4 setts 55 b: 155 len 5 N 1 15 1 1 . J ell. 2 Viernheimer Anzeig. Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim. Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Srenzbote Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ — Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Auf dem Wege zur Revolution? * In Portugal herrſcht wieder einmal die Tele⸗ gyamm⸗Zenſur; auf Deutſch ausgedrückt heißt das, daß die Republik ſich in ihrer Exiſtenz bedroht fühlt. Zu der wachſenden monarchiſtiſchen Bewegung im Norden, die den Regierenden ſchwere Sorgen bereitet, hat ſich eine ſeyr ernſte Meuterei der Liſſaboner Arſe⸗ nalarbeiter geſellt, ſo daß dieſe Behörden ſich jetzt r tberaus bedrohlichen Lage gegenübergeſtellt ſehen. Die Sache iſt die: Der Marineminiſter hatte dieſer Tage einige Paragraphen der Arbeitsordnung geändert und die Reklamationen der Arbeiter nicht berückſichtigt m Freitag mittag wurde plötzlich das Schlußzeichen in den Arbeitsräumen des Arſenals gegeben und eine Gruppe bewaffneter Ziviliſten und Obermaſchiniſten betraten das Arſenal. Die Maſchiniſten zwangen eine größere Gruppe von Arbeitern mit vorgehaltenen Revolvern, ſich mit ihnen unter das Fenſter des Arbeitskabinetts des Marine⸗ miniſters zu begeben, gegen den ſchwere Beſchimpfungen gerichtet wurden. Als er am Fenſter erſchien, richteten ſich die Waffen auf ihn, worauf der Sekretär den Miniſter zu rückriß. Die Regierung mußte angeſichts deſſen natürlich zu ſcharfen Abwehrmitteln greifen, weil ſonſt eine Weiter⸗ entwickelung der Unruhen zu erwarten geweſen wäre. Daher wurde ſofort eine Abteilung republikaniſcher Garde ſawie das Landungskorps des Kreuzers„Almirante Reis“ alarmiert. Sämtliche Türen des Miniſteriums erhielten Marinetruppen zur Bewachung. In den Korridoren wur⸗ den Matroſen mit aufgepflanztem Seitengewehr aufgeſtellt. Als die Truppen anrückten, zerſtreuten ſich die Mani⸗ feſtanten. Ein Teil bemächtigte ſich des Arſenalſchleppers „Relampago“, mit dem ſie den Kreuzer„San Rafael“ erreichten, und erbaten Schutz, der ihnen indeſſen von dent Kommandanten Fontes verweigert wurde, worauf ſie un⸗ bekannt wohin verſchwanden. Nach den neueſten Meldun⸗ gen ſollen die Meuterer von einem früher gemaßregelten Kapitän Butto befehligt worden ſein, ſo daß die wirklich nicht als harmlos angeſehen werden kann. Die republikaniſchen Machthaber ſind angeſichts deſſen von großer Furcht befallen worden. Die Regierung über⸗ gab die Unterſuchung der Polizei, da ſie vermeiden möchte, duß eine„einfache Ruheſtörung“, wie ſich Miniſter Ma⸗ chado ausdrückte, zu einer politiſchen Affäre aufgebauſcht werde. Bis 10 Uhr abends iſt nichts von Verhaftungen be⸗ kannt geworden. Die Stadt iſt ruhig. Machado verfügte, daß alle Preßtelegramme vor ihrer Expedition auf dem Miniſterium des Auswärtigen kontrolliert werden, um ſo der Regierung die Möglichkeit zu geben, unwahre Nachrichten zu gleicher Zeit zu dementieren. Die Herren Miniſter ſind ja für„Freiheit“, aber bloß in der Auf⸗ faſſung, die ſie davon haben. Dienstag, den II. April 1911. Volitiſche Rundſchau. 17 Eine Spionageaffäre wurde bekanntlich in der Nacht zum 23. Dezember 1909 in Schweidnitz ent⸗ deckt. Dort brachen mehrere Perſonen in das Regiments⸗ geſchäftszimmer des Grenadier⸗Regiments König Friedrich Wilhelm II.(1. Schleſiſches) Nr. 10 ein und entwendeten geheime Mobilmachungsvorſchriften. Trotz der umfang⸗ reichſten Nachforſchungen gelang es erſt jetzt, die Spione zu verhaften. Ein Prozeß wegen Landesverrats vor dem Reichsgericht in Leipzig ſteht den Tätern bevor. Einige von den Dieben ſollen dem Militärſtande an⸗ gehören, jedoch befinden ſich keine Angehörigen des Schweid⸗ nitzer Grenadierregiments darunter. Ueber ihre Perſön⸗ lichkeit wird vorderhand noch das ſtrengſte Stillſchweigen bewahrt. Es iſt erwieſen, daß die geheimen Mobil⸗ machungsvorſchriften an eine fremde Macht verkauft wur⸗ den. Aber auch hierüber wird ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt. Es können jedoch, der geographiſchen Lage des in Frage kommenden Gebietes entſprechend, nur zwei Schleſien benachbarte Großmächte in Frage kommen, die ein Intereſſe daran haben können, von den bis in die kleinſten Details ausgearbeiteten Mobilmachungsplänen des deutſchen Grenzgebietes Kenntnis zu erhalten. (Eine niedliche Geſchichte von der Zurückſetzung der Reichsfinanzreform macht jetzt die Runde durch die Blät⸗ ter. Danach ſollte die Reichsfinanzreform als erſte Aufgabe dem Bülowblock zur Erledigung überant⸗ wortet werden. Fürſt Bülow ließ ſich aber ſchließlich über⸗ reden, es nicht zu tun, da die Belaſtungsprobe für den Block doch zu ſtark werden würde. Die Finanzreform wurde verſchoben mit der Begründung, daß ſie noch nicht fertig geſtellt ſei; in Wirklichkeit befand ſie ſich aber wohl⸗ verwahrt und fertig in den Schubfächern. Die Verſchie⸗ bung erfolgte auf dringendes Anraten nationallibe⸗ raler Politiker. Damals fiel aus dem Munde Bülows das Wort:„Nun wohl, laſſen wir die Sorge um die Finanzreform eine Sorge der Zukunft ſein.“ Als dann trotzdem ſpäter der Bülowblock in die Brüche ging, be⸗ dauerte Bülow, an ſeiner erſten Idee nicht feſtgehalten zu haben.— Die Geſchichte iſt erbaulich zu leſen. Ein Reichs⸗ kanzler ſtellt ein hervorragend nationales Werk zurück, um ſeine Stellung noch eine Weile zu halten, und die na⸗ tionalliberale Partei verführt den Reichskanzler zu dieſer Tat. Der Grund war hier ſelbſtverſtändlich das Parteiintereſſe, das dem nationalliberalen Ver⸗ antwortungsgefühl, wie ſchon oft— der nationalliberalen Partei überordnet wurde. Europäiſches Ausland. 1 Frankreich.* E Die Winzer von Bar⸗ſur⸗Aube und von Bar⸗ ſur⸗Seine haben am Sonntag ihren angekündigten Pro⸗ teſtdemonſtrationszug gegen die Regierung nach Troyes veranſtaltet. Der Zug verlief ruhig: abends 27. Jahrgang. folgten jedoch lärmende Szenen vor dem Präfek⸗ turgebäude. Zwei Winzerführer, denen rote Fahnen vor⸗ angetragen wurden, erklommen das Gitter und erreichten eine Plattform, von der aus ſie heftige Schmähreden gegen den Präfekten hielten, weil dieſer ſich tagsüber nicht hatte blicken laſſen. Der Aufforderung, dem Prä fekten ein Andenken zurückzulaſſen, kam die Menge eifrigſt nach und warf allerlei Zeug in den Vorhof. Der anwe⸗ ſende Polizeikommiſſar konnte ſich kein Gehör ver⸗ ſchaffen, und zur Zerſplitterung der Menge mußte ſchließ⸗ lich Militär aufgeboten werden, wobei es dann nicht ohne Verletzungen abging. Portugal. * Am Samstag kam es im Liſſaboner Arſenal zu Kämpfen zwiſchen ſtreikenden Arbeitern und herbeigerufenem Militär. Die Beamten wur⸗ den tätlich angegriffen, bis es ſchließlich gelang, die Ruhe ſtörer zu entwaffnen.— Auch aus Oporto und dem ganzen Norden Portugals kommen Nachrichten über eine dro⸗ hende Gegen revolution. Die Bevölkerung der ganzen nördlichen Provinzen und ein großer Teil des Hee⸗ res ſind durchaus monarchiſch geſinnt und warten lediglich den günſtigen Möment ab. 1 0 e. , e eee Amerika. nne Mexiko. i * Die Lage in Mexiko iſt noch immer nicht geklärt. In dieſen Tagen hat wieder eine neue S chlacht zwi⸗ ſchen Aufſtändiſchen und Regierungstruppen ſtattgefunden. Nach Meldungen aus Mexcala wurde General Willi⸗ ams, der früher der Armee der Vereinigten Staaten an⸗ gehörte, mit einem aus achtzig Amerikanern beſtehenden Trupp in einer befeſtigten Stellung von 500 Mann Re gierungstruppen, mit einem Maſchinengewehr verſehen, angegriffen und vollſtändig aufgerieben. Nur zwanzig Mann ſollen entkommen ſein. General Wil liams wurde lebensgefährlich verwundet. Eine zweite Grubenkataſtrophe in Amerika. „. Die merkwürdige Theſe der„Duplizität der Er eigniſſe“ hat ſich wieder einmal beſtätigt. Dem Gruben⸗ unglück in Seranton iſt eine zweite Kataſtrophe in Amerika gefolgt. Es wird darüber aus Newyork gemeldet: Auf der Kohlenzeche Littletn in Alabama ſind zwei⸗ hundert Sträflinge, die dort arbeiteten, infolge einer Ex⸗ ploſion eingeſchloſſen. Bisher ſind 45 lebend und fünf als Leichen geborgen worden. Es beſteht geringe Hoff⸗ nung, die noch Eingeſchloſſenen, die bis auf 30 Neger lind, zu retten. Das Unglück wird auf eine Kohlen ſtaubexploſion zurückgeführt. Alabama gehört zu denjenigen Staaten, die die Sträf⸗ linge als Arbeiter in induſtriellen Unternebmungen be⸗ 4 5 mn v. Eutlarvt Roman von Feller. 35(Nachdruck verboten) „Wie wäre das möglich?“ lautete die kühle Antwort. „Wenn die Handſchrift täuſchend nachgeahmt iſt, ſo wird kein Argwohn erwachen, und der Erbſchleicher kann nur annehmen, daß mein Bruder ihn durchſchaut und hinter das Licht geführt hat. Der Beamte hat triftigen Grund, zu ſchweigen, der Fälſcher ebenfalls, wie alſo könnte eine Entdeckung erfolgen?“ Der Wucherer ſchlug mit der Hand auf den Tiſch. „Nein,“ ſagte er,„es iſt unmöglich!“ „Auch dann nicht, wenn ich Ihnen 3000 Mark biete?“ „Das wäre viel zu wenig.“ „Ich geize nicht, ſordern Sie mehr.“ „Unter 6000 Mark würde ich es nicht übernehmen.“ „Gut, ich zahle ſie.“ „Sofort?“ „Sobald die Sache geordnet iſt.“ „Ah—— i „Erlauben Sie, ich zahle nicht eher, bis ich die Gewißheit haben, daß das Teſtament in den Händen des Notars iſt.“ „Und wer bürgt der Wucherer. 5 „Die Waffe, welche Sie alsdann gegen meinen Neffen beſitzen. Wollte ich die Zahlung verweigern, ſo könnten Sie meinen Bruder anonym von dem Vorgefallenen unter⸗ richten, er würde das gefälſchte Teſtament vernichten laſſen. Welche andere beſſere Sicherheit verlangen Sie? uebergeben Sie mir das Teſtament meines Bruders und beweiſen Sie mir dabei, daß der gefälſchte Akt in die Hände des Notars gelangt i ſt, ſo werde ich ohme Verzug Ihnen die Summe auszahlen!“ mir für die Zahlung?“ fragte 2 ae.——— „Ja, wenn ich es nur möglich zu machen wüßte,“ krächzte der alte Mann.„Laſſen Sie mir Zeit, darüber nachzudenken—“ „Ich habe Ihnen ſchon geſagt, daß der Vrief morgen oder übermorgen eintreffen wird, da bleibt uns keine Zeit zum Ueberlegen,“ ſiel der Rentner ihm in's Wort. „Sie werden ſchon jetzt einen Weg gefunden haben, auf welchem Sie die allerdings nicht leichte Aufgabe löſen können, friſch gewagt, iſt halb gewonnen. Ich zweifle nicht, daß Sie ſchon mehr gewagt haben. Alſo— ich darf mich auf Sie verlaſſen?“ Der Wucherer ſah nachdenklich vor ſich hin. „Ich will ſehen,“ erwiderte er ausweichend.„Was ich in der Angelegenheit tun kann, ſoll auch geſchehen, es könnten mir noch andere, unvorhergeſehene Koſten erwachfen, ich hoffe, Sie werden mir auch dieſe erſetzen — wie?“ „Ich wiederhole Ihnen Opfer bringen werde.“ 855 „Sie können es, denn es handelt ſich, wie ich aus dieſem Entwurf erſehe, um ein Vermögen von 240 000 Mark. Ihr Neffe wird Ihne die Auslagen mit Dank zurückzahlen.“ „Das iſt eine Sache für ich.“ „Natürlich, und ſie kün mert mich nicht, ich habe nit Ihnen zu tun. Wenn es möglich iſt, foll Ihr Wunſch erfülkt werden.“ „So werde ich übermorgen wieder vorſprechen.“ „Gut, ich hoffe, Ihnen dann Gewißheit geben zu können.“ a Sie ſtanden bereits an der Haustür, der Wucherer ſchob den Riegel zurück, Scknrlz nickte herablaſſend und trat auf die Straße hinaus.— i Er ſchritt langſam die Gaſſe hinunter, bog dann in die Herzogſtraße ein und ging in ſeine Wohnung. Als er ſie eins Stunde ſpäter wieder verkieß, trug nochmals, daß ich jedes er wiederum die Kleidung des Landmannes, der am Abend vorher den Poſtſekretär ausgeforſcht hatte. Das Haus, in welchem Traube mit ſeiner ſchönen Schweſter wohnte, lag nicht weit von der Wohnung des Rentners entfernt. Schulz hatte es bald erreicht. Im Erdgeſchoß wohnte ein Weinhändler, die Woh⸗ nung Traubes befand ſich im zweiten Stockwerke. Der Rentner ſtieg leiſe die Treppe hinauf. Jedes Geräuſch ſorgſam meidend, pochte er an der ihm be⸗ zeichneten Tür an, dann öffnete er ſie raſch Er beab⸗ ſichtigte offenbar, die Perſonen, denen ſein Befſuch galt, zu überraſchen. Mit einem leiſen Schrei der Beſtürzung erhob eine junge Dame ſich von dem Seſſel. Mit dem unverkenn⸗ baren Ausdruck innerer Angſt waren ihre dunktlen Augen auf den Eintretenden gerichtet. Der Rentner ließ den Blick flüchtig durch das Zimmer ſchweifen; er ſchien nicht zu finden, was er er⸗ wartet hatte. Die Einrichtung war bürgerlich einfach und in ge wiſſer Beziehung geſchmackvoll. Sie würde einen an⸗ genehmen und traulichen Eindruck gemacht haben, wenn die Unordnung, die im Zimmer herrſchte, nicht ſo ſtarkd hervorgetreten wäre. „Sie haben mich erſchreckt, mein Herr!“ ſagte das Miüdchen, in dem ſis dem Fremden einige Schritte ent⸗ gegentrat. Der Rentner warf einen flüchtigen Blick auf die Notenhefteſund Bücher, die neben verſchiedenen Kleidungs⸗ ſtücken auf den Stühlen lagen. „Ich bitte um Verzeihung,“ erwiderte er, zes war nicht meine Abſicht. Ich ſuche den Herrn Sekretär Traube—“ 5 „Er wohnt hier, aber augenblicklich—“ (Fortſetzung folgt.) Waftigen. Die Löhne, die die Sträflinge durch ihre Arbeit Erzielen, fließen in die Staatskaſſe, die daraus einen an⸗ ſehnlichen jährlichen Gewinn erzielt. Dem„Obſerver“ wird aus Newyork gemeldet, daſt bei den zwei großen Bergwerkskataſtrophen in der Union wenigſtens dreihundert Menſchen getötet wurden. Die 190 Sträflinge, die gemäß dem im Süden berrſchenden Gebrauche vom Staate Alabama gemietet waren, wurden von der furchtbaren Kohlenſtaubexploſion in der Banner Kohlengrube zu Littleton überraſcht, nur 45 ſind lebend gerettet, den Reſt hält man für ver⸗ loren. Aus Throop in Pennſylvanien werden erſchütternde Einzelheiten über die Exploſion in der Pancroſt⸗Grube gemeldet: Die Entzündung einer geringen Menge Pe troleum im Maſchinenraum war die Urſache dieſer Kata⸗ ſtrophe. Das Feuer ſetzte ſich reißend durch die mit Pe⸗ troleum getränkten Gänge fort und ſchnitt den Arbeitern jeden Ausweg ab. Das Feuer wurde zwar gelöſcht, doch fand man, daß alle hinter dem Flammengürtel einge⸗ ſchloſſenen Arbeiter erſtickt waren. 70 Leichen ſind bereits herausgeſchafft, und noch liegen Tote in Haufen in den Gängen. Die Bergung der Leichen dauert fort. Der Führer der Regierungs⸗Rettungsmannſchaften, Evans, kam bei den Rettungsbemühungen um. Er erlag dem tödlichen Qualm, obwohl er einen Sauerſtoffhelm trug. Man glaubt, daß ihm der Helm vom Kopf geſtoßen wurde oder daß der Sauerſtoffvorrat erſchöpft war. Eine Unter⸗ ſuchung ſoll eingeleitet werden, da behauptet wird, daß die Ausrüſtung der Regierungsrettungskorps mangelhaft geweſen ſei. 75 Bergleute durch Feuer im Bergwerk feſtgehalten. In Amerika haben ſich in dieſem Jahre ſchon eine ganze Anzahl ſchwerer Grubenkataſtrophen ereignet, bei denen viele Bergleute ihren Tod gefunden haben; ſo wurden im Februar in der Belmont⸗Grube 12 Ar⸗ beiter getötet, im Bergwerk bei Cokedale 17 Bergarbeiter verſchüttet und im Bergwerk Rei Jackel in Weſtvirginia 8 Bergleute getötet. Jetzt kommt ſchon wieder eine Nach⸗ richt über eine Kataſtrophe, deren Umfang noch nicht feſt⸗ geſtellt werden kann. Die erſte Nachricht lautet: — Seranton, 7. April. In der Bancroft⸗Mine der Serantoner Kohlengeſellſchaft iſt Feuer ausge⸗ brochen. 50 bis 75 Bergleuten i ſt der Ausweg a ugeſchuitten, hre Rettung wird nach den hier eingetroffenen Meldungen kaum möglich ſein. Bei dem Ausbruch des Feuers, das ſich vom Maſchinenraum aus verbreitete, waren 300 Bergleute unter Tage beſchäf⸗ tigt. Infolge der herrſchenden Verwirrung läßt ſich vorläufig nicht feſtſtellen, wie vielen es gelungen iſt, ſich zu retten. Das Feuer wütet in einer Tiefe von 750 Fuß. Der Tod von 75 braven Bergleuten ſcheint alſo feſt⸗ zuſtehen. Ob noch mehr Bergleute durch das Feuer von der Außenwelt abgeſchloſſen ſind und dem ſicheren Tode ius Auge ſehen müſſen, ſteht noch nicht feſt. Scranton iſt die Hauptſtadt der Grafſchaft Lacka⸗ wanna des nordamerikaniſchen Staates Pennſplvanien am Zuſammenfluß des Roaring Brook mit dem Lackawanna und zählt etwa 102 000, Einwohner, darunter 5000 in Deutſchland geborene. Die ausgedehnten Anthrazitkohlen⸗ lager produzieren jährlich 15 Millionen Tonnen. ***ñ „Nach den letzten Meldungen ſind alle Hoffnungen auf Rettung eitel. Der ſogenannte Feueraufſeher der Grube wurde ans Tageslicht geſchafft, infolge der Rauch⸗ einatmung völlig erſchöpft. Er ſagte, daß er kaum Zeit gefunden habe, ſich zu retten, und daß die Leute, die ſich tiefer als der Feuerherd befinden, bereits tot ſein müßten. Rettungsarbeiter mit Sauerſtoffhelmen wurden ſofort in die Grube geſchickt. Sie haben auch glücklich den Schacht erreicht, wo die Leute arbeiteten. Um 5 Uhr nachmittags brachten ſie die erſten Leichen, und zwar die von zwei kännern und einem Knaben, ans Tageslicht. Auch ſie er⸗ klärten, es ſei wenig Hoffnung vorhanden, daß von den Eingeſchloſſenen noch irgend einer lebe. Lokale Nachrichten. — Heſſiſcher Blumentag. Wie allerorts, ſo ruͤſtet man ſich auch hier, den von Sr. Kgl. Hoheit der Großher⸗ zogin angeregten heſſiſchen Blumentag in unſerer Gemeinde durchzuſetzen. Ein umfangreiches Komitee, beſtehend aus Herren und Damen aller Stände und Konfeſſionen, tagte geſtern abend unter dem Vorſitz des Herrn Hauptlehrer Mayr im Saale des„Fürſten Alexander“, um die nötigen Vorbereltungen zu treffen. Der Blumentag findet am Sonntag den 7. Mai ſtatt. Der Reinertrag dient einem edlen, wohltätigen Zwecke. Wir werden in der Samstagsnummer über den Grund, Zweck und die Art und Weiſe der ſchönen Veranſtaltung ausführlich berichten. — Der Brieftaubenverein Heimatliebe wurde am 10. März zu ſtöln a. Rh. als eingetragener Verbands- verein in den Verein Deutſcher Brieftaubenliebhaber aufge⸗ nommen. Derſelbe ſteht unter dem Allerhöchſten Protektorat Sr. Majeſtät Kaiſer Wilhelm II. Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 10. April. Bei der Freitag im hieſigen Rathaus ſtattgehabten Ergänzungswahl eines Landtags⸗ abgeordneten für den 9. Wahlbezirk wurde Rechtsanwalt Dr. Borheimer⸗Worms(Centr.) mit 32 Summen gewählt. Guts⸗ beſitzer Friedrich⸗Groß Rohrheim erhlelt drei Stimmen; 3 wei⸗ tere Stimmen waren ungültig. Die von nationalliberaler Seite in Vorſchlag gebrachte Kandidatur des Gutsbeſitzers Friedrich-Groß⸗Rohrheim erſchien nach der Konſtellation der Wahlmänner von vornherein aus ſichtslos. — Kirſchhauſen, 10. April. Im Fleiß kann Dich die Biene meiſtern, In der Geſchſcklichkeit ein Wurm Dein Lehrer ſein. Dein Wiſſen teileſt Du mit vorgezognen Geiſtern, Die Tunſt, o Menſch, haſt Du allein.— An dieſe ſchönen Worte unſeres großen Dichterfürſten wurden wir durch die Veranſtaltung des Volksvereins vom 5. April erinnert. Und reine, edle Kunſt, die den Menſchen hinaufzieht und veredelt und ſich bis an das Heilige und Göttliche wagt, iſt es, was uns da vorgeführt wurde in dem Lichtbilderabend über das Paſſtonsſpiel in Ober-Ammergau. Herr Poſtmeiſter Wiegand aus Heppenheim verſtand es, in trefflichen Aus fuͤh rungen uns eine lebens volle Schilderung zu geben von ſeiner Reiſe in das bayriſche Hochgebirg, von dem Orte Ober-Ammergau, von dem Entſtehen und den Einrichtungen jenes Spieles, das nur religlͤſer Begeiſterung, keineswegs aber der Geldſpekulation ſeinen Urſprung verdankt. An der Hand der ſchönen Bilder zeigte er ſodann die Handlungen, die der göttliche Dulder in ſeinen letzten Stunden vollbracht hat, und die jedes Menſchen Herz ſo gewaltig ergreifen. Wir verſtanden da wohl die Schilderung des verehrten Herrn Redners, wle bei den wichtigſten Begebenheiten kein Auge der Zuſchauer tränenlos bleibt. Ebenſo prächtig, kunſt⸗ und geiſtvoll ſind die lebenden Bilder, welche jedes Mal das im alten Teſtamente gegebene Vorbild darſtellen und welche uns den Heiland ſchildern als „den Anfang und das Ende,“ als den Mittelpunkt aller Zeiten. Die Wirkung dieſer wohl gelungenen Veranſtaltung wird für das chriſtliche Herz und Leben eine nachhaltige ſein; wird auch die Freunde des Volksvereins in der Liebe zu dieſem Verein mit ſeinen idealen Zielen ſtärken unb befeſtigen. — Guntersblum, 10. April.] J Hiefige Landwirte legen im„Sand“ größere Spargelpflanzungen anſtelle der minderwertigen Weinberge, die in den letzten Jahren wohl große Aufwendungen nötig machten, aber keinen Ertrag lieferten, an. — Pfungſtadt, 10. April. Beim Einſpannen eines Pferdes in die Sämaſchine wurde ein hieſiger Landwirt derart von dem Pferd geſchlagen, daß er an ſchweren Verletzungen daniederliegt. — Lindenfels, 10. April. Dieſer Tage ſtürzte die Vorderfront des Wohnhauſes von Schmiedemeiſter Böhm da- hier vollſtändig ein. Glücklicherweiſe waren die Bewohner nicht zu Hauſe. — Biſchofsheim, 10. April. Einen Geſamtſchaden von 30 000 Mk. hat die in hieſiger Gemeinde beſonders hart- nackig und verheerend auftretende Maul- und Klauenſeuche angerichtet. — Nauheim, 10. April. Durch Spielen mit Streich- hoͤlzern iſt das 2jährige Mädchen einer hieſtgen Familie, das ohne Aufſicht gelaſſen war, in ſeinem Bettchen verbrannt. — Offenbach, 10. April. Flüchtig geworden mit Frau und Kindern iſt hier der Geſchäftsführer Willy Bollen- bach aus Bieber, nochdem er vorher Schecks im Betrage von annähernd 15 000 Mark gefälſcht und das Geld bei einer Frankfurter Bank erhoben hatte. — Eberbach, 10. April. Hier wurden mittags aus der Stadtkaſſe während der Abweſenheit des Stadtrechners 2600 Mark entwendet. i — Aus Oberheſſen, 10. April. Das Dorf Ahrdt zählte im letzten Winter noch 13 Schüler, jetzt zum Beginn des neuen Jahres ſind es nur noch 9. Und für dieſe winzige Schar ziert den Ort ein ſtattliches geräumiges Schulhaus. — Straßburg, 10. April. Dem bekannten deutſchen Flugmeiſter Eugen Wincziers in München, der am 3. Mai 1910 durch die Umkreiſung des Straßburger Mün⸗ ſters den erſten deutſchen Städteflug vollführte, iſt nun⸗ mehr vom Magiſtrat der Stadt Straßburg als Erinne⸗ rung für dieſe Leiſtung ein wertvoller Ehren preis übermittelt worden. Der Sockel des Preiſes iſt eine in Gold ausgeführte Nachbildung des Münſters. Ueber der klaſſiſchen Gruppe ſchwebt an einem ſtiliſierten Henkel ein in Silber gearbeiteter Storch mit ausgebreiteten Schwin⸗ gen.— Auch von privater Seite ſind dem deutſchen Flugmeiſter aus Straßburg wertvolle Geſchenke zuge⸗ gangen. Mühlhauſen i. E., 10. April. In der letzten Sitzung der Eingemeindungskommiſſion von Mühlhauſen i. E. und Dornach wurde die Eingemeindung Dornachs in Mühlhauſen für das Jahr 1914 beſchloſſen. Damit wird Mühlhauſen, das heute etwa 75 000 Einwohner zählt, in die Reihe der deutſchen Großſtädte mit mehr als 100 000 Einwohnern rücken. — Frankfurt am Main, 10. April. ſüdweſtdeutſcher Luftſchiffervereine plante Zuverläſſigkeitsflug durch ebene iſt geſichert; denn abgeſehen von den in Ausſicht ſtehenden ſtaatlichen Zuſchüſſen ſind von den Preiſen, die im ganzen 200 000 Mark betragen, 175 000 Mk. bereits gezeichnet. Ehrenpreiſe haben unter anderen ge⸗ Der vom Kartell für Ende Mai ge⸗ die oberrheiniſche Tief⸗ ſtiftet: der Großherzog von Heſſen, Prinz Wilhelm von Sachſen-Weimar und der Statthalter von Elſaß⸗Lsth⸗ ringen. Wiesbaden, 10. April. Aus Pont⸗a⸗Mouſſon wird gemeldet, daß der deutſche Ballon„Mainz“, geführt vom Prinzen Auguſt und C hriſtian zu Stolberg, in einem Walde in der Nähe der Stadt gelandet iſt. Der Ballon war in Wiesbaden aufgeſtiegen. a Aus Stadt und Land. 200 Perſonen berbrannt. Ueber eine furcht⸗ bare Brandkataſtrophe, die die letzten amerikaniſchen Un⸗ fälle noch übertrifft, wird aus London gemeldet: Der „Times“ wird aus Bom bay gemeldet, daß am letzten Freitag in einem Dorfe in der Nähe von Wadgaon im Punabezirk ſich eine furchtbare Braudkataſtrophe ereignet hat. Ungefähr 300 junge Leute befanden ſich in einem probiſoriſch hergerichteten, mit Stroh bedeckten Zeltlager, um das Ramnavi⸗Feſt zu feiern. Infolge Her⸗ unterfallens einer brennenden Petroleumlampe ging das Gebäude in Flammen auf. Da das Zeltlager nur einen Ausgang hatte, ſind mehr als zweihundert Per⸗ ſonen, Männer, Frauen und Kinder, lebendig ver⸗ brannt. ** Mord am eigenen Sohne. In Niederehrenberg in Böhmen in der Nähe von Rumburg geriet der Jahre alte Hausbeſitzer Franz Liebiſch mit ſeinem 28⸗ jährigen Sohne wegen deſſen leichtſinnigen Lebenswandels n Streit. Als der Sohn ihn angriff, ſchlug der Vater ſhn mit dem Beil nieder und erwürgte ihn dann. Aus Tokio wird gemel⸗ * Rieſenbrand in Tokio. det, daß das Noſhiwara-Viertel niedergebrannt iſt. 500 Häuſer wurden ein Opfer der Flammen. Ueber ſechs⸗ kauſend Menſchen ſind obdachlos. Militär iſt aufgeboten worden, um die Brandſtätte zu bewachen.— Yoſhiwara iſt das bekannte Geiſha⸗Viertel der japaniſchen Hauptſtadt. Zahlreiche Mädchen haben ſchwere Brandwun⸗ den erlitten. Die Zahl der bei der Feuersbrunſt umge⸗ lommenen Perſonen iſt bis jetzt nicht bekannt. . Die Hungersnot in China wächſt geradezu zu einer Kataſtrophe aus. Alle Verſuche, die Hungersnot in China zu lindern, haben ſich als fruchtlos erwieſen. Sie ſcheitern an der Größe der Bevölkerung. Die Ladung, die jetzt der amerikaniſche Transvortdampfer„Buford“ nach Shanghai brachte, reicht kaum für die einmalige Ver⸗ Veraltete Katarrhe auszurotten iſt eine oſt recht ſchwierige Sache. Jeder, der ſchon einmal mit einem hartnäckigen Katarrh zu kämpfen hatte, kann davon ein Lied ſingen. Mit den gewöhnlichen Hausmittelchen, wie Huſtenbonbons und Paſtillen iſt da nicht viel anzufangen. Bei einem einfachen kleinen Erkältungshuſten, der ſowieſo ſchon nach einigen Tagen von ſelbſt zu verſchwinden pflegt, mögen derartige harmloſe Mittel ja ganz gut ſein. Aber, die Beſeitigung eines chroniſch gewordenen alten, immer wiederkehrenden Huſtens, der bei dazu Disponierten gar oft den Keim der Lungenſchwindſucht in ſich trägt,— wenn er nicht ſchon als Symptom dieſes Leidens aufgefaßt werden muß— erfordert eine ganz andere Aufmerkſamkeit und muß mit weſentlich anderen Mitteln behandelt werden, die den Feind ſozuſagen im Innern ſeines Lagers aufſuchen und ihn dann„von innen heraus“ vertreiben. Als eines der beſten Mittel zur chroniſch gewordener Katarrhe mit ihren Folgezuſtänden alter Huſten, Verſchleimung, Aſthma, Bronchialka⸗ tarrh, Lungenſpitzenkatarrh uſw. galt den berühmten Aerzten des Altertums und gilt noch heute im ganzen Orient der ſogenannte Arabiſche 8 Harzſaft eines in den Küſtenländern des Roten Meeres wachſenden Balſam⸗Baumes. Dieſer arabiſche Balſam war bis zur Entdeckung Amerikas die einzige Droge, der man den Namen„Balſam“ gab, und beziehen ſich daher alle älteren Literaturſtellen, in wiſſenſchaftlichen mediciniſchen Werken, in denen von„Balſam“ die Rede iſt, ebenſo wie die zahlreichen Hinweiſe der Bibel auf den Heilwert des Beſeitigung derartig —— oder Utu⸗Balſam, der naturreine „Balſams“ nur auf ihn. Schon das Wort„Balſam“ zeigt uns die Wertſchätzung, in der das Mittel bei den Alten ſtand: das Wort„Balſam“ ſtammt aus dem Alt⸗Hebräiſchen und heißt ſoviel wie„König der Oele“. Erſt ſpäter kamen aus dem neuentdeckten Amerika weitere Balſame, wie der Perubalſam, der Tolubalſam uſw., nach Europa und noch ſpäter belegte man ſogar eine Anzahl künſtlicher, balſam⸗ ähnlicher Erzeugniſſe mit dieſem Namen, der aber eigentlich nur dem Arabiſchen Balſam zuſteht. a Daß ſich dieſer echte, Arabiſche Balſam bisher noch nicht in unſerem Heilſchatz eingebürgert hat, lag an ſeiner großen Seltenheit und dem dadurch hervorgerufenen, ganz ungeheuer hohen Preiſe, der Jahrhunderte hindurch den Preis des ungemünzten Goldes um das Doppelte überſtieg. Die Schwierigkeiten, die ſeiner Beſchaffung im Wege ſtanden, gelten indeſſen heute als behoben und heute kann das von den alten Aerzten ſo ſehr empfohlene Mittel ſchon zu einem Preiſe in den Handel gebracht werden, der ſeine Anwendung auch Minderbemittelten ermöglicht. Seit wir den Arabiſchen Balſam in den Handel ge⸗ bracht haben, hatten zahlreiche Patienten Gelegenheit, den⸗ ſelben zu verſuchen und berichten heute ſchon Hunderte von Briefen uſw., die ganz unverlangt bei uns einge⸗ laufen ſind, von den gehabten guten Erfolgen. Die Wirkungen des Arabiſchen— oder Utu⸗Balſams, von dem wenige Tropfen pro Tag genügen, ſind in Kurzem folgende: Der Balſam macht den Auswurf flüſſig und vermindert ihn. Infolgedeſſen hört ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit der Huſtenreiz und damit auch der Huſten auf. Infolge der Entfernung der in dem Auswurf enthaltenen Zerfallprodukte tritt da, wo Fieber vorhanden war, eine Abnahme des Fiebers ein. Aus demſelben Grunde vermindern ſich auch die Nachtſchweiße, die mit der Zeit ganz aufhören. Ein ge⸗ befindens pflegt einzutreten. Außerdem wirkt der Utubalſam magenſtärkend und appetitanregend und bedingt dadurch eine größere Nahrungszufuhr und hierdurch wieder eine Gewichts⸗ zunahme. Der Patient bekommt durch das Verſchwinden der katarrhaliſchen Erſcheinungen und durch die Beſſerung ſeines Allgemeinbefindens wieder neuen Lebensmut und größere Luſt und Ausdauer zur Arbeit. Wer auch noch ſo viel andere Mittel ohne Erfolg be⸗ reits benutzt hat, der möge trotzdem in ſeinem eigenen Intereſſe einmal einen kleinen Verſuch mit Utu⸗Balſam machen. Er wird dieſen Verſuch ſo leicht nicht bereuen. Wir verſenden koſtenlos und franko eine Probe des Balſams an jeden, der uns mit dem beifolgenden Beſtellzettel(den man ausſchneiden und in einem offenen, mit 3 Pfg. frankiertem Briefumſchlag uns einſenden möge) darum erſucht. Den Herren Aerzten ſtellen wir zu Verſuchszwecken ein größeres Quantum des Balſams koſtenfrei zur Verfügung. Morgenländiſche Drogen ⸗Import⸗Geſellſchaft Berlin W 15. Zenden Sie mir eine Probe Utn-Salſam kostenlos und portofrei zu. Name: Beruf oder Stand: Ort:*. Nähere Adreſſe: ſunder Nachtſchlaf und damit eine Beſſerung des Allgemein⸗ i furcht⸗ hen Un⸗ t: Der lezten aon im trophe den ſich hedetlten ige Her⸗ ing das r einen Jer⸗ der⸗ renberg der b a umge⸗ winden erung größe ls teilung von 7—8 Pfund Nahrungsmittel pro Kopf an die Bewohner der Norddiſtrikte von Anhui und Kiangſu aus, die allein etwa eine halbe Million zählen. Die Lage iſt elender denn je. Da die Bevölkerung in ihrer Ver⸗ zweiflung die Sprößlinge der jungen Saat ißt, erſcheint auch die Ernte aufs ſchwerſte bedroht. Ein auswanderndes Dorf. Alle Bewohner des Docfes Trattenberg im Puſterthal bei Innsbruck, im ganzen 60 Perſonen, haben ihr ganzes Eigentum ver⸗ kauft und werden auswandern. n Der Kongreß der Allgemeinen Radfahrer⸗Union wird vom 27. Juli bis 2. Auguſt d. J. in Neuſtadt a. d. H. ſtattfinden. Prinzregent Luitpold von Bayern hat das Protektorat übernommen. * Der Hoſenrock im Dienſte der Wahlagitation. Stürmiſche Heiterkeit erregte unter dem Publikum bei der Landtagsſtichwahl in Czernowitz(Oeſter⸗ reich⸗Ungarn) eine Straßenſzene, die ſich nachmittags auf der Pardinihöhe abſpielte. Dort erſchienen 10 Damen in Hoſenrock und hielten ſämtlich ihren aufgeſpannten Schirm in Händen. Auf den Dächern der Schirme ſtand in großen Buchſtaben zu leſen:„Bürger, wählet einzig und allein den Univerſitätsprofeſſor Kellner zum Land⸗ tagsabgeord ten!“ S neber 1000 Paſſagiere aus Lebensgefahr gerettet! Die Paſſagiere des Dampfers des Norddeutſchen Lloyd Prinzeſſin Irene“, der an der nordamerikaniſchen Küſte auf eine Sandbank aufgelaufen iſt, wurden bei ſtarkem Seegang mit Brandungsbooten und Schlepp⸗ dampfern auf den in einer Entfernung von einer engli⸗ ſchen Meile verankerten Lloyddampfer„Prinz Fried⸗ rich Wilhelm übergeführt, was nach ſechsſtündi⸗ ger ſchwerer und gefährlicher Arbeit gelang. Der Dampfer wird gerettet werden können. Gefährliches Spielzeug. Aus Unvorſichtigkeit hat in Wienſcheniza der 10 jährige Schulknabe Wojcie⸗ Sesli ſeinen Vetter, den 11 jährigen Knaben Zerbe, erſchoſſen. Er hatte mit einem Teſching geſpielt, ohne zu wiſſen, daß die Waffe geladen war. Die Waffe entlud ſich und durchſchlug dem Knaben die Schädeldecke und das Gehirn. 1 5 Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Orſchweiler im Kreiſe Schlettſtadt brannte das Ge meindehaus, in dem die Kuabenſchule und die Bürger⸗ meiſterei untergebracht waren, vollſtändig nieder. Der Lehrer konnte mit ſeiner Familie nur das nackte Leben reiten. -Kinder. Herwragend bewährie nahrung ahrung. Die Kinder gedeihen vorzüglich dabei U. jeiden nicht an verdauungssfürung. Rranken- kost. THisseshem ums N Vertreter für Fahrräder und Nähmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. Bekanntmachung. Dle ſeither für die ganze Gemeinde Viernheim als Sperrbezirk erlaſſenen Beſtimmungen ſind nunmehr durch die Aufhebung der Sperre für einen Teil unſerer Gemeinde gemilbert. Für dieſen gelten ſonach die Beſtimmungen eines Besbachtungsbezirks. Der Sperrbezirk umfaßt den Orts teil, welcher nörd⸗ lich der Louiſen⸗ und Lampertheimerſtraße nach dem Staats- bahnhof zu gelegen iſt, und zwar ausſchließlich der ge⸗ nannten 2 Straßen. Das Beobachtungsgebiet umfaßt den Ort Viernheim, ſoweit er nicht als Sperrbezirk erklärt iſt, und die ganze Ge⸗ markung Viernheim. Die Beſtimmungen liegen bei uns zur Einſicht offen und gelangen am nächſten Donnerſtag zur Veröffentlichung. Viernheim, den 11. April 1911. Großherzogliche Bürgermeiſte rei Viernheim. 0 Kühlwein. Einen grossen Posten Reste- in Kleiderstoffen für pathen- Nleidchen schr geeignet empfiehlt zu llen billigsten Preisen Hans Schumacher, Schulst. , Baarkrankheiten rschwund, deglanende Kahlköpfigkelt, . kreisförmige Kahlhelt, Giſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lentneil- Institut Elektron, nur N 3, 3 anmnheim. Vis-d-Vis dem Restaurant 2.„Wilden Mann“. Inh.: Dir. Heinrich Schäàfer. Geöffnet v. 8 Uhr morg.— 9 Uhr abends. Sonntags von 812 Uhr. Telephon Nr. 4320. Schuppen eto. behandelt mittelſt Kite Ache! Gute Liſche! ür dle Charwoche empfehle alle Sorten Fiſche von den billigſten bis zu den feinſten Sorten zum billigſten Tages preis. Beſtellungen bitte voraus zumachen. NB. Man wolle Fiſche nicht eher einkaufen, bevor die Ware gebraucht wird, da zu langes Liegenlaſſen geſundheits⸗ ſchädlich iſt. Wör tge, Schulſtraßt. Ein kluger Landwirt kauft nur Original-Sack-Pflage mit Stahlpanzer- Riester und Sacks Cultivatore denn dieſe ſind die beſten und dauerhafteſten. Georg Stumpf Alleinvertreter 5 der Rud. Sack'ſchen Fabrikate für den hie ſigen Platz. Reife ———— 3 Probe für Knabenchor. 8½ Uhr: Geſamt⸗ Probe. Der Dirigent. e eee eee hat zu verkaufen Jean Lamberth Wwe. »Zum Engel“ Handwagen! 4 räderig, gut erhalten, billig zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern u. Küche ſofort zu vermieten. J. Hofmann, Annaſtr. 39. Privat-Bank gibt Darlehen auf J. und ll. Hypotheken. Forderungen und Wechsel werden angekauft. Auskunft erteilt 5 0 Haas, cage 7. Inne Lötfuge Mannheim K 1, 4 im Storchen in der Nhe der Neckarbraeke. Prachtvolle am vorteilhaftesten im Möbel Trauringhaus Beis jellos billige— eee 4 p 91* Betz Astrologie 8 5 1 2 25 Stelle jeder Perſen ein genaues gegenüber dem R 2 in garantiert bester Qualitat und in jeder Preislage kaufen Sie Horoſkop. Ueber Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ueber Ihre: Fähigkeiten, Talente, Hei⸗ Schulhaus. rat, Eheleben, Erbſchaften, Krank⸗ heiten u. ſ. w. Horoſkop 1. M.. 1 bei Voreinſendung(Nachnahme 1.25 Mk.) Genaue Angabe des Tags, Monats, Jahr der Geburt genügt. Adam Baumann Mannheim, Augartenſtr. Nr. 59 II. Aut Roſengartenft. 32 Möbel ſpottbilig. Ein hoch feines Ichlaffimmer⸗ Nußbaum, mit großem Spiegel⸗ k, wei Mar- ker, Il. Bunltlät wer 280 J. Eb fei 5 Derlien, 45 Mk. Pol. Aleiderſchrank in mit Bildhauer⸗ r 48 Mk. Vlüſchdinau auf 4 Federn gearbeitet 42 Mk. Ferner ſämtliche Zutaten zur Möbelfabrikation empfiehlt Bad. Holz⸗Jndufftie Necha Poſener, Mannheim Noſengartenſtraße 32 Ecke Tennis⸗Platz. W e Flechten ails. u. trockene Schuppenflechte akroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füße Zeinschiden, Beingeschwüre, Ader. e, böse Flnger, alte Wunden iind oft sehr hartnäckig: wer bisher vergeblich hoffte 2 u werden, mache noch eines erzuch mit der bestens bewährtem Rino-Salbe krel von schädl. Bestand teſlen. Dose Mark 1,15 u. 2,25. Dankschreiben gelien täglich eta. Nur echt in Originalpackung weiß · grün- rot und mit Firma Schubert Co., Weinböhla-Dresden Filschungen weise man zurück Zu haben in den Apotheken TLodles-Auzeibe. Am Montag, den 10. April 191 1 verschied nach längerem Leiden unser Tüncher * Mandel Mitglied des Arbeiter- Ausschusses. Seine ISjährigen treugeleisteten Dienste sichern demselben ein] ehrendes Andenken. Mannheim-Wohlgelegen, den 11. April 1911. Verein Chem. Fabriken in Mannheim Fäbrik Wohlgelegen. Fußballklub„Sodalität“ Morgen Abend ½9 Uhr bei Mitglied Merkel„Zum grünen Haus“ Zuſammenkunft der Spieler. Zahlreiches Erſcheinen er⸗ wartet Der Kapitän. Auf Oſtern empfehle: Kommunionbücher u. Geſchenke, Roſenkräuze, Etuis, Krepp- und Flumenpapiere, Schrank⸗ ſpitzen u. Oſterkarten. Beſonders bringe ich alle Sorten Schulbücher in empfehlende Erinnerung. Johann Klee 10. Empfehle: samtl. landwirtschaftl. Gerate u. Maschinen von Rud. Sack, der größten landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen⸗Fabrik Deutſchlauds. ede) Gg. Stumpf Schutzmarke! Allein vertreter der Rud. Sack ſchen Fabrikate für den hieſigen Platz. set NpMamg- Verkauf in Frauen-, Mädehen- und Kinderhüten zu staunend billigen Preisen. Oskar Schäfer Ecke Lorscher- und Ludwigstrasse. Sack-Pflüge Nur echt mit ſowie alle ſonſtigen Sack Geräte liefert zu billigſten Preiſen Jean Wunderle. * * 1 0 3 ——— —— — eee e 0 Vorzüglicher Sitz.. Beste Qualitäten Schwarze Stoffe.. Dunkelblaue Stoffe Enorme Auswahl! 00 5 in der Preislage von Mk. bis Mark Gebrũder Rotnschild Kommunion Anzüge Elegante Facons. Ein- und Zweireihig Elegante Anfertigung N nuch Mass! K 1, 1 Breitestr. Mannheim Breite str. K 1. 1 2 —ůůů————ů—— pNieife Milchschwoine Zuverlässiger Gemeindekasse. 2 8 1 Geschäfts-Eröffnung und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerschaft von Viern- heim zur gefl. Nachricht, dass jeh im Hause meiner Schwiegermutter, Holzstr. 18, eine Möbel- und Bau- Schreinerei eröffnet habe. Durch meine langjährige Tätigkeit in ver- schiedenen grösseren Geschäften bin ich in der Lage, alle in mein Fach einschlagende Arbeiten aufs feinste auszufüũhren. Ieh werde stets bemüht sein, meine Kund- schaft reell und billig zu bedienen und bitte um geneigten Zuspruch. — 08 0 s 4 9 0 9 0 5 9 5 Achtungsvoll! 0 Beſte und billigſte Bezugsquelle aller Sorten Speiſe⸗ u. Saat⸗Kartoffel per Zentner von Mk. 350 an. Im Keller K 3, 8 täglich von 3—7 Uhr, abgeholt per Ztr. 20 Pfg. billiger. Günſtige Gelegenhelt für Wiederverkäufer. Beſtellungen nimmt entgegen G. Leonhardt, erde Hch.-Lanzstr. 12. Friedrich Klee. 5 . hat zu verkaufen Frauz Martin 9. Hansſtraße 16. Reife Milchschweine hat zu verkaufen Karl J. Hofmaun Reife Milehschweine ſind zu verkaufen. Weinheimerſtraße 44. Tünchermeiſter, Marktplatz. Heizer für dauernde Beſchäftigung auf ſsfort geſucht. Gebr. Brechtel. Abbruch-Material Seine, Fenster, Türen, Bauho ize te. werden vom Mittwoch, den 5. ds. Mts. ab an der Bauftelle N 2, 9 Mannheim billig abgegeben. Näheres Abbruchſtelle. 2 Zimmer mit Vorplatz und Zubehör zu vermieten Joſeph Martin Ww. e beſtehend aus 2 Zimmern nebſt allem Zubehör, ſofort oder bis 1. Mat zu vermieten. Friedrichſtraße 28. Abbruch Juckerfabrik Mannhein Bruchſteine, Backſteine, Pflaſterſteine, Dachziegel Bauholz, Bretter uſw. abzugeben. Näheres Abbruchſtelle Telefon 7237. Jie von mir ausgesprochenen Worte gegen Johann Kühlwein nehme ich zurück. Adam Bläß. Beachten Sie beim Einkauf Ihrer Kommunikanten-Geschenle mein staunend billiges ee W Spezial-Angebof Jaboh Kraut der letzten Neuheiten! Uhrmacher und Juvelier. Grüne Rabattmarken oder 5 u. 10 prozent in bar! E eee 8 Verleihe Geld bis zu 1000 Mk. an jeder⸗ mann eventl. ohne Bürge zu 5% bei monatl. Nückzahlung. V. Thum, Köln Kur fürſtenſtraße 12/14. Viele Viele Dienſtmädchen, auch vom Lande, hälterinnen ſuchen Stellung im Centralblatt Heiligenstadt, Eichs- feld(geſ. geſch.) Fernruf 292. Proſp. gratis. eines zarten, reinen Geſichte⸗ m. roſigem jugendfriſchem Aus- fehen u. blendend ſchdnem Sein gebrauchen nur die echte Steckenpferd Ailtenmülchseit: v. Bergmann& Co., Radebeul Knechte, Köchinnen, Stützen, Haus- Liebhaber Preis à St. 50 Pf., ferner macht der Lilieumilch Cream Dada rote u.ſpröde Haut in einer Nacht weiß u. ſammetweich. Tube 50 Pf. in Viernheim: E. Richter, 0 Otto Schmidt; in Lampertheim: W. Grunert. Erstklassige Roland- Fahrräder, üäh-,Landw.-u.Sprechmaschinen. reiz Musikinstrumente u. pho- „Apparate auf Wunsch auf U zahlung. er bei Fahr- an. Abzahlung —10 Mk.. Bei Bar- zahlung liefern Fahrräder schon von WN k. an. Fahrradzubehör and Waffen sehr billig. Katalog kostenlos. Roland- e Sesellschun ab i es N Offeriere: Kartoffel* Saat Kaiſerkrone(frühe Magnum bonum(Schleſter), Magnum bonum(Oberländer), Auf der Höh, Induſtrie, Haſſta, Wurſt od. Mäuschen genannt. ägyptiſche Zwiebel. Jaliob Helfrich Neubanſtraße 12. ſchiedenen Sorten Empfehle ferner nene Das 5. und 6. Ziel Kommunalſteuer pro 1910 kann noch am Donnerſtag den 13. April ohne Mahnkoſten be⸗ zahlt werden. Viernheim, den 7. April 1911. Der Gemeinde- Einnehmer: Jö ſt. Aadtaag Uster bagchete sowie praktische für Kommunikanten empfehle in grosser Auswahl: Uhren, Ketten, Broschen, Kreuze, Ringe Ferner empfehle: Trauringe, Regulateure, W W A 222 Freischwinger, Wecker zu den billigsten Preisen. Bis Ostern aur ane Arte! J0% Rabatt Aus- wahl Sendungen bereitwilligst. Auf Wunsch gewähre auch Ratenzahlungen. Bei Besuch von auswärts vergüte Fahrgeld. Auch alle in mein Fach einschlagenden Repa- raturen werden prompt u. gewissenhaft besorgt. Aufträge nimmt entgegen mein Vertreter Mikolaus Haas im„Deutschen Michel“ Hansflause, Uhrmacher Mannheim. wee eee. 34. immer gerne in Schuhen, die mit Pilo geputzt ſind, denn Pilo macht blitzblank und hält das Leder weich. 2 Verkaufsstellen sind durch Plakate kenntlich. Auf die Karwoche dare Seren Id. fischen Fischen ur Lege und Backen zu billigſten Preiſen empfohlen. Mehrere Sorten Käſe, friſchen weißen Käs, ferner Konſerven, Büchſenſpargel, Karotten, Erbſen, Bohnen etc., ſowie 5 Pfd.-Eimer und Töpfe Zwetſchen⸗ Marmelade zum Kuchenbacken. Alles billigſt mit 5 Prozent Rabat. Feinſte Blutorangen 5 von 6 Pfg. an. Jak. Beyer, Mathausstt. 30. —. S 0 es Name glänzt. Ritter 5. And Fürſth ſaulk, bor al beſond ler, verſan zeichne allen noch 1 in den liche auch 2 Cs 1 bis 10 ate heuerte bruch Genere tember Baud für dit furter in Pt Im nicht m allährl die Sti Uutzen lige Ha tend ve Fetenn Sumit Neuſch 0 flär wenige