S Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. [Ternſprech Nr. 20 Viernheimer Auzei Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzaglichen Vürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Feitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ * 25 J 8 1 1 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Fr Nr. 37. 27. Jahrgang. Dienstag, den 16. Mai 101. Entrechtung Neutraliſierung. Die Neuregelung der Krankenverſicherung. „Entrechtung“ nennen es die ſozialdemokratiſchen Blätter in maßloſem Zorne,„Neutraliſierung“ der Kran⸗ kenkaſſenverwaltungen heißt es bei den bürgerlichen Par⸗ teten, was da bei der Reform der Krankenverſicherung in der neuen Reichsverſicherungsordnung beſchloſſen worden iſt. Die Reformen, die das jetzt in ſeinen weſentlichſten Teilen erledigte 2. Buch der Reichsverſicherungsordnung über die Krankenverſicherung bringt, ſind zum Teil ſehr wichtig, zumal ſeine Ausdehnung der Krankenfürſorge von ca. 12 Millionen auf ca. 20 Millionen Arbeiter und An⸗ geſtellte uſw. herbeiführt. Das 2. Buch der Reichsverſicherungsordnung bringt folgende Vorteile gegenüber dem bisherigen beſtehenden Zuſtande: 1. wird der Kreis der gegen Krankheit verſicherten Perſonen erweitert. Nach dem neuen Geſetz werden jetzt verſichert: Arbeiter, Gehilfen, Geſellen, Lehrlinge, Dienſtboten, Werkmeiſter, Betriebsbeamte und andere in ähnlich gehobener Stellung Beſchäftigte, Handlungsge⸗ hilfen und Lehrlinge, Bühnen⸗ und Orcheſtermitglieder, Lehrer, Erzieher, Hausgewerbetreibende, Wan⸗ dergewerbetreiben de undlandwirtſchaftliche Arbeiter. 2. werden die Uebelſtände, die durch die übermäßige Zerſplitterung der Krankenkaſſen geſchaffen ſind, beſeitigt. Bei den Betriebs-, Bau⸗ und Innungskaſſen werden die ganz kleinen und wenig leiſtungsfähigen Organiſationen dieſer Art beſeitigt und deren Mitglieder den allgemeinen örtlichen Kaſſen zugeführt. Die Ortskrankenkaſſen werden für einen größeren Bezirk angeſtrebt, ſo daß hier manche Zerſplitterung aufgehoben wird. 3. wird das Verhältnis der Kaſſen zu ihren Ange⸗ ſtellten geregelt. Dadurch wird vor allen Dingen eine neutrale Haltung der Kaſſen gegenüber allen Verſicherten, welcher Partei oder Organiſation ſie auch angehören, gewährleiſtet. Dazu gehört auch eine entſprechende Siche- rung der Vorſtandswahl, die ſo ausgeſtaltet iſt, daß ſie die vollſte Unparteilichkeit des Vorſtandes verbürgt. Der Vorſitzende wird nämlich ſo gewählt, daß die Grup⸗ pen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Vorſtande ge⸗ trennt abſtimmen. Zum Vorſitzenden iſt erſt gewählt, wer die Stimmen beider Gruppen auf ſich vereinigt. Im Falle keine Entſcheidung zu ſtande kommt, entſcheidet die Aufſichtsbehörde. Bei den Landkrankenkaſſen wählt die Vertretung des Gemeinde-Verbandes den Vorſitzenden. Die Wahl der Kaſſenbeamten iſt wie folgt geregelt: Bei den Krankenkaſſen werden die Beamten⸗ und Angeſtelltenſtellen durch überein ſtimmende Be⸗ ſchlüſſe beider Gruppen im Vorſtande beſetzt. Einigen ſich die Gruppen nicht, ſo findet am andern Tage noch eine Ab⸗ ſtimmung ſtatt. Kommt auch dann noch keine Einigung zu ſtande, ſo kann die Anſtellung beſchloſſen werden, wenn mehr als zwei Drittel der Anweſenden dafür ſtimmen. Ein ſolcher Beſchluß bedarf jedoch der Beſtätigung durch das Verſicherungsamt. Dieſe Beſtätigung darf aber nur auf Grund von Tatſachen verſagt werden, die darauf ſchließen laſſen, daß den Vorgeſchlagenen die erforderliche Zuverläſſigkeit, insbeſondere für eine un⸗ parteiliche Wahrnehmung ſeiner Dienſtgeſchäfte, oder die Fähigkeit fehlt. Kommt kein Anſtellungsbeſchluß zu ſtande oder wird die Beſtätigung endgiltig verſagt, ſo beſtellt das Verſicherungsamt auf Koſten der Kaſſe widerruflich die für die Geſchäfte der Kaſſe erforderlichen Perſonen. Haben die Beſtellten die Geſchäfte ein Jahr lang ge⸗ führt, ſo kann ihnen vas Verſicherungsamt mit Ge⸗ nehmigung des Oberverſicherungsamtes die Stelle end⸗ giltig übertragen, falls nicht inzwiſchen ein giltiger An⸗ ſtellungsbeſchluß gefaßt worden iſt. Damit die Angeſtellten der Kaſſe auch gegenüber Einflüſſen von innen und außen geſichert ſind und ſie ihre Poſten in vollſter Unparteilichkeit wahrnehmen kön⸗ nen, iſt eine Dienſtordnung beſchloſſen worden, die die Rechts⸗ und allgemeinen Dienſtverhältniſſe der Angeſtell⸗ ten regelt, insbeſondere den Nachweis ihrer fachlichen Befüh gung verlangt. Wer dieſer Dienſtordnung unter⸗ ſteht, wird durch ſchriftlichen Vertrag angeſtellt. Ange⸗ ſtellte, die ihre dienſtliche Stellung oder ihre Dienſt⸗ geſchäfte zu einer religiöſen oder politi⸗ ſchen Betätigung mißbrauchen, hat der Vor⸗ ſitzende des Vorſtandes zu verwarnen und bei Wieder— holung, nachdem ihnen Gelegenheit zur Aeußerung ge⸗ geben worden iſt, ſofort zu entlaſſen. Eine religiöſe und politiſche Befähigung außerhalb des Dienſtes, ſofern ſie nicht gegen die Geſetze verſtößt, darf nicht behindert werden. 4. wird das Verhältnis der Kaſſen zu den Aerzten und Apothekern geordnet. Es muß durch ſchriftlichen Vertrag geregelt ſein. 5. wird der Inſtanzenweg vereinfacht und neu ge⸗ regelt. Ueber eine allgemeine Neuregelung des Inſtanzen⸗ weges iſt ſchon bei der Beſprechung des erſten Buches das Nötige geſagt. 6. werden viele Einzelvorſchriften, die ſich bei der Aus⸗ führung des Geſetzes nicht bewährt haben, oder deren Aus⸗ legung zu erheblichen Zweifeln Anlaß gab, geändert oder aufgehoben. Ein beſonderer Wert iſt auf klare Anordnungen und auf eine unzweideutige Faſſung der Be⸗ ſtimmungen gelegt worden. Gerade bei dem Kranken- kaſſengeſetz machte ſich das Bedürfnis nach einer Reform in ganz beſonderem Maße geltend, da gerade dieſes Geſetz am allermeiſten ſeine urſprüngliche Form bewahrt hatte, und, wenn es auch durch die Novelle von 1892 abgeändert wurde, doch am allerwenigſten den Bedürfniſſen der fort⸗ ſchreitenden Zeit in allen Einzelheiten entſprach. Mit der Verabſchiedung des 2. Buches der Reichsverſicherungs⸗ ordnung iſt eines der wichtigſten Teile des ganzen Geſetzes erledigt. Eine Anklage der Marokkaner. ) Heute wird der Wortlaut eines Aufrufs, den die aufſtändiſchen Stämme Marokkos an die Völker Europas 9 5 gerichtet haben, veröffentlicht. Sie ſagen darin: „Wir, die in Marokko revoltierenden Stämme, wollen der ganzen Welt kundgeben, daß wir nichts gegen die Chriſten und gegen die in Marokko lebenden Frem⸗ den vorhaben. Unſere Abſicht iſt nur die, ein unter der Leitung eines uns genehmen Sultans ſtehen⸗ des einiges marokkaniſches Reich zu ſchaffen. Der jetzige Sultan iſt roh und grauſam Er läßt ſeinen Opfern ohne jeden Grund die Hände abhacken und ihre blutigen Armſtümpfe in kochendes Pech ſtecken. Er läßt ihnen die Zungen ausreißen und die Augen ausſtechen. Er läßt ihnen die Zähne ausbrechen und ſie in einer ſchrecklichen Art und Weiſe verſtümmeln. Andere wirft er den wilden Tieren vor, von denen ſie zerriſſen werden. Vor wenigen Tagen erſt hat er zwei Leute erſchießen laſſen, weil ſie ein vaar Mauleſel geſtohlen hatten. Außer⸗ dem begeht er unzählige Grauſamkeiten in ſeinem eige⸗ nen Palaſt. Kein hübſches Mädchen iſt vor ihm ſicher. Sobald Mulay Hafid von einem ſolchen hört, läßt er es entführen. Er iſt ein Lügner, ein Tyrann und ein brutales Vieh. Wenn die Chriſten auch nur die Hälfte ſeiner ſchlechten Taten kennen würden, wenn ſie wüßten, auf welche Art und Weiſe er regiert, wie er ein⸗ zelnen Stämmen erlaubt, die Bevölkerung zu mißhandeln und zu berauben, ſo ſind wir überzeugt, daß ſie uns helfen würden, ihn abzuſetzen, anſtatt Expeditionen auszuſenden, um einem Miſſetäter zu helfen, der ein Schandfleck für die Welt iſt und vor dem ſich kein euro⸗ päiſcher Geſandter verneigen ſollte. Wir erklären hier⸗ durch, daß in dem Augenblick alle Unruhen auf⸗ hören werden, wo wir einen neuen Sultan haben werden, einen guten Sultan, der unſere und Europas Hochachtung verdient. Wir bitten dringend, dieſen Auf⸗ ruf über die ganze Welt zu verbreiten, damit die Chriſten die wahre Lage der Dinge kennen lernen.“ Wolitiſche Rundſchau. :: Das Duellkapitel, das in dieſen Tagen eine mehr als bittere Bereicherung erfahren hat, wird allenthalben ausgiebig erörtert; und da muß man leider ſagen, daß die Duellwütigkeit Fortſchritte macht. So ſcheut ſich die ſonſt — nur in dieſer Frage nicht— auf chriſtlichem Boden ſtehende„Deutſche Tageszeitung“ des Bundes der Land wirte nicht, zu ſchreiben: i „So lange die menſchlichen Auffaſſungen und die An ſchauungen gewiſſer Stände ſo bleiben, wie ſie waren und ſind, ſo lange der Schutz gegen ſchwere Beleidigungen ungenügend iſt: ſo lange wird auch der Zweikampf die tief bedauerliche, aber nicht immer vermeidbare ultima ratio ſein.“ Genau ſo könnte der Einbrecher ſagen:„So lange die menſchlichen Auffaſſungen und die Anſchauungen ge wiſſer Stände ſo bleiben, wie ſie waren und ſind, ſo lange der arme Teufel oft bei ſchwerer Arbeit keine ſichere Exiſtenz findet, ſo lange wird auch das Einbrechen die tief bedauerliche, aber nicht immer vermeidbare ultimo ratio ſein.“ Gerade die Kreiſe, die an der Geſetzes- und Moralverletzung durch das Duell feſthalten, ſind an der Beachtung der Geſetze durch die nichtbemittelte Bevölke⸗ rung am meiſten beteiligt. Daher muß von dieſer ſtändi⸗ gen Geſetzesverletzung durch die Duellanten ein Eindruck von ſehr gefährlicher Wirkung auf die Maſſen ausgehen. (—) Der Deutſche Handelstag feierte am Samstag in Heidelberg unter Anweſenheit des Großherzogs von Baden, ſowie des ganzen badiſchen Staatsminiſteriums ſein 50 1äbriaes Beſteben. Der deutſche Reichs⸗ kanzler, der preußiſche Handelsminiſter und das bayeriſche Staatsminiſterium waren ebenfalls vertreten. Der Groß⸗ herzog von Baden hielt eine Anſprache, in der er die über alle Maßen große und wohl kaum geahnte Entwicklung auf allen Gebieten des deutſchen Handels in erſter Linie auf die nationale Einigung zurückführte. Der Kaiſer ſprach in einem Antworttelegramm dem Handelstag ſeinen wärmſten Dank aus und wünſchte zugleich eine weitere ſegensreiche Tätigkeit im Intereſſe von Handel und In⸗ duſtrie. 1 Ein bürgerlicher Oberbürgermeiſter für Stuttgart! Die Sozialdemokraten ſind an der Gefahr, ihre„Regie⸗ rungskunſt“ beweiſen zu müſſen, noch einmal glücklich vor⸗ beigekommen. Zum Stuttgarter Oberbürgermeiſter wurde der Kandidat der Nationalliberalen, Regierungsrat Lau⸗ tenſchlager, mit 13154 Stimmen gewählt, während der Kandidat der„Genoſſen“, Dr. Lindemann 12 236 Stimmen erhielt. Die Volksparteiler ſtimmten für ihren Sonderkandidaten und bezeigten ſo eine ganz bedenkliche nationale Diſziplinloſigkeit. Die Sozialdemokraten wären übrigens von einer Wahl eines der Ihrigen zum Bürger⸗ meiſter gar nicht ſo ſehr erbaut geweſen. Die führen⸗ den ſozialdemokratiſchen Zeitungen ſahen ſchon ein Fiasko ihrer„Grundſätze“ voraus und winkten deshalb recht⸗ zeitig ab a Kirche und Schule. 7 Der hl. Vater leidet nach einer verbürgten Nachricht ſeit Samstag wieder an einem Gichtanfall. Die Maſſenaudienzen wurden eingeſtellt; die Privatempfänge jedoch beibehalten. Europäiſches Ausland. Schweiz. E Bei den Regierungswahlen in Luzern wurden bei ſtarker Wahlbeteiligung fünf Konſervative gewählt, mit 18 400 gegen 14 500 liberale und 2090 ſozialiſtiſche Stim⸗ men. In den geſetzgebenden Großen Rat wurden 88(gegen 87) Konſervative, 62 Liberale und ſieben So⸗ zialiſten gewählt. 1 Spanien. * Spanien will jetzt auch die allgemeine Wehrpflicht einführen. Die ſpaniſche Deputiertenkammer genehmigte nämlich den bereits vom Senat angenommenen Geſetz— entwurf betreffend den obligatoriſchen Militär⸗ dienſt. 1 In Barcelona veranſtalteten Sonntag ungefähr 20 000 Perſonen in Begleitung von Abgeordneten, Sena⸗ toren und republikaniſchen Gemeinderäten eine Kundgebung durch die Straßen der Stadt. Die Mani⸗ feſtanten verlangten Abſchaffung der Militärgerichte und Freilaſſung aller wegen politiſcher Vergehen gefangen⸗ gehaltenen Perſonen. Amerika. Mexiko. k Die mexikaniſchen Inſurgenten haben wieder einen neuen Erfolg zu verzeichnen. Sie haben die Stadt Ca⸗ tanea, die als einer der wichtigſten ſtrategiſchen Punkte in dem nördlichen Teile von Sonora angeſehen wird, ein⸗ genommen. Die Einnahme erfolgte, ohne daß ein ein⸗ ziger Schuß abgegeben wurde.— In der Stadt Mexiko ſoll eine Revolution ausgebrochen ſein. Vereinigte Staaten. E Ein Akt deutſch⸗amerikaniſcher Verbrüderung wird aus Newyork gemeldet. Die dortigen deutſchen Ver⸗ eine überreichten Andrew Carnegie eine kunſtvolle Adreſſe, die von ſämtlichen deutſchen Vereinen in Ame⸗ rika unterzeichnet war. Die Adreſſe dankt für die Stif⸗ tung des„Heldenfonds“ und wurde mit Reden von Bernard Ridder und dem deutſchen Botſchafter Gra— fen Bernſtorff übergeben. Carnegie dankte gerührt, das Buch küſſend, und ſprach die Hoffnung aus, Kaiſer Wilhelm werde ſich die weiteren freundſchaft⸗ lichen Annäherungen der„drei großen teu⸗ toniſchen Länder“ angelegen ſein laſſen. Aſien. China. k In Südchina geht das Revolutionsſpiel wieder los. Die Lage in Kanton iſt äußerſt kritiſch. Mit ihren eige nen Verteidigungsmitteln kann ſich die Stadt nicht halten, ſondern wird, wenn ihr keine ſonſtige Hilfe kommt, in die Hände der Revolutionäre fallen. Dieſe wol len die Provinz Kwantung, deren Hauptſtadt Kan ton iſt, zur Republik erklären. Die Unterhaltung von Verbindungen zwiſchen Hongkong, dem Zentrum der Revolutionäre, mit Kanton iſt ſtreng verboten. Die frem— den Mächte gruppieren ihre Minenboote um Kanton. Aus Peking wird Militär erwartet. Deutſcher Reichstag. Berlin, 12. Mai. Der Reichstag ſetzte heute die Beratung der, Reichs⸗ verſicherungsordnung bei der„Generalausſprache“ zu den Paragraphen über die Verhältniſſe der Krankenkaſſenan⸗ eſtellten fort. Abg. Dr. Heinze(ntl.) ſprach ſich für ie Kommiſſionsbeſchlüſſe aus, die notwendig ſeien. damit im Volke das Vertrauen zu den Kaſſen erhalten bleibe. In den 90er Jahren habe die Sozialdemokratie die Parole ausgegeben, die Krankenkaſſen für die Sozialdemokratie u erobern und dieſen 8 auch durchgeführt. Aba. Behrens(wirtſch. Vag.): Sozialdemokratiſche Kaſſen⸗ heamte haben einer großen Anzahl von Arbeitern das Leben unerträglich gemacht und ihre Befuaniſſe in den Dienſt der ſozialdemokratiſchen Partei geſtellt. Im Inter⸗ eſſe einer geordneten Selbſtverwaltung lieat der Aus⸗ ſchluß der Parteirückſichten. diefe Schmidt⸗ Berlin (Soz.) flehte die Liberalen an, dieſe„Dinge“ nicht mit⸗ zumachen. Abg. Kulerski(Pole) ſprach ſich ebenſo, wie Abg. Cuno(Vyp.) gegen die ommiſſionsbeſchlüſſe aus. Letzterer erkannte an, daß viele Mißſtände in der ſozialdemokratiſchen Verwaltung der Krankenkaſſen vor⸗ handen ſeien. Abg. Irl(Etr.) brachte viel neues Ma⸗ terial aus der ſozialdemokratiſchen Kaſſenpraxis vor. Er beſprach die Verhältniſſe in den Ortskrankenkaſſen in München. Tie Sozialdemokraten unterbrachen jeden ſeiner Sätze durch höhniſche und lärmende Ausrufe, ſo daß der Redner mit dem Ausſpruche ſchließen mußte: je un an⸗ ſtändiger ſich die Herren benehmen, um ſo mehr wer⸗ den die bürgerlichen Kreiſe abgeſtoßen.(Beifall.) Abg. Heine(Soz.) hielt eine mehrſtündige Rede, um die gegen die Sozialdemokratie erhobenen Anſchuldigungen abzuleugnen, was ihm aber nicht gelang. Nach Schluß der Debatte ſind vier namentliche Abſtimmungen not⸗ wendig. Die Paragraphen über die Vorſtandswahl, über die Anſtellung der Kaſſenbeamten und über die Dienſt⸗ ordnung werden mit den Stimmen der Rechten, des Cen⸗ trums und der Nationalliberalen angenommen. Auch der Paragraph über die Drittelung der Beiträge wird angenommen. Darauf wird die Weiterberatung auf Sams⸗ tag 10 Uhr vertagt. eee eee 7 Berlin, 13. Mai. Der Reichstag ſetzte heute die Beratung der Reichs⸗ verſicherungsordnung fort bei Paragraph 343, der be⸗ ſtimmt, daß der Vorſitzende der Landkranke nkaſſe von der Vertretung des Gemeinde-Verbandes und nicht von den Verſicherten gewählt werden ſoll. Die Beſtim⸗ mung rief Freiſinnige und Polen Arm in Arm mit den Sozialdemokraten auf den Plan zur Schmähung der Mehrheit. Sie ſchimpften über„Entrechtung der Land⸗ arbeiter“ und verlangten für dieſe ein Wahlrecht zur Wahl des Vorſitzenden. Der Vertreter der Regierung wies ausdrücklich darauf hin, daß ohne die Paragraphen 343 und 344 die Landkrankenkaſſen und damit die ganze Reichsverſicherungsordnun g für die Regierung un annehmbar ſeien. Abg. Arnſtadt(konſ.) hob mit Recht hervor, daß bei den Landarbeitern und den Dienſtboten, die in den Landkrankenkaſſen organiſiert ſeien, das Wahlrecht auf praktiſche Unausführbarkeit ſtoße. Nur ein paar Dutzend von gewiſſer Seite beeinflußter Arbeiter würden wählen und für eine ſolche Vertretung müßten die Landarbeiter ſich bedanken. Die betreffen⸗ den Paragraphen wurden ſchließlich in namentlicher Ab⸗ ſtimmung gegen Polen, Volkspartei und Sozialdemokratie angenommen. Auch einige weitere Paragraphen, die die Wahl der Beiſitzer bei den Ortskrankenkaſſen und die Stellung des Vorſitzenden in den Betriebskrankenkaſſen regeln, wurden angenommen. Bei Paragraph 355 wurde zum erſtenmal ein ſozialdemokratiſcher Antrag angenom⸗ men, der beſtimmt, daß der Kaſſenvorſtand den Gewerbe⸗ aufſichtsbeamten auf Verlangen Auskunft über Zahl und Art der Erkrankungen zu erteilen hat. Darauf wurden noch eine ganze Anzahl Paragraphen, die die Kaſſen— mittel und das Verhältnis der Krankenkaſſen zu den I ieee Aerzten regelt, erledigt. Grafenkind und nicht Bahn⸗ f wärtersſohn! :: Mit einem Reichsgerichtsurteil hat jetzt die vielbeſprochene Kwilecki⸗Affäre, die einen vielkapi⸗ teligen Roman darſtellt, ihren Abſchluß gefunden. In der Reviſion des Grafen Kwilecki gegen das Urteil des erſten Zivilſenats des Oberlandesgerichts Poſen erkannte der vierte Zivilſenat des Keichsgerichts auf Aufhebung des Urteils. Das Urteil des preußiſchen Land⸗ gerichts Liſſa von 1907 wird dahin abgeändert, daß die, Klägerin, die Bahnwärtersfrau Mayer, mit ihrer Klaͤge abgewieſen wird. Der Gegenſtand des langen Streites, der jetzt 14⸗ jährige Graf Kwilecki, bleibt alſo was er iſt. Die Bahn⸗ wärtersfrau Mayer hat auf ihren angeblichen Sohn keinen rechtlichen Anſpruch mehr. In der Begründung des Urteils heißt es: Die Kläge⸗ rin Mayer, die als angebliche Mutter Anſpruch auf das Kind erhebt, würde an ſich berechtigt ſein, den Anſpruch im Prozeßwege durchzufechten. Aber ein ſolcher Anſpruch iſt unbegründet gegenüber einer ſolchen Perſon, die, wie hier der Graf, unter Berufun gauf das Stan⸗ desamtsregiſter ſich als Vater und Inhaber der elterlichen Gewalt dem Kinde gegenüber ausweiſt, und auch, wenn der Anſpruch der Klägerin begründet wäre, dem Kinde gegenüber der Inhaber der elterlichen Gewalt iſt und bleibt. Die elterliche Gewalt iſt nicht nur von zivilrechtlicher, ſondern auch von öffentlich recht⸗ licher Bedeutung und bringt auch Pflichten mit ſich. Die Angelegenheit kann nicht entſchieden werden ausſchließ⸗ lich durch einen Prozeß zwiſchen dem Inhaber der elter⸗ lichen Gewalt und einem Dritten, ſondern kann nur in einer im Paragraphen 146 ff. der Zivilprozeßordnung derggſehenen Form ihre Erledigung finden. Wenn aber der Anſpruch auf Herausgabe des Kindes gegenüber dem Inhaber der elterlichen Gewalt u nbegründet iſt, muß —59 der Feſtſtellungsanſpruch als unzuläſſig erachtet rden. Aus Nah und Fern. Der Ertrag des Blumenta s im ganzen Land ſteht noch nicht feſt. Man hat ihn ee Stelle vor Wochen auf etwa 80,000 Mk. geſchätzt. Durch die über- raſchend ſtarke Beteiligung der ländlichen Gemeinden wird dieſe Summe jedoch überſchritten werden. In ganz kleinen Gemeinden ohne Fremdenverkehr ſind Beträge eingegangen die geradezu in Erſtaunen ſetzen. So ſind u. a. in Uffhofen, Kreis Alzey, bet etwa 560 Einwohnern 81 Mk. eingegangen; in Wendelsheim mit etwa 1000 Einwohnern 134.07 Mk.; in Nieder⸗Wieſen mit etwa 500 Einwohnern 57.10 Mk. Aehnlich, ja mauchmal noch beſſer iſt es in anderen Orten mit überwiegender Arbeiterbevölkerung. Die ländlichen Ge⸗ meinden werden alſo einen erheblichen Anteil an dem günſtigen Ergebuis haben, wie andererſeits die Organiſation der Mutter- und Sänglingsfürſorge bemüht iſt, überall in den Landge- meinden feſten Fuß zu faſſen, worüber noch weiter berichtet werden wird. — Worms, 10. Mal. Im Gefängnis erhängt hat ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, eine Frau aus Mannheim, die ſich wegen Betrugs in Unterſuchungshaft befand. Sie hatte ſich den Rockrand abgeriſſen und daraus einen Strick gebreht. + Ober-Jugelheim, 10. Mat. Der Brudermörder Wolf wird, wie dies bei allen Verbrechern, auf deren Tat die Todes ſtrafe ſteht, üblich iſt, vor Erhebung der Anklage auf 6 Wochen in die pſychtatriſche Klinik nach Gießen geſandt, um dort auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht zu werden. Zur Charakteriſtik der Brutalität des Mörders, wird noch mitge⸗ teilt, daß er, nachdem ſein Opfer zuſammengeſtürzt war, aber noch Bewegungen mit den Armen machte, ſich auf den im Blut Liegenden ſtürzte und auf ihn mit den Worten:„Biſt du noch nicht ganz kaput? Wart ich helf' dir!“ noch zwei Schüͤſſe abfeuerte. Mainz, 12. Mai. Ein Poſtillon, der ſchon längere Zeit im Verdacht ſtand, für hieſige Adreſſaten be⸗ ſtimmte Pakete entwendet zu haben, wurde verhaftet. — Lämmerſpiel, 11. Mal. Ein hieſiger Landwirt pflüͤgte einen Acker, der mit Obſtbaͤumen bepflanzt iſt. Dabei ſtieß die Pflugſchar gegen eine ſtarke Wurzel, ſodaß der Pflug in die Höhe ſchnellte und ihm mit voller Wucht gegen den Unterleib ſtieß. Er erlitt dadurch ſchwere innere Verletzungen. . Offenbach, 11. Mal. Das Automobil des Fabri⸗ kanten Albert Kopp von hier kollidierte geſtern nachmittag auf der Fahrt nach Frankfurt in der Nähe der Mühlbergſchule mit zwei ſich begegnenden Trambahnwagen und geriet in Brand. Die Inſaßen, Fräulein Kopp, ſowie der Chauffeur konnten ſich rechtzeitig retten. Das Automobil wurde vollſtändig ver⸗ nichtet, die beiden Trambahnwagen wurden erheblich beſchädigt. Es dauerte eine halbe Stunde, bis der Straßenbahnverkehr wieder fahrplanmäßig vor ſich gehen konnte. * Frankenthal, 12. Mai. Einen größeren Menſchen⸗ auflauf verurſachten geſtern in der Schloſſergaſſe eine zwiſchen wei jungen Frauen entſtandene blutige Schlägerei. Die beiden Schönen waren wegen des Aufhängens von Waͤſche aneinander⸗ geraten und bearbeiteten ſich mit Nägeln und Fäuſten derartig erfolgreich, daß ihnen das Blut von den Geſichtern tropfte und ganze Buͤſchel Haare in der Luft herumwirbelten. Erſt der herbeigerufenen Polizei war es möglich, die ſtreitenden Frauen auseinander zu bringen. — Neuſtadt a. H., 13. Mai. Der in der bekannten Unterſchlagungsaffäre des Haßlocher Kredit-Vereins von der Strafkammer zu 5/ Jahren Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe verurteilte penſtonierte Lehrer Jakob Dick von Böhl hat gegen dieſes Urteil beim Reichsgericht Berufung eingelegt. — Straßburg, 15. Mai. In Masmünſter tötete am Montag früh auf der Straße der 22 jährige Weber Rin⸗ gelbach wegen unglücklicher Liebe die neunzehnjährige Jo⸗ ſefine Haas durch drei Schüſſe in die Herzgegend. Der Mörder verletzte ſich dann ſelbſt durch drei Schüſſe ſchwer. — Kohlſcheid, 15. Mai. In einer Wirtſchaft bei Kohl⸗ ſcheid gerieten Bergarbeiter und Knechte in Streit. Die Knechte flüchteten. Einer von ihnen wurde eingeholt und von den Bergarbeitern derart mit Meſſern bearbeitet, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Die Bergarbeiter flüchteten über die holländiſche Grenze, doch konnte einer bereits ver— haftet werden. — Gießen, 15. Mai. Ein junger Frankfurter Schau⸗ ſpieler M. hatte an ſechs verſchiedenen Univerſitäten ſtu⸗ diert und wollte gern die Doktorwürde erlangen. Er reichte zu dieſem Zwecke bei der philoſophiſchen Fakultät der Landesuniverſität zu Gießen eine Diſſertation ein, unter der üblichen vorgeſchriebenen eidesſtattlichen Ver⸗ ſicherung, daß er andere als in der Schrift ſelbſt an⸗ gegebene Hilfsmittel nicht benutzt habe. Es ſtellte ſich jedoch heraus, daß in der Schrift eine größere Anzahl Stellen enthalten war, die einem neueren Werke ohne An⸗ gabe der Quelle faſt wörtlich entnommen waren. M. hat ſich deshalb wegen Verletzung der Eidespflicht vor der Gießener Strafkammer zu verantworten. Er gibt an, daß er das Werk, dem die Stellen entnommen ſeien, überhaupt nicht gekannt habe. Er habe aber die Auf⸗ zeichnung eines Freundes benutzt, mit dem er öfters über das Thema verhandelt habe. Dieſer habe vergeſſen, die betreffenden Stellen in Anführungszeichen zu ſetzen und dadurch als Auszüge aus einem fremden Werke kenntlich zu machen. Aber auch dieſe Angabe vermag den Ange⸗ klagten nicht vor Strafe zu ſchützen. Das Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis. — Frankfurt a. M., 15. Mai. Infolge raſender Fahrt eines elektriſchen Bahnzuges von Saalburg nach Homburg ſind fünf Perſonen von der Plattform eines Waggons aus dem Zuge geſchleudert worden. Sie wurden zum Teil ſchwer verletzt. Mainz, 15. Mai. Dieſer Tage wurden in Mainz drei Einbrecher verhaftet, die auch mit ihren Werkzeugen auf der Höhe der Situation ſtanden. Sie hatten einen Apparat zum Schmelzen der Panzertüren bei Kafſen— ſchränken, der einer Fabrik zur Prüfung übergeben wurde. Es wurde feſtgeſtellt, daß die durch den Apparat erzeugte Hitze Miſchung von Kohlengas und Waſſerſtoff ſo intenſiv iſt, daß die Stichflamme in einer Viertelſtunde die Panzerplatte eines Kaſſenſchrankes zum Schmelzen bringt. Da nun in der letzten Zeit in verſchiedenen deut⸗ ſchen Städten durch Schmelzapparate und andere Hilfs werkzeuge verſchiedene Kaſſenſchränke geöffnet und beraubt worden ſind, ſo vermutet man, daß bei dieſen Verbrechen die hier verhafteten Einbrecher gleichfalls tätig geweſen ſind. Ein Geſtändnis nach dieſer Richtung haben die Einbrecher allerdings noch nicht abgelegt; einer derſelben, ein gewiſſer Hartmann, hat bereits wegen eines Ein bruches in Kreuznach eine mehrjährige Zuchthausſtrafe verbüßt. Aus Stadt und Land. Eine große Feuersbrunſt wütete in dem Städtchen zweihundert Häuſer wurden eingeäſchert und 8 Per⸗ ſonen ſind in den Flammen umgekommen. 300 Familien ſind obdachlos. Johann Orths Nachlaß. 5 9 Orths beläuft ſich auf ungefähr vier Millionen Kronen, wovon eine Million eine Schuldforderung Orths an die großherzoglich-toskaniſche Familie darſtellt. Gasvergiftung auf einem Staatsbahnhofe. In dem Dienſtzimmer des Bahnarztes des Prager Staats⸗ bahnhofs wurde am Samstag mittag der dienſthabende Arzt Hovorka ſowie ein Bahnaſpirant tot auf⸗ gefunden. Ein dritter Eiſenbahnbeamter war bewußt⸗ los. Die Urſache war ausſtrömendes Gas. Eine Revolveraffäre in der ungariſchen Geſellſchaft. Der Reichstagsabgeordnete und Führer der Bauernvartei Andreas Achim hatte in der Bekeſcabaer Zeitung gegen den penſionierten Staatsſekretär Michael Zſilinsky und ſeinen Bruder Andreas Zſilinsky Angriffe gerichtet, in denen er ſie beſchuldigte, im Intereſſe mehrerer Banken unerlaubte Tätigkeiten entfaltet zu haben.— Die Söhne Andreas Zſilinsky, der Chemiker Gabriel Zſilinsky und der Advokaturskandidat Dr. Andreas Zſilinsky, erſchienen am Sonntag in der Wohnung Achims, um von ihm wegen dieſer Angriffe Genugtuung zu fordern. Achim empfing ſie brutal; er verſetzte dem Advokuturskandidaten Andreas ſogar einen Stockhieb, worauf Gabriel Zſilinsty einen Revolver zog und vier Schüſſe guf Achim a b⸗ feuerte. Eine Kugel drang in den Unterleib, zwei in die Beine Achims. 0 a* Ein„van Dyk“ geſtohlen. Aus der Wohnung der jüngſt verſtorbenen reichen Signora Maſſone in Ge⸗ nua wurde ein van Dyk geſtohlen. Es handelt ſich um das lebensgroße Bildnis einer Dame mit Fächer. Das Bild hatte einen Wert von 300000 Mark. Schiffskataſtrophen an der neufundländiſchen Küſte. Aus Saint Jean auf Neufundland wird gemeldet, der franzöſiſche Fiſcherkutter„Victoria“ iſt auf den großen Sandbänken geſtrandet. Die geſamte 22 Mann ſtarke Bemannung iſt ertrunken. Nicht weit davon ſtieß der franzöſiſche Segler„Guilleaume Tell“ mit einem Eisberg zuſammen und erlitt ſchwere Beſchädigun⸗ gen, 21 Mann der Beſatzung konnten ſich retten, 11 fehlen, ſie ſind zweifelsohne ebenfalls ertrunken. *Der Kaiſer von einem Gewitter überraſcht. Als der Kaiſer am Donnerstag nachmittag im Automobil von Homburg nach Wiesbaden durch Höchſt fuhr, wurde er von einem Gewitter überraſcht. Er wartete deshalb im Em⸗ pfangsſalon einer Farbwarenfabrik. In einem Schreiben dankte er dem Beſitzer und ſchrieb eigenhändig darunter: „Die Bureauangeſtellten ſcheinen hier früh zu ſchließen, wohl um das Theater in Wiesbaden beſuchen zu können.“ * Der bei dem Duell in Oels kampfunfähig ge⸗ machte Frhr. v. Loe befindet ſich auf dem Wege der Beſſe⸗ rung. Die Kugel hat die Lunge nicht verletzt. Das Duell ſoll in Familienangelegenheiten ſeine Urſache gehabt haben. ** Daß vier Brüder vier Schweſtern heiraten, dürfte kaum etwas Alltägliches ſein. Ein ſolcher Fall iſt in Klein ⸗Mausdorf bei Tiegenhof zu verzeichnen, wo ſich jetzt der vierte Sohn des Beſitzers Wiens mit der jüng ten und vierten Tochter des Beſitzers Loewen aus Krebsfelde, jetzt in Bröske wohnhaft, verlobt hat. Aller Wahrſcheinlichkeit nach haben die beiden Familien gegen⸗ ſeitig recht gute Erfahrungen gemacht. „Vom eigenen Bruder erſchoſſen wurde in Poſen der 10 jährige Schüler Napieralla. Er wurde auf dem Flur der elterlichen Wohnung mit einer Schußwunde in der linken Bruſtſeite tot aufgefunden. Der 14 jährige Bru⸗ der, der den tödlichen Schuß abgab, wurde verhaftet. Ein peinlicher Zwiſchenfall bei einer Hochzeitsfeier. In einem Dorfe in der Nähe von Haarlem wurde die Hochzeit der Tochter des Blumenzwiebelzüchters Vander⸗ elſt in einem geräumigen Zwiebelſchuppen gefeiert. Plötz⸗ lich flog eine Kugel durch das Fenſter und verletzte den Bräutigam erheblich im Geſicht. Ein Mann, der als der Tat verdächtig feſtgenommen wurde, erklärte, es handle ſich um einen abgelenkten Freuden⸗ ſchu ß, den ein Vorübergehender abgegeben habe. Es iſt eine Unterſuchung eingeleitet worden. . Den Dieben iſt ſogar die hohe Diplomatie nicht heilig. In Brüſſel wurde das dortige montenegriniſche Konſulat von Dieben vollſtändig ausgeplündert, wobei ſie viele Möbel und Kunſtgegenſtände vernichteten. Schwerer Einſturz in einer Glashütte. Auf einer Glashütte in Leerdam(Holland) wurden beim Einſturz eines Gerüſtes 14 Arbeiter ſchwer und eine große An⸗ zahl leicht verletzt. „Schwere Dampferzuſammenſtöße. Der Dampfer We ſt mo reland“ aus Liverpool traf am Freitag nach⸗ mittag ſtark beſchädigt in Dover ein, nachdem er bei dichtem Nebel unweit der Goodwin⸗Sandbank mit dem ſpaniſchen Dampfer„El de Bayo“, der von Huelva nach Rotterdam fuhr, zuſa m m engeſtoßen war. Letz⸗ terer wurde ſo heftig getroffen, daß er in zwei Minuten unterging. Der Kapitän, der Erſte Offizier und drei andere Mitglieder der Beſatzung des El de Bayo“ ertranken.— Auf der Höhe von Cape Charles ſtieß der Dampfer„Merida“ mit dem amerika⸗ niſchen Poſtdampfer„Admiral Farragut“ zuſammen. Er⸗ ſterer ſank. Die 200 Paſſagiere wurden gerettet. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der bekannte Verleger Baedeker iſt geſtorben. Auf dem Kalaſchnikowkai in Petersburg iſt durch ein Feuer, das große Getreidevorräte vernichtete, ein Schaden von etwa 250 000 Rubel angerichtet wor⸗ den. Der Nachlaß Johann U Unter dem Verdacht, das verhängnis vo lle Poſt⸗ vaket, bei deſſen Oeffnen in Schirwindt eine Frau Schwandtner und ihre Tochter ſchwer verletzt wurden, abgeſandt zu haben, wurde der Fleiſcher Franz Müller verhaftet. Im belgiſchen Bergwerk Sesuffiaux bei Wasmes ſtieß ein Förderkorb mit zwölf Arbeitern auf, daß alle Arbeiter ſchwer verletzt wurden. Der Zuſtand einiger Arbeiter iſt lebensgefährlich. Der däniſche Opernſänger Harry Haurowitz iſt aus Kopenhagen unter Hinterlaſſung von 10000 Mk. Schul⸗ den plötzlich verſchwunden. Gerichtsſaal. A Zwei Todesurteile. Das Augsburger Schwurge⸗ Deſin im Kreiſe Kobrun an der ruſſiſchen Grenze. Ueber richt verurteilte nach viertägiger Verhandlung den ledigen den, br Vater wehr 9 kichtig Blitze a Gemitte nd ker man ei friſche! auf der genden nan ſic det Nah ſam un keinen die Erde vitter mut zu Nun Sagt 1 ran gros tietg der bern dei den erde und euer 0 * — Pg U 38 Jahre alten Sticker und Dachdecker Johann Na p⸗ pelsberger wegen Ermordung des neun Jahre alten Töchterchens der Schreinerſchen Eheleute Irmler zum Tode. Der Angeklagte hatte am 17. Juni 1910 dem Kinde in Kielsbergholz bei Unterreitnau in der Nähe von Lindau am Bodenſee den Leib aufgeſchnitten und die Leber herausgenommen, in dem Verbrecheraberglauben, daß der Mörder, der ſeinem Opfer die Leber heraus- ſchneidet, unentdeckt bleibt.— Das oberfränkiſche Schwur gericht in Baireuth verurteilte den Schwellenhauer Dremel aus Lauf wegen Raubmordes, den er am 31. Mai 1910 an dem Mühlenbeſitzer Neubauer in Rodenkirchen verübt hatte, zum Tode. 3 I Todesurteil. In dem Döberitzer Wildererpro⸗ zeſß wurde der Arbeiter Bunde wegen Mordes an dem Gefreiten Brandt vom Gardeſchützen-Bataillon zum Tode, der Gärtner Arndt wegen einfacher Hehlerei zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Mörder freigeſprochen. In Philadelphia wurde dieſer Tage ein des Mordes Ueberführter freige⸗ ſprochen. Frank MeMahon, ein Mann in kleinbürger⸗ lichen Verhältniſſen, hatte vor einiger Zeit den Millio⸗ när George Leary auf offener Straße niederge⸗ ſchoſſen, weil er ſeine achtzehnjahrige Tochter ver⸗ führt hatte. Leary war 53 Jahre alt und verheiratet. Als während der Gerichtsverhandlung die rührenden Briefe des Mädchens an ſeinen Verführer verleſen wur⸗ den, brachen einige Geſchworene in Tränen aus. Der Vater wurde freigeſprochen, weil er in berechtigter Not⸗ wehr gehandelt habe. 3 Totales. Vorſichtsmaßregeln bei Gewittern. Gewitter im Frühjahr pflegen beſonders ſchwer zu ſein. Die Luft nimmt durch ſtarke elektriſche Entladungen ein Reinigungsbad. Wenn aber der Donner auch noch ſo ſehr grollt, ſo iſt immer noch nicht gleich Grund zu Furcht und Schrecken. Trotz⸗ dem ſoll man aber die nötigen Vorſichtsmaßregeln doch nicht verſäumen. Ein Blitzableiter auf dem Hauſe ſchützt dieſes gegen jeden Wetterſtrahl, doch muß der Leiter auch immer richtig in Ordnung ſein, ſonſt wirkt er im Gegenteil die Blitze anziehend. Innerhalb des Hauſes vermeide man bei Gewittern immer die Nähe von Oefen, Spiegeln, Kaminen und Kronleuchtern. Auch das Feuer auf dem Herde ſchränke man ein. Zugluft verhindere man, ſorge aber auch für friſche Luft im Zimmer. Iſt man während des Gewitters auf der Straße, ſo entferne man ſich von allen hochra⸗ genden Gegenſtänden und gehe ruhig ſeines Weges. Stellt man ſich an einem Hauſe unter, ſo tue man das nicht in der Nähe der Dachrinne. Auf freiem Lande gehe man lang⸗ ſam und nicht mit haſtigen Schritten, man ſpanne auch keinen Schirm auf. Am beſten iſt es, man läßt ſich auf die Erde nieder. Vor allem gilt es immer, bei einem Ge⸗ witter Ruhe und Beſonnenheit zu wahren und jeden Klein⸗ mut zu verbannen. Scherz und Ernſt. — Der neue Herr. Im Leihhaus einer großen rheini⸗ ſchen Stadt ſpielte ſich jüngſt eine hübſche Szene ab. Wäh⸗ rend der Dienſtſtunden war der Raum für das Publikum dicht gefüllt, das geduldig auf ſeine Arbeit wartete. Der Schalterbeamte, ein ſtädtiſcher Sekretär, der zur Bedienung des Publikums da war, hatte anſcheinend reichlich Zeit, denn anſtatt die Leute, bei denen meiſtens Zeit Geld, abzu⸗ fertigen, zog er in aller Gemütsruhe ſeinen Tabaksbeutel hervor, nahm ſein Pfeiſchen zur Hand und machte 115 in alle Ae ndhirbtelz auf dem Schaltertiſch ſein Pfeiſchen Keuchee ig. Dann Purde ein Streichholz Guuge teh als dieſes zu früh exloſch ein zweikes, und erſt dann ſollte die Ab⸗ fertigung des Publikums beginnen. In der vorderſten Reihe er Leihhausbeſucher ſtand nun ein Herr, der ſich voller Verwunderung den Arheitseifer des Herkn An und dene umfgſſenden Rauchvorbereitüngen mit anſah und, als er Beamte damtt fertig war, die beſcheidene Anfrage ſich erlaubte, ob der Herr Sekretär das immer ſo mache“ Der Herr Sekretär ſah den neugierigen Herrn ſo recht von oben herunter an und wollte ihm, die Amtsmiene aufſetzend, gerade eine entſprechende Antwort geben, als der Fremde ſo ganz leichthin noch ſagte:„Ich bin nämlich der Ober⸗ bürgermeiſter!“ Dem Herrn Sekretär fiel vor Schrecken beinahe die Pfeife aus dem Munde, denn in der Tat ſtand der neue Oberbürgermeiſter, deſſen Phyſiognomie noch nicht allen ſtädtiſchen Beamten geläufig iſt, vor ihm. Der neue„Ober“ zog ſofort die Nutzanwendung aus dem Vor⸗ kommnis, denn anderen Tages erſchien eine Verfügung, in der die Beamten erſucht werden, das Rauchen während der Bureauſtunden zu unterlaſſen. .= Krieg unter Tieren. Ein Kampf zwiſchen Storch und Wieſel ſpielte ſich in Bilshauſen bei Duderſtadt ab. Ein beim Pflügen verletztes junges Wieſel wurde von einem Storch angefallen. Das Muttertier kam dem Jungen zu Hilfe, klammerte ſich an den Hals des Storches und biß und kratzte. Der Storch mußte ſich entfernen, kehrte je⸗ doch nach kurzer Zeit zurück, worauf ſich derſelbe Auftritt wiederholte. Es gelang dem Wieſel ſchließlich, das ver⸗ letzte Tierchen unter einem Steinhaufen zu bergen, ſo daß Freund Adebar gerupft und enttäuſcht abziehen mußte. — Zu Tode geſchnürt. In London brach ein junges Mädchen, während es ſich um eine Stellung bewarb, plötzlich tot zuſammen. Bei der Leichenſchau fand man die Todes⸗ urſache, die auf eine üble Gewohnheit der Verſtorbenen zurückzuführen iſt. Die Tote ſchnürte ſich derartig ſtark, daß dadurch im Laufe der Zeit ihre Leber an die Stelle gepreßt wurde, an der ſich ſonſt das Herz befindet. Ein teurer falſcher Alarm. Einem Gärtnereibeſitzer im Dorfe Miltitz in Sachſen wurde der erſte Sohn geboren. Aus Freude darüber zündete der Vater am Abend in ſeinem Garten ein großes Feuer an. Es dauerte nicht lange, als raſſelnd die Feuerwehren aus den benachbarten Ort⸗ ſchaften in das Dorf einfuhren, um den vermeintlichen Brand zu löſchen. Unverrichteter Dinge mußten ſie wieder abrücken. Den Vater aber koſtete das Freudenfeuer die Summe von 140 Mark. — Der Stahl. der beinahe zum Sinnbilde der Un⸗ durchdringlichkeit geworden iſt, iſt unter Umſtänden durch⸗ läſſig wie ein Schwamm oder wie ein Sieb. An der Harvard⸗Univerſität hat man das, wie der„Kos mos“ berichtet, durch einige merkwürdige Verſuche nachgewieſen. Acht Zentimeter dicke Stahlplatten, die nicht den geringſten Fehler aufwieſen. ließen flüſſiges Queckſilber hindurchſickern, das unter einem Druck von 3000 Atmoſphären ſtand. Das flüſſige Metall kam auf der anderen Seite der Stahlvlatte in Form eines feinen Sprühregens heraus. Dieſe ſchier un⸗ glaubliche Tatſache lehrt, daß ſelbſt eine ſo einheitliche Maſſe wie Stahl doch genügend Hohlräume enthält, um einer Flüſſig⸗ keit den Durchgang zu geſtatten. 5 E Ein Schreibkünſtler. Den„Leipz. Neueſt. Nachr.“ überſandte ein Leſer eine Poſtkarte, auf der er 3667 mal den Satz„Gott mit uns“ in kleiner, aber doch noch lesbarer kalligraphiſch ſchöner Schrift geſchrieben hatte. Der Künſtler brauchte zu dieſer Arbeit 143 Stunden. Die Schrift iſt mit Gallustinte ausgeführt. Auf der Karte ſind alſo 36 670 —* 1— Buchſtaben und 11001 Wörter enthalten. r b Bunte Steinchen.. —— Der Wert der Weinernke in Deutſchland im Jahre 1910 wird amtlich auf 58,3 Millionen Mark geſchätzt. —.— 0 5 Kur A — Die Reichsvpoſt gibt jährlich für Beſoldung, Vergü⸗ tungen. Penſionen uſw. 475 Millionen Mark aus. Land wirtſchaftliches. Sehr oft beobachtet man, daß beim Futtern von Wirt⸗ ſchaftsabfällen und ſonſtigen geringerem Futter oder bei ab- wechſelungsloſem Maſtfutter das Zucht- und Maſtvieh ſchlecht frißt, unvollkommen verdaut und ſich daher langſamer ent⸗ wickelt. Dieſe Uebelſtände laſſen ſich leicht und gruͤndlich durch Beigabe einer guten Futterwürze zum täglichen Futter be- ſeitigen. Vor allem iſt in ſolchen Fällen M. Brockmanns weitverbreitete Zwerg⸗Marke, der echte Nährſalz⸗ Futterkalk mit Drogen, von beſter Wirkung und Tauſende von Land⸗ wirten erzielen damit die vorzüglichſten Erfolge. Die Zwerg⸗ Marke enthält Nährſalze und Würzſtofie beſter Qualität. Durch ihre Beifütterung wird fades, minderwertiges Futter ſchmackhaft und vollwertig, die Freßluſt wird geſteigert, die Verdauung gefördert, Wohlbefinden und Leiſtungs fähigkeit der Nutztiere erhöhen ſich. Daher zeigen die Maſttiere einen ſchnellen Fleiſchanſatz, das Jungvieh ein kräftiges, geſundes Heranwachſen, das Milchvieh gibt mehr und fettere Milch, das Geflügel legt fleißiger und zwar ſchwerere und feſtſchalige Eier. Zeugniſſe und Belege für die hervorragenden Wir- kungen der Zwerg⸗Marke, ſowie Winke und Belehrung über ihre Anwendung finden ſich überſichtlich in der intereſſanten Broſchüre:„Aus der Praxis— Für die Praxis“, welche von der Firma M. Brockmann Chemiſche Fabrik m. b. H., Leipzig Eutritzſch, koſtenfrei an jedermann verſendet wird. ſind billig, ſie koſten nicht mehr wie jedes gleichartige erſtklaſſige Waſchmittel. Die wertvollen Geſchenke werden im Preis nicht mitbezahlt. Die Erſparniſſe eines wiſſenſchaftlich und techniſch vollendeten Großbetriebes, die Unterlaſſung ſonſti⸗ N ger koſtſpieliger Reklame ermöglichen ſie. Ceschenke Nr. 33 n Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, nun in Gott ruhenden unvergesslichen Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters Nikolaus Simon!. sagen wir für die zahlreiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruhestätte und für die grosse Kranz- und Blumenspende unseren tiefgefühlten Dank. Besonders danken wir der hochw. Geistlichkeit und den ehrw. barmh. Schwestern für ihren liebevollen Beistand, der Firma Hch. Lanz, Mannheim, den Beamten und Meistern sowie seinen Mit- arbeitern für die gewidmeten Kranzpenden und letzte Ehrenbezeugung, welche sie dem teueren Dahingeschiedenen erwiesen haben. Viernheim, den 13. Mai 1911. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. 0 ˙ u.. ̃— Fst. Fuss-Boden-Oel ber Schoppen g nur 20 Prg. Fettlauchemehl ner Pfund nur 8 Pig. Nikol. Werle, Hügelstr. 2. Bekanntmachung. Aus dem hieſigen Faſelſtall ſoll ein Faſelochſe auf dem Wege des Angebots verkauft werden. Angebote ſind ſpäteſtens bis Mittwoch, den 17. d. Mis. bei uns abzugeben, woſelbſt die Verkaufsbedingungen vorher einge ſehen werden können. Viernheim, den 11. Mai 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. ode aus. alm. t fan fade Jr. . Aue 14 Tage: 40 Selten sterk mit Sehultibogen. Abeszemente Wel alles esl essen pre Vlertellahr 28 IM. and allen Pestasstaltea. bndi- nbe- lunnerm derb John leni Schrefz. ders U. 2 100000 Mensen. Haſthaus„Zum Zain Karl, Famperthein roß h. Amtsgericht 7 1 Haflhaus„Zur Hermanig“, Lampertheim in der Neuſchloßſtraßze empfehlen ſich der geehrten Viernheimer Einwohnerſchaft bei ihrem Beſuche hierſelbſt unter Zuſicherung beſter und auf⸗ merk ſamſter Bedienung. Ausſchank von prima Lager⸗ Bier aus der Brauerei Kühner, Viernheim; Acker-Pflüge in verſchiedenen Aus führungen mit Panzerſtahl- Rieſter. Vorder pflüge mit Schrauben ſtellung und ſtaubdichte Naben. 0 Trans portkarren in großer Auswahl vorrätig. Jean Wunderle. Weißen Käß ſtets friſch, prima Limburger⸗, Ichweizer-, Stangen-, Nahm-, Frühſtücks- u. Hand-Käs. Letztere Ftück 4, 5 und 6 Pfg. Tür Wirte billiger. Prima große friſche Eier, Führahmtafelbutter ett. empfiehlt Jakob Beyer. Bekanntmachung. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Viernheim, 15. Mai 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betreffend: Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenſeuche; hier den Verkauf von Einlegeſchweinen und Ferkeln innerhalb der Sperrbezirke. Auf Grund einer Ermächtigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern geſtatten wir, daß Ferkel und Ein⸗ legeſchweine aus einem unverſeuchten Gehöft eines Sperrbezirks in ein anderes unverſeuchtes Gehöft desſelben Sperrbezirk unter der Bedingung verbracht werden durfen, daß die Seuchen ⸗ freihtit beider Gehöfte jedesmal durch den zuſtändigen Fleiſchbe⸗ ſchauer unmittelbar vor dem Beſitzwechſel der Tiere feſtgeſtellt wird und daß letzterer ohne jede Unterbrechung und unter poltzei⸗ licher Aufſicht erfolgt Die einmal in ein anderes Gehöft verbrachten Tiere dürfen während der Sperre aus dieſem Ge⸗ höft nicht mehr entfernt werden. Heppenheim, den 28. April 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Empfehle: d. Schweine-Fleisch Zum Kochen.. Pfund 86 pig. Bfaten und Koteletts„ 64 pfg. Ferner empfehle Hausgemachte Wurst. Metzger Heckmann. 3———— Allgemeiner Deutscher Versicherungs Verein à. 6. Stuttgert Aiilth Haftpflicht- Unfall- Lebens- Warnung. Warne hierdurch, das gegen mich in Umlauf geſetzte Ge⸗ rücht weiterzuverbreiten, da ich gegen alle, die dies trotzdem tun, unnachſichtlich gerichtlich vorgehen werde. . Radfahrer-Verein 7 753 Eintracht“ Viernheim. Versicherung Kaspar Froschauer 6. e e er n Heil! Gegründet 1907. me N 2 8 meinzwohuhaus 5 5 e eee nebſt Grabgarten iſt aus Fe St⸗ Pro F Amm 5 Labres prämie. I 27 C0000 1 0 84a er 5 8 1 9 ae, 2 40 0 Laie rn zu dem am Samstag, den 20. u. Sonntag, den 21. Mai statt findenden 5 0 udwig Sc—— 2 e 0 g b 1 debe-g 5. f, Zwei Friſchmelkende 8 ˖ 0 f 1 110 5. — 7 V. Stiftungs⸗ Feste Ein braver fleißiger Ziegen*— Junge zu verfaufen verbunden mit einer 1 — in die Lehre geſucht von Georg Wabylon Spenglerei und Inſtallations- Sttinſtraße Ar. 5. 5 Wochen alte Milchschw-aine und eee Rad-Fernfahrt, Preiskorsofahren und — 88 2 Langsamfahren. Samstag, den 20. 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Festmarsch N 9 Abends 6 Uhr: Begrüssungsrede Uebergabe der Bannerschleife durch die Festjungfrauen Festrede Festkommers; während desselben Kunst- und Langsamfahren Preis-Verteilung. Zur Unterhaltung befinden sich beim Festplatze Schiffsschaukel, Kegelbahn sowie sonstige Lustbarkeiten. Gemeinderat. 2 8 Abends halb 9 Uhr: Festball im Gasthaus„Zur Gammbrinushalle“, Empfehle fortwährend E Eß⸗Kartoffeln und 5 Die verehrl. Einwohnerschaft sowie alle Freunde und Förderer unseres Sports laden wir zu unserem Feste hierdurch freundlichst ein. Das Fest. HKomitee. eee eee Zwiebeln pfund⸗ und zentnerweiſe. e E——— U Acker⸗Eggen] Jakob Helfrio) e ee Neubauſtraße 12.— Zick⸗Zack mit 115 E. Eggen Sate Verkaufe g Rad fahrerverein Eintracht. 20 m Ar reite. 5 5 59 1 damen rund Herran 1 i ese gtests pff, s 1. mia, feng geh d Größte Auswahl bel: st zum H! Ñ stets gute m Gaſthaus„Zur Walbdluſt“ 1 Jan Wunderle. ber Leakk kreaceet a. f. Schweinefleisch pf. öO eg Komitee-Sitzung. 1 14 Mainzerlandstr. 71. 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