en Peter 0. ꝛeige tigen Itelier zhen, Ce- tift⸗ r Lu- mung 1 chnel let Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Feruſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) 2 4 2 1 2 412 2 Amtsblatt der Graßherzaglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Anzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 4 Ar. 45. h Nun hat auch das Herrenhaus ſeine Pforten ge⸗ ſchloſſen und die Oſterferien angetreten. Im allgemeinen pflegt man den Beratungen dieſer Körperſchaft weniger Bedeutung beizulegen und die Einrichtung der Erſten Kammer Preußens als veraltet zu betrachten. Diesmal aber hat man den Debatten aber doch eine weit größere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Zwar iſt nichts Neues verhandelt worden, was nicht vorher ſchon parlamentariſch durch⸗ gehechelt geweſen wäre. Allein es traten doch zum Teil größere Geſichtspunkte zu Tage. Bei der Debatte über den Antimoderniſteneid war es die große Rede des Kar dinals Dr. Kopp. die den tiefſten Eindruck hervorrief, da der Redner in bisher noch nicht dageweſener Weiſe die Bedeutung dieſer Anordnung des hl. Vaters nach allen Richtungen hin beleuchtete. Bei dem Thema Pflichtfort bildungsſchulweſen wurde die Beſtimmung auf Einführung des obligatoriſchen Religionsunterrichts mit konfeſſioneller Grundlage wieder hergeſtellt, und über die reichsländiſche Verfaſſungsfrage hörten wir eine Rede des früheren Unter ſtaatsſekretärs von Elſaß⸗Lothringen v. Köller, in der der Regierungsentwurf einer ſcharfen und einſchneidenden Kritik unterzogen und überhaupt geſagt wurde, die Elſaß Lothringer ſeien mündig genug, um ſich ihre Verfaſſung zunächſt einmal nach eigenen Wünſchen zu entwerfen. Auch dieſe Rede machte ſichtlich tiefen Eindruck und dürfte nicht ohne Bedeutung für die weitere Entwickelung der Frage bleiben. Das Kronprinzenpaar iſt nach Potsdam zurückgekehrt, und ſomit hat die Studienreiſe des deutſchen Thronfolgers, die im Inland wie im Ausland ſo viel Intereſſe und Auf⸗ ſehen erregt hat, ihr Ende erreicht. Zwar iſt das Ziel der Weltreiſe wegen der oſtaſiatiſchen Peſt nicht ganz er reicht worden, doch darf man hoffen, daß die gewonnenen Reſultate ſowohl in kultureller als auch in politiſcher Beziehung befriedigend ſein werden. Im Miniſterium zu Berlin hat eine Handwerker konferenz ſtattgefunden, die auch von Vertretern der In⸗ duſtrie zahlreich beſchickt war. Auf Anregung der Re gierung ſollten hier die Grenzen feſtgeſtellt werden, wo das Handwerksgebiet in das Fabrikationsgebiet hinein⸗ rage. Demgemäß ſollten die ſozialen Pflichten bezüglich der Lehrlingshaltung, Beiträge zu den Berufskammern uw. fixiert werden. Die Herren ſind aber ſo klug heim. gegangen, wie ſie gekommen waren. Eine Einigung iſt nicht erfolgt, und man ſieht auch hier wieder, wie ſchwer es iſt, viele Köpfe unter einen Hut zu bringen. In Frankreich geht es wieder einmal ſo wild zu, daß man ſich ebenſo gut in die Türkei verſetzt wähnen könnte. Aufruhr und Revolution aller Orten. In der Champagne ſind es die Weinbauern, in den Hafenſtädten die Dockarbeiter, die Revolution machen und alles kurz Samstag, den 18. April 1911. n T—b— 27. Jahrgang. und klein ſchlagen. In Paris aber, an der Quelle der Regierungsweisheit, werden die wichtigſten Dokumente durch Beamte des Auswärtigen Amtes geſtohlen, und ſoeben iſt in demſelben Regierungsreſſort wieder ein raffi⸗ nierter Diebſtahl von nahezu einer halben Million Francs entdeckt worden. Die Machthaber brüten inzwiſchen Pläne aus, wie ſie in Marokko mit Aufwand ungeheurer Geld⸗ mittel den Sultan gegen die aufſtändiſchen Stämme halten können, natürlich zu ihrem höchſt eigenen Vorteil den anderen Mächten gegenüber. Spanien ſcheint den Braten zu riechen und rüſtet ſich ebenfalls zu einer äußerſt koſtſpieligen Aktion in Marokko, während das Volk in der Heimat hungert und darbt. Es iſt daher auch ſchon zu einer republikaniſchen Erhebung in einer Provinzſtadt gekommen, die zwar ſchnell unterdrückt werden konnte, aber doch als ein bedeutſames Zeichen der inneren Kriſis betrachtet werden muß. Die Lage im Orient gibt ebenfalls zu ſchwerer Beun⸗ ruhigung Anlaß. Die Türken können trotz aller Schön⸗ färberei weder mit dem Aufſtand in Albanien noch mit der Arabererhebung im Innern fertig werden. Schon macht ſich in Montenegro zu Gunſten der Albaneſen eine kriege⸗ riſche Stimmung bemerkbar, der die jungtürkiſche Regie⸗ rung entgegenzutreten gezwungen iſt. Betrachtet man im Zuſammenhange hiermit die bluti⸗ gen Unruhen in Canton in China, die Liſſaboner Ar ſenalarbeiterrevolte, den mexikaniſchen Revolutionskrieg, ſo kann man auf einen Völkerfrühling ſchauen, deſſen Spuren mit Blut gezeichnet ſind. Daß aber der Anblick 2 tröſtlicher wäre, läßt ſich beim beſten Willen nicht be⸗ jaupten. Politiſche NRundſchau. 20 Die verfehlte Nordmarkpolitik. Genau wie in der Oſt⸗ und Weſtmark, ſo treibt die Regierung auch in der Nordmark eine Politik, die zur Entfremdung der Bevölkerung führen muß. In Nordſchleswig ſind näm⸗ lich neuerdings wieder zwei Dienſtmädchen ausgewieſen und zwar mit der ausdrücklichen Begründung, daß ſie einen Bazar in einem däniſchen Verſammlungshauſe be⸗ ſucht hätten. In Wirklichkeit iſt der Grund noch klein⸗ licher. Der Gemeindevorſteher teilte ihn einem der beiden ſich infolge der Ausweiſung abmeldenden Dienſtmädchen mit. Im Kreiſe Hadersleben ſammelte nämlich der Ar⸗ beitgeber des Dienſtmädchens Unterſchriften für eine Anti⸗Alkohol⸗Maſſenpetition an den Miniſter des Innern. Dieſe Temperänzlerxaktion wurde für eine irredenti⸗ ſtiſch⸗däniſche Beſtrebung angeſehen und darum wurde das Dienſtmädchen ausgewieſen. Nachher wurde dem Mädchen vom Ortsvorſteher geſtattet, im Lande zu bleiben, falls ſie ſich einen anderen Arbeitaeber ſuchte. —— Die Affäre wirft auch ein beſonderes Schlaglicht auf die Machtbefugniſſe eines Ortsvorſtehers in Nordſchleswig Jedenfalls ſind ſolche Vorkommniſſe nicht geeignet, der Regierung das Vertrauen der Bevölkerung zu erwerben ::; Eine„ſchreckliche“ Folge der Reichsfinanzreform weiß ein großes ſüddeutſches demokratiſches Blatt mitzu⸗ teilen. Danach iſt die Dividende der Sektfabrik Burgeff u. Co. durch die Reichsfinanzreform von 17½ Prozent auß 15% Prozent geſunken. Die böſe Reichsfinanzreform! Für die Sozialdemokraten wäre es an der Zeit, dieſen Fall aufzugreifen und auch obligatoriſch auszu⸗ nutzen, denn ſie haben ja im„Intereſſe der Arbeiter“ auch gegen die Schaumweinſteuer geſtimmt. .(, Eine ſüddeutſche Lotteriegemeinſchaft wird wieder einmal geplant. Bayern hat Baden, Württemberg und Elſaß⸗Lothringen einen Vorſchlag zur Schaffung einer ſüddeutſchen Lotteriegemeinſchaft gemacht und erwartet jetzt die Gegenäußerung dieſer Staaten. An den bayeriſchen Landtag ſoll beſtimmt eine Lotterie⸗Vorlage kommen, even⸗ tuell für eine ſelbſtändige bayeriſche Lotterie. 17 Eine neue„Wormfer Ecke“ innerhalb der national⸗ liberalen Partei ſcheint ſich in Bayern vorzubereiten. Der Vorſitzende des Landesausſchuſſes der nationallibe⸗ ralen Partei Bayerns, Direktor Tafel, der viele baye⸗ riſche Großinduſtrielle auf ſeiner Seite hat, hat ſein Amt als Vorſitzender der Partei niedergelegt, weil er mit der Politik der liberalen Einigung einverſtanden iſt⸗ Jetzt wird Direktor Tafel von der parteiamtlichen„Libe⸗ ralen Landeskorreſpondenz“ abgekanzelt: „Daß Herr Tafel von Bayern aus planmäßig die Politik Baſſermanns zu durchkreuzen beabſichtigt, dürfte in Nürnberg, wenn überhaupt; mandem, ſo doch nur einem verſchwindend kleinen Bruch⸗ teil des Landesausſchuſſes zum Bewußtſein gekommen ſein⸗ ticht Für eine Politik nach dem Rezept des Frei⸗ herrn v. Heyl iſt. wenn je unter den Großindu⸗ ſtriellen Bayerns wirklich derartige Neigungen beſtehen ſollten, worüber Herr Tafel beſſer unterrichtet ſein mag wie wir, die große Maſſe der bayeriſchen Nationallibe⸗ ralen nicht zu haben. Unter ſolchen Umſtänden würde allerdings Herrn Tafels Verbleiben— darin mag er recht aben— ein nutzloſes Opfer ſeinerſeits geweſer ſein, ja vielleicht ſogar mehr: Eine Gefahr für die Partei.“ Aus dieſen parteiamtlichen Zeilen leuchtet die Be⸗ fürchtung heraus, daß Direktor Tafel die Politik des und Freiherrn von Heyl nachahmen könnte. Anhang Unterſtützung hat er jedenfalls genng dazu. Europäiſches Ausland. 7 Frankreich. 5 5* Die Champagner⸗Reuolution im Marnegebiet nimmt ihren Fortgang. Am Mittwoch haben ſich die Aus⸗ ſchreitungen der Winzer in verſtärktem Maße wiederholt, Oſtern in der Millionenſtadt. Plauderei von Daleth. liegt ſolch ein eigener, warmer Hauch von Warum Frül lingspoeſie über dem Oſterfeſte„da draußen im Lande?“ Ich ſehe ihn noch heute wie vor Jahrzehnten, den — 2 rotgoldenen Sonnenſchein eines frühen Oſtermorgens auf dem Lande. Als ob ſie in das Alleluja einſtimmen woll⸗ ten, ſchmetterten die Hähne ihren Morgengeſang Lieges⸗ froh in die Weite, daß es von allen Bergen wider⸗ hallte. Ein weicher, bläulicher Duftſchleier liegt über dem Tale, der Tau blitzt in Milliarden Perlen an den Gräſern, Saaten und Sträuchern. O, er iſt über alle Beſchreibung herrlich, ſolch ein Gang durch die Fluren an einem ſchönen Oſtermorgen. Je näher wir der herrlichen Gottesnatur ſind, umſo näher fühlen wir uns dem Schöpfer dieſer Herrlichkeit und Pracht, der heute durch ſeine Auferſtehung wahrhaft das Angeſicht der Erde erneuert. Glücklich der Menſch, der in ſpäteren Jahren von ſolchen ſchönen, erhebenden Erinnerungen zehren kann! Hat ihn das Geſchick in die Millionenſtadt ver⸗ ſchlagen, ſo wird er blutwenig von der Poeſie des Oſter— feſtes zu koſten bekommen. Vielleicht die ſchwülſtigen Frühjahrs⸗ und„Oſtara“-Artikel der Zeitungen? Das iſt jedes Jahr doch immer derſelbe Schwamm! Und ſo wird man bei der Bevölkerung der Reichshauptſtadt, ſo⸗ weit dieſelbe ſich nicht voſitiv am religiöſen Leben jhrer Kirche beteiligt, gerade keine gehobene Oſterſtimmung an⸗ treffen. Es iſt ein Tag mehr zum Ausruhen, vielleicht auch zu tollerem Genießen, als der gewöhnliche Sonntag im Jahre ihn bringt. Bei gutem Wetter geht es allen⸗ falls hinaus ins Freie; am Oſtermontag zieht ſchon das erſte Wettrennen Tauſende hinaus zur Rennbahn. Und dann folgt das übliche Sonntagsvergnügen: Tanz, Kneiperei und dergleichen. g Und doch— ſo ganz ohne Poeſie iſt der Oſtertag auch hier nicht, wenn auch die Menſchen gegen den religiöſen Charakter des Feſtes immer gleichgültiger werden. In der Frühe ertönen plötzlich ſchmetternd über die noch im Schlummer liegende Stadt von der Turmgalerie der Marienkirche die feierlichen Weiſen eines Oſterchorals da— hin, und mancher, den ſchon das Geſchäft auch am Oſter⸗ morgen auf die Straße geführt hat, wird es mit einem Gefühl der Dankbarkeit empfinden, daß heute kein ge⸗ wöhnlicher Tag iſt wie alle anderen, an denen der Menſch im Geſchirr der Arbeit einherzutraben hat. Still liegt noch die Stadt, in deren Straßen ſonſt der Verkehr dumpfbrauſend auf⸗ und abbrandet. Nur vereinzelte abgebrochene Laute, das Raſſeln einer Droſchke oder eines Milchwagens tönen zur Höhe des Turmes her⸗ auf. Die Straßen von Berlin ſind nie ganz verödet, zu keiner Stunde des Tages und der Nacht. Heute aber gehen nur der Bäcker, der Milchmann und das Haus⸗ perſonal in den Morgenſtunden der Beſchäftigung nach. Ueber dem weiten Häuſermeer, deſſen Ufer in gelbgrauem Dufte verſchwimmen, liegt eine ſeltene Ruhe ausgebreitet. Es iſt überhaupt der Mühe wert, einmal„Berlin von oben“ anzuſehen. Wer gerade keinen Zutritt zu der Turm⸗ galerie einer Kirche hat, kann dieſes Schauſpiel vom Rat⸗ hausturme und von der Siegesſäule aus genießen. Auch von der Höhe des Kreuzberges hat man ſchon einen recht intereſſanten Ueberblick über den großen Hexrenkeſſel, in dem ſich das Leben von zweieinhalb Millionen Menſchen abſpielt. Doch begleiten wir die Poſaunenbläſer zur Höhe der Marienkirche Im Morgengrauen tauchen die maſſigen Formen des proteſtantiſchen Domes auf, mehr zur Lin⸗ ken die Schloßkuppel und faſt ganz verſchwommen da⸗ zwiſchen die eleganten Kuppeln des deutſchen und fran zöſiſchen Domes auf dem Gendarmenmarkt. Es ſind Gedanken eigener Art, die uns hier in Ge⸗ ſellſchaft der Bläſer erfüllen. Vom Turme erklingt ein proteſtantiſcher Choral, etwa: Wachet auf! ruft uns die Stimme des Wächters ſehr hoch auf der Zinne, wach' auf, du Stadt Jeruſalem! oder der beliebte Feſtchoral: Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren! Wenn wir über das Geländer hinabſchauen, fällt unſer Blick auf das Lutherdenkmal auf dem Neuen Markt mit den beiden Reformationsmännern Hutten und Sickingen. Und doch iſt es eine frühere katholiſche Kirche, auf deren Turm wir ſtehen, eine der ſchönſten und älteſten Kirchen von Berlin im Stile der alten nordiſchen Backſteingotik. Weit zurück ſchweifen unſere Gedanken in der Geſchichte der Mark Brandenburg, in eine Zeit, als Triglafs Anhänger trotzigen Mutes den Bekennern des Kreuzes widerſtanden, in eine Zeit blutiger Kämpfe zwiſchen den eingeſeſſenen Wenden und Hevellern und den Pionieren des Chriſten tums. Die letzteren blieben die Sieger, und aus dem Sande der Mark Brandenburg ſproß eine blühende Kultur hervor; prächtige Klöſter mit fruchtbaren Aeckern und Weinbergen erhoben ſich an den Ufern der märkiſchen Seen unter dem Schatten der rauſchenden Kiefernwipfel. Burgen und befeſtigte Städte waren über die ganze Mark zerſtreut, ein großartiges Kulturwerk war in wenigen Jahrhunderten vollbracht. Wenn wir heute die gotiſchen Kapitäle, die Strebe⸗ pfeiler und Fialen der alten Berliner Marienkirche be⸗ trachten, ſo müſſen wir uns im Geiſte unwillkürlich in jene Zeiten zurückverſetzen, von denen nur Unwiſſenheit und Geſchichtsbaumeiſterei als vom„finſtern“ Mittelalter ſpricht. Gewiß war die feinere Geſittung damals nicht ſo verbreitet wie heute, aber Glaube und gute Sitte waren ſtarke Horte des Volkes. Iſt das heute vielleicht beſſer geworden? Man braucht nicht gerade das moderne Berlin in Bauſch und Bogen zu verdammen, um dieſe Frage zu verneinen. Gewiß iſt Berlin um kein Haar ſchlechter als andere Groß ſtädte. Aber der Gegenſatz zwiſchen jenem Choral von der Höhe der Marienkirche und zwiſchen dem religiöſen Leben der Mehrheit der Bevölkerung fällt doch ſtark ins Auge. Oſtern iſt für ſehr viele nicht mehr das chriſt⸗ liche Feſt der Auferſtehung des Heilandes, ſondern ein Feſt des erwachenden Frühlings, ein bißchen heidniſch ver⸗ brämt, aber ſonſt ohne eine Spur religiöſen Charakters. Hier hat die glaubensloſe Broſchürenliteratur, die ſtän dig in den Verſammkungen und Zeitungen geübte Kritik an dem Beſtehenden, ſchon die unheilvollſten Früchte ge tragen. Man kann ruhig die Behauptung aufſtellen, daß heute mehr als die Hälfte der Berliner Bevölkerung un gläubig geworden iſt. Das iſt eine erſchreckende Tatſache, aber ſie wird kaum beſtritten werden; die Klänge des Oſterchorals würden, wenn alle Berliner ſie hören könn⸗ ten, bei allzu vielen wohl muſikaliſche, aber keine religi öſen Empfindungen mehr auslöſen. Nun— der Auferſtandene wacht über den Seinen auch in der Millionenſtadt. Immer noch werden Tauſende und Abertauſende in die Kirchen ſtrömen und nach alter chriſtkatholiſcher Sitte ihr freudiges Alleluja dem Auf erſtandenen zujubeln. In demſelben Sinne aber wünſche ich den Leſern ein glückſeliges Oſterfeſt!. Worüber folgender Bericht vorliegt: Die Militärpatrouille in Ay hatte nicht verhindern können, daß Petroleum⸗ bomben gegen die Weinlagerhäuſer von Culderman, Ayala, Eoſterſolger, Vancaſtel, Rondot und andere geſchleudert wurden. An eine Rettungsaktion unter dieſen Umſtänden war nicht zu denken. Noch bevor der Abend hereinbrach, waren alle dieſe Häuſer Flammenſäulen. Man ſchützt die Menge des ausgeſchütteten Weines auf über hundert⸗ tauſend Liter. Zahlreiche Militärpferde kamen infolge der über die Straßen geſpannten Drähte zu Fall. Auch wurden Barrikaden errichtet. Fünf Meuterer, die man auf friſcher Tat beim Plündern erwiſchte, wur⸗ den in Haft genommen. In Epernay ſind am Mitt⸗ woch gleichfalls ſchwere Ausſchreitungen vorgekommen. Der Unterpräfekt mußte ſich in ſeinem vom Militär bewachten Hauſe verborgen halten. Die ſonſt ſo ruhige Bevölkerung iſt kaum wiederzuerkennen. Die wildeſten Aufrufe zur Fortſetzung der Gewaltakte werden in den Straßen laut. Alle Hausbeſitzer ver⸗ rammeln aus Furcht vor nächtlichen Angriffen ihre Tore. * Die Pfandhäuſer bringen ihre Vorräte nach anderen Städten und kündigen an, daß ſie bis auf weiteres ihre Kafſen geſchloſſen halten. Einen traurigen Anblick ge⸗ währen die Weinberge rings um Epernay. Die zum Schutz vor der Kälte umhüllt geweſenen Weinſtöcke wurden in Brand geſteckt. Ein Telegramm aus Epernay vom Mittwoch abend beſagt, daß die Feuersbrunſt in Ay weiter um ſich gegriffen hat. Die Feuerwehr von Evernay iſt zur Hilſe geeilt, doch iſt ſie machtlos, da die Einwohner das Löſchen des Brandes ver⸗ Hinder n. In Epernay herrſcht ſeit 5 Uhr abends eine unheimliche Ruhe, die Ruhe vor dem Sturm. Im Laufe Der Nacht werden ſechs Bataillone Infanterie und zwei Bataillone Kavallerie als Verſtär⸗ kung erwartet. Gerüchtweiſe verlautet, daß von dem Militär ſcharf geſchoſſen wurde.— Bei Gelegenheit der in Ay verübten Verwüſtungen wurde die dort poſtierte Kapallerie zwiſchen zwei Mauern einge⸗ ſchloſſen, ſo daß ſie nicht einſchreiten konnte, und von den Barrikaden herab mit Steinen und Weinpfählen beworfen. Um 8 Uhr abends explodierte in einer Straße eine Bombe. Drei Soldaten wurden verwun⸗ det, iner von ihnen ziemlich ſchwer. Außerdem wurde ein Pferd getötet. Während die aufgehetzten Winzer in Dieſer Weiſe wüten, fand in Paris in der Kammer eine Beſprechung der Winzerrevolte ſtatt. Miniſterpräſident Mouis lehnte es ab, über ſeine ferneren Maßnahmen in der Winzerfrage zu reden. Trotzdem wurde ihm mit großer Majorität das Vertrauen der Kammer aus- geſprochen. Der Kaſſendirektor Hamon im franzö⸗ iſchen Miniſterium des Auswärtigen iſt wegen der ge⸗ meldeten Unterſchlagungen verhaftet worden. Hamon iſt Offizier der Ehrenlegion. Türkei. ee ee, * Die türkiſchen Truppen, die gegen die Albanier käntpfen, haben jetzt Tuſi eingenommen und dabei den Aufſtändiſchen ſtarke Ver luſte beigebracht. Offi⸗ zielle Nachrichten über die Einnahme Tuſis liegen noch nicht vor. Amerika. Vereinigte Staaten. * Infolge des Zuſammenbruches des Carnegie-Truſtes iſt es in Newyork zu drei neuen Millionenkonkurſen ge⸗ kommen. William Cummins, Martin Condon und Arthur Moore haben den Konkurs angemeldet. Bei Cummins betragen die Paſſiven fünf Millionen Dollars. gegenüber 400 000 Dollars Aktiven, bei Condon 6,5 Millionen gegen 500 000 Dollars und bei Moore zwei Millionen gegen 100 200 Dollars. Die genannten Frei Firmen bildeten ein Syndikat, das bei der Carnegie Truſt Company und anderen Banken angelegte ſtädti⸗ ſche Gelder auslieh.— Selbſtverſtändlich iſt mit dem Krach auch wieder ein Skandal verbunden. Der Stadt⸗ kämmerer Hyde ſteht unter dem Verdacht, die Hinter⸗ legung ſtädtiſcher Gelder von der Bewilli gung von Darlehen abhängig gemacht zu haben. Eine Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Aſien. China. Ueber verſchwundene Goldſchätze der Kaiſerinwitwe von China wird wieder in der Preſſe berichtet: In Peking erhält ſich andauernd das Gerücht, daß Gol d⸗ barren im Werte ven 120 Millionen Mark heimlich fortgeſchafft worden ſind, um nach Eng⸗ land gebracht zu werden. Dieſe Goldbarren ſollen aus dem Beſitz der verſtorbenen Kaiſerinwitwe, der langjäh⸗ rigen Regentin des chineſiſchen Reiches ſtammen, die in den langen Jahren ihrer Regierung es verſtanden hat, nüt einer an Geiz grenzenden Sparſamkeit zu dem großen Vermögen ihres Hauſes ungezählte Schätze hinzuzufügen. Der Wert der Juwelen allein, die die Kaiſerinwitwe fammelte, wird auf über 300 Millionen Mark geſchätzt. Soziales. Die ſämtlichen Spinnereien in Hof(Bayern) be⸗ abſichtigen, ihre Betriebe zu ſchließen. Siebentauſend Textilarbeiter werden von dieſer Maßnahme betroffen. Furchtbarer Wirbelſturm in Nordamerika. (Durch einen furchtbaren Wirbelſturm ſind die Staaten Kanſas und Oklahoma verwüſtet worden. Die Ortſchaft Bigheart iſt bis auf ſechs Häuſer zerſtört. Zwei andere kleine Städte ſind faſt völlig vernichtet. Vesher ſind 23 Tote gezählt worden, die dem Sturm zum Opfer gefallen ſind, doch dürfte die Zahl der Toten viel größer ſein. Daneben haben eine große An⸗ zahl von Perſonen mehr oder minder ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. Viele wurden auf den Veranden der Häuſer vom Sturm erfaßt und auf die Höfe geworfen, wo ſie von dem niederſtürzenden Geſtein ge⸗ tötet oder verletzt wurden. 0 Der Lokomotivführer eines fahrenden Zuges wurde von der M aſchine her⸗ abgeweht, in Whiting eine Frau über eine halbe Meile weit vom Sturm fortgeriſſen und getötet. Ueberall ſind die Telegraphenſtangen umgeworfen und die Drähte zer⸗ riſſen. Aus den benachbarten Staaten ſind Hilfszüge nach der Sturmregion entſandt worden Aus Nah und Fern. * Mannheim, 15. April. Eine Millionenſtiftung. Der hier verſtorbene Friedrich Traumann hat der Stadt Mannheim teſtamentariſch eine Million Mark vermacht. — Ludwigs hafen, 15. April. Die Modiſtin Barbara Huͤck aus Mundenheim wurde beim Ueberſchreiten der Eiſen⸗ bahnüberführung in der Nahe des Lokalbahnhofes von einem Lokalzuge erfaßt und geriet mit dem linken Fuß unter die Räder. Schwerverletzt wurde das junge Mädchen dem Kranken- hauſe zugeführt. — Sulzbach, 15. April. Am Montag mittag 3 Uhr brach in der Scheuer des Metzgers Friedrich Koob hier Feuer aus, welches binnen ¼ Stunden die Scheuer und Stallung bis auf die Umfaſſungsmauern zerſtörte. Der Gebäudeſchaden beträgt ca. 1500 Mk. und der Fahrnisſchaden ca. 820 Mk. Der 5 Jahre alte Sohn Hermann des Brandbeſchädigten machte in der Scheuer ein Feuerle und hat dadurch den Ausbruch des Brandes verurſacht. — Bürſtadt, 15. April. Die Wahl des Herrn Ille zum Bürgermeiſter hat nunmehr die kreisamtliche Beſtätigung gefunden. 1 — Beusheim, 15. April. Zur Aufnahmeprüfung am hieſigen Lehrerſeminar hatten ſich drei junge Leute ge- meldet. Von ihnen beſtand nur der 19jährige Kaufmannsſohn Heinrich Neubauer aus Seligenſtadt, der ſich die erforberlichen Vorkenniniſſe lediglich durch eifriges Selbſtſtudium erwarb, und der vor einigen Monaten das Einjährigenexamen vor einer Militär-Prüfungskommiſſion zu Darmſtadt glänzend ab⸗ ſolvierte.— Das hieſige Lehrerſeminar blickt heuer auf ſein 90 jähriges Beſtehen zurück. Während dieſer langen Zeit war es im vormaligen Kloſter Bensheim untergebracht. Noch im laufenden Jahre aber ſoll es in den monumentalen Neubau am weſtlichen Stadtende verlegt werden. — Fürth, 15. April. Der Maurer und Wirt Kilian verkaufte ſeine Hofraite an die kath. Pfarrgemeinde dahier für 15 000 Mk. und erwarb das gegenüberliegende Anweſen des J. Keil für 13 000 Mk. — Seckenheim, 15. April. Einen böſen Streich ver- übten in der Nacht von Samstag auf Sonntag einige junge Burſchen. Stand da vor einem Neubau in der Wilhelmſtraße ein Wagen wit einem Faß Waſſer. Das Waſſer ließen die Burſchen laufen, dann nahmen ſie das Faß und warfen es uͤber den Gartenzaun. Den Wagen montierten ſie vollſtändig ab und warfen die einzelnen Teile in der Nachbarſchaft umher. Dies erinnert an einen ähnlichen Fall, wo man einen Wagen ſamt Dung in den 2. Stock eines Hauſes trug. — Nierſtein, 15. April. Der im Jahre 1910 durch den Heu- und Sauer wurm angerichtete Schaden in den hieſigen Weinbergen beläuft ſich nach einer Denkſchrift des Bürger- meiſteramtes auf 1 750 000 Mark.— Man plant die An⸗ legung eines Schutzgehölzes für Sing⸗ und Nutzvögel auf dem Kornſande zur Bekämpfung der Weinbergſchädlinge. — Ober ⸗ Ingelheim, 15. April. Im Felde bei Ober⸗ und Nieder-Ingelheim findet man maſſenhaft einge⸗ gangene Junghaſen. Die Frühjahrshaſenſätze ſcheinen durch den Froſt der letzten Tage getötet worden zu ſein. — Friedberg, 15. April. Am Lehrerſeminar haben von 35 Prüflengen, welche die Praparandenanſtalt nicht be⸗ ſucht hatten, nur 5 das Aufnahmeeramen beſtanden und werden nut propiſoriſch aufgenommen. — Stuttgart, 15. April. Der Blumentag zur ſilbernen Hochzeit des Königspaares hat im ganzen Lande 506 000 Mk. ergeben, darunter in Stuttgart allein 95 000 Mark. Das Ergebnis wird heute von dem Komitee dem Königspaar übergeben, das die Spende wohltätigen Zwecken zuweiſen wird. Lokale Nachrichten. Des hochhl. Oſterfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer am Mittwoch, den 19. April. — Heſſiſcher Blumentag. Wie wir bereits be⸗ richteten, findet am Sonntag, den 7. Mai in ganz Heſſen ein Blumentog ſtatt, deſſen Ertrag zum Beſten der Mutter⸗ und Säuglingsfürſorge verwandt werden ſoll. Frauen und Mädchen aller Bevölkerungsſchichten verkaufen an dieſem Tage, feſtlich gekleidet und mit einem beſonderen Abzeichen verſehen, kleine künſtliche Maßliebchen— die Blume der Barmherzig⸗ keit— zum Preiſe von je 10 Pfg. in den Häuſern, auf den Straßen, an den Bahnhöfen und an ſonftigen ge⸗ eigneten Orten. Die Blumen werden von einem unge nannten Spender fürs ganze Land umſonſt geliefert. Der Verkaufs⸗ erlös kommt in offizielle nummerierte Sammelbüchſen, die von der Darmſtädter Centrale geſtellt werden. Der Ertrag des Blumentages wird im großen und ganzen da verwandt, wo er eingeht.— Um den Blumentag auch hier durchzuſetzen, tagte am verfloſſenen Montag im„Fürſten Alexander“ ein Komitee, das ſich aus 35 Herren und 7 Damen aller Stände zuſammenſetzte. Herr Dr. Bläß hielt ein eingehendes Referat über den Zweck der Veranſtaltung und die Verwen- dung des Reinertrags. Es wurde einmütig beſchloſſen, für Viernheim 8000 Blumen zu beſtellen und den Verkauf Mädchen über 15 Jahren zu übertragen. Die Blumenverkäuferinnen geben paarweiſe und werden auf die 17 Vlernheimer Zählbe. zirke ſo verteilt, daß es auf jeden Bezirk 3 Paar Verkäufer⸗ innen trifft. Es ſind dann an dem Blumentag 104 Ver⸗ kaͤuferinnen im Dienſte der Barmherzigkeit tätig. Zahlreiche Anmeldungen ſind bereits erfolgt, weitere Anmeldungen nimmt Herr Hauptlehrer Mayr entgegen. Am Oſterſonntag nach- mittags ½4 Uhr verſammeln ſich die Blumenmädchen in der Schule, um vom Komitee die nötigen Weisungen entgegenzu⸗ nehmen. n. Sport. Wie bereits ſchon im Januar in dieſem Blatte mitgeteilt wurde, veranſtaltet der Radfahrer Verein Eintracht in Viernheim bei ſeinem am 21. Mai d. Is. ſtattfindenden 5jährigen Stiftungsfeſte eine Fernfahrt von Viernheim nach Fürth und retour ca. 45 Km. Ein lebhaftes Intereſſe gibt ſich bereits für dieſe ſportliche intereſſierten Sportsfreunde bezw. Rennfahrer werden deshalb zur Beteiligung eingeladen und um baldige Meldung gebeten. Zur Beteiligung an der Fernfahrt ſind zugelaſſen alle Rern⸗ fahrer ausſchl. Berufs fahrer. Meldungen werden von dem Schriftführer Lorenz Neff in Viernheim Alexanderſtraße 11 entgegen genommen. Meldeſchluß 15. Mai 1911 einſchl. Der Einſatz, welcher bei der Meldung entrichtet werden muß, beträgt 3 Mk. vor dem Meldeſchluß und nach dem Melde- ſchluß 2 Mk. mehr. Die Abfahrt erfolgt in einem Maſſen⸗ ſtart. Nähere Fahrbeſtimmungen erhalten die Fahrer nach Empfang der Meldung. Zur Verteilung kommen 10 ſchöne Wertpreiſe. Die 3 erſten Sieger erhalten außer den Wert⸗ preiſen noch je ein Ehrendiplom. — Warnung vor einem Schwindler. Selt dem 1. Januar 1911 beſucht ein angeblicher Reiſender im Alter von 25 bis 30 Jahren Kolonlalwarengeſchäfte und gibt ſtch als Vertreter verſchiedener großer Firmen aus. Durch weſent⸗ lich niedrigere Preisangebote, wie die von den Firmen feſtge⸗ ſetzten, verſteht es dieſer Reiſender, Aufträge zu erlangen, die ihm aber nur als Mittel zu einem andern Zweck dienen ſollen; denn dieſe Aufträge werden niemals ausgeführt. Hat der Schwindler durch das ſcheinbar günſtige Angebot das Vertrauen ſelner Beſteller erworben, ſo überreicht er ein an⸗ geblich neues Fabrikat, nämlich„Kathreiners Perſta“(oder ahnlicher Name), ein wertloſes Ratten- und Mäuſegift, und verkauft dieſes Präparat ſofort gegen bar. In anderen Fällen nimmt er auch Bezahlungen für frühere Beſtellungen entgegen und quittiert mit gefälſchter Unterſchrift. Auf dieſe Weiſe ſind bereits eine ganze Reihe von Geſchäftsleuten durch doppelte Bezahlung der Rechnung geſchädigt worden, auch ſind ſie in Schwierigkeiten ihren Kunden gegenüber durch die nicht erfolgte Ausführung der gefaͤlſchten Aufträge geraten. Die Firma Kathreiners Malzkaffee⸗Fabriken G. m. b. H., in München hat daher eine Belohnung von Mk. 100.— in bar für denjenigen ausgeſetzt, der den Schwindler auf friſcher Tat verhaften läßt oder ihn ſo zur Anzeige bring t, daß ſeine Verhaftung erfolgen kann. Aus Stadt und Land. * Die Hungersnot in Ching nimmt beſtändig zu. In der Provinz Kianſu nähren ſich die Menſchen von Baumrinde und Wurzeln. Die Schrecken des Hun⸗ gers verblaſſen vor den Schrecken des Krieges und der Peſt. Die Sterblichkeit nimmt in grauenerregender Weiſe zu. Die Bevölkerung flüchtet nach anderen Provinzen. Es bilden ſich Räuberbanden, die von der Regierung mit granſamer Härte verfolgt werden. So ließ der Gouver⸗ neur von Sotſch 200 gefangene Räuber lebendig ver⸗ brennen. Trotz ſolcher Grauſamkeiten m hren ſich die Ver⸗ brechen von Tag zu Tag, weil die Not zu groß iſt. Frauen und Kinder werden für einen Laib Brot verkauft. Allein die Sklavenhändler wollen ſelbſt dieſen niedrigen Preis nicht mehr zahlen. Die fortgeſetzten Ausweiſungen von Chineſen aus dem Amurgebiet rufen große Erbitterung in China hervor. ** Ein Ueberfall auf eine Büfettdame unternahm am Donnerstag in Chemnitz ein 19 jähriger Burſche, um ihr die Tageseinnahme von 250 Mark zu rauben. Der Burſche ſchlug mit einer anderthalb Meter langen Stange auf ſie ein. Als ſein Opfer um Hilfe ſchrie, ergriff er die Flucht. Während derfſelben verlor er aber ſeinen Hut, und infolgedeſſen gelang es, ihn bald zu erkennen und feſtzunehmen. Die Helfershelfer der oberſchleſiſchen Raubmörder Kowoll und Valerius, die nicht nur in Laurahütte, ſon⸗ dern auch in den verſchiedenſten Orten des oberſchleſi⸗ ſchen Induſtriegebiets gewirkt haben, ſind jetzt auch ge⸗ faßt. Elf weitere Verhaftungen wurden bereits vorgenommen. Die Verletzung des Polizeiſergeanten Roh⸗ ner läßt Hoffnung auf Wiedergenefung zu. Außer den Schußverletzungen haben einige Polizeibeamte noch Biß⸗ und Kratzwunden im Kampfe mit den beiden Raub⸗ mördern Kowoll und Valerius davongetragen. Eine wahre Geſundbeterepidemie iſt in Iſprin⸗ gen(Baden) ausgebrochen. Die Kranken wurden auf die Heidelberger Irrenklinik gebracht. Der leitende Arzt der Klinik beſtätigte in einer Unterredung, daß die Geiſtes⸗ krankheit tatſächlich mit den intenſiv betriebenen Geſund⸗ betübungen zuſammenhänge. ** Eine Arbeiterſchar vom Zuge überfahren. In der Nähe von Liverpool fuhr am Mittwoch ein Zug in eine Arbeiterrotte, die auf der Strecke beſchäftigt war, hin⸗ ein und überfuhr ſieben Arbeiter. Merkwürdigerweiſe wurde, trotzdem alle 20 Wagen des Zuges über die Ar⸗ beiter hinweggingen, keiner von ihnen getötet. Mehreren wurden allerdings beide Beine abgefahren. Durch ein raffiniertes Betrugsmanöver beim Cre⸗ dit Lyonnais in Genf iſt die Dresdner Bank in Berlin durch einen ihrer Beamten um 53 000 Mark betrogen wor⸗ den. Der Täter iſt der 28 jährige Bankbuchhalter Emil Kneubühler. Auf dem Credit Lyonnais in Zürich präſen⸗ tierte ein Beamter der Dresdner Bank in Berlin einen von dieſer ausgeſtellten Scheck über 53000 Mark. Das anſtandslos ausgezahlte Geld deponierte er in der Filiale der Kreditanſtalt in Genf, von wo er es zwei Tage ſpäter zurückzog. Der Scheck erwies ſich nach Mitteilung der Dresdner Bank als von dem Beamten gefälſcht, der ihn ausgeſtellt hatte und nach Genf gereiſt war, um ihn einzulöſen. Von hier flüchtete er nach Lauſanne. Die Polizei iſt ihm auf der Spur. Ein Flug über den Kanal von London nach Paris. Eine bemerkenswerte aviatiſche Leiſtung hat am Mittwoch ein engliſcher Flieger vollbracht, indem er ohne Zwiſchen⸗ landung von London nach Paris flog. Der engliſche Avia⸗ tiker Prier, der am Mittwoch mittag um 1 Uhr 37 Minuten auf einem Bleriot⸗Eindecker das Aerodrom von Hendon bei London verließ, um den Flug nach Paris zu unternehmen, iſt um 5 Uhr 45 Minuten nachmittags nach einer ſehr glatten Fahrt in der franzöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen und auf dem Manöverfelde von Iſſy⸗les⸗Moulineaux gelandet, wo man ihm ſtürmiſche Ovationen darbrachte. Prier vollführte die prächtige Reiſe Veranſtaltung in allen Radfahrerſportskreiſen kund. Die von nahezu 400 Kilometer in 4 Stunden 8 Minuten ohne Zwiſchenlandun und ſchuf ſomit einen neuen Weltrekard für neberlandflüne. Den Aermelkanal 0 ſie 1 ht afolgte „ u. b.* 1 00.— 1 uf fischt „daß sede — dig zu. chen von des Hun⸗ und der er Meise robinzen. ung mit Gouber⸗ dig ver; die Per⸗ Frauen t. Alein n Preis gen don itterung zahm ant sche um en. Der Gange ergriff t ſeinen eckennen bmärber tte, ſon⸗ erſchleſ⸗ nuch ge⸗ bereits n Roh⸗ zer den Raub ſytin⸗ den auf de Aczt iſtes⸗ Geſund⸗ Fr ha Uberquerte Prier, der über engliſchen Bo flog, bei Dover in tauſend Meter Hohe. 2 Dat Flieger den Flug durchführte, iſt der Eind Leblanc den vorjährigen gemacht hat. Einſturz eines Geſchäftshauſes in London. belebten Londoner Cityſtraße Goswell Ro Mittwoch Niemand verletzt. „Made in Germany!“ f G. Auf Englä kanutlich alles aufreizend, was in Deutſchl wird. Jetzt hat man in Wallaſey, einem Orte an der Ueberſey gegenüber Liverpool, die fürchterli gemacht, daß das dortige Stadtkomitee 11 750 Krönungs⸗ becher, die während der Krönungsfeierlichkeit des engli⸗ ſchen Königspaares von den Schulkindern Wut werden, bei einer deutſchen Firma beſtellt hat. Der Ort iſt in heller Erregung, und Entrüſtungsverſammlun⸗ gen ſind einberufen. Verſchiedene Firmen ihre Angeſtellten aufgefordert, die deutſcher Kinder zu zertrümmern, und haben ſich verpflichtet, ihnen britiſche Becher dafür zu liefern. „ Die herabgefallenen Himmelskörper. Der von der Bevölkerung von Meſſina beobachtete Sturz von Meteor⸗ ſtemen iſt auch in Lindau am Bodenſee geſehen worden. Das Phänomen wurde dort um 7% Uhr beobachtet und war mit heftigen Exploſionen verbunden. daß der Himmelskörper bei Palagonia iſt, denn dort entdeckte man ein her nicht vorhandene Trümmer eines Blockes. Prof. Dr. Gut h enick äußert maßen über das Phänomen: Zweifellos iſt das Ereignis nicht telluriſchen, ſondern kosmetiſchen Urſprungs, d. h. Himmelskörper, der auf es handelt ſich um einen kleinen ſemer Bahn um die Sonne der Erde z kommen iſt und, von ihrer mächtigen kraſt abgelenkt, auf die E Geſchwindigkeit durchquerte. Durch die ſeinem Geſtein eingeſchloſſenen preugten den Körper, wodurch Geräuſche erklären. Der Sturz Erpers bedeutet natürlich Gaſe ſtark unter Umſtänden Gefahr für die Oertlichkeit, in der er niedergeht. kann, wenn er eine große Maſſe beſitzt, Zertrümmern, und ferner kann er durch Glutzuſtand eine Feuersbrunſt anrichten.“ *Vierfacher Raubmord. In der Alexe in Moskau wurde drei anderen Frauen ein Raubmord verübt Kteine Nachrichten aus Stadt und Nachts iſt getreten. Der Schnee liegt im Tal fuß h In Chemnitz verübte der Spar Schubert Selbſtmord, nachdem ſich bei einer Kaſſe ein Defizit von 1200 Mark heraus In Woippy bei Metz legte ein 11jä einen Revolver, den gleichalterigen Freund an und tötete den einen Schuß in den Kopf. In Hamburg verübte die Staack, untröſtlich über den mord. Rußland ſandte am Mittwoch einen T 8000 Z3Zwangsſträflingen z um Bau bahn ab. 2000 Soldaten begleiteten dieſ großen Gefangenen⸗Transport. — Das Rätſel der Sphinx will Profeſſor der Havard⸗Univerſität in Amerika gelöſt haben. der Sphinx ſei der des Kö nigs Jahre 2850 v. Chr. gelebt hatte. Die mit dem Löwenkörper ſymboliſiere nun gen König, der die heiligen Pyramiden leitete kürzlich eine archäologiſche Expedition und entdeckte dort eine Statue des Mycerinos, von Chephres. Der Profeſſor erklärte, 5 ei rote Farbe am Ohr der Statue des beſondere Art der Kopftracht aus dem 29. Chr. zur Löſung des Sphinxrätſels bleibt dahingeſtellt. »Der Schatz im Fiſchernetz. e. In dem s unweit der Stelle, Meer, „Krefeld“ verunglückten, fanden holländiſche Fi Netzen z wei goldene Ringe, gezeichnet einen Reichsbankſchein über 100 Mark dieſe Funde den beiden Luftſchiffern gehörten, ſtätigt, und zwar ſind der Geldſchein und die Schröder in Krefeld übermittelt worden, der b einer Verwundung bei dem Unfall Kayſer ſein Leben einbüßte. Se Ein Mann, der ſich zu helfen weiß. Stückchen erzählt man ſich * ſchrift zu leſen: Beladene Wagen dürfen nicht mit mehr als 30 Doppelzentnern beladen über die Brücke fahren. Schon ſo mancher fluchende Fuhrmann muß ſchüſſigen paar Doppelzentner abladen und dan und drittes Mal den Weg machen, um das n und Geſetz zurückgelaſſene Ladegut nachzuhole nun dieſer fahren, dem der gewiſſenhafte Hipp und klar nachwies, daß er— 31 laden habe. l Selbſtverſtändlich durfte der Doppelzentner nicht auf dem Wagen mit hinübergenommen Fuhrmann eine rettende werden. Da kommt dem raſch wirft er einen Doppelzentnerſack herunter, auf die Schulter, treibt ſeinen Gaul a ruhig neben dem nun nach Vorſchrift belade her über die Rheinbrücke. Der gaus, unendlich langes Geſicht. Die Rheinbr Belaſtungsprobe mit den 31 Doppelzentnern ———— Kommunikanten⸗Hüte in tauſend Bis nach Beau⸗ s hatte der Aviatiker ſchönes Wetter, worauf er gegen Saris wieder auf Nebel ſtieß. Der Apparat, mit dem der Rundflug durch Oſtfrankreich och ein Haus ein, in dem ſich mehrere Läden und Familienwohnungen befanden. Durch ein Wunder wurde großes Erdloch und bis⸗ großen ſchwärzlichen 9 1 Erde niedergeſtürzt iſt. Das Aufleuchten entſteht durch die Reibung des Himmels⸗ lörpers an der Erdatmoſphäre, die er mit ſehr großer vit dure gewaltige, aus der Reibung reſultierende Wärme dehnten ſich die in ſich die exploſionsartigen eines ſolchen Himmels⸗ an einer 80 jährigen Hauswirtin und in Hirſchberg ſtarker Schneefall ein⸗ er ungeladen glaubte, auf einen Schriftſtellerin Claudine Tod ihrer Schweſter, Selbſt⸗ Chephres, Statue den löwenmuti⸗ bewacht. daß eine eigenartige Mycerinos ſowie die Jahrhundert v. . 3 ö 8 geführt haben. Profeſſor Reisner mit dieſer ſeiner Anſicht durchdringen wird, un wo vor einigen Wochen die beiden Luftſchiffer Kay ler und Schröder mit dem Ballon Die Annahme, daß davonkam, ählt m gegenwärtig am elſäſſiſchen Rhein. An den Rheinſchiffbrücken iſt allenthalben die bündige Vor⸗ Tage ein biederer Schlettſtadter Fuhrmann ge⸗ Brücken meiſter an der Wage Doppelzentner ge⸗ Brückenwächter machte ein den im Nebel ecker, mit dem In der ad ſtürzte am nder wirkt be⸗ and hergeſtellt che Entdeckung der Stadt be⸗ inhaber haben t Becher ihrer Man glaubt, niedergefallen ſich folgender⸗ u nahe ge⸗ Anziehungs⸗ aus und zer⸗ eine große Ex ganze Häuſer ſeinen hohen jewskajaſtraße Lund. och. kaſſenkaſſierer Reviſion der geſtellt hatte. hriger Knabe Jungen durch ransport von der Amur⸗ en beiſpiellos Reisner von Der Kopf der im der Sphinx Reisner ach Aegypten eines Sohnes Ob ogen. Logger⸗ ſcher in ihren „O. S.“, und hat ſich be⸗ Ringe Herrn ekanntlich mit während Ein heiteres te die über⸗ n ein zweites ach Vorſchrift n. Kam da überſchüſſige Idee: ladet ihn n und trabt enen Gefährt ücke ſoll die Steuerbeamter in Eempolt in Florenz, der fich dort am Ufer des Arno erſchoſſen hat. Der ſeltſame Mann iſt in den Tod gegangen, weil er an— Appetitloſigkeit litt. An⸗ dere Leute töten ſich meiſtens, weil ſie nichts zu eſſen und nicht, weil ſie keinen Hunger haben. Markth — Seckenheim, 12. April. Der geſtrige Schweine⸗ markt war mit 164 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 100 Stück zum Preiſe von 26 bis 36 Mark pro Paar ver⸗ kauft wurden. Geſchäftliches. Ein Photograph hat ſich hler nledergelaſſen und ſein Atelier in der Schulſtraße vor der Götheſchule aufgeſtellt. Die am„Engel“ ausgeſtellten Bilder ſind von tadelloſer Be⸗ ſchaffenheit, ſodaß das Atelier des Herrn A. R. Schneider nur empfohlen werden kann. —„Winke zur Berufswahl“ bringt das Vinc. Stock'ſche Handelsinſtitut, Mannheim P 1, 3, in dem dieſer Nummer beiliegenden Proſpekt, der gleichzeitig die Lehrſäle im Bilde veraaſchaulicht. Wir empfehlen denſelben der Beachtung unſerer Leſer. Land wirtſchaftliches. — Bei umſichtigen Landwirten bürgert ſich mehr und mehr der Brauch ein, wenigſtens einen Teil des Herbſtbedarfes an Thomasmehl nicht nur früher zu beziehen, ſondern auch ſchon in den Monaten April und Mai auszu⸗ ſtreuen. Der Bezug in dieſen Monaten bietet viele Vorteile. Erſtens werden beiſpielsweiſe im April im Durchſchnitt 26 Mk. pro Doppelwaggon von 10 000 kg erſpart. Zweitens werden die Herbſtbeſtellarbeiten verbilligt durch Verlegen eines Teiles derſelben in eine weniger arbeits reiche Zeit, und drittens kommt auch in Betracht, daß jetzt die Lieferungen prompt er- folgen. Cãglicher&ingang von gelegenhoiten in modernen Damen- Me ders loſen Hrosse Auswahl in Merren-Anzugstoſſen alles aussergewòôöhnlieh Billig. 5 e. Vindemann, Mannheim 2, 7. 1 Bekanntmachung. Betr.: Rezeßangelegenbeiten; hier Bauvergutungen pro 1911. Soweit den einzeln n Ortsbürgern, welche für das Jahr 1911 Baupergütung beanſpruchen, nicht bis 15. d. Mts. beſondere Beſchluͤſſe zugeſtellt werden, ſind die betreffenden Bauten zur Vergütung in 1911 Ri. durch Gemeinderatsbe⸗ ſchluß vom 2. März 1911 genehmigt. Viernheim, den 10. April 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Theater- Anzeiger. Spielplan des Großh. Hof und National. Fheaters in Mannheim. „Die Meiſterſinger von Nürnberg.“ Anfang 5 Uhr. Montag, 17. April.„Götz von Berlichingen.“ Preiſe. Anfang 6 Uhr. Donnerſtag, 20. April.„Der Herr mit der grunen Krawatte.“ „Eyprienne.“ Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 23. April.„Die Afrlkanerin.“ Hohe Preiſe. Anfang 7 Uhr. Neues Theater. Sonntag, 16. April.„Der Herr mit der „Der Biber pelz.“ Montag, 17. Apeil. Sonntag, 16. April. Hohe Preiſe. Mittlere grünen Krawatte.“ Anfang 7½ Uhr. ö „Cavalleria ruſticana.“„Suſannens Geheimnis.“„Brüderlein fein.“ Anfang 7 Uhr. Sonntag, 23. April.„Roſenmontag.“ Anfang 8 Uhr. Ueber glücklich be⸗ Gottesdienſt⸗ Ordnung der kathaliſchen Gemeinde Viernheim von Fountag, den 16. April bis einſchl. Samſlag, den Parrantlehe Mitteilung 22. April.(Nachdruch verboten. Oſter Sonntag: In der neuen Kirche: Morgens ½6 Uhr Auferſtehungs feier und Prozeſſton; gleich darauf hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion. Der Beichtſtuhl an dieſem Morgen fällt aus. 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Hochamt. 2 Uhr Vesper, darauf Generalabſolntion für die Mit⸗ glieder des 3. Ordens. Nach der Vesper: Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 6 Uhr. Es wird dringend gebeten, bei Zeit zu kommen, und nicht erſt gegen 6 Uhr oder ſpäter. Durchaus un⸗ geziemend wäre, den 1. Feiertag zum Vergnügen zu be⸗ nützen und die Beicht auf den Morgen des 2. Feier ⸗ tags zu verſchieben. Die Gottes dienſtordnung am Oſter⸗ montag iſt dieſelbe wie an den Sonntagen. Die Prüfung der Erſtkommunikanten beginnt um ½10 Uhr, das Hochamt um 10 Uhr. In der alten Kirche: 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Oſter⸗Montag: 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des chriſtlichen Müttervereins. In der neuen Kirche an Werktagen: Dienſtag: 8 Uhr beſt. E.-A. für Leonhard Schneider, Tochter Marg., Schwiegertochter Katharina geb. Hoock und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr 1. S.-A. für Adam Mandel. ½8 Uhr beſt. E.-A. für Math. Sommer, Chefran Chriſtine geb. Bullmann, Eltern, Schwiegereltern und Anverwandte. Donnerſtag: 7 uhr 1. S.-A. Faltermann. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Weidner 3., Töchter Kath. geehl. Mandel und Anna Kath. geehl. Haas und Angehörige. Freitag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. zur Dankſagung. ½8 Uhr beſt. E.-A. für Kath. Haas geb. Gutperle, Eitern und Schwiegereltern. zu Ehren der hl. Famil ie für Maria Knapp geb. Samſtag: ½8 Uhr beſt. Br.⸗A. fuͤr Peter Knapp und Eliſabetha Knapp. Am Dienſtag iſt bei den Engl. Fräulein und am Donnerſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag findet die Feier der erſten hl. Kommunion der Kinder flakt. An dieſem Tage iſt die 1. hl. Meſſe um 6 Uhr, 2. hl. Meſſe um 7 Uhr. Das Hochamt begiunt um ½9, die Kindermeſſe um ½ 10 Uhr. Die Kollekte iſt für das Waiſenhaus in Kleinzimmern beſtimmt. Verkündete: 1. Michael Beikert und Luiſe Knapp Ztenmal. 2. Michael Klee und Margaretha Effler 2tenmal. 3. Val. Emil Schmitt und Maria Marg. Roßkopf Ztenmal. 4. Karl Hofmann, S. v. Adam Hofmann 3. u. ſ. Ehefrau Kath. geb. Helfrich und Kath. Hofmann, T. v. Johann J. Hofmann 1. u. ſ. Ehefrau Marg. geb. Müller 1 tenmal. Für Erſtkommunikanten ö empfehle in großer Auswahl: : Gebet⸗ und Geſaugbücher:: Roſe ukränze, Kommunionaudenken 0000 wunderbare Kommunions- Geschenke aller Art, in jeder Preislage empfiehlt Franz Arnold H 1. 8 aiteslasse Mannheim leite tasse H 1, 3 Altrenommiertes, Tolles Spezialgeschäft f. Uhren, Gold- i. Silberwaren am Platze. 25 2 eigentümlichen Selbſtmordgrund hatte ein f:::.. ̃ ͤ Ä ,. J. Schwelkart, Buchhdlg. 1 22 kauft man am beſten und billigſten im Hutgeſchäft Adam Klee. —— Pon Samſtag mittag Mall Aarlen! ö ö Emil Maas Derloble Mernheim Ofern Jol Aennq Soldiſſein Nannpeim ab hausgemachte 0 Wurſt und Fleiſch zu haben bei Jconhard Kuayy Alexander ſtraße 15. Nächsten Mittwoch hausgemachte Wurſt u. Neiſch zu verkaufen. Jah. Ehrhardt 4. Ww. Ludwigſtraße. Heu und Stroh hat zu verkaufen Georg Hoock 6. Wwe. Kirſchenſtraße 5. 0 . Achtung l Auf zur Gambrinushallel Montag, den 17. April, nachmittags 4 Uhr finden bei dem Unterzeichneten f grosse kinematogr. Vorführungen statt.— I. Platz 40 Pfg., 2. Platz 30 Pfg., Kinder 10 Pfg. Es ladet die geehrte Eiuwohnerſchaft zu recht zahlreichem Beſuche höflichſt ein Jakob Falter mann 4. Phelographieſ Zur photographiſchen Aufnahme der Erſtkommunikanten bin wie alljährlich am Weißen Sonnt ag im Hofe der Engl. Fräulein bier anweſend. Zu jeder Aufnahme liefere eine Vergrößerung gratis. Bekannt beſte und billigſte Ausführung. Photogran Grassmück, Mannheim. eee 9 — 2 ausgezeichnet— ſel, Schulbſchein auch Ratenabzahlg. giebt A. Antrop, Berlin NM. 18 Rp. g Saat⸗Kartoffeln Schöne Aepfel „Induſtrie“ und„Haſſta“ hat ſowie zu verkaufen Joh. Schneider 3. Gemüſe verſchiedener Art Waſſerſtraße. empfiehlt zu billigſten Tages⸗ 1 Aer Aufnahme in die Vollsſchule. Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule findet Montag, den 24. April l. Js. durch Herrn Hauptlehrer Mayr in folgender Reihenfolge ſtatt: Schiller ſchule: 7 Uhr Knaben; 8 Uhr Mädchen, Götheſchule: 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen. Schulpflichtig ſind di⸗ jenigen Kinder, welche bis zu gen anntem Tage das 6. Lebensjahr voll⸗ endet haben. Auf Wunſch der Eltern dürfen auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder in die Schule auf⸗ genommen werden, welche bis zum 30. September ds. Js. das 6. Lebensjahr vollenden. Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine der eintreten⸗ den Schüler vorzulegen. Auswärts Geborene haben außer dem Impfſchein einen Geburtsſchein beizubringen. Viernheim, den 15. April 1911. Der Schul-Vorſtand: Wolf, Pfarrer. NB. Welche Kinder der Schiller- und welche der Götheſchule zugeteilt find, wird den Eltern durch die Polizeidiener mitgeteilt. Suhan„Jun roten Löwen.“ a Am Oſtermontag findet dei 8 f i Unterzeichnetem gutbe ſetzte Tanz⸗Muſik 2 2„ausgeführt von der Kagelle 5 e Beſuche ladet höflichſt ein Fhilipr Sax 5. verpachten. Rob Wrißmann. G Schöne Wohunng bis 1. Mai 9 vermieten. Georg Kempf II. Ecke Ludwigſtraße. . der Heck zu Anton Fiſcher. Am Oſter⸗Montag findet bei mir non nachmittags 3 Uhr gutbeſetzte Tanz Muſik » ſttatt.— Mache die Tanzluſtigen Saen„Zur Vorſtadt⸗ m deutſchen Kaiſer“. Am 2. Oſter- Feiertag findet bei Unterzeichnetem gutbeſetzte . Tunzmuff cualede. Joh. Winkenbach. ahne 3 Gönner pöfl. Parkettboden aufmerkſam. 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Dieſer Vergleich iſt auf Koſten des Angeklagten einmal im„Viernheimer Anzeiger“ zu veröffentlichen. Vorgeleſen, genehmigt und unterſchrieben. Zur Beglaubigung! Schmitt Rechtsauwalt. 0 Fortwährender Eingang der letzten Neuheiten in Krawatten. J Neue Formen in Herrenkragen in den bekannt besten Fabrikaten. M. Koob I., Louisenstr. ern 1 W Tee 2