e* — — err — .. beste . —— — — . — end 1 f tige ö rat. 1 bot⸗ Jauer(. auf den 1 iger K von jon 1 ful mb de⸗ thanten N auf 5 ubm Diernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. die Poſt bezegen k. 1.14 vierteljährlich. Feruſprech⸗Nr. 20 iernhei kr Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbotch Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Nr. 41. —————— Donnerstag, den 6. April 1911. 27. Jahrgang. ———᷑ I— Das Arteil von Metz. ' Am Dienstag abend iſt in Metz das Urteil in dem Prozeſſe wegen der Polizeizuſammenſtöße mit dem„Lor⸗ raine ſportive“ gefällt worden: — Metz, 4. April. Das Urteil lautet gegen Sa⸗ main wegen gemeinſchaftlichen Hausfriedensbruchs auf ſechs Wochen Gefängnis und wegen Veranſtaltung eines Konzertes ohne polizeiliche Erlaubnis auf vier Mark Geld⸗ rafe. Der Staatsanwalt hatte drei Monate beantragt. Segen Sehl wegen gemeinſchaftlichen Hausfriedensbruchs auf vier Wochen Gefängnis, gegen Karl Marin und Lerenzen wegen groben Unfugs auf je 80 Mark Geld⸗ rafe, gegen Tourneais, Ernſt Marin und Brachi auf je 30 Mark Geldſtrafe, gegen Nicola wegen Auf⸗ ruhrs auf ſechs Monate Gefängnis und 30 Mark Geldſtrafe wegen groben Unfugs, gegen Schneider wegen Widerſtan⸗ des, Bedrohung und Beſtechung auf ſechs Monate Ge⸗ ſängnis; den beiden letzteren wurde die Unterſuchungs⸗ Haft angerechnet. Das Urteil iſt nur unter der Beleuchtung durch die dortigen Verhältniſſe verſtändlich, und auch dann er⸗ ſcheint es noch als fehr hart. Samain hatte doch den Saal, in dem das Konzert abgehalten wurde, ordnungs⸗ mäßig gemietet und der Eigentümer des Saales hatte nichts dagegen, daß er von ſeinem Rechte Gebrauch mache. Nur die Polizei wollte das verhindern, und ſo kam dann gegen den Mann die Auffaſſung zur Geltung, er habe Hausfriedensbruch begangen, indem er gegen den Willen der Polizei von ſeinem von anderer Seite nicht beſtrittenen und eigentumsrechtlich auch nicht beſtreitbaren Rechte Ge⸗ brauch zu machen ſuchte. Das eröffnet jedenfalls ſehr weit⸗ gehende Ausſichten inbezug auf die Auslegung der Ge⸗ ſetze über die Rechte der Polizei. Samain und ſeine Genoſſen werden die Strafen über leben, und dann werden die kommenden Dinge ſchlimmer ſein als die erſten! Das iſt die Kehrſeite dieſer preußiſchen Politik. Was aus Berlin kommt und Berliner Geiſt at⸗ met, das verſteht ſich nicht darauf, Sympathien zu ſam⸗ meln, wenigſtens überall dort nicht, wo es ſich um eine katholiſche Bevölkerung handelt, wie in Polen, im Elſaß, wie überhaupt in Süddeutſchland. Und wie es in Weſt⸗ deutſchland in dieſem Punkte ausſieht, darüber hören wir ja von Beamten aus den altpreußiſchen Bezirken, die im Weſten tätig ſind, nur zu oft Klagen, die zum weitaus größten Teile unberechtigt ſind, die aber dennoch nicht des bezeichnenden Intereſſes entbehren. Nicht einmal bei ſeinen eigenen proteſtantiſchen Glaubensgenoſſen kann das Ber⸗ linertum Sympathien finden, wie die Dinge in der Nord- mark lehren. So iſt das Auftauchen einer für Deutſch⸗ land unbequemen Stimmung ſehr wohl verſtändlich, zu⸗ mal man Verwaltung ja doch Entlarvt Roman von Feller. 38 Machdruck verboten) „Nein, ſie ſcheint daran kein Vergnügen zu finden, ſie verläßt ſogar ſelten ihre Wohnung; aber dafür werden deſto öfter Gäſte eingeladen. Tann wird muſiziert, ge fungen, geſcherzt und gelacht und dazwiſchen wacker ge⸗ zecht. Ihr Neffe liebt ja auch ein gutes Glas Wein, in feinem Keller kiegen ſehr feine Sorten.“ „Wenn er überhaupt mein Veffe iſt!“ ſagte Schulz. Faſt wünſche ich es nicht, ich liebe dieſes leichtfertige Leben nicht. Die jungen Mäcchen ſollen ſchlicht und einſach ſein, und wer ſo viel verdient, daß er Feſte feiern kann, der tut beſſer, an Erſparniſſe zu denken. Sagen Sie ihm nicht, daß Sie mit mir zuſammengetroffen find; es müßte ihm unangenehm ſein, zu erfahren, daß Sie eine Auskunft über ihn gegeben haben, die mich nicht befriedigte.“ Dem jungen Mann befremdete der ſtrenge Ton, den der Landmann plötzlich auſchlug, und er bereute, ſo viel geſagt zu haben. Was er aber geſagt hatte, wußte er ſelbſt nicht mehr, es ging alles mit ihm im Kreiſe herum. „Ich habe Ihnen geantwortet, ſo gut ich es ver⸗ mochte,“ ſagte er;„ich wüßte nicht, daß ich etwas über ihm geſagt hätte, was ich nicht in ſeiner Gegenwart wiederholen dürfte. Traube iſt ein herzensguter Kerl und dabei ein ſehr braver und ſolider Menſch.“ Der Landmann hatte ſich erhoben. „Er wohl, aber ſeine Schweſter taugt nichts!“ er⸗ widerte er kühl. „Herr, wenn Sje das ſagen—“ ſeitens der vreußiſchen „Regen Sie ſich nicht auf Sie ſelbſt haben es geſagt.“ in allem Gefahr und Verrat wittert. Klaſſiſch in dieſer Beziehung iſt die Aeußerung des erſten Staatsanwalts Gombert, der da meinte: „Wir haben uns ron der Polizei die beanſtandeten Programm⸗Nummern, insbeſondere den Text des Liedes „La terre nationale“ geben laſſen, in dem mit der Glut patriotiſcher Begeiſterung das franzöſiſche Vaterland be⸗ fungen wurde. Ich gebe ohne weiteres zu, daß dieſes Lied mit der größten Begeiſterung von einem Bauernverein in Berchtesgaden unbeanſtandet geſungen werden kann. (Heiterkeit) Aber anders iſt es, wenn dieſe Dinge hier an der Weſtgrenze vor ſich gehen.“ So vermutet man hinter allem und jedem, was die eingeſeſſene Bevölkerung tut, gleich das Schlimmſte. Glaubt nun aber jemand, daß dieſes andauernde Mißtrauen ohne Wirkung bleiben kann?! Es iſt doch ganz ſelbſtverſtänd— lich, daß eine ſolche Haltung, nicht bloß der Behörden, der Eingewanderten überhaupt, wie Frühlingsfröſte im Mai jedes aufkeimende Vertrauen, jedes Gefühl des An⸗ einander⸗Gewöhnens, vernichten muß. Und wenn dann gar ſolche Urteile dazwiſchen hageln, dann erntet man erſt recht kein Vertrauen; dafür aber ſchlägt das Unkraut der Erbitterung und des Haſſes um ſo höher in die Halme. a So wird es leider auch in Lothringen ſein; allem An⸗ ſchein nach wird jetzt die abſterbende Proteſtbewegung wieder aufleben. Marokko vor der Entſcheidung. Bar Ueberraſchend ſchnell hat ſich die Lage für den Sultan Mulay Hafid zur Entſcheidung zugeſpitzt. Selbſt in Frankreich, wo man augenblicklich alles Intereſſe an der Erhaltung Mulay Hafids hat, gibt man alarmierende Nachrichten heraus.„Die Pariſer Regierung hat am Montag abend ein Telegramm aus Tanger erhalten, welches das Gerücht erwähnt, die Hauptſtadt Fez wäre von aufrühreriſchen Stämmen genommen worden. Das Gerücht iſt bisher amtlich noch nicht be⸗ ſtätigt worden, aber die ſonſtigen Meldungen ſehen be⸗ drohlich genug aus: — Tanger, 4. April. Nachrichten aus Fez vom 28. März zufolge drohen Berber die Stadt einzunehmen und ſuchen mit den benachbarten Stämmen zu verhandeln, um die Bevölkerung zu beunruhigen und eine Revolution gegen Mulay Hafid hervorzurufen. Die Stadt war an dieſem Tage noch ruhig. Unter dem 29. März wird aus Fez gemeldet, daß die Hyainas den Sultan baten, einige Gefangene ihres Stammes freizugeben, was auch geſchah. Mulay Hafid ließ die Gefangenen zu ſich kom⸗ men und übergab ihnen Geld, wofür die Hyainas verſprachen, ihm tauſend Reiter zu ſtellen. Auf die Kulturzuſtände des Landes wirft dieſer Schacher um Unterſtützung ein ſchlagendes Licht! Aber es kommt noch beſſer: Der Sekretär ſtierte mit wachſender Beſtürzung den Landmann an, der ſich von ſeinem Gaſte verabſchiedete. „Das habe ich nicht geſagt(Sie verdrehen meine Worte und legen mir Worte in den Mund, an die ich nicht gedacht habe.“ „Ruhig, junger Herr!“ ſagte Schulz,„Sie dürfen ſich darauf verlaſſen, daß ich mit Ihren Mitteilungen, für die ich Ihnen ſehr dankbar bin, keinen Mißbrauch treiben werde. Was wollen Sie mehr?“ Set winkte grüßend mit der Hand und ſchritt hinaus mit der Schwerfälligkeit und dem Stolz eines Bauern, der ſich ſeines Wertes bewußt iſt. *** Wieder ſaß der Wucherer vor ſeinem Mammon, als der Klang der Glocke ihn zur Haustür rief. Er öffuete den Schieber; ſein Blick fiel auf einen elegant gekleideten Herrn, in dem er ſchwerlich den Rent ner Gottfried Schulz erkannt haben würde, auch dann nicht, wenn er den letzteren perſönlich gekannt hätte. Der Rentner erwiderte kaum den Gruß Korns; er ſchritt an ihm vorbet in das kahle, ungemütliche Wohn zimmer und verſchmähte es, den Stuhl anzunehmen, den Korn ihm anbot, „Sie ſind alt geworden,“ ſagte er in geringſchätzendem Tone,„wenn Ihr Gedächtnis noch jung iſt, werden Sie ſich vielleicht meiner erinnern.“ Die lauernden Augen des Wucherers ruhten ſinnend auf dem Fremden, deſſen Lippen ein ſpöttiſches Lächeln umſpielte. „Denken Sie an Margarete Habermann,“ fügte der Rentner nach einer Weile hinzu. Korn zog die Brauen hoch, die Erinnerung ſchien ihn unangenehm zu berühren. „Sie waren damals der Glückliche, ich mußte Ihnen das Feld räumen,“ fuhr der Rentner fort,„aber glücklich haben Sie das Mädchen nicht gemacht.“ 5 London, 4. April. Nach einer Meldung aus Fez befürchtet man in den dortigen europäiſchen Kreiſen, daß die Soldaten des Sultans, die an allem und jedem Man⸗ el leiden, ihre Waffen und Munition ver⸗ aufen werden. Letzte Nacht kehrten einige von den Beni Mtir gefangen genommene Soldaten des Sultans völlig nackt nach Fez zurück. Sie berichteten, daß 40 ihrer Kameraden, die den Beni Mtir ebenfalls in 2550 Hände gefallen waren, von dieſen geköpft worden ſind. Den europäiſchen Geſandten in Fez iſt es natürlich durchaus nicht wohl zu Mute. Sie ſchicken etwaige an⸗ kommende Europäer ſchleunigſt wieder heim. Ihrer An⸗ ſicht nach iſt es zwar wahrſcheinlich, daß die Beni Mtir keine direkte Aktion gegen Fez vornehmen werden, ſon⸗ dern nur gegen den Machſen(die Regierung); in der dabei entſtehenden Panik würden aber die Europäer in Gefahr ſchweben. Internationale Verwickelungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Politiſche Nundſchau. (Religion keine Privatſache. Die Sozialdemokraten haben ihr Agitationswort, daß Religion Privpatſache ſei und jeder nach ſeiner Faſſon ſelig werden könne, zwar immer im Munde; in der Tat aber handeln ſie ſtets anders. Das haben ſie oft bewieſen und liefern täglich neue Beweisfälle. In dem ſozialdemokratiſchen Konſum vereine in dem Bezirk Meidling in Oeſterreich verun⸗ glückte der Arbeiter Johann Zeisl infolge mangelhafter Sicherheitsvorrichtungen tödlich. Die Hinterbliebenen hatten ein kirchliches Begräbnis ausgerichtet. Als nun der Kooperator des Stiftes ſich einfand, um die Leiche vom Trauerhauſe aus bis zur Meidlinger Pfarr⸗ kirche zu begleiten und dort einzuſegnen, drängten ſich die faſt ausſchließlich aus Sozialdemokraten be⸗ ſtehenden Trauergäſte tumultuariſch vor den Kreuzträger und den Geiſtlichen, zwangen die beiden ſowie die Leichen⸗ träger, mit dem Sarge anſtatt auf dem Bürgerſteige mitten auf der über und über infolge des Regens durch⸗ weichten Straße zu gehen und machten dann vor der Kirche Spalier, wo ſie den Prieſter beſchimpften und ver⸗ höhnten, ja, einige rote Weiber ſpuckten ſogar dem Geiſt⸗ lichen ins Geſicht. Und das alles aus Wut darüber, daß einer der„Genoſſen“ ſich hatte kirchlich beerdigen laſſen.— Weiter kann man die Vergewaltigung im Inter⸗ eſſe des Atheismus nicht mehr treiben, wie die„Ge⸗ noſſen“ es da gemacht haben! e Im„roten Königreich“ ſcheint man Wert auf dieſen eigenartigen Titel zu legen. Nachdem die bürger⸗ lichen Parteien bei den letzten Wahlen infolge der Hurra⸗ Stimmung einige Mandate von der Sozialdemokratie zurückerobert hatten, gehen deren Ausſichten anſcheinend von Tag zu Tag zurück: ſomit abſolut Bei der Stichwahl im 29. ländlichen Wahlkreiſe Leipzia⸗Land für den Sächſiſchen Landtaa zwiſchen dem „Ihr werter Name?“ „Fritz Blaſewind.“ „Erinnere mich nicht—“ „Mag ſein— wie gefagt, Sie zwangen mich, das Feld zu räumen, und ich mied eine Begegnung mit Ihnen. Hat Margarete nie mit Ihnen darüber geſprochen?“ „Nie!“ „Hm— wozu auch. Sie waren ſehr eiferſüchtig, und Margarete vertraute feſt darauf, Ihre Gattin zu werden. Ich verließ damals die Stadt; als ich nach vielen Jahren zurückkehrte, war ich ein reicher Mann. Sie ſind in⸗ zwiſchen auch reich geworden; aber Sie haben dieſes Ziel nicht auf ehrlichen Wegen erreicht. Bitte ich bin genau unterrichtet! Sie haben Margarete verlaſſen und eine andere geheiratet ihres nicht unbedeutenden Ver mögens wegen; Margarete iſt ſpäter geſtorben mit Hinter⸗ laſſung eines Sohnes. Ich möchte Sie fragen, was aus dieſem Sohne geworden iſt.“ Beſtürzt war der Wucherer zurückgetreten. „Das iſt eine ſonderbare Frage,“ ſagte er verwirrr. „Finden Sie das?“ erwiderte der Fremde.„Ich meine, ſie ſei nichts weniger als ſonderbar. Ich habe die Mutter dieſes Kindes ſehr geliebt und konnte mich nicht entſchließen, eine andere zu heiraten. Lebte ſie noch ſo würde es die Aufgabe meines Lebens ſein, ſie zu entſchädigen für die Entbehrungen, die ſie erdulden mußte. Was iſt aus dem Sohne geworden?“ „Er iſt alſo nicht untergegangen!“ ſagte der Rentner. „Ich habe ihn unterſtützt und unterſtütze ihn noch,“ entgegnete der Wucherer.„Das iſt alles, was ich über dieſen Punkt zu ſagen habe; wenn Sie mehr zu wiſſen wünſchen, ſo ſorſchen Sie an anderen Orten nach, zu weiteren Mitteilungen fühle ich mich nicht verpflichtet.“ Der Rentner ſchwieg; die Auskunft ſchien ihn zu be⸗ friedigen. Fortſetzung folgt.) bürgerlichen Kandidaten und dem Soztalbemokraten ſiegte der letztere mit ungefähr 200 Stimmen Mehr⸗ heit. Der Wahlkreis war bisher in konſervativem Beſitz. Den Ausſchlag gegen die Konſervativen gaben die— Freiſinnigen, die anſcheinend keinen Wert mehr darauf legen, zu den bürgerlichen Parteien gerechnet zu werden. ) Das deutſche Kronprinzenpaar traf am Mittwoch mittag in Rom ein. Um 4 Uhr empfing der Kronprinz im Palazzo Caffarelli die Vertreter der deutſchen Kolonie, die Vorſtände des deutſchen Schul⸗, Künſtler⸗ und katholi⸗ ſchen Lehrervereins. Die Schüler der deutſchen Schule ſollen den Kronprinzen vor dem Palazzo Caffarelli be⸗ grüßen.— Die römiſchen Blätter begrüßen die Ankunft des Kronprinzenpaares als einen Beweis der un verän⸗ derten Gefühle des Kaiſers für Italien. Der Gruß des halbamtlichen„Popolo Romano“ iſt beſonders warm. Das Blatt ſchreibt, Italien danke dem Kaiſer für ſeinen hochherzigen Entſchluß, dem Könige von Ita⸗ lien und dem italieniſchen Volke ſeinen Glückwunſch durch ſeinen Sohn zu überbringen.„Vita“ und„Meſſagero“ ſchmücken ihre erſte Seite mit den Porträts des Kronprin⸗ zen und der Kronprinzeſſin Cecilie.— Man kann dieſen warmen Dank verſtehen, zumal ja ſonſt die regierenden Häupter Europas für dieſes 40 jährige Jubiläum wenig Intereſſe zeigen. :: Der Reichstag hat in dieſem Seſſionsabſchnitt fleißig gearbeitet. Außer dem Etat und einer Reihe kleine⸗ rer Vorlagen, von denen allerdings das Reichsbeſteue⸗ rungsgeſetz für viele Gemeinden große Bedeutung hat, wurden in dem eben beendeten Tagungsabſchnitt nur das Quinquennatsgeſetz und das Wertzuwachsſteuergeſetz zur Verabſchiedung gebracht. Dafür freilich ſteht noch aller⸗ lei aus: Die Novelle zum Strafgeſetzbuch harrt der dritten Leſung, die zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz und der Straf— prozeßordnung hat die zweite noch nicht ganz paſſiert, und wichtige Vorlagen ſind noch in den Händen der Kommiſſionen, beſonders die Reichsverſicherungsordnung. 1! Wahlrechtsreform in Heſſen. Die Ständekammer hat das neue Wahlgeſetz, das das direkte Wahlrecht mit einem Pluralwahlrecht für Wähler über 50 Jahre feſtſetzt, angenommen. 0 Heftiger„Nordwind“ weht wieder in der„Nord— mark“, in dem däniſch⸗ preußiſchen Grenzgebiet. In Dänemarks Hauptſtadt erregt ungewöhnliches Aufſehen die Ausweiſung der Gattin des Chefarztes des Sanatoriums in Skodeborg bei Kopenhagen, Frau Ottoſen aus Nord⸗ ſchleswig. Frau O. wollte in Roedding, im Kreiſe Ha⸗ dersleben, einen Vortrag über Hygiene halten, als ein Gendarm erſchien und ihr einen Ausweiſungsbefehl überbrachte, wonach ſie ſofort das preußiſche Staatsgebiet zu verlaſſen habe. Frau O. reiſte alsbald ab.— Daß zwiſchen Deutſchland und einem der deutſcheſten aller deutſchen Stämme, den Dänen, eine derartige Feindſchaft beſteht, das wird der Geſchichtsforſcher kommender Tage mur ſchwer zu ergründen vermögen. Europäiſches Ausland. e Frankreich. 2 * Anſcheinend hat in Frankreich der Satz, daß Lächer⸗ lichkeit tötet, keine Wirkung mehr; ſonſt würde man folgende Meldung über eine wunderbare militäriſche Spie⸗ lerei nicht verſtehen: Der„Figaro“ meldet, daß auf Grund einer Idee des gegenwärtigen Kriegsminiſters Ber⸗ teaux Jräſident Fallieres mit einer Eskadron Garde Re⸗ vublicaine umgeben werden ſolle. Hundert der ſchön⸗ ſten Männer ſollen angeblich ausgewählt werden, um den Präſidenten der Republik auf allen offiziellen Reiſen zu begleiten.— Abgeſehen von den Köchinnen dürfte dieſe „ſchönſte Männergarde“ kaum erhebliche Eroberungen machen. Portugal. * Die Republik läßt durch die ihr ergebene Preſſe ver⸗ künden, daß ſie ſich nicht eines gewöhnlichen Raubaktes schuldig machen will: Die proviſoriſche Regierung der vortugieſiſchen Republik hat beſchloſſen, dem Erſuchen König Manuels und ſeiner Mutter, der Königin Amelia, zu entſprechen und die ihnen perſönlich gehörenden Dia⸗ manten und ſonſtigen Wertgegenſtände, die bei der Flucht am 5. Oktober vorigen Jahres im Stich gelaſſen worden waren, nach England zu ſenden. Die königlichen Effekten werden unter der Obhut des Dr. Breyner, des früheren Leibarztes König Manuels, nach Wood Norton gebracht werden. Spanien. ? Der Ferrerhetze iſt ſoeben von dem früheren Miniſter Lacierva gründlich ein Ende gemacht worden. In der Deputiertenkammer kam er auf dieſen Fall zu ſprechen. Er begann mit dem Nachweiſe, daß die Zeu⸗ gen gegen Ferrer weder falſch noch widerſpruchsvoll aus- geſagt hätten. Sodann befaßte ſich der Redner mit der Vergangenheit Ferrers. der direkt oder indirekt an ver⸗ ſchiedenen revolutionären Erhebungen in Spanten ſowie an den Anſchlägen gegen Canovas, Alfonſo XIII. in der Calle Mayor ſowie gegen Alfonſo und Loubet in Paris beteiligt geweſen ſei und durch ſeine Prowpaganda und ſein perſönliches Eingreifen zu den Vorgängen in Barce⸗ lona im Jahre 1909 aufgereizt und beigetragen habe. Zum Schluß verteidigte Lacierva energiſch das Kabinett Maura, das ſtreng im Rahmen der Geſetze ſeine Pflicht getan habe, ſowie den Gerichtshof, der Ferrer auf mate⸗ rielle, unanfechtbare Beweiſe hin, ohne daß irgendein Druck oder eine Beeinfluſſung ausgeübt worden ſei, ver⸗ urteilt habe. Der Urteilsſpruch ſei gerecht und büllig ſowie geſetzlich geweſen. 6 8* 9 1 Deutſcher Reichstag. 10 Berlin, 3. April. Der Reichstag erledigte heute zunächſt die dritte Leſung des Reichsbeſteuerungsgeſetzes. Hierbei wurde ein vom Centrum, der Reichspartei und der Volkspartei unter ſtützter Antrag angenommen, wonach Reichsbetriebe, deren Arbeiter 8 Prozent der Bevölkerung der Gemeinden und in Orten ohne Garniſon 2 Prozent der Bevölke⸗ rung ausmachen, der Kommune ſteuerpflichtig ſind. Bisher wurde gewiſſen Gemeinden nur aus Billiakeits⸗ rückſichten eine Unterſtützung anſtatt der Steuer gezahlt.— Bei der darauffolgenden 3. Leſung des Etats hielt der Sozialdemokrat Ledebour eine Stichwahlrede, in der er darauf hinwies, daß das Centrum nicht auf ſozial⸗ demokratiſche Stichwahlhilfe rechnen könne, wohl aber die „Mittelparteien“ und vor allen Dingen die Freiſinnigen. Bei dem Etat des Aeußeren kam noch einmal die angebliche Feſthaltung der ausländiſchen Durchreiſenden an den hol⸗ ländiſchen Grenzſtationen zur Sprache. tär des Auswärtigen Amtes erklärte ſie aber für eine preußiſche Angelegenheit. Zu einer Debatte über kon⸗ feſſionelle Fragen kam es bei einem Vorſtoß, den der Vorſitzende des Evangeliſchen Bundes, Lic. Everling, gegen den Centrumsabgeordneten Kohl unternahm, der bei der 2. Leſung nachgewieſen hatte, daß eine Benach⸗ teiligung der Katholiken im Lehrperſonal der deutſchen Auslandsſchulen beſtehe. Abg. Erzberger ſtellte feſt., daß Abg. Everling von ſeinem erſten Auftreten an kon⸗ feſſionelle Streitigkeiten geſchürt und der freiſinnige Ab⸗ geordnete Schrader im Reichstage eine Aufhebung der Parität den Katholiken gegenüber gefordert habe. Beim Etat des Reichsamts des Innern wurde u. a. eine Cen⸗ trumsreſolution angenommen, die eine Denkſchrift über die Wirkung der Bundesratsverordnung betr. die Arbeitsver⸗ hältniſſe um die Großinduſtrie fordert. Der Reſt der Tagesordnung wurde um 8 Uhr auf morgen vertagt. [Berlin, 4. April. Die heutige Fortſetzung der 3. Leſung des Etats begann beim Militäretat. Hier nahmen ſelbſtver⸗ ſtändlich die Sozialdemokraten Veranlaſſung, wieder alle Beſchwerden, die ſie bei der 1. und 2. Leſung ſchon bis zum Ueberdruß vorgebracht haben, von neuem dem Hauſe vorzutragen. Sie fanden aber wenig Gegenliebe und mußten ſich dauernd Schlußrufe und Richtigſtellun⸗ gen gefallen laſſen. Vom Centrum ſprach Abgeordneter Schwarze⸗Lippſtadt, der Lippſtadt zur Schaffung einer Garniſon empfahl. Darauf wurde trotz der Verzöge⸗ rungstaktik der Genoſſen der Militäretat erledigt. Beim Marinetat, bei dem die Sozialdemokraten ebenfalls ihre Verſchleppungsreden hielten, wurden ſchließlich in namentlicher Abſtimmung die Anträge auf unverkürzte Wiederherſtellung der Heizerzulagen mit 162 gegen 116 Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Der Etat des Reichsſchatzamtes brachte eine gelungene Kritik des Jubiläumstalers, des neuen 100 Markſcheins, ſowie unſerer Münzen und Banknoten überhaupt, die viel Heiterkeit erregte. Der Reichsſchatzſekretär nahm die Münzen und Noten in Schutz. Der Kolonialetat wurde erfreulicherweiſe ohne Debatte genehmigt. Beim Eiſenbahnetat kam das Duisburger Eiſenbahnun⸗ glück zur Sprache, wobei ein Regierungsvertreter erklärte, daß es ſich um einen bedauerlichen Ausnahmefall handele, über den die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen ſei. Beim Etat der Reichsſchuld erklärte der Reichs⸗ ſchatzſekretär, daß in der Verzinſung der Reichsſchuld die Beſſerung der Reichsfinanzen ganz deutlich zum Aus⸗ druck komme.(Sehr richtig! im Centrum und rechts.) Beim Poſtetat wurde eine Reſolution Giesberts (Ctr.) angenommen, die fordert, daß die nichtetatsmäßi⸗ gen Unterbeamten ſowie die zum Aufrücken in Unter⸗ beamtenſtellen beſtimmten Arbeiter und Handwerker ſpä⸗ teſtens nach 10 jähriger Dienſtzeit etatsmäßig angeſtellt werden. Bei der wie üblich geſonderten Abſtimmung über die Oſtmarkenzulage der Poſtbeamten ſtimmten auch aus Verſehen mit den Nationalliberalen und Freiſinni⸗ aen die Polen mit. was ſtürmiſche Heiterkeit erreate. primij-Feler im Miſſionshauſe 5t. Gabriel b. Wien. von Georg Adler. Ja, was gibt es g ücklicheres für einen chriſtlichen Vater, für eine gute fromme Mutter, als ihren Stolz, ihre Freude erhoben zu ſchen auf den Stufen des Altars, bekleibet mit einer Würd, die nimmer ihresgleichen findet, bekleidet mit einem Gewande, gegen das der ſchönſte Kaiſerornat nichts iſt. Kretsförmig ſtellen ſich die Prim zianten auf den Pres- byterium auf, der erſte ſingt laut und feierlich den Aufang des Veni Creator, dann fällt der wehrſtimmige Cor ein und ſingt es zu Ende. Gemeinſam ſingen die Pi tzianten noch einig“ Orationen und Rü ſponſorten für den hl. Vater, ihre Angehörigen, die Genoſſenſchaft, die armen Heiden und treten dann an den Altar; die Verwindten knien ſich hinter ſie; die hl. Meſſe beginnt. Alle Anweſenden, zum großen Teil aus Wien und Um egend, folgen mit großer Aufmerk⸗ ſamkeit dem hl. Opfer, das an 19 Altären zu gleicher Zeit dargebracht wird, mit einer Aufmerkſamk it, wie wohl noch nie im ganzen Jahr. In hl. Wellſtreit ſingt das Volk und der mehrſtimmige Chor fromme Weiſen. Wlede, kunts ſo innig und zart und ſeelenbe lück end und doch ſo ſterk und mächtig und tef erg eifend: Non iam dicam vos servos, sed amicos meos, ich nenne euch nicht mehr Diener, ſondern meine Freunde. Die Pl imtztanten ſind am Memento ang ⸗ kommen. Auf ein vom hochw. Herrn P. Supertor gegebenes Zeichen mit der Glocke fahren alle gleichmäßig langſam fort; Kerzentrager treten an jeden Altar; Todesſtlle herrſcht in der ganzen Kirche, kein Räuſpern, kein Huſten; denn gekommen iſt der große Augenblick. Auf des Prieſters Wort ſteigt herab des ewigen Gottes Sohn. Zum erſtenmale hält der junge Prieſter den hl. Leib in ſeinen zitternden Händen und zeigt ihn dem Volke, das in Andacht auf die Kutee niederge⸗ ſunken. Tränen der Liebe und der Andacht glänzen in den Augen vieler, vieler. Wer zählt die Wunder, die dieſer Augenblick ſchon in ſo manchem verſtockten Sünder gewirkt, die Gnadenwirkungen, die ſich dabei ſchon ſo oft in einer frommen Seele vollzogen? Auch der zweite Teil der hl. M ſſe ſchreitet voran, wie der erſte durch Geſang verherrlicht. Es naht die hl. Kommuntlon. Tränen in den Augen, Andacht im Herzen nahen ſich zum erſtenmale die Verwandten und empfangen den Leib des Herrn aus den Händen ihres Prieſters. Die hl. M ſſe geht zu Ende, das Erſtlingsopfer iſt vollb nacht, ein feierliches Magn ficat ſt-igt zum Himmel empor und in langem Zuge zieht die Prozeſſion wieder duſch die Kirche zurück. Das lieber Leſer war eine Feier, die wirklich thres gleichen ſucht. 57 Primizten an einem Tage, 57 Primtzien in einer Kirche. Mit Stolz kann unſer Haus, unſere Ge⸗ noſſenſchaft, kann die ganze hl. Kirche auf dieſe ſtattliche An- zahl junger Prteſter, junger Miſſtonore hinblicken, die nun bald eintreten ſollen in die groß Schar derer, die da beſtimmt ſind, Segen ſpendend durch die Wit zu ziehen, ſo daß man auch von ihnen ſagen kann, was man vom göttlichen Heiland ſagte: Er ging umher Wohltaten ſpendend. Geſetzt ſind ſie Der Staatsſekre⸗ Nach 10ſtündiger Sitzung, um 8 Uhr avenos, ging man dann zum Etat der Zölle und Steuern über, in der ſeſten Abſicht, auch in längſter Dauerſitzung den ganzen Etat zu erledigen. Die gute Abſicht wurde dann auch von Er⸗ folg gekrönt. Man war es leid, und ſo ging man 10 Minuten ſpäter mit fertigem Etat in die Oſterferien. Straßenkämpfe mit Zigeunern. Die traurigen Verhältniſſe inbezug auf die Zigeuner haben noch immer keine Abhilfe gefunden. Die Land⸗ plage beſteht nach wie vor in üppiger Blüte, und hin und wieder gibt es einen aufregenden Skandal, der auch die ge⸗ ſetzgebenden Faktoren zu der Erwägung zwingt, ob da nicht doch etwas geſchehen müſſe. Ein ſolcher Fall wird ſoeben wieder berichtet: — Frankfurt a. M., 3. April. Die Frankfurter Altſtadt wurde heute nachmittag zum Schauplatz ſchwe⸗ rer Ausſchreitungen. Ein Zigeunertrupp von un⸗ gefähr dreißig Mann, die vom Pferdemarkt kamen, ge⸗ rieten wegen eines Pferdehandels in einen Wortwechſel, der ſehr bald in ernſte Tätlichkeiten ausartete. Die Zigeuner ſchlugen ſich zunächſt gegenſeitig mit Stöcken, bis einer von den braunen Geſellen den Revolver zog und mehrere Schüſſe abgab. Dadurch wurde die in der Nähe gelegene Polizeiwache alarmiert: als ein Schutzmann den Rädelsführer der Zigeuner ver⸗ haften wollte, war dies das Zeichen zu einem allge⸗ meinen Angriff auf den Veamten. Männer und Wei⸗ ber umringten ihn und befreiten gewaltſam den Ver⸗ hafteten. Das Publikum informierte die Polizeizentrale, und bald erſchien eine Anzahl weiterer Schutzleute auf der Bildfläche. Auch dieſen Beamten gelang es nicht, die Hauptbeteiligten nach dem Revier zu ſchaffen, da die ganze Bande ſich auf die Polizei ſtürzte und ihr die Feſt⸗ genommenen wieder entriß. Die Beamten konnten ſchließlich der Situation nicht anders Herr werden, als daß ſie blank zogen und mit dem Säbel auf die Zi⸗ geuner einſchlugen. Dabei wurden fünf Zigenner und ein Kriminalſchutzmann verletzt, davon zwei Zigeuner lebensgefährlich: 22 Männer und drei Frauen wurden mit Hilfe eines neu eingetroffenen Schutzmannskom⸗ mandos und unter Aſſiſtenz einer Gruppe von Straßen⸗ arbeitern verhaftet. Zwei Zigeuner ſchwangen ſich im letzten Augenblick auf ungeſattelte Pferde und verſuchten zu entfliehen. Sie wurden jedoch im Polizei⸗ automobil verfolgt und eingeholt Den Verhafteten wurde unter anderem ein ganzer Korb mit Meſſern, Rebvolr rn und Schlagringen abgenommen. Das ſind ja allerliebſte Zuſtände! Wenn ein ehr⸗ ſamer Bürger oder Arbeiter zu ſeinem oder ſeines Eigen⸗ tums Schutz einen Revolver oder ſonſt ein gefährliches Werkzeug a la Schlagring trägt, dann droht ihm dafür Beſtrafung. Dieſes faulenzende, arßeitsſcheue, ſtehlende, gemeingefährliche Geſindel aber verfügt gleich über einen ganzen Korb voll Mordwaffen. Das zum wenigſten kann der friedliche Steuerzahler doch wohl verlangen, daß diefem lichtſchenen Geſindel das Mitführen von Schußwaffen und ſonſtigen Waffen unmöglich gemacht wird. Darüber hinaus aber bleibt es eine der wichtigſten Aufgaben des Geſetzgebers, dafür zu ſorgen, daß dieſe kulturell minderwertige, am Volkskörper ſchmarotzende Ge⸗ ſellſchaft zur Arbeit gezwungen wird, damit ſie nicht immer zu einer Bedrohung für friedliche Staatsbürger, beſonders auf dem Lande, leben. Aus Nah und Fern. — Poſtaliſches. Die Verſendung mehrerer Pakete mit einer Poſtpaketadreſſe iſt für die Zeit vom 10. bis einſchl. 15. April weder im innern deutſchen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland(ausgenommen Argentinien) ge⸗ ſtattet.— Ferner wird darauf hingewieſen, daß wahrend des Sommer halbjahres(1. April bis 30. September) die Die n ſt⸗ ſtunden um 7 Uhr vormittags beginnen. — Lampertheim, 5. April. Die ſeit Anfang Februar dahier in weniger heftiger Weiſe aufgetretene Maul- und Klauenſeuche iſt mit Ausnahme eines Falles ſoweit wieder er⸗ loſchen und iſt die über verſchledene Gehöfte verhängte Sperre wieder aufgehoben worden. Sobald alſo der eine Fall noch erledigt wäre, könnte die über den Ort verhängte Sperre wieder aufgehoben werden. Trotzdem die Seuche in unſerem Ort in verhältnismäßig geringem Umfang und auch nicht boͤs⸗ artig aufgetreten itt, ſo iſt der Schaden, der durch die Seuche verurſacht worden iſt, doch ganz empfindlich. Während nun die Seuche bei uns ſo ziemlich als erloſchen bezeichnet werden kann, tritt ſie jetzt in Hüttenfeld in ſehr erheblichem Umfang und auch in ganz bösartiger Weiſe auf. zum Troſt, zum Glück, zum Licht, zum Frieden für viele, viele, die da noch ſchmachten in der Nacht des Heidentums. Wohl bereiten ſie ſich noch einige Zeit vor auf ihre zukünf tige Miſſionstätigkeit durch prieſterliche Tatigkeit in Wien und Umgegend. Aber wie ſchnell fliegt die Zeit dahin, die ihnen noch gegeben iſt und ſchon mancher Prieſter denkt daran, ſeine Vorbereitungen zu taffen. Du magſt dirs denken, lieber Leſer, was ſo ein Miſſionar koſtet, bis er an Ort und Stelle iſt. Die Ausſtattung eines Einzelnen auch wenn er nur das Not⸗ duͤrftigſte hat, um dae hl. Opfer darbringen zu können, ſein Lebensunterhalt und Reiſegeld auf 1500 Mk. angeſchlagen, wird im Durchſchnitt nicht genuͤgen. Pöchleſt du da dieſe Gläcklichen nicht unterſtützen durch Gebet und Almoſen? Möchteſt du dich nicht auf dieſe Weiſe verdlenſtlich machen um ein Werk, um deſſentwillen der Heiland auf die Erde herab⸗ geſtiegen, namlich, alle Menſchen ſelig zu machen? Sei ver- ſichert, du ſammelſt dir auf dieſe Weiſe einen Schatz im Himmel, den dir in Ewigkeit niemand wird rauben können. NB. Wer ein Almoſen für die Miſſionen geben will oder ſich ſonſtwie für dieſelben intereſſiert, wende ſich an: Fr. G. Adler St. Gabriel, Poſt Mödling bei Wien. — . 10 iu de kuitbed 0 Ahle ö kchrling aug de wurde 0 der der N. fl haft. 5 va bt uni A 1 kn 5 bac 11 Roh en de ul und uten lech euune dire herz Alte ud lapüt Ae cs. Aer 5 ed Goth Eg konnte Aanbafter aht ungel ln ante ketüͤhrt, wi ſorlgen T. He daularzt Feller, ſti — N VBinkel in des„Ber Erzbischof starb. E Kenners lung der wegen zu der ſehige Hrrifſenkle Zugleich! vorgenom Vie von aus der k Altete Po — N Erlöschen den Umgeb kilenden Frobe sang Asgebildet Koh t einen „Krinte verurkeit. 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Der Lanwirt M. ſtellte Kaution und kam deshalb nicht in Unterſuchungs⸗ haft. Da er aber in der letzten Zeit Aecker an einen Ver- wandten verkaufte, nahm die Behörde an, daß er die Flucht ergreifen wolle. Er wurde deshalb verhaftet und ins Unter ⸗ ſuchungsgefängnis nach Mainz gebracht. — Groß Bieberau, 5. April. Ein ſchwerer Un- fall ereignete ſich am Soantag auf der Straße zwiſchen Lütz bach und Klein Beberan. Der Arbeiter Jakob Bert von Rohrbach ſtü zte mit einem Fahrrad auf der abſchüſſigen Str cke ſo ungluͤck ich, daß er lebensgefährliche Verletzungen erliit und nunmehr in ſehr beder klichem Zustand darntederliegt. — Hechtsheim, 5. April. Wie verlautet, ſind fünf angeſehene hi ſige Familien an einer großen Pariſer Hinter- laffenſchaft beteiligt. Unter dieſ⸗ glücklichen Erben ſoll die Summe von nabezu 500,000 Mk. zur Verteilung kommen. Eine herzliche Gratulation darf man dieſen, vom Glück ſo ſehr begünſtigten Leuten wohl entbieten. Unſerer Gemeindebehörde find kapitelkräftige Einwohner auch ſehr millkommen und ſo wöre es nur zu wügſchen, daß dieſes ſchöne Erbe alsbald bler eintreffen möge. — Nen Iſeuburg, 5. April. Das 2jährige Knäbchen des Seorg Gontte. ſpilie im Hofe und fiel in eine Zinkſchüſſel. Es konnte ſich nicht aus ihr befreten und erſtickte. — Karlsruhe, 5. Ap il. Ein in der Marktſtraße wohnhafter verh⸗trateter Hafenarbeiter ſollte einem Ingenieur eine umgebaute Trans formattonsſta tion öffnen. Beim Drehen des Mantels hat er anſcheinend einen Hochſpannungsdraht derührt, wobei er einen elekiriſchen Schlag erhielt, der den ſo⸗ fortigen Tod herbeiführte. — Heidelberg, 5. April. Der langjährige bekannte Paukarzt der Heidelberger Studentenſchaft, Dr. Heinrich Keller, ſtürzte von einer Leiter und war ſofort tot — Mainz. 5. April. In dem uralten Städtchen Winkel im Rheingau befindet ſich, nach einer Mitteilung des„Berl. Tagebl.“, noch das Wohnhaus des Mainzer Erzbiſchofs Rabanus Maurus, der dort um das Jahr 850 ſtarb. Es iſt das„Graue Haus“. Auf Anregung eines Kenners der Karolingerzeit, dem auch die Wiederherſtel⸗ lung der alten Palaſtkapelle Karls des Großen in Nym⸗ wegen zu verdanken iſt, Dr. Platho in Wiesbaden, hat nun der jetzige Beſitzer des Grauen Hauſes, Graf Matuſchka⸗ Greiffenklau, den Bau fachmänniſch unterſuchen laſſen. Zugleich wurden Ausgrabungen in ausgedehntem Maße Worgenommen. Die Arbeiten ſind noch nicht abgeſchloſſen. Wie von berufener Seite nachgewieſen wurde, iſt das aus der karolingiſchen Zeit ſtammende Graue Haus das zälteßſte Wohnhaus Deutſchlands. — Mainz, 5. April. Der Ausbruch und zugleich das Erlöſchen der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt gemeldet vom Biehhof in Mainz. — Wiesbaden, 5. April. Ein neuer Tenor iſt in Wiesbaden entdeckt worden. Es iſt ein etwa 25 Jahre alter Dachdeckergehilfe namens Neu aus der nähe⸗ ren Umgebung Wiesbadens, der dieſer Tage vor dem hier weilenden Generalintendanten Grafen v. Hülſen⸗Haeſeler Probe ſang und jetzt auf Koſten der Generalintendantur mus gebildet werden ſoll. — Koblenz, 5. April. Die Strafkammer in Koblenz hat einen zuletzt in Fachbach bei Ems wohnenden „Kräuterheilkundigen“ zu 9 Monaten Gefängnis wVerurteilt. Er hatte hier einem ſchwer lungenkranken Mädchen, nachdem er ihm den Genuß von kräftigen Nah⸗ frungsmitteln, wie Milch und Schinken, unterſagt und es durch andere Mittel geſchwächt hatte, ſeinen Tee verſchrie⸗ ben und die Kranke ganz unſachgemäß behandelt. Das Ge richt bezeichnete das Vorgehen als außergewöhnlich roh. Aus Stadt und Land. * Exploſion einer Pulvermühle. In Beſzterczebanya in Ungarn explodierten am Mittwoch morgen gegen 5 Uhr in der Trockenkammer der Dobakſchen Pulvermühle ſechs Faß Pulver im Gewichte von 20 Doppelzentnern. Der Eigentümer und zwei Arbeiter wurden getötet, die Werk⸗ ſtätte und das Nachbarhaus wurden vollſtändig zerſtört. Die Gattin des Eigentümers Dobaks und ſein Sohn ver⸗ ließen einige Minuten früher das Haus, und dies rettete ihr Leben. Die Exploſion wurde in der ganzen Stadt geſpürt, zahlreiche Fenſter wurden eingedrückt. Die Ur⸗ ſache der Exploſion konnte bisher nicht ermittelt werden. 5 Familienmord. In der Dresdener Heide wurden die Leichen des Schuhmachermeiſters Robert Kintze aus Blaſewitz und ſeiner beiden Schulkinder Ernſt und Erich aufgefunden. Nachdem K. die von ſeiner Frau in die Ehe mitgebrachten Erſparniſſe durchgebracht hatte, geriet * in Vermögensverfall und vermochte am Samstag einen Wechſel nicht einzulöſen; das führte zur Kataſtrophe. Er zung mit den beiden Kindern in den Wald, vergiftete die Kin er und dann ſich ſelbſt. Hoch lebe der Fortſchritt! In Halle hat ſich ein Klub der Hoſenrockträgerinnen gebildet, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, für die neue Frauentracht Propa⸗ gandga zu machen. Dem Klub gehört bereits eine große Anzahl von Damen an.— Es wäre intereſſant, zu er⸗ fahren, weſcher Art dieſe Damen ſind. . Selbſtmord eines Stadtverordnetenvorſtehers. Der Mitinhaber der Papierfabrik Erfurt u. Altmann in Hirſch⸗ berg i. Schl., Stadtverordnetenvorſteher Hugo Altmann, hat ſich infolge Konkurſes ſeiner Firma erſchoſſen. „Schrecklich: 7500 Hektoliter Bier ausgefloſſen. Ein mehrere Stock hohes Bierdepot in Brüſſel iſt infolge Ueberlaſtuna eingeſtürzt: die aanze Vorderfront lieat auf 0 der Straße. Faſſer, die 750000 Liter Bier enthielten, 5 7 zerſchlagen, ihr Inhalt ſtrömte die Straße ent⸗ ang. el Seit Dienstag abend ſteht in Konſtantinopel das auf dem aſiatiſchen Ufer liegende Stadtviertel Kadiköi in Flammen. Bisher ſind 300 Häuſer abgebrannt, und das Feuer droht den ganzen Ort zu vernichten.— Kadiköi, das„Richterdorf“, das alte Chalcedon, liegt auf dem aſiatiſchen Ufer Kon⸗ ſtantinopels ſüdlich von Skutari. Während dies meiſt von Türken bewohnt wird, leben in Kadiköi hauptſächlich Griechen, Armenier und Europäer, und es iſt beſonders als Sommerſitz beliebt. Im Gegenſatz zu den armſeli⸗ gen Holzhäuſern der meiſten anderen Vorſtädte findet man hier ſchöne Landhäuſer mit wohlgepflegten Gärten und einige Badeanſtalten, die beweiſen, daß hier Wohlhabenheit herrſcht. *Die Fahrt des Luftſchiffes„Erſatz Deutſchland“ nach Düſſeldorf ſoll am Montag, 10. April, vor ſich gehen. Nach einer Mitteilung an die Düſſeldorker Stadt⸗ verwaltung fährt das Luftſchiff, das bekanntlich das ſeiner⸗ zeit im Teutoburgerwalde geſcheiterte Luftſchiff erſetzen ſoll, von Friedrichshafen zunächſt nach Baden-Baden. und dann erfolgt, wenn das Wetter günſtig iſt, die Ueber⸗ führung nach Tüſſeldorf. Einige Düſſeldorfer Herren be⸗ abſichtigen, die Fernfahrt Friedrichshafen—Düſſeldorf mit⸗ zumachen. Die Ballonhalle in Düſſeldorf hat weſent⸗ liche Verbeſſerungen erfahren. „ Jahre alt. In Meißen verſtarb die ver⸗ witwete Nadlermeiſter Bullrich im Alter von 102 Jahren an Herzſchlag. Sie iſt in ihrem Leben nie krank ge⸗ weſen, ſondern hat ſich bis jetzt beneidenswerter körper⸗ licher Friſche erfreut. Die ſchwarzen Pocken bedrohen weitere Bezirke des Reiches. So ſind ſie in Chriſtianſtadt am Bober (Kreis Sorau) ausgebrochen. Von den Aerzten wurden bisher drei Fälle feſtgeſtellt. Eine der erkrankten Per⸗ ſonen, eine Arbeiterfrau Zollmann, iſt geſtorben. Die Erkrankungen werden auf Anſteckung durch Flachs zurück⸗ geführt, der aus Rußland bezogen wurde. Der Land⸗ rat hat die Schulen bis zum 20. April geſchloſſen; fämt⸗ liche ſchulpflichtigen Kinder wurden geimpft; viele Ein⸗ wohner des 1567 Seelen zählenden Städtchens unter⸗ ziehen ſich der Schutzimpfung freiwillig. 1 *Die Peſt greift erſchreckend um ſich! In Oſtaſien, in der Mandſchurei, ſcheint ſie dem Erlöſchen nahe zu ſein. Dafür aber bedroht ſie die Kulturwege nach Eu⸗ ropa: Aus Holland wird berichtet: In der Umgebung von Malang auf Java ſind nach amtlicher Feſtſtellung 46 Fälle an Peſt vorgekommen, von denen 26 tödlich ver⸗ laufen ſind. Es ſind mehrere Aerzte nach Malang abge⸗ ſandt worden. Zur Verhütung der Weiterverbreitung ſind ſtrenge Maßnahmen getroffen worden.— Noch ge⸗ fährlicher für Europa iſt, daß die Peſt auch in Aegypten, das doch regen Handelsverkehr mit Europa hat, bedenk⸗ lich vorandringt und zahlreiche Todesfülle verurſacht. Man leſe: Die Peſt breitet ſich in Oberägypten ſehr ſchnell aus. In den letzten 24 Stunden wurden 150 Fälle feſtgeſtellt, darunter in Aſſuan 68, in Edfu 29 und in Esna 13. Ein böſer Artillerie⸗Unfall, bei dem glücklicherweiſe Menſchen nicht auf der Strecke geblieben ſind, hat ſich am Montag auf dem Bornſtedter Felde bei Potsdam er⸗ eignet. Dort exerzierte eine Batterie der Gardefeldar⸗ tillerie auf dem Ruinenberge des Bornſtedter Feldes. Infolge der Salve der Maſchinengewehre ſcheuten die Pferde, ſie wollten durchgehen, und als die Mannſchaften ſie zurückzuhalten ſuchten, kam es zu einem wirren Durch⸗ einander von Tieren und Menſchen, wobei zwei Kanoniere ernſte Verletzungen erlitten. Bei den erſten Schüſſen der Maſchinengewehrkompagnie ſcheuten die Pferde der Mu⸗ nitionskolonne. Es entſtand ein unentwirrbarer Knäuel, Menſchen und Pferde wälzten ſich am Boden. Ein Pferd wurde erſchoſſen. a Der 21. deutſche Kunſtgewerbetag wird augen⸗ blicklich in Magdeburg abgehalten. U. a. beſchäftigte man ſich mit dem Thema Hochbau und Gartenſtadt. Der Delegierte Sahm betonte zu dem erſteren Thema beſonders die Notwendigkeit der ſachgemäßen Aufſtellung von Bebauungsplänen; die Bauordnung müſſe auch von hygieniſchen und äſthetiſchen Rückſichten geleitet ſein. Wäh⸗ tig und nützlich im Kampfe gegen die Auswüchſe des Miethauſes ſeien ferner Ortsſtatute gegen die Verun⸗ ſtaltung von Straßen und Plätzen ſowie ſtädtiſche Bau⸗ beratungsſtellen. Ueber die gute Faſſade aber gehe der gute Grundriß. Im Innern müßten die Häuſer ſo zweck⸗ mäßig und praktiſch wie nur möglich angelegt ſein.— Weiter nahm man gegen die durchaus berechtigten Be⸗ ſtrebungen einer Mehrheit der Reichstagskommiſſion auf allmähliche Eindämmung des Gebrauchs der ſog.„deut⸗ ſchen“ Schrift Stellung. ** Automobil⸗Unglück. Am Sonntag abend geriet bei Elgershauſen ein Automobil infolge Dunkelheit vom Wege ab und ſtürzte in den Chauſſeegraben. Von dem ſich überſchlagenden Automobil wurde der Kaufmann Nolte⸗Kaſſel getötet und der Fabrikant Niehoff⸗Kaſſel ſchwerverletzt. a N In Mentone am Gardaſee machte der Chauffeur Großbauer aus Wien mit dem Auto ſeiner Herrſchaft eine Fahrt, fuhr gegen einen Baum, wobei ein Mechaniker gleich tot blieb, während drei andere ſeiner Fahrtteilnehmer dieſe koſtenloſe Fahrt mit ſchweren Verletzungen büßen mußten. * Ein ungebetener Gaſt ſcheint über die deutſche Grenze gekommen zu ſein. Vom ruſſiſchen Gouverne⸗ ment in Kaliſch wird ein dreifacher Mörder geſucht, der in der vergangenen Woche im Kreiſe Kolo drei Perſonen ermordet und beraubt hatte. Er hat die ruſſiſche Grenze überſchritten und iſt in der Gegend von Skalmierzyce auf⸗ getaucht. Dort hat er einen Arzt konſultiert. Er reiſt mit einer falſchen Legitimationskarte. * Opfer des Sports. Bei Bergen(Norwegen) über⸗ fuhr der Dampfer„Fjalir“ ein Boot, das draußen vom Sturm überraſcht worden war und den Hafen aufſuchen wollte. Von den Inſaſſen, einem Ehepaar mit ſieben Kindern, ertranken der Vater und vier Kinder, die übrigen konnten von einem Rettungsboot aufgenommen werden. * Luftfahrt im Gewitter. Der Ballon„P. 5“%½ der eine zeitlang des Abends über Berlin Reklamefahrten für Zigarren, Klaviere und andere Ueberflüſſigkeiten ver⸗ anſtaltete. bat am Sonntag von Bitterfeld aus unter Füyrung des Hauptmanns Dinglinger die Fahrt nach Halberſtadt angetreten, wo er für den Sonntag zu Paſſa gierfahrten gemietet war. Unterwegs wurde der Ballon vom Gewitter überraſcht und geriet mehrmals in ſchwere Böen hinein. Trotzdem gelang es dem Führer, das Luft ſchiff nach Halberſtadt zu bringen, wo es bald nach einer Ankunft„geriſſen“ werden mußte, weil in Halberſtadt keine Luftſchiffhalle vorhanden iſt, die den Ballon vor dem Sturm hätte ſchützen können. Hauptmann Dinglinger erhielt für ſeine gefahrvolle Fahrt den ſilbernen Ehren preis der Stadt Halberſtadt.— Ein deutſcher Ballon. der am Sonntag abend angeblich in Bitterfeld aufge⸗ ſtiegen iſt, wollte bei Reichſtadt landen, dabei ſtürzte einer der Inſaſſen, ein Offizier, aus dem Ballon, der ſich ſo⸗ fort wieder erhob und mit den anderen Inſaſſen weiter flog. Der verletzte Offizier konnte nur mit großer An ſtrengung das nächſte Dorf erreichen, wo man ihm Hilfe zu teil werden ließ. Vertreter für Fahrräder und Nähmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in der Gemeinde Viernheim. Da die Großh. Oberförſterei Viernheim keinen Wert auf Errichtung einer Zone von 500 m um den Wald, die von Klauenvieh nicht betreten werden darf, legt, ſo geſtatten wir uns auf Weiteres, daß Rindviehgeſpanne in der ganzen Feldge markung unbeſchränkt Verwendung finden können. Betr.: Die Lieferung von Möbeln für die Schulen und das Rathaus. Unter Hinweis auf den Miniſterialerloß das Ver⸗ dingungsweſen betreffend vom 16. Juni 1893 ſoll die Lieferung der nachſtehend verzeichneten Mobiliargegenſtände in öffentlichem Wettbewerb vergeben werden. Zur Vergebung gelangen: 3 Stück Tafeltritte nach Zeichnung; 1 Stück Tiſch und 8 Stück einfache Stühle aus Hartholz. Die Angebote formulare können im Baubüro eingeſehen werden und find gegen Er⸗ ſtattung der Selbftkoſten erhältlich. Angebote ſind bis zum Dien ſtag, den 11. April I. Js., vormittags 11 Uhr verſch oſſen bei uns ei zu⸗ reichen, woſelbſt die E öffnung derſelben erfolgt. Wir ver⸗ fehlen nicht, darauf hinzu weiſen, daß ſich auch Möͤbelhändler an der Submiſſion beteiligen können. Zuſchlagsfriſt 2 Wochen. Dienſtag, den II. April l. Is., vormittags 10 Uhr, werden auf dem Rathauſe dahter: 1. Das alte Schulhaus in der Mannheimerſtraße a, auf Eigentum b. auf Abbruch mit ſämtlichen Materialien 2. 2 Bauplätze in der Molkteſtraße an die Meiſtbietenden 3. Das Heimfahren von 35 Rm Holz in den Schulhof der Götheſchule das Reißen und Aufſetzen desſelben das Heimfahten von 14 Rm Stöcke in den gemeinhelt⸗ lichen Faſelſtall 6. das Umhacken von 7,5 ha Waldgelände an die Wenigſtnehmen den verſteigert. Die Stelle eines Feldſchützen der Gemeinde Viernheim iſt erledigt und neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich bis längſtens 18. d. Mis, vorm. 10 Uhr ſchriftlich bel uns melden. Betr.: Die gemeinheitlichen Arbeiten und Lieferungen. Die Rechnungen fur gemeinheitliche Arbeiten uad Lieferungen aus 1910 Ri. wollen, ſowelt dies noch nicht ge- ſchehen iſt, innerhalb 8 Tagen bei uns eingereicht werden. Wernheim, den 4. April 1911. Groſtherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. An das hieſige Fernſprechnetz ſind neu angeſchloſſen worden: Aloys Bergmann 1., Baumaterialienhdlg., Mannheimerſtr. 37 unter Nr. 42 Jean Dietz Ww., Gaſthaus zur Roſe, Mann heiwerſtr. 2 unter Nr. 41 Wilh. Elßele, Gärtnerei, Ringſtroße 25 unter Nr. 46 N. Gernsheimer, Landesprodukte u. Viehhdlg., Blauhutſtr. 24 unter Nr. 44 F. Heß Wwe., Domäner pachter, Straßer heim Poſt Heddesheim(Baden) unter Nr. 43 Viernheim, den 5. April 1911 Kaiſerliches Poſtamt: Kadel. 8 Hellus. zin Zim Karl“, Jamperlpein eb. Juttsgericht l Hafthaus„Zur Hermania“, Samperthein in der Neuſchloßſtraße empfehlen ſich der geehrten Viernheimer Einwohnerſchaft bei ihrem Beſuche hierſelbſt unter Zuſicherung beſter und auf⸗ merkſamſter Bedienung. Ausſchank von prima Lager⸗ Bier aus der Brauerei Kühner, Viernheim Geſchäftsverlegung u. Empfehlung meinen werten Kunden, Nachbarn, Freunden und Be- kannten zur gefl. Nachricht, daß ich mein Friſeur-Geſchäft ſowie das Kolonialwaren-Geſchäft meiner Mutter ab 1. April in meinem nenerbanten Hauſe, Kiesſtraße, ſelbſt betreibe. Werde ſtets bemüht ſein, meine werten Kunden auf das beſte zu bedienen und bitte das mir ſeither entgegengebrachte Vertrauen und Wohlwollen auch in Zukunft zu erhalten. Mit vorzüglicher Hochachtung! Phil. Bergmann Friseur. Turn⸗Genoſſenſchaft„Germania“. Sonntag, den 9. April, nachmittags halb 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zur Stadt Monnheim“ eine Mitglieder-Verſammlung Rall.— Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Es iſt Pflicht der Mitglieder, wegen wichtiger Be⸗ ſyrechung, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 9 J. Mts., vormittags 10 Uhr im Lokal Gaſtbaus„Zur Eintracht“ Komitee- Sitzung. Die H. Vo ſtands- und Komiteemitglteder werden hierzu mit dem Erſuchen um pünkiliches Erſcheinen eingeladen. Der Vorſtaud. Ein praktiſcher Landwirt kauft nur Ventzkis⸗Kultivator unerreicht von keinem and ren Fabrikat an Leiſtungsfaͤhi c keit. Ueberall mit den erſten Preiſen ausgezeichnet. Nur echt mit der Schutzmarke Ventzki. 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