1 14 1 7 9 lern Vieruheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. eimer Anzeig Vieruheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzuglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 5 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ 2 2 8 0 ohren 2 Feruſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1334 31. Dienstag, den 2. Mai 1911. 27. Abenans, ——————————— Einladung jo angeneym wie möglich zu machen und in den Tagen Neuerdings bedienen ſich nun auch die freien Ge⸗ 4 1 ö 2 2 ernſter angeſtrengter Arbeit ihnen auch einige genußreiche] werkſchaften immer mehr des Mittels der vpaſſiven Reſi⸗ zur 58. Generalverſammlung der Katholiken Deutſch⸗ Stunden der Erholung, der Freude und des Vergnügens[ſtenz. Recht häufig handelt es ſich hierbei um einen . lands. 1 zu bereiten. Darum: a ſtillen, dafür aber um ſo erbitterteren Kampf der Ge⸗ Mainz 1911(6.—10. Auguſt). Auf nach Mainz! ſchäftsleitung um die Ausnutzung neuer Maſchinen. Die Zum fünften Male wendet ſich die Vertretung der Mainz, Oſtern 1911. Gewerkſchaften verſuchen auf alle mögliche Art und Weiſe katholiſchen Bürgerſchaft von Mainz an die Katholiken Das Lokalkomitee. den techniſchen Fortſchritt zu unterbinden, nur damit ihre Deutſchlands und ladet ſie zur Generalverſammlung ein. Wir ſind überzeugt, daß der Ruf aus der alten Biſchofſtadt, von der aus der hl. Bonifatius das erſte einigende Band um alle deutſchen Stämme zu ſchlingen begonnen hat, der Ruf aus der Vaterſtadt unferer General⸗ verſammlungen in den Herzen aller dergſchen Katholiken freudigen Widerhall finden wird und daß ſie wie in den früheren Jahren aus allen Gauen unſeres lieben Vater⸗ landes zahlreich hierhereilen werden, um mit uns gemein⸗ ſam zu beraten und zu arbeiten. Was der diesjährigen Tagung beſondere Weihe und Würde gibt, iſt die Foier des Zentenariums der Geburt des großen Biſchofs Wilhelm Emm anuel Frei⸗ herrn von Ketteler. Auf das Wort dieſes geiſtes⸗ gewaltigen, zunerſchrocke nen Kämpfers für Gottes Ehre und der Kirche Freiheit, dieſes weitblickenden und warmfühlen⸗ den Volksfreundes, dieſes bahnbrechenden Führers auf dem Gebiete der ſozialen Frage horchte man im ganzen katholiſchen Deutſchland, während er in der Mainzer Diözeſe 27 Jahre hindurch mit unbeugſamer Kraft den Hirtenſtab d des hl. Bonifatius führte. Daß der Ernſt der Stunde, den kein Einſichtsvoller ſich verhehlen kann, den feſten Zuſammenſchluß aller Katholiken, ja aller, die noch chriſtlich denken und empfin⸗ den, erheiſcht, bedarf keiner näheren Begründung. Darum wollen wir uns erneuern in dem Gelöbnis, unſern katho⸗ liſchen Glauben in ſeiner ganzen Reinheit zu bewahren, zu betätigen und zu verteidigen. Wir wollen uns er⸗ neuern in dem Geiſte des Gehorſams und der Treue gegen den Apoſtoliſchen Stuhl und unſere Oberhirten. Wir wollen auch gemeinſam prüfen und beraten, was uns zu tun obliegt in der ee Not der gegenwärtigen Zeit zum Wohl der Kirche und zum Heil für unſer Vaterland. Daher laden wir alle Katholiken und alle katholiſchen Vereine herzlich und dringend ein, in den Tagen vom 6. bis 10. Auguſt ſo zahlreich wie möglich zur 58. General⸗ verſammlung nach Mainz zu kommen, aus heiliger Be⸗ geiſterung für die große, katholiſche Sache, aus dankbarer Verehrung für den unvergeßlichen ſozialen Biſchof Wil⸗ helm Emmanuel, in richtigem Verſtändnis für den Ernſt unſerer Lage und die Größe unſerer Aufgabe. Die ganze katholiſche Bevölkerung von Mainz wird alles aufbieten, um der Generalverſammlung eine wür⸗ dige Aufnahme zu bereiten. Männer aus allen Kreiſen der Bürgerſchaft ſind zuſammengetreten, um den Be⸗ fuchern der Generalverſammlung den Aufenthalt in dem goldenen Mainz an den aaſtlichen Ufern des Rbeins Entlarvt Roman von Feller. 43(Nachdruck verboten während er dies ſagte, ſeine Der Rentner hatte, Hand auf die Truhe gelegt; er ſchien nicht zu bemerken, da ß der Blick des Mädchens mit ängſtlicher Beſorgnis auf dieſer Hand ruhte. „Mein Bruder dürfte nicht davon erfahren,“ ſagte er würde mich mit Gewalt zurückhalten. Ich müßte heim⸗ Amalie.„Sie wiſſen nicht, wie ſehr er an mir hängt; lich ihn verlaſſen, und dazu kann ich mich ſo raſch nicht entſchließen.“ „So muß ich alſo meine Hoffnung darauf bauen, da ßein Bruch mit ihm——— ah, Sie haben einen ſchönen Schmuck!“ Der Rentner hatte anſcheinend ganz abſichtslos die Schatulle geöffnet; ſein Blick ruhte auf den Diamanten, deren Funkeln und Blitzen ihn zu blenden drohte. Amalie machte eine haſtige Bewegung, als ob ſie die Truhe ihm entreißen wollte, aber im nächſten Augenblick zog ſie die Hand wieder zurück; alles Blut war aus ihren Wangen gewichen. Den ſtarren Blick auf den Landmann geheftet, ſaß ſie da, wie wenn ein drohendes Geſpenſt vor ihr aufgeſtiegen ſei. Der Rentner hatte ein mit Brillanten beſetztes Arm- band aus der Schatulle genommen und prüfte es mit Kennerblicken. „Schade,“ ſagte er,„die Steine ſind unecht. Wohl Ihr Erbteil aus de Hinterraſſenſchaft meiner Schweſter?“ „Unecht?“ fragte Amalie verwirrt. „Jawohl!“ erwiderte der Landmann.„Sehr täuſchend imitiert ſind ſie, aber von keinem beſonderen Wert.“ „Wiſſen Sie das mit Sicherheit?“ Die ſoziale Gefahr. s Der 1. Mai wird wieder einmal ganze Scharen von Arbeitern in die Lage bringen, ihre Arbeit liegen zu laſſen und, weil es die Drahtzieher und Agitatoren ſo wollen, ſich einer mehrtägigen Ausſperrung ſeitens der Arbeitgeber auszuſetzen. Bekanntlich koſtet dieſer ein⸗ tägige Streik den Gewerkſchaftskaſſen und der ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteikaſſe ſehr beachtenswerte Summen Geldes. die hinterher wieder von den Groſchen der Arbeiter er⸗ gänzt werden müſſen. Und obwohl es den Genoſſen keines⸗ wegs gelungen iſt, noch je gelingen kann, das Ziel zu er⸗ reichen, das ſie ſich in den bekannten Verſen vorgeſetzt haben:„Alle Räder ſtehen ſtill, wenn dein ſtarker Arm es will“, obwohl alſo die Idee des Weltfeiertages, wie die halbwegs vernünftigen Sozialdemokraten heute einſehen, undurchführbar iſt, fährt man doch in dem frivolen Spiel fort, ohne ſein Gewiſſen damit zu beſchweren, in welch frivoler Weiſe man die Arbeiter dadurch um einen Teil ihres verdienten Lohnes bringt. Auch die großen Streiks, von denen bekanntlich die meiſten für die Arbeiterſchaft erfolglos auslaufen, pflegen den ſozialdemokratiſchen Par- tei⸗ und Gewerkſchaftskaſſen ſchwere Wunden zu ſchlagen. Da iſt es denn kein Wunder, wenn erfindungsreiche Ge⸗ noſſen auf die Idee verfallen, in dem ſozialen Lohn- und Arbeitskampfe Mittel anzuwenden, die die Arbeitgeber auf das Empfindlichſte treffen, ohne den Arbeiterkaſſen wehe zu tun. Als das hervorragendſte dieſer Mittel wird neuerdings die paſſive Reſiſtenz vorgeſchlagen. Was verſteht man unter paſſiver Reſiſtenz? Bisher kannte man dieſe nur vom Auslande her. Beſonders in Oeſterreich-Ungarn, Frankreich und Italien war ſie ſeit langem als ſoziales Kampfmittel der Beamten- und Ar⸗ beiterſchaft beliebt. Es handelt ſich für den Arbeitenden einfach darum, ſeine Obliegenheiten genau nach dem Buchſtaben der Abmachung zu erfüllen, ſich aber zu wei⸗ gern, irgend etwas daneben oder darüber Hinausliegen⸗ des zu tun. Auch die geringſte, ſelbſt die notwendigſte Ver⸗ richtung wird abgelehnt. Man verhält ſich einfach paſſiv, und läßt alles ſtehen oder liegen, ſofern es nicht unmittel⸗ bar im Pflichtenkreiſe liegt. Dazu kommt noch eine ſträf⸗ liche Verlangſamung der Arbeit, durch welche ihre recht- zeitige Fertigſtellung unmöalich gemacht wird. „Mein liebes Kind, wer ſo lange in Braſilien ge⸗ weſen iſt wie ich, der muß Diamanten ſchätzen können. Wie ſollte auch Ihre Mutter in den Beſitz eines ſolchen Schatzes gekommen ſein?“ „Ja, Sie haben recht,“ ſagte Amalie, die erleichtert aufzuatmen ſchien,„der Schmuck rührt aus der Hinter⸗ laſſenſchaft meiner guten Mutter her. Emil weiß nicht, daß ich ihn beſitze, ich bitte Sie, ſprechen Sie mit ihm nicht darüber.“ „Er weiß es nicht?“ fragte Schulz erſtaunt. „Nein, am Tage vor ihrem Tode übergab meine Mutter mir das Käſtchen Sie ſagte mir, der Inhalt ſei für mich allein beſtimmt, ich möge dem Bruder nicht verraten, daß ich ihn beſitze; ſie fürchtete, daß er, wenn er den Schmuck ſähe, denſelben verkaufen werde, dann ſei ich um mein Heiratsgut betrogen.“ „Das war ſehr vernünftig,“ nickte der Rentner, wäh⸗ rend er jeden einzelnen Gegenſtand betrachtete.„I, wenn nur die ſchönen Steine echt wären! Sie ſollten die Steine ſehen, die ich aus Amerika mitgebracht habe! Wenn Sie zu mir kommen, werde ich Ihnen einen Schmuck anfertigen laſſen, der— aber dieſe Hoffnung iſt ja vergeblich!“ „Wer weiß!“ warf das Mädchen bedeutſam lächelnd ein.„Vielleicht komme ich ſchon ſehr bald, ehe Sie es ahnen.“ Sie zog das Käſtchen an ſich und verſchloß es, dann ſtellte ſie es neben ihrem Seſſel auf dem Fußboden. „Wenn Emil den Schmuck fände, ſo würde er mich zwingen, ihn auszuliefern,“ ſagte ſie, er iſt kein Freund von ſolchen Sachen, die er ein totes Kapital nennt.“ „Ich werde ihn nicht verraten, daß Sie ihn beſitzen,“ erwiderte der Landmann in zutraulichem Tone.„Viel⸗ leicht wäre es überhaupt ratſam, wenn er nicht erführe, daß ich heute abend hier geweſen bin. Er könnte eifer⸗ gewerkſchaftlichen Ziele erreicht werden. Kürzlich hat ein Gewerkſchaftsblatt, die„Graphiſche Preſſe“, das Organ der ſozialdemokratiſchen Steindruckergewerkſchaft, ausge⸗ plaudert, in welcher Weiſe die Anwendung der paſſiven Reſiſtenz für gewerkſchaftliche Zwecke benutzt werden kann und worin ihr Weſen beſteht. Hier heißt es: „Dieſe(die paſſive Reſiſtenz) ermöglicht es den Ar⸗ beitern, ihre Streikkaſſen zu ſchonen und die Koſten des Krieges auf die Schultern der Unternehmer abzu⸗ wälzen. Die paſſive Reſiſtenz iſt ein verdeckter Streik: ſie legt nicht wie der Streik die Produktion vollſtändig ſtill, ſondern bringt ſie dem Stillſtande ſo nahe wie möglich. Dem Unternehmer wird dadurch ebenfalls die Quelle des Profits verſtopft. Die paſſive Reſiſtenz, die den Unternehmer oft eher zur Nachgiebigkeit zwingt als der Streik, iſt aber nur unter gewiſſen Voraus- ſetzungen anwendbar. Vor allen Dingen verlangt ſie von den 1 das höchſte Maß der gewerkſchaftlichen Erziehung. Der Gewerkſchaftsgedanke muß bei jedem einzelnen in der beſten Form entwickelt ſein. Die paſſive Reſiſtenz ſetzt den Arbeiter wohl keiner Entbehrung aus, da er im Betriebe verbleibt und vom Unternehmer ſeinen Lohn empfängt, aber ſie verlangt von ihm große Willens⸗ kraft und ein ausgeprägtes Solidaritätsgefühl.“ Wir geben der„D. Volksw. Korreſp.“, die auf diefe erbärmliche Art der ſozialen Kriegführung eindrücklich aufmerkſam macht, vollkommen recht, wenn ſie ſagt: „Deutlicher kann es nicht ausgeſprochen werden, was die gewerkſchaftliche Taktik mit der Anwendung der paſſiven Reſiſtenz zu erzielen ſtrebt. Das Eigentum des Unternehmers ſoll ſo geſchädigt werden, daß er ſich entweder zum Nachgeben oder zu ſeinem vollſtändigen Ruin entſchließen muß. Die Gewerkſchaften wollen ihr Geld hierbei ſparen, die Kriegsführung ſoll möglichſt wenig koſten, das iſt des Pudels Kern bei dieſem neueſten gewerkſchaftlichen Kampfmittel.“ Wir aber meinen, daß hierdurch die ſoziale Gefahr in einer Weiſe geſteigert wird, die für die Zukunft zu un⸗ abſehbaren Folgen führen kann. Politiche Nundſchau. (Der Vorentwurf des Angeſtelltenverſicherungsge⸗ ſetzes iſt inzwiſchen in den Beſtimmungen über die Erſatz⸗ kaſſen einer Umarbeitung unterzogen. Es werden näm⸗ lich beſtehende Kaſſeneinrichunaen— Werksven⸗ ſüchtig werden. Verſchweigen wir es ihm, es iſt ja nicht nötig, daß er es erfährt. Und nun gute Nacht, Amalie, überlegen Sie meinen Vorſchlag, denken Sie darüber nach, ob und wie mein Wunſch erfüllt werden kann. Ich werde morgen nicht kommen können, ein Freund hat mich zum Mittageſſen eingeladen; für Nachmittag und Abend habe ich auch ſchon Einladungen erhalten. Ich werde alſo dieſen Tag ganz meinen Freunden widmen müſſen; aber übermorgen komme ich vielleicht zu Tiſch, wenn Sie mich einladen wollen.“ Er ftand vor dem Mädchen und reichte ihm mit einem freundlichen, treuherzigen Blick die Hand. „Sie werden uns willkommen ſein,“ erwiderte Ama⸗ lie, deren Beſorgniſſe gänzlich geſchwunden zu ſein ſchie— nen,„kommen Sie nur recht früh.“ „Emil erfährt alſo nicht, daß ich „Nein— es iſt beſſer ſo.“ Sie ſtanden an der Tür, Schulz nickte dem Mädchen freundlich zu, dann entſernte er ſich. Amalie ſchloß die Tür und nahm den Schmuck aus der Schatulle. Sie legte ihn an, nahm eine Kerze und trat vor dem Spiegel, in welchem ſie ſich lange betr 8 Die Diamanten funkelten und blitzten und die Aug ſchönen Mädchens wetteiferten mit ihnen. hier war?“ des *** Wangenfeld hatte eben die mit der Poſt eingelaufe nen Briefe geleſen, von denen er mehrere dem Reiſenden hinüberreichte mit dem Bemerken, daß ſie ſofort beant⸗ wortet werden müßten. Gram und Sorgen hatten in dem vordem ſo heiteren Antlitz des alten Mannes Furchen gezogen und die glanzloſen Augen ſprachen von mancher ſchlafloſen Nacht. Fortſetzung folgt.) NKonsraſſen und andere unter folgenden Voraus⸗ ſetzungen als Erſatzeinrichtungen zugelaſſen: Die Kaſſenleiſtungen ſollen den geſetzlichen Leiſtungen minde ſtens gleichwe ertig und ihre Erfüllbarkeit dauernd gewähr⸗ leiſtet ſein. Die Beiträge der Arbeitgeber müſſen minde⸗ ſteus den geſetzlichen Arbeitgeberbeiträgen gleichkommen, und die Kaſſen müſſen ſämtliche verſicherungspflichtige Angeſtellte eines Arbeitgebers ohne Auswahl aufnehmen. Den Kaſſenmitgliedern iſt ferner ein Rechtsanſpruch auf die Kaſſenleiſtungen und eine Mitwirkung bei der Ver⸗ waltung und der Entſcheidung über die' Gewährung der Kaſſenleiſtungen einzuräumen. Bei einem Stellenwechſel muß eine den geſetzlichen Vorſchriften und der Mitglieds dauer entſprechende Anwartſchaft aufrechterhalten werden; das Deckungskapital der während der Mitgliedſchaft bei der Kaſſe erworbenen geſetzlichen Anſprüche wird beim Eintritt des Verſicherungsfalles an die Reichsanſtalt über⸗ wieſen.. 12 Bei den Nationalliberalen Bayerns ſcheint ſich jetzt eine reinliche Scheidung der Geiſter zwiſchen rechts und links zu vollziehen. Nach dem Austritt des erſten Vorſitzenden des Landesausſchuſſes der Partei, des Fabrikanten Tafel, hat auch der zweite Vorſitzende der Partei ſein Amt niedergelegt. Weite Kreiſe der bayeri⸗ ſchen Nationalliberalen werden ſich dieſen Austritten wohl anſchließen. Ein führendes Organ der national⸗ liberalen Partei in Bayern beurteilt die Lage folgender⸗ maßen: g Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die beiden Vor⸗ ſitzenden nicht die einzigen ſind, die ihre Aemter im geſchäftsfuhr enden Ausſchuß nede rgelegt habe n. Es ſind aber nicht etwa Offiziere ohne Truppen, welche in dem Scheiden des Herrn Tafel einen ſchweren Verluſt für die Partei er⸗ blicken, ſondern weite Kreiſe in Stadt und Land, die in dem zielbewußten Organiſator der Partei eine Garantie für deren Aufblühen zu beſitzen glaubten, ſehen ſich durch den Rücktritt in der Hoffnung getäuſcht, daß das gerade für„die nationalliberale Partei ſo unent⸗ vehrliche Werk der Organiſation energiſch ausgebaut wird. Tafel iſt kein Verloge, ſondern ein Realpolitiker, der eine möglichſt gute Bilanz für die Wahlen herbeiführen wollte, und dieſem realpolitiſchen Intereſſe entſprach es, wenn er im Wahlkampfe die Fäden nach rechts mit Rückſicht auf die nötige Stichwahlparole nicht zerriſſen ſehen wollte. Die Vorgänge in Bayern ſtellen die natürliche Folge der iirnalkkerel⸗ en Zwieſpältigkeit dar. Der Scharfmacherverband, oder, wie er ſich nennt, der 0 Verband Deutſcher Induſtrieller“, war am Freitag in Berlin zu einer Delegiertenverſammlung zu⸗ ſammen, um zur Reichsverſicherungsordnung und zum Privatbeamten-Verſicherungsgeſetz Stellung zu nehmen. Bei der Reichsverſicherungsordnung beſchwerte ſich der Re⸗ ferent über die neuen Oa ſte n, die dadurch den Unter⸗ nehmern auferlegt würden. In einer Reſolution wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es in der Plenar⸗ beratung gelingen werde, das Geſetz„erträglich“ zu ge⸗ ſtalten, andernfalls die„Fortdauer des gegenwärtigen Zu⸗ ſtandes“ vorzuziehen ſei. Was die Großinduſtriellen er⸗ träglich finden, wäre wohl noch eine kleine Verſchlechte⸗ rung des gegenwärtigen Zuſtandes. Auch beim Privat⸗ beamtengeſetz gefielen ſich die Großinduſtriellen in der Poſe des Warners. Sie warnten die Regierung vor einer züberſtürzten Annahme“ des Entwurfs. Von einer Ueberſtürzung kann bei der Privatbeamtenverſicherung doch wahrlich nicht die Rede ſein. Wir meinen, gerade hier ſind der Worte ſchon ſo viel gewechſelt, daß man mal endlich Taten ſehen möchte. (— In den Maifeier⸗Verſammlungen in Berlin ſoll nach einem Vorſchlage des Verbandes der Berliner ſozial—⸗ demokratiſchen Wahlverbände eine Reſolution ange⸗ nommen werden, in der es heißt: „Am 1. Mai demonſtriert das klaſſenbewußte Proletariat aller Länder für den Ausbau der Ar⸗ beiterſchutzgeſetzgebung und den Völkerfrie⸗ den und proteſtiert gegen das wahnwitzige Wett⸗ rüſten, in dem es eine wachſende Gefahr für den Frie⸗ den und die Urſache der immer mehr ſteigenden Belaſtung der breiten Maſſen erblickt.“ Wirklich, hohnvoller konnten ſozialdemokratiſche Phra ſen und ſozialdemokratiſche Taten einander nicht gegen⸗ überſtehen. Die Sozialdemokraten demonſtrieren für einen Ausbau der Arbeiterſchutzgeſetzgebung in demſelben Augenblicke, in dem ſie daran ſind, durch Obſtruktion und Hetze die Reichsverſicherungsordnung, die heſte Ausgeſtaltung der Arbeite„ſchutzge; ſetzgebung, zu vereiteln! Sie demonſtrieren für den Völkerfrieden und hetzen täglich Stand gegen Stand, Stadt gegen Land auf! Sie proteſtieren gegen das„wahn⸗ witzige Wettrüſten“ und rüſten doch täglich durch Wort und Schrift das„klaſſenbewußte Proletariat“ zur bluti gen Revolution, wie ſie ja am 1. Mai in ihren Sozialiſten-Märſchen ſo ſchön ſingen werden: Auf, auf, 3¹ den W̃ a ff en. zum männ li chen Ihr habt es gewollt, wir ſtehen bereit! Es gilt für die Kinder, es gilt für das Haus, Es gilt für die Freiheit, den blutigen Sreit! Nieder Thron! Hoch Rebellion! 2 8 Rufet die Loſunn mit flammendem Hohn: N Replik! Republik! N Die rote Republik! ( Die Leiche des Oberſtleutnants v. Schlichting, der in Konſtantinopel ermordet wurde, iſt im Hafen von Hamburg an Bord des Dampfers„Samos“ einge troffen. Strauß! Heer und Marine. In der franzöſiſchen Infanterie iſt jetzt ein Appa⸗ rat eingeführt worden, der zur Unterſt u. tzung des Gewehres beim Feuern dienen ſoll. Dieſer Appa⸗ rat beſteht in einer dreifüßigen. Stütze nach Art der für Maſchinengewehre eingeführten Lafette. O 85 ſich der Appa⸗ rat bewähren wird, ſteht noch dahin, er eine große Belaſtung für den g iſten. der Ane ſchon viel Gepäck tragen muß, darſtellt. Der Infanteriſt feuert im Kriege meiſt in Liegeſtellung. In dieſer Stellung finden ſich aber ſchon viele natürliche Stützpunkte zum Auflegen des Gewehrs, ſo daß der Apparat eigentlich überflüſſig erſcheint. Koloniales. Die Aufrührer von Ponape werden für die Kolo— nialwirtſch 1 nutzbar gemacht. Nachdem Ende Januar der erſte Transport von 254 Köpfen in Jap angelangt war, ſind die arbeitsfähigen Männer nach der Phos⸗ vhatinſel Angaur überführt worden, wo ſie nach dem Bericht des kaiſerlichen Bezirksamtmanns in Jap zunächſt für ein balbes Jahr als Arbeiter de letzter Stunde durch einen 5 aäftigt werden. Sie erhalten freie Verpflegung, der Lohn wird an die Stationskaſſe K Angaur gezahlt. Frauen und Kinder werden nach Palau gebracht werden, ſobald für ihre Unterkunft daſelbſt die nötigen Vorbe- reitungen getroffen ſind. Europäiſches Ausland. Schweiz. * Die Schweiz wird jetzt modern und nimmt ſich das amerikaniſche Muſter zum Vorbild: ſie will weibliche Prieſter einführen. Die Pfarrerſynode des Kantons Graubünden in Chur beſchloß, gegen die Zulaſſung von Frauen zum Pfarramt keine grundſätzlichen Einwendungen zu erheben. Den Gemeinden ſoll die An— ſtellung weiblicher Pfarrer freigeſtellt werden. Spanien. * Auch die Spanier bereiten jetzt eine Marokkoaktion vor, ſie fangen es nur ein wenig geſchickter an, wie die Franzoſen und ſuchen die Ber berſtämme, die ihnen gefährlich werden könnten, erſt für ſich zu gewinnen, ehe ſie ihre Truppen auf den Marſch ſchicken. Wie nämlich aus Ceuta gemeldet wird, haben die Spanier das Berg— volk der Andjeras durch Zuſicherungen von hohen Be lohnungen dafür gewonnen, daß ſie einem ſpaniſchen Marſch nach Tetuan kein Hindernis bereiten. Afrika. b. Bee 5 Marokko. n * Die Nachricht, daß die Mahalla Bremonds von den Schererdas beſiegt worden ſei und Bremond ſelbſt getötet worden ſei, iſt noch nicht beſtätigt. Sie wird nirgends für glaubhaft erklärt. Wie das Reuterſche Bu⸗ reau aus Fez meldet, war die Stadt am 22. dieſes Monats ruhig. Zur Unterſtützung ſind am ſelben Tage 1500 berittene Tazeleute dort angekommen. 1 Amerita. 18855 . Vereinigte Staaten. Die Amerikaner halten ſchon am Panamakanal Wacht. Die amerikaniſche Regierung hat zwei Millio⸗ nen Dollar zur Herſtellung von Baracken für Offiziere und Soldaten am Panamakanal beſtimmt. 6300 Mann ſollen dort ſtändig an der ganzen Ausdehnung des Ka⸗ nals ſtationiert werden. Die Truppe wird den Namen„Kanalgarde“ erhalten. Obwohl der Bau des Panamakanals erſt im Jahre 1915 beendet ſein wird, ſoll die Abſendung der Truppen dorthin ſofort nach Fertig⸗ ſtellung der Baracken erfolgen. Mexiko. * Der Aufſtand in Mexiko nimmt trotz Waffenſtillſtand und„55 ſeinen Fortgang. Einer Meldung der Newyork Times aus Mexiko zufolge wer⸗ den die beiden Staaten Guerrero und Morelos faſt vollſtändig von Banden beherrſcht, die mit der Partei Madero in keinem Zuſammenhang ſtehen. Es werden viele Mordtaten und Grauſamkeiten gemeldet. Aus Tueſon(Arizona) wird gemeldet, daß in einem Gefecht zwiſchen Aufſtändiſchen und Bundes⸗ ktruppen bei Horicafiles vierzig Mann gefallen ſind. Aſien. China. * Ueber die Revolution in Kanton wird noch berichtet: Fünfzig Aufſtändiſche und deren Führer wurden verhaftet. Die chineſiſchen Behörden wurden von dem von den Re volutionären geplanten Handſtreich vorher verſtändigt; ſie räumten daher ſchon in voriger Woche das Palais. In der Stadt iſt das Standrecht proklamiert worden, die Tore der Stadt ſind geſchloſſen, überall werden Haus⸗ ſuchungen vorgenommen. Auch auf den im Hafen liegen- den Schiffen, die zu dieſem Zwecke konſigniert ſind, wer⸗ den Durchſuchungen veranſtaltet. Zwei engliſche Torpedo boote haben den Hafen von Hongkong verlaſſen und ſind zum ſofortigen Einſchreiten bereit. Der amerikaniſche Kreuzer„Wilmington“ hat Befehl erhalten, in Macao mit ihnen zuſammenzutreffen. Das ganze ſüdliche China wimmelt von revolutionären Agen ten. Die Lage iſt äußerſt kritiſch, obwohl in der letzten Nacht in Kanton Ruhe herrſchte. Soziales. Die Beilegung eines Arbeiterkonfliktes in Däne⸗ mark. Der ſeit längerer Zeit ſchwebende Konflikt zwiſchen der Arbeitgebervereinigung und den Arbeiterorganiſatio— nen in Dänemark, der am Freitag zu einer Ausſper⸗ rung von 40000 Arbeitern führen ſollte, iſt in Vergleich zwiſchen den Ar beitgebern und den Gewerkvereinen der Maurer, Elektri zitätsarbeiter, Schreiner und Holzinduſtriearbeiter bei gelegt worden. — Ein Streik mit merkwürdigen Begleiterſcheinungen. Sämtliche Dresdener Friſeurgehilfen ſind am Frei tag in den Streik getreten. Sie verlangen Lohner— höhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Um der Er füllung ihrer Forderungen den nötigen Nachdruck zu ver leihen, werden die Friſeurgehilfen Samstag darüber be— ſchließen, ob ſie fliegende Barbierſalons ein richten wollen. Die Kunden ſollen von dieſen Gehilfen dann gratis bedient werden. — Große Ausſperrung in Bayern. Der Verband der ſüddeutſchen Textilarbeiter beſchloß, falls die in Hof ent ſtandenen Arbeitsſtreitigkeiten nicht beigelegt werden, die Ausſperrung der ſozialdemokratiſch organi ſierten Textilarbeiter durch ganz Bayern. Die Kündigung beginnt nächſte Woche. Aus Stadt und Land. Der berüchtigte Ein⸗ und Ausbrecher Max Schie⸗ mangk, der ſich ſelbſt zum General der amerikaniſchen Armee und zum Grafen de Paſſy ernannt hatte und deſſen abenteuerliche Schwindelfahrten durchganz Europa berechtigtes Aufſehen erregten, war bekanntlich aus dem Heilbronner Gefängnis ausgebrochen. Am Frei tag nachmittag iſt es nun gelungen, den gefährlichen Schwindler in Lehde bei Lübbenau(Spreewald), wo er ſeit acht 5 0 unter dem Namen eines Ingenieurs Wendt wohnte ermitteln und in Haft zu nehmen. Nach einigem gnen gab S Ich. zu, der Geſuchte zu N Er wurde vorläufig im Amtsgericht Lübbenau i ** Eine Liebestragödie hat ſich am Freitaa im e Berlins abgeſpielt. Die 19 Ja eee ee * ——— 1 N Erna Marquardt war mit dem Vogelhändler Rohrdörn verlobt. Als ſie am Freitag abend ihrem Bräutigam einen Beſuch abſtattete, vergiftete ſie ſich, während der Bräutigam im Wohnzimmer ſchlief. ** Im Tunnel verunglückt. Auf der Bahnbauſtrecke Heimbach— Baumbolder(Rheinland) traf ein Arbeiter im Tunnel mit ſeiner Hacke einen ſteckengebliebenen Sprengſchuß, der durch den Schlag explodierte. Ein Arbe. war ſofort toit, drei andere wurden ſo ſchwer verletzt, daß man an ihrem Aufkommen zweifelt. ** Schiffsunglück in der Nordſee. Der griechiſche Dampfer„Elle“ bohrte in der Nordſee den däni⸗ ſchen Dampfer„Alfa“ in den Grund. Vier Mann von der Beſatzung des„Alfa“ ertranken. Der Kapi⸗ tän des„Alfa“ ſchlief in ſeiner Kabine, als der Unfall ſtattfand. Der Bugſpriet der„Elle“ durchbohrte ſie und verletzte den Kapitän ſchwer. Er kletterte am Bugſpriet entlang, als die„Elle“ rückwärts ging, und rettete ſo ſein Leben. Zwei der umgekommenen Matroſen waren von dem Trümmerwerk in ihre Kabinen eingeſperrt worden und gingen mit dem„Alfa“ in die Tiefe. Der gerettete Teil der Mannſchaft des„Alfa“ wurde von der N nach Middlesbrough gebracht. * Eine böhmiſche Stadt in Flammen. In der weſt⸗ Feb Stadt Tachau brach am Freitag ein ver⸗ heerendes Feuer aus. Infolge des herrſchenden ſtarken Windes griff das Feuer raſch um ſich, und um Mittag ſtanden bereits 50 Häuſer in Flammen. Die Rettungs⸗ aktion war durch Waſſermangel ſtark beeinträchtigt. Schließlich gelang es am ſpäten Nachmittag, den Brand zu lokaliſieren. 25 Häuſer ſind vollſtändig niedergebrannt. iter. 25 Häuſer ſind mehr oder minder ſtark mitgenommen. er Brand entſtand in der Judengaſſe, einer der ältesten Gaſſen im Innern der Stadt, die zumeiſt nur aus Schindelhäuſern beſteht. Men⸗ ſchen ſind bei dem Brand nicht in Gefahr gekommen. ** Die Lebensretterin des öſterreichiſchen Kron⸗ prinzen. Eine einſtige Lebensretterin des Kronprinzen Rudolf von Oeſterreich, Karoline Winkler, Kiendl⸗ bäuerin in der Naif in Südtirol, iſt, 81 jährig, ge⸗ ſtorben. Am 16. April 1871 hatte ſich der Kron⸗ prinz Rudolf mit ſeinem Hauslehrer auf einer Berg⸗ tour im Naiftale verſtiegen, und beide konnten an einer ſteilen Stelle weder vor- noch rückwärts. Die Bäuerin vom Kiendlhof hörte ihre Hilferufe, ſtieg hinauf und rettete ſie mit eigener Lebensgefahr. Zum Andenken an dieſe Epiſode hat Kaiſer Franz Joſef im vorigen Jahre, wie berichtet, der jetzt Verſtorbenen einen Schmuck über⸗ ache laſſen. Grubenbrand in England. Am Freitag brach in den Brunet Kohlengruben im Porkſhirer Gebiet Feuer aus, als ſich noch etwa 50 bis 60 Mann der Nacht⸗ ſchicht in der Grube befanden. Auf den ſofort ge⸗ gebenen Feuerlärm hin eilten 9 Feuerwehren von Leeds und Morley zur Brandſtätte. Der angerichtete Schaden iſt ſehr beträchtlich. Man hofft, daß ſämtliche Leute gerettet werden können. . Kampf mit Spitzbuben in einer amerikaniſchen Bank. Die Drexel-Bank zu Chicago war am Freitag der Schauplatz eines Feuergefechts zwiſchen Spitzbuben und Wachbeamten. Als die Detektivs die Verbrecher ver- haften wollten, ſetzten ſich dieſe zur Wehr, zogen die Re⸗ volver und feuerten. Die Beamten wehrten ſich eben⸗ falls mit Schüſſen. Erſt nach längerem Kampfe gelang es, die Verbrecher kampfunfähig zu machen und ſie feſt⸗ zunehmen. ** Die Cholera taucht wieder in Petersburg auf. Drei choleraverdächtige Krankheiten ſind dort vorgekom⸗ men. Sofort ſind energiſche Vorſichtsmaßregeln getroffen 8 * 700 Jahrfeier der Kathedrale von Reims. Auf ein 700 löhriges Jubiläum ihres Beſtehens kann am 7. Mai d. J. die alte ehrwürdige Kathedrale von Reims, eins der ſchönſten kirchlichen Bauwerke, zurückblicken Schon im achten Jahrhundert erbaut, wurde der damalige 1 iche Bau infolge der kriegeriſchen Unruhen im Jahre 1210 eingeäſchert, doch wurde auf Betreiben des Biſchofs bereits am 7. Mai 1211 mit dem Bau des noch jetzt ſtehenden Gotteshauſes begonnen, das aber erſt nach jahr⸗ hunderte langem Bau in ſeiner jetzigen Geſtalt fertig geſtellt wurde. * Für drei Millionen Francs Liköre gefälſcht. Ein umfangreicher Likörfälſchungsprozeß beſchäftigt die Ge⸗ richte in Nizza. Wegen Verkaufs gefälſchter Liköre waren in letzter Zeit verſchiedene Reſtaurateure verur⸗ teilt worden. Die Verurteilten haben nunmehr Klage gegen den e der Liköre, eine bekannte Firma, angeſtrengt., Es handelt ſich um Fälſchungen in der Höhe von 3 Millionen Francs. * Eine neue Südpolarexpedition, die in den erſten Tagen des Mai ihren Anfang nehmen ſoll, wird gegen wärtig vorbereitet. Es handelt ſich um die Expedition des Forſchers Filchner, der auf der„Deutſchland“ bis zum Südpol vordringen will. Augenblicklich iſt man dabei, das Schiff auszurüſten. Den Hauptbeſtandteil des Proviants bildet ein aus gedörrtem Fleiſch beſtehendes Präparat, ferner Erbswurſt, Zucker, Roggenbrot, Weizen⸗ mehl, gedörrtes Gemüſe, Biskuits und Schokolade. Be⸗ ſonderer Wert wurde auf die Ausrüſtung für den Schlitten v o r ſt o ß verwandt, der der Feſtlegung der Juſammenpänge zwiſchen dem öſtlichen und dem weſtlichen eile der Antarktik dienen ſoll, worin die Expedition ihre hauptſächlichtte Aufgabe erblickt. Als Hauptgetränk dienen Tee, ſowie Milch, die in trockenem Zuſtande mitgeführt und aus der Schweiz bezogen wird. Hundefutter wird für zwei Jahre mitgenommen. Dann werden die überzähligen Hunde abgeſchlachtet und das Fleiſch zur Fütterung der übrigen Tiere benutzt. Was den Einzel⸗ proviant anbetrifft, ſo werden mitgeführt: 2000 Kilo Schinken, 3000 Kilo Wurſt, 1000 Kilo Mehl, 4000 Kilo Butter, 6000 Kilo Zucker, 4000 Liter Milch und 1000 Kilo Käſe. Das Schiff geht nach Buenos-Aires zunächſt ohne Filchner ab, der erſt ſpäter nachreiſt. * Die Stieftochter ermordet! Eine blutige Familien trags ödie hat ſich in der Nacht zum Freitag in Berlin in dem Hauſe Bernauerſtraße 49 abgeſpielt. Der dort Pobnene Maurer K uhlmey verletzte nach voraufge⸗ gangenem Streit bene Frau mit einem Revolverſchuß und tötete dann ſeine 22 jährige Stieftochter durch einen wohl⸗ Js Schuß in den Kopf. Nach vollbrachter Tat ſtellte ſich der Mörder ſelbſt der Polizei. Die Stief tochter war Artiſtin und der Stiefvater ein Trunken⸗ bold. Der Mord an ſeiner Stieftochter wurde von Kuhl Auf t Reims, blicken. malige jiſchoß ch Jeht 9 fahr fertig mey wohl überlegt ausgeführt. Mit der einen Hand hielt er der im Bett liegenden Tochter den Kopf feſt und drückte mit der anderen Hand den ihr an die Schläfe geſetzten Revolver ab. Der Mörder erklärte kaltblütig, daß er die Tat ſchon ſeit acht Tagen geplant habe. Tod eines Knaben bei einer Prügelei. Die Söhne des Dr. Joſt und des Kaufmanns Katzenſtein in Kaſſel fochten auf der Straße einen regelrechten Boxkampf aus, und die Prügelei ſetzte ſich auch im Hauſe auf der Treppe noch fort. Dabei ſtürzte Joſt über das Treppengeländer, ebenſo Katzenſtein, der ſeinen Kameraden halten wollte. Joſt wurde ſofort getötet, während Katzenſtein ſehr ſchwere Verletzungen erlitt. e Ein ausgedehnter Waldbrand wütet ſeit Mitt woch nachmittag in den großen Waldungen des Frhrn. v. Faumbach bei Zimmersroda. Die Be⸗ wohner von mehr als einem Dutzend Ortſchaften wurden alarmiert und ſind unter Anleitung von Forſtbeamten damit beſchäftigt, das Feuer einzudämmen. Das iſt aller dings bisher noch nicht gelungen, da viele hundert Mor⸗ gen Buchen-, Eichen und Tannenbeſtände der älteſten Jahrgänge in Flammen ſtehen. Auch das Ziehen von großen Gräben mit Ackerpflügen hat nichts genutzt. Vergiftung durch falſch zubereitete Pilze. Die Schachtmeiſterfrau Zill in Spreewitzerhammer bei Hoyerswerda hatte mit ihren zwei Kindern Mor⸗ cheln geſucht und zum Abendbrot zubereitet. Bald nach dem Genuß der Pilze ſtellte ſich bei der ganzen Familie Uebelkeit und Schwindel ein, worauf heftiges Er⸗ brechen erfolgte. Der 7 jährige Sohn iſt bereits ge⸗ ſtorben. Frau Zill hatte es verſäumt, die friſchen Pilze mit kochendem Waſſer abzubrühen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. In Ingershauſen wurde ein Wanderſchäfer auf der Landſtraße tot aufgefunden. Die Leiche wies zahl reiche Schußwunden auf. Nach Veruntreuung von einer Viertelmillion Frank hat der Bürgermeiſter von Saintloui 8 in Senegambien Selbſtmord verübt. Freitag nacht ſteckte ein Dienſtknecht im Dre iſam⸗ tal bei Freiburg i. Baden einen Bauernhof in Brand und ſchlug die Bäuerin mit einem Hammer nieder. Der Knecht iſt flüchtig. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 2. Mai. — Aus der Schule. Unſere Volksſchule zählt mit Anfang des Schuljahres 2065 Schulkinder und zwar 1085 Knaben und 980 Mädchen. Hiervon ſind 1967 kathollſch, 84 coangeliſch und 14 israelitiſch. An der Schule wirken 32 Lehrkräfte, 30 katholiſche und 2 evangeliſche, darunter 10 definitive verheiratete Lehrer, 4 definitive ledige Lehrer, 6 definitive Lehrerinnen, 7 Schulver walter und 5 Schulver- walterinnen. Außerdem ſind 2 Induſtrielehrerinnen angeſtellt. 71 benachbarten gleich großen Lampertheim wirken 36 Lehr⸗ kräfte. — Poſtkurs Weinheim— Unterflockenbach(Tröſel). Der Poſtkurs findet vom 1. Mai ab, wie ſchon mitgeteilt, mittels des Autoomnibuſſes ſtatt. Die Fahrzeit für dieſe Poſt⸗ befötderung vom 1. Mai 1911 bis 30. April 1912 iſt amt⸗ lich wie folgt feſtgeſetzt:(W bedeutet: Werktags). W 8 W Weinheim(Bahnhof) ab 7,45 8,05 2,35 Gorrheim 8,05 8,25 2,55 Unterflocken bach 8,15 8,35 3,05 Tröſel an 8,25 8,45 3,15 W W 8 Tröſel ab 7,05 11,00 11.30 Unter flockenbach 7,15 11,10 11,40 Gorpheim 7,25 11,20 11,50 Weinheim an 7,45 11,40 12,10 — Sport. Am letzten Sonntage ſpielte die erſte Monnſchaft der Fußballabteilung des Männerturnvereins gegen die erſte des Fußballklubs„Concordia“⸗Frieſenheim auf dem Sportplatze am Tivoli 2: 2. Das Vor ſpiel in Frieſenheim verlief ebenfalls unentſchieden 5: 5. Da die Frieſenheimer Mannſchaft als eine der erſten gilt, dürfte der Männerturn- verein mit Stolz auf ſeine Leiſtungen zurückblicken. Ans Nah und Fern. — Heddesheim, 30. April. Am Mittwoch abend 8 Uhr ertönte die Sturmglocke und das Signal der Feuer- wehr. In einem Nebengebäude des„Pfälzer Hofes“ war in der Rauchkammer auf noch unaufgeklärte Weiſe Feuer ausge⸗ brochen. Das in der Rauchkammer befindliche Fleiſch brannte an. Der Brand wurde bald durch die Hausbewohner und herbeieilende Nachbarsleute gelöſcht, ſo daß die Feuerwehr nicht in Aktton zu treten brauchte. — Worms, 1. Mai. Feſtgenommen wurde ein Kaufmann aus Rapshagen wegen Diebſtahlsverdachts.— Alle organiſierten Holzarbeiter haben die Kündigung eingereicht, da ihre Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit und ent⸗ ſprechende Lohnerhöbung nicht bewilligt worden iſt. — Ladeuburg, 28. April. Geſtern morgen zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde in das im 2. Stock nach dem Garten zu gelegene Arbeitszimmer des Pfarrverweſers eingebrochen. Der oder die Diebe benutzten hierzu eine Leiter, ſprengten das Jenſter auf und durchſtöberten das Zimmer nach Geld. Beim Verſuch, die verſchloſſene Geldſchublade aufzuſprengen, wurde Herr Pfarrverweſer Reinhardt wach und rief:„Wer iſt da“? Hierdurch wurden die Einbrecher verſcheucht, ohne einen Erfolg von ihrer Nachtarbeit erzielt zu haben. Vom Odenwald, 1. Mal. In demſelben Maße wie bei uns im Gebirge die Schwalben abnehmen, in dem⸗ ſelben Maße vermehren ſich die Schnaken. Die Schnaken, die im hohen Odenwald vor 20 Jahren noch nicht gekannt waren, haben ſich ſeuldem auch in höheren Lagen ſtetig eingebürgert. Denn die Schwalben, die dieſes läſtige Ungeziefer millionen. weiſe wegfangen würden, ſind leider immer mehr verſchwunden. — Mainz, 30. April. Ein 19jäbriges Mädchen namens Frieda Zoller hat ſich aus nuglücklicher Liebe mit Lyſol vergiftet.— Die Frau des Schiffsheizers Kammer⸗ länder, die am Dienstag abend auf ihren Mann einen Mord⸗ verſuch verübte, iſt nach den Ausſagen der Aerzte irrſinnig. — In der Nentorſtraße wurde das 6jährige Mädchen Sofie Selinger, als es vor der daherkommenden Straßenbahn das Gleiſe überſpringen wollte, von dem Wagen erfaßt und eine Strecke mitgeſchleift. Mit einem Lebensjahr— Gefreiter! Der füngſte Ge freite der deutſchen Armee iſt zurzeit der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, der am 22. d. M. ein Jahr alt wurde. Der Großherzog empfing an dieſem Tage den Kom⸗ mandeur des Grenadierregiments Nr. 89, der die Gefreiten⸗ abzeichen für den kleinen Erbgroßherzog überreichte. Der„Arizona⸗Kicker“ vom Frankenwald, ſonſt auch „Nordhalbener Grenzbote“ genannt, bringt einen fulminanten Aufruf„An alle Schlaf mützen!“ und ſchreibt, ein Feind aller milchſüßen Journaliſtik:„Da hocken die Männer im Terzett oder im Quartett und beginnen eine Kanne⸗ gießerei, daß Gott erbarm! Es verſteht keiner was von Politik; ſie blieben ja bisher fern von politiſchen Ver⸗ einen; der eine aus Furcht und Angſt, er könnte nur ein Kreuzerweckelein weniger verkaufen; der andere, weil er die rollenden Augen ſeines Vorgeſetzten fürchtet; der dritte will es mit dem Ortspfarrer nicht verderben; der vierte, weil er von Natur aus nicht zum Schießpulver⸗Erfinden prädeſtiniert war; der fünfte, weil ihn der Vereinsbeitrags⸗ nickel reut, wenn er auch im Skat fünf Solo hinterein⸗ ander verliert: das tut nichts! Um ein Wort Abraham a Sancta Claras zu gebrauchen: dieſe Sauertöpf, dieſe Angſt⸗ haſen, dieſe finſteren Wolken, dieſe Wandſchatten, Holzapfel⸗ krämer, Spitzelgrillen, dieſe politiſchen Bruthennen ſind das Zuwiderſte, was auf Erden herumläuft. Grenzbotenleſer! Nehmt dieſes Blatt und reibt ⁴ es ſolchen Fa⸗ dianen unter die Spießernaſen! Man reiße ihnen den Quaſten runter von der Schlaf⸗ mütze, haue ihnen eine Ordentliche aufs Dach, damit ſie munter werden und ihre politiſch⸗ embryonale Nacktheit erkennen, und damit ſie ſich endlich, bevor ſie eingeſargt und eingeſcharrt werden, in einen politiſchen Verein aufnehmen laſſen. Nur ſo können ſie ſich vor Schande über das Grab hinaus retten! Auf, in Maſſen zum liberalen Verein!“— Ja, ja, es geht nichts über liberale Bildung! — Von der Peiner Eule. Die ſagenhafte Peiner Eule iſt im 16. und 17. Jahrhundert in Form von Po⸗ kalen vom Rate der Stadt Peine in Hannover oft an ein⸗ flußreiche Perſonen verſchenkt worden. Die Eulenpokale ſind von der Bildfläche verſchwunden, und nur ein einziger war bis jetzt bekannt, nämlich jene Eule von Peine, die ſich im Welfenmuſeum befindet und die bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf dem Amte Peine als herren⸗ loſes Gut aufbewahrt worden iſt. Jetzt iſt die Spur von einer zweiten Eule von Peine aufgetaucht, und zwar auf einer Antiquitätenauktion in Köln. Dort iſt dieſe Selten⸗ heit verſteigert worden. Dem Vernehmen nach wird ver⸗ ſucht werden, dieſe Eule zur Rückkehr nach Peine zu be⸗ wegen. Ein Heine⸗Denkmal ſoll jetzt doch in Frankfurt am Main errichtet werden. Dort hat ſich nämlich ein Komitee zu dieſem Zwecke gebildet, das bereits 18000 M. geſammelt hat. Auch die Stadt hat ſich freigebig gezeigt und ſchon einen Platz für das Denkmal zur Verfügung geſtellt. Der neueſten Nummer des„Guckkaſten“, der von Paul Keller ſo trefflich redigierten humoriſtiſchen Zeitſchrift, entnehmen wir folgende amüſante Scherze: Volkszählung. Aus Z. wird uns folgendes wahres Geſchichtchen berichtet: Ein hieſiger ehrſamer Spenglermeiſter hat den Volkszählungsbogen in kolgender Weiſe ausgefüllt: Hauptberuf; Spengler. Nebenbeſchäftigung: Bäcker. Alter: A a Spengler. Der wackere Mann meinte natürlich unter „Alter“ ſeinen Vater, unter Nebenbeſchäftigung aber das Geſchäft nebenan. Der Erzieher.„Hat Ihre erzieheriſche Tätigkeit gute Früchte gezeitigt?“—„Früchtchen!“ 3 Aviatik.„Jeſſes, da ſtreuen ja die Luftſchiffer Sand aus!“„Werden halt oben a Glatteis haben!“ a Weiſer Rat. Man ſoll nicht wettfahren mit flüſſigen Fettwaren. Bunte Steinchen. — Im Deutſch⸗Franzöſiſchen Kriege fielen auf deutſcher Seite 40080 Mann. 4 — Die Bevölkerung der öſterreichiſchen Hauptſtadt Wien beträgt 2030 803 Perſonen. Davon ſind 98 400 Tſchechen.(1900 1 674 000 mit 102 970 Tſchechen.) Gerichtsſaal. Notar Güntzer vor den Geſchworenen. Unter gro ßem Andrange des Publikums begann vor dem Kre felder Schwurgericht die Verhandlung gegen den Notar Werner Güntzer aus Kempen, der der Amts unterſchlagung, der falſchen Beurkundung und des Konkursvergehens beſchuldigt wird. Die Anklage betreffs Amtsunterſchlagung weiſt nicht weniger als 124 Fälle auf. Die inkriminierten Straftaten er folgten in der Weiſe, daß Güntzer die ihm anvertrauten Gelder unterſchlug und zu ſeinen Gunſten ver wandte. Güntzer iſt geſtändig und gibt an, daß er ſich im Jahre 1883 mit der Tochter eines Bergwerksdirek⸗— tors verheiratete. Seine Frau ſowohl wie er hatten bei der Verheiratung kein Vermögen beſeſſen, ſo daß er bald in pekuniäre Schwierigkeiten geraten ſei. Bei ſeiner Ueberſiedlung nach Kempen habe er keine paſſende Wohnung finden können, ſo daß er ſich ein Haus bauen mußte. Auch das habe dazu beigetragen, ſeine finanziellen Schwierigkeiten zu erhöhen. Sein Jahres⸗ einkommen habe etwa 10000 Mk. betragen; er habe aber jährlich 20 000 Mk. verſteuert, um ſeinen Kredit zu heben. Als der Konkurs verhängt war und die Entdeckung der Unterſchlagungen nicht mehr aufzuhalten war, floh er nach Köln, wo er ſich in einem Hotel einquartierte. Hier machte er einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich eine Kugel in den Kopf ſchoß. Als man ihn auffand und für verhaftet erklärte, hatte er noch etwa 70 Mk in ſeinem Beſitz. Außerdem fand man bei ihm noch eine Anzahl ſcharfer Patronen, ſtarke Giftpulver und ein Kommersbuch. Ueber den Stand des Kon kurſes äußerte ſich der Konkursverwalter dahin, daß gegen 350000 Mk. Forderungen angemeldet ſind, denen nur 15 000 bis 20 000 Mk. Aktiva gegenüberſtehen. Es liegen alſo nur 4 bis 5 v. H. in der Maſſe. f Verurteilter Falſchmünzer. Der Falſchmünzer Wilde, der mehrfach aus Irrenhäuſern, wo ſein Geiſtes zuſtand unterſucht wurde, flüchtete, wurde vom Schwur— gericht in Lübeck zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt. Sein Komplize, ein ehemaliger Krankenwärter Fojuth, wurde zu anderthalb Jahren Gefäng⸗ is verurteilt. Jãglicher&ingang von Selegenheiten in modernen Damen-Mleiderslo ßen Srosse Auswahl in Merren-Anzugsloſſen alles aussergewöhnlich billig. 2 Mindemann, Mannheim 1 5 2, 2. 7. 1 Bekanntmachung. Das Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelm I Nr. 110 hält am 9., 10., 11., 12., 18., 15., 16., 17. 18. und 19. Mai ds. Js. größere Schießübungen mit ſcharfer Munition auf den Schießſtänden im Käfertaler Walde ab. Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof- Pumpſtation- Sandtorf? Heſſiſche Grenze⸗Karlſtern⸗ Hütte ⸗Schießſtand. Das Betreten dieſes Geländes iſt in den genannten Tagen von 7 Uhr Vormittags bis 12 Uhr Mittags und von 1 Uhr Nachmittags bis 6 Uhr Abends mit Lebensgefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt, ſowie der Weg längs der heſſiſchen Grenze können betreten werden. 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