bung Jen. ilch. 28 d a 2 — — e —— * 2 2 22 95— 4 — — 2 Fa abe Nermheiner Ami Viernheimer Nachrichten Viernheimer Volksblatt Viernheimer Zeitung Bezugspreis:(Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Anzeigen: eee, Amisblatt der Großherzaglichen Bürgermeiſterei Viernheim dae e Durch die Poſt bezogen A. 1.14 vierteljährlich. Geleſenſte und verbreitetſte ZJeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 4 5 8 5 (TFernſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1384 Nr. 48. Dienstag, den 23. April 1011. 2. Jahrgang. n 2 ſolg wird jetzt ſichtbar, eine machtige Steigerung der all-[uc den. Anlimoderntiſteneid geſchworen haben! Nach all In die Enge getrieben. gemeinen Unzufriedenheit. Eine weitgehende Abwanderung diefer ſittlichen Entrüſtung des Proteſtantismus iſt es Der Hanſabund hat Pech! Auf der ganzen Linie erleidet er Niederlagen. Vor allem in den Induſtrie⸗ kreiſen. Und dieſe ſind es ja gerade, zu deren Schutz er ſich aufgeworfen hat. Weil die Induſtrie im deutſchen Vaterland zum Vorteil der Landwirtſchaft ſo arg in den Hintergrund gedrängt ſei, deshalb hielt er es für nötig, für die Induſtrie eine Lanze einzulegen, um den armen— dividendenarmen Fabrikanten unter die Arme zu greifen. Alle diejenigen, welche von den Induſtriemagnaten ab⸗ hängig ſind, müſſen mittun. Natürlich! Des Brot ich nach links hat ſich in den Parteien vollzogen, derart, daß 1 5 Zeit, abermals darauf hinzuweiſen, daß beim ſeitherige Nationalliberale zu Freiſinnigen und Freiſinnige lte ole 8. nne ein Antimoderniſteneid ſchon lange be⸗ zu Sozialiſten geworden ſind.“ 1715 e ee 1 1 mel veröffent⸗ „ 55 5 4 che die proteſtanti N e 2 i Herr Niemann ſchließt ſeine Ausführungen mit fol⸗ Schweden zu ſchwören daher e„ Wer N 5 5. 5 e 2 5 gender Darlegung:. 9 treten. Der Eid lautet wörtlich: 1„Nun hat die ſeitherige Entwickelung des Hanſabundes Ich ſchwöre bei Gott und ſeinem heiligen Evan⸗ nicht gezeigt, daß er für die Vertretung der angedeuteten gelium, zu deſſen Verkündigung ich jetzt berufen und an⸗ Richtung ſeine ganze Kraft einſetzen will, um da etwas genommen werde, daß ich allezeit bei der reinen zu erreichen, wo uns der Schuh drückt. Statt deſſen iſt evangeliſchen Lehre verbleiben will, wie ſie durch ſeine Agitationsweiſe die Gefahr heraufbeſchworen, in Gottes Wort, d. h. den heiligen Schriften des Alten t es daß bei der nächſten Wahl die Zahl der ſozialdemokrati⸗ e eee ee e Zurch die unver⸗ eſſe, des Lied ich ſinge! Und ſo ſind die Millionen des ſchen Abgeordneten ins Ungemeſſene wachſen und die Ver⸗ e lg 1880 Konfeſſion, wie 9 Reichstagsbeſchluß Hanſabundes durchaus nicht zu ſtande gekommen aus den⸗ tretung des Mittelſtandes lahmgelegt wird. Damit wäre o daß lich 4 N ir jenigen Kreiſen, die es mit dem kleinen Finger bezahlen denn ziemlich das Gegenteil von dem erreicht, was die öffentlich verkünden oder ausbreiten noch könnten, ſondern zum großen Teil aus den Beiträgen der- Induſtrie durch ihren Beitritt zum Hanſabund bezweckte. insgeheim fördern will. jenigen, die von dieſen abhängig ſind. Tenn es iſt gar kein Zweifel, daß eine Vermehrung der Das iſt ein leibhaftiger Antimoderniſteneid, der ſich Es iſt ſehr beachtenswert, daß der Hanſabund gerade Aren e in nichts von der Verpflichtung unterſcheidet, die der 1 Wa g l 55 0 2 g ne 0 0 5 her S erig⸗ e e 15 b keiten, mit denen wir in den Fabriken zu kämpfen 9 6 erlebt. De ge katholiſche Geiſtliche durch ſeinen Eid eingehen muß. Weder . 2* in der Form, noch in der Tragweite der Verpflichtung 5 2* 92 5 8 9 8 haben, vermehren wird. Unter dieſen Umſtänden vermag ſind dieſe alle damit einverſtanden, daß der Bund ſich ich vom Hanſabund weiter keinen Erfolg für die Induſtrie unterſcheiden beide Eide ſich. Ob der Proteſtantismus nun über die Grenze der wirtſchaftspolitiſchen Betätigung hin⸗ zu erhoffen und ziehe es vor, hiermit meinen Aus⸗ Ruhe halten wird? Wir glauben es nicht, denn er ſtützt 2 0 rrtſe 2 hin, ſich in ſeinen Anſchauungen über den Katholizismus nicht aus ſich als ein Anhängſel des reinpolitiſchen radikalen Liberalismus entpuppt. Ein Beweis unter vielen iſt dafür der Fall in Barmen, wo der Fabrikant Niemann aus der Ortsgruppe des Hanſabundes ausgetreten iſt. Der Bund hatte ja nun behauptet, daß die Vorgänge in ſeiner Ortsgruppe Barmen von keiner erheblichen Bedeu⸗ tung ſeien. Dieſe Behauptung erfährt eine gewiſſe Kor- rektur durch eine Zuſchrift, die der aus jener Ortsgruppe ausgetretene Fabrikant Niemann an die„Rhein.⸗Weſtf. Zeitung“ über die Gründe dieſes Schrittes ſendet und die nichts anderes enthält als die Austrittserklärung, die er kürzlich der Ortsgruppe zuſtellte. Herr Niemann führt darin zunächſt allerdings aus, daß er von Anfang an gegen die Hineinziehung des Handwerkes und des Klein- handels in den Hanſabund geweſen ſei, weil er die Ueberzeugung habe, daß unter dem Verſuche, ſo ver⸗ ſchiedenartige Intereſſen zuſammenzufaſſen, die Einheit⸗— lichkeit der Ziele und des Willens der neuen Vereini⸗ gung leiden müſſe. Er legt dar, daß er mit dieſer An⸗ ſicht recht behalten habe, da der Bund es nicht fertig bringe, ſich aus der Unklarheit und dem Mangel an greif⸗ baren Zielen herauszuarbeiten. Ueber die Folgen dieſer Unfähigkeit ſchreibt er: „Nur die urteilsloſe Menge wird ſich durch den großen redneriſchen Aufwand über dieſen Mangel(nämlich den Mangel an greifbaren Zielen. D. Red.) hinwegtäuſchen laſſen, und ſelbſt dieſe fängt bereits an, dem Hanſabund teilnahmslos gegenüber zu ſtehen. Nur ein einziger Er⸗ Eutlarvt Roman von Feller. 40(Nachdruck verboten) Theodor mußte über ein ſolches Gebahren verächtlich die Achſeln zucken, ſich im Stillen aber doch fragen, wie es dienn werden ſolle, wenn ſeine Schuldloſigkeit nicht an den Tag komme. Roſa beharrte noch immer bei ihrem Vorſatze, Unterricht in Muſik zu geben, und in der Seele Theodors tauchte der kühne Gedanke auf, daß ein Handel mit Muſikalien und Inſtrumenten ihn vielleicht auf einen grünen Zweig bringen könne. „Ja, wenn er nur etwas von dieſem Geſchäft ver⸗ ſtanden hätte!“ „Unnütze Pläne!“ ſagte Werner ärgerlich, als am Abend des zweiten Tages Theodor ihm Zieſen Gedanken berichtete.„Erſtens habe Sie kein Geld, um ein eigenes Geſchäft zu gründen und zweitens fehlen Ihnen die Kennt⸗ mi 5 3 ich nur Schülerinnen fände.“ ſeufzte Roſa, die mit einer Handarbeit emſig beſchäftigt war.„Ich würde genug verdienen, daß wir mit Ruhe abwarten könnten.“ „Das iſt auch nichts, eiferte Werner.„Der Tochter eines Diebes öffnet niemand ſein Haus, und dafür, daß vielleicht morgen ſchon die Gaſſenbuben Dich beſchimpfen werden, hat Habermann redlich geſorgt. Abrechnen muß ich mit ihm, und wenn es mich das Leben koſtet!“ „Geduld!“ warf Theodor ein. „Sie hoffen noch immer auf den Rentner!“ ſagte Werner.„Sie erwarten von ihm etwas, was er Ihnen nicht geben kann. Die Schurken haben ihre Netze ſo fein geſponnen, daß der pfiffigſte Kriminaliſt ſich eher in ihnen verwickeln als ſie zerreißen wird. Selbſt iſt der Mann, Theodor. Wir hätten ſelbſt die Sache in die Hand nehmen tritt zu erklären.“ Wir haben dieſer treffenden Charakteriſtik des Hanſa⸗ bundes nichts hinzuzufügen. Wir ſind nur geſpannt dar⸗ auf, was der ſo in die Enge getriebene Hanſabund darauf zu erwidern haben wird. Wir befürchten freilich: er wird nichts erwidern. Politiſche Rundſchau. 4, Das Reichsfinanzjatzr 1910. Die Geſamteinnahme des Reiches an Zöllen und Steuern im Finanzjahre 1910 überſteigt den Etatsanſatz um einen Betrag, den man wohl auf ungefähr 40 Millionen Mark be⸗ ziffern kann. Hiervon entfallen faſt 35 Millionen Mark auf die Mehreinnahme aus der Börſenſteuer und der Grundwechſelabgabe. , Der proteſtantiſche Moderniſteneid. Welch ein vollgerütteltes Maß von Entrüſtung haben die Prote⸗ ſtanten und ihre Organe über den Katholizismus ausge⸗ ſchüttet, als der päpſtliche Erlaß gegen den Modernis⸗ mus erſchien. Wie haben„Reichsbote“ und„Evangeli⸗ ſcher Bund“ gezetert, als gar die katholiſchen Prieſter faſt ausnahmslos den Antimoderniſteneid geleiſtet haben. Nichts mehr ſollten die Katholiken taugen! Sie ſollten nicht mehr in Deutſch und Geſchichte unterrichten dürfen. Ja, ein freiſinniger Kulturkampfspauker warf allen Ern⸗ ſtes die Frage auf, ob die katholiſchen Geiſtlichen noch länger Mitglieder des Reichstags ſein könnten. Und in Landsberg ſollten die katholiſchen Prieſter ſogar keinen katholiſchen Religionsunterricht mehr erteilen können. weil ſollen. Beim Himmel, ich tue es noch Ich gehe zu dem Wucherer und erwürge ihn, wenn er nicht geſteht, woher er das Kuvert hat. Er weiß auch, wer den Wechſel ge⸗ ſälſcht hat. Dieſer Schuft iſt das Werkzeug geweſen, deſſen andere ſich bedient haben.“ „Habermann, Vater?“ fragte Roſa. „Ja!“ rief der alte Mann.„Er wollte Rache nehmen für den Korb, den er ſich bei Dir geholt, und wahr⸗ haftig, er konnte keine vollſtändigere nehmen, als dadurch daß er uns alle vernichtete!“ „So wollen Sie ihm auch die Unterſchlagung des Briefes in die Schuhe ſchieben?“ fragte Theodor. „Was weiß ich! Ich kann in das dunkle Gewebe nicht hineinſehen; aber ich will Licht hineinbringen. Ter alte Schurke ſoll mir Rede ſtehen, nder er iſt ein Kind des Todes. ö Beſtürzt trat Theodor zwiſchen die Tür und den er⸗ regten Mann. „Sie werden nicht gehen,“ ſagte er feſt und beſtimmt. „Wenn Sie es dennoch tun, ſo begleite ich Sie.“ „Theodor, verlaß ihn nicht,“ bat Roſa, die ſich ent⸗ ſetzt erhoben hatte.„Er würde ſich und uns alle in namen⸗ loſes Elend ſtürzen, ohne es zu wiſſen und zu wollen!“ „Wo finde ich Gerechtigkeit, wenn ich ſie nicht auf dieſem Wege ſuche?“ rief Werner.„Soll ich ruhig zu⸗ ſehen, wie ein Schurke mich in den Staub tritt und nicht mich allein, ſondern auch alle die, welche mir naheſtehen? Wir haben ſchon zu lange gezögert, wir hätten ſofort energiſche Maßregeln ergreiſen müſſen! Weshalb hat man mich gehindert, die Hilfe der Polizei in Anſpruch zu nehmen?“ „Weil der Schein gegen uns ſprach, und es ſich er⸗ warten ließ, daß die Polizei nicht tatkräftig für uns ein⸗ treten würde,“ erwiderte Theodor.„Was geſchehen konnte, iſt geſchehen; wir müſſen nun abwarten, welchen Erfolg die Bemühungen unſeres Freundes haben werden. Daß auf durch Vernunftgründe erzeugte Urteile, ſondern auf gehäſſige Vorurteile. 3 Heer und Marine. §Einjährig⸗Freiwillige werden vom 1. Oktober d. J. ab auch bei den drei Luftſchiffer⸗Bataillonen ſowie bei dem Kraftfahr⸗ Bataillon eingeſtellt. § Familienunterſtützung für Reſerviſten. Die Heeres⸗ verwaltung erläßt folgende Bekanntmachung: „Die zu einer Landwehr⸗ und Reſerveübung einberufenen Mannſchaften, welche für ihre Familie eine Unter⸗ ſtützung zu beanſpruchen gedenken, können auf eine ſolche nur dann rechnen, wenn der Antrag nach Parag. 1 Abſ. 3 des Geſetzes, betreffend die Unterſtütung von Familien der zu Friedensübungen einberufenen Mannſchaften dom 10. Mai 1892 innerhalb vier Wochen nach Beendigung der Uebung geſtellt iſt. Spätere Anträge werden fortan ſtets abgelehnt werden. Es iſt auch geſtattet, ſchon vor An⸗ tritt der Uebung um Bewilligung der Unterſtützung zu bitten, damit dieſe während der Uebungszeit zur Aus⸗ zahlung an die Familie des Uebungspflichtigen gelangen kann.“ f Kirche und Schule. I Der Verein kathol. Deutſcher Lehrerinnen tagt in dieſem Jahre, am 4. Juni beginnend, in Danzig. Europäiſches Ausland. rr——— Rußland. * Der Zar hat dem Miniſterpräſident Stolipyn, deſſen Stellung wegen ſeiner Konflikte mit den Par⸗ lamenten erſchüttert ſchien, den St. Alexander⸗ Newski-Orden verliehen. In einem Handſchreiben er binnen zwei Tagen die ſchwierige Aufgabe nicht löfen lonnte, war vorauszuſehen, ſo raſch darf man die Geduld nicht verlieren. Nehmen Sie Vernunft an, Werner, die Laſt, welche auf meinen Schultern ruht, iſt nicht leichter, als die, welche Sie tragen, auch ich muß mich gedulden und einſtweilen noch in Hoffnungen Troſt ſuchen.“ Er legte ſeine Hand auf den Arm des alten Mannes und ſchaute ihm bewegt in die Augen. „Noch wiſſen wir nicht, wo wir unſeren Feind ſuchen ſollen,“ fuhr er fort,„es iſt möglich, daß Habermann die Intrige geſponnen hat, aber es iſt ebenſo möglich, daß der Wucherer mit dem gefälſchten Wechſel betrogen werden ſollte. Der Schleier, der über dem Verſchwinden des Geldbriefes liegt, iſt noch dunkler. Mein Verdacht gegen den Poſtſekretär iſt völlig unhaltbar geworden, ſeitdem mir auf mehrfache Erkundigungen wiederholt er⸗ widert wurde, dieſer Beamte ſei ſehr ſolide und führe einen muſterhaften Lebenswandel. Der Brief kann Ihnen entfallen ſein, eine uns völlig unbekannte Perſon hat ihn gefunden und das leere Kuvert in das Haus ge⸗ bracht, um den Verdacht auf Sie zu lenken.— Wer weiß es. Sie müſſen zugeben, daß Sie an jenem Morgen— ah, da iſt ja der Herr, den wir ſo ſehnſüchtig erwarten.“ Die Tür war geöffnet worden; auf der Schwelle des Zimmers ſtand Schulz, mit einem prüfenden Blick die Gruppe überſchauend. „Ja, da bin ich,“ erwiderte er,„und ich glaube früher gekommen zu ſein, als Sie erwarten konnten.“ Roſa rückte einen Stuhl an den Tiſch und Werner forderte den Gaſt auf, ſich zu ſetzen. „Sie können es uns nicht übelnehmen, wenn wir ungeduldig wurden,“ſagte der alte Mann,„Sie wiſſen ja. Fortſetzung folgt 1 5 2 — des Zaren an Stolypin heißt es:„Ihre vielſeitige Tätig keit auf dem Gebiete der höchſten Verwaltung, durch⸗ drungen von eifriger Sorge für den Nutzen des teuren Vaterlandes, hat Ihnen mein vollkommenes Wohlwollen erworben.“— Durch dieſe ungewöhnlich hohen Vertrauensbeweiſe dürfte Stolypins Stellung wie der gefeſtigt ſein. Frankreich. E In Frankreich ſcheint die Korruption bald ebenſo in Blüte zu ſtehen wie in Rußland. Neuerdings iſt im Miniſterium des Aeußern ſchon wieder eine Skandalaffäre entdeckt worden. Dieſe Beeinfluſſung eines hervorragen den Politikers iſt eine Konzeſſion in Tunis, die mehrere Millionen wert iſt, für den lächerlichen Preis von 500 Fr. an eine Geſellſchaft verkauft wurde. Das Gericht wird nun zu entſcheiden haben, inwieweit jener Politiker berechtigt war, im Namen des Staates (1) die Konzeſſion zu verleihen. Man erwartet ſehr intereſſante Enthüllungen. Rouet, der verhaftete Attachee des Miniſteriums des Aeußern, legte heute das Geſtändnis ab, daß das Reſümee der Potsdamer Entrevue von ihm ko viert und ſeinem Spießgeſellen Maimon zur publitziſti ſchen Verwertung übergeben wurde. Gleichzeitig geſtand Rouet ein, daß unter den von ihm gelieferten Papieren ſich auch ein wichtiger Depeſchenwechſel des Mi niſters Pichon mit dem franzöſiſchen Botſchafter in Kon ſtantinopel befunden habe. Auch der ehemalige Finanz⸗ direktor im Miniſterium des Aeußern Hamon ſah ſich zu einem Geſtändnis veranlaßt. Er gab an, die Summe von 200 000 Frank, welche von bisher ungenannten Spen dern zum Bau eines eigenen franzöſiſchen Konſu⸗ latsgebäudes in Jeruſalem dem Miniſterium des Aeußern übermittelt wurden, für ſich verwendet zu haben. Afrika. Marokko. r Die Senſations nachrichten über die Erſt ür mung von Fez haben ſich nicht beſtätigt; die Lage in Fez iſt unverändert. Trotzdem verharrt man in Paris dabei, daß das Leben der franzöſiſchen Offiziere in Fez bedroht ſei. Der franzöſiſche Miniſterrat beſchloß auf Antrag des Kriegsminiſters weitere Truppenſendungen nach Caſablanca. Die Stärke dieſer aus allen Waffen gattungen ſich zuſammenſetzenden Kolonne kann vorläufig noch nicht angegeben werden. Richtunggebend für die Regierung iſt, daß in der Schauja ſtarke Beſatzun gen bleiben ſollen, auch nachdem die gegenwärtig ins Werk geſetzte Expedition von der Schauja nach Rabat und darüber hinaus vollzogen ſein wird. Außerdem er hielt der Diviſionär von Oran neue Inſtruktionen, um alle diſponiblen Kräfte nach Taurit zu ſen den. Auch Spanien bereitet ſich anſcheinend auf ein Eingreifen in Marokko vor. Eine ſtarke ſpaniſche Artille rieabteilung in Ceuta wird zum ſofortigen Aufbruch be— reitgehalten. Amerika. Mexiko. F Zur Abwechſelung werden heute Friedensnachrich len verbreitet. Der Waffenſtillſtand zwiſchen der mexika niſchen Regierung und den Aufſtändiſchen ſei geſichert. Madero läßt die Forderung des Rücktritts Diaz' gänzlich fallen. Die Stimmung iſt ſehr hoffnungsvoll, man er wartet, daß der Waffenſtillſtand in den Frie den übergehen werde. Waſhington erwartet die bal dige Beilegung der Unruhen. Soziales. — Der Mittelſtand gegen das Sonderrabattweſen. Die ſächſiſche Mittelſtandsvereinigung wird in nächſter Zeit die Vertrauensmaänner aller kaufmänniſchen und gewerb⸗ lichen Korporationen zu einer Ausſprache über Maß⸗ nahmen gegen die Gewährung von Sonderrabatt einladen. Man hofft, Mittel und Wege zu finden, um auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen über unlauteren Wett⸗ bewerb gegen die Sonderrabattgeber vorzugehen. — Der chriſtliche Metallarbeiterverband veröffentlicht ſeine Jahresrechnung für 1910. Das Vermögen des Verbandes beträgt 1020 268 Mk. Gegenüber dem Vor⸗ jahre iſt eine Zunahme von rund 129000 Mk. zu verzeichnen. Die reinen Einnahmen des Verbandes be⸗ trugen 857213 Mark gegen 675931 Mark im Jahre 1909. Die Ausgaben betrugen 737058 Mk. gegen 537641 Mk. im vorhergehenden Jahre. Die Unter⸗ ſtützungen erforderten folgende Summen(Vorjahr in Klammern): Erwerbsloſenunterſtützung: a) bei Krank⸗ heit 134982 Mk.(131390), b) bei Arbeitsloſigkeit 29 710 Mark(54 874). Streikunterſtützung: 184852 Mark(29 804); dazu kommen noch 3607 Mk., die aus⸗ gegeben wurden an gemaßregelte Mitglieder. Für Reiſe⸗ und Umzugsunterſtützung, Rechtsſchutz, Not⸗ und Sterbe⸗ fallunterſtützung ſind noch 22151 Mk.(19 908) aus⸗ gegeben worden. Die Neuaufnahme an Mitglie dern betrug im Jahre 1910 18163. Der Verband zählte am 31. März dieſes Jahres 38035 Mitglie⸗ der, in 1½ Jahren betrug die Zunahme mehr als 14000. Im chriſtlichen Metallarbeiterverband beſitzt jedes Mit⸗ glied in der Hauptkaſſe eine Rücklage von 30,34 Mk., während die Genoſſen nur 8,90 Mk. Kopfvermögen haben. Lokale Nachrichten. — Landwirte Verſammlung. Beil der vorgeſtern vom Bauernverein einberufenen Verſammlung aller Beſitzer von Klauenvieh wurden die beiden Punkte der Tages-Ordnung: „Oeffnen des hieſigen Faſelſtalls“ und„Verkauf von Ferkel nach unverſeuchten Marktorten“ eingehend und recht ſachlich behandelt. Die Anweſenden waren darin einig, daß etwas ge⸗ ſchehen muͤſſe, um Viernheim vor noch weiteren Verluſten zu bewahren. Es wurde deshalb eine Deputatton beſtimmt, die mit den heute und morgen zu ſammelnden Unterſchriften am nächſten Mittwoch vor Gr. Kreisamt in dieſer Richtung vor⸗ ſtellig werden wird. Es iſt zu hoffen, daß dieſer Schritt von Erfolg gekrönt wird; umſomehr unſer Herr Kreisrat als ſolcher und als Vorſitzender des landwirtſchaftl. Bezirksvereins Heppenheim ſteis ein warmes und werktatiges Intereſſe für die landwirtſchaftliche Bevölkerung ſeines Kreiſes gezeigt hat. — Der Wahlrechts Ausſchuß der Erſten Kammer beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, allen Beſchlüſſen der Zweiten Kammer zuzuſtimmen, ſodaß das Zuſtandekommen des Geſetzes geſichert iſt.— Die aus Mitgliedern beider Kammern und Regierungsvertretern zuſammengeſetzte Kommiſſton zur Vereinfachung des Staatshaushaltes wird am 9. Mai zuſammentreten, um eine Reihe weiterer Vereinfachungsvor⸗ ſchläge zu beraten. — Schont die Schwalben. Gegenwärtig, wo die böſe Maul- und Klauenſeuche ſo weit verbreitet iſt, durfte es von Intereſſe ſein, was R. Zimmermann, in ſeinem Büchlein: „Vom Nutzen und Schaden unſerer Vögel“ auf Grund exakter Beobachtungen über die Schwalben, die eben in dieſen Tagen wieder aus dem Suden bei uns eintreffen, ſchreibt:„Den Schwalben kommt auch eine hygieniſche Bedeutung zu. Denn ſie fangen vor allem die Fliegen weg— die Fliegen, die recht oft die Verbreiter von Krankheiten ſind. Bei Maul- und Klauenſeuche beſonders übertragen ſie den von den kranken Tieren abgeſonderten Speichel auf das geſunde Vieh und eben⸗ ſo vermitteln ſie— wie längſt feſtgeſtellt worden iſt— Krank- heitskeime auch unter den Menſchen und übertragen auf dieſen beiſpielsweiſe die Eier der kräftigen Spulwürmer. Und gerade dadurch, daß ſich die Schwalben ſo eng an den Menſchen an⸗ geſchloſſen haben, daß ſie an und in ſeinen Haͤuſern und mit Vorliebe auch in den Viehſtällen niſten, werden ſie beſonders bedeutungsvoll, vielleicht in weit höherem Maße, als es ſich unſere Schulweisheit träumen läßt.“ Alſo: Schonet die Schwalben und gewährt ihnen Unterkunft! Aus Nah und Fern r. Mörlenbach, 24. April. Am geſtrigen Weißen Sonntag gingen in der hieſigen Pfarrkirche 29 Kinder 14 Knaben und 15 Mädchen, zur erſten heil. Kommunion. 20 Kinder waren aus Mörlenbach, 9 aus Weiher.— Das Gaſthaus„zum Schützenhof“ dahler ging mit Inventar zum Preiſe von 17000 Mk. an Herrn Knapp aus Krumbach bei Fürth über. — Maunheim, 24. April. Der bei der Firma Paul Eichner Nachf. hier beſchäftigt geweſene Auslaufer Karl Stopfer, welcher nach Unterſchlagung von 3000 Mk. flüchtig ging, wurde in Mainz mit einem Komplizen feſtgenommen. Er hatte die Tage ſeit ſeiner Flucht den Lebemann geſpielt und nur noch 900 Mark bei ſich. Lampertheim, 24. April. Am Freitag abend brachte der 17jährige Karl Wiegand aus kaum nennenswerter Urſache dem gleichalterigen Friedrich Münch einen gefährlichen Stich in die Seite bei, der die Aufnahme des Verletzten in das Marienkrankenhaus notwendig machte.— Ein Mann hier ſtahl ſeinem Hausherrn Geld, verjubelte es auswärts und kehrte, als er nichts mehr hatte, nach hier zurück. Die Polizei nahm den unnützen Menſchen, der ſich beim Herannahen des Beamten unter das Beit geflüchtet hatte, in Haft. — Ludwigshafen, 24. April. Bei dem Transport eines 16 Ztr. ſchweren eiſernen Trägers vom Güterbahnhofe nach der Frieſenheimerſtraße bekam dieſer an der Ecke Kanal- und Frieſeuheimerſtaße das Uebergewicht und ſtürzte herab. Hierbei erlitt der 11 Jahre alte Sohn des Fuhrunternehmers Feiß eine ſchwere Kopfverletzung und einen Bruch des linken Oberſchenkels. In bedenklichem Zuſtande wurde der verun⸗ glückte Knabe dem ſtädtiſchen Krankenhauſe zugeführt. — Ladenburg, 24. April. Der 37jährige verheiratete Bohrer Gregor Egenmeier von hier ſitzte ſeinem Leben durch Erhängen in einem Hopfenſtangenhäuschen im Aufeld ein vor⸗ zeitiges Ende. Neben dem Leichnam lag ein Notizbuch, in welchem er ſeiner Frau mitteilte, wo er das für ſie und ſeine Kinder geſparte Geld hingelegt hat. — Ober Roden, 24. April. Um ein Auge gekommen iſt hier das 7jährige Söhnchen des Maurers Franz Gotta dadurch, daß ihm ein anderer Junge einen Stein ins Geſicht warf. — Gießen, 24. April. Die Papſtbeleidigungsaffäre des Frankfurter„Dichter-Bohémiens“ Karl Waßmann, der von der hieſigen Strafkammer zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt wurde, hat einen überraſchenden Abſchluß gefunden. Dem Ver- urteilten wurde vom Großherzog die Strafe im Gnadenwege erlaſſen. 8 — Ettlingen, 24. April. Beim Anſtreichen von Leitungsmaſten auf der Strecke Laagenſtein bach Ittersbach der Albtalbahn geriet der Maler Kaſtner mit den Drähten der Leitung in Berührunp, die nicht ſtromlos gemacht worden waren. Kaſtner erlitt ſo ſchwere Brandwunden om Körper, daß er ſeinen Verletzungen erlag. — Frankfurt a. M., 24. April. Ein dreifacher Selbſtmord hat ſich unter ganz eigenartigen Um⸗ ſtänden in den frühen Morgenſtunden des Sonntags in Frankfurt a. M. ereignet. Die nervenkranke Ehefrau des früheren Feldwebelleutnants und jetzigen Oberaufſehers des ſtädtiſchen Reinigungsweſens Frau Auguſte Lück und deren ſchöne 22jährige Tochter Emmy hatten den Plan gefaßt, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Gegen 5.30 Uhr früh verließ die Tochter ihr Zimmer in der erſten Etage und begab ſich in das Schlaf⸗ zimmer der Eltern, in dem in dieſer Nacht auf Wunſch der Mutter auch der zwölfjährige Sohn Alfred ſchlief. Schon am Tage vorher hatten ſich die Frauen ein großes Quantum Trional verſchafft, von dem ſie beim Schlafen gehen unter einem Vorwande dem Knaben drei bis vier Pulver einflößten. Die Tochter weckte die Mutter und trug mit ihrer Hilfe den ſchlafenden Knaben in ein drei Räume weiter liegendes Wohnzimmer. Anſcheinend hatte die Frau auch am Abend ihrem Ehemanne Lin Schlaf pulver eingegeben, da er nicht hörte, wie die beiden Frauen den Knaben und das geſamte Bettzeug aus ſeinem Schlafzimmer herausholten. Im Wohnzimmer nahmen die Frauen je ein Trionalpulver, öffneten die Gas leitung und ſchraubten den Brenner ab, ſo daß das Gas in großen Mengen ausſtrömte. Drei Stunden ſpäter fand man die drei Perſonen als Leichen vor. Fünf Aerzte ſtellten Wiederbelebungsverſuche an, die aber erfolglos waren. Auf einem hinterlaſſenen Zettel teilte die Tochter mit, daß die Krankheit der Mutter ſie beide veranlaßte, in den Tod zu gehen, und daß ſie den Knaben mitnähmen, damit er nicht allein ſtände. Man nimmt an. daß Emm Lück zu dem Schritt andere Motive hatte. Sie war vor drei Jahren von einem nach Frankfurt kommandierten argentiniſchen Artillerieoffizier unter dem Verſprechen der Ehe veranlaßt worden, mit ihm nach Argentinien zu reiſen, und kehrte vor drei Wochen allerdings un⸗ vermählt in das Elternhaus zurück. Hanau, 24 April. Der Zeugfeldwebel Müller aus Hanau, der ſeine Geliebte, eine Beamtentochter, ermordete, ſich aber mit der Strafe von 15 Jahren Zuchthaus nicht begnügte, ſondern ſchwerere Sühne ver⸗ langte und von der Berufungsinſtanz zum Tode ver— urteilt wurde, hat abſichtlich die Friſt zur Ein⸗ legung ſeiner Reviſion beim Reichsmilitärgericht ver⸗ ſtreichen laſſen. Als man ihm nahelegte, ein Gnaden geſuch beim Kaiſer einzureichen, erwiderte er:„Ich will nicht begnadigt, ſondern hingerichtet wer⸗ den. Es dauert mir ſo wie ſo ſchon zu lange, bis mein Todesurteil vollſtreckt wird.“ Ein Eiſenbahnzug in eine Schlucht geſtürzt. In der britiſch⸗ſüdafrikaniſchen Kapkolonie öſt⸗ lich von der Flgoabai hat ſich am Samstag ein fürch⸗ terliches Eiſenbahnunglück ereignet: Wie aus Kapſtadt telegraphiert wird, ſtürzte ein Zug der Kowie⸗Eiſenbahngeſellſchaft mit 60 Paſſagieren von der 20 Kilometer von Grahamstown in der Nähe von Port Alfred gelegenen Blaukranzbrücke, die eine tiefe Felfenſchlucht überſpannt. Die Lokomotive und die Ten⸗ der ſtürzten nicht mit. 21 Perſonen wurden getötet und 20 weitere mehr oder minder ſchwer verletzt. Eine ausführlichere Meldung beſagt: Als der von Port Alfred nach Grahamstown gehende Zug über die Blaukranzbrücke fuhr, ſtürzte dieſe ein, und der die Paſſa⸗ giere enthaltende Teil des Zuges fiel in die Schlucht. Nur die Lokomotive und zwei Güterwagen entgingen dem Abſturz. Ein Rettungszug mit Aerzten und Ambulanzen wurde von Grahamstown abgeſchickt. Die Brücke über⸗ ſpannte einen 250 Fuß tiefen Abgrund in einem Bogen und war baukünſtleriſch die eleganteſte in der ganzen Kolonie. Die Anzahl der Toten wird auf 20 angegeben. Unter den Toten ſowohl wie den Verwundeten befinden ſich viele Frauen und Kinder. Der Schaff⸗ ner ſprang vom Zuge und entkam unverſehrt. Man glaubt, daß noch mehrere Europäer und Eingeborene unter den Trümmern liegen, die ſo ſchnell wie möglich fortge⸗ räumt werden. Der Zug mit den Verwundeten und Toten wurde um Mitternacht in Grahamstown erwartet.— Nach einer Meldung aus Johannesburg wird die Zahl der Toten auf 30 angegeben. Im vorigen Monat hat ſich, wie noch in friſcher Er⸗ innerung iſt, ein ähnliches Eiſenbahnunglück zugetragen. Am 25. März ſtürzte der Expreßzug der Atlantic-Küſten⸗ Linie bei Ocilla(Georgia) von der Hängebrücke hinab, wobei vierzig Paſſagiere den Tod fanden. 200 000 Mark beim„Noten Kreuz“ unterſchlagen. :: Im Deutſchen Frauenverein vom Roten Kreuz für die Kolonien ſind bedeutende Unterſchlagungen ent⸗ deckt worden, die der langjährige Schatzmeiſter des Ver⸗ bandes, Ingenieur und Baumeiſter Hugo Wölfer in Ber⸗ lin, zehn Jahre hindurch begangen hat. Die Höhe der von Wölfer defraudierten Summe beläuft ſich auf mehr als 200 000 Mark. Wölfer iſt angeblich geiſteskrank und in einem Sana⸗ torium untergebracht worden. Er war als Baumeiſter bei der Tiefbaudeputation des Berliner Magiſtrats ange⸗ ſtellt und gehört als Beamter noch der Stadt an. Seit zehn Jahren verſah er ehrenamtlich das Amt des Schatz⸗ meiſters. Die Reviſionen, die alljährlich vorgenommen wurden, ergaben auch in den erſten Jahren ſeiner Tätig⸗ keit nichts. Im vorigen Sommer jedoch liefen mehr⸗ fach Klagen von Mitgliedern ein, die Beiträge geleiſtet hatten und trotzdem gemahnt wurden, zu bezahlen. Dieſe Klagen häuften ſich. Die Präſidentin des Vereins, Ex⸗ zellenz v. Stephan, die Witwe des bekannten Poſt⸗ miniſters, legte deshalb Herrn Wölfer nahe, ſich doch eine Hilfskraft zu nehmen. Wölfer lehnte aber dieſe Hilfs⸗ kraft mit der Begründung ab, daß alle Geſchäfte des Schatzmeiſters in einer Hand vereinigt ſein müßten, und daß er auch allein fertig werden könne. Dabei blieb es auch in der erſten Zeit. Als aber die Klagen neuerlich immer häufiger wurden, beſchloß der Vorſtand, Wölfer ſeines Amtes als Schatzmeiſter zu entheben. Er ſperrte gleichzeitig das Guthaben des Vereins bei der Seehandlung. Auf dieſen Beſchluß des Vorſtandes antwortete Wölfer in einem indignierten Briefe, in dem er ſeiner Verwunderung darüber Ausdruck gab, daß man ihm nach 10 jähriger treuer Pflichterfüllung in einer der⸗ artigen Weiſe begegne. Mittlerweile hatte aber der Vor⸗ ſtand die Treuhand ⸗Geſellſchaft und zwei Bücherreviſoren mit der Prüfung der Kaſſenbücher beauftragt. Die Ermittelungen über dieſe Unterſchlagungen ſind noch nicht ganz abgeſchloſſen. Die Tätigkeit des Vereins wird durch die Unterſchlagungen nicht berührt. Wölfers Doppelleben. „ Wölfer iſt verheiratet und hatte in der Halleſchen⸗ ſtraße 19 eine Fünfzimmerwohnung. Seine öffentliche Lebensführung war nach den bisher angeſtellten Ermitte⸗ lungen ziemlich beſcheiden. Doch hat Wölfer jedenfalls ein Doppelleben geführt. Während er nach außen hin der brave, pflichtgetreue Beamte war, der beſcheiden auftrat, hat er in Wirklichkeit mehrere Geliebte gehabt, er hat viel beim Toto geſpielt und ſoll auch an der Börſe ſpekuliert haben. Der Gummiſchlauch als Erziehungsmittel. „ Kaſſel, 22. April. Ein Prügelprozeß hat ſich in Heſſen in aller Stille vorbereitet. Es handelt ſich um Mißhandlungen von Zöglingen in der heſſiſchen Zwangserziehungsanſtalt Rengshauſen. Die ſehr um⸗ fangreiche Anklageſchrift ſpricht von zahlreichen Fällen fortaeſetzter Mißhandlungen mit ge⸗ 1 9 f da nie. in füͤrch, i em 3 deren bon Nähe bun line tit d die Len getötet letzt. an. Seit es Schatz genommen let Tälig⸗ en mehr⸗ e geleiſtet len. Diese engen ſind ingen Peteins s Ble jahrlichen Werkzeugen, die an begangen worden ſein ſollen. Angeklagt ſind ſechs Perſonen, der Stadtmiſſionar Bez und die Diakone Mewz, Landemann, Schnei⸗ der, Welker und Niebeling. Als Nebenkläger tritt der Goldarbeiter John aus Hanau auf. Nach dem Er⸗ öffnungsbeſchluß iſt der Stadtmiſſionar Bez der Hauptan⸗ geklagte; ihm werden allein 30 Mißhandlungsfälle zur Laſt gelegt. Die übrigen Angeklagten werden einer er⸗ heblich geringeren Anzahl von Mißhandlungsfällen be⸗ ſchuldigt. Die Angeklagten erklären ſich im allgemeinen für nichtſchuldig. Sie hätten wohl, wie ſie in ihrer Ver⸗ nehmung angeben, ab und zu widerſpenſtige Zöglinge ge⸗ züchtigt, doch ſeien dieſe zuvor eindringlichſt ermahnt worden. Erſt, wenn das nichts gefruchtet, hätten ſie mit dem Gummiſchlauch ſechs bis acht Hiebe bekommen. Der Gummiſchlauch ſei als offizielles Züchtigungsmittel in der Anſtalt eingeführt geweſen. Es ſei in Rengshauſen ein ganz ſchlechtes Zöglingsmaterial vorhanden geweſen, das eine ſtrenge Zucht erfordert hätte. So ſei der Ange- llagte Mews einmal von einem Zögling überfallen und gewürgt worden, ſo daß er in ernſte Lebensgefahr ge⸗ kommen ſei. Nur durch das Hinzukommen eines anderen Diakons ſei der meuternde Zögling ſchließlich überwältigt worden. Mit Rückſicht auf dieſen und ähnliche Vorfälle ſei einmal ſogar der Vorſchlag gemacht worden, die Wärter mit Revolvern zu verſehen, doch ſei dieſer Plan nicht verwirklicht worden. In der Verhandlung vom Samstag erklärte ein Zögling, daß er ſechs bis ſieben Jahre in der Anſtalt zugebracht und tüglich dreimal furchtbare Hiebe erhalten habe. Ein anderer Zögling erhielt eines Tages 200 Hiebe mit dem Gummiſchlauch und war danach kör⸗ perlich ſo erſchöpft, daß er ſich nur mühſam fortſchleppen konnte. Zwangszöglingen Aus Stadt und Land. Ein ſchweres Unglück bei der Artillerie. Von einem ſchweren Unfall wurde das Feldartillerie-Regiment Pr. 6 in Breslau heimgeſucht. Gegen Mittag hatte eine Batterie zu einer kurzen Raſt ein Bauerngehöft in Mochbern aufgeſucht. Die Mannſchaften lagerten zum Teil auf der Erde, als durch einen ſcharfen Windſtoß ein Scheunentor zugeworfen wurde. Das Pferd eines Geſchützes wurde dadurch ſcheu und riß die anderen mit ſich. Die Pferde raſten mit dem ſchweren Geſchütz über die zum Teil ruhenden Mannſchaften hinweg, wobei neun Soldaten verletzt wurden. Dem Kanonier Berger ging das Geſchütz direkt über die Bruſt, ſo daß ihm die Rippen in die Lunge eindrangen. An den Folgen dieſer Ver⸗ letzung ſtarb Berger bald nach der Einlieferung in das Garniſonlazarett. „Prinz Heinrich im Aeroplan. Prinz Heinrich von Preußen beabſichtigte am Samstag morgen mit einer Euler-Flugmaſchine auf dem Truppenübungsplatz Darm⸗ -ſtadt einen Stundenflug zu abſolvieren. Der Prinz hielt ſich mit ſeiner Maſchine in einer durchſchnittlichen Höhe von 150 Meter und durchflug etwa 10 Runden. Die Luft war ſo dunſtig, daß man zeitweiſe den Flieger nicht mehr mit den Augen verfolgen konnte. Nach etwa 40 Minuten entſtand am Zylinder ein Defekt, und der Prinz mußte deshalb die Landung vornehmen, die im ruhigſten Gleit⸗ ſlãẽg vor ſich ging. Die zurückgelegte Geſamtſtrecke betrug 51 Kilometer. Rechtsanwalt und Meineidsanſtifter? Der kürz⸗ lich aus dem Anwaltsſtande ausgeſtoßene Rechtsanwalt Dr. Roßteutſcher in Koburg iſt jetzt unter dem Ver⸗ dacht der Verleitung zum Meineid, Betrugs, Urkunden⸗ fälſchung und Unterſchlagung verhaftet worden. Ein Schiffsunglück an der iriſchen Küſte. Das große Segelſchiff„Falls“ aus Garrey, das mit einer Weizenladung aus Port Pirrie kam, ſtran⸗ dete Freitag nacht bei Kinſale in Irland. Ein Boot mit dreizehn Mann landete bei Queenstown, ein zweites Baot mit fünf Mann fehlt. Der Kapitän und der Reſt der Mannſchaft ſind noch an Bord. Schleppdampfer gingen nach dem Wrack ab, das ſich in gefährlicher Lage befindet. Großfeuer in Paris. Am Freitag abend brach um 10 Uhr in der Fabrik von Gueret u. Co. auf dem Boule⸗ vard de la Gare in Paris Feuer aus, das binnen zwei Stunden die geſamten rieſigen Fabrikanlagen zerſtörte. Der Schaden ſoll mehrere Millionen be⸗ tragen. Allein die Zeichnungen in den Bureaus waren etwa eine halbe Million wert. Die Totenglocke des Glöckners. Der Glöckner des Arſenals von Cherbourg hat am Freitag auf eigen⸗ tümliche Weiſe ſeinen Tod gefunden. Der Glöckner Ger⸗ main hatte täglich etwa 20 Minuten lang mit einem Gehilfen zu läuten, um den Beginn der Arbeitsſtunden anzuzeigen. Es ſcheint nun, daß ihm das Seil aus der Hand geglitten iſt und ſich um ſeinen Hals ſchlang. wodurch der Mann von der Glocke in die Höhe emporge⸗ zogen und dadurch erdroſſelt wurde. ** Grubenunglück auf Zeche Lukas bei Dortmund. Auf Zeche Lukas ereignete ſich am Sonntag gegen Mitter⸗ nacht ein ſchweres Grubenunglück. Auf Sohle 1 des Schachtes 2 wurde ein Gedinge von vier Mann von Schlagwettern überraſcht. Während ſich drei Mann in Sicherheit bringen konnten, fiel der vierte ohnmächtig zu Boden. Die ſchnell herbeigerufenen Rettungsleute, 15 Mann, fielen bei dem Verſuch, den Betäubten in Sicherheit zu bringen, meiſt von den giftigen Gaſen betäubt, ohnmächtig nieder. Darunter befand ſich der Grubeninſpektor Limberg, der, als man ihn zu Tage brachte, bereits tot war. Schließlich wurde die Dortmunder Feuerwehr geholt, die nach und nach 11 Betäubte aus dem Schacht herausholte und mit Auto⸗ mobilen ins Krankenhaus brachte. Bei dieſen Rettungs⸗ arbeiten ſind auch einige Feuerwehrleute unter Vergif⸗ tungserſcheinungen erkrankt und gleichfalls nach dem Krankenhaus überführt worden. Die Rettungsabteilungen der benachbarten Zechen ſind in die Grube gefahren, um feſzzuſtellen, ob ſich noch weitere Opfer an der Unfall⸗ ſtelle befinden. Das Unglück ſoll dadurch entſtanden ſein, daß ſich ein Flöz entzündete. Eine von der Zechen⸗ verwaltung ausgegebene Mitteilung ſchildert das Unglück auf der Zeche Lukas als nicht ſo groß, als anfangs be⸗ fürchtet worden war. Beſtätigt wird der Tod des Be⸗ triebsinſpektors. *Maſſenunfall auf einer Straßenbahn. Am Sonn tag abend um ½%8 Uhr ereignete ſich auf der von Prüfe ning nach Regensburg führenden Straßenbahn ein ſchweres Unglück. Auf noch unaufgeklärte Weiſe ent⸗ aleiſte ein mit Ausflüglern vollbeſetzter Wagen mit beiden Anhängewagen. Der erſte Wagen fuhr mit aller Wucht an einen Baum. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden 5 Perſonen ſchwer und 13 leichter verletzt. Eine Frau erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß an ihrem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. * Die Aviatik hat jetzt auch in Deutſchland wieder ein Opfer gefordert. Hauptmann v. Oidtmann, der am vergangenen Sonntag mit dem Ballon„Nordhauſen“ ſchwer verunglückte, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. ** Selbſtmord um jeden Preis. In Rohrſchach am Schweizer Bodenſeeufer ließ ſich eine 50 Jahre alte Frau von einem Burſchen auf den See hinausrudern und ver⸗ ſprach ihm fünf Francs, wenn er ſie an eine tiefe Stelle bringe. Plötzlich ſprang die Frau ins Waſſer und biß den Burſchen, der ſie zu retten verſuchte, in die Hand. Ein zufällig vorüberfahrender Dampfer ſetzte ſein Ret⸗ tungsboot aus, deſſen Inſaſſen die Lebensmüde aus den Fluten fiſchten. Vom Dampfer wollte ſich die hart⸗ näckige Selbſtmörderin abermals in den Boden⸗ ſee ſtürzen, wurde aber daran verhindert. Nach der Landung konnten zwei herbeigerufene Schutzleute ſie kaum zurückhalten, ſich vor einen Eiſenbahnzug zu werfen. ** Zwei Opfer des franzöſiſchen Winzeraufſtandes. In dem Gefängnis von Epernay hat ſich der verhaftete 18 Jahre alte Winzer Talland auf eigenartige Weiſe ums Leben gebracht. Aus den Faſern eines ſpani⸗ ſchen Rohres drehte er ſich eine Schlinge, welche er an dem Tiſchbein befeſtigte, dann kniete er nieder und ließ ſich, die Schlinge um den Hals, auf den Fußboden fallen. Man hatte ihn unter dem Verdachte feſtgenommen, an den Plünderungen beteiligt geweſen zu ſein. In Epernay wurde ein Weinbauer beerdigt, der bei einer Ka⸗ vallerieattacke ſo ſchwer verwundet wurde, daß er an den Verletzungen geſtorben iſt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Ein Großfeuer äſcherte in Balhorn bei Kaſſel ſieben Gehöfte mit allen Vorräten und Maſchinen ein. Der Rendant Otto Altſtäd vom Königlichen Hafen⸗ bauamt in Neufahrwaſſer hat 10000 Mark unter⸗ ſchlagen und iſt vermutlich nach Berlin geflüchtet. In Bittermark verletzte ein Steinbrucharbeiter ſeine liederliche Frau durch vier Revolverſchüſſe ſchwer und ſtellte ſich dann ſelbſt der Polizei. Auf dem Bahnhof in Schneidemühl Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen. Eine An⸗ zahl Wagen entgleiſten. Lokomotiv- und Zugführer und acht Reiſende wurden verletzt. Eine Feuersbrunſt zerſtörte am Kai des Hafens von Dünkirchen 200 Ballen Baumwolle aus Auſtra⸗ lien. Der Schaden wird auf eine Million Franken be⸗ ziffert. 5 ſtieß ein Scherz und Erntt. — as Droſſelneſt in der Laterne. Auf dem Hofgarten des Schöneberger Polizeipräſidiums, Hauptſtraße 107, be⸗ findet ſich über der Hoftür eine große ſechsſcheibige Glas⸗ laterne, die ſeit Jahresfriſt, nach Einrichtung der elektri⸗ ſchen Beleuchtung, außer Betrieb geſetzt iſt und an der eine Scheibe fehlt. Dieſen Umſtand hat ſich ein Schwarzdroſſel⸗ paar, das in den beiden letzten Jahren in einem inzwiſchen gefällten Kaſtanienbaum niſtete, zunutze gemacht und ſein Neſt diesmal in der Laterne gebaut. Aus den Fenſtern des Polizeipräſidiums können die Beamten jetzt beobachten, wie in dem„Glashaus“ das Droſſelweibchen brütet. — Um das Grab Gutenbergs, des Erfinders der Buch⸗ druckerkunſt, ſtreiten ſich bekanntlich die Mainzer und die Eltviller. Die Eltviller ſind ganz beſtimmt der Anſicht, daß Gutenberg da begraben liege, wo er geſtorben iſt, und das iſt eben Eltville. Deshalb hat der Eltviller Verſchö⸗ nerungsverein beſchloſſen, dem Erfinder der Buchdruckerkunſt in Eltville ein Denkmal zu ſetzen. — Neue Ergebniſſe in der Lepraforſchung hat der be⸗ kannte Bakteriologe Couret zu verzeichnen. Er iſt zu dem Reſultat gelangt, daß die Urſache des Ausſatzes in dem Genuſſe von Fiſchen und Auſtern zu ſehen fei. Tatſächlich iſt die Lepra am häufigſten an Küſtenſtrichen zu finden. Dr. Couret erklärt, daß ſeine an Fiſchen vor⸗ genommenen Verſuche ergeben hätten, daß der Leprabazillus ſich in kaltem Waſſer ebenſo fortentwickele wie in warmem. alle Leprakranken haben ſich ihre Krankheit durch den Genuß einer Nahrung zugezogen, die ſie aus dem Meere bezogen. — Eine neue Ausdrucksmöglichkeit für Liebende iſt jetzt in Frankreich erfunden worden. Bekanntlich gibt es für Liebesleute ſchon eine ganze Menge„Sprachen“. So die Briefmarkenſprache, die Fächerſprache, die Blumenſprache und vieles andere. Neuerdings ſoll nun auch der Handſchuh dieſem Zwecke dienen. Der Handſchuh hat und ſpielt auch noch heute im Minnedienſte eine große Rolle. Eine dank⸗ bare Aufgabe für Forſcher, die nichts anderes zu tun haben, wäre es, feſtzuſtellen, in welcher Epoche eines galanten Zeitalters der Handſchuh ſchon eine ähnliche ſtumme Sprecher⸗ rolle geſpielt hat. Die hauptſächlichſten Regeln für die „Handſchuhſprache“ ſind folgende. Will die Geliebte „ja“ ſagen, ſo läßt ſie einen Handſchuh fallen; will ſie aber etwas verneinen, ſo rollt ſie einen Handſchuh in der rechten Hand zuſammen. Will die Dame von einem Kavalier begleitet ſein, ſo ſchlägt ſie einen Handſchuh leicht gegen die linke Schulter; ein halb abgeſtreifter Handſchuh bedeutet dagegen:„ich verzichte und möchte allein nach Hauſe gehen.“ Hat der Kavalier die Liebe der Dame verſcherzt, ſo deutet ſie ihm das an, indem ſie, allerdings wenig ſinnreich, ſich mit einem Handſchuh an das Kinn ſchlägt. Iſt Liebe da⸗ gegen in Haß verwandelt worden, und will man dieſen Haß zum Ausdruck bringen, ſo krempelt man einen Hand⸗ ſchuh vollſtändig um. Die höchſte Liebe wird ausgedrückt, indem man beide Handſchuhe zu gleicher Zeit fallen läßt, womit dann gleich ein prächtiger Anknüpfungspunkt gefunden wäre. Wer in höchſter Aufregung um die Geliebte ſich be⸗ findet, muß mit den Handſchuhen die Hand ſchlagen. Zu letzterem Experiment wäre allerdings gar keine Handſchuh⸗ ſprache nötig, denn temperamentvolle Leute machen auf dieſe Weiſe ſchon die meiſten Handſchuhe entzwei. Düten und Beutel gute Qualitäten, in allen Größen und ſortiert in 5 ver- ſchiedenen Farben zu Fabrik⸗Preiſen ſtets zu haben in der —.— eee Städt. Spiel- u. Jeſthaus in Worms. Berliner Operetten- Enſemble. Mit Henny Ernſt und Heinz Hanns vom Zentral⸗ Theater, Berlin. Freitag, 28. April, 7 Uhr:„Miß Dudelſack.“ Operette in 3 Akten v. Fr. Grünbaum und H. Reichert. Muſik v. Rud. 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