85 25 Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech Nr. 20 liernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Feitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 188 Nr. 39. Wochenrundſchau. s Die Parlamentsſeſſion geht auf die Neige. Die Oſterferien nahen, und mit ihnen ſtellt ſich das herr⸗ liche Frühlingswetter ein, das die Luſt am Arbeiten in ſtickigen Bureauräumen vermindert. Deshalb arbeiten Reichs⸗ und Landtag mit fieberhafter Eile, um mit dem vorgeſetzten Penſum bis zum 6. April fertig zu werden. an dem die Ferien beginnen ſollen. f a Inzwiſchen hat das Kaiſerpaar ſeine Frühjahrsreiſe nach Korfu angetreten. Die Reiſe ging über Wien, wo eine äußerſt herzliche Zuſammenkunft mit dem öſter⸗ reichiſchen Kaiſerhauſe ſtattfand, und über Venedig, wo Kaiſer Wilhelm mit König Victor Emanuel Begrüßungs⸗ telegramme austauſchte. Alle dieſe Kundgebungen laſſen darauf ſchließen, daß die politiſche Wetterwarte in dieſer Zeit keine Sturmzeichen, ſondern lachend blauen Himmel und Sonnenſchein anſagt. Nicht allzu ſonnig ſieht es im Innern aus. Der Reichskanzler wenigſtens hat mit der reichsländiſchen Ver⸗ faſſungsfrage ſeine ſchweren Sorgen. Der Kaiſer wünſcht offenbar, daß etwas Poſitives zu ſtande kommt. Allein die Dinge liegen äußerſt ſchwierig. Die Regierung will Über die drei Bundesratsſtimmen hinaus dem Reichslande nicht entgegenkommen. In der Zuſammenſetzung der Erſten Kammer gibt es keine Konzeſſion, ebenſo nicht in der Frage der Lebenslänglichkeit des Statthalters. Die Kommiſſion iſt mit heißem Eifer bemüht, poſitive Reſultate zu erreichen. Nun aber erklären ſich die Elſaß⸗ Lothringer in ihrem Landesausſchuß mit Entrüſtung gegen die Kompromißpolitik. Sie wollen alles oder nichts. Von der anderen Seite rückt der Feind in Geſtalt der Konſer⸗ vativen an, deren Führer v. Heydebrand im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eine Verfaſſungsdebatte geradezu bei den Haaren herbeizog, um die Gefahren zu ſchildern, die durch eine Schmälerung der Rechte des Kaiſers als König von Preußen entſtehen könnten. Die preußiſchen Kon⸗ ſervativen ſind offenbar noch preußiſcher als der König. Man ſieht: der Partikularismus ſteckt ihnen tief in den Knochen. Allein Herr v. Bethmann Hollweg, der die Regierung energiſch verteidigte, wird einen ſchweren Stand haben. Offenbar zur Aufmunterung hat er vom Kaiſer den Generalmajorsrang erhalten— eine hohe Aus⸗ zeichnung. Bringt er das Verfaſſungsgeſetz durch, hat er den Grafentitel in der Taſche. Wenn aber nicht, dann iſt eine Kanzlerkriſis in gefahrdrohende Nähe gerückt. Und ſchon melden ſich die Stimmen, die behaupten, die Konſervativen verfolgten mit ihrer Aktion gegen die el⸗ ſäſſiſche Verfaſſungsreform nur den ſchwarzen Plan, den Reichskanzler zu ſtürzen. Die Parteien ſind jetzt eifrig damit beſchäftigt, ihre Taktik für die kommenden Reichstagswahlen feſtzulegen. Die Taktik des Centrums, zur Vermeidung von falſchen Stichwahlen da, wo ein fanatiſcher Gegner der Mehrheits⸗ parteien in die Stichwahl kommen könnte. bei der Haupt⸗ 27. Jahrgang. Samstag, den 1. April 10. wahl auf die Aufſtellung eines eigenen Kandidaten zu ver⸗ zichten, hat den Beifall und die Nachahmung der Konſer⸗ vativen gefunden. Die Linksliberalen betteln nun die Sozialdemokraten an, auch ſie möchten dieſem Beiſpiel folgen. Die Sozialdemokraten aber haben in Gießen er⸗ kannt, wie es mit den liberalen Gegenleiſtungen beſtellt iſt und bedanken ſich dafür, den liberalen Kandidaten die Krücken zu liefern. Daher hat Genoſſe Bebel öffent⸗ lich verkündet, daß die Sozialdemokraten auch bei den Hauptwahlen überall zunächſt ſelbſtändig vorgehen werden Der liberale Radikalismus befindet ſich in der Lage des been Lohgerbers, dem die Felle weggeſchwommen ſind. In Italien iſt die Miniſterkriſis durch den alten, ſiebenmal geſiebten Staatsmann und Parteiführer Gio— litti beendet worden, dem es gelang, ein neues Kabinett zu ſtande zu bringen. Es iſt noch um einen Schein radikaler geworden, als das Kabinett Luzzatti, allein ob es den extremen Sozialismus dauernd wird im Schach halten können, kann man füglich bezweifeln. Der ruſſiſch⸗chineſiſche Konflikt kann als beigelegt gelten, und damit iſt die Kriegsgefahr im fernen Oſten einſtweilen beigelegt. Die Chineſen hatten eine Politil des Zauderns eingeſchlagen, die ſchließlich den Ruſſen wie eine Nasführung erſcheinen mußte. In einem neuen Ultimatum wurde infolgedeſſen China der Krieg unver⸗ blümt angedroht, worauf die bezopften Herren in Peking nachgaben. Sie mußten nachgeben, weil der Mangel an kriegeriſcher Organiſation ſie zur Ohnmacht zwingt. Ruß⸗ land aber rühmt und bläht ſich mit ſeinem großen diplo⸗ matiſchen Erfolg. In den inneren Kämpfen iſt der Mi⸗ niſterpräſident Stolypin als Sieger aus dem Kampfe mit ſeinen Gegnern hervorgegangen. Der Kaiſer hat ſeine Demiſſion abgelehnt und ihm ſogar geſtattet, die ihm mißliebigen Intriguanten aus dem Reichsrat zu ent⸗ fernen. In Mexiko iſt das Kabinett zurückgetreten und durch ein neues unter dem Vorſitz des bisherigen Finanzmini⸗ ſters Limantour erſetzt worden, eine Maßnahme, die bei der Regierung der Vereinigten Staaten einen günſtigen Eindruck gemacht hat. Die Aufſtandsbewegung iſt aber dadurch in keiner Weiſe beeinflußt. Die Revolutionäre verlangen den Rücktritt des Präſidenten Porfirio Diaz, den ſie für den Vater alles Uebels halten, womit ſie übri⸗ nens nicht ganz Unrecht baben dürften. 0 3 8 205 Politiſche Rundſchau. . Berlin, 30. März. Auf die Reform der Fahrkartenſteuer darf nun mit Sicherheit gerechnet werden. Nach der Erklärung des preußiſchen Miniſters der öffentlichen Arbeiten im Reichstage wird in der nächſten Tagung eine Reform der Perſonenfahrkartenſteuer verſucht werden. Der Er⸗ trag dieſer Steuer hat ſich zum erſten Male gegenüber dem Etatsanſchlage im laufenden Rechnungsjahre günſtig entwickelt. In den erſten 11 Monaten belief er ſich auf 19,4 Millionen Mark, während auf das ganze Rechnungs⸗ jahr im Etat nur 18,6 Millionen Mark erwartet werden. —(Die Reichspartei verklauſuliert ſich! Bekanntlich hatte der Reichskanzler in der Debatte zur elfaß⸗ lothringiſchen Verfaſſungsfrage ſich den Kon⸗ ſervativen gegenüber darauf berufen, daß die Reichs⸗ partei für die Verfaſſungsreform eintritt. Demgegen⸗ über macht die freikonſervative„Poſt“ nun folgende Ein⸗ ſchränkungen: „Der Herr Reichskanzler ſcheint nicht voll beachtet zu haben, daß an die Bereitwilligkeit zur poſitiven Mit wirkung an jenem geſetzgeberiſchen Werke die Erfüllung gewiſſer Vorausſetzungen geknüpft iſt. Dieſe Vor ausſetzungen ſind außer der Wiederherſtellung der Beſtim mungen der Vorlage über die Feſtſetzung des Etats vor allem die verfaſſungsmäßige Sicherſtellung der deut ſchen Sprache und die Einſchränkung des allge meinen und gleichen Wahlrechts. Bisher iſt aber be⸗ kanntlich keine dieſer Vorausſetzungen in der mit der Vor beratung des Geſetzentwurfes betrauten Kommiſſion erfüllt worden.“ 2 Wie man ſieht., verſchlechtern ſich die Aussichten der elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſungsreform von Tag zu Tag. Parlamentariſches. Zuſtand des erkrankten Centrumsführers Frei⸗ herrn v. Hertling hat ſich etwas gebeſſert, doch iſt das Fieber noch nicht ganz verſchwunden und der Krauke schwebt immer noch in Lebensgefahr. Der elſaß⸗lothringiſche Verfaſſungsentwurf iſt i der Reichstagskommiſſion in erſter 1 1 e worden. In das Verfaſſungsgeſetz, das ſpäteſtens am 1. Januar 1912 durch kaiſerliche Verordnung in Kraft geſetzt werden ſoll, wurde ein von der Reichspartei be⸗ antragter Abſatz, der die Garantie der Freiheit des reli⸗ giöſen Bekenntniſſes enthält, aufgenommen. Die Kom⸗ miſſion wird nunmehr den Entwurf eines Geſetzes über die Einführung eines neuen Preßgeſetzes in Elſaß⸗ Lothringen, der von der Reichspartei eingebracht worden iſt, beraten. f . Den Arzneivertrieb durch nichtapprobierte Heilbe⸗ fliſſene will der Geſetzentwurf gegen Wiande im gewerbe unterſagen. Die Heilgehilfen ſollen weder ſelbſt Arzneien an die von ihnen behandelten Menſchen und Tiere abgeben, noch eine beſtimmte Bezugsquelle nach⸗ weiſen dürfen. Von der Kurpfuſchereikommiſſion des Reichstags werden Milderungen dieſer Beſtimmung ange⸗ ebt. An eine Durchberatung des Kurpfuſchergeſetzes, auch nur in der Kommiſſion, iſt übrigens nicht zu denken. Dieſe Vorlage findet ſich auch nicht auf der vom Bureau des Reichstages aufgeſtellten Liſte derjenigen Geſetzent⸗ 1 2 9 der Fender Tagung i ell in der Nachſeſſion als wünſchenswert be⸗ e ee ſeſſ als wünſchenswert be n Primiz-Feier im Miſſionshauſe 5 t. Gabriel b. Wien. von Georg Adler. Nach der Epfſtel laßt ſich der Biſchof auf einen Seſſel nieder und der Archidiakon ruft laut und feierlich die Namen der Ordinanden auf. Nach einer kleinen Ermahnung an die- ſelben wird die Allerheiligen⸗Litanet gebetet, während welcher ſie ſich auf die Erde uſederwerfen. Nun kommt der Augen- blick, wo ſie zu Prieſtern des Allerhöchſten geweiht werden. Zu zweien treten ſie hin vor den Biſchof, der, ihnen die Hände auflegend, den hl. Geiſt auf ſie herabruft; ebenſo tun auch alle anweſenden Prieſter. Es iſt dieſer Akt die eigentliche Weihe, denn hier wird den Ordinanden der hl. Geiſt mitge⸗ teilt. Sodann wendet der Hochw. Herr mit einem langen Gebet ſich an Gott den Herrn ſelber, daß er dieſen ſeinen Dienern die Würde des Prieſtertums verleihen und in ihnen den Geiſt der Heiligkeit erneuern möge. Er bekleidet jeden mit der Stola, durch die verſinnbildet wird das Joch, das er jetzt vor allen andern zu tragen hat; mit dem Meßgewande, durch das verſinnbildet wird die Liebe zu Gott und den Menſchen, die er jetzt in beſonderem Maße beſitzen muß, um als Mittler zwiſchen Gott und den Menſchen am Altare zu ſtehn. Da ſie aber noch nicht die volle Prieſtergewalt haben, wird ihnen das Meßgewand rückwärts bis zu den Schultern aufgerollt. Nun wird das Veni Creator angeſtimmt und vom mehrſtimmigen Chore in feierlicher Weiſe zu Ende ge- ſungen. Während deſſen ſalbt der Biſchof den jungen Prieſtern die Hände, bindet ſie zuſammen und betet zu Gott, daß das was ſie ſegnen, geſegnet, was ſie konſekrieren, konſekriert und geheiligt ſei im Namen Jeſu Chriſtt; dann überreicht er ihnen Kelch und Patene zum Zeichen, daß ſie das hl. Opfer dar- bringen dürfen. Nun lieſt der Hochw. Herr das Evangelium, die jungen Prieſter aber löſen und reinigen ihre Hände und nehmen Auſſtellung zum Opfergang. Als wirkliche Prieſter, die allerdings erſt die Vollmacht haben, das hl. Opfer darzu⸗ bringen, leſen ſie nun mit dem Biſchof laut und feierlich die hl. Meſſe bis zu Ende und während ſie aus der Hand des Hochw. Herrn die hl. Kommunion empfangen, klingts erhebend und andächtig, die Herzen aller tief ergreifend: Jam non dicam vos servos sed amicos meos, ich nenne euch nicht mehr meine Diener, ſondern meine Freunde, weil ihr alles erkannt habt, was ich unter euch gewirkt habe. Nach Ah⸗ legung des Glaubensbekenntniſſes treten die jungen Prieſter nochmals vor den Biſchof, nochmals legt er ihnen die Hände auf und ſpricht die großen, bedeutungsvollen Worte, die ſo vielen Troſt für jedes Chriſtenherz in ſich ſchließen. Welchen du die Sünden nachlaſſen werdeſt, denen ſind ſie nachgelaſſen; und welchen du ſie behalten werdeſt, denen ſind ſie behalten. Jetzt ſtehen ſie da vor uns als ganze Prleſter, ausgeſtattet mit einer Machtfülle, wie ſie den mäͤchtigſten Fürſten, ja den Engeln ſelbſt nicht verliehen iſt. Täglich ſollen ſie am Altare ſtehn und das Opfer des neuen Bundes darbringen, Himmel und Erde verbinden, den Menſchen mit Gott verſöhnen und ſo jene goldene Brücke bauen, auf der der Menſch, der gut katholiſche Chriſt leicht und freudig hinübergeht ins beſſere Leben. Gewiß iſt es eine große Macht, wenn einer einen kranken Körper heilen, einen toten Leib zum Leben erwecken kann. Doch dieſe 57 haben heut noch eine größere Macht bekommen, die unfehlbar ihre Wirkung tut; ſie können kranke Seelen heilen, toten Seelen ein ewiges glückſeliges Leben wiedergeben, ein Leben, wo es keinen Tod mehr gibt. Wieder knieen ſie nieder, um des Biſchofs letzte Ermahnung und letzten Segen zu empfangen. Die hl. Meſſe iſt vollendet, der Hochw. Herr legt die hl. Gewänder ab, macht ſeine Dankſagung und die Orgel ſpielt ſanfte Weiſen; dann aber ertönt ſie wieder in vollen Akkorden und aus aller Munde ſteigt es begeiſtert zum Himmel empor: Großer Gott wir loben dich. Die Feier iſt zu Ende. zieht die Prozeſſion ins Haus zurück. Da versammeln ſich In derſelben Weiſe wie ſie gekommen, die Angehoͤrigen in einem großen Saale und jeder Neopres- byter erteilt den Seinen den Primizſegen, ſeinen erſten prieſter⸗ lichen Segen. Wie ſich da die Herzen in Liebe und Freude entgegenſchlagen! Wie glücklich und ſelig ſie ſind nach einer langen Trennung ſich ſo zu begrüßen. Wie es in ihrem Innern jubelt und ſingt und tönt wie Oſterglockenton. Wollte man verſuchen, zu beſchreiben, was da in den Herzen vor ſich geht, ſo hieße das, die edelſten und heiligſten Gefühle des menſchlichen Herzens in den Staub herabziehen. Laſſen wir ſie ſchwelgen in ihrem Gluck, denn ſie haben alles Recht dazu. Heute iſt ja der große Tag für ſie gekommen, nach langem Harren und Sehnen. Es iſt Samſtag geworden. Die fremden Gäſte ſehen ſich Wien und Umgegend an; die jungen Prieſter aber be⸗ reiten ſich durch Gebet und Betrachtung auf die erſte hl. Meſſe vor. Die Angehörigen und ſte ſelbſt können kaum den Tag erwarten, ſo ſehr verlangt es ſie, den Tag, wo ſie das Erſtlingsopfer darbringen ſollen, das am Sonntag ſtatt⸗ finden ſoll. Nun iſt es Sonntag, Roſenkranzfeſt. Wieder iſt die Kirche bis auf den letzten Platz beſetzt. In 3 Abtei- lungen zu je 19 treten die Primizianten an den Altar. In langem Zuge kommen ſie wieder durch die Kirche gezogen, um 6, 8 und ½10 Uhr. Vor jedem Prieſter gehen 2 Mini⸗ ſtranten, neben ihm ſein Aſſiſtent und hinter ihm ſeine Ver⸗ wandten. Ein herzergreifendes Bild! Man ſiehts ihm an, dem alten Väterchen, dem greiſen Muͤtterchen, wie es ſich freut und im Stillen jubelt und ſingt; wie es alle Opfer für nichts achtet, da es ſich heute ſo reich⸗ lich, überreichlich belohnt ſieht; heute wo es die goldenen Früchte pflücken kann, die jenem Samen entſtammen, den es in das zarte Kindes herz hinabgeſenkt. Freudetränen glänzen in ihren Augen, ſtille, fromme Gebete fließen von ihren Lippen, Himmelsſeligkeit wohnt in ihren Herzen. Ueberglücklich ſind ſtie, einen ſolchen Sohn zu haben.(Schluß folgt.) —— Europäiſches Ausland. Rußland. eren Wirren wachſen in dem Grade, in welchem die Sturmagitation gegen den Miniſterpräſi denten Stolypin zunimmt. Nunmehr beabſichtigen auch Parteien des ruſſiſchen Reichsrates gegen das Vor gehen Stol zur Inkraftſetzung der Semſtwo Ver faſſung im Weft ſtieren. Im Reichsrat iſt eine lebhafte Agitation für die Einbringung einer Interpella tion gegen zwidrige Anwendung des Artikels 87 elpartei hat eine Menge Unterſchriffen auch von der Rechten. befinde des ſtarken ihm durch den Zaren ge Die un die gef So Stolypin trot benen Rückhalts in Schwierigk iten, die ſein dauerndes Verbleiben im Amte immerhin fraglich erſcheinen laſſen Bulgarien. * Die Kabinettskriſe hat, wie zu erwarten war, im ruſſenfreundlichen Sinne ihr Ende erreicht. Das Mi niſterium U den zwei ruſſophilen Parteien, den Zankoviſten und Nationaliſten, gebildet. Den Vorſitz und das Aeußere übernimmt der geweſene Miniſter Ivan Euſtati Geſchow, Chef der Nationalpartei und Vorſitzen der der dieſer Tage geſchaffenen bulgariſchen Akademie der Wiſſenſchaften, nachdem Danew den Eintritt in Miniſter abgelehnt hat. Doch ſtellte Danew vier ſei ner Anhänger zur Verfügung, und zwar den Schwieger ſohn des rſtorbenen Zankov, den Advokaten Liudskanow fürs N ere, die Advokaten Frangia für die Eiſenbahnen, A ſchew für Juſtiz und den Pu liziſter Chriſtow für Handel und Ackerbau. Von der Nation a U partei übernehmen Teodorow die Finanzen, die er be reits von 1896 bis 1898 leitete, der Publiziſt und Uni verſitätsprofeſſor Bobtchew, dem vorjährigen Sla ſein der venkongreß präſidierte, den Unterricht. Zum Kriegsmi niſter iſt der geweſene Berliner Geſandte General Ni kiforow ernannt Das ſo gebildete Koalitionsm i niſterium hat an erſter Stelle die Aufgabe, die Wahlen für die große Nationalverſammlung und deren ruhigen Verlauf zu ſichern, an zweiter Stelle feſten Fuß in den Beziehungen zu Rußland zu faſſen. Man darf von ihm n Willen für die erwarten. Pflege guter Beziehungen Türkei. Der albaneſiſche Au fſtand, dem man an wohl nicht ſo große Bedeutung beigelegt hatte, als macht Pforte nun doch von Tag zu Sorgen. Die Regierungskreiſe nehmen die Lage in Albaneſien ſehr ern ſt. Der Großweſir und der Kriegsminiſter berieten lange über die Situation und beſchloſſen, ein impoſantes militäriſches Aufgebot an die Montenegriner Grenze zu ſenden. Auf drei Dampfern gingen Truppen, Geſchütze, Munition und Pferde nach fangs ihm zukommt, Tag ſchwerere der Saloniki. Da die Truppen ſich in den Bergen halten, kaun eine militäriſche Aktion erſt einſetzen, wenn ge⸗ nügend Truppen zur Stelle ſind. Deutſcher Reichstag. Berlin, 29. März. Im Reichstag wollte man heute die Etats bis auf diejenigen des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes aufarbeiten. Zunächſt wurde die kleine Novelle zur Be⸗ ſoldungsordnung durch Annahme erledigt. Beim Etat des Reichseiſenbahnamtes erhob Abg. Dr. Pichler(Etr.) die Forderung auf Erhöhung der Betriebsſicherheit, Abg. S(ntl.) klagte über Zollplackereien. Präſi⸗ Schwabach dent des Reichseiſenbahnamtes Wackerzapp hielt Be⸗ ſchwerden über zu lange Dienſtzeit der Eiſenbahnange⸗ ſtellten und über zu geringe Löhnung der Staatsarbeiter für nicht ſtichhaltig. Trotz der Betriebserweiterung ſteige die Verkehrsſicherheit. Die ſelbſttätige Wagenkuppelung erweiſe ſich als brauchbar. Der Etat wurde erledigt, ebenſo der der Reichsdruckerei. Zum Etat des Reichstages ver⸗ langte Ahg. Dr. Pfeiffer(Etr.) einen neuen künſt⸗ leriſchen Wettbewerb zur Ausſchmückung des Sitzungs⸗ ſaales und beſchwerte ſich über unwürdige Behandlung von Reichstagsabgeordneten auf der preußiſchen Eiſen⸗ bahn. Die Lage der Angeſtellten, des Wirtſchaftsbe⸗ triebs, der Verkauf eines zum Reichstag gehörigen Grund⸗ ſtücks wurden kritiſiert und von der Rechten eine Aus⸗ merzung der Fremdwörter aus der Geſchäftsordnung be⸗ fürwortet. Eine konſervative Reſolution, die die Sprach⸗ reinigung fordert, wurde angenommen. Debattelos er⸗ folgte dann die Erledigung des Etats des Rechnungshofes und des allgemeinen Penſionsfonds. Den Gedanken an eine Abendſitzung gab man auf und vertagte ſich auf Donnerstag. Alsdann wird eine große Rede des Reichskanzlers zum Etat des Auswärtigen Amtes und des Reichskanzleramtes über die auswärtige Politik und die Abrüſtungsfrage erwartet. Der Etat der Zölle wurde einſtweilen zurückgeſtellt. Aus Nah und Fern. — Ueberfüllung im Lehrerberuf. Während in anderen Bundesſtaaten noch Lehrermangel herrſcht, iſt in Heſſen bereits eine erhebliche Ueberfüllung im Lehrerberufe ein⸗ getreten. Den jetzt von den Lehrerblldungsanſtalten unſeres Landes entlaſſenen jungen Leuten iſt amtlich mitgeteilt worden, daß ſie vorab im Schuldienſt keine Verwendung ſinden können, und ſich auf eine längere Wartezeit gefaßt machen muͤſſen. — Mannheim, 31. März. Der Sohn des Ober- buchhalters beim Hauptſteueramt, der 18jährige Unterſekundaner Kurt Leiſt, der aus dem Kaſſenſchrank 54000 Mk. geſtohlen hatte und durchgegangen war, iſt am Mittwoch in Frankfurt a. M. feſtgenommen worden. Dort hatte er ſich privat ein⸗ logiert. Das Geld wurde bis auf wenige 100 Mk. bei ihm vorgefunden. Um 12 Uhr nachts wurde er nach Mannheim ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert.— Geſtern fand hier eine ſtürmiſche von 2000 Hafenarbeitern beſuchte Verſammlung ſtatt. Die Hafenarbeiter verlangen eine halbe Stunde weniger Arbeitszeit und etwas mehr Lohn; ſie haben den Arbeitgebern eine Friſt bis Freitag mittag geſtellt und ſind gewillt, event. in den Ausſtand zu treten.— An der Käferthalerſtraße wurde ein Mann tot aufgefunden. Da neben dem unbekannten Toten ein Giftfläſchchen lag, muß angenommen werden, daß er frei- willig aus dem Liben geſchleden iſt. Die Schlußkämpfe um die Süd deutſche Fuß ⸗ ballmeiſterſchaft. Mannheim ſteht auf dem Gebiete des eee e Raſenſportes vor einer großen Senſation mit der Tatſache — der Deutſche Meiſter, der Karlsruher Fußball⸗ verein kommt!— Als Pionier des ſüddeutſchen Fußball- ſportes ſteht der Karlsruher Fußballverein, hinſichtlich ſeiner ſportlichen Leiſtungen von jeher in vorderſter Reihe und dies nie mehr, als zurzeit, wo die Mannſchaft ſich unter der Leitung des engliſchen Berufstrainers befindet. In dieſer Spiel⸗ ſalſon gelang es der Mannſchaft, ihre ſämtlichen Gegner im Südkreis, welcher vorweg ſchon die beſte ſüddeutſche Spielklaſſe repräſentiert, darunter Stuttgarter Kickers, Freiburger Fuß⸗ ball-Klub, Karlsruher Phönix etc., zu ſchlagen; in zwei Spielen vermochte er jedoch nur ein unentſchtedenes Reſultat zu erzielen, da der K. F. V. mit einigen Erſatzleuten zu be⸗ wußten Splelen antreten mußte. Seinen Reſulkaten während der gegenwärtig mit den drei anderen Kreismeiſtern laufenden Schlußkämpfe ſchenkt man daher beſondere Beachtung, zumal da man in dieſer Mannſchaft im voraus wieder den ſüd- deutſchen und deutſchen Meiſter zu erblicken glaubt. Doch wird dieſer Sieg keineswegs leicht werden und Ueder⸗ raſchungen, wie ſie der ſportliche Wettbewerb einmal mit ſich bringt, ſind nicht ausgeſchloſſeu. Der einheimiſche Wettkreis- meiſter, Mannheimer Fußballgeſellſchaft„1896“ wird nach ſeinem ſonntägigen Siege über Sportverein Wies baden und nach ſeiner am 12. März in Karlsruhe gegen K. F. V. erlittenen knappen Niederlage alles aufbieten, einen hartnäckigen Gegner abzugeben und die Entſcheidung des Tages wird einen heißen und intereſſanten Kampf abſetzen. Das Treffen nimmt um 3 Uhr bei jeder Witterung auf dem 1896er Sportplatz bei den Brauereien ſeinen Anfang und der Beſuch desſelben kann Intereſſenten beſtens empfohlen werden. — Wallſtadt, 31. März. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner letzten Sitzung gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten den Voranſchlag abermals abgelehnt. In einer vorge⸗ nommenen Erſatzwahl unterlag die dritt: Klaſſe. — Birkenau, 30. März. In dem Keller eines Neu⸗ haues fand man geſtern morgen den 16jährigen Fabrikarbeiter Peter Fändrich von hier erhängt vor. F. war bereits am Montag von zu Hauſe verſchwunden und niemand ahnte, welch ſchreckliche Tat ſich der junge Menſch in den Kopf ge⸗ ſetzt hatte. Für Dienstag hatte Fändrich eine Vorladung vor das Amtsgericht Fürth erhalten. Angſt vor Strafe wegen falſcher Ausſage in einer Prozeßſache ſoll den jungen Mann in den Tod getrieben haben. — Heppenheim, 31. März. Der Reigen der Prozeſſe, die durch die letzte Wahlſchlacht hier verurſucht wurden, iſt bereits eröffnet, indem zwei Herren der Berufsbürgermeiſter⸗ partei einen Herrn der Ehrenbürgermeiſterpartei wegen Be⸗ leidigung belangt haben. Da bereits der Sühneverſuch reſultatlos verlief, iſt nun die Sache Anwälten zur weiteren Verfolgung übergeben. — Darmſtadt, 31. März. Der Landtagsabgeordnete und frühere Bürgermeiſter Seelinger aus Lampertheim hat aus den bekannten Gründen ſein Landtags mandat niedergelegt. Er gehörte dem Landtag ſeit dem Jahre 1899 an. — Lützel Wiebelsbach, 31. März. Die Wahl des zum Beigeordneten gewählten Maurermeiſters L. H. Schwinn wurde von der Aufſichtsbehörde nicht beſtätigt, da Schwinn offizieller Anhänger der ſozialdemokratiſchen Partei iſt. Gegen die Nichtbeſtätigung ſoll Beſchwerde erhoben werden. ffeubach, 31. März. Ein hieſiger 18 Jahre alter junger Mann hatte den unſeligen Entſchluß gefaßt, in die Fremdenlegion einzutreten. Den Bemühungen der Polizei gelang es, ihn in Deutſch⸗Avricourt, alſo kurz vor ſeinem Ueberſchretten der Grenze aufzugreifen und ſeinen Eltern wieder zuzuführen. — Heidelberg, 31. März. Dienstag nacht erſchoß ſich in ſeiner hieſigen Wohnung der 32 jährige ſtud. jur. Emil Handſchin aus Früllinsdorf in der Schweiz. Von dem be⸗ dauerlichen Vorfall erhielt man erſt in vorgerückter Nach⸗ mittasſtunde Kenntnis; nachdem man wegen des langen Aus⸗ bleibens Handſchins Verdacht geſchöpft und das Zimmer ge⸗ waltſam geöffnet hatte. Hier ſand man den Lebensmüden blutüberſtrömt und bereits erſtarrt auf ſeinem Bette vor, während das Nachtlicht noch brannte. Das Motiv der Tat iſt unbekannt, namentlich da der Lebensmüde keine Abſchieds. briefe hinterlaſſen hat. Man vermutet, daß ein körperliches Leiden der Grund zu dem Schritt geweſen iſt, das H. um ſo mehr bedruckte, da er als Oberleutnant in einem Schweizer Regiment ſich in dieſen Tagen zu einer militäriſchen Uebung in der Schweiz ſtellen ſollte. Aus Stadt und Land. ** Die Ermordung des deutſchen Oberſten v. Schlich⸗ des hervorragenden Inſtruktionsoffiziers in Kon dantinopel, durch einen albaneſiſchen Soldaten hat ungeheure Aufregung hervorgerufen. Der amt liche Bericht darüber beſagt: Als Schlichting, der ſeit zwei Monaten in Konſtantinopel iſt und deſſen Familie noch in Deutſchland weilt, die Kaſerne ſeines Regiments betrat, rückte er dem präſentierenden Poſten das Gewehr zurecht, das dieſer ſchief geſtellt hielt. Als er ſich d zu dem gegenüberſtehenden Poſten drehte, um auch dien das Gewehr zurechtzurücken, glaubte dieſer, der Albaneſe Reſul, der kein Wort türkiſch verſteht, der Offizier jabe einen Kameraden beleidigt und werde nun ihn beleidigen Er ſenkte die Mündung ſeines Gewehrs und gab den ver⸗ hängnisvollen Schuß ab. Oberſtleutnant Schlichting merkte zuerst gar nicht, daß er getroffen war, und fragte, warum ſchießt dieſer Mann, darauf brach er zuſammen.— Der Sultan hat an den Deutſchen Kaiſer folgendes Beileids⸗ telegramm gerichtet:„Der entſetzliche Tod des Oberſt⸗ leutnants Schlichting iſt ein ſchwerer Verluſt für un⸗ ſere Armee. Ich drücke Eurer Majeſtät mein tiefſtes Bedau ern über den Fall aus.“ In ſeinem Telegramm an den preußiſchen Kriegsminiſter drückte Mahmud Schew⸗ ket dieſem das Bedauern der türkiſchen Armee über das Verbrechen aus, das das Leben eines der tüchtigſten deut⸗ ſchen Offiziere gefordert habe. Alle türkiſchen Offiziere. die Schlichtings Schüler geweſen ſeien, würden ihm das dankbarſte Andenken bewahren, im Hinblick auf das, was gie von ihm gelernt, wie im Hinblick auf ſeinen r i frefflichen harakter. Der Verbrecher wurde mit den Unterſuchunas ting. 0 N akten dem Diviſior usſtabe übergeben. Das Kriegsgericht verurteilte den Mörder zum Tode. Für dieſen Fall hatte die Regierung ſchon vorher beſchloſſen, den Mörder ſofort erſchießen der zu laſſen trotz der großen Gefahr, welche bei gegenwärtigen Erre gung aller Albaneſen dieſe Exekution bedeutet. Stapellauf des großen Kreuzers„H.“ Auf der Werft von Blohm u. Voß in Hambu rg erfolgte der Stavel⸗ lauf des großen Kreuzers„H.“. Der kommandierende Ge⸗ neral des 8. Armeekorps der Infanterie v. Ploetz taufte den Kreuzer im Auftrage des Kaiſers„Goeben“. Das Kapitol von Albany in Feuersgefahr. In früher Morgenſtunde am Mittwoch iſt in Albann im Staate Newyork ein Feuer a usgebrochen, welche das Kapitol, das einen Wert von 25 Millionen lars(106 Millionen Mark) darſtellt, zu zerſtören droht.— Das„State Kapitol“ iſt ein großartiger Bau im franzöſiſchen Renaiſſanceſtil, in Form eines 90 Meter breiten und 120 Meter tiefen Vierecks, mit einem Mittelturm und vier Ecktürmen. Der innere Hof iſt 32 Meter lang und 28 Meter breit. Ueber den oberen Fenſtern ſind die Wappen der Familien»Stuyreſant. Schuyler, Livingſtone, Jay, Clinton und Tompkin ange- bracht. Das Gebäude, aus hellem Granit, das ſich von den roten Ziegeldächern trefflich abhebt, iſt eines der aröß ten in den Vereinigten Staaten und bedeckt ein Areal von 1,20 Hektar. ** Militüriſche Luftübungen. Die Militärpiloten Oberleutnant Erler und Leutnant Mackenthun haben den Flug, den ſie am Dienstag mit der Etappe Berlin—-Ham⸗ burg begannen, fortgeſetzt und ſind abends in Bremen glatt gelandet. Ueber den Flug, der außerordentlich raſch von ſtatten ging, wird im einzelnen noch gemeldet: Zehn Minuten vor 5 Uhr ſtiegen die beiden Flieger Macken⸗ thun als Führer und Oberleutnant Erler als Paſſagier mit ihrem Albatros Doppeldecker auf und traten unter ungeheurem Jubel der zahlreichen Zuſchauer den Weiter⸗ flug nach Bremen an. Der Aviatiker Brunhuber und Leutnant Cramer von der Luftſchifferabteilung folgten dem Apparat im Automobil. Es wehte ein ziemlich ſtarker Wind aus nördlicher Richtung, der den Fliegern, da ſie den Wind im Rücken hatten, ſehr günſtig war. Auf dem Wandsbeker Exerzierplatz führten die Flieger vor ihrer Abfahrt verſchiedene S chauflüge aus, und zwar erhoben ſie ſich bis zu 200 Meter Höhe. * Mord und Selbſtmord. Der 71 jährige Landmann Maßmann in Groß⸗Barkau bei Kiel erſchlug ſeine 59⸗ jährige Ehefrau mit einem Handbeil und ertränkte ſich darauf. Eigenartiger Selbſtmord. Auf ganz eigentüm⸗ liche Art hat ſich in Stammbach in Unterfranken der Weber Nicol Hofmann das Leben genommen. Er ſteckte einen langen Nagel in den Revolver und ſchoß ihn ſich in den Kopf. Der Nagel drang durch die Knochen des Hinter⸗ kopfes. ** Ein großer Waldbrand wütet zwiſchen Roſen⸗ heim und Kufſtein im Bürſteingebiet, dem ſchon dtwo 200 Morgen Wald zum Opfer gefallen ſind. ** Ein teufliſcher Mordbube. In Gabelsdorf be Trautenau vergiftete der Arbeiter Wagner ſeine Geliebte. ihren Bruder und eine dritte Perſon durch Arſenik, das er in die Speiſen ſchüttete. Alle drei ſind lebensgefährlich erkrankt. Der Giftmiſcher wurde verhaftet. ** Treu bis in den Tod. Aus Rotterdam wird ge⸗ meldet: In einem Hauſe, das von einem alleinſtehenden Ehepaar bewohnt wird, entſtand durch das Zerſchlagen einer Lampe Feuer. Dem Manne gelang es mit größter Anſtrengung, ſeine Enkelkinder, die zur Teilnahme an einer Familienfeſtlichkeit bei ihm weilten, zu retten. Als er nochmals in das Haus zurückkehrte, um ſeine Frau zu retten, brach er zuſammen. Mann und Frau verbrannten. — Schweineglück. Großes Glück hatten zwei Schweine⸗ züchter in Lentföhrden und Lurup(Holſtein). Während ein Schwein des erſteren 23 Ferkel warf, beglückten zwei brave Sauen des letzteren ihren Beſitzer zuſammen mit nicht we⸗ niger als 43 Ferkeln. — Kaninchen gegen die Fleiſchnot. Um der Fleiſchnot zu ſteuern, iſt man in Wiesbaden vor einiger Zeit mit großen Erwartungen an die Züchtung von Schlachtkaninchen im großen gegangen. Man gedachte Kaninchenfleiſch in einen Wettbewerb mit Rind⸗ und Schweinefleiſch zu bringen. Die Erklärungen der Nahrungsmittelſachverſtändigen waren ſehr günſtig und ſchienen einen Erfolg zu verbürgen, die Be⸗ völkerung verhielt ſich aber dem Kaninchenfleiſch gegenüber derart ablehnend, daß der Verſuch als vollſtändig ge⸗ ſcheitert betrachtet werden muß. Zur Schönheit empor! Die einſeitige Ausbildung einer vorwiegend techniſchen Kultur hat zu ſittlichen Wertverluſten, zu einer Veräußerlichung des Lebens geführt. Das moraliſche Niveau der Menſchheit iſt nicht entſprechend ihren geiſtichen Fortſchritten geſtiegen. Das Streben nach Macht, Beſitz und Genuß beſchäftigt die Menſchen mehr als die Arbeit an ihrer ſittlichen Ver voll⸗ kommnung. Alle tieferen, ernſten Naturen ſchauen daher ſehn⸗ ſuͤchtig nach einer Verinnerlichung des Lebens aus und fordern mit Elfer alle jenen Beſtrebungen, die eine Veredelung des innern Menſchen zum Ziele haben. Neben der Pflege der alten ewigen Ideale des Cchriſtentums, neben einer Erziehung zu religiöſer Gemütstiefe und ſittlicher Willenskraft erſcheint auch die Kunſt berufen, der geſunkenen Menſchenwürde einen neuen Höhenweg zu zeigen. Schönheit und Tugend ſind ein herrliches Schweſternpaar! Das Schöne wie das Gute gefällt unbedingt und alle emein durch ſich ſelbſt, ohne Rückſicht auf einen guten Zweck. Wer den Menſchen dahin bringt, das Schöne zu lieben, der läßt ihm auch die Tugend als etwas Verehrungs würdiges, als Ideal ſittlicher Schönheit erſcheinen; er fuͤhrt ihn vorwärts, aufwärts, macht ihn edler, innerlich reicher und ſtärker. Wer aber das Schöne mit reiner Freude genießen und erhobenen Herzens lieben ſoll, muß Geſchmack haben. Dieſen zu bilden, iſt eine Aufgabe der künſtleriſchen Erziehung.„Lehrt die Kinder das Schöne lieben!“ So betitelt Maria Amelle v. Godin einen von tiefer Schönheitsliebe erfüllten Aufſatz, den ſie in Nr. 2 der„Monika“(Wochenſchrift für katholiſche Nütter und Hausfrauen, heraus gegeben von der pädagogiſchen Stiftung Caſſianeum in Donauwörth) veroffentticht und der ſo viel des Auregenden enthält, daß alle jene, welche ſich uber die hohe Bedeutung künſtleriſcher Erziehung belehren wollen, nachdrücklich auf ihn hingewleſen ſein ſollen. N SLol⸗ i den hoben ömann le 59⸗ te ſich mln. Veber ellen u den inter⸗ K t 1, Seachten Sie beim Einkauf Ihrer Kommuntkanten- Geschenke! mein 1 billiges 5 n 0* N N d r Mader letz 5 . NN ens + 25.* 1 Fl 1 Uhrmacher und Juwelier. Mannheim Breitestr. Grüne Rabattmarken oder 5 u. 10 prozent in bar! 5 Schön möbliertes Zimmer ſofort zu vermieten. Lampertheimerſtraße 5. 2— 5 cba. ſind ſofort zu vermieten. Alexander Knapp Ernſt⸗Ludwigſtr. 12. ſind zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. 11, Eröffnung meines neuen Lokals Mann⸗ heim Hraſtestras894 Samstag, den l. 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