BJ * FEE — — — 22 232 — 1 f Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. —— Nr. 20 Erſcheint Dienstags Donnerstags Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, cher Grenzbote) und Samstags. Beilagen: Viernheimer Zeitung (Heſſi iſch⸗badiſ Amtsblatt der Großherzaglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Bei größeren „Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Rathausſtraße Nr. 19 —. —— Donnerstag, den 27. April 1911. „77 2c. Jahrgang. —————— A eine Tat auch nach ausländiſchem Rechte mit Strafe lebte ein Herr Saturnin Siadoux, und dieſer Mann uf die Täti keit der 12 ſeine Tat auch ech 5 5 f k 9 St af⸗ bedroht iſt. Dagegen hat die Kommiſſion den Vor⸗ ward eines Tages, aus Gründen, die uns nicht; inter⸗ ſchlägen des Vore fes hinſichtlich der ſoger te ſſiere dem Metzger Contragel ermordet. Der rechts ommiſſi ſchlägen des Vorentwurfes hinſichtlich der ſogenannten eſſieren, von 9 0 ton, Delikte, Mörder beichtete ſeine Untat Chaubard, der ob des Ge⸗ die bekanntlich am 4. April ihre Beratungen wieder auf genommen hat, ſind aller Blicke gerichtet. Ihre Auf gabe beſteht bekanntlich darin, auf der Grundlage des im Jahre 1909 veröffentlichten Vorentwurfs den Entwurf eines neuen Strafgeſetzbuches aufzuſtellen. Von wie ein⸗ ſchneidender Wichtigkeit die Verabſchiedung des Entwurfs noch in dieſer Reichstagstagung iſt, das haben wir ſchon wiederholt nachgewieſen und im einzelnen begründet. Es iſt daher erfreulich, zu erfahren, daß die Beratungen der Kommiſſion einen guten und erfolgverheißenden Fort⸗ gang nehmen. Sie hat bereits den erſten Abſchnitt des Strafrechts erledigt, und es dürfte für die Allgemein⸗ heit von weitgehendſtem Intereſſe ſein, die weſentlich⸗ ſten Beſchlüſſe kennen zu lernen. Wir können uns an dieſer Stelle natürlich nur auf das Wichtigſte beſchränken: Die Dreiteilung der ſtrafbaren Handlungen in Ver brechen, Vergehen und Uebertretungen ſoll beibehalten werden. Die Frage, nach welcher Beurteilung dieſe Tei lung erfolgen ſoll, wird aber erſt nach Erledigung des Strafenſyſtems entſchieden werden. Im Zuſammenhang damit iſt auch die Erörterung darüber, ob das Polizei⸗ unrecht aus dem Strafgeſetzbuch ausgeſchieden werden ſoll, vorläufig zurückgeſtellt worden. Die zeitliche und räumliche Geltung des Strafge⸗ ſetzes will die Kommiſſion im weſentlichen nach den Vor⸗ ſchlägen des Vorentwurfes, jedoch mit verſchiedenen Er⸗ gänzungen, regeln. Es ſoll demnach beim Wechſel der Strafgeſetzgebung grundſätzlich das dem Täter günſtigſte Geſetz angewendet werden, doch ſollen einzelne ſichernde Maßnahmen, unabhängig davon, ob das alte Geſetz ſie kannte, zur Anwendung gelangen. Für das Einführungsgeſetz ſind gewiſſe Ueberleitungs beſtimmungen vorbehalten, insbeſondere über Aende rungen im Strafvollzug, den etwaigen Ausſchluß von Straffolgen oder Nebenſtrafen, die das neue Geſetz aus drücklich mißbilligt, und über den Wegfall der Straf⸗ vollzugsfähigkeit Jugendlicher, falls das neue Geſetz die Altersgrenze erhöht. Die Vorſchriften über das internationale Strafrecht ſind Gegenſtand eingehendſter Beratung geweſen. Im Gegenſatz zum geltenden Recht hat der Vorentwurf vorge⸗ ſchlagen, daß ſtrafbare Handlungen eines Deutſchen im Auslande, die nach unſerem Recht als Verbrechen oder Vergehen anzuſehen ſind, auch dann im Inlande ver⸗ ſolgbar ſein ſollten, wenn die Tat nach dem am Be⸗ gehungsort geltenden Rechte ſtraflos iſt. Dieſe in der Kritik vielfach als eine Ueberſpannung des Nationalitäts⸗ gedankens angefochtene Beſtimmung chat die Kommiſſior nicht gebilligt, ſie will zum geltenden Rechte zurück⸗ U kehren und den D eutſchen arundſätzlich nur ſtrafen, wenn Entlarvt Roman von Feller. 41(Nachdruck verboten) „Ich finde es begreiflich,“ unterbrach ihn Schulz; „aber Sie werden es auch begreiflich finden, daß man in einer ſolchen verwickelten Angelegenheit innerhalb einer ſo kurzen Zeit nicht viel erreichen kann.“ „Haben Sie etwas erreicht?“ fragte Roſa. „Ja, mein Fräulein, etwas, vielleicht ſehr viel.“ „Bitte, teilen Sie es uns mit.“ Flehend blickte das Mädchen ihn an, aber der Rentner ſchüttekte ablehnend das Haupt. „Noch muß ich ſchweigen,“ ſagte er,„eine Ent⸗ hüllung meines Geheimniſſes würde mir ſelbſt die nötige Ruhe und Sicherheit rauben.“ „Auf unſere Verſchwiegenheit dürfen Sie trauen!“ entgegnete Werner. „Ich zweifle nicht daran; noch nicht reden.“ „Wer iſt der Schuldige?“ fragte Theodor, zitternd vor Ungeduld. „Wenn ich Ihnen das ſage, werden Sie raſch den Zuſammenhang erraten. Ich bitte Sie, dringen Sie nicht in mich, es iſt mir unangenehm, Ihnen aus⸗ weichende Antworten geben zu müſſen, und doch kann und darf i ch nicht anders. Ich hoffe, wir werden über⸗ morgen die volle überzeugende Gewißheit haben, damit laſſen Sie ſich begnügen. Ich komme, Sie um Ihren Beiſtand zu bitten, Herr Fels. Dieſer Brief muß morgen in D. zur Poſt gegeben werden; wollen Sie das über⸗ zehmen?“ aber wie geſagt, ich darf Weltverbrechen, das heißt der die ohne Rückſicht auf die Staatsangehörigkeit des Täters und den im Aus⸗ lande belegenen Ort der Begehung im Inlande verfolg⸗ bar ſind, zugeſtimmt. Es ſollen daher nicht nur, wie bisher, Hochverrat, Münzver ehen und Amtsdelikte deut⸗ ſcher Beamten Weltverbrechen ſein, ſondern auch der Mein⸗ eid in einem bei der Nutſchen Be hörde e igen Ver⸗ fahren, außerdem aber alle Verbrechen und Vergehen gegen Deutſche oder gegen Beamte des Reiches, eines Bundesſtaates oder eines Schutzgebietes und andererſeits alle von ſelchen Beamten begangenen Verbrechen und Vergehen ohne Rückſicht darauf, ob ſie auf amtliche Tätig⸗ keit Bezug haben. Weiter ſollen der Frauenhandel, Sklavenraub und Sklavenhandel und die Verbrechen des Sprengſtoffgeſetzes als Weltverbrechen behandelt werden. Bekanntlich beabſichtigt die Reaierung, wie ſie offi⸗ ziös kundgegeben hat, der Kommiſſion eine Denkſchrift vorzulegen über den ſozialdemokratiſchen Terrorismus gegenüber Arbeits willigen und ſonſtigen ſchweren Streik⸗ ausſchreitungen. Eine Verſchärfung der Strafen ſoll wunſchgemäß auf dieſem Gebiete im neuen Strafrecht vorgeſehen werden. Darüber wird in der radikalen Preſſe viel Lärm gemacht, als ſei von der Regierung beabſichtigt, ein neues Zuchthausgeſetz in die Strafprozeßreform ein- zuſchmuggeln. Jedermann weiß nun, daß das Centrum für eine Ausnahmegeſetzgebung in irgend welcher Form nicht zu haben ſein wird. Deshalb trauen wir der Re⸗ gierung eine ſolche Unllugheit nicht zu. Denn ſie würde für ihren Entwurf kaum auf eine genügende Mehrheit im Reichstage zu rechnen haben. Die Schreier täten alſo gut, ruhig Blut zu bewahren, und erſt einmal den In⸗ halt der angekündigten Denkſchrift abzuwarten. Den einzigen bewieſenen Bruch des Beichtgeheimniſſes, den die Geſchichte kennt, teilt die„Germania“ anläßlich der ſchuftigen Behauptungen des abgefallenen Prieſters Verdeſis, der den Papſt in lügenhafter Weiſe des Bruches des Beichtgeheimniſſes beſchuldigt, mit. Es handelt ſich um den Fall des Prieſters Chau⸗ bard, der ſich im Jahre 1700 ereignete. Dieſem durch⸗ aus würdigen, ſchon bejahrten Prieſter begegnete das Furchtbare, daß er der einzige katholiſche Geiſtliche wurde, von dem es feſtſteht, er habe das Beichtſiegel verletzt! Wie konnte ſolches geſchehen? Es waren ſchauerliche Um⸗ ſtände, die den unglücklichen Mann dazu brachten. In Croix Daurade, dem Ort, wo Chaubard Pfarrer war er lieat in der Nähe von Toulouſe—. „Wert 30 Mk., an Herrn Notar Müller,“ las Theo⸗ dor, als er einen Blick auf die Adreſſe des ziemlich umfangreichen Briefes warf.„Bezieht es ſich auf unſere Angelegenheit?“ „Fragen Sie nicht!“ „Nun wohl, ich übernehme es gern.“ „Wenn Sie morgen früh mit dem erſten Zuge ab⸗ reiſen, ſo können Sie noch vor Mittag in D. den Brief zur Poſt geben. Ich lege beſonderen Wert darauf, daß dies geſchieht; der Brief muß morgen abend hier ein— treffen.“ a „Es ſoll geſchehen.“ „Sie werden die Reiſe natürlich niemanden verraten. Am beſten kehren Sie erſt am Abend mit dem letzten Zuge zurück und verlaſſen ſo raſch als möglich den Bahnhof.“ „Kann ich nichts in de „Nein, wäre ich nicht hier an den Ort gefeſſelt, würde ich ſelbſt die kleine Reiſe machen; aber ich muß auf meinen Poſten bleiben. Gedulden Sie ſich nur noch zwei Tage, ich hoffe, binnen dieſer Zeit das Rätſel zur Zufriedenheit aller zu regeln. Nehmen Sie ſich aber in Acht, Herr Fels, daß die Siegel nicht verletzt werden— und dann gute Nacht.“ Er näherte fich der Tür, Theodor folgte ihm. „Wollen Sie mir denn gar nichts verraten?“ fragte der junge Mann, als die beiden draußen an der Treppe ſtanden. „Nichts!“ erwiderte Schulz iſt ein Hitzkopf und Sie—, ein leidenſchaftliches Temperament. denken, daß ich Ihnen gern Gewißheit geben möchte; Sache tun?“ fragte Werner. ruhig.„Der alte Mann die Jugend hat in der Regel Sie können ſich woh! hörten ganz verſtört wurde. Dieſes verſtörte, Weſen des Prieſters bald nach dem Mord fiel den drei Söhnen des Herrn Siadoux auf, und ſie ſchloſſen daraus, daß Chaubard in der Beichte Näheres über die Tat von dem unbekannten Täter erfahren habe. Sie wollten aber ihren Vater unter allen Umſtänden rächen und beſchloſſen, den Namen zu erfahren. Unter irgend einem Vorwand baten ſie Chaubard in ihr Haus; kaum war er dort angelangt, als ihn die drei Söhne in einen Raum ſchafften, in dem ein rieſiger Keſſel voll ſiedenden Leinöls ſtand, und nun legten ſie dem Bedauernswerten die Frage vor, ihnen den Namen des Mörders ihres Vaters zu nennen. Chaubard weigerte Jich, da er dieſen Namen nur durch die Beichte kenne. Da erklärten ihm die jungen Leute, daß ſie ihn lebendigen Leibes in das ſiedende Oel werfen würden, falls er bei ſeinem Schweigen verharre. Sie gaben ihm fünf Minuten Zeit zur Ueberlegung. Chaubard rief aus, lieber den Tod er⸗ leiden zu wollen, als ſeine heilige Pflicht zu verlet 3 Als er auf erneute Aufforderung ſich weigerte, hobe ihn die„ empor und hielten ihn über das ſiedende Oel. Da, im letzten ſchrecklichen Augen⸗ blick iſt 85 alte Prieſter ſchwach geworden und hat um ſein Leben gefl eht, hat geſagt, er werde reden. Man trug ihn auf einen Stuhl und ſein erſtes Wort war die Bitte um ein Kruzifix; als er es erhalten, küßte er es in⸗ brünſtig und ſagte:„Ich bitte Gott um Verzeihung für die Sünde, die ich zu begehen im Begriff bin“ und dann erſt nannte er auf Befragen den Namen des Mörders. Als er gef ſprochen, ſagte er nur noch:„Ich vergebe euch. Betet für mich, wenn meine Geit kommt.“ Und dieſe Zeit ſollte ſehr bald kommen. Die Brü⸗ der zeigten Contragel an und zwar unter der Begrün⸗ dung, daß ſie ſeinen Namen durch Bruch des Beicht⸗ geheimniſſes erfahren hätten. Die Folge war, daß auf Befehl des Parlaments von Toulouſe nicht nur Con⸗ tragel, ſondern auch ſie ſelbſt und Chaubard ver⸗ haftet wurden. Contragel ward zum Rad verurteilt, die Brüder Siadoux zum Galgen, aber es gelang ihnen. durch Hilfe des Kerkermeiſters nach dem Ausland zu ent⸗ fliehen, und in ſpäteren Jahren wurden ſie begnadigt. Das Erkenntnis gegen Chaubard lautete:„Es ſind ihm die Glieder einzeln durch das Rad zu brechen, dann ſoll er lebend auf den Scheiterhaufen gebracht und ver⸗ brannt werden“(das zuſtändige Gericht, das Chaubard hatte verhaften und richten laſſen. war ein weltliches). Gegen dieſes Urteil erhob ſich ein Sturm der Entrüſtung, denn die Bevölkerung hielt dafür, ſo viel mildernde Um⸗ ſtände ſtänden dem Delinquenten zur Seite, daß man ihn unmöglich verbrennen könne. Trotzdem ließ es das Parlament von Toulouſe bei dem erlaſſenen Urteil be⸗ aber ich darf es nicht und überdies habe ich ſie ſelbſt noch nicht. Auf Wiederſehen!“ Er verließ das Haus und trat ſpäter in das Ge⸗ bäude der Polizeidirektion. „Sie haben eine Unterredung mit mir gewünſcht,“ fagte der Polizeidirektor,„ich bin neugierig, was Sie mir bringen.“ „Nur einige Fragen, um deren gütige Beantwortung ich Sie bitten möchte,“ erwiderte der Rentner.„Erinnern Sie ſich noch, daß vor ungefähr zwei Jahren ein Rentner Haufeld in der Reſidenz plötzlich ſtarb und die dortige Behörde ſchrieb, daß „Daß ein begründeter Verdacht vorliege, der Rentner ſei vergiftet worden,“ fiel der Rentner ihm ins Wort. „„Ja, ich erinnere mich deſſen wohl.“ „Sehr gut, auf wen fiel der Verdacht?“ welches der „Auf ein junges Mädchen, Rentner in ſein Haus aufgenommen hatte.“ „So i ſtes. Dieſes Mädchen hieß Klara Sünter.— Sie zählte damals einundzwanzig Jahre und ihr Ruf war nicht der beſte. Sie verſchwand gleich nach dem Tode des Rentners und man wollte wiſſen, ſie habe am Tage vor dem Ableben des ſchon ziemlich bejahrten Herrn einen ſehr heftigen Auftritt mit ihm gehabt. Ihr leicht⸗ fertiger Lebenswandel fand nicht die Billigung Haufelds Sie hatte mehrfach heimlich ſein Haus verlaſſen und öffentliche Tanzlokale beſucht; er erfuhr es und drohte ihr, ſie ihrem Schickſal überlaſſen zu wollen.“ „Sie wiſſen das ja ſehr genau,“ ſagte der Direktor erſtaunt. Fortſetzung folgt. — r ſtehen, und es ward wirklich an dem armen Prieſter vollzogen mit der einzigen Milderung, daß er nach den Schlägen mit dem Rad auf dem Scheiter⸗ haufen erwürgt wird. l 5 N Brach alſo Chaubard nicht das Siegel, ward er in fiedendes Oel geworfen, brach er es, mußte er einen qualvollen Tod durch Henkershand erleiden. 1 Das iſt der Fall Chaubard, der einzige bewieſene Fall eines Bruches des Beichtgeheimniſſes. Gewiß, Chau⸗ bard hat gefehlt, hat geſündigt, andere Geiſtliche haben den Tod erlitten, ohne ihr Geheim⸗ nis preiszugeben: Aber trotzdem, wer will auf ihn den erſten Stein werfen? Eine Abſicht, zu fündigen, hat er niemals gehabt, und nur im letzten Augenblick iſt er in einer furchtbaren Zwangslage phyſiſch und pſychiſch zuſammengebrochen. Wer will deshalb den armen Prieſter verdammen? Chaubard war kein Märtyrer, aber ganz gewiß auch kein unwürdiger verräteriſcher Prieſter. Politiſche Nundſchau. H Ueber dir Vorbereitung einer neuen Zuchthaus⸗ vorlage wird in linksliberalen und ſozialdemokratiſchen Blättern viel Geſchrei gemacht. Die Erleuchtung hierzu kam diesmal auf dem Wege über Mecklenburg. Ein kleines Blatt in Mecklenburg hatte die Nachricht gebracht, daß eine ſtatiſtiſche Denkſchrift über Streikausſchreitungen der Kommiſſion zur Vorberatung des Strafgeſetzbuches vorge⸗ legt worden ſei. Und darob Zeter und Mordio bei den Roten und ihren Bundesgenoſſen, den Freiſinnigen! Aber wie immer, wenn viel Geſchrei gemacht wird, iſt wenig Wolle vorhanden. Die ganze ſenſationelle Affäre klärt ſich als ein Mißverſtändnis auf. Der Kommiſſion liegt allerdings eine Statiſtik vor, aber es handelt ſich um eine regelmäßig erſcheinende Kriminalſtatiſtik, in der die Verſtöße gegen den Paragraphen 153 der Gewerbe⸗ ordnung nur mit drei oder vier Zeilen abge⸗ tan werden. Und darum das Geſchrei von der Zucht⸗ hausvorlage und dem Ausnahmegeſetz gegen die Sozial⸗ demokratie! Die wüſte Aufregung iſt nicht anders zu er⸗ klären, als daß die Partei, deren ganze Weisheit darauf hinausläuft, alles zu„verungenieren“ vom ſchlechten Gewiſſen geplagt wird. 17 Mecklenburg iſt ein glückliches Ländchen. Mit der Verfaſſungsreform hat es dort noch gute Weile. Dafür planen aber die Geſetzgeber des Landes mit dem Ochſen— kopf im Wappen eine durchgreifende Steuer⸗ reform. Zu dieſem Zwecke werden am 15. Mai kom⸗ miſſariſch⸗deputatiſche Verhandlungen in Roſtock beginnen. Auf dieſe Weiſe bekommen die braven Mecklenburger wenigſtens eine Reform. Es lebe die Freiheit— Steuern zu bezahlen! () Mit dem„Weltfeiertag“, dem 1. Mai, haben die Sozialdemokraten alljährlich ihren Kummer. Wenn der erſte Wonnetag des Mais näher rückt, geht der Streit über eine„ganze“ oder„halbe“ Maifeier innerhalb der Ballonmützen⸗Organiſation los. Die beſonneren Ele⸗ mente, vor allen Dingen freie Gewerkſchaftskreiſe, wollen die Feier des 1. Mai am liebſten auf einen Sonntag, der dieſem Tage am nächſten liegt, verlegen. Andere wollen des Abends nach getaner Arbeit den 1. Mai würdig begehen und nur einige radikale Elemente ſchwärmen noch für die Phraſe, daß„alle Räder ſtille ſtehen“, wenn der„ſtarke Arm des Proletariats“ es will. Aber dieſe Radikalinskis ſind die Führer und reißen das Volk mit. So wird es denn auch wohl in dieſem Jahre wieder zu Kämpfen aus Anlaß der Maifeier kommen. Der„Verein Deutſcher Arbeitgeberverbände“ hat in einem Rundſchreiben ſeine Mitglieder darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß gemäß dem am 2. Mai 1905 gefaßten Beſchluß das unentſchuldigte Fernbleiben der Arbeiter aus den Be⸗ triebsſtätten am 1. Mai zwecks Teilnahme an der Mai⸗ feier als Bruch des Arbeitsverhältniſſes auf⸗ zufaſſen iſt und daß dieſe Arbeiter als Streikende zu be⸗ trachten ſind.— Auch die Polizei wird, wie verlautet, in dieſem Jahre ſchärfer gegen die Maiumzüge vorgehen. Es werden ſchon aus allen Landesteilen Umzugsver⸗ bote gemeldet. Im vorigen Jahre hatte die Polizei be⸗ kanntlich in vielen Gegenden die Maiumzüge geſtattet. Die Erlaubnis wurde aber nachträglich auf Beſchwerde beim Miniſter des Innern zurückgezogen. In dieſem 8 werden die Umzüge wohl von vornherein verboten werden. 1: Der„Alldeutſche Verband“, jener Bund der Ueber⸗ teutonen, der ſich einbildet,„das politiſche Gewiſſen des deutſchen Volkes“ zu ſein, hielt am Sonntag in Berlin eine Vorſtandsſitzung ab. Selbſtverſtändlich wurde in einer langen Reſolution vor der Verleihung einer Ver⸗ faſſung an Elſaß⸗Lothringen gewarnt. Der Bund ſieht— es iſt faſt lächerlich und arrogant— die einzige das Reich fördernde Löſung der elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Frage in einer Verſchmel zung der Reichs⸗ kande mit Preußen, dem„Träger des deutſchen Kaiſertums“. Die übrigen Bundesſtaaten würden ſich wohl für eine ſolche„Löſung“ ſchön bedanken!— Auch in eine neue Marokko⸗Verwickelung will der Bund Deutſchland hineinhetzen. Er nahm folgende Entſchließung an: „Der Geſamtvorſtand des Alldeutſchen Verbandes ſieht den Augenblick gekommen, wo durch Schuld Frank⸗ reichs der derzeitige Sultan von Marokko außer Stande iſt, Ruhe im Lande zu ſtiften und ſeiner Herrſchaft Gel⸗ tung zu verſchaffen. Die Ordnung der marokkaniſchen Frage darf, falls das Anſehen und die Intereſſen des Deutſchen Reiches gewahrt werden ſollen, nicht Frankreich allein überlaſſen werden, ſon dern die Reichsregierung iſt berufen, bei der Geſtaltung der Zukunft Marokkos mit zu wirken. Für die Verhandlungen mit Frankreich wiederholt der Vorſtand die Forderung des Alldeutſchen Verbandes, das Land zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Frankreich zu teilen, wobei das ganze atlantiſche Marokko dem Reiche zu⸗ fallen müßte, und er weiſt darauf hin, daß die Erkenntnis von der unbedingten Notwendigkeit der Ge⸗ winnung einer deutſchen Siedelungskolonie jetzt in wei⸗ teſten Bevölkerungskreiſen geteilt wird.“ f Bei einer„Teilung“ ſprechen ſchließlich aber auch noch andere Länder mit, als Deutſchland und Frankreich. Welch einen Sturm unter den Weltmächten dieſe einfache Auf⸗ teilung hervorrufen würde kann man ſich vorſtellen, wenn man die Lage vor der Marokko⸗Konferenz bedenkt. Ein kleiner Weltkriea wäre die Folge. Aber das macht den All⸗ deutſchen nichts aus. Sie verkaufen ja die Panzerplatten dazu.— Der Herzog Johann Albrecht zu Mecklen⸗ burg iſt übrigens aus dem Bunde der Alldeutſchen ausge⸗ treten, weil er ſich durch eine Erörterung der Welfenfrage auf dem letzten Verbandstage beleidigt gefühlt hat. Heer und Marine. § Ein neuer Truppenübungsplatz. Für das 18. Ar⸗ meekorps iſt ein Truppenübungs- und Schießplatz im preußiſchen Teile des Speſſart geplant. Die Barackenbauten beanſpruchen einen Koſtenaufband von vier bis fünf. Millionen Mark. Der Platz ſoll auch als Schießplatz für die Artillerie Verwendung fin⸗ den. Eine ganze Brigade ſoll in den Baracken Unter— kunft finden. Die Mittel für den Geländeerwerb und die Barackenbauten werden dem Erlös des Tempelhofer Feldes entnommen. Koloniales. — Der neue Kommandeur der Schutztruppe für Süd⸗ weſtafrika, Major v. Heydebreck, der bereits ſeit langen Jahren der Schutztruppe von Südweſtafrika ange⸗ hört, iſt jetzt an Stelle des Oberſten von Eſtorf fmit der Führung dieſer Schutztruppe beauftragt worden. Herr v. Heydebreck gilt als einer der ſchneidigſten und erfahren⸗ ſten Afrikaner. Parlamentariſches. ? Der Centrumsführer Dr. Frhr. v. Hertling iſt jetzt vollſtändig wiederhergeſtellt und hat ſich nach Mün⸗ chen begeben. Die Kommiſſion des Preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes für die Zweckverbandsgeſetze hat das allge⸗ meine Zweckverbandsgeſetz mit allen Stimmen gegen die der Freiſinnigen angenommen. Europäiſches Ausland. Schweiz. 05 * Gegen den Automobilunfug geht die Schweiz ganz energiſch vor. Aus Bern wird gemeldet, daß ſich dort ein proviſoriſches Komitee gebildet hat, um den Automo⸗ bilverkehr im Kanton Bern zu unterſagen. Das Komitee ſetzt ſich zum größten Teil aus Landleuten zuſammen und wird die Mittel ſtudieren, um dem Bei⸗ ſpiel des Kantons Graubünden zu folgen und die Straßen des Kantons für Automobiliſten zu ſperren. Sobald ein Plan aufgeſtellt iſt, wird das Komitee dieſe Frage einer großen Volksverſammlung unterbreiten. England. * Der engliſche Miniſterpräſident ſoll ſich neuerdings im Gegenſatz zum Kriegsminiſter befinden. Daily Ex⸗ preß“ behauptet, daß der Premierminiſter Asquith den Wunſch ausgeſprochen habe, den jetzigen Lordkanzler Loreburn durch den kürzlich zum Peer erhobenen Kriegsminiſter Haldane zu erſetzen. Den Grund dafür, Haldane den„Sitz auf dem Wollſack“ zu verſchaffen, bilde nicht etwa die Befriedigung eines gerſönlichen Ehr⸗ geizes, ſondern die Abſicht, ihn vom Kriegsminiſterium zu entfernen, um neue Ideen in der Heeresorganiſation durchzuſetzen. Radikale Kreiſe halten zwar die Haldane⸗ ſche Armeereform für gut, im allgemeinen jedoch wird ſie ſtark angezweifelt und von den Konſervativen auf das entſchiedenſte abgelehnt.„Daily Expreß“ hofft, daß Mittel und Wege gefunden werden möchten, um Lord Kit⸗ chener(11) irgendwie, eventuell als Berater, wieder zu beſchäftigen. Die Entſcheidung wird aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach bald im Unterhauſe verkündet werden. J%%%ͤͤ 0 e ? In Marokko iſt ſchon wieder ein neuer Kronpräten⸗ dent aufgetaucht. Aus Mekines wird gemeldet, daß ſich Mulay el Zin, ein Bruder Mulay Hafids, dort zum Sultan hat ausrufen laſſen. Die Warenlager wur⸗ den geplündert, wobei mehrere jüdiſche Kaufleute er⸗ ſchlagen wurden.— In Fez wurde abermals ein An⸗ griff der belagernden Stämme von den Sultanstruppen abgeſchlagen. Ein franzöſiſcher Journaliſt ſoll von den Stämmen gefangen genommen und in Ketten gelegt worden ſein.— Der franzöſiſche General Moinier, der ſich von Caſablanca aus auf dem Vormarſche befindet, hat eine Proklamation an die aufſtändiſchen Stämme erlaſſen. Er erklärt, Frankreich beabſichtige nicht, neue Landſtrecken zu beſetzen, ſondern nur die Harka zu unter⸗ ſtützen, damit ſie den bedrohten Fremdenkolonien erfolg⸗ reich Hilfe leiſten und die Ordnung unter der Oberhoheit des Sultans wiederherſtellen könne. Frankreich werde ſich der weiteren Brandſchatzung und weiteren Gewalt⸗ tätigkeiten, wie ſie von der eingeborenen Behörde den Stämmen zugefügt worden ſeien, widerſetzen. Wenn die Stämme den Aufſtand beendeten, wür⸗ den die franzöſiſchen Truppen nicht weiter vorrücken; im entgegengeſetzten Falle würden ſie jedoch gezwungen ſein, das Land zur Ruhe zu bringen und die Anſtifter des Aufſtandes ſchwer zu beſtrafen. Der Scherif Elmrani hat dem General Moinier tatkräftige Unterſtützung verſprochen und Sendboten an die Stämme geſchickt, um ſie unter An⸗ drohung ſchwerer Strafen aufzufordern, den Aufſtand zu beendigen. 3 7 e elmerita. 7 b 3„ 8 F Der alte Löwe von Mexiko, Präſident Diaz, ſoll wieder einmal abdanken. Wie von glaubwürdiger Seite berichtet wird, reiſt der Präſident von Mexiko Porfirio Diaz am 16. Mai nach Europa ab. Die Neu⸗ wahlen für die Präſidentſchaft und die Vizepräſidentſchaft finden im Juli ſtatt. In der Zwiſchenzeit wird der Miniſter des Auswärtigen an der Spitze der Exekutiv⸗ gewalt ſtehen. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 27. April. — Kirchliche Nachrichten. Ernannt wurden die Herren: Neopresbyter Weiß Heppenheim zum Subrektor am Konvikt in Mainz. Neopresbyter Boos-Gau⸗ Bickelheim zum Aſſiſtenten im Kouvikt zu Dieburg, Neopresbyter Werum⸗ Gonſenheim zum Kaplan in Münſter, Neopresbyter Franz Hötze zum Kaplan in Bretzenheim, Neopresbyter Como⸗Straßburgl zum Kaplan in Bodenheim, Neopresbyter Brückner-Bensheim zum Kaplan in Hechtsheim, Kaplan Krämer Friedberg zum Kaplan in Mainz ⸗Kaſtel, Kaplan Quirin Ober- Abtſteinach I rn zum zweiten Kaplan in Dieburg, Kaplan Wunderle⸗Bodenheim zum Kaplan in Weinolsbeim, Kaplan Dr. Neundörfer⸗Hechts⸗ heim zum Kaplan in Weſthofen, Kaplan Weber⸗Bretzenheim zum Kaplan in Bieber, Kaplan Beichert-Gießen zum Kaplan in Buͤdesheim. Subrektor Dickenberger⸗Mainz zum Kaplan in Gießen, Kaplan Belz⸗Bieber zum Kaplan in St. Quintin, Kaplan Effler⸗Mönſter zum Kaplan in Ober Abtſteinach, Kaplan Weil-St. Quintin zum Kaplan in Mänſter, Kaplan von Jungenfeld⸗ Bingen zum Kaplan in Friedberg, Kaplan Lederer-St. Stephan zum Kaplan in Bingen, Kaplan Weiß⸗ baͤcker⸗Bürſtadt zum Kaplan zu St. Stephan, Kaplan Braun- Heidesheim zum Kaplan in Bürſtadt, Kaplan Kirſch⸗Münſter zum Kaplan in Heidesheim, Kaplan Schwenk im Konvikt zu Dieburg zum Kaplan in St. Chriſtoph, Kaplan Heinrich Höͤtzel⸗Weſthofen zum Kaplan in Gau Bickelheim. — Zweite Komiteeſitzung aus Aulaß des heſſiſchen Blumentags. Um den Blumentag auch hier zu einem Feſttage zu geſtalten und denſelben erfolgreich durch⸗ zuführen, findet am Freitag, den 28. April abends ½9 Uhr im Gaſthaus Zum Karpfen eine zweite Komiteeſitzung ſtatt. Moͤge ſie gleich der erſten zahlreich beſucht werden und mögen recht viele Anregungen von ihr ausgehen. Der edle gemeinnützige Zweck verdient es. Meldungen als Blumen⸗ mädchen werden noch entgegengenommen. — Die Landwirte des Odenwaldes ſind infolge der letztjährigen ſchlecht ausgereiften Saatfrucht gezwungen, ihr Wintergetreide umzupflügen, und mit Sommergetreide zu beſtellen, da die Ausſicht auf die Ernte ſehr ſchlechte ſind. Auch das ſeitherige trockene Wetter hat dazu beigetragen, daß die Saat nicht aufgeht. 1 Orchideen. Die Zahl der Blumen, die ſchon die Erde ſchmücken, iſt noch gering. Bei Feſtlichkeiten, die einen größeren Aufwand von Blüten verlangen, ſpielen daher noch fremde Blumen eine Rolle. Man holt ſie auf ſchnellen Eiſenbahnzügen aus dem heißen Italien oder zieht ſie in Warmhäuſern bei uns groß. Zu den Modeblumen der letzten Jahre gehören vor allem die Orchideen, dieſe tropiſchen Wundergewächſe mit ihren bizarren Formen. Die Orchi⸗ deen ſind außerordentlich reich an verſchiedenen Arten Alle Farben weiſen ihre Blütenblätter auf, und allen haftet derſelbe berauſchende Duft an. Ein geheimnisvoller Zauber liegt über dieſer Urwaldpflanze, die in Sumpf und Geſtrüpp zu märchenhafter Schönheit in der freien Natur empor⸗ wächſt. Oft rankt ſie ſich an den Zweigen der Bäume empor und läßt ihre Wurzeln frei in der Luft ſchweben, als ob ſie nur von Licht und Luft ſich nähre, von Sonnen- ſchein und Regen. Früher waren die Orchideen in Europa ſehr ſelten, und die einzelnen Exemplare wurden teuer be⸗ zahlt. Mit der wachſenden Nachfrage entſtanden aber bald zahlreiche Orchideenzüchtereien, die aber ihren Hauptbedarf immer noch aus den Tropen beziehen. Das Sammeln der Wurzeln in den Wäldern Braſiliens und Indiens iſt un⸗ gemein ſchwierig und gefährlich, daher ſtehen die Orchideen⸗ blüten auch jetzt noch ſehr hoch im Preiſe. Es gibt aber auch billige Orchideenpflanzen, die einen ſchönen Zimmer⸗ ſchmuck abgeben. Säet Sonnenblumen⸗Samen. Ein Freund des Tier⸗ ſchutzes ſchreibt: Sonnenblumen gedeihen auch an ſolchen Stellen, die man oft unbenutzt daliegen ſieht. Sobald die Sonnenroſen verblüht ſind und ihre Stengel zu dertrocknen beginnen, werden ſie von vielen abgehackt und auf den Kompoſthaufen geworfen. Wer aber ein Herz hat für die gefiederten Sänger von Wald und Flur und Freude am Wohltun hat, der hebe die mit dem Stiele abgeſchnittenen Sonnenroſen in irgend einem trockenen Raume bis zur Winterzeit auf. Wenn ſpäter dichter Schnee die Felder deckt und die Vögel, die bei uns ausharren, bittere Not leiden, dann hole man die Sonnenroſen hervor und hänge ſie an den Aeſten der Bäume auf. och mehr zu empfehlen iſt es, die Sonnenblumen mit den Stielen, die dann aber ziemlich lang ſein müſſen, in eigens eingerichtete Schneehäufchen zu ſtecken. Man kann vom Fenſter aus das liebenswürdige Gebaren der Vögel beobachten, die unter Anwendung aller turneriſchen Künſte und allerlei Kapriolen ſich den Samen aus der Scheibe der Sonnenroſe herausholen. Insbeſon⸗ dere Kindern gewährt der Anblick Vergnügen. Aus Nah und Fern. — Mannheim, 26. April. Ein Dieb mit einer Rattenfalle gefangen. Ein originelles Mittel wandte ein in der Bismarckſtraße wohnender Händler an, um eines Diebes habhaft zu werden, der ihm in litzter Zeit Geldbeträge in Höhe bis zu 100 Mark aus der Ladenkaſſe entwendete. Am Samstag abend ſtellte er eln Schlageiſen, wie es zum Fangen von Ratten verwendet wird, in die Ladenkaſſe und legte ſich dann auf die Lauer. Er befand ſich nur ca. 10 Minuten in ſeinem Verſteck, da ertönten ſchon Schreie aus dem Laden. Als er in den Laden trat, fand er das Eiſen an der Hand eines 15 Jabre alten Volksſchuͤlers hängen, deſſen Eltern im Hauſe wohnen. Eberſtadt, 26. April. Der 35jährige Poſtheamte Ruhl wurde am Somstag abend auf der Station Gberſtadt der Main⸗Neckarbahn von dem aus Heidelberg kommenden Perſonenzug überfahren und ſofort getötet. R. hatte den Zug der Nebenbahn Eberſtadt-Pfungſtadt zu begleiten und die Poßtſachen in den Perſonenzug ubeizufuͤhren; er kam da- bei der Maſchine des elufahrenden Zuges zu nahe, wurde unter die Räder geſchleudert und mitten entzwei geſchnitten. R. iſt verheiratet und galt als ſolider und zuverläſſiger Be⸗ amter. N — Biebesheim, 26. April. Der Tünchermeiſter Karl Wedel von hier ließ dieſer Tage Dung auf ſeinen Acker fahren. Wer beſchreibt aber das Erſtaunen, als man beim Aufladen des letzten Wagens Dung Zehn-, Zwanzig⸗, Fuͤnf⸗ und Dreimarkſtücke in hübſcher Anzahl fand. Mit fieberhaftem Elfer wurde der ganze Dung durchſucht und nahezu 1000 Mk. gefunden. Wie ſich nun herausſtellte, hatte die vor kurzem verſtorbene Mutter des Wedel das Geld im Strohſack aufbewahrt Nach ihren Tode wurde dann der Strohſack ſamt dem wertvollen Inhalte auf den Miſt geſchüttet. — Neckar⸗Steinach, 26. April. Selbſtmord verüßte ein zugereiſter Fremder, der Ingenieur Holzammer aus Frank- furt am Main, indem er ſich in einem hieſtgen Gaſthaus einen Schuß beibrachte. Dieſer Wunde erlag er kurz nach ſeiner Verbringung in die Klinik zu Heidelberg. — Kailbach i. O., 28. April. Ertrunken iſt der etwa 12 Jahre alte Wilhelm Scheuermann. Er fiel durch lub, urf Di 50 17 Erb Die f ban fein verſ — Eb. tun Juri belc 1 119 U mien berden 5 Der ch: 5 lune lud mfolg: gewinn, kee zu leht fi, träger, daß gibt abet Himmer⸗ des Tier⸗ Y auf den 1 fir die reude am ſchnittenen dung aller en Samen Insbeſon⸗ — nt kiur dt ein u. 1k Dubes eltlhe u Ben. An un Jangen b legte sic O Munten dem Laden. r hub Fler in Poſcheamte Gertadt bunden ble ben len md u ln he. , ute echten in be Aarneiter gen Ake un ben „ di chnhaftel 1 1 br 8 uſoe Gtioſſar 1 0 7 1 Fm baus egen 10 ner 1* il dug Anvorſichtigkeit in einen Bach und ging unter, ohne daß man ihn retten konnte. — Sprendlingen(Rhh.), 26, April. Der 22fährtge G. V. von hier, der als Gehilfe bei einem Rechtspraktikanten in Wöllſtein tätig war, ließ ſich von einem Zuge überfahren. Der junge Mann hat über ſeine Verhältniſſe gelebt. — Nieder-Olm, 26. April. Der Schwindel mit dem bei der hieſigen Bezirkskaſſe eingelaufenen Geldbrief, wel⸗ cher ſtatt der angezeigten Summe nur Popierſchnitzel und einige Briefmarken enthielt, iſt jetzt vollſtändig aufgedeckt. Der 19 Jahre alte Schreibgehilfe Heinrich Dapper aus Sörgen- loch hatte deu Geldbrief geöffnet, das Papiergeld in einem Garten zu Soöͤrgenloch vergraben, wo es auch geſunden wurde. Der Dieb wurde verhaftet. — Karlsruhe, 26. April. In einem Karlsruher Blatt findet ſich folgende Anzeige:„Die gegen das Fräulein L. M. gemachten Aeußerungen nehme ich hiermit reuevollſt zurück und bedauere reumütigſt, daß dies ausgeartete Ge⸗ ſpräch lediglich nur auf einen Irrtum und meine große Dumm⸗ heit zurückzuführen iſt. Bulach, 18. April. Fran L. M.“ — Heidelberg, 26. April. Nicht weniger als vier Ochſen wurden tot in einem auf dem Bahnhof Heidelberg aus Berlin eingetroffenen, mit Schlachtvieh beladenem Waggon aufgefunden; ein weiteres Tier mußte noch ge tötet werden, weil es ſonſt zweifellos gleichfalls einge— gangen wäre. Ein Ochſe, der ſonſt nicht weiter krank zu ſein ſchien und fieberlos war, vermochte ſich nicht vom Platze zu bewegen und mußte ſofort per Wagen zum Schlachthof transportiert werden. An dem Unheil trägt offenbar der ſchlechte Verſand die Schuld: bei zwei⸗ tägiger Eiſenbahnfahrt ohne Waſſer und Futter. Aus Stgdt und Land. * Auch China hat jetzt ſeinen Aeroplan. Nach einer Meldung aus Shanghai hat der franzöſiſche Flieger Rene Vallon in den letzten Monaten verſchiedene Flüge auf einem Sommerzweidecker ausgeführt. Er machte die Flüge zumeiſt in Begleitung chineſiſcher Offiziere, die das Flugweſen kennen lernen wollten. Am Montag machte er einen längſten Flug von 35 Minuten. Er erreichte hier⸗ bei eine Höhe von 800 Metern. Vallon hoffte die chine⸗ ſiſche Regierung für das Flugweſen zu intereſſieren. Die Chineſen ſcheinen jedoch keinen beſonderen En⸗ thuſiasmus für dieſen Sport zu hegen. Vallon be⸗ gibt ſich von Shanghai nach Peking. i Um eine Tafel Schokolade! In Glogau wettete ein Kadett mit einem andern, daß er 13 Teller Mehlſuppe verſchlingen werde. Die Folge war, daß der junge Meuſch, ein Sohn des Rittergutsbeſitzers von Jackwitz aus Lieg⸗ nitz, Kreis Glogau, ſchwer erkrankte. Er ſoll bereits ge⸗ ſtorben ſein. Das Wettobjekt war eine Tafel Schokolade. Eine Vergiftungsepidemie durch Hackfleiſch. Zu der Maſſenvergiftung in Hildesheim, die durch Hackfleiſch ver⸗ urſacht worden iſt, wird noch mitgeteilt, daß die Zahl der Erkrankten inzwiſchen auf fünfzig angewachſen iſt. Die Bewohner eines ganzen Straßen viertels, die von dem Hackfleiſch gegeſſen haben, liegen krank dar⸗ nieder. In einer Bäckerfamilie erkrankten allein ſieben Perſonen. Die Erkrankungen äußern ſich in heftigem Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Ohnmachtsanfällen. Die Aerzte konſtatieren allgemein Fleiſchvergiftung. 20 von den erkrankten Perſonen befinden ſich im Kranken⸗ haus. Einzelne haben hohes Fieber, indes beſteht bei keinem Lebensgefahr. Proben des Fleiſches ſind der Uni⸗ verſität Göttingen zur Unterſuchung zugeſandt worden. — Auch in Pauſa im Vogtlande und im benachbarten Ebersgrün ſind zahlreiche Perſonen an Vergif⸗ tungserſcheinungen zum Teil ſchwer erkrankt. Die Urſache wird auf den Genuß gewiegten Fleiſches zurückgeführt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. ** Grubenunglück in Algier. Fünf Eingeborene, welche in einer Sandgrube bei Philippeville arbeiteten, wurden von einer großen Erdmaſſe verſchüttet. Trotz ſofort vorgenommener Rettungsarbeiten gelang es nicht, die Verunglückten lebend ans Tageslicht zu bringen. 28 Bergleute in der Erde eingeſchloſſen! Durch ine Exploſion ſind in der Ott⸗Kohlenzeche in Eltgarden Weſtvirginien) 28 Bergleute eingeſchloſſen. Man ver⸗ mutet, daß alle umgekommen ſind. 60 000 Opfer der Peſt. In einem Edikt der Hineſiſchen Regierung wird bekannt gemacht, daß die Peſt in China erloſchen ſei. Die Geſamtzahl der Opfer wird auf 60000 angegeben. 40 Chineſen ertrunken. Am Sonntag nachmittag jollidierten hundert Meilen ſüdlich von Shanghai die beiden chineſiſchen Dampfer„Kwang⸗li“ und MNi⸗fu“. Die„Mi⸗fu“ wurde buchſtäblich in z wei eile zerſchnitten und ſank innerhalb weniger Minuten. Ueber 40 Chineſen ſind ertrunken. Alle ausländiſchen Paſſagiere des Dampfers ſind gerettet. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Die Wiener Touriſtin Paula Anna Weber iſt vom Jdaſteg auf der Haardt abgeſtürzt und war ſofort tot. Die Dame, eine leidenſchaftliche Touriſtin, war ohne Füh⸗ rer aufgeſtiegen. Die Ortſchaft Semriach bei Graz ſteht ſeit Sonn⸗ tag abend in Flammen. In einem Hauſe der Struveſtraße in Dresden wurde Montag früh kurz nach 8 Uhr ein Geldbriefträger von einem jungen Manne mit einem Knüppel niederge⸗ ſchlagen. Ein Raub wurde durch die Dazwiſchenkunft mehrerer Perſonen vereitelt. In Eßlingen wurde der Herbergsvater von einem aus der Herberge ausgewieſenen Schmiedegeſellen ermordet. Zwiſchen Neuland und Gießmannsdorf Wieder ſchleſien) wurde ein Fuhrwerk vom Perſonenzug über⸗ fahren. Der Wagen wurde zertrümmert, der Kutſcher getötet und eine Frau und ein Kind verletzt. Von der Beſatzung des in der Südſee ſtationierten Kreuzers„Kormoran“ ſind zwei Matroſen an Typhus geſtorben. Durch eine zweihundert Zentner ſchwere Panzerplatte wurde der Dreher Mar Fleming im Krupp⸗Gruſon⸗ Werk in Magdeburg zu Tode gequetſcht. In Hildesheim ſind zwanzig Perſonen nach dem Genuß von rohem, gehacktem Fleiſch ernſtlich erkrankt. Bei einigen von ihnen beſteht Lebensgefahr. In Lauſcha iſt das bekannte große Fremdenhotel „Zum wilden Mann“ niedergebrannt Der 21 jährige Kaufmann Hartmann, der in Lübeck eine bejahrte Rentierswitwe nach einem Erpreſſungs⸗ verſuche durch einen Revolverſchuß tötete, wurde vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. Bei den Abbrucharbeiten der alten Dragonerkaſerne in Stuttgart ſtürzte eine Wand ein und verſchüttete zwei Arbeiter. Einer von ihnen wurde getötet, der andere ſchwer verletzt. Im Schloſſe Ilbenſtadt des Grafen von Leinin⸗ gen⸗Weſternburg bei Friedberg in Heſſen wurde vor⸗ ſätzlich Feuer angelegt, das mehrere Zimmer mit wert⸗ vollem Mobiliar zerſtörte. Vom Täter fand man keine Spur. 175 Gerichtsſaal.. Das Urteil gegen Margolin⸗Fröhlich. Am Diens tag abend um 12.30 Uhr wurde das Urteil in dem Hoch— ſtaplerprozeß gegen den Schwindler Margolin und ſeine Geliebte, die Sängerin Fröhlich, geſprochen. Margolin wurde zu 3 Jahren, 6 Monaten Zuchthaus, die Fröhlich zu 1 Jahr ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. „Mit gebührender Achtung!“— eine Beleidigung! Das Schöffengericht in Dresden verurteilte den Geſchäfts⸗ führer Otto Fränzel, der einen Brief an die Firma P. H. Hahn u. Co. mit der Unterſchrift„Mit gebühren⸗ der Achtung! Otto Fränzel“ verſehen hatte, wegen Beleidigung zu 10 Mark Geldſtrafe. In der Begrün⸗ dung wurde unter anderem geſagt: Es ſei üblich, daß man mit den Worten„Hochachtungsvoll“ oder„Achtungs⸗ voll“ ſchließe. Mit dem beanſtandeten Schluß habe der Beklagte ausdrücken wollen, daß er dem Adreſſaten keine Achtung habe entgegenbringen wollen.: E Iſt eine Verlobung ohne Verlobungsringe rechtlich gültig? Dieſe für weite Kreiſe intereſſante Rechtsfrage hat kürzlich das Oberlandesgericht Celle in bejahen dem Sinne entſchieden. Es handelte ſich um eine Schadenerſatzklage einer Braut, deren Verlobung zurück⸗ gegangen war. Verlobungsringe waren nicht gewechſelt worden, auch war die Verlobung nicht öffentlich in der Zeitung bekannt gemacht worden. Das Gericht hielt dieſe beiden Punkte aber für unweſentlich. Es erkannte dahin, daß die Verlobung rechtlich gültig ſei, nachdem die beiden Brautleute und auch die Eltern ſich mit der Verlobung einverſtanden erklärt hatten. Der Bräutigam habe aus⸗ drücklich erklärt, daß er mit dem jungen Mädchen verlobt ſei. Er wurde zur Zahlung des Schadenerſatzes ver⸗ urteilt. Danach iſt alſo die Auswechſelung der Ringe rechtlich zur Gültigkeit der Verlobung nicht notwendig, ſondern die mündliche Erklärung genügt. Scherz und Erni. „ Gottlieb weiß ſich zu helfen. Ein ſchlichtes Bäuer⸗ lein aus Thüringen hatte in Blankenburg in Thü⸗ ringen Geſchäfte zu beſorgen und kehrte bei dieſer Gelegen- heit in einem Gaſthof ein. Im Drang der Reiſe bemerkte er erſt auf der Rückfahrt im Eiſenbahnkoupee, daß er im Gaſthof ſeinen Ruckſack liegen gelaſſen hatte. Das Unglück wollte es, daß er weder den Namen des Gaſthofs, noch den des Beſitzers kannte, aber der Wackere wußte ſich zu helfen. Er ſchrieb eine Poſtkarte mit der Adreſſe:„An das große Haus mit den grünen Fenſterläden über der Brücke drüben, wo Gottlieb Heumann aus Schwarz⸗ burg ſeinen Ruckſack hat liegen laſſen, in Blankenburg.“ Und die findige Poſt brachte die Karte richtig in das Haus mit den grünen Fenſterläden, und am nächſten Tage var Gottlieb wieder im Beſitz ſeines Ruckſackes. „Koi ſchleachte Partie. Vor mehreren Jahren er⸗ eignete ſich ein drolliges, buchſtäblich wahres eſchichtchen in einem Dorf des Oberamts Riedlingen, die dem„Schwarzw. Boten“ anläßlich des ſilbernen Hochzeitstages des württem⸗ bergiſchen Königspaares wieder in Erinnerung kommt. Dort war im Königsmanöver bei einem gutſituierten ſchwäbiſch⸗ biederen Bauern der inzwiſchen verſtorbene Prinz Max von Schaumburg⸗Lippe, ein Bruder der Königin Charlotte, der damals als junger Leutnant bei den gelben Ulanen ſtand, einquartiert. Nachdem der Prinz ſich vom Manöverſtaub gereinigt und für das im Dorfwirtshaus be⸗ ſtellte gemeinſame Mittagsmahl umgekleidet hatte, begab er ſich in die große Bauernſtube, um ſeinen Quartiergeber und deſſen Familie zu begrüßen. Auf eine Einladung des Bauern nahm der Prinz am ſchweren Eichentiſch im Herrgotts⸗ winkel Platz und ließ ſich leutſelig mit den Leuten in eine kurze Unterhaltung ein. Als der Prinz dann im Laufe des Geſpräches ſo nebenhin einmal ſeinen Schwager, den König, erwähnte, meinte der Bauer treuherzig, wobei ein profitlicher Zug über ſein glattraſiertes Geſicht huſchte: W ſo, Sie ſind jo der Bruder von onſerer Königin. Dia hot au koi ſchleachte Partie g'macht!“ Tas ver⸗ dutzte Antlitz des Prinzen und das Gaudium der Offtziere, als dieſer die gelungene Aeußerung ſeines Quartiergebers bei Tiſch im Wirtshaus erzählte, mag man ſich ausmalen. — Das Huhn als Hungerkünſtler. In einer Düſſeldorfer Bierbrauerei war eine Anzahl großer Lagerfäſſer auf dem Hofe aufgeſtellt. Die Tür in dem Boden dieſer Fäſſer war nach oben geöffnet. Ein Huhn hatte ſich nun am 2. Februar in ein ſolches Faß verirrt und wurde erſt fünf Wochen ſpäter darin entdeckt. Es lebte noch, war aber ſo ſchwach, daß es ſich nicht mehr bewegen konnte, weder gehen noch ſtehen. Die erſten Tage darnach trank das Tier noch fortwährend Milch, ſtets in ſitzender Stellung, fraß aber nur ſehr wenig. Beim Picken des Futters fiel das Huhn manchmal auf die Seite und konnte ſich nicht wieder allein erheben. Jetzt hat es ſich wieder erholt und legt ſeit einigen Tagen wieder Eier. — Als angenehme Abwechslung in der ein⸗ förmigen Diät der Relor valeszenten gibt es nichts beſſeres als„Kufeke“, in Milch oder Fleiſchſuppe gekocht. In Hammelfleiſchſuppe gekocht, ſchmeckt das„Kufeke“ wie Schlld⸗ krötenſuppe. 22 — n 8 D Hüsselshelm verlange Preisliste Vertreter für Fahrräder und Nahmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. Geſchäftliche Mitteilungen. — Manches Goldſtück ſparen viele Familien, indem ſie die Stoffe zu ihren Anzügen und Koſtümen direkt ohne Zwiſchenhandel aus renommierten Fabriken beziehen. Eine empfehlenswerte Firma dieſer Art iſt die Tuchfabrik „Schwetaſch und Seidel“ in Spremberg a. L., deren heute dieſem Blatte beigefügter Proſpekt jedermann der gefälligen Beachtung zu empfehlen iſt. ſtath. Kirchenchor. Morgen Freitag abends halb 9 Uhr Probe. Der Dirigent. Acker⸗Eggen in verſchiedenen Ausführungen beſtes Fabrikat mit Stahlzinken in großer Ans wahl eingetroffen. Nik. Gut erle 7. Jean Wunderle— 55 Bekanntmachung. Dienſtag, den 2. Mai l. Js., vormittags 9 Uhr werden auf dem Rathauſe dahler 1. Das in der Mannheimerſtraße gelegene Schulhaus a) auf Eigentum, b) auf Abbruch mit ſämtlichen Materialien, 2 Bavplaͤtze in der Moltkeſtraße, Ein in der Kälbertrift links liegendes Grundſtück auf die Dauer von 9 Jahren, 4. Der Pfuhl in dem alten Schulhauſe ſowie im Rathauſe, 5 Der Dung im gemeinheitlichen Faſelſtall, 6. 17,4 Rm eichen Scheitholz, 7. ca. 160 Rm kiefern Scheitholz, 8. ea. 60 ,, kiefern Knüppel, 9 10 Verſchiedene Forten geſunde, norddentſche ausgeleſene Saat⸗ Kartoffeln per Zentner 4 Mk. ſowie Pfälzer Speiſe⸗Kartoffel hat zu verkaufen os pe ca. 2„ kiefern Stöcke, ca. 400 Stück kiefern Wellen, 11. ca. 6 Rm eichen Knüppel, 12. ca. 50 Srück eichen Wellen, 18. ca. 570„ fichten Wellen verſteigert. Das Anliefern von ca. 20 Zentner Hafer, ca. 20 5 Gerſte und ca. 20 7 Welſchkorn für das gemeinheitliche Faſelvieh ſoll auf dem Submiſſtons⸗ wege vergeben werden. Offerten wollen bis läng ſteus 6. Mai; l. Js., abends 6 Uhr mit entſpricherden Muſtern verſehen, bei uns eingereicht werden. Sonntag, den 30. April 1911, nachmittags 1 Uhr finder eine Uebung der Pflichtfeuerwehr ſtatt. Die in die fiſtgeſtellte Liſte pro 1911 aufgenommenen Monnſchaften werden erſucht, vollzäh lich zu erſcheinen. Entſchuldigungen werden nur in begründeten Faͤllen von uns angenomwen vnd ſind event. durch Zeugniſſe, Be⸗ ſcheinigungen pp. zu belegen. Vierpheim, den 27. April 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. an die Meiſtbietenden Gemeindekasse. Die ſämtli chen Abfuhrſcheine von Reeeßholzabgaben und Berſteigerungen ſind bei Vermeidung von Mah⸗ u ung bis Donnerstag, den 4. Mai l. J. einzulöſen. Nach dieſem Tage intſtehen auch Koſten auf 5. und 6. Ziel Kommunalſteuer pro 1910. N Gleickz itig wird darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Sparkaſſenſchuldigke iten aus 1910 demnächſt in Bel⸗ treibung kommen. Jöſt. Landw. Bezugs- U. Absafz-Genossenschaft, Freitag nachmittag von 1—2 Uhr werden in der Dreſchhalle Saatkartoffeln„Jud uſtrie“ und „Sileſin“ auch au Nichtmtiglieder gegen bar abgegeben. Ver ſchiedene Düngerſorten ſind auf Lager als: Ammoniak- Superphospbat, Peru Guano, Kaliſalz, ſchwefelſaures Amwoniak und Chilt-Soſpeter. Futterartikel: Wetzenklete, Te ockenſchnitzel. Sämereien: Erbſen, Wicken und echtes Vireintamals. Der Vorſtand. Kartoffel⸗Verkauf Echte Fraukenthaler früheſte Neun⸗ Wochenkartoffel, gelb⸗fleiſchig ſowie verſchiedene andere orten Ess- u. Steckkartoffel verkauft ſchon von Mk. 3.80 an Jakob Beyer 1. Rathausſtraße 38. Weſzenfuttermehl und * 3 —— — —— e Bekannt 1 15 5 Bequeme b bilige Wichtig für Jedermann a peanlung 88 Sie kaufen am beſten und billigſten in dem ſtreug reellen Spezialmöbelnaus Gebr. Kaufmann Hauptstr. 140 WEINHEIM vis-a-vis dem, Grün. Laub“ Enorme Auswahl in: kümpletten Wohuungs einrichtungen und eimelnen Mübeln. 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Dieser Teig wird zu kleinen Püfferchen in Nierenfett, Butter oder Palmin hellgelb gebacken. Man kann diese Püfferchen warm ge- nießen oder auch kalt werden lassen und mit Zuckerpulver bestreut zum Kaffee geben. Ein sehr wohlschmeckendes, leicht herzustellendes und billiges Gebäck. 4 Treffer à 5 e eee e ee ee eee eee 76 832 Mark aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim, ein be⸗ währtes vorzügliches Linderungsmittel.— Nur ächt zu haben bei: Ad. Adler 7. Franz Diehl Fried. Koob Ww.] Lorenz Roos Fr. Adler 2. We. J. Faltermann4.] G. M. Kühlwein]Theod. Schadt 45 0000 Mark G. Adler 10. Ww. Andr. Geier Joh. Kühlwein g. Net. Shalk 15 Gg. Arnold Ph. Hanf Ww. Jakob Kühner et. alk W. Peter Benz 3. Pet. Hartmann Ph. Lahres 1. Val. Schalk 2. 24 0005 Mark Ph. Bergmann 2.] Fr. Hofmann 5. Rud. Leibold Jak. Weidner 9 b 5 Ph. Bergm. 3. W. Fr. Hofmann 7. Wilh. Leiſer Nikolaus Werle e J. A Blaiß Joh dofmann 9.] Nik. Neudörfer Gg. Mich 17 000 Mark Joh. Blaß 2. Gg. 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Radfahrer-Verein„Amicitia“ Heute Donnerstag abend halb 9 Uhr im Gasthaus z. Rebstock b. Mitglied Helbig Vorſtands⸗Sitzung und Mitglieder⸗Verſammlung. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. * 14** Radſport„Germania“ Viernheim. Sonntag nachmittag halb 3 Uhr findet im Lokal „Zum Schützenhof“ Mitglieder- Versammlung ſtatt. Wegen wichtiger Beſprechung wird vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet. Halb 4 Uhr Abfahrt. Um rege Beteiligung wird gebeten. Der Vorſtand. Unser Hausbursch Friederich jst heut beinah ausser sich, denn der Stiefel blitzt famos So putat Schuhcrème Pilo blos. Verkaufsstellen sind durch Plakate kenntlich. Empfehlen unser rolohhaltiges Lager la Brautkränzen, Braut- schleier u.-Bouquets Straussfedern s 8 I an z Palm-, Glas- u. Metallkränze Sterde· Klelder f g Fadltd asschwister Karcher, Mannbhelm K l, 5. 4 FEC ͤ ²˙ AA S eee X 2 — — N 9 50 b! FPfirtt Prdig 111 immer gere lender l Lichen die vit lingt 1 A-.