1 fachen biligen I. 5 9 N Siege u souie Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen N. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 liernheimer Anzeige Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 0 Gegründet 1334 Rathausſtraße Nr. 19. — —— Donnerstag, den 4. Mai 1911. Schutz der Tarifverträge. (Ein ſehr erheblicher Teil der 30 Millionen Hand⸗ arbeiter aller Art im Deutſchen Reiche arbeitet ſchon heute unter Tarifverträgen, die von den Vereinigungen der Unternehmer mit den Arbeiterverbänden über die Lohnhöhe und einen Teil der Arbeitsbedingungen abge- ſchloſſen worden ſind. Faſt überall haben dieſe Verträge ſich bewährt, ſie ſind auch faſt überall innegehalten worden. Von Tag zu Tag dringt die Vertragsidee weiter vor und ſchränkt den Unfrieden zwiſchen Arbeitern und Unter⸗ nehmern möglichſt ein. So haben die Tarifverträge einen immer größeren Einfluß auf die Geſtaltung der Dinge im öffentlichen Leben gewonnen, und eine geſetzliche Regelung des ganzen Tarifvertraggebietes wäre durchaus angebracht. In Deutſchland hat ſich die Regierung aber noch nicht zur Ausarbeitung einer bezüglichen Vorlage bereit finden laſſen, weil ihr die Sache noch nicht ſpruchreif erſcheint. In der Schweiz denkt man anders darüber; dort iſt man nicht ſo zaghaft und hat den erſten Schritt auf dieſem Wege getan. Dort hat man in der Abteilung „Obligationenrecht“ des ſchweizeriſchen Zivilgeſetzbuches in den Artikeln 322 und 323 das Recht der Tarifverträge, die im Geſetze Geſamtarbeitsverträge genannt werden, wie folgt geregelt: Art. 322. Durch Vertrag von Arbeitgebern oder Ar⸗ beitgebervereinigungen mit Arbeitern oder Arbeitervereini⸗ gungen können beſtimmte Vorſchriften für die Dienſtver⸗ hältniſſe der beteiligten Arbeitgeber und Arbeiter aufge⸗ ſtellt werden. Ein ſolcher Geſamtarbeitsvertrag bedarf zu ſeiner Gül⸗ tigkeit der ſchriftlichen Form. Haben ſich die Beteiligten über die Dauer des Ge⸗ ſamtarbeitsvertrages nicht geeinigt, ſo kann er nach Ab⸗ lauf eines Jahres jederzeit auf ſechs Monate gekündigt werden. Art. 323. Dienſtverträge, die von auf einen Geſamt⸗ arbeitsvertrag verpflichteten Arbeitgebern und Arbeitern ab⸗ geſchloſſen werden, ſind, ſoweit ſie den darin aufgeſtellten Beſtimmungen widerſprechen, nichtig. Die nichtigen Beſtimmungen werden durch diejenigen des Geſamtarbeitsvertrages erſetzt. Das iſt nicht gerade viel, aber es iſt doch wenigſtens ein Anfang. In Deutſchland iſt man auf dem Gebiete der Geſetzgebung weit ſorgſamer. Wir würden uns mit dem in der Schweiz vorgeſehenen Kündigungsrechte ſowie dem Ausſchluß beſonderer Spezialverträge zwiſchen Arbeitern und Arbeitgebern nicht zufrieden geben, zumal nicht mit der Vorſchrift im Paragraphen 323, die dem Intereſſe ſtrebſamer Arbeiter ganz und gar zuwiderläuft und nur Entlarvt Roman von Feller. 44 Machdruck verboten) Seitdem Schulz bei ihm geweſen, konnte Wangen⸗ feld ſeinem Reiſenden nicht mehr Freundlichkeit und Herzlichkeit zeigen. Ein unbeſtimmter Verdacht ſagte ihm, daß Habermann bei der Wechſelfälſchung ſeine Hand im Spiele gehabt habe und dieſer Verdacht ſchlug immer feſter Wurzel, je länger er ihm nachſann. Habermann ahnte den wahren Grund der Kälte nicht, die ſein Chef ihm zeigte, dennoch beunruhigte ſie ihn, weil ſie ihn fühlen ließ daß die Boden unter ſeinen Füßen bedenklich ſchwankte. Er hatte die Bemerkung des alten Herrn in bezug auf die Beantwortung der Briefe notiert. Wangenfeld ſuh die übrigen Briefe noch einmal flüchtig durch, dann legte er die Hände, in denen er ſeine Tabaksdoſe hielt, auf den Rücken, um eine Weile, in dumpfes Sinnen ver⸗ ſunken, auf und nieder zu wandern. g So verſtrich eine halbe Stunde, in der man nur das Kritzeln der Federn auf dem Papier und dann und wann das Zuklappen eines Buches oder ein trocknes Räuſpern vernahm, als die Tür geöffnet wurde und ein Knabe hereintrat, der dem alten Herrn einen Brief überreichte. Wangenfeld öffnete den Brief, der nur zwei Zeilen enthielt. Habermann hatte den Blick auf ihn gerichtet und machte eine Entdeckung, die ihn in hohem Grade be⸗ fremdete. Der alte Herr hatte kaum die Zeilen gelefen, als es freudig in ſeinen Augen aufleuchtete. Eine fieber⸗ 4 Erregung bemächtigte ſich ſeiner, vergeblich ver⸗ ſu er ſie dem lauernden Blicke des Reiſenden zu ver⸗ rgen. Seine Stimme zitterte, als er mit erzwungener dem Machtintereſſe der„Obergenoſſen“ in den Gewerk⸗ ſchaften entſpricht. Wir unſererſeits würden dafür aber etwas anderes verlangen, nämlich ſchlüſſige Beſtimmun⸗ gen über die Innehaltung der Verträge auf beiden Seiten und Maßnahmen, die dieſe Innehaltung garantieren und den Vertragsbruch durch einzelne Arbeiter oder Unter⸗ nehmer möglichſt ausſchalten. Immerhin iſt der ſchweizeriſche Verſuch dankenswert, und es iſt zu hoffen, daß er auf Deutſchland eine kräftige Anregung im Sinne einer geſunden Feſtigung des Frie⸗ densvertragsweſens ausüben wird. Politiſche Rundſchau. „Der deutſch⸗ſchwediſche Handelsvertrag iſt am Dienstag in Berlin unterzeichnet worden. In dem Vertrage ſind ganz bedeutende Vorteile für die d Induſtrie erzielt worden. Nur von der Forderung des Pflaſterſteinzolls mußte deutſcherſeits abge⸗ ſehen werden, weil ſonſt das ganze Werk geſcheitert wäre. :: Das deutſche Konſulatsweſen wird von Dr. B. Harms, einem Profeſſor der Staatswiſſenſchaften an der Kieler Univerſität, einer ſcharfen Kritik unterzogen. Er dient mit Angaben, die, wenn ſie auf Tatſachen be⸗ ruhen, ein ganz bedenkliches Licht auf unfere Konſuln werfen, die die deutſchen Intereſſen im Auslande ver⸗ treten ſollen. Sind die Konſuln wirklich ſo, wie ſie Dr. Harms ſchildert, ſo müßte allerdings ſcharf aufgeräumt werden, um einer ſchweren Schädigung der Welt⸗ politik und der Weltwirtſchaft Deutſchlands vorzubeugen. Nach Dr. Harms werden die deutſchen Beamten des aus⸗ wärtigen Dienſtes in einem Zuſtande der Unerfa hren⸗ heit hinausgeſchickt, der Mitleid erregen könnte. Harms erzählt, daß es ihm ſelbſt paſſierte, daß„ein deutſcher Konſul mir Schafwolle demonſtrierte, die in Wirk⸗ lichkeit Baumwolle war, und ein junger Vizekonſul mich vertrauensvoll fragte, welches Land die meiſten Ko ks lagerſtätten(11) habe.“— Ein alter erfahrener Kaufmann im Auslande habe zu Dr. Harms geſagt: „Sehen Sie, ſolche Menſchen ſchickt man uns hier heraus. Die Berichte, die aus den Konſu⸗ laten ſtammten, litten unter entſetzlich großem Zahlen⸗ material, das von Quellenfehlern wimmele. Auch in den Konſulaten ſelbſt herrſchten ſchwere Mißſtände. So finde man in der„Bibliothek“ des Generalkonſulats in Kalkutta, alſo einem der wichtigſten Konſulate, eine Armſeligkeit in den Bücherbeſtänden, die jeder Beſchrei⸗ bung ſpotte. Und ähnlich ſei es faſt überall. Wolle ein Konſulat, deſſen Atlas aus dem Jahre 1880 ſtamme. einen neuen anſchaffen, ſo müſſe dazu erſt die Genehmi⸗ gung des Auswärtigen Amtes eingeholt werden!— Es .—.....—.....—— iſt ja bekannt, daß bei der Auswahl der Diplomaten viel auf auten Klana des Namens, geſellſchaftliche Fähig⸗ Ruhe äußerte, er habe einen Ausgang zu machen, von dem er bald zurückkehren werde. Da mußte etwas beſonderes ſich ereignet haben, das böſe Gewiſſen flüſterte dem Reiſenden zu, jetzt ſtehe er vor der Kataſtrophe, die er befürchtet habe. Er ſah die Wolken drohend über ſeinem Haupte ſich zuſammenballen und wußte, daß ſie in ihrem Schoße den Blitz bargen, der ihn vernichten mußte. Der Chef hatte das Kontor verlaſſen, Habermann ſah ihn jetzt auf der Straße am Fenſter vorbeiſchreiten. Welche Nachricht hatte der Brief ihm gebracht? Wem galt dieſer unerwartete Ausgang? Was hatte ihn ſo ſehr erregt, was ſo plötzlich die finſteren Wolken von ſeiner Stirne geſcheucht? So drängte mit Fieberhaſt eine Frage die andere, und auf keine konnte Habermann eine Antwort finden. Aber lag da nicht das Kuvert, welches Wangenfeld vielleicht ohne es zu wiſſen fallen gelaſſen hatte? Vielleicht erlannte Habermann an der Handſchrift den Schreiber des Briefes, vielleicht hatte Theodor— „Allmächtiger Gott!“ Der Lehrling blickte beſtürzt den Reiſenden an, dem dieſer Ausruf unwillkürlich entſchüpft war. Da ſtand Habermann vor ihm, das Kuvert in der zitternden Hand und den ſtarren Blick mit unſäglicher Angſt auf die Adreffe gerichtet. Er wollte ihn fragen, was ihn ſo ſehr ängſtige; aber der Reiſende ließ ihm keine Zeit dazu. Er ſchob das Kuvert haſtig in die Taſche, nahm ſeinen Hut und ſtürmte hinaus. Dieſe Handſchrift kannte er, deutlich erinnerte er ſich dieſer kräftigen Schriftzüge, da war kein Irrtum möglich.— Schon in der nächſten Stunde konnte der Strick reißen, an dem das Domaklesſchwert über ſeinem Haupte hing. Ungeduldig zog er an dem Hauſe des Wucherers 2. Jahrgang. ——— keiten, großes Portemonnaie uſw. geſeyen wird. Sollten aber die Anklagen Dr. Harms wirklich in dem Umfange auf Wahrheit beruhen, ſo müßte einmal gründlich aufge⸗ räumt werden. : Die Krankenkaſſenangeſtellten und die Reichs verſicherungsordnung. Die Sozialdemokraten haben am vergangenen Sonntag in Berlin Krankenkaſſentagungen der Kaſſenbeamten abgehalten und dabei mit viel Ge⸗ ſchrei gegen die Reichsverſicherungsordnung proteſtiert. Wer ſich die großen Proteſtreden an⸗ hörte, ſollte wirklich meinen, dieſe Tagungen wären die Vertretung des größten Teiles der Krankenkaſſenbeamten geweſen. Das iſt jedoch keineswegs der Fall. Der weit⸗ aus größte Teil der Krankenkaſſenbeamten i ſt mit der Reichsverſicherungsordnung ſehr zufrieden und haterkannt, daß die ganze Proteſt⸗ bewegung nichts anderes iſt, als ein Verſuch, un recht⸗ mäßig erworbene Pöſtchen bei den Krankenkaſſen hervorragenden roten Parteigrößen auf weitere Zeit hin⸗ aus zu ſichern. Die Angeſtellten der Leipziger Orts krankenkaſſen beſchloſſen eine Reſolution, in der es heißt: Die im Saale des„Schloß Ritterſtein“ verſammelten Krankenkaſſenangeſtellten erachten die Beſtimmungen im Entwurf der Reichsverſicherungsorbnung nach den Be⸗ ſchlüſſen der Kommiſſion als geeignete Grund⸗ lage für die geſetzliche Regelung ihrer Anſtellungs⸗ und Rechtsverhältniſſe, und ſetzen das vollſte Vertrauen in die Regierung und die geſetzgebenden Körperſchaften, daß durch die Beſtimmungen des Einführungsgeſetzes eine Aufhebung oder Beſchränkung wohlerworbener Rechte und gerechtfertigter Bezüge nicht zu erwarten ſteht; ſie ſind auch der Ueberzeugung, daß die getroffenen Beſtimmungen lediglich eine Folge der vielfach mißbräuchlichen Ausübung des Selbſtverwaltungsrechtes ſind. Die Verſammelten be finden ſich hierbei in Uebereinſtimmung mit den Grund⸗ ſätzen des„Landesvereins der Ortskranken⸗ kaſſenbeamten im Königreich Sachſen“ und des„Bundes deutſcher Krankenkaſſenbeam⸗ ten“ und vermögen ſich mit den Tendenzen des geg⸗ neriſchen Verbandes nicht einverſtanden zu erklären, zu⸗ mal die in den letzten Jahren eingeſchlagene Taktik immer deutlicher erkennen läßt, daß es dem Verbande mehr um die Agitation für die ſozialdemokratiſche Partei, als um Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen der Kaſſenange⸗ ſtellten zu tun iſt. Parlamentariſches. 2 Abg. v. Strombeck, einer der Veteranen des Cen⸗ trums, iſt an einer Erkältung erkrankt, die wegen des hohen Alters des 82 jährigen Patienten und wegen der hervortretenden Herzſchwäche nicht unbedenklich iſt. 2 Die Kommiſſion für das preußiſche Pflichtfort⸗ bildungsſchulgeſetz hat am Mittwoch mit 11 gegen 8 Stimmen die Einführung des obligatoriſchen Religions⸗ unterrichts beſchloſſen. die Glocke. Der alte Mann erſchrack, als er durch den geöffneten Schieber in das verzerrte Antlitz Habermanns ſah; er öffnete raſch die Tür und ließ ihn ein. „Wir ſind alle verloren!“ rief der Reiſende.„Wir ſind in eine Falle gegangen, aus der wir nicht ent⸗ rinnen können. Wo iſt der Akt, den ich geſtern kopierte? War der Fremde ſchon hier, um ihn zu holen?“ „So ſei doch ruhig!“ krächzte der Alte,„aònus dem Wirrwar werde ich nicht klug.“ „Wo iſt das Teſtament?“ fragte Habermann, der am ganzen Leibe zitterte. Der Wucherer öffnete ſeine Schatulle, „Was kümmert Dich das Teſtament?“ ſagte er.„Wenn Traube wirklich gefiſcht worden iſt, wird er uns nicht verraten.“ „Das Teſtament will ich „Hier iſt es!“ „Nein, das nicht, den Entwurf des ſalſchen Teſta— ments, den ich geſtern abend kopierte.“ „Hier ſind alle Papiere,“ ſagte der Wucherer, indem er ſie auf den Tiſch legte. Habermann zog das Kuvert aus der Taſche, ſein Blick ruhte ſtier bald auf dieſem, bald auf jenem Schrift⸗ ſtück, indem er die Handſchriften miteinander verglich. „Kein Zweifel,“ ſagte er,„es iſt dieſelbe Handſchrift. Der Mann, der dieſen Entwurf geſchrieben und Euch übergeben hat, derſelbe Mann hat heute morgen meinem Chef einen Brief geſchickt, deſſen Inhalt den alten Herrn in fieberhafte Aufregung verſetzte.“ Eine erdfahle Bläſſe überzog das Geſicht des Wu⸗ cherers. „Derſelbe?“ fragte er, nach Atem ringend. Statt der Antwort hielt Habermann ihm das Kuvert vor die Augen. Fortſetzung folgt. ſehen!“ — ä 5 N Kirche und Schule. + Das Befinden des hl. Vaters. Entgegen den im Auslande verbreiteten ungünſtigen Gerüchten meldet ein Telegramm aus Rom, daß das Befinden des hl. Vaters zu keinerlei Beſorgnis Anlaß gibt. Der hl. Vater hat zwar wegen der Gicht einige Schmerzen, er erteilt aber täglich private und halböffentliche Audienzen. Europe tes Nusland. Frankreich. : In der franzöſiſchen Champagne bereitet ſich ein Bürgerkrieg vor. Die Bürger von Epernay treffen unter dem Eindruck der wiederholten Sabotagedrohun gen der Winzer Vorkehrungen zum Selbſtſchutz, da in Ay und Anderwherſts die Hilfe der Behörden und Truppen ſich als ſo unwirkſam erwieſen hat. Die Kauf⸗ leute und Angeſtellten haben die Gründung einer Bürger⸗ miliz beſchloſſen, um die Stadt bei der erſten Drohung der Landbevölkerung in Verteidigungszuſtand zu ſetzen. Die Bürgerwehr iſt ſehr kriegeriſch geſtimmt und droht, die erſten Plündererbanden, die der Stadt nahen ſollten, mit einem bleiernen Willkomm zu begrüßen. * Frankreich ſteht vor einem Fiasko ſeiner ſozialen Verſicherung. Am 30. April wird für etwa 12 Millio⸗ nen Franzoſen die Anmeldungsfriſt für die neue„Bau- ern und Arbeiter⸗Penſionsverſicherung“ abgelaufen ſein, mit der Frankreich, das in ſeiner ſozialen Geſetzgebung gegenüber allen monarchiſchen Staaten Europas im Rückſtande iſt, den erſten Verſuch unternimmt, dem darbenden Alter einen geſetzlichen Anſpruch auf eine Alterspenſion zu ſchaffen. Die allgemeine Anſicht geht dahin, daß die pompös als Bauern- und Arbeiterverſiche⸗ rung verkündete Reſorm von 1910 noch ein unferti⸗ ges, un anwendbares Geſetz iſt, an dem er ſt von Grund auf Reformen vorzunehmen ſind, bevor es den Inſtitutionen in den Nachbarländern gleicht, die dort eine ſegensreiche Wirkung ausüben.— In Saint Etienne fand eine Proteſtkundgebung gegen die Arbeiterpenſionen ſtatt. Vor dem Rathauſe wurde ein Sarg verbrannt, der das Penſionsgeſetz enthielt. Mehrmals kam es zu Zuſammenſtößen mit den Truppen, wobei verſchiedene Perſonen verwundet und mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Rußland. ? In dem Befinden des ruſſiſchen Miniſters des Auswärtigen, Sſaſon ow, iſt eine ſo erhebliche Beſſe⸗ rung eingetreten, daß er nach einem längeren Erholungs⸗ urlaub auf ſeinen Poſten wieder zurückkehren wird. Ir⸗ gend welche Perſonalveränderungen im Auswärtigen Amt ſind vorläufig nicht beabſichtigt. Portugal. : Aus Liſſabon wird berichtet, daß zwei Roya⸗ liſten, der eine als Poliziſt, der andere als Soldat verkleidet, in die Infanteriekaſerne von Cintra, und z war bis zum Telegraphenzimmer eindrangen und den Telegraphiſten veranlaßten, Telegramme an mehrere Regimentskommandeure zu ſenden mit dem Text:„Die Monarchie iſt wiederhergeſtellt. Vereinigt die Truppen mit dem Rufe:„Es lebe der König!“ Die beiden Eindringlinge wurden durch den Offizier vom Dienſt verhaftet.— Die portugieſiſche Re⸗ gierung hat bei engliſchen Firmen eine große Anzahl von Kriegsſchifſen beſtellt. Die Koſten ſind auf 600 Millio⸗ nen Mark feſtgeſetzt, zahlbar in fünfzig Jahren. Afrika. r f Marokko. ? In Marokko iſt nach einer engliſchen Meldung wieder einmal der heilige Krieg ausgebrochen. Briefe aus Alkaſſar melden, daß die eingeborenen Soldaten, die unter franzöſiſchen Inſtrukteuren ſtehen, gemeu⸗ tert haben, deſertiert ſind und ſich weigern, unter den Franzoſen Dienſt zu tun. Die Nachricht, daß franzö⸗ ſiſche Truppen von Caſablanca und Rabat nach Fez aufgebrochen ſind, hat alle Stämme im Gharb⸗— gebiet in Aufregung verſetzt. Die Stämme pro⸗ klamieren den heiligen Krieg. Deutſcher Reichstag. IJ Berlin, 2. Mai. Der Reichstag trat heute in Anweſenheit von ca. anderthalb Hundert Abgeordneten wieder in ſeine Be⸗ ratungen ein. Zunächſt wurde die Vorlage zum Ein⸗ führungsgeſetz der Reichsverſicherungsordnung an die Kommiſſion verwieſen. Staatsſekretär im Reichsamt des Innern, Dr. Delbrück, legte die Vorlage vor und fügte die Mitteilung an, daß die Hinterbliebenenverſiche⸗ rung vom 1. Januar nächſten Jahres in Kraft treten ſoll. Abg. Trimborn(Ctr.) regte bei der Gelegen- heit die rückwirkende Kraft der Hinterbliebe⸗ nen⸗Verſicherung an. Während die Redner der übri— gen Parteien im weſentlichen der Vorlage zuſtimmten, volemiſierte Abg. Hoch(Soz.) ſchon heute ſehr lebhaft gegen die Maßnahmen, die die Kommiſſion in der Reichs⸗ verſicherungsordnung ſelbſt zur Verhinderung des Miß⸗ brauchs der Krankenkaſſen zu ſozialdemokratiſchen Partei- zwecken eingeführt hat. An zweiter Stelle wurde das Hilfskaſſengeſetz in erſter Leſung in Angriff genommen. Morgen wird dieſe Materie zu Ende geführt werden, und zwar porausſichtlich auch durch Ueberweiſung an eine Kommiſſion. Soziales. E Die Entwickelung der chriſtlichen Gewerkſchaften. Ueber die Entwickelung der chriſtlichen Gewerkſchaften im letzten Jahre ſind verſchiedene unrichtige Nachrichten durch die Blätter gegangen. Sie ſtützten ſich auf einen Artikel der„Sozialpolitiſchen Chronik“ Separat⸗ abdruck aus dem Archiv für Sozialwiſſenſchaft und So⸗ zialpolitik—, in dem es hieß:„Die chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften haben im vergangenen Jahre keine weſentliche Zunahme an Mitgliedern zu verzeichnen. Man nimmt an, daß die Zahl von 280 000, die Ende 1909 vorhanden war, um etwa 5000 Mitglieder geſtiegen iſt.“ Man konnte annehmen, daß die Zahlen der„Sozial⸗ politiſchen Chronik“ auf Richtigkeit beruhten. Das iſt, wie jetzt mitgeteilt wird, jedoch nicht der Fall. Die chriſtlichen Gewerkſchaften haben ihre Mitgliederzahl im Jahre 1910 um 32 000 bis 35 000 geſteigert. Das iſt ein erfreuliches Ergebnis; bedauerlich iſt nur, daß ein Organ für Sozialwiſſenſchaft fahrläſſig ſolche Unrichtig⸗ keiten verbreitet. 1 Der Kater nach der Maifeier. Die maifeiernden „Genoſſen“ ſind jetzt wieder nüchtern geworden und müſſen mit Schrecken ſehen, was ihr„Weltfeiertag“ für Folgen gehabt hat. In Groß-Berlin ſind nach vorläufigen Feſtſtellungen 9000 Arbeiter, die am 1. Mai nicht gear⸗ beitet haben, bis Freitag ausgeſperrt worden. Die Aktien⸗ geſellſchaft„Weſer“ hat 3000 Arbeiter bis Donnerstag ausgeſperrt. In Braunſchweig haben neun Ma ſchinenfabriken 3000 Arbeiter für eine Woche ausgeſperrt. Die Vulkanwerft in Hamburg hat 2000 Maifeirer ent⸗ laſſen. Auch aus anderen Teilen des Reiches werden Ausſperrungen und Kündigungen infolge der Maifeier ge meldet. Die Arbeiter, die durch die Maifeier jetzt am Hungertuche nagen, denken jedenfalls ein wenig anders über den großen„Weltfeiertag“, als vorher, wo ſie ſich durch tönende Phraſen der Führer betören ließen. Lokale Nachrichten. »» Viernheim, den 4. Mai. Der Sommer Fahrplan, welcher am 1. Mai in Kraft getreten, iſt der heurigen Nr. unſeres Blattes bei- gegeben. „ Blumentag. Schlechtes Wetter würde die Erträge des allgemeinen heſſiſchen Blumentags natürlich außerordentlich beeinfluſſen. Da jedoch ſich nunmehr die Veranſtaltungen über das ganze Land erſtrecken, und ſich ſogar die kleinen und kleinſten Gemeinden freudig in den Dienſt der guten Sache ſtellen, wird es kaum möglich ſein, auf eine allgemeine Loſung hin, den Blumentag zu verlegen. Es ſoll deshalb im Falle ausgeſprochen ſchlechten Wetters den örtlichen Komitees über⸗ laſſen bleiben, den Blumentag um eine Woche, alſo auf Sams- tag oder Sonntag, den 13. und 14. Mai, zu verſchieben.— Um Irrtümer zu vermeiden, ſei noch einmal betont, daß nach dem Blumentag die gefüllten Sammelbüchſen nicht etwa uner- öffnet nach Darmſtadt geſandt werden ſollen, ſondern daß das Oeffnen und Zählen Sache der Kreisksmitees iſt. Dieſe haben in vielen Kreiſen das Oeffnen und Zählen den örtlichen Komitees der einzelnen Gemeinden übertragen. — Raſch tritt der Tod den Meuſchen au. Im„Limburger Anzeiger“ leſen wir: Am Samstag früh wurde der Kgl. Zugführer a. D. Herr Auguſt Illert von ſeinen Angehörigen tot im Bette vorgefunden; ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein jähes Ende bereitet, ohne daß er vor- her ernſtlich krank geweſen war. Seit dem Jahre 1877 hier wohnhaft, war Illert als langjähriger Fahrbeamter der Heſſiſchen Ludwigsbahn und ſpäter der Staatsbahn eine hier und auswärts bekannte und geachtete Perſönlichkeit. Aus Nah und Fern. — Mauuheim, 3. Mai. Der Hafenarbeiterausſtand dürfte nach dem Stande der Verhandlungen Mitte Mai ſein Ende erreicht haben. — Worms, 3. Mai. Auf der Landſtraße Worms⸗ Rheindürkheim wurde am Samstag der 60 Jahre alte Ge- ſindevermittler Andreas Bertz von einem Automobil angefahren und zu Boden geworfen. Der Verunglückte ſtarb kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. — Von der Bergſtraße, 3. Mal. In einem Orte des vorderen Odenwaldes ermahnte ein Lehrer letzte Woche die neu aufgenommenen ABC-Schuͤtzen abends nicht auf der Straße herumzulaufen. Hierauf fragte ein Junge:„Aber Herr Schullehrer, die großen Leute dürfen fort?“ was der Lehrer bejahte. Eine kleine Evastochter aber fiel haſtig ein: „Döß iß nitt woer, wann unſer Vatter fort will, ſecht die Mutter: Do bleib'ſchte— ſunſcht raachts!“ Tableau. — Fürth i. O., 3. Mai. Einer Vergiftung, die wahrſcheinlich auf Fahrläſſigreit zurückgeführt werden kann, iſt am Samstag auf dem benachbarten Kröckelsbacher Hof ein 3/ jähriger Junge zum Opfer gefallen. Er war nebſt ſeinem um ein Jahr älteren Bruder als Pflegekind bei den dort wohnhaften Eheleuten Langwitz und beide Kinder ſpielten am Nachmittag im Hof des Anweſens. Als ſie zum Veſpern hereingeholt wurden, übergab ſich zuerſt der jüngere Klingen⸗ berger, dann auch(aber in geringerem Grade) der ältere. Bereits nach 10 Minuten verſchied der erſtere, während das Unwohlſein des anderen vorübergehender Natur war. Auf Befragen gab er an, ſie hätten„Guts“ gefunden und gegeſſen; der verſtorbene Bruder habe mehr davon genoſſen. Als man an der fraglichen Stelle nachſah, lag dort ein leeres, vier⸗ eckiges Apothekergläschen mit aufgeklebtem Totenkopf und da- neben entdeckte man noch einige Sublimatpaſtillen. Woher dieſer gefährliche Fund ſtammt, iſt noch nicht beſtimmt aufge⸗ klärt; jedenfalls rührt er nicht von dem Ehepaar Langnitz her. Die nach dem Sachverhalt beſtehende Vermutung, daß Sublimatgenuß Urſache des Todes ſei, wurde durch die geſtern nachmittag in Anweſenheit eines Staatsanwalts vertreters vor⸗ genommene gerichtliche Leichenſektion beſtätigt; weitere Gewiß⸗ heit wird die Prüfung durch das chemiſche Unterſuchungsamt Darmſtadt ergeben. Es hat wohl jemand leichtſinnigerweiſe das Sublimat weggeworfen oder es iſt durch einen ſonſtigen Zufall an die Fundſtelle gelangt. — Reichelsheim, 3. Mai. Hier hat ſich die Peter Hartmann Witwe von Klein⸗Gumpen erhängt. Sie hinter- läßt vier Kinder. Man nimmt an, daß die Frau über einen Prozeß, den ihr Sohn verlor, in Verzweiflung dieſe unſelige Tat vollbrachte. — Gernsheim, 3. Mal. Eine in der Gemarkung Hammerau aus dem Rhein geländete Leiche wurde von An- gehörigen als der ſeit einiger Zeit aus Heppenheim a. d. B. verſchwundene 58jährige Landwirt Peter Schmuttermater 4. er⸗ kannt. Der Unglückliche, der jedenfalls den Tod geſucht hat, war krank, und dies mag die Urſache ſeines Verzweiflungs⸗ ſchrittes geweſen ſein. Er hinterläßt eine Wwe und Kinder. Die Vermutung, daß es ſich vielleicht um den vermißten Kaſernenwärter in Carmſtadt handle, hat ſich alſo nicht be⸗ ſtätigt. — Ober ⸗Seibertenrot, 2. Mai. Die beiden Knaben des Gaſtwirts Kitz dahier ſpielien mit einem Beil, wobei der jüngere dem älteren einen Daumen abhackte. — Offenbach, 3. Mai. Zwei Knaben wurden in der Glockengaſſe durch zwei aneinandergekoppelte Kohlenfuhr⸗ werke, in die ſie beim Spielen hineinrannten, überfahren; der eine Junge war ſofort tot. — Neuſtadt a. H., 3. Mai. Die hier erſcheineude „Bürgerzeitung“ bringt das Stoßgebet eines Winzers, dem das Abbürſten der Rebſlöcke zu arg geworden iſt. Er hat folgende ſchmerzhafte Dichtung von ſich gegeben: Liewer Gott, ich geh zur Ruh. Die matte Aase falle zu. Ich hab' de ganze Dag geberſcht Un werr im Lewe doch keen Ferſcht. Un fangt des Schbritze un Schwewwle an. So ſchbritzt je alles Mann for Mann Des Owends ſchbät, des Morgens früh Bei Appelwei' un Treſchterbrüh. Schütz, o Gott mit deiner Hand Unſern arme Winzerſtand. Un ſchaff uns viel un gude Wein, Dann wolle mer fröhlich un dankbar ſein. Alſo der Pfälzer Humor lebt noch un der Dorſcht aach! Fröhlich Palz, Gott erhalts! — Heidelberg, 3. Mai. Aus Heidelberg wird geſchrieben: Nachdem ſich erſt kürzlich der berühmte Hei⸗ delberger Rechtsgelehrte, Wirkl. Geh. Rat Exzellenz Bek⸗ ker, im 84. Lebensjahre wieder verheiratet hat, erregt in der Geſellſchaft die Verlobung des im 64. Lebensjahre ſtehenden Großh. Kammerherrn und Großh. Landgerichts⸗ direktors Karl Emil Frhr. Stockhorner v. Sta rein in Heidelberg mit Karoline Charlotte Freiin v. d. Goltz, Tochter des verſtorbenen Generalleutnants a. D. v. d. Goltz, wohnhaft in Charlottenburg, einiges Auf⸗ ſehen. Der Bräutigam iſt ein Vetter des Großh. Ober⸗ ſchloßhauptmannes Frhrn. Stockhorner v. Starein in Karlsruhe und einer der bekannteſten Führer der badiſchen Konſervativen. 5 — Weilburg, 3. Mai. Um dem im Innern der Eiſen⸗ bahntunnels wirkenden Zerſtörungswerk der im Geſtein vorhandenen Feuchtigkeit entgegenzutreten, wurde bisher bei Tunnelbauten über dem Gewölbe ein Schacht ge⸗ ſprengt, der allmählich verbreitert wurde, ſo daß das ganze Tunnelgewölbe von oben freilag. Dann überdeckte man es mit Asphalt und Zement. Dieſes Verfahren iſt wohl ſehr gründlich, aber auch verhältnismäßig teuer, denn jedes Quadratmeter verurſacht etwa 80 Mk. Koſten. An dem Tunnel in Weilburg wurde nun ein anderes Verfahren angewandt, das ſich gut bewährt hat und nur 18 Mk. für das Quadratmeter koſtet. Auf einem fahrbaren Untergeſtell ruht ein Benzinmotor, der kom⸗ primierte Luft erzeugt. Durch dieſe treibt man Bohrer, mit denen man das Gewölbe von unten durchbohrt. Durch die Bohrlöcher wird durch einen Luftdruck von fünf Atmo⸗ ſphären flüfſiges Zement, dem leichter Sand zugeſetzt iſt, eingeführt. Die Flüſſigkeit ſoll die hohlen Räume zwiſchen der Tunnelmauerung und dem Erdgeſtein aus⸗ füllen und ſo eine Schutzdecke gegen Feuchtigkeit und gleich zeitig ein neues Bindemittel für die alte Mauer bilden. Dieſe Arbeit wurde im Herbſt in Weilburg ausge⸗ führt. Um zu prüfen, ob ſie ſich bewährt, wurden dieſer Tage in dem Tunnel vorſichtig Sprengungen vorgenom⸗ men und ein etwa meterbreiter Gang quer über dem Ge⸗ wölbe gebrochen. Die Arbeit zeigte ſich als ſehr gut gelungen, alle Lücken waren derart angefüllt, daß man annehmen könnte, die Arbeit ſei von oben gemacht wor⸗ den. 8 8 Aus Stadt und Land. Ein deutſcher Militärpilot verunglückt. Oberleut⸗ nant Roſer vom 1. oberelſäſſiſchen Feldartillerie-Regiment Nr. 5 in Saarburg, der erſt vor wenigen Tagen das Fliegerexamen abgelegt hatte, unternahm am Dienstag früh bei prächtigem Wetter einen Flug von Mülhauſen i. Elſ. aus, wobei er zweimal das Dorf Habsheim kreuzte. Bein Nehmen einer Kur ve über den Habs⸗ heimer Bahnhof ſtürzteer nach halbſtündiger Fahrt aus einer Höhe von 60 Metern herab. Er wurde be⸗ wußtlos aufgehoben. Sein Zuſtand erſcheint hoff⸗ nungslos. Der Apparat iſt vollſtändig zertrüm⸗ mert. Bluttat eines Irrſinnigen. Der am 1. April mit dem zweiten Bataillon des Deutſch-⸗Ordens⸗ Regiments nach Marienburg verſetzte Zahlmeiſter Legath, der noch zurzeit Spuren geiſtiger Um⸗ nachtung zeigt und deshalb vom Amte ſuſpenſiert wer⸗ den mußte ſollte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Als die Warter ihn in den Keller führten, um dort eine Unterſuchung vorzunehmen, zog der Wahnſinnige ſein Taſchen meſſer und ſtieß blindlings auf die Wärter ein. Zwei von ihnen wurden lebensgefährlich verletzt, an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. ** 50 000 Mark unterſchlagen. In Honnef am Rhein wurde am Dienstag früh der Buchhalter Rösgen von der Maſchinenfabrik Reuther u. Reifert wegen Unter⸗ ſchlagungen in bedeutender Höhe verhaftet. Man ſpricht von etwa 50 000 Mark. Rösgen lebte auf großem Fuße. ** Eigenartiger Unfall. Am Montag abend wurde eine Dame in Mühlhauſen von Krämpfen befallen. Als ſie ſtürzte, brach die lange Hutnadel ihrer Kopf⸗ bedeckung und drang, der Bedauernswerten tief in den Kopf. Schwerverletzt wurde die Ohnmächtige aufgehoben und in ärztliche Behandlung gegeben. ** Familiendrama. Der Gaſtwirt Hermann Rhein zu Marburg a. d. Lahn tötete ſeine Ehefrau durch drei Schüſſe und brachte ſich ſelbſt zwei Schüſſe und mehrere Meſſerſtiche bei. Im Kinderzimmer war der Gashahn geöffnet, doch ſind die drei Kinder gerettet. Der Grund zu der Tat ſind zerrüttete Vermögensverhält⸗ niſſe. * Ein unheimlicher Fund. In Sachſens Haupt⸗ ſtadt Dresden war ſeit dem 3. Oſterfeiertage der 73 Jahre alte Rentier Todt unter Umſtänden verſchwun⸗ den, die auf ein Verbrechen ſchließen ließen. Die polizei⸗ lichen Ermittelungen ergaben, daß ein Freund Todts, der Grünkramhändler Goehlert, zuletzt in ſeiner Be⸗ gleitung geſehen worden war. Auch hatte Goeblert meb⸗ —————————7———————————— * genom em Ge rere Tage nach dem Verſchwinden Todts deſſen Guthaben bei der Sparkaſſe durch einen Dienſtmann abheben laſſen. Goehlert wurde in Haft genommen, leugnet aber, der Täter zu ſein. Nun wurde die Leiche des Vermißten in einem Schrebergarten in der Neuſtadt in einer Tiefe von 3½ Metern vergraben aufgefunden. ** Drei Perſonen lebendig verbrannt. In der Nacht zum Dienstag brach in einer Färberei der Brüſſeler Vor⸗ ſtadt Schaerbeek, deren Rathaus, wie berichtet, vor Tagen durch einen großen Brand zerſtört wurde, 0 eine Feuer sbrunſt aus, bei der eine Frau und zwei Kinder lebendig verbrannten. ** Zwei ruſſiſche Aviatiker abgeſtürzt! Am Montag ſtürzten in Sebaſtopol zwei ruſſiſche Militärflieger, die Gebrüder Matjewitſch, mit einem Bleriot⸗Eindecker ab. Das Unglück ereignete ſich durch einen Bruch der Flug⸗ maſchine in der Luft. Die beiden Aviatiker wurden unter den Trümmern begraben. Dem älteren war die Bruſt ein⸗ gedrückt, während der zweite ſchwere Verletzungen am Unterleib erlitt. Er war aber auch ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Stunden nach der Einlieferung in das Hoſpital ſta vb. Wieder ein entſetzliches Martyrium eines Kindes iſt vor dem Schwurgerichte in Worceſter in England auf⸗ gebeckt worden. Dort wurden die Molkereibeſitzerin Mary Wileſmith und 7 Helfershelfer, der Angeſtellte George Turner, wegen pl anner unmenſchlicher Miß⸗ handlu ug der 13jährigen Florenie Paſtor⸗ field zu je zwei Jahren Gefängnis mit Zwangs⸗ rbeit verurteilt. Die Angeklagte, eine Frau von bald 60 Jahren, hatte das ungl lückliche Mädchen auf eine Zeitungsannonce hin in ihr Haus genommen, aus der hervorging, daß ſeine Mutter es gerne los ſein wollte. Im Vertrauen darauf, daß die Mutter ſich nie wieder um das arme Wurm kümmern würde, machte ſie es dann nicht bloß buchſtäblich zu ihrer Sklavin, ſondern verübte Unmenſchlichkeiten an ihr, die zu beſchreiben die Feder ſich ſträubt. Eine Probe nur ſei erwähnt: Als das Kind eines Tages von ihr über und über blutig geschlagen worden war, befahl ſie ihrem Faltotum Turner, Salz in die Wunden 3 u reiben, und dieſer Unmenſch gab ſich auch wirklich dazu her. Das Urteil wird von der geſamten Preſſe als zu gering be⸗ trachtet. Eine amerikaniſche Millionärin in Lumpen. Miß Jane Williams, die Beſitzerin eines in ſicheren Papieren angelegten Vermögens von über vier Millionen Mark, wurde, Depeſchen aus Newyork zufolge, dort in völlig verwa ürlo ſt e m Zuſtande in einer Art Schuppen entdeckt, der ſeit zehn Jahren ihre Behauſung gebildet ha Sie lebte dort vornehmlich von Brot und Milch. Für die Zubereitung warmer Koſt, die ſie ſich nur ſelten erlaubte, bediente ich die Millionärin eines verroſteten Eiſenofens. Als Lagerſtätte diente ihr ein altes, zer ſchliſſenes Sofa, unter deſſen Ueberzugreſten die Frau verbarg. Ihr großes Vermögen ver ihre Wertpapiere dankt Miß Jane ausſchließlich eigener ſcharfſinniger Bör ſpekulation in den ſiebziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts. Bis vor einem Jahrzehnt war Miß Williams eine der bekannteſten Figuren in Wallſtreet. Jetzt hat man ſie zur Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes, in dem ſich ſeither offenbar mehr als eine Schraube gelockert hat, in ein Irrenhaus geſchafft. ** Das Automobil des Prinzen Joachim Albrecht von Preußen, der gegenwärtig in Marienbad zur Kur weilt, überfuhr am Dienstag nachmittag in Scheiben reuth bei Eger die 12 Jahre alte Zimmermeiſterstochter Luiſe Schneider, die dem Auto direkt in den Weg ſprang. s Mädchen war ſofort tot. Vom Maſt der elektriſchen Leitung erſchlagen. In Brzezowitz bei Beuthen fiel beim Auswechſeln der Maſten für die elektriſche Leitung ein ſchwerer eiſerner Maſt um und ſtürzte in eine Schar auf der Straße fpiel lender Kinder. Ein 11 jähriger Knabe wurde ſofort getötet, ſein kleiner Bruder erlitt lebensgefähr⸗ liche, zwei andere Knaben ſchwere Verletzungen. Von der Ehefrau des Mordes beſchuldigt. In Oſchersleben wurde der Arbeiter Ullrich durch die eigene Frau beſchuldigt, vor anderthalb„Jahren den Rent⸗ ner Schwanneke ermordet zu haben. Dieſer war damals erhängt aufgefunden, und man glaubte allgemein, daß er Selbſtmord verübt habe. Ullrich leugnet noch die Tat; ſein ebenfalls verhafteter Komplize Grape hat aber ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. P amerikaniſche Millionär Carnegie macht gegen⸗ wärtig allen Staaten Leben? Sretterſtiftungen. Ne uerdings hat er dem ſchweizeriſchen 2 Bundesrat 130 000 Dollars zur Verfügung geſtellt für die Unterſtützung ſolcher Perſonen, die bei der Lebensrettung von Dritten verunglückten. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Die Hagener Kriminalpolizei konnte durch Unter— ützung von vorüberkommenden Offizieren vier gefähr- ſti liche Einbrecher eines Warenhauſes feſtnehmen. Gerichts ſaal. Fünf Jahre Zuchthaus für einen Straßenraub. Zwei Straßenräuber, die einen Bergmann überfallen und ihm Uhr und 1,20 Mk. geſtohlen hatten, wurden vom Schwurgericht Dortmund zu je fünf Jahren Zuchthaus und Ehrverluſt verurteilt. Der Erfinder im Zuchthauſe. ſich in einer Verhandlung vor der Strafkammer in Eſſen heraus⸗ ſtellte, hat der wegen einer Reihe ſchwerer Einbruchs⸗ diebſtähle eine längere Strafe verbüßende Schloſſer Flöthe im Zuchthauſe zu Werden einige ausſichtsreiche Erfin- dungen gemacht und dieſe durch den in der Strafanſtalt angeſtellten Gefängnisaufſeher Kugel weiter befördern laſſen. Alle Zeichnungen, Pläne uſw. wurden im Zucht⸗ hauſe angefertigt. Flöthe ſtand ſogar mit dem engliſchen Kriegsminiſterium wegen der Erfindung eines lenk⸗ baren Luftſchiffes in Unterhandlungen. Später verſuchte der Aufſeher dann, den Sträfling zu hintergehen, indem er die Erfindungen als ſein geiſtiges Eigentum hinſtellte und auf ſeinen Namen zum Patent anmeldete. Die Strafkammer verurteilte den Erfinder, der dem Auſ— ſeher einen größeren Teil des aus der Verwertung der Patente ſich ergebenden Gewinns verſprochen hatte, wegen Beſtechung zu zwei Wochen Gefängnis und den Aufſeher en Verletzung der Dienſtpflicht zu drei Monaten Ge— fangnis. Wie wir ein Scherz und Ernſt. Die ſtreikenden Sonnewalderinnen. Die Bürgertöchter aus m kleinen Städtchen Sonnewalde 5 Finſterwalde in der Niederlauſitz machen wieder einmal von ſich reden. Vor etwa zwei bis drei Jahren beſchäftigte ſich ſchon einmal die Preſſe mit dieſen luſtigen Damen, und zwar anläßlich einer Einquartierung. Im„Niederlauſitzer Anzeiger“ erſchien nämlich nach der Einquartierung folgendes Dankinſerat: Den lieben Soldaten, die uns während der Einquartie rung ſo frohe und glückliche Stunden bereitet hatten, ruſen herzliches Lebewohl und baldiges Wiederſehe el. Siebzehn Sonnewalder Bürgertöchter. Böſe Zungen behaupteten, als dieſes Inſerat die Runde durch den deutſchen Blätterwald machte, der Urheber Annonce ſeien die Sonnewalder Burſchen, die ſich während Einquartierung zurückgeſetzt fühlten, geweſen. Wie dem auch ſei, die Sonnewalderinnen wurden berühmt. Leutnant Verſewitz dichtete damals in einem bekannten Witzblatt: Mir nich' jewundert, Mir ſchon jedacht! Wenn ſchon ſo'n Kerl, ſo'n Jemeiner, Kleines Mädel jlücklich jemacht, 2 Wie dann erſt unſereiner! 12 Muß doch unendlich jlückſelig ſein, 5 Von uns jeliebt zu werden. Nun droht dem idylliſchen Landſtädtchen Sonnewalde ſogar ein welterſchütternder Streik! Die Damen der Schützenbrüder hatten durch ihren Bevollmächtigten, einen Schützenbruder, zur letzten ordentlichen Generalverſammlung folgende Interpellation eingebracht:„Der hohe Vorſtand wolle beſchließen, daß die Teilnahme an den Schützenbällen Kindern und Fremden, welche der Gilde nicht au⸗ gehören, zu verſagen iſt, da dieſe den Saal füllen und dadurch den Schützen und ihren Damen das Vergnügen kürzen. Sie meinen, daß die Gilde ſtark genug iſt, um ihr Ver⸗ guügen, ſo feiern zu können, wie es ihre Vorfahren getan haben.“ In der Diskuſſion wurde die Aufregung ſo ſtark, daß der vorſitzende Schützenbruder die Diskuſſion aufhob und vorſchlug, die Angelegenheit zu vertagen. Bis zur nächſten Generalverſammlung ſolle eine Kommiſſion die Sache gründlig vorberaten. Dieſer Antrag wurde auch angenom⸗ men. Die Damen von Sonnewalde ſind aber entſchloſſen. ihre berechtigten Forderungen event. durch einen Streik durchzuſetzen. Man iſt geſpannt, wie dann der erſte Vall verlaufen wird. Die Organiſation liegt in guten Händen, auch Streikpoſten ſollen ſich bereits gemeldet haben. Die unterbrochene Hinrichtung. Im„Münſt. Anz.“ findet ſich folgende intereſſante geſchichtliche Erinnerung:„Im Mai 1543 wurden in Soeſt fünf Bürger, darunter der an⸗ geſehene Gerbermeiſter Johannes Schachtrop⸗ wegen eines ganz geringen Vergehens von dem Rat der Stadt, der das Recht hatte, zu entſcheiden, zum Tode verurteilt. In der Bürgerſchaft war es allgemein bekannt, daß die fünf Ver⸗ urteilten unter den Ratsherren Feinde beſaßen und unter dem Scheine des Rechts beiſeite geſchafft werden ſollten. Trotzdem wagte niemand gegen das Urteil Einſpruch zu er⸗ heben, da der Rat über eine ſtarke Söldnertruppe verfügte. Am 15. Mai ſollte nun die öffentliche Hinrichtung der fünf auf dem Marktplatze erfolgen. Der Gerbermeiſter Schachtrop legte zuerſt ſein Haupt auf den Block. Das Schwert des Scharfrichters traf aber nicht den Hals, ſondern die Schulter. Da ſprang Schachtrop auf, von den furchtbarſten Schmerzen zur wildeſten Wut aufgeſtachelt, entriß dem Henker das Richtſchwert(welches heute noch im Soeſter Stadtarchiv zu ſehen iſt), hielt ſich damit den Scharfrichter und deſſen Ge⸗ rief der tauſendköpfigen Zuſchauer⸗ menge vom Blutgerüſt herunter die Worte zu:„Soeſter Bürger wollt ihr ſein und laßt fünf ehrliche Männer von dieſen Schuften umbringen?! Schämt euch, Soeſter Bürger!“ Dieſer Ruf verfehlte ſeine Wirkung nicht; im Handumdrehen hatten ſich die Leute bewaffnet, ſprengten die Söldnerſcharen auseinander und befreiten die Verurteilten. Leider war Schachtrops Wunde ſo ſchwer, daß er am 20. Mai trotz ſorgfältiger Pflege ſtarb. Nie hat Soeſt ein Leichenbegängnis geſehen wie das ſeine. Auf dem Sarge lag das plutige Schwert. Der Sarg wurde von Mitgliedern des Rats ge⸗ tragen. Dieſe Sühne hatte die Bürgerſchaft verlangt und durchgeſetzt.“ hilfen vom Leibe und »Die Gefahren der neuen Treppe. Onkel: Na, ein Glas noch— ein einziges— das letzte. Student: Nein, nein, Onkelchen! Nicht einen Schluck mehr. Ich bin umgezogen und kenne die neue Treppe noch nicht genau. Empfehlung. Da ich momentan prima Rohmaterial habe, fabriziere ich noch eine große Partie Cervelat⸗Wurſt u. gebe ſolche in kleinen Partien faſt zum Selbſt⸗ koſtenpreis ab, wofür ich volle Garantie leiſte. Verkaufe ferner Prima Schweinefleiſch Pfd. 64 Pf. Blutwurſt 3 Leberwurſt„ Leberwurſt, extra. Pina Speck, 60, Alle Sorten Aufschnitt baennnel berechnet. Mich. Adler XI. Lorscherstrasse. Zuckerrüben Hacken in verſchiedenen Torten billigſt zu haben bei Philipp Lahres. * 0 0 Kath. Arbeiterverein Viernheim Nächſten Sonntag, den 7. Mai 1911 findet in Weinheim im„Adler“ eine grosse Arbeiter-Versammlung für Weinheim und Umgegend ſtatt. Redner: 1. Redakteur Kraus(Mannheim) über: Arbeiter und die kommenden Reichstagswahlen; 2, Pfarrer Wolf(Viernheim) über: Arbeiter und Religion. Eine Anzahl Orte der ſuͤdlichen Bergſtraße und des Odenwaldes haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Zeitlage verlangt es, daß auch wir in recht ſtatt⸗ licher Anzahl uns beteiligen. Deshalb auf, kath. Arbeiter, am Sonntag nach Wein ⸗ heim, wo das Zuſammenſein mit gleichgeſinnten Kollegen Dich ſtärken wird in dem Kampf für Dein Recht und Deine Ideale. Auf nach Weinheim, wo bewährte Redner Dir Aufſchluß geben über brennende Zeit⸗ und Arbeiterfragen. Abfahrt von Viernheim, Nachmittags 2 Uhr mit der Kleinbahn. Beginn der Verſammlung 3 Uhr. Der Vorſtand. Turn-Verein Viernheim. Heute Donnerſtag Abend 7 Uhr Zuſammen⸗ kunft bei Mitglied Schneider am Staatsbahnhof aller aktiven und paſſiven Mitglieder um Abho lung unſeres Mitgliedes Schloſſer aus China. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Bekanntmachung. Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Laudenbach. In Laudenbach, Bezirksamt Weinheim, iſt die Maul- und Klauenſe uche ausgebrochen. Betr.: Betr.: Förderung des Obſtbanes; hier gemeinſamer Bezug des Inſektenfanggürtels„Einfach“. Wir verfehlen uſcht, die Landwirte unſerer Gemeinde auf die Anlage des obigen Inſektenfanggürtels aufmerkſam zu machen. Um den Intereſſenten den Bezug zu erleichtern, haben wir einen Vorrat beſchafft, welchen wir nach Bedarf zum Selbſtkoſtenpreis= 8 Pfg. pro Ifd. Meter abgeben. Viernheim, den 1. Mai 1911. Großherz ogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Ir Jſcnherieſt. 32 ilch⸗ 1 ut Roſengartenſtr. 32 Milch Somwine Möbel ſyoflbilig. Bahnhofſtraße At. 6. Nast. a Ktel Spie Abbru ch N Auslitet unr 280 Zuckerfabrik Mannhein 45 Mk. Ebenſo feiner Verti bow. Pol. Kleiderſchrauk 1 in mit Bildhauer⸗ Bruchſteine, Backſteive, 4— hauer 48 Mk. 8 Wochen alte Pflaſterſteine, Dachziegel arbeit lůſchdi Gen e 4e Al. Näheres Abbruchſtelle Fer belfabr ilaten zur Telefon 7287. empfiehlt I Bad. Holz⸗Juduflrie Necha Poſener, Mannheim Noſengartentraße 32 Ecke Tennis⸗Platz. 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Mit kameradſchaftlichem Gruß! Der Vorſtand. Turn⸗Genoſſeuſchaft„Germania.“ Jeden Mittwoch und Samſtag Abend ½9 Uhr Uebungsſtunde. Wegen der bevorſtehenden Turn- feſte iſt sehr erwünſcht, daß die Aklivität ſtets vollzählig erſcheint. Küͤhlwein Die Turnwarte: Kiß. „Samſtag Abend nach der Turnſtunde Mitglieder- Versammlung. Tages- Ordnung: Unſer diesjähriges Gartenfeſt. Die Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen Der Vorſtand. Arbeiterinnen inden dauernde und lohnende Beschäftigung bei der Firma Marx Maier Produkte zur Papier- Fabrikation an der Station Mannbheim-Käferthal. Rodfahrer⸗ Verein„Eiutracht. 1 Samſtag, den 6. Mai 1911, abends punkt ¼9 Uhr im Gaſthaus„Zum neuen Bahnhof“ bei Ww. Schneider kiomitee- Sitzung werden hierzu mit dem Erſuchen um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen höflichſt eingeladen. Der Feſtpräſident. Radfahrer Verein„Eintracht.“ Sonntag, den 7. Mai d. Js., nachm. präzis 1 Ur im Lokal Gaſthaus„Zur Eintracht“ Mitglieder⸗Verſammlung. Tagesordnung: Beteiligung an dem 15. Stiftungsfeſt des Radfahrervereins Pfiffligheim am 14. Mai l. J. Der wichtigen Tagesordnung wagen wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Der 25 Raab. Grosse preisermässigung! Auf ſämtliche Damen-, Mädchen- u. Kinderhüte gewähre trotz der billigen Preiſe 5 Proz. Rabatt. Stets größte Auswahl von den billigſten bis den Aerfeinſten Sorten. Bitte Schaufenster beachten Reinigen, Umgarnieren u. Umfacouieren getragener Hüte wird prompt und anßergewöhnlich billig beſorgt. Hochachtungs voll G. V. Hook I., Putzgeschäft. Die HH. Feſtausſchußmitalieder und Vorſtands mitglieder Schuh- 5 Kaballlnb,Sodnlftt Samſtag Abend Zusammenkunft im Lokal„Eichbaum“. Sonntag, den 7. Mai Wett- Spiel der 1. und 2. Mannſchaft in Mundenheim Der Vorſtand. ——E—à—Ä — en Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's S Ribisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim, ein be⸗ währtes vorzügliches Linderungsmittel.— Nur ächt zu haben bet: Ad. 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