in Göttingen erblickte. B unſen, der mehrere, nach ihm benannte, für die Chemie gußerſt wichtige Apparate konſtruiert hat, hat ſich be⸗ ſonders durch die Entdeckung der Spektralanalyſe einen unvergänglichen Namen geſchaffen; auch als Schriftſteller auf dem Gebiete ſeiner Wiſſenſchaft war er außerordentlich vielſeitig und fruchtbar. e Winter am Rhein. Am Niederrhein iſt über⸗ raſchend ſtarker Schneefall eingetreten. Die Schneedecke liegt ſo hoch wie den ganzen Winter noch nicht. Auch in Köln ſetzte am Freitag abend außerordentlicher Schneefall ein, der am Samstag mittag noch anhielt. Die ganze Landſchaft iſt mit Schnee bedeckt, ſo daß ſie den Eindruck macht, als ob wir uns im tiefſten Winter befinden. Da mit der Garten- und Gemüſekultur bereits begonnen iſt, dürfte der Rückſchlag in den Winter großen Schaden angerichtet haben. In der Eifel und im Siebengebirge liegt der Schnee ſo hoch, daß der Verkehr geſtört iſt. Wieder ein Schülerſelbſtmord. Weil er die Prüfung zum einjährig⸗freiwilligen Dienſt nicht beſtanden hat, hat der 19 jährige Realſchüler Wege in Königsberg Selbſtmord durch Ertränken begangen. * 64000 Mark unterſchlagen. Auf dem Zentral⸗ bahnhof Baſel wurde der wegen Unterſchlagung von 44000 Mark verfolgte Kaufmann Ignaz Markowitz aus Budapeſt verhaftet. Er trug Schmuckſachen in hohem Werte bei ſich, ebenſo einen Gepäckſchein für einen Koffer, der nach Paris aufgegeben iſt. M. erhielt von einem Derliner Juwelenhändler die Schm: u kſachen mit der Weiſung, ſie in Köln zu verkaufen oder zu verſetzen. Er hat in Berlin für 1000 Mark Brillanten verſetzt, um Reiſegeld zu haben. Statt nach Köln, fuhr er direkt nach Baſel, wo dann ſeine Verhaftung erfolgte. Dynamitexploſion auf einer engliſchen Kohlengrube. Bei Burton on Trent flog das Dynamitmagazin einer Kohlengrube in die Luft. In der Nähe des Magazins waren alle Bäume aus der Erde geriſſen, die Mauern des Gebäudes waren in einen Schutthaufen umgewandelt und das Dach war auf eine benachbarte Farm niederge⸗ fallen. Ein Fuhrmann, der eine Quantität des Spreng⸗ ſtoffes nach der Grube bringen ſollte, war von der Wucht der Exploſion vollkommen zermalmt worden, während ſein Pferd nur eine leichte Verletzung am Kopfe durch einen Stein erlitten hatte. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Auf Grund des ſogenannten Künſtlerparagraphen er⸗ hielt der jugendliche Kunſtmaler Dietrich aus Kadinen, der die Bildniſſe des Kaiſers und eines Fiſchers auf Ma⸗ jolika hervorragend künſtleriſch gemalt hatte, die Berech⸗ tigung zum Einjährig⸗Freiwilkigendieuſt. In der Prager Vorstadt Lieben riß ſich ein Bei⸗ wagen der elektriſchen Bahn los und rollte den Abhang hinab Er ſtieß mit einem dicht vor ihm fahrenden Wagen zuſammen, wobei zwei Perſonen lebensgefährlich, zwei leichter verletzt wurden. Gerichts erichtsſaal. A Roheitsakt eines Chauffeurs. Das Schwurgericht Trier verurteilte den Chauffeur Engel, der bei einem Spaziergang mit ſeiner Frau dieſe plötzlich in die Moſel geſtoßen hatte, wegen Mordverſuchs zu ſieben Jahren Zuchthaus. Die Frau hatte nur mit Mühe gerettet wer den können. E Ein vertierter Menſch. Wegen viehiſcher, kaum glaublicher Kindesmißhandlung wurde der Arbeiter Sol⸗ lanck in Berlin, der ſein Kind zu Tode geprügelt hat, zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt Ein Mieltſchin⸗Prozeß in Aachen. Nach zweitägiger Verhandlung vor dem Landgericht Aachen wurde das Urteil in einem Prozeß wegen der Vorgänge in der Für⸗ ſorgeanſtalt Mauel bei Gemünd gefällt. Die Haupt⸗ angeklagten, unter ihnen die Ehefrau des früheren Di⸗ rektos Warrlies, erhielten Gefängnisſtrafen von neun, acht, ſechs und drei Monaten, vier andere Geldſtrafen von 500, 50 und 20 Mk. Es handelt ſich um die Mißhandlung von Zöglingen, bei denen u. a. bis zu 150 Stockhieben ver⸗ abreicht wurden. Literatur. — Den Eltern der Erſt-Kommunikauten zur beſonderen Beachtung empfohlen! Mehr denn ſonſt iſt heutzutage die heranwachſende Jugend der Verführung preis- gegeben und um derſelben einen ſittlichen Halt zu bieten, der ſte anleitet, die im Elternhauſe wie im Schul- und Religions- unterrichte empfangene Anregung zu einem tugendhaften Leben wirkſam zu erhalten, iſt es nötig, denſelben gute Bucher zum Leſen zu geben und da dürfte wohl keines beſſer ſein, als die ſoeben in 7. Auflage erſch.:„Tugend ſchule“ oder Anleitung zu einem frommen Leden von Pfr. Beining.(Verlag der Alphonſus-Buchhandlung, Münſter i. W. Preis geb. 60 Pfg.) — Eltern können daher in der Tat gar kein beſſeres Werk tun, als wenn ſie dieſes Buch anſchaffen und den Inhalt mit ihren der Schule entlaſſenen Kindern an den Sonntag-Nach⸗ mittagen durchgehen und beſprechen! Auch Erwachſene können ſich des Buches mit großem Nutzen bedienen und ſei dasſelbe hiermit dringend empfohlen. Monika. Zeitſchrift für katholiſche Mütter und Hausfranen. Dieſes von der„Paͤdagegiſchen Stiftung Caſſtaneum“ in Donauwörth herausgegebene, von Fräulein E. M. Zimmerer vorzüglich redigierte Frauenblatt, hat ſeinen 43. Jahrgang be⸗ aonnen. Jährlich erſcheinen 52 illuſtrierte Nummern mit der Gratisbeigabe„Schutzengel“ zu dem außerordentlich niedrigen Preiſe von Mk. 1 50 pro Halbjahr. Die„Monika“ kämpft im Rahmen der katholiſchen Welt⸗ und Lebens anſchaunng für die guten alten Ideale des chriſtlichen Familienlebens, beobachtet aber auch zugleich wachſamen Auges die moderne Zeit und die Aufgaben, welche dieſe der Frau dringt. Sie bletet erbauliche Lebensbilder vorbildlicher Frauen, lebens wahre Erzählungen aus dem Pflichtenkreiſe der Gattin, Hausfrau und Mutter, ſachkundige Auſſätze über die Erziehung der Jugend in ihren verſchiedenen Altersſtufen. Sehr reich- haltig und zeitgemäß ausgeſtattet ſind auch die Sammelrubriken: „Die Frau und das ſoziale Leben“,„Was muß die Frau vom Recht wiſſen?“,„Die Frau in der Häuslichkeit“,„Mode“, „Geſundheitspflege“,„Küche“ uſw. Der Bildſchmuck wie auch die poetiſchen Gaben der Wochenſchrift ſtehen künſtleriſch durch⸗ aus auf der Höhe. Die Beilage„Schutzengel“, die auch ge⸗ ſondert als Kinderzeilſchrift zum Preiſe von 50 Pfg. pro Halb⸗ jahr bezogen werden kann, bietet ſchöne Märchen, feſſelnde Erzählungen und Ratſel in kindertümlicher Sprache, ferner Anleitung zu allerlei Beſchäftigungen, ſchließlich intereſſante Begebenheiten aus der Zeitgeſchichte u. a. m. Die Bilder ſind vorzüglich, oft voll ſonnigen Humors. Wie oft geben katholiſche Franen ihr gutes Geld für Familienblätter aus, die heute entſtehen und morgen vergehen und die ſich an Reichhaltigkeit, Gediegenheit und Billigkeit nicht im entfernteſten mit der„Monika“ vergleichen können. Sage mir, was du lieſt, ſo ſage ich dir, wer du biſt. Man verlange Probenummern der„Monika“ von der Buchhandlung Ludwig Auer in Donauwörth. Tausendfach bewährte Nahrung bei: Brechdurchfall, „Nndernahrung Diarrhöe, -Krantentest Darmlatarrh, etc. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Viernheim. Auläßlich des Ausbruchs der Maul⸗ und Klauenſeuche in der Hofraite Friedrichſtraße Nr. 11 dahier, ſind die nach- ſtehend abgedruckten Anordnungen getroffen. Dieſe bleiben bis auf Weiteres in Kraft und empfehlen wir den Octsein⸗ wohnern genaue Beachtung der Beſtimmungen und die groͤßte Sorgfalt, damit eine Weiterverbreitung der Seuche vermieden wird und die Aufhebung der Sperrmaßregeln bald wieder erfolgen kann. Da die Seuche ſehr leicht durch Milch verbreitet werden kann, ſo möchten wir dringend empfehlen, ſämtliche gekaufte Milch vor dem Gebrauch abzukochen. Viernheim, 27. März 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul⸗ und Kleuenſeuche in Viernheim. Nachdem in Viernheim durch das Großh. Kreisve⸗ terinäramt Bensheim die Maul- und Klauenſeuche feſt geſtellt worden iſt, ordnen wir auf Grund der§§ 57 ff. der Reichs- inſtruktion zu dem Reichsgeſetz, die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen beſtreffend, vom 23. Juni 1880, 1. Mai 1894 und auf Grund der Ausſchreiben Großh. Miniſteriums des Innern vom 10. März 1908 zu Nr. M. d. J. II 1215 und 22. Februar 1911 hiermit folgendes an: I. Es wird ein Sperrbezirk gebildet. Dieſer Sperr⸗ bezirk umfaßt den Ort und die ganze Gemarkung Viernheim. II. Für den Sperrbezirk werden folgende Anord⸗ nungen getroffen: Sämtliche Wiederkäuer und Schweine des Sperrbezirks unterliegen der Stallſperre. Dieſe Stallſperre dauert ſo lange, bis ſie von uns ausdrücklich aufgehoben wird. Die Benutzung von Rindviehgeſpannen aus nicht verſeuchten Ge⸗ höften zur Feldarbeit iſt nur den Perſonen geſtattet, die ſich im Beſitz eines beſonderen von uns erteilten Erlaubnisſcheines befinden. Die Plätze vor den Stalltüren und die Straßen vor den Gehöftseingängen ſowie die gepflaſterten Wege an den Ställen und auf dem Hofe verſeuchter Gehöfte ſind dreimal täglich durch Uebergteßen mit Kalkwaſſer zu desinfizieren. 3. Das Gefluͤgel iſt ſo einzuſperren, daß es den Hof nicht verloſſen kann. 4. Die Hunde ſind feſtzulegen, Katzen, die gewohnheits⸗ mäßig den Hof verlaſſen, ſind einzuſperren. Durch den Sperrbezirk darf Kleuenvieh weder getrieben, noch geführt, noch im Geſpann gefahren werden. Ausnahmen können in beſonderen Bedürfatsfällen von uns zugelaſſen werden. Dagegen dacf ſolches Klauenvieh in den Sperrbe⸗ zirk eingeführt werden, das ſoſort geſchlachtet wird. Auch kaun das Führen an der Leine gehender Tiere aus einem nicht verſeuchten Gehöft des Soerrbezirks nach einer innerhalb dieſes liegenden Schlachtſtätte von der Bürgermeiſterei geſtattet werden, wenn die Fleiſchbeſchauer den ganzen Viehſtand des betr. Gehöfts ſeuchenfrei befunden hat. 6. Die Beſitzer verſeuchter Gehöfte dürfen die Ställe von Niemanden außer von den mit der Wartung beauftragten Perſonen oder den zugezogenen Tierärzten betreten laſſen. Sie haben dafür Sorge zu tragen, daß dieſe Perſonen nur nach gehöriger Reinigung und Desinfektion des Schuhwerks und nach dem Wechſel der Kleidung außerhalb des Gehöftes verkehren. 7. Das Weggeben der Milch in rohem, ungekochtem Zuſtand behufs unmittelbarer Verwendung zum Genuß für Menſchen und Tiere ſowie an Sammelmolkereien iſt verboten. Das Gleiche gilt für Magermilch, Käſe, Buttermilch und Molken. III. Die in unſeren Bekanntmachungen vom 8. Februar 1911 erlaſſenen Quarantänebeſt'immungen bleiben beſtehen. Auch die übrigen Schutzvorſchriften(Verbot der Viehſchauen, Verbot des Handels mit Klauenvieh im Umherziehen) bleiben nach wie vor in Kraft. IV. Zawiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden mit hohen Strafen geahndet und zwar, wenn ſte wiſſentlich begangen werden, auf Grund des§ 328 R.⸗Str.⸗ G.-B. mit Gefängnisſtrafe. Heppenheim, den 25. März 1911. Gtoßh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Knorr⸗ giebt Suppen hochfeinen 2 ri 1 kern m en aromatischen Geschmack. Aur Roſengartenflr. 32 Möbel ſpoltbilig. Ein hoch feines Schlaffimmer⸗ Nußbaum, mit großem Spiegel⸗ ſchrank, weißem Mar- mor, Ia. Qualität uur 280 M. Ebenſo feiner Vertikom* 45 Mk. Pol. Kleiderschrank it Bi* abet. 48 Ml. ** lůſchdi 1 1 e 42 Mk. .* 1 das Beste, was es 1 g Hah 95 Macca ON in Maccaroni gibt. N e* — 5 0 empfiehlt 1 Bad. Holz⸗Induflrie 1 Nur in Originalpaketen von/ und ½ kg. Jedes Paket enthält einen Gutscheis. eee eee, 2 Wrülngen Sie die Prämienliste von der Firma C. H. Knorr A.-G., Heilbronn a. N. 5 3 Tennis⸗Platz LLLLLLLLELLLLLLLLLLL 0 1 N N Perſchänerungs⸗ u. Perkehrsverein Heute abend halb 9 Uhr Vorstands-Sitzung dei Mitglied Friedr. 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