pita, mittelt S Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Erſcheint Dienstags, iernhei Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Biernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Donnerstags Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, . und Samstags. Viernheim.— Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Diernheimer Volksblatt Anzeigen: 15 Pfg. teklamen 40 Pfg. Au fträgen Rabatt. ie Petit⸗Zeile le Petit Zeile 6 M* ara Bei größeren entſprechender;? Gegründet 1384 Rathausſtraße Nr. 19. Ar. 38. Donnerstag, den 50. März 191]. Jahrgang. 9 N Das Eichhörnchen⸗Tempo. Einer der Führer der badiſchen Reviſioniſten in der Sozialdemokratie iſt der frühere Tapezierer Eichhorn, ein Mann, der ſich im Laufe der Zeit zu einer wahrhaft ſpießbürgerlichen Auffaſſung des Klaſſenkampfes empor⸗ entwickelt hat. Für die„blutigroten“„Unentwegten“ aus der Gefolgſchaft der Roſa Luxemburg beldet er das ab⸗ ſchreckendſte Vorbild eines„Diplomaten“, der mit der bürgerlichen Geſellſchaft Geſchäfte zu machen ſucht. Daher muß er den Stoff für neue Wortbildungen der überradi kalen„Leipziger Volkszeitung“ abgeben, die jetzt gegen einen ſozialdemokratiſch⸗ liberalen Wahlblock proteſtiert, in⸗ dem ſie ſich auf die traurigen Erfahrungen der Sozial⸗ demokratie mit der fortſchrittlichen Unzufriedenheit in Gießen beruft: „Was ſoll aus dem berühmten Kampf gegen den ſchwarz⸗blauen Block werden, wenn die ärgſten Schreier in dieſem Kampfe immer wieder in die brennenden Hürden dieſes Blocks zurücklaufen?“ Weiter trage man damit Verwirrung in die eigenen Reihen, denn„ſchließlich glauben die Wähler(die Leute mit dem beſchränkten Untergenoſſenverſtand), daß die Libe ralen nicht zur Reaktion gehören“. Drittens verſtoße es gegen den Stolz der ſozialdemokratiſchen Partei,„im Eich⸗ hö rnchen⸗Tempo ihre Kamypfſtellung jedesmal de n wan⸗ delnden Schattenſpielen im Parlament(Bülowblock, Fi⸗ nanzreformmehrheit uſw.) anzupaſſen“. Daher die Lehre: Für die Sozialdemokratie ergibt ſich daraus die Lehre, daß wir Wahlparolen wie etwa: Gegen den ſchwarz-blauen Block! oder: Gegen die Reaktion! hübſch zu Hauſe laſſen ſollen, ſintemalen in der Praxis damit gar nichts anzu— famgen iſt! Das iſt bitter, ſehr bitter, für den Linksliberalismus. Bislang hatte man geglaubt, mit ſeinem radikalen Getue zu erreichen, daß die ſozialdemokratiſche Parteileitung ihrer roten Mitläuferſchaft in einzelnen Fällen die Unterſtützung eines liberalen Kandidaten erlauben werde; da hoffte mann dann, bei der durch eine ſolche unklare Haltung der Parteileitung verwirrten ſozialdemokratiſchen Nach⸗ läuferſchaft im Trüben fiſchen zu können. Jetzt kommt da aus Leipzig dieſe Warnung an die Parteileitung, die Prinzipienwackelei nicht allzuweit zu treiben. Im Grunde genommen hat das Leipziger Blatt recht. Jeder Stichwahlhandel bringt einzelne Schichten, die nur loſe mit der Partei verbunden ſind, ins Schwanken. Bei der Sozialdemokratie, deren Stärke doch ihre Mit⸗ läufer ſind, iſt eine ſolche Unklarheit ganz beſonders ge Ihre n entſtammt im weſentlichen Bei den Liberalen auf dem äußer Wer da einmal fährlich. doch liberalen Kreiſen. ſten linken Flügel aibt es keine Klarheit. Entlarvt Roman von Feller. 30(Nachdruck verboten) „Sie dürfen es nicht,“ fuhr Habermann fort,„Sie dürfen nicht niederreißen, was Sie ſo mühſam aufgebaut haben. Wenn Sie keine Freude mehr an dem Geſchäft empfinden, ſo übertragen Sie es einem andern.“ „Wem? fragte der alte Herr.„Ihnen?“ „Ich würde—“ „Ja, Ste würden es ruinieren, Sie würden das Ge⸗ bände vielleicht langſam, aber ſicher niederreißen.“ „Ich würde mir dadurch eine geſicherte Exiſtenz grün⸗ den und Ihnen bis zu meinem Tode dankbar ſein,“ ſagte er; aber er verſuchte vergeblich Ruhe und Gleich⸗ gültigkeit zu heucheln. „Daukbar?“ ſpottete Wangenfeld.„Ich habe nicht die entfernteſte Abfucht, Sie zu beleidigen, aber verhehlen dann ich Ihnen nicht, daß ich an Dankbarkeit nicht mehr glaube.“ „Weil zwei Menſchen Sie betrogen haben?“ „Laſſen wir das unerörtert,“ ſagte der Kaufmann, während Habermann ſich der Tütre näherte. Der Reiſende verließ in ſehr nachdenklicher Stim⸗ mung das Haus. Er bemerkte nicht, daß in einiger Entfer⸗ nung hinter ehm ein Landmann aus einem Torwege. heraustrat und ihm ſolange folgte, bis Habermann hinter der Haustüre des Wucherers verſchwunden war, dann wandte er ſich um und eine Viertelſtunde ſpäter trat er in das Haus Wangenfelds. Dieſer hatte das Kontor noch nicht verlaſſen. Als der Bauer eintrat, brieb Wangenfeld ſtehen, den Gruß desſelben flüchtig erwidernd. „Sie kennen mich nicht,“ ſagte der Fremde,„aber ich werde mich Ihnen vorſtellen, ſobald ſie mir die Ver⸗ ſicherung gegeben haben, daß wir nicht belauſcht werden.“ ſozialdemokratiſch wählt, braucht nicht, wie es z. B. bei einem früheren Centrumsmann der Fall geweſen ſein müßte, mit allen bisherigen Prinzipien radikal gebrochen zu haben. Er brauchte ſich nur ein ganz klein wenig weiter nach links gemauſert zu haben. Für dieſen Teil der Ge⸗ noſſen iſt aber der Weg zurück ins bürgerliche Lager gar nicht ſo ſchwer zu finden, und darum iſt das gegenwärtige ſozialdemokratiſche Freundſchaftsſyſtem höchſt bedenklich. Wenn man zu irgend einem Zweck einen unverſöhnlichen Gegner, wie z. B. das Centrum, unterſtützt, ſo ſchadet das der Ueberzeugung der Mitläufer nicht; wer aus dem Centrum zur Sozialdemokratie geht, der muß ſeinen Chriſtenglauben, kurz alles, was ihm bis dahin lieb und teuer war, in wahrer Deſperadoſtimmung über Bord geworfen haben. Da gibt es keine Verwiſchung der Gegen— ſätze mehr. Ein Zuſammengehen der Genoſſen aber mit den ihnen beſonders in„Kultur“ fragen naheſtehenden Linksliberalen aber verwiſcht die Gegenſätze und zieht, be ſonders in Zeiten aufblühender Konjunktur, zahlreiche Schwanker ins liberale Lager zurück. An ſich iſt das ja ein recht erfreulicher Nebenerfolg des Kampfes gegen das Centrum. Nur iſt zu erwarten, daß die Genoſſen dieſe bedenkliche Wirkung mehr und mehr einſehen lernen und ſich danach richten. Schleichwege des Liberalismus. Die eigentliche Macht des Liberalis smus liegt nicht in ſeinen Wählerſtimmer, ſondern in ſeiner von den hoch⸗ mögenden liberalen Parteigängern immer wie der 705 größten Mitteln, beſonders auch mit großen Inſerate unterſtützten Preſſe, der ausgeſprochen liberalen Partei⸗ preſſe ſowohl als auch der verkappten liberalen, angeb lich farbloſen Preſſe. Mit allen nur erdenklichen Mitteln ſucht man der Preſſe dieſer Art die Wege zu ebnen. ihr die behördlichen Inſerate, ihren Druckereien die be⸗ hördlichen Druckſachen uſw. uſw. zu verſchaffen. Aber nicht genug damit, auf ganz merkwürdigen Schl leichwegen ſcheint man der unabhängigen nicht⸗liberalen Preſſe das Leben ſauer zu machen. Einen intereſſanten Beleg dafür erbringt ſoeben die„Deutſche Tageszeitung“ des Bundes der Landwirte, die ſtellenweiſe ja der Verfolgung und ſyſtematiſchen Schädigung ebenſo ausgeſetzt iſt, wie die Centrumspreſſe. Es handelt ſich um das geſegnete„libe⸗ rale Muſterländle“ Baden, das ſich eines ſo„langen Armes“ der Liberalen erfreut. Das geſchädigte Blatt macht folgende tatſächlichen Mitteilungen: „Wir hatten unſeren Leſern mitgeteilt, daß zwei kon⸗ ſervative Herren die Zeitungsverkäuferin auf dem Bahnhof zu Lörrach in Baden veranlaßt hatten, die„Kreuzztg.“ und die„Deutſche Tagesztg.“ zuerſt in je einem, dann in je zwei Exemplaren zu halten. Die Herren hatten ſich verpflichtet. etwa liegen bleibende Nummern nach „Ich bim allein,“ erwiderte Wangenfeld, deſfen Blick erwartungsvoll auf dem gebräunten Antlitz des Bauern ruhte;„was es auch ſein mag, reden Sie, außer mir wird wiemanud etwas hören.“ „Mein Name iſt Gottzried Schulz, ich weiß nicht, ob Sie mich kennen?“ „Nicht, daß ich wüßte!“ Der Rentner nickte, als ob er ſagen wolle, diefe Antwort erwartet. „Gut,“ erwiderte er. in meinem Privatleben Rentner. mich!“ „Vollkommen,“ ſagte der alte Herr.„Ich errate be⸗ reits, in welcher Angelegenheit Sie zu mir kommen. Es iſt mir aber unangenehm, daß die Behörde ſich mit dieſer Angelegenheit beſchäftigt; wenn ich dies gewünſcht hätte, würde ich ſelbſt die Anzeige gemacht haben.“ „ie wünſchen es nicht, weil Sie von der Schuld eines Mannes überzeugt find, dem „Dem ich zu großem Dank verpflichtet bin. Sie in die Angelegenheit eingeweiht?“ „Der, deſſen Schuld Sie nicht bezweifeln zu dürfen glauben,“ erwiderte der Rentner ruhig. Wangenfeld blickte betroffen auf, ein ſcharfer Zug umſpielte ſeine Lippen. „Wenn Sie die Sachlage ſo genau kennen werden wie ich, dann müſſen auch Ihre Zweifel ſchwinden,“ ſagte er,„dann werden Sie mich bemitleiden wegen der bittern Erfahrungen, die ich in den letzten Tagen machen mußte.“ „Ich glaube, die Sachlage ſehr genau zu kennen,“ fuhr der Rentner fort.„Theodor Fels hat mir alles berichtet, auch das rätſelhafte Verſchwinden des Geld⸗ briefes; ich bin bereits auf dem beſten Wege, ſehr inter⸗ eſſante Entdeckungen zu machen.“ 5 „Sie glauben andere Aufſchlüſſe zu finden, als die⸗ jenigen—“ er habe „Ich bin Kriminalbeamter und Ich hoffe, Sie verſtehen Wer hat traglich zu bezahlen. Trotzdem käuferin von dem Inhaber der Zentral⸗Bahnhofsbuchhand⸗ lung in Heidelberg das Weiterabonnieren der beiden ge⸗ nannten Blätter verboten.“ Das Beſte in der Sache wurde der Zeitungsver⸗ 28 . kommt nun aber nach. Das nationalliberale Landesorgan Badens hatte unter der fal ſchen, in ihrem Ziele leicht zu durchſchauenden Behaup⸗ tung, ein Kunf ſtmaler ſei der Verfaſſer der Zuſchrift an die„Deutſche Tageszeitung“, geſchrieben, die„Deutſche Tageszeitung“ habe eine„Berichtigung“ nicht aufge nommen. Welche komiſche Bewandtnis es nun mit dieſer Berichtigung hat, das zeigt folgende weitere Mitteilung des geſchädigten Blattes: „Es iſt richtig, daß wir Buchhändlers Schmitt erhalten haben. Selbſtverſtändlich haben wir dieſes Schreiben unſerem Gewährsmanne zu Aeußerung unterbreitet. Dieſe Aeußerung haben wir dann loyalerweiſe dem Bahnhofsbuchhändler Schmitt zugeſandt, mit der Bitte, ſich darüber ausſprechen d wollen. Eine Antwort haben wir bis he nicht erhalte Die Antwort auf dieſes Treiben liegt auf der Hand: Unſere Freunde in der Stadt und auch die auf dem Lande müſſen, beſonders auch jetzt im Sommer, mit aller Ent⸗ ſchloſſenheit an der Ausbreitung und Stärkung ihrer Parteipreſſe arbeiten, damit dieſe ſich mehr und mehr eine Machtſtellung in der öffentlichen Meinung erringt. 9* 0— 8* 7 Politiſche Rundſchau. (Die Verbandsleitung der Windthorſtbunde Deutſchlands gibt den Bundesvorſtänden durch Rund⸗ ſchreiben bekannt, daß in der nächſten Zeit Herr Dr. Scharmitzel ſeinen Poſten als Generalſe ekretär des Ver⸗ bandes niederlegen wird, weil ſein Eintritt als Teilhaber in das väterliche Geſchäft nötig wird. Das Bedauern der Verbands sleitung über dieſen Entſchluß des Herrn Dr. Scharmitzel wird jedenfalls in weiteſten Parteikreiſen ge⸗ teilt werden. Denn der Verband der Windthorſtbunde, welcher ſeinen bedeul enden Aufſchwung in den letzten Jahren größtenteils der intenſiven Tätigkeit und hervor⸗ ragenden redneriſchen und organiſatoriſchen Befähigung des Herrn Dr. Scharmitzel e erleidet damit zweifel⸗ los einen großen Verluſt. Die Verbandsleitung der Windt⸗ horſtbunde hat aber Mittel und Wege gefunden, die Mit arbeit des Herrn Dr. Scharmitzel doch noch in weiterem Umfange zu ſichern, was im Intereſſe der Partei ebenſo ſehr wie im Intereſſe ihrer Schule, der Windthorſtbunde, zu begrüßen iſt. 12 Eine Novelle zum Beſoldungsgeſetz iſt dem Reichs⸗ tage zugegangen, durch die eine Reihe von Beamtenkate⸗ gorien in andere Klaſſen eingeteilt und verſchiedene Be⸗ zeichnungen geändert werden. Dieſe Aenderung des Be⸗ ſoldungsgeſetzes iſt erforderlich geworden durch die aus Anlaß des Triedenspräſenzgeſetzes eintretenden Aenderun⸗ gen in der Organiſation des Heeres. Außerdem ſind ſeit dem Inkrafttreten des Beſoldunasgeſetzes bei einer Reihe einen Brief des Heidelberger * rr ich werde 2 Ihnen „Ja, mein Herr, das glaube ich, dieſe Entdeckungen aber nicht berichten,“ fuhr Schulz fort,„forſchen Sie alſo nicht nach, es wäre nutzloße Mühe. Auch muß ich Sie um ſtrenge Verſchwiegenheit bitten, eee Ihrem Reiſenden gegenüber.“ „Ah— Ihr Verdacht trifft ihn?“ „Das behaupte ich nicht, wie ich überhaupt jetzt noch nichts behaupten kann. Ich bitte Sie nur um Diskretion. Sie werden hegreifen, daß ich es nicht tun würde, wenn meine Bitte nicht berechtigt wäre! Sie werden Ihrem Reiſenden kein Mißtrauen zeigen, in Ihrem Benehmen gegen ihn durchaus keine Aenderurg eintreten laſſen; ſich auch denen, deren Schuldloſigkeit ich zu beweiſen hoffe, nicht eher nähern, bis die Löſung des Rätfels erfolgt iſt. Wollen Sie mir das verſprechen?“ „Herzlich gern!“ „Nun wohl, ich glaube mich umſomehr auf Ihr Ver⸗ ſprechen verlaſſen zu dürfen, weil Sie jn ſelbſt wünſchen, die Unſchuld jener Perſonen bewieſen zu ſehen. Sie haben 1500 Mk. für den Wechſel gezahlt und dafür ſämtliche Pa⸗ piere erhalten, welche auf dieſe Angelegenheit Bezug nehmen. Dürfte ich Sie bitten, mir dieſe Papiere vor zulegen?“ Wangenfeld öffnete ſein Pult und überreichte die Pa⸗ piere dem Beſucher, der fein Portefeuille öffnete und einige Schriftſtücke aus demſelben nahm. „Die Handſchrift iſt mit einer außerordentlichen Fertigkeit nachgeahmt,“ ſagte der Rentner nach einer Pauſe,„aber ſehen Sie hier, Herr Wangenfeld, eine ſorgfältige Prüfung würde Sie auf dieſe charakteriſtiſchen Merkzeichen aufmerkſam gemacht haben. Sie finden ſie faſt in jeder Zeile der echten Handſchrift, während ſie in der gefälſchten fehlen.“ Fortſetzung folgt. —————— N e„Die Gehelmniſſe der fremden fllt d von Beamten die früheren Titel oder Amtspezeichnungen Samuel hilf! r 8 ſind— 2 3 0 0 ee ee e 95 wb wi 3 8 27 Durch den ganzen roten Blätterwald geht zur Zeit ein langen Jahren des Gymmaſtalſtudiums nur dunkel aufgegangen, 0 aun Schwierigleiten„ e Aenderung der ent⸗ Schrel der Entrüſtung. Arbeiterentrechtung hört man allent⸗und nur durch kühne Seitenblicke auf die Papiere ſelnes 172 ſprechenden Benennungen auch im Beſoldungsgeſetz für er⸗JThalben ſchreien. Die Selbstverwaltung in den Krankenkaſſen Freundes kommt er an der Klippe des Examens vorüber. 3 wünſcht erachtet. Schließlich ſoll durch eine entſprechende ſoll uns entzogen werden! Arbeiter ſtehet auf! Nun ſcheiden ſich die Wege der beiden. Der eine, der das Ga ſtella Aenderung im bisherigen Beſoldungsgeſetz für Eiſenbahn⸗ Was iſt denn los? Gymnaſtum mit Glanz abſolviert hat, wird Theologe, geht zune 7 die 1 zur Schaffung etatsmäßiger Bekanntlich ſoll das ganze e ge- auf die Univerſität oder ins Prieſterſeminar e nach 1 b e e ordnet werden; es ſoll vor allem eine einheitliche Ordnung ſeiner 9 jährigen Gymnaſtalzelt noch weitere 4—5 Jahre 10 7 Abg. Prof. Dr.. Herkikus⸗ e e g durch das ganze 15 Reich entſtehen. Der betreffende 29 752 e er 3 Der andere, der nur mit 50000 der Centrumsfraktion des Reichstages, iſt unerwartet ſehr Geſetzentwurf nun liegt den Herrn Genoſſen ſchwer im Magen. Hilfe ſeines Freundes durch das Gymnaſtum glücklich hindurch⸗** ſchwer an einer Lungenentzündung erkrankt, die bebe Sie koben wie die Wilden und lügen das Blaue vom Himmel gekommen iſt, wendet ſich einem anderen Fache zu. Ein Lungenflügel ergriffen hat. Infolgedeſſen wurde Abg. Dr. herunter, um zu beweiſen, daß die Rechte der Arbeiter in feucht fröhliches Studentenleben verhilft rasch dazu, daß er die Hertling am Dienstag nachmittag mit den Sterbeſakra⸗ dieſem Entwurfe geſchmälert ſind. Kenntniſſe fruͤherer Jahre wieder vergißt. Die Vorleſungen menten verſehen. Keine Silbe davon iſt wahr. Dem Arbeiter ſol l] der Profeſſoren werden wenig oder gar nicht gehört. Wozu ? Der liberale Wahlſieg von Breslou, der bei der Nachwahl für das preußiſche Abgeordnetenhaus im Wahl⸗ kreife Breslau 4 mit ſozialdemokratiſcher Stichwahlhilfe auch in Zukunft das volle ſeitherige Wahl- recht zu den Krankenkaſſen zuſtehen. Aber eines iſt in dem Entwurf geändert: iſt man freier Student? Und kommt die Zeit des Examens, dann wird mit Gewalt der Examenſtoff in den armen Hirn- ... 5 ſchädel eingepaukt. Mit Ach und Krach geht er durchs Examen un Vor F des b et er Anſtelkung der Krankenkaſſenber hindurch. Die„Bildung“ iſt fertig; die Wiſſenſchat abge⸗ Fbhen bauſes vorläufig wieder in Frage geſtellt worden. Die amten ſollen in Zukunft alle diejenig en aus- ſchloſſen für immer. Wozu denn auch weiter ſich mit Wiſſen g- Sat Wahl des Abg. Ehlers(Pp.) wurde für ungiltig geſchloſſen werden, welche für eine politiſche ſſchaft abplagen? Die„Frankfurter Zeitung“, das„Freie Aden, erklärt. Es ſtellte ſich heraus, daß der Centrumskandidat Partei(einerlei welche es iſt) agitieren. Wort“,„der März“, die„Münchener Neueſten Nachrichten“* ſit e e* 5 3 15 aßſelute nd der Beamte, derſeine Stellung mißbraucht, und ähnliche Kulturblüten unſerer Zeit, ſie betreiben ja dle n— Aar poit emig katze, elle Gründe für die Beanſtan⸗ um für eine politiſche Partel zu agitieren Wiſſenſchaft in eigenen Fabriken und machen ſie jedem Kultur⸗ 7757 dung wurden Verſtöße gegen das Wahlreglement betrach⸗ tet und außerdem eine Karte von ſozialdemokratiſcher Seite, durch die bei den Erſatzwahlen der Wahlmänner Geſchäftsleute mit Boykott bedroht worden ſind. oder Andersdenkende zu drücken, ſoll ſofort entlaſſen werden. Hier liegt der Haſe im Pfeffer. Auf die Zugehörigkeit einer Partei darf bei der Anſtellung philiſter mundgerecht. Welch beſchränkte Menſchen ſind doch in ſeinen Augen die gläubigen Katholiken, die dem Papſt zu Rom ſich beugen. Er kennt auch ein unfehlbares Lehramt Hefen eil 9 8 gal Woh. gangen Rußland. nicht gefragt werden. Aber der agitatoriſche Mißbrauch des] und das iſt ſein Leibblatt. Die katholiſchen Blätter ſind na⸗ gunuln b Die Kriegsgefahr im fernen Oſten kann Amtes ſoll ein Ende nehmen. Ja, ihr Herrn Genoſſen, wir türlich rückſtändig und rückſchrittlich,„Kaplansblättchen.“ Er t nunmehr infolge des Nachgebens Chinas als beſeitigt verſtehen euern Schmerz. Die Krankenkaſſen waren ſeither ſchamt ſich nicht vor ſeinem ehemaligen Schulkollegen und neſge gelten. Das ruſſiſche Miniſterium des Auswärtigen hat die Milchkuh, die zahlloſe rote Hetzer und Agitatoren mit jetzigen Kaplan. Das Bier, das er auf der Univerſität ge⸗* Zam lech nach. i des chinefiſcken Nahrung verſorgten und der Partei vieles Geld erſparte.] trunken, erhebt ihn ja himmelhoch über ſeinen einſtigen Retter 340 tue VVV Daß bier eine Aenderung ſehr wehe tut, llegt auf der Hand. aus aller Not. g 1. 5 Ihnen ſein Allerhöchſtes Wohl w ollen für e Nur dürft ihr nicht N Arbeiterentrechtung reden. Das it Ja,„es iſt ſchwer, hier keine Satyre(Spottgedicht) zu n bund gen Abſchluß der Verhandlungen aus und ſpricht ſeine gelogen. Dieſe Aenderung iſt nicht gegen, ſondern für ſchreiben“, wie das römiſche Sprichwort ſagt. n Genugtuung über den weiſen Entſchlu ß der chi⸗ die Arbeiter. Oder iſt vielleicht das ganze arbeitende Ein Menſch, der auf den Schulbänken des Progymna⸗ i ahn neſiſchen Regierung aus, die Rechtmäßigkeit der Volk nur für die roten Hetzapoſtel da. Wer Näheres hier⸗ſiums und der Realſchule vergeblich ſeine Hoſen durchgeſeſſen ab ben Uebereinſtimmung der Punkte unſerer Note mit den Ver⸗ tragsbeſtimmungen als ein Unterpfand für die weitere über erfahren will, der leſe die„Weſtdeutſche Arbeiterzeitung“ vom letzten Sonntag, die einen ſehr inſtruktiven Artikel hier und endlich unter Wiederholung jeder Klaſſe in einen Beruf hineingerutſcht iſt, er wird auf einmal über Nacht zu einem fiche Feſtigung der von altersher zwiſchen Rußland und China über hat. Lies überhaupt immer dein Standesorgan, lieber Gelehrten und Kunſtverſtändigen und ſpricht abfällig vom Sechs F anzuerkennen.“ Man iſt Arbeiter! dann wirſt du bald das wahre Geſicht der roten]„Kaplansblättchen“, während doch der Kaplan ſeine ganzen! dbl 1 . nachgegegen ate de Juternalionalen biſſer kennen lernen. f nn dazu. W nämlich Cl nachgegeben, Ne fälligen hätte ſich Rußland in einen langwierigen Krieg ſtürzen Gelehrter über Nacht vom Himmel gefallen iſt. fi müſſen, deſſen Ende noch gar nicht ſo l zweifelsfrei wäre. Jetzt kann die Staatsleitung in Petersburg ſich rühmen, „Das Kaplansblällchen.“ Ein kaum 20-jähriger grüner Junge geriert ſich auf Grund eines 4jährigen Studiums als wiſſenſchaftliches Genie a, nährent Tun fan einen bemerkenswerten diplomatiſchen Erfolg davonge⸗ Wirklich ein ſchönes Wort! Es iſt ſo recht geeignet, und ſpricht wegwerfend von der Kaplanspreſſe und vom a ſche d tragen zu haben. die ganze Fülle der geiſtigen Ueberlegenheit und der ver⸗„Kaplänchen“; dabei iſt das betreffende Kaplänchen mehr wie ien Sellin a 2* achtenden Geringſchätzung zum Ausdruck zu bringen.„Kaplans. 10 Jahre älter als der einzigartige„Geleerte“, hat bis zu 5 b. Deutſcher Reichstag. blättchen“ ſo knirſchte in Kulturkampfzeiten der Uberale Philiſter J ſeinem 23. Lebensjahre ſtudiert und ſtand zur Zeit der ge⸗ ful ern J Berlin, 28. März. und der penſtonierte Heringsbändiger, wenn ein katholiſches naunten Aeußerung bereits 8 Jahre in der Praxis im Leben Enel Der Reichstag verabſchiedete zunächſt debattelos den J Blatt die Rechte ſeiner Kirche gegen die Willkür des macht. draußen.„Ein kleiner Gernegroß“ ſo denkt man unwillkür⸗ Sent! doro pi gben, Nachtrag etat für 1910 und trat laſternen Liberalismus verteidigte. Kaplansblättchen ſo meinte lich und freut ſich im Sullen an den Verſuchen, die gewiſſe dur Aon dann I. die Beſprechung des Etats der Reichseiſenbahnen geringſchätzig auch der Miniſterialſekretär, wenn er am Morgen Leute machen, den Gelehrtenmantel um ſich zu werfen. Schade, dee tine 70 Eiſenbahnbeanten 9 eee das katholiſche Blättchen ſtudlerte und zwar mit größerer[daß die Eſelsohren doch immer wieder zum Vorſchein kommen. elrm dent der von den mittleren und kleineren Unternehmern ge⸗ wünſchten Zehntonnenwagen für Kohlen. Der preußiſche Eiſenbahnminiſter v. Breitenbach verſprach, dieſem Aufmerkſamkeit als ſein unentbehrliches liberales Leibblatt. So iſt es bis zum heutigen Tage geblieben. Insbeſondere ſind die Herrn Genoſſen bei ihren liberalen Vätern nicht um Das iſt natürlich ganz beſonders der Fall, wie diejenigen Leute von„Kaplansblättchen“ reden, die in der Volksſchule nicht einmal das kleine Einmaleins zuſammenhrachten, die nur önler Burſ Verlangen Rechnung zu tragen. Einem engeren Zuſam⸗ ſonſt in die Lehre it Mühe i N ſchreiben kö Damit iſt natürli 8 a zung 8 i 5 en am gegangen.„Wie die Alten ſungen, ſo m e ihren Namen ſchreiben können. Dam natürlich ber.: De eee Ae, 8 f e wee eine eiche zwitſchern jetzt die Jungen.“ Wenn heute ein Genoſſe im] die moderne Kulturfabrikation auf dem Gipfelpunkt angelangt. leer heit erſt nach der durch ein Reichstarifamt und einen Vollbewußtſein ſeiner geiſtigen Fählgkeiten ſeine Sprüche los-„Höher gehts nimmer! lein eneralgütertarif herbeigeführten Vereinheitlichung des läßt von der Affenabſtammung und der Finanzreform, von Auf der Redaktion des Viernheimer Anzeigers aber wird de h . berlege ien fer. Moderniſteneid und Reliquſenverehrung und er wird von] man ſich zu tröſten wiſſen und den Titel„Kaplansdlättchen“ nato tungen aus dem Bahnhofsbuchhandel. Miniſter v. Brei⸗ einem, der das Denken noch nicht verlernt hat, in die Enge] mit Stolz akzeptieren. von heute 5 153 05 n unter nen a 8 getrieben, er kommt nicht in Verlegenheit; er braucht nur das 5 zern Big lichungsbeſtrebungen einen Geſetzentwurf auf Reform der g 1 Fahrkartenſteuer für die nä ſte Seſſion an. Bei der e 8 3 e Aus Nah Uud Fern. pelam zr Einzelbeſprechung wurden Petitionen befürwortet, die l 0 6 Aungsftiſt, Beſoldungswünſche der Beamten und den Wunſch der entladen läßt, wie es auch die hieſigen Herrn am letzten 0 81 Mannheim,. März. Aus den Sommertags- Aurach ge Lokomotivführer auf Herabſetzung der Dienſtzeit zum Aus- Montag getan haben; er braucht nur das willkommene Wort zügen, die die große Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt und lub 15 — 5590 e 1 1 d Fan„Kaplonsblättchen“ voranzuſetzen, und wer könnte es wagen, die Große Karnevalgeſellſchaft Lindenhof veranſtalten wollten, che( f eſſen des Reichslandez 1 die Elſenbahnverwalkung. an der Vernünftigkeit der daran anſchließenden Gedanken zu wurde es infolge des Wetters nichts. Die beiden Züge mußten 0 5 Straßburg müſſe eigentlich an Stelle Mannheims die zweifeln. Gibt es denn etwas tiefer Stehendes als ſo ein auf nächſten Sonntag verſchoben werden. duihe wirtſchaftliche Führung am Oberrhein übernehmen. Die⸗ Kap lansblättchen?— Mörlenbach, 29. März. Die Gemeinde Hemsbach N Fe ne 9 8 905 den. Meine Gedanken ſchweifen in die Vergangenheit zurück.] hat die Einführung der elektriſchen Beleuchtung beſchloſſen. 9 Der Etat mit den dazu gehörigen Petitionen würde ſchließ⸗ Da ſitzen im Gymnaſium 2 Schuler neben einander. Der Das hieſige Elektrizitätswerk, welches das Elektrizitätswerk in lich erledigt. Morgen Weiterberatung. eine hat die Nähe des anderen geſucht, weil er nur mit deſſen Laudenbach übernimmt, wird den Strom liefern. 1 de! 5 ee 170— i——-¼-—¼-¼-¼ a N. 5 N 8 g N 5 kommen, ſie kräftigen und ſtärken möge für die hohe Aufgabe, ſo der Sohn vor ſeinen Eltern ſtand, ſeinen Blick tief in den 13 Pr imiz 2 eier die ſie als Prieſter auf ſich nehmen. 10 Tage hindurch haben ihrigen geſenkt! Nach dieſer ſtummen, tief ergreifenden Scene! abfahren im Miſſionshauſe Ft. Gabriel b. Wien. von Georg Adler. ſie ſich nach dem Beiſpiele der Mutter Gottes und der Apoſtel durch Gebet and Betrachtung auf die Herabkunft des hl. gehen auch die Eltern tief erschüttert in die Kirche, wo ihnen auf dem Chore Plätze reſer viert ſind. Die Kirche ſelbſt hat baͤteſtens i lezen ſiub. Geiſtes vorbereitet. Wohl ahnen ſie, wie ſie ſo daknieen, ſich mittlerweile bis auf den letzten Platz gefuͤllt mit Glaͤubigen r Dr e Nicht weit von der zöſterreichſſchen Kaiſerſtadt Wien, daß ihre Lieben angekommen und nun an der Pforte weilen; aus der Umgegend, die ſich von der Arbeit nicht zuruͤckhalten N 12 bet ungefähr 3 Stunden ſüdlich, ſteht ein großes Haus, aus doch ſie gehen nicht hin, ſo ſehr ſie auch verlangen, ſie zu liſßen und in Scharen herbeigeeilt waren. Da auf einmal Anſpri Ziegelſteinen erbaut. Majeſtätiſch liegt es da, mitten drin in ſehen; ein weit wichtigeres Geſchäft haben ſte itzt zu tun. ertönt die Orgel. In ſchweren, gewaltigen Akkorden rauſchen un durlag herrlichen Anlagen, von einer Mauer umgeben. Ein jedes Auch ihre Angehörigen bringen noch dieſes Opfer, das wahrlich die Töne durch die weiten Hallen des ehrwürdigen Gottes- FJettels ub katholiſche Menſchenkind ſagt ſich gleich beim erſten Anblick:] kein kleines iſt, ſie ſtören ihren Sohn, ihren Bruder nicht, hauſes, bald dumpf, bald hell, bald hoch, bald tief, in ſchönſter int daz das iſt ein Kloſter, wo viel gebetet und Sühne geleiſtet wird ſondern unterhalten ſich in traulichem, herzlichem Geſpräche Harmonie. Da öffnet ſich auch ſchon das Seitenportal und Hietbei für ſo viele, die ganz darüber vergeſſen. Es iſt das Miſſtons⸗ mit einem Prieſter, der ſie ltebevoll umgibt, ſo wie es unter herein zieht der Zug der 57 Ordinanden, das Meßgewand dung dun haus der Steyler Miſſionäre, St. Gahriel genannt. Aus Freunden wohl geſchieht, bis zum Abend. Glücklich gehn ſte in der einen, die brennende Kerze in der andern Hand. Wie 4 aon der Weltabgeſchiedenheit dieſes gottgeweihten Ortes möchte ich][ dann zur Nuhe und Gottes Engel, der ſie nie verläßt, drückt Lichtgeſtalten aus einer anderen Welt kommen ſie daher, hart darin dir heute etwas berichten, lieber Leſer. ihnen ſanft die Augen zu. Stören wir ſie nicht und laſſen] mitgenommen von den Studien in der letzten Zeit, die Augen mut der 62 Es iſt der Tag vor dem Feſte des hl. Erzengels] wir ſie ſchlafen, die müden Wanderer; mögen ſie träumen niedergeſchlagen, das Haupt geneigt. Man ſieht es ihnen an, n bon ihr Michael. Friedlicher denn ſonſt liegt das Kloſter da im] von ihrem ſeligen Gluͤck, vom Paradies und von des] den Glücklichen, wie ſie ſich freuen auf dieſen Tag, auf die lege bellen Sonnenschein. Der Herbſtſturm, der einige Tage lang Himmels Wonne Stunde, wo all ihr Hoffen und Sehnen geſtillt wird, wo in nun geweht, hat ſich zurückgezogen; eln ſaufter Windhauch ſpielt Die Nacht iſt vorüber. Längſt ſchon haben unſere[Erfüllung gebt, wovon ſie als Kind getraͤumt und worum ſie 10 fte mit den Wimpeln und Fahnen, die allenthalben am Kloſter 1 Gäſte den Schlaf von den Augen geſchüttelt und harren faſt als Knabe gebetet. Alle Augen wenden ſich nach ihnen und munten N aufgepflanzt ſind. Das ſilberhelle Glöcklein haͤlt Ausſchau auf, ungeduldig der Dinge, die da kommen ſollen. Da ertönt in den Augen der Verwandten glänzen Tränen der Freude, lait zu 1 dem Türme und grüßt die vielen Wanderer aus der Ferne, das Glocklein vom hohen Turm herab und alles, was laufen[Tränen des Dankes gegen Gott. Die hochw Geiſtlichkeit, dnl f die heut gar weit hergekommen und nun freudig der Kloſter- kann, eilt hin zur Kloſterpforte, den Hochw. Biſchof in beſtehend aus den Patres des Hauſes und ungefähr 20 Welt⸗* pforte zuſtrömen. Es ſind Leute aus allen Provinzen Deutſch-] Empfang zu nehmen. Segnend geht er durch die lange, un- prieſtern aus Deutſchland und Oeſter reich, ja ſelbſt aus uh ih— lands zuſammengeweht, Leute, die gekommen ſind, dem er abſehbare Reihe der Gäſte und Hausbewohner; die hochw. Holland, den Hochw. Herrn Biſchof in ihrer Mitte, beſchließt Nam 1 habenſten Schauſpiele beizuwohnen, wie's kein zweites gibt. Herrn Patres gehen voraus, ſeine Diener folgen ihm.[den Zug. Kaum hat der Hochwͤrdigſte Herr die Schwelle Wen Kein Opfer haben ſte geſcheut, keine Mühe, um jener Feier⸗] Während er ſeine Reiſeklelder ablegt, ſtrömt alles in die betreten, da dämpft die Orgel ihre Töne und vom hohen eu l lichkeit beiwohnen zu können, die im Miſſionshauſe ſtattfinden Kirche, außer den Eltern der Ordinanden. Dleſelben ver- Chor herab fließ ts maͤchtig und gewaltig: Ecce sacerdos zwang 5 ſollte. 57 junge Männer, in der Blüte der Jahre, die vor] ſammeln ſich in einem graßen Saale, wo ſie alsbald ihrem] magnus, ſiehe da den Hoheprieſter. Nur mit Muͤhe kann Nan kaum 14 Tagen ſich durch die hl. Gelübde ganz dem göttlichen] Sohne den elterlichen Segen geben ſollen. Wer beſchreibt] der Zeremonienmeiſter einen Weg bahnen; langſam bewegt Noble n Meiſter geſchenkt, ſollten ja am Feſte des hl. Erzengels] die Gefühle, wer wagt es zu ſagen, was das Mutterherz, das ſich der Zug den Mittelgang hinauf bis vor den Sakraments⸗ dingt 15 Michael die Prieſterweihe erhalten, eine Würde, eine Macht- Vaterherz empfindet, wenn der Sohn zum erſten Male nach altar, dann teilt er ſich und zieht in 2 Abteilungen, je eine von 0 fülle, wie ſie ſelbſt den Engeln im Himmel nicht gegeben] langer Trennung vor ſie hintritt, mit Alpe und Stola ange- rechts und links die hohen Stufen hinauf aufs Presbyterium. bm ü wurde. Sie knieen nun in der Kirche vor dem Tabernakel, tan und um ihren Segen bittet. Wer zählt die Tränen, die Hier läßt ſich der Hochw. Herr auf ſeinem Throne nieder, 95 die 57 Ordinanden und beten, daß der hl. Geiſt über ſie“ da gefloſſen, die Tränen der Freude und der Rührung, als legt die hl. Gewänder an, worauf die hl. Meſſe beginnt.(Fortſ. f.) eat er nbrſtät ge igen Retz dongehich) zz b Progpunt hurchgeſeſen n Beuuf N zu einem cbfüllg von ſeine Janzen au, daß ein ert ſih auf tlches Gent e und vom n mehr wie b bis zu gat det ge⸗ i in Lehen u inmilleür⸗ die gewiß fn. Schade, eln kommen. i bitjenigen Vollöſchule un, die nur ſſt natürlich t angelangt. aber witd ölättchen“ —ů—ů— mertagz ſtabt und u wollten, e mußten Hembach heco. Aimerk il eee, ef in den hen Stele 10 len ſelbſt hat Gläubigen muͤthalten F end runſchen Gotti huet mal 1d enn ub. Oi ha, hatt de Augen Juen al auf die 0. run ſit fen b Fteube, ſtlchel 20 Bel t an Hehl Scl 1 b aberlbs 1 l hat u 1 le — Neuſtadt i. O., 29. März. Beharrliches Unglück verfolgt den hieſigen Arbeiter Wilhelm Schneider, der ſeiner⸗ zeit infolge eines mit dem Fahrrad erlittenen Unfalles lange Zeit erwerbsunfähig war. Er kam jetzt abermals mit dem Fahrrad zu Fall und trug einen ſchweren Beinbruch davon. — Hirſchhorn, 29. März. Die Vorarbeiten zur Herſtellung eines Großſchiffahrtswegs auf dem Neckar von Mannheim bis Heilbronn ſind im Entwurf ſamt Erläuterungs⸗ bericht bereits fertiggeſtellt, bedürfen aber jetzt noch der Nach- prüfung durch die ſtändige Kommiſſton. Die anfänglich auf 50 000 Mk. feſtgeſetzteu Geſamtkoſten der Vorarbeiten mußten inzwiſchen auf 75 000 Mark erhoht werden.. — Seligenſtadt, 29. März. Ueber das Vermögen des verſchwundenen Maurermeiſters und Stadtrats Peter Joſeph Neſſel iſt das Konkursverfahren bereits eingeleitet. Neſſel ſoll durch unglückliche Bauſpekulationen in Schwierigkeiten ge⸗ kommen ſein. — Offenbach, 28 März Frau Alma Wartenberg, deren Vorträge mit Lichtbildern über Kinderkrankheiten, Ge⸗ ſchlechtskrankheiten, Tuberkuloſe und anſteckenden Krankheiten in Preußen aus Gründen der Sittlichkeit verboten wurden, wird demnächſt im hieſigen Gewerkſchaftshauſe Vor⸗ träge för Frauen und Madchen von mehr als 18 Jahren halten.— Iſt denn das, was in Preußen polizeiwidrig iſt, in Heſſen erlaubt? — Gießen, 29. März. Der„Dichter-Bohemien“ Karl Waßmann iſt hier wegen Beleidigung des Papſtes, be- gangen in einer mit Danny Gürtler gemeinſam veranſtalteten Verſammlung zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt worden. — Lauterbach, 29. März. Verhaftet wurden durch die hieſige Sendarmerie die beiden Zigeunerinnen Wilhelmine Kreutz und Roſa Gerſta, die im Februar in Hutzdorf bei Schlitz einen Mann um den Betrag von 130 Mk. betrogen hatten. Wie ſeinerzeit mitgeteilt wurde, wollte die Zigeunerin dem Handwerksmeiſter in Hutzdorf ſein krankes Kind heilen, wozu ſie ſich das ſämtliche Bargeld des Vaters geben ließ und verſchwand. f — Neuſtadt a. H., 29. März. Im hieſigen Amts- gerichtsgefängnis erhängte ſich am Samstag vormittag der 38 jährige Schuhhändler Andreas Hauck von Haßloch, der ſich daſelbſt wegen Brandſtiftung in Unterſuchungshaft befand. Vor einigen Wochen brannte demſelben Sonntag nachts unter auffälligen Umſtänden ſein in Haßloch gelegenes Schuhgeſchäft ab, während er ſich auf einer Tanzunterhaltung befand. Am Tage ſeines Ablebens ſetzte Hauck in hüſigen Zeitungen noch eine hohe Belohnung aus zur Ermittlung der Täter, weshalb ſein Selbſtmord ſehr ſchleierbaft iſt. — Hardheim, 29. März. Ein bedauerlicher Unglüͤcks⸗ fall ereignete ſich am Freitag hier. Der ca. 16 Jahre alte Gärtnerlehrling Alois Schmitt, Sohn des Straßenwarts Joſ. Schmitt, wurde von ſeinem Nebengeſellen mit einer Flinte aus Unvorſichtigkett derart in den Kopf geſchoſſen, daß derſelbe heute ſeiner Verletzung erlegen iſt. Den ſchwer geprüften Eltern wendet ſich allgemeine Teilnahme zu, da ihr Sohn ein braver Burſche war. Der Täter iſt verhaftet. Bekanntmachung. Betr.: Die Unfall verſicherung der in land⸗ und forſtwirtſchaft lichen Betrieben beſchäftigten Perſonen; hier Beitrags⸗ leiſtung für 1910. Die Heberolle über die Beiträge zur land- und forſt⸗ wirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft für das Jahr 1910 liegt von heute an während 14 Tagen auf der unterzeich⸗ neten Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. Innerhalb einer weiteren Friſt von einem Monat, nach Ablauf der Offen- legungsfriſt, kann der in der Heberolle als beitragspflichtig in Anſpruch Genommene gegen den Anſatz bei dem Vorſtande der land- und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Einſpruch erheben(ſ.§§ 12 und 15 der Verordnung vom 81. Mai 1902). Vlernheim, den 28. März 1911. l Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. 0 Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Urkundenſtempelgeſetzes. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Radfahrkarten, deren Gultigkeit am 31. März ds. Is. abläuft, ſpäteſtens im Laufe des Monats März zur Erneuerung vorzu- legen ſind. Der Stempelbetrag für ein Jahr(1. IV. 11 bis 31. III. 12) beträgt 5 Mk. Anſprüche auf Befreiung von der Stempelabgabe ſind unter Vorlage der Radfahrkarte, des letzten Staatsſtener⸗ zettels und der event. erforderlichen Nachweiſe alsbald bei uns vorzubringen. Hierbei bemerken wir, daß nach§ 23 Abſ. 2 der Ver⸗ ordnung von der Stempelabgabe befreit ſind: „Perſonen, die das Fahrrad überwiegend als Be⸗ förderungsmittel zur Arbeitsſtelle oder zur Ausübung ihres Be⸗ rufes oder Gewerbes benutzen, ſofern ihr Einkommen den Be⸗ trag von jährlich 1500 Mk. nicht erreicht.“ Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß für alle in öffentlichen Wirtſchaften oder an anderen öffentlichen Orten und Platzen aufgeſtellte Verkaufs⸗, Wag⸗, Schieß⸗ oder Karuſſell- automaten, Klaviere oder ſonſtige Muſikwerke eine Erlaubnis⸗ karte zu erwirken und bei Löſung dieſer Karte die vorgeſchriebene Stempelabgabe zu entrichten iſt. Die vor dem 1. April entfernten Automaten und Muſik⸗ werke ſind bis zu dieſem Zeitpunkt entweder direkt bei Großh. Kreisamt Heppenheim oder durch unſere Vermittelung abzumelden. Wir weiſen noch darauf hin, daß die bis Ende März nicht entrichteten Abgaben ſofort zur zwangsweiſen Beitreibung gebracht werden. g Die Einhaltung dieſes Termines wird beſonders em⸗ pfohlen, da die zur Beitreibung überwieſenen Poſten unbe- dingt bezahlt werden müſſen und eine Befreiung von der Stempelablage dann nicht mehr eintreten zaun. Viernheim, den 4. März 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. 1. Bei den diesjährigen Frühjahrs-Kontrollverſammlungen im Bereiche des Meldeamts Heppenheim haben zu erſcheinen: a. Alle Reſerviſten und Wehrleute I. Aufgebots(auch die nur Garniſondienſtfähigen), b. die zur Dispoſition der Truppenteile Beurlaubten, 0. die zur Dispoſttion der Erſatzbehörden entlaſſenen Mann⸗ ſchaften, d. ſämtliche Erſatzreſerviſten, 5 e. alle Halbinvaliden und zeitig Ganzinvaliden, ſoweit ſie nicht der Landwehr II. Aufgebots oder dem Landſturm angehören. Die Militärpäſſe nebſt eingeklebten Kriegsbe⸗ orderungen oder Paßmotizen und Führungs zeug⸗ niſſe ſind mit zur Stelle zu bringen. Erſatz für verloren gegangene Militärpapiere iſt recht · zeitig zu beantragen. Es wirb noch beſonders darauf hingewieſen, daß gegen diejentgen Mannſchaften, deren Führungszeugniſſe nicht zur Stelle ſind, eingeſchritten wird. 3. Stöcke, Pfeifen u. ſ. w. ſind vor dem Antreten wegzulegen. 4. Wer dieſer Einberufung nicht Folge leiſtet, kann bis zu drei Tagen Mittelarreſt und mit Verſetzung in die nächſt jüngere Jahresklaſſe beſtraft werden, auch verliert er den Anſpruch auf die Landwehr-Dienſtauszeichnung. Die Arreſtſtrafen können geſetzlich nicht in Geldſtrafen umgewandelt werden. 5. Wer durch Krankheit oder dringende Geſchäfte von der Teilnahme an der Kontrollverſammlung abgehalten wird, hat rechtzeitig bei dem Meldeamt Heppenheim unter Vorlage eines den Grund beſcheinigenden und von der Orts⸗ behörde beglaubigten Atteſtes um Befreiung nachzuſuchen, oder bei unvorhergeſehenen, nicht aufſchiebbaren Geſchaͤften dieſes Atteſt ſpäteſtens zur Stunde der Verſammlung auf dem Kontrollplatz abgeben zu laſſen. 6. Gleichzeitig werden die Mannſchaften darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den ganzen Tag, an dem die Kontroll⸗ verſammlung ſtattfindet, als im aktiven Dienſt befindlich zu betrachten haben und daß etwa vorkommende Ungehörig⸗ keiten gegen gleichzeitig mit ihnen zur Kontrollverſammlung einberufene Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubten- ſtandes und Gendarmen vor, während und nach den Kontroll⸗ verſammlungen nach den Milltärgeſetzen beſtraft werden. Die Appells in hieſiger Gemeinde finden ſtatt: (im Saale des Gaſthauſes zum goldenen Engel“) Dienstag, den 4. April 1911, vor- mittags 8 Uhr für: a. alle Reſerviſten(auch die nur Garniſondienſtfähigen), b die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften, c, alle Dispoſitionsurlouber, d. alle Halbinvaliden und zeitig Ganzinvaliden, ſoweit ſte nicht der Lan dwehr II. Aufgebots oder dem Land⸗ ſturm angehören. Vormittags 9½ Uhr für ſämtliche Wehrleute I. Aufgebots(auch die nur Garniſondienſtfähigen). Vormittags 10½ Uhr für ſämtliche Erſatz⸗Reſer⸗ viſten. Erbach i. O., den 14. März 1911. Großh. Bezirks-Kommando Erbach i. O. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, 29. März 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Fleiſchbeſchau betr. Es iſt zu unſerer Kenntnis gekommen, daß ſchon längere Zeit ſeiiens der hieſigen Metzger von auswärts Fleiſch in größeren Mengen bezogen wird, ohne daß hier die vor- geſchriebene Anmeldung und Nachunterſuchung geſchieht. Wir machen deshalb die Metzgermeiſter auf den§ 10 der Schlacht⸗ und Fleiſchverkaufsordnung für den Kreis Heppen⸗ heim aufmerkſam, der lautet: „Bezieht ein Metzger oder Wiederverkäufer von einem anderen Orte Fleiſch, ſo muß der Transporteur während des Transportes eine beſondere Beſcheinigung über die erfolgte Unterſuchung nach dem vorgeſchriebenen Formular, ausgeſtellt von dem Fleiſchbeſchauer des Ortes, wo das Tier geſchlachtet wurde, bei ſich führen. Jedes einzelne Fleiſchſtück hat den Fleiſchbeſchauſtempelabdruck an geeigneter Stelle zu tragen. 5 Die Beſcheinigung iſt an dem Empfangsorte ſofort der Großh Bürgermeiſterei abzuliefern, welche nur zu dem Zwecke eine nochmalige Beſichtigung dieſes Fleiſches durch den Ortsfleiſchbeſchauer veranlaſſen kann, um feſtzuſtellen, ob das Fleiſch inzwiſchen verdorben iſt oder ſonſt eine geſundheits- ſchädliche Veränderung ſeiner Beſchaffenheit erlitten hat.“ Nach§ 4 des Reichs geſetzes, Schlachtvieh ⸗ Wund Fleiſch⸗ beſchau betr., ſind unter Fleiſch Teile von warmblutigen Tieren, Fleiſch oder zubereitet, ſofern ſie ſich zum Genuſſe für Menſchen eignen, anzuſehen. Als Teile gelten auch die aus warmblutigen Tieren hergeſtellten Fette und Würſte. Etwaige Uebertretung dieſer Verordnung werden un⸗ nachſichtlich zur Anzeige gebracht. 9 5 den 30. März 1911. l Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Wir machen die Beſitzer der jenigen Pferde und Fahr⸗ zeuge, welche bei der Aushebung im Falle einer Mobil. machung zu geſtellen ſind, bereits im Frieden ausdrücklich auf folgende geſetzliche Beſtimmungen aufmerkſam: 1. Uebertretungen der hinſichtlich der Stellung der Pferde zur Aushebung getroffenen Anordnungen werden nach§ 27 des Kriegsleſſtungsgeſetzes vom 13. Juni 1873 mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark geahndet. e 2. Pferdebeſitzer, welche ihre geſtellungspflichtigen Pferde nicht ungeſaͤumt und vollſtändig vorführen, haben außer der ge⸗ ſetzlichen Strafe zu gewärtigen, daß auf ihre Koſten eine zwangsweiſe Herbeiſchaffung der nicht geſtellten Pferde vor⸗ genommen wird. 3. Der Verkauf eines Pferdes vor erhaltener Geſtellungsauf⸗ forderung entbindet nicht von deſſen Geſtellung, ſofern die Ablieferung an den neuen Erwerber noch nicht erfolgt iſt. Eine Ausnahme findet nur ſtatt, wenn nachweislich der Verkauf an die Mllttärbehörde, an Offiziere, Sanitäts⸗ offiztere oder Militärbeamte, welche ſich ihre Pferde für die Mobilmachung ſelbſt beſchaffen, erfolgt war. 4. Von Bekanntgabe des Mobilmachungsbefehls bis nach Beendigung der Pferdeaushebung iſt jede Ausführung von Pferden in andere Kreiſe oder Ortſchaften verboten. Zu- widerhandlungen werden für jeden einzelnen Fall mit der in§ 27 des Kriegsleiſtungsgeſetzes vom 13. Juni 1873 vorgeſehenen Strafen geahndet. Eine Ausnahme von dem Verbote findet nur ſtatt, wenn nachweislich der Verkauf an Militaͤrbehörden des Aushebungsbezirks oder an ſolche Offiziere, Santätsoffiziere oder Militärbeamte, welche ſich die Pferde für die Mobilmachung ſelbſt beſchaffen, ge⸗ ſchehen iſt. 5. Bei der Vorführung müͤſſen die Pferde durch den Beſitzer verſehen ſein mit: Halfter, Trenſe, zwei mindeſtens zwei Meter langen Stricken und gutem Hufbeſchlag. Der Wert dieſer Stücke iſt in der Taxe mitenthalten. Fehlt eines derſelben, ſo werden die dadurch entſtehenden Koſten bei der Taxſumme in Abzug gebracht. 6. Pferde, welche als brauchbar ausgewählt, aber zunächſt nicht abgenommen werden, ſind von den Beſitzern, bet Meidung der unter 1 erwahnten Strafe, auf drei Wochen, vom Tage der Aushebung an gerechnet, zur Verfügung der Militär⸗ behörde zu halten. Bis zur förmlichen Abnahme haben die Beſitzer oder deren Beauftragte die Pferde zu beaufſichtigen und auf eigene Koſten zu verpflegen. Wenn die Beſitzer dieſer Verpflichtung nicht genuͤgen, werden die dadurch ent⸗ ſtandenen Koſten bei Auszahlung der Taxſumme in Abzug gebracht. 7. Bei den bereits früher gemuſterten Pferden ſind an den Halftern auf der linken Seite die Beſtimmungstäfelchen, welche die Deſignation der letzten Muſterung aufweiſen, zu befeſtigen. 8. Schläger und biſſige Pferde ſollen ausdrücklich als ſolche bezeichnet werden, um Unfällen vorzubeugen. Heppenheim, den 14. März 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 30. März 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in Hemsbach. In Hemsbach, Bezirksamt Weinheim, iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Sperrmaßregeln ſind ange- ordnet worden. Der Durchtrieb von Klauentieren durch die Gemarkung Hemsbach iſt verboten. Da die benachbarten Ge⸗ meinden des Kreiſes Heppenheim, nämlich Viernheim, Birkenau, Nieder⸗Liebersbach, Ober⸗Liebersbach, Ober Laudenbach, Mörlen⸗ bach, Erbach, Sonderbach, Kirſchhauſen, Heppenheim und Hambach bereits teils zu Sperr-, teils zu Beobachtungsgebieten gehören, ſo war die Anordnung eines ſolchen nicht mehr er⸗ forderlich. Es gelten vielmehr die durch unſere diesbezüglichen Bekanntmachungen angeordneten Maßregeln auch gegenüber dem Seuchenorte Hemsbach. Heppenheim, den 27. März 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. 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Werde ſtets beſtrebt ſein, alle meine werten Gäſte aufs beſte und aufmerkſamſte zu bedienen und bitte mein Unternehmen güͤtigſt unterſtützen zu wollen.— Zur Uebernahme Feier lade die werte Nach⸗ barſchaft, alle Freunde und Gönner auf nächſten Tamſtag abend freundlichſt ein. Hochachtungsvoll Franz Ehrhardt. See 8883006008 Katholiſcher Männeruerein Nächſten Sonntag, 2. April, findet im Saale des„Schützenhofes“ unſere Monats-Verſammlung ſtatt.— Thema: Der Centrums gedanke in Ver⸗ gangenheit und Gegenwart. Beginn der Verſammlung 4 Uhr. Der Vorſtand. Banern-Verein Viernheim. Semäߧ 6 Abſ. 4 der Statuten unterbleibt für das zweite Quartal d. J. ſowohl die Neuaufnahme als auch die Umtaration bereits verſicherten Viehes. Es iſt deßhalb uner⸗ läßlich, daß jeder Ab⸗ und Zugang von verſichertem Vieh während des erſten Quartals bei Vorſtandsmitglied Martin bis längſtens Sonntag, den 2. April, angezeigt wird. Etwaige im Laufe des erſten Quartals vorgekommenen Wertſteigerungen eder Wertminderungen verſichert geweſenen Viehs müſſen gleichfalls in genanntem Termin angemeldet werden. Nach dieſem Termin werden die Prämienquittungen ausgefertigt und zugeſtellt. Viernheim, den 28. März 1911. Der Vorſtand. Bauern-Verein Viernheim. Deutſcher und ewiger Kleeſamen wieder friſch eingetroffen und beim Konſumverwalter Herrn Valenlin Hofmann zu haben. Der Vorſtand. Junge schulentlassene = ZBurschen finden fürs ganze Jahr dauernde und lohnende Beſchäf⸗ tigung bei der Firma Marx Maier Produkte zur Papier fabrikation an der Station Mannheim Käferthal. eee e% 0 0% LD A. Königs 1 2, 6 Mannheim N 2, 6 Tel. 4329 Ecke Paradeplatz u. Kunststr. Tel. 4329 früher O 4, 14 Behandlung aller chron. Krankheiten unter ärztlicher Leitung. Anfragen und Prospekte kostenlos. 1 fleißiger welcher d. Tünchergeſchäft erlernen will, nach Käferthal in die Lehre geſucht. Näheres bei Peter Bugert Luiſenſtraße 14. 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