4 8 1 Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 380 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. * Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Graßherzaglichen Bürgermeisterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte FJeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheimer Anzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [TFernſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1334 Nr. 40. Dienstag, den 4. April 191. 27. Jahrgan ——————.—.—.——.—————————.—— Verzweiflungsſituation in Marokko. So ſtände denn Marokko wieder in hellſtem Aufruhr, von dem ſich im Augenblick noch gar nicht ſagen läßt, welchen Ausgang er nehmen wird, insbeſondere, ob nicht von ihm aus internationale Verwickelungen aus⸗ gehen werden, die ganz Europa, insbeſondere auch Dautſchland, in Mitleidenſchaft ziehen werden. Nach⸗ dem der Sultan Mulay Hafid, der ſich in der letzten Zeit trotz anfänglicher Zuneigung zu Deutſchland, ganz und gar in franzöſiſchen Einfluß begeben hatte, in den neueſten Unruhen einige Tage nicht unglücklich operiert und die Welt bereits von einem vollen Siege mit gänz⸗ licher Beruhigung ſeines Landes in Kenntnis geſetzt hatte, hat ſein Heer jetzt unter franzüſiſcher Führung eine nieder⸗ ſchmetternde Schlappe erlitten. Der Draht meldet: — Paris, 1. April. aus Fez unter dem 26. März gemeldet wird, verliefen der 22. und der 23. März ruhig, und nur am 24. kam es zu einem leichten Schar⸗ mützel zwiſchen den Beni Mtir und den Truppen des Sultans. Am Morgen des 26. März forderte der Sultan den Oberſtleutnant Mangin auf, eine Abteilung zu bilden, um die Beni Mtir anzugreifen. Mangin wies den Sultan auf die Gefährlichkeit des Unternehmens ſowie auf die Folgen einer Schlappe hin und lehnte jede antwortlichkeit ab, da die in Fez befindlichen Truppen keineswegs geübt ſeien. Der Sultan beharrte aber auf ſeinem Vorhaben, ſo daß Mangin nachgeben mußte und ſchließlich den Leutnant Sedira und den Adjutanten Paſani ermächtigte, mit tauſend Mann und zwei Kanonen gegen die Aufſtündiſchen zu ziehen. Bei Raſelina kam es zum Zuſammenſtoß, wo die Sultanstruppen infolge des Mangels an Diſziplin trotz der Artillerie ſofort in Unord⸗ nung gerieten. Der Verluſt der Sultanstruppen betrug 20 Tote und 50 Verwundete; die Inſtrukteure ſind un⸗ verletzt. Die Schlappe, die an und für ſich gering iſt, kann ernſtere Folgen nach ſich ziehen, da man befürchtet, daß die Berberſtämme wieder neuen Mut faſſen und daß die Hauptſtadt Fez blockiert und von der Mahalla, die gegen die Scherarda operiert, abgeſchnitten wer⸗ den könne. Engliſche Meldungen ſchildern die Situation noch dra⸗ ſtiſcher und für den Sultan ungünſtiger: — London, 1. April. Der„Times“ wird aus Tanger gemeldet, daß der Sultan gegen den eindringlichen Rat der franzöfiſchen Militärkommiſſion alle verfügbaren Truppen von Fez gegen den unweit der Hauptſtadt lagernden re⸗ belliſchen Stamm der Beni Mtir geſandt habe. Die ſche⸗ rifiſche Artillerie bombardierte das Lager der Berber. Als dieſe jedoch Verſtärkung erhielten, unternahmen ſie einen Ausfall und ſchlugen die Armee des Sultans in die Flucht. Entlarvt Roman von Feller. 32 Nachdruck verboten) Darauf erwiderte der Sekretär, daß er einen Kol⸗ legen dieſes Namens habe, vielleicht könne dieſer eine befriedigende Auskunft geben. Schulz dankte für dieſe Mitteilung und fragte, ob der Herr Sekretär eine Flaſche Wein mit ihm leeren wolle, er glaube, daß ſein Kollege die Perſon ſei, die er ſuche. Der Poſtbeamte fand keinen Grund, die Erfüllung dieſer Bitte abzulehnen; der Landmann führte ihn in ein Weinreſtaurant und beſtellte eine Flaſche Rüdesheimer. Der Poſtſekretär machte die Entdeckung, daß der Landmann auch eine ſtarke Zigarre liebte; aber er dachte keineswegs an die Gefahr, der er ſich ausſetzte, indem er in den ihm völlig ungewohnten Genüſſen ſchwelgte. In der erſten halben Stunde plauderte Schulz mit ſeinem Gaſte über alles mögliche, und erſt nach und nach zam er auf den angeblichen Zweck ſeiner Reiſe zurück. „Sie würden mich ſehr verbinden,“ ſagte er,„wenn Sie mir einige Mitteilungen über Ihren Kollegen machen wollten. Ich weiß dann ſchon bei der erſten Begegnung mit ihm, wie ich ihn behandeln muß. Ich hoffe, daß er im Dienſt pünktlich und tüchtig, im Privatleben ſolid und nüchtern iſt.“ „Er iſt ein tüchtiger Beamter,“ erwiderte der Poſt⸗ ſekretär, dem die Zunge ſchwer wurde,„über ſeinen Lebenswandel kann man nur Rühmendes ſagen.“ „Er trinkt und ſpielt alſo nicht?“ „Nein.“ „Er iſt alſo keinen verderblichen Leidenſchaften unter⸗ worfen?“ Wie Ver⸗ Die Artillerie wurde im Hände der Rebellen. Stich gelaſſen und fiel in die Die Mahalla floh in heilloſer Ver⸗ wirrung nach Fez zurück, von den ſiegreichen Rebellen faſt bis vor die Tore der Stadt verfolgt. Die Lage iſt infolge dieſer unglücklichen Operation noch ernſter ge⸗ worden, und der letzte noch treu gebliebene Stamm, der bisher die Verbindung zwiſchen Fez und der Küſte offen hielt, iſt zu den Rebellen übergegangen. Dieſer Uebergang des letzten zum Sultan ſtehenden Stammes enthält eine Andeutung über die Stimmung in Marokko und die möglichen pulitiſchen Folgen. Die Aufrührer gehen gegen Mulay Hafid vor, angeblich, weil der Einfluß Fronkreichs von Tag zu Tag wachſe und er, der Sultan, das nicht zu verhindern verſt ehe. Mulay Hafid iſt ja ſeinerzeit zum Sultan gemacht worden an Stelle ſeines abgeſetzten Bruders Abdul Aſis, weil man von ihm eine Zurückdrängung des europäiſchen, insbeſondere fran⸗ zöſiſchen, Einfluſſes erhoffte. Dieſe Hoffnung iſt nun eine ſchwere Enttäuſchung geweſen, da die Franzoſen von Tag zu Tag dreiſter werden. Die Empörung darüber hat offenbar die weiteſten Volkskreiſe erfaßt und äußert ſich jetzt in dieſem Aufruhr. Frankreich, das ſo lange verſucht hat, den Sultan Mulay Hafid zu ſtürzen, hat das nicht vermocht, ſo lange der Mann ſich gegenüber Frankreich ablehnend verhielt. Seit er den franzöſiſchen Diplomaten im Militär⸗ und Finanzweſen ins Netz ge⸗ gangen iſt, wendet ſich die Volksgunſt von ihm ab. Frankreich wird jetzt, und da liegt die Quelle mög⸗ licher neuer Verwickelungen, wahrſcheinlich verſuchen, ihn zu ſtützen, was dann die anderen Mächte, b eſonders Deutſchland, als eine Benachteiligung ihrer Rechte und Intereſſen anſehen müßten und darum nicht dulden dürften. Daher iſt die Sache ernſter, als es ſonſt eine derartige Niederlage des Sultans ſein würde. Politiſche Rundſchau. Der Deutſche Frauenverein für die Oſtmarken ſprach ſich auf ſeiner Generalverſammlung für die An⸗ wendung des Enteignungsgeſetzes gegenüber den Polen aus und nahm einen Vortrag entgegen, in welchem für die Ausdehnung des Polenkampfes auf das überwiegend proteſtantiſche Maſuren hingewieſen wurde. 2: Neue Winzer⸗Unruhen, die offenbar an den Vor⸗ gängen in der franzöſiſchen Champagne Anregung finden, machen der bayeriſchen Regierung ſchwere Sor⸗ gen: Zwiſchen der Regierung und den Winzern von St. artin in der Rheinpfalz ſind neue ſchwere Differenzen entſtanden. In einer Gemeinderatsſitzung, in der der Bezirksamtmann Hempel ſich über die ungenügende Kon⸗ trolle der Arbeiten zur Bekämpfung des Sauerwurms „Nicht, das ich wüßte.“ „Sein Gehalt iſſt wohl nicht ſehr hoch?“ „Nein, aber es reicht hin für die beiden.“ „Iſt er verheiratet?“ „Bewahre!“ „Aber Sie ſprachen von zweien.“ „Ja, ſo— ſeine Schweſter wohnt bei ihm,“ lallte der junge Mann, dem der Schweiß auf die Stirne trat. „Das iſt eine ſehr ſtarle Zigarre, mein Herr!“ „Sie iſt mir noch zu leicht,“ ſagte Schulz, während er die Gläſer wieder füllte.„Seine Schweſter. Kennen Sie die junge Dame?“ „Natürlich,“ erwiderte der Poſtſekretär.„Die luſtige Amalie kennen wir alle: aber Traube hütet ſie wie ſeinen Augapfel; der Narr ſollte froh ſein, wenn ein andrer ihm die Laſt abnehmen wollte. Wir haben kürzlich ihren Geburtstag gefeiert. Sie iſt ein bildhübſches Mädchen, ſage ich Ihnen! Traube hat's nicht gewollt, aber ſie zwang ihn, uns einzuladen, und es ging hoch her.“ „So, ſo,“ warf Schulz gelangweilt ein, aber ſein ſorſchender Blick ruhte durchdringend auf dem bleichen Geſicht des Beamten, der das Glas mit unſicherer Hand zum Munde führte. „Wenn die junge Dame Ihre Nichte iſt, dann bitte ich Sie, ein gutes Wort für mich einzulegen,“ fuhr der Poſtſekretär fort,„ich ſchwärme für ſie; aber mit 1000 Mark Gehalt kann man nicht heiraten.“ „Hm, wenn das Mädchen einfach, anſpruchslos und arbeitſam iſt—“ a 1 „Ja— wenn; die ſchöne Amalie weiß, daß ſie ſchön iſt, ich glaube, mein Gehalt reicht nicht aus für ihre Garderobe— woher ſoll das andere kommen?“ Schulze wurde immer aufmerkſamer, er hatte ſeinen Zweck raſcher und voltlſtändiger erreicht, als er hoffen und erwarten konnte. beklagte und damit drohte, eventuell eine Kommiſſion von auswärts mit dieſer Kontrolle zu betrauen, brachte einen Entrüſtungsſtur:m, der ſich ſchließlich zu einem Höllen⸗ lärm im Gemeinderatsſaal auswuchs. Die meiſten Mit⸗ glieder des Gemeinderats verließen das Lokal, ſo daß der Bezirksamtmann ſchließlich faſt allein zurückblieb. Wie der Pfälz. Kur.“ berichtet, wird der geſamte Gemeinderat demiſſionieren.— Leider ſind die unzufriedenen Leute ſehr im Unrecht. Die ſcharfen Maßnahmen der Regierung gegen den Sauerwurm, dieſe entſetzliche Plage des Winzer⸗ ſtandes ſind abſolut nötig und müſſen alle Weinberge des Reiches erfaſſen. Darüber, ob eine von den Regierun⸗ gen gemeinſam nach beſter Prüfung angeordnete Maß⸗ nahme richtig iſt oder nicht, hat nicht der einzelne zu enk⸗ ſcheiden, das muß der Wiſſenſchaft überlaſſen bleiben. Parlamentariſches. f In der Samstagsſitzung der Budgetkommiſſion des Reichstags, der letzten vor den Oſterferien, machte der Miniſter private Mitteilungen über Kalidün⸗ gungsverſuche in den Kolonien; das Reich zahlt aus den Kaliabgaben für Neu⸗Guinea 10000 Mark, für Samoa 20000 Mark, für das fehr kaliarme Togo 20 000, für Kamerun 35000 und für Oſtafrika 110 000 Mark. Südweſtafrika iſt kalireich. Die Regierung hofft, daß die weißen Pflanzer in ſehr umfangreichem Maße Kali verwenden werden. Heer und Marine. § Die militäriſche Fernfahrt in der Luft, die die beiden Leutnants Erler und Macke nthun von Berlin über Bremen, Hannover, Braunſchweig nach Berlin zurück unternommen haben, kann ſchon jetzt als bedeutender Fortſchritt im Flugweſen bezeichnet werden, da die Flugſtrecke an Kilometerzahl alle bisherigen Rekordfahrten ſchlägt. Beſonders intereſſant war die Etappe Bremen Hannover, die die beiden Flieger als die ſchwerſte und gefahrvollſte in ihrer bisherigen aviatiſchen Laufbahn ſchildern. Bei beſtem Wetter begannen Erler und Mackenthun den Flug in Verden. Kaum waren ſie eine halbe Stunde in der Luft, als der Doppeldecker von heftigen Böen hin⸗ und hergeworfen wurde. Sie waren gezwungen, fünf Zwiſchenlandungen auf einer Strecke von kaum ſiebzig Kilometern vorzunehmen, von denen die Landung bei Scheſſinghauſen nahe Nienburg nicht ohne Gefahr für die Flieger war. Der Wind war kurz vor Mittag, als Nienburg überflogen war, ſo heftig geworden, daß der Doppeldecker in 250 Meter Höhe wie ein Fangball hin⸗ und hergeworfen wurde, ohne vorwärts zu kommen. Plötzlich wurde er durch eine ſtarke Bö mit großer Heftigkeit in eine ſumpfige Talmulde gedrückt, aber glücklicherweiſe nicht beſchädigt. Aus dieſer Tal⸗ mulde den Apparat herauszubringen, erwies ſich als un⸗ möglich, und die Offiziere mußten die Weiterfahrt bis zum Abend verſchieben. Der Wind flaute dann ſtark ab 2 „Sie iſt putzſüchtig?“ jragte er. „Sie iſt ein wenig eitel; einem jungen und ſchönem Mädchen kann man das auch ſo übel nicht nehmen. An ihrem Geburtstage hat ſie jedem Gaſte eine Photographer geſchenkt— warten Sie, ich glaube, ich führe ſie bei mir.“ Ter junge Mann holte ein zierliches Portefeuille hervor, in welchem er das Bild fand. Er überreichte es dem Landmann. Es war das Bild einer ſchönen, jungen, koketten Derme,(die ſich in ſehr eleganter Toilette dem Be⸗ ſchauer vorſtellte. Der Landmann blickte lange auf die Karte, dann umſpielte plötzlich ein bedeutſames Lächeln ſeine Lippen, als er das Bild zurückgab. „Eine ſchöne Dame!“ ſagte er.„Aber woher nimmt ſie die Mittel zu dieſer eleganten Toilette?“ Der junge Mann zuckte die Achſeln. „Vielleicht macht ſie Schulden?“ erwiderte er,„wer weiß das? Ihr Bruder bezieht übrigens ein hübſches Gehalt, und die beiden leben ſonſt ſehr einfach. Da mag immerhin ſw viel übrig bleiben, daß die junge Dame den Forderungen der Mode huldigen kann. Zu⸗ dem iſt ja auch nur Flitterſtaat, der nicht viel koſtet.“ Schulz ſchüttelte den Kopf; er wußte beſſer, wie viel ein ſolcher Flitterſtaat hoſtete. „Ihr Bruder begünſtigt fragte er. „Er ſieht gern, wenn ſie ſich putzt, überdies glaube ich, daß er unter ihrem Pantoffel ſteht.“ „Woraus ſchließen ſie das?“ „Was ſie will, geſchieht!“ „Sie beſucht wohl auch das Theater, Konzerte und andere öſſentliche Vergnügungen?“ Fortſetzung ſolgt.) dieſe Torheit wohl?“ und um 5 Uhr 52 Minuten konnte Leutnant Mackenthun den Apparat allein in die Luft bringen, um nach zehn Minuten Fahrt den im Auto vorausgeeilten Oberleut nant Erler in ſeinem Doppeldecker wieder aufzunehmen. Die Fahrt ging dann in ſchönem Fluge nach Hannover, wo die Luftſchiffer 6 Uhr 32 Minuten, von einer zahl⸗ reichen Menſchenmenge jubelnd begrüßt, vor der Flug⸗ halle landeten. § Das größte Kriegsſchiff der Welt, der engliſche Ueber⸗Dreadnought„Monarch“ iſt am Donnerstag„ge⸗ tauft“ worden. Der Rieſenkoloß kommt den ganz großen Paſſagierſchiffen nahe: 23000 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung, 581 Fuß lang, 27000 Pferdekräfte in den Ma⸗ ſchinen, die 21 Knoten leiſten ſollen. Bewaffnet iſt er mit 10 Geſchützen von 13.5 Zoll und 16 kleineren Waffen. Koloniales. — Bis jetzt iſt das Schutzgebiet Kiautſchou von der Peſt verſchont geblieben. Infolgedeſſen verläßt die zweite Staffel der anläßlich der Peſtabſperrungsmaßregeln zurück⸗ behaltenen Mannſchaften in Stärke von 40 Köpfen auf dem Dampfer„Lützow“ das Schutzgebiet. Deutſcher Reichstag. Berlin, 30. März. Im Reichstag hatte die Beratung des Etats des Reichskanzlers, bei dem die Auslandspolitik zur Erörte⸗ rung zu kommen pflegt, einen großen Tag herbeigeführt. Gefüllte Tribünen, ein gutbeſetztes Haus und am Bundes⸗ ratstiſche der Reichskanzler und ſämtliche Staatsſekretäre. Abg. Dr. Spahn Bonn(tr.) gab, als Erſatzredner für den ſchwererkrankten Frhrn. v. Hertling, ſeiner Ge⸗ nugtuung über die beruhigenden auswärtigen Beziehungen Deutſchlands Ausdruck, die eine gewiſſe Stetigkeit ange⸗ nommen hätten. Der Abſchluß von Schiedsgerichtsver⸗ trägen ſei zu begrüßen, auch einer Vereinbarung über die Rüſtungen ſtehe das Centrum nicht ablehnend gegenüber. Abg. Graf Kanitz(konſ.) freute ſich beſonders der guten Beziehungen zu Rußland, mit dem uns nicht bloß wirt⸗ ſchaftliche Intereſſen, ſondern auch die Gemeinſamkeit un⸗ ſerer monarchiſchen Inſtitutionen verbänden. In der Marokkoangelegenheit müſſe Deutſchland an der Alge⸗ cirasakte gegenüber dem franzöſiſchen Vordringen feſt⸗ halten. Abg. Scheidemann(Soz.) begründete einen Antrag, der die ſofortige Einleitung von internationalen Verhandlungen über die Rüſtungsfrage fordert. Abg. Baſſermann(ntl.) äußerte angeſichts der engliſchen Flottenvermehrung und der kriegeriſchen Veranlagung der Franzoſen Bedenken gegen eine ſolche Abrüſtungsaktion. Zur innern Politik erklärte er unter ſtürmiſchen Kund⸗ gebungen von rechts und links, daß ſeine Partei bei den Wahlen verſuchen werde, dem Liberalismus den ihm ge⸗ bührenden Einfluß zurückzuerobern. Abg. Dr. Wiemer Vyp.), der eine geſchloſſene Frontſtellung der National- liberalen und der Volkspartei gegen die Rechte und das Centrum befürwortete, ſprach für die Abrüſtungsreſolu⸗ tion. Der Reichskanzler, der einleitend den Segen der Finanzreform für die Reichsfinanzen anerkannte, wies die praktiſchen Schwierigkeiten nach, die der Abrüſtung entgegenſtehen und beim beſten Willen nicht zu überwinden ſeien. Stagtsſekretär Kiderlen⸗ Wächter betonte, daß die Intereſſen der Reichsangehörigen gegenüber der neuen portugieſiſchen Regierung mit allem Nachdruck vertreten würden. Nachdem der Abg. v. Morawsky(Pole) eine Reſolution auf Regelung des Aufenthalts der Ausländer im Deutſchen Reiche begründet, und der Abg. Eickhoff (Bp.) eingehendere Ausführungen über Schiedsgerichtsver⸗ träge gemacht hatte, wurde die Weiterberatung auf Frei⸗ tag vertagt. 8 E Berlin, 31. März. In der fortgeſetzten Debatte über den Etat des Reichs⸗ kanzlers bezeichnete heute Abg. Frank(Soz.) die Ein⸗ würfe des Kanzlers gegen die Abrüſtung als unzulänglich. Er forderte Auskunft, ob auf Verlangen der Konſervativen zur Erlangung einer Wahlperiode wirklich ein auswärtiger Konflikt angezettelt werden ſolle. Abg. Graf Weſtar p (konſ., trat den geſtrigen Ausführungen des Abg. Baſſer⸗ mann entgegen, kennzeichnete die liberale Hetze wegen der Finanzreform als antinational und⸗ſozial und warnte die nationalliberale Parteileitung in Rückſicht auf die be⸗ vorſtehende Wahl davor, Unterſcheidungsmerkmale zwi⸗ ſchen Liberalen und Sozialdemokraten zu verwiſchen. Abg. Fuhrmann(ntl.) ſuchte darzutun, daß die national liberalen Wähler bei den Nachwahlen ſtets gegen die So⸗ zialdemokraten angekämpft, dagegen die Konſervativen durch ihr Bündnis mit dem Centrum die evangeliſche Frei⸗ heit über Bord geworfen hätten. Abg. Dr. Röficke konſ. wies nochmals im einzelnen die Notwendigkeit der Finanzreform nach. Nach einer Wahlrede des Abg. Hauß mann(Bp.) wurde das Gehalt des Reichskanzlers be willigt und unter Ablehnung der weitergehenden die volks⸗ parteiliche Reſolution über Abrüſtung und Schiedsver⸗ träge angenommen. Zum Etat des Auswärtigen Amtes wurde vor allem über Zollſchikanen geklagt. Morgen wird die Beratung fortgeſetzt werden. 5 5 [IJ Berlin, 1. April. Der heutige Reichstag beſchäftigte ſich zunächſt bei dem Etat der Zölle und Steuern mit der Einführung eines Pflaſterſteinzolls für Schweden und mit dem Schutz der heimiſchen Steininduſtrie. U. a. lag dazu eine Cen⸗ trumsreſolution vor, die zum Schutze der Steininduſtrie wirkſame Maßnahmen verlangt. Nachdem die Pflaſter⸗ ſtein⸗Reſolutionen angenommen waren, folgten bei der Brauſteuer eine Anzahl Beſchwerden über die Ueber⸗ gangsabgaben für Bier, ſo vom Abg. Dr. Will Ctr.⸗Elſ.) für Elſaß⸗Lothringen und Abg. Speck(Ctr.) für Bayern. Eine konſervative Reſolution betr. Heran⸗ ziehung ausländiſcher Wertpapiere zur Talonſteuer wurde gegen die Linke angenommen, trotzdem der Reichsſchatz⸗ ſekretär erklärt hatte, daß nach ſeiner Anſicht eine Aende⸗ rung der Ausführunasbeſtimmungen zur Talonſteuer nicht gut am Platze ſei. Beim Etat des Reichsſchatzamtes ver⸗ langte Abg. Erzberger(Ctr.) gegenüber einem ſozial⸗ demokratiſchen Agitationsantrage im Intereſſe der Zünd⸗ wareninduſtrie und ihrer Arbeiter durch eine Novelle zum Zündwarengeſetz eine Kontingentierung der Zündholz⸗ produktion. Staatsſekretär Dr. Wermuth erklärte, der Zündholzinduſtrie und ihren Arbeitern könne nur durch Einſchränkung geholfen werden. Die Regierung ſei be⸗ reit, ein Kontingentierungsgeſetz auszuarbeiten. Für die Tabakarbeiter noch mehr(bisher 2% Mill.) auszugeben. ſei nicht nötig und darum ungerecht. Nach längerer Aus⸗ ſprache wurde eine nationalliberale Reſolution angenom- men, die weitere Mittel zur Unterſtützung der Tabak⸗ arbeiter bis zum 18. Auguſt 1911 fordert. Der Reſt der Tagesordnung wurde dann ohne weitere Ausſprache er⸗ ledigt. Damit iſt die 2. Leſung des Etats beendet. Mon⸗ tag: Kleinere Vorlagen, 3. Leſung des Etats. — Sozialdemokratiſche Roheit oder Krankenſchweſtern und Landſlreicher. Die rote„Mainzer Volkszeitung“ brachte in ihrer Nr. 79 zu dem Kapitel Herbſtkollekte der Krankenſchweſtern folgende Gemeinheit: Was die Herbſtkollekte der Krankenſchweſtern betrifft, ſo gehören dieſe Sammlungen wirklich verboten, denn wir be⸗ trachten ſie als groben Unfug. Wenn Arbeiterfrauen ſich das Geld erſt leihen müſſen, das ſie dafür hingeben oder wie es vor zwei Jahren der Fall war, daß eine Frau zur Schweſter ſagte, ich muß erſt wechſeln, worauf die Schweſter ſagte, ich kann herausgeben und dann ſtatt der erlaubten 50 Pfg. 1 Mk. abzieht, ſo iſt das Unfug. Sie nennen dieſes Sammeln:„Betteln“, das iſt ja auch der richtige Ausdruck. Aber wenn ein Handwersburſche bettelt, wird er wegen Landſtreicheret verhaftet und muß brummen, bei den Schweſtern aber iſt es erlaubt und wirb ſogar ein gewiſſer Druck ausgeübt. Das und die Gründe, die Genoſſe Müller anführte, beſtimmten ihn zu ſeinem Antrag. Alſo kein Haß gegen alles, was mit der Religion zuſammenhängt, ſondern der Unfug, der getrieben wird und unſer Wahl- ſpruch gleiches Recht für Alle! Dieſe Gemeinheit ſpricht für ſich ſelbſt. Wer den grenzen⸗ loſen Haß der„Volksbeglücker“ gegen alles Chriſtliche noch nicht erkannt, wer ihre„Menſchenliebe“ noch nicht durchſchaut, wer ihre Verlogenheit noch nicht erfahren hat, hier kann er den echten Sozialdemokraten kennen lernen. Das Sammeln der Schweſtern iſt ein grober Unfug. Wenn alſo jemand für einen anderen arbeitet und ſeine Geſundheit opfert und er geht hin und bittet den Arbeitgeber um ſein Eſſen, dann iſt das grober Unfug. Wir wenden uns an jeden noch vernünftig denkenden Menſch und fragen ihn, ob er je eine größere Gemeinheit und Ungerechtigkeit erfahren hat. Was würde der rote Artikel⸗ ſchreiber ſagen, wenn er ein ganzes Johr ohne Lohn in der Fabrik arbeiten, wenn er am Schluſſe des Jahres dann bei ſeinem Arbeitsherrn um ſein tägliches Brot betteln müßte? Was würde er erſt ſagen, wenn jemand ſeine Bitte um das verdiente tägliche Brot als groben Unfug bezeichnete? Unſere Sprache hätte nicht Worte genug, das mit Recht verletzte Gerechtigkeitsgefühl des Genoſſen gebührend zum Ausdruck zu bringen. Volksausſanger, kapitaliſtiſches Maſtvieh und ver⸗ wandte Ausdrücke verſtummen ja in der roten Preſſe ſelbſt heute nicht, wo mancher von ihnen in einem Monat mehr verdient, als eine Schweſter fürs ganze Jahr zum Leben hat. Und nun das Gegenbild: Die Krankenſchweſtern arbeiten das ganze Jahr und opfern ihr Leben und ihre Ge⸗ ſundheit im Dienſte der hieſigen Bevölkerung. Tag und Nacht weihen ſie ſich den armen Kranken und die hieſige Bevölkerung weiß es, wie jede Nacht mehrere Schweſtern draußen im Ort an den Krankenbetten wachen, die hieſige Bevölkerung weiß es, wie ſte die ekelhafteſten Krankheiten, vor denen andere Menſchen fliehen, mit der größten Liebe und Aufopferung be⸗ handeln. Sie tuen es um Gotteswillen und mit der größten Selbſtloſigkeit bei Freund und Feind, bei Glaubensgenoſſen und Nichtglaubensgenoſſen. Aber leben müſſen ſie doch; des⸗ halb nehmen ſie im Hinblick auf ihr Vorbild das weitere Opfer auf ſich und gehen am Ende des Jahres zu denen, in deren Dienſt ſte ſich aufopfern und bitten ſte um eine Gabe für ihren Lebensunterhalt. Und das nennen die Genoſſen„groben Unfug“, die Genoſſen, die nie genug ſchreien können von„Recht aufs Leben“, die Genoſſen, die nie müde werden, unerhörte Forde⸗ rungen zu ſtellen, die Genoſſen, die ſelbſt bei 1600 bis 1700 Mk. Jahreseinkommen von Hungerlöhnen ſprechen, die Genoſſen, deren Kranken auch von den Schweſtern verpflegt werden. Nein, eine ſolche Gemeinheit und Ungerechtigkeit iſt nur bei ſolchen möglich, die es fertigbringen, einen ſterbens⸗ kranken Menſchen zu vernachlaͤſſtgen und das Eſſen, das von anderen guten Leuten gebracht wird, aus dem Fenſter zu werfen. Solche Menſchen brauchen für ihre kranken Ange⸗ hörigen natürlich auch keine Krankenſchweſtern, ſie verdienen aber auch nicht den Namen eines Menſchen. Als Unfug werden oben„zwei Fälle“ an⸗ geführt, die dei der Kollekte vorgekommen ſein ſollen. Die beiden Fälle ſind erfundene Märchen, womit der Artikelſchreiber ſeine Geſinnungsgenoſſen herauslügen und den Leuten Sand in die Augen ſtreuen will. Wer die Schweſtern kennt, der erkennt ſofort den Stempel der Luͤge, der weiß, daß die Schweſtern ſich nichts nehmen, was ihnen nicht gern gegeben wird und daß die Schweſtern niemand zum Geben oder zum Leihen drängen. Wir haben überdies bei den Leuten, welche von einem Genoſſen in einer Wirtſchaft als die betreffenden Adriſſen angegeben worden ſind, Erkundigungen eingezogen und den Beſcheid erhalten, daß alles erlogen iſt. Ja, das iſt ſozialdemokratiſche Taktik. Der Karren iſt verfahren. Man weiß nicht aus noch ein. Da flüchtet man ſich in das geheimnisvolle Dunkel des Ortsklatſches. Hier kann man die armen wehrloſen Schweſtern verdächtigen und verleumden. Sie gehen ja nicht zum Richter und überdies iſt jene Schweſter, die als frühere Sammlerin hauptſächlich in Betracht kommt, die von allen hochgeſchaͤtzte Schweſter Melas, nicht mehr unter den Lebenden. Für ein ſolches Verhalten hat jeder anſtändige Menſch nur ein Pfui des Abſcheues. Ein ſo lügenhafter Verleumder wie der Artikelſchreiber iſt natürlich auch fähig, Krankenſchweſtern und Handwerksburſchen, das Sammeln des mehr als verdienten Lebensunterhaltes von ſeiten der Schweſtern und die Landſtreicherei der arbeitsſcheuen Handwerksburſchen auf eine Stufe zu ſtellen. Die Krankenſchweſtern, die ſelbſtlos Tag und Nacht arbeiten und das, was ihnen ge⸗ geben wird, hundertmal verdient haben, ſollen gerade ſo be⸗ handelt werden, wie Handwerksburſchen, die ihren Händen Ruhe geſchworen haben,„weil ſie gleiches Recht für alle fordern.“ Man weiß nicht, wos man hier mehr anſtaunen ſoll, die Dummheit oder die Roheit. f Alſo: Weil ſie gleiches Recht für alle fordern, ſollen die Schweſtern für ihre aufopfernde Täligkeit gerade ſo be- handelt werden, wie der Landſtreicher, der nichts getan und gearbeitet hat, oder was dasſelbe iſt: Weil ſie gleiches Recht für alle fordern, ſoll der fleißige Arbeiter, wenn er ſeinen Lohn fur ſeinen Lebensunterhalt fordert, gerade ſo behandelt werden, wie der Handwerksburſche, der ohne zu arbeiten, an den Türen bettelt. Das iſt gleiches Recht für alle in roter Beleuchtung. Der betreffende Artikelſchreiber kann ja dieſen Grundſatz den Fabrikherrn zur Erwägung geben und ihnen den Vorſchlag machen, daß ſie am Lohntag alle Arbeiter wegen der Lohn- forderung als Landſtreicher verhaften laſſen. Ein ſozial⸗ demokratiſches Gehirn fördert doch merkwürdige Blüten zu Tage. Es wäre wirklich zum Lachen, wenn nicht mit der polizeiwidrigen Borniertheit eine ſo abgrundtiefe Roh- heit verbunden wäre. Und doch iſt es nicht anders denkbar: Vor mehreren Jahren herrſchte in Hamburg eine anſteckende Krankheit. Alle Krankenhäuſer waren überfüllt und auch in Privatwohnungen gab es Tauſende von armen Kranken. Tag und Nacht waren die Krankenſchweſtern an der Arbeit, den Notleidenden Linderung zu bringen. Einer dieſer rettenden Engel begegnete da eines Tages einem jungen Arbeiter. Er war in den roten Verſammlungen bereits ſo aufgeklärt worden, daß er beim Vorübergehen die Krankenſchweſter vom Bürger⸗ ſteig hinabſtieß. Die Schweſter ging ruhig weiter, zu anderen Kranken und als ſie am Abend ins Spital zurückkehrte, wurde ein von der Krankheit befallener junger Mann gebracht. Alles war überfüllt und man wollte ihn abweiſen. Da kam die Schweſter hinzu, ſah den Kranken und erkannte in ihm den⸗ jenigen, der ſie am Tage mißhandelt hatte. Sofort bat ſie die Oberin, den Kranken zu behalten und ſtellte für ihn ihr eigenes Bett zur Verfügung. So handeln Sozialdemokraten und ſo vergelten die barm⸗ herzigen Schweſtern, die Engel chriſtlicher Liebe. Hier wie dort! Lokale Nachrichten. Viernheim, 4. April. — Der katholiſche Mänunerverein hielt am Sonntag im Schützenhof ſeine Monatsverſammlung ab. Nach der Begrüßung der Erſchienenen durch den Präſidenten Herrn Gg. Heckmann, ſprach Herr Kaplan Schumacher über die Ent⸗ wicklung der Parteien in unſerem deutſchen Vaterland inebe⸗ ſondere über das deutſche Zentrum und ſeine Grundlagen. Hierauf erinnerte Herr Georg Heckmann an die letzten Vor⸗ gänge in der Gemeinde und Herr Kaplan Schumacher verlas die letzten Anfeindungen der Barmherzigen Schweſtern durch Viernheimer Genoſſen. Unter allgemeinem, lebhaftem Veifall wurde folgende Reſolution beſchloſſen: Reſolution! Die im Schützenhof verſammelten Mitglieder des kath. Männervereins haben mit Bedauern Kenntnis genommen von dem infamen Angriff Viernheimer Genoſſen gegen die hieſigen Krankenſchweſtern(Mainzer Volkszeitung Nr. 76). Sie weiſen dieſes Gebahren als ein unwürdiges Bubenſtück mit Entrüstung zurück und fordern alle diejenigen, welche die Wohltaten der Krankenſchweſtern zu ſchätzen wiſſen, auf, ihre wehrloſen Wohl⸗ täter gegen ſolch unqualifizterbare Angriffe in Schutz zu nehmen. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 3. April. Der 32 Jahre alte Hilfsarbeiter Adam Heſter von Friedrichsfeld verunglückte auf dem hieſigen Rangierbahnhofe det der Halteſtelle Feudenheim dadurch, daß er zwiſchen die Puffer zweier Wagen geriet. Er erlitt eine ſehr ſchwere Bruſtquetſchung und wurde in be⸗ denklichem Zuſtand in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Er iſt ſeinen Verletzungen erlegen. — Worms, 2. April. Geſtern wollte hier ein Haus⸗ beſitzer mittels einer Pechfackel ſeinen Schweineſtall ausräuchern, um die Schnaken zu vertilgen, dabei geriet der Stall in Brand und durch die raſch herbeieilende Feuerwehr konnte ein größerer Brand vermieden werden. — Birkenau, 3. Aril. Zu der Meldung in No. 39 wird geſchrieben:„Der Fabrikarbeiter aus Birkenau, der ſich in dem Keller eines Neubaues erhängt hat, iſt erſt 15 Jahre alt; ihm war vom Amtsgericht keine Vorladung zugegangen. Dagegen fand ſich in der Rocktoſche des Verlebten ein an ihn gerichtetes Schreiben eines Weinheimer Rechtsanwalts, worin dieſer den Jungen aufforderte, bei ihm zu erſcheinen, um eine Verſtändigung in einer ſchwebenden Beleidigungsſache herbei zuführen. Das Amtsgericht Fürth war mit dieſer Angelegen⸗ heit des jungen Mannes nicht befaßt. — Mörlenbach, 3. April. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich auf der Weinheim⸗Fürther Bahn zwiſchen Mörlenbach und Wahlen. des Landwirts Johann Büchner wurde beim Ueberſchreiten des Bahngeleiſes von ein m Zuge erfaßt und furchtbar zugerichtet. — Groß Auheim, 3. April. Sein eigenes Grab geſchaufelt hat ſich hier der Totengräber. Der Mann war 45 Jahre alt, hieß Schmidt, war Schuhmacher und nebenher Totengräber. Man fand ihn nun auf dem Friedhofe in der Leichenhalle, wo er ſich an der Totenbahre erhängt hatte. Als man näher nachſah, fand man, daß Schmidt vorher fein ſäuberlich ſein eigenes Grab ausgehoben hatte. Schwere Exploſion auf dem Panzerkreuzer„Vorck“. 3 Mann tot. 0 Am Freitag iſt die deutſche Marine wiederum von einem ſchweren Unglück betroffen worden, dem drei Marine⸗ angehörige zum Opfer gefallen ſind: — Kiel, 31. März. Infolge einer Benzinexploſion auf dem gegenwärtig im Ausrüſtungsbaſſin der kaiſer⸗ lichen Werft liegenden Panzerkreuzer„Yorck“ wurden nachmittags der Obermaſchiniſtenmaat Genske ſowie die Maſchiniſtenmaate Eick und Paethe getötet. Der Ma⸗ ſchiniſtenmaat Peter Janſen, der Oberheizer Ha⸗ nowſky und der Heizer Czeky wurden verwundet. Hanowſky iſt am ſchwerſten verletzt. Die Schiffe im Hafen ſetzten ſofort nach Bekanntwerden des Unglücks die Flaggen auf Halbſtock. Das 5 Jahre alte Töchterchen 5 — ent Sli 50 hatte eff groß Inn 15 nunmeht ** Aub deß ſie detanſtal antreten ung d. Ad ſic ie harm dee bort! e Aut. elt an . Noch Herrn die Ent d insbe⸗ ublage. den Vor r verlas U hulch Veffal 08 kath. nen von hiiſger it helſen tung len ber Wohl. Ahnen. *r alte ict auf benben 12 e in be⸗ thru. Halt luchert, Brand Rößkte u. 50 her ſch ö Jh gangen u. notin m eine herbe gelegen; lit schen gehen in des echt. 11 1 ur hehe 11 ber bat. bothe — Weitere Berichte melden noch andere Einzelheiten: Der Panzerkreuzer„Norck“, der von Kapitän zur See Reuter befehligt wird, traf Vorbereitungen, um am Sams⸗ deg in das Trockendock zu gehen. Nachmittags wurde das Schiff durch eine furchtbare Exploſion erſchüttert, die im Vackbordwallgang der hinteren Maſchine ſtattgefunden hatte. In dieſem Wallgang lagerte in exploſionsſicheren Gefäßen Benzol. Aus dieſem Wallgang ſchoß eine rieſen⸗ große Flamme durch den Ventilator in den Heizraum, zwo die obengenannten Perſonen beſchäftigt waren. Die Innenwand des Wallganges wurde durch die Kraft der Exploſion zerriſſen und gegen einen Kondenſator ge⸗ ſchleudert. Zur ſchnellen Hilfeleiſtung erfolgte die Alar⸗ mierung der Samariterabteilung der Werft und der Kieler Berufsfeuerwehr. Die Getöteten wurden geborgen und die drei Verletzten dem Marinelazarett zugeführt. Die bisherigen ſorgfältigen Ermittelungen haben die Urſache der Exploſion nicht aufklären können. Es iſt jedoch feſtgeſtellt, daß keine Unvorſichtigkeit begangen worden iſt. Der Raum, in dem das Benzol in exploſions⸗ licheren Gefäßen aufbewahrt war, war vollkommen luft⸗ dicht und waſſerdicht abgeſchloſſen, die Tür war verriegelt, ſo daß niemand den Raum betreten konnte. Die Flam⸗ men brachen ſich ihren Weg dadurch, daß ſie eine Wand abgeſchloſſenen Kammer mit der Tür herausriſſen. Die Beſchädigungen, die das Schiff erlitten hat, ſind gering; in der Hauptſache ſind die Kammer, in der das Zenzol aufbewahrt wurde, und die anſtoßenden Räume Mitleidenſchaft gezogen. Aus Stadt und Land. e Aufſtieg des„Erſatz Deutſchland“. Das Luftſchiff Erſatz Deutſchland“ iſt am Donnerstag vormittag 11 Uhr von der Halle in Friedrichshafen aus zu ſeiner erſten Werkſtättenfahrt aufgeſtiegen. Das Luftſchiff machte eine Reihe wohlgelungener Uebungsmanöver über der Stadt Friedrichshafen und dem See und landete nach halbſtün diger Fahrt auf dem Areal der Luftſchiffbau⸗Ge⸗ ellſchaft. Die Neuerungen am Luftſchiff haben ſich gut Graf Zeppelin führte das Luftſchiff ſelbſt. Tötung eines ſerbiſchen Oberſten. Bei der Inſpek⸗ tion der Wachen eines außerhalb der Stadt Belgrad ge⸗ legenen Pulvermagazins wurde der Oberſt Brazoſchovic nachts von einem Wachtpoſten erſchoſſen. Der Soldat be⸗ teuert, daß der Oberſt, der an dieſem Tage Inſpektions⸗ dienſt hatte, auf allen Vieren gegen ihn herangeſchlichen lei ſo daß er glaubte, es wollen Attentäter einen An⸗ ſchlag gegen das Magazin verüben. Deshalb ſchoß er auf den Oberſten. * Das heimgeſuchte Sizilien. Aus Palermo wird gemeldet: In der Nacht wütete hier ein heftiger Sturm, der auf den Feldern große Verheerungen anrichtete und Telegraphen⸗ und Telephondrähte zerſtörte. Auf einem Hauſe wurde der Schornſtein umgeriſſen und fiel auf das Dach. Das Da ch brach zuſammen und begrub eine in dem Hauſe ſchlafende Frau mit ihren Söhnen unter ſich. Ihr Zuſtand iſt bedenklich.— In Termini Imereſe wur⸗ den mehrere im Hafen liegende Briggs gegen das Boll⸗ werk geſchleudert und zertrümmert. Die Mannſchaft konnte ſich in Sicherheit bringen. Die furchtbare Brandkataſtrophe in Albany. Aus Albany wird zu dem von uns bereits gemeldeten Rieſen⸗ brande im dortigen Kapitol des weiteren gemeldet: Das Feuer brach im Nordweſtwinkel des Kapitols von neuem aus und drohte wieder dieſelbe Gewalt zu er⸗ zeichen wie im Höhepunkt des Brandes. Da die Aus⸗ ſicht auf ſeine Löſchung ſehr zweifelhaft iſt, wurde be⸗ ſchloſſen, ſämtliche wertvollen Bücher und Akten, die in bisher vom Brande unerreichten Teilen des Gebäudes liegen, daraus zu entfernen. Das ſtolze Gebäude dürfte Runmehr völlig verloren ſein. Ausſchaltung Deutſchlands aus dem europäiſchen Rundflug. Die Pariſer Zeitung„Journal“ kündigt an, daß ſie infolge der gegen den europäiſchen Rundflug veranſtalteten Agitation eine Programmänderu ng eintreten läßt. Es handelt ſich um die Ausſchal⸗ tung der deutſchen Strecke. Die genannte Zeitung wird ſich bemühen, den Flug nach Belgien und England beizubehalten. Zur Hamburger Spionageaffäre. Vom Reichs⸗ gericht iſt die Unterſuchung in der Spionageaffäre end⸗ giltig nach Hamburg überwieſen worden. Die Unter⸗ ſuchung leitet der Hamburger Unterſuchungsrichter Dr. Lieveking. Die Anklageakten gegen Sch ultz und Ge⸗ noſſen umfaſſen achtzig Seiten. Sobald die Unter⸗ ſuchung geſchloſſen iſt, geht die Angelegenheit an den Reichsanwalt zur Erhebung der Anklage nach Leipzig bewährt. K zurück. Seinen Jugendfreund aus gekränkter Eitelkeit er⸗ mordet. In Wien hat der Finanzkommiſſar bei der Ge⸗ neraldirektion der ſtaatlichen Tabakregie Dr. Oskar Hof⸗ meiſter ſeinen Jugendfreund, den Bankbeamten Franz Holthaus, meuchlings erſchoſſen. Hofmeiſter hatte dem Holthaus ſchon ſeit Tagen in deſſen Wohnhaus auf⸗ gelauert, fand jedoch erſt jetzt Gelegenheit, den Mord zu verüben. Holthaus war gegen Abend in ſeine Wohnung ge⸗ kommen. Hofmeiſter lauerte ihm ſchon im dritten Stock⸗ werk vor der Wohnungstür nahe der Treppe zum Dach⸗ boden auf. Er ſtreckte ihn mit einem Schuß, der die Leber traf, nieder und gab auf den am Boden liegenden Holthaus noch weitere vier Schüſſe aus einer Browning⸗ piſtole ab. H. war in wenigen Minuten eine Leiche. Das Motiv der Tat iſt gekränkte Eitelkeit. Hofmeiſter hatte ſich um die Schweſter Holthaus' bewor⸗ ben, der Bruder erhob jedoch gegen den Freund, den er von Jugend auf kannte, entſchieden Widerſpruch und er⸗ weckte dadurch bei dieſem Rachegefühle. Die Verhaftung des Mörders erfolgte wenige Minuten nach der Tat. Die Dausbeſorgerin hatte den Schuß gehört, war ſchnell auf die Straße geeilt und hatte das Haustor abgeſchloſſen. Als ein Schutzmann, den ſie herbeigerufen, das Tor öff⸗ nete, ſtand der Mörder, vor Erregung der Sprache nicht Wächtig, die Piſtole in der Hand, im Veſtibül. Geſundheitspflege. — Die Knochen und Muskelfleiſcheutwicklung der Säuglinge wird durch die Ernährung mit„Kufeke“ Suppe und Kuhmilch am beſten gefördert. Die aus„Kufeke“ gekochte Suppe miſcht ſich ſehr gut mit der Milch, verhindert im Magen deren grobflocktge Gerinnung, ſo daß ſie leichter verdaulich wird, und erhöht durch den der Muttermilch ent- ſprechenden Gehalt an Mineral- und Eiweißſtoffen den Nähr- Vertreter für Fahrräder und Nähmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. Notung! Oster besbenke! sowie praktische für ⸗Kommunikanten empfehle in grosser Auswahl: Uhren, Kotten, Broschen, Kreuze, Ringe Ferner empfehle: Trauringe, Regulateure, u W N N EI feischwinger, Wecker zu den billigsten Preisen. Bis Ostern ur ane Arukel I0 90 Rabatt Aus- wahl. Sendungen bereitwilligst. Auf Wunsch gewähre auch Ratenzahlungen. 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Den Gläubigern garantiert ein Aktienkapital nebſt Reſerven von wert der Nahrung. Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 6. April l. Js. und an den folgenden Zahltagen wird als Neſt an Nezeß⸗ holz pro 1911 weiter abgegeben: Großes Losholz von Nikolaus Stumpf 4., Schuhmachermeiſter bis Gg. Ban ⸗ reis 2., Schneidermeiſter Kleines Losholz Kiefern ⸗Scheit von Mathaͤus Mandel 3., Hügelſtraße bis Franz Sax 1., Lorſcherſtraße 2„ 20 Kiefern-Knüppel von Joſef Neff 1., Jakobſtraße bis Phil. Babylon 3. 2„ 20, Windfallholz von Andreas Stumpf 4, Tünchermeiſter bis Joh. Beyer 1. 1„ 80, Kiefern-Stöck von Alex. Wunder 1. Wwe. bis Jakob Koob 3. Wwe. 5„ 909 Kiefern Wellen von Johann Lammer 4., Waldſtraße bis Karl Mandel 1, Waſſerſtraße 2„ Eichen Knüppel von Johann Lammer 4, Waldſtraße bis Adam Englert 3, Milchhändler 0 Eichen⸗Wellen von Ferdinand Meyer 2. bis Jakob Haas 5., Neuhäuſerſtr. 2„ 20„ Eichen Stöck von Michael Neuhäuſer 3. bis Jakob Koob 3. Wwe. 8„ NB. An dieſem Tage können ſonſtige Kaſſengeſchäfte nicht erledigt werden. Viernheim, den 4. April 1911. Der Gemeinde ⸗Einuehmer: Jö ſt. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in der Gemeinde Viernheim. Wir geſtatten hiermit den Beſitzern von Rindolehge⸗ ſpannen aus unverſenchten Gehöften unſerer Gemeinde, ihre Geſpanne zur Ausführung der Feldarbeiten in der Gemarkung Viernheim unter Beobachtung nachſtehen der Beſtimmungen zu beuutzen. 1. Die Tiere müſſen die Ortsſtraßen ohne Aufenthalt paſſteren und muß dabei jeder Verkehr mit Perſonen aus verſeuchten Geböften, ſowie nach Möglichkeit auch die Benutzung der Straßen, in welchen Gehöfte verſeucht ſind, vermieden werden. 2. Die Tiere durfen den Wald nicht betreten und auch in einer Zone von 500 m um den Wald nicht verwendet werden Hierbei empfehlen wir den in Betracht kommenden Perſonen, dieſe Beſtimmungen genau zu beachten, da dadurch nicht allein eine Weiterverbreitung der Seuche, ſondern auch hohe Strafen(Gefängnis) vermieden werden können. Die Benutzung von Pferden aus nuverſeuchten Ge⸗ hoͤften unſerer Gemeinde zu Fuhrzwecken(auch in den Wald) iſt geſtattet. 13 Mk. 50 Pf. Betr.: Ortsbauplan Viernheim; hier Baufluchtlinie am Kirſchenweg. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 30. Marz 1911 eine Querſtraße von der Kirſchen- bis Bürſtädterſtraße projektiert. Das betreffende Blatt des Ortsbauplans liegt von heute ab 14 Tage auf unſerem Büro zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen. Die Stelle eines Feldſchützen der Gemeinde Vieruheim iſt erledigt und neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich bis längſtens 15. d. Mts., vorm. 10 Uhr ſchriftlich bei uns melden. Viernheim, den 4. April 1911. Groſtherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Damen⸗„Mädchen⸗ und Kinder⸗Hüte non der einfachſten bis zur vollendetſlen hoch modernſten Ausführung. Der Verkauf erfolgt in diefer Faiſon zu noch nie dageweſenen unglaublich billig. Preiſen. Eine geſichtigung wird Sie erſtaunen laſſen! Aufarbeiten und umfaconieron von Hoten gratis bei Ankauf des zu verwendenden Materials, das billigſt berechnet wird. Oskar Schäfer, n Gute Eßkartoffel ſowie verſchied. Sorten Saatkartoffel über 80 Millionen Mark die Sicherheit ihrer Einlagen. verkauft Nikolaus Hoock, Waldſtr. — Hermann Fuchs Fü Herz Mannheim N 2, 6 — Grüne Nabattmarken Kunststrasse am Paradeplatz Für Kommunikantenl * 11 TD e IT repe, Cedria nnllkl Weisse Kleider-Stoffe 0 Cachemire, Ba ties„55 1 Volle, 1 1½ seid. Stoffe, Alpaccas„ 1 Doppelbreit Reinwollen Cheviot, schw. Qualität statt 1.65 m 1.25 Besondere 5 110 em. Reinwollen Serge ausges. Ware 2.35„ l. 75 Gelegenheit 1 110 em. 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