S8 D 2 38888888800 2— 00 — Viernheimer Anzeiger Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. [Fernſprech Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzuglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. 2 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Nr. 39. 27. Jahrgang. Samstag, den 20. Mai 1911 —— Heute 2 Blätter S Seiten). E ³. D Lokale Nachrichten. * Viernheim, den 20. Mai. »Die nächſte Nummer d. Bl. wird wegen des Chriſti⸗Himmelfahrtsfeſtes am Mittwoch, den 24. d. Mts., her ausgegeben. „ Die Monatsverſammlung des kath. Männer⸗ vereins findet morgen im Deutſchen Kaiſer ſtatt. — Ehe und Brautleute finden in der heutigen Nummer eine intereſſaute Belehrung über das ehe⸗ liche Güterrecht und das Erbrecht der Ehegatten nach dem bürgerlichen Geſitzbuch. Es dürfte ſich empfehlen, die Nummer mit der Belehrung auch zum ſpäteren Studium aufzuheben. Wie aus der Belehrung klar erſichtlich, iſt es für beide Ehe⸗ gatten von nicht zu unterſchätzendem Vorteil, wenn ſie heute einen Ehe⸗ und Erbvertrag abſchließen. Manche unliebſame Erörterungen und Auseinanderſetzungen werden beim Tode des einen dem überlebenden Teile erſpart. Der Radfahrer ⸗Werein Eintracht begeht morgen ſein 5. Stiftungsfeſt durch verſchledene ſportliche Veranſtaltungen und Vergnügungen. Alles nähere iſt aus dem Feſt-Programm in hentiger Nr. erſichtlich. Vorbedingung für einen ſchönen Verlauf eines Sportsfeſtes iſt günſtige Witterung; boffentlich iſt dieſe dem feſtgebenden Verein beſchieden. Die Teilnahme am Feſte ſeitens der hieſigen Elnwohnerſchaft wird dann wohl eine recht zahlreiche ſein. * Baueruverein Viernheim. Generalverſammlung am Sonntag, 15. Mai 1911, im Gaſthaus zum„Fürſten Alexander“. Um 4 Uhr eröffnete der Präſident die Verſamm⸗ lung, begrüßte die Erſchienenen, konſtatlerte die Bekanntgabe der Generalverſammlung im„Viernh. Anz.“, machte von der proviſoriſchen Ernennung des Rechners Martin Mitteilung und erteilte demſelben zur Rechnungsablage das Wort. Dieſer verlas ſodann zuerſt die Rechnung für den Viehverſicherungs⸗ verein pro 1910. Die Einnahmen ſind: 1. Kaſſenvorrat 1909 35.81 Mk., 2. Prämien 2474.04 Mk., 3. Eintrittsgelder 24.15 Mk., 4. für Statuten 1.20 Mk., 5. Aus verkauftem Vieh und für Fleiſch 782.90 Mk., 6. Zurückempf. Kapitalien 2887.— Mk. Zuſammen 6205.10 Mk. Die Ausgaben ſind: 1. Verwaltungskoſten 207.— Mk., 2. Kurkoſten 159. Mk., 3. Ausgeliehene Kapitalien 3850.— Mk., 4. Schadenfall⸗ Entſchädigung 1928.— Mk., 5. Sonſtige Koſten 47.75 Mk., 6. Kaſſenvorrat 13 35 Mk. Zuſammen 6205.10 Mk., mit⸗ hin verbleibt ein Kaſſenvorrat von 13.35 Mk. Die Vermögens⸗ überſicht iſt wie folgt: 1. Barvorrat 13.35 Mk., 2. Einlage einſchließlich Zinſen 4604.69 Mk., 3. Guthaben b. B.- V. 350.— Mk. Zuſammen 4967.44 Mk. Das Vermögen hat ſich bewegt: Stand desſelben am 31. Dezember 1910 4967.44 Mk., am 31. Dezember 1909 3882 60 Mark. Im Jahre 1910 vermehrt um 1084.84 Mark. Auf Antrag des Vorſitzenden wurde dem Vorſtand einſtimmig Entlaſtung erteilt. Ein inzwiſchen geſtellter Antrag, den Prämienſatz zu ermäßigen fand wohl Beachtung, jedoch wurde beſchloſſen, bei der eben herrſchenden Seuchengefahr und der damit verbundenen Verluſtgefahr vorerſt die Prämien zu be⸗ laſſen und nach Erlöſchen der Maul⸗ und Klauenſeuche den Antrag in einer Verſammlung zur Beſchlußfaſſung einzubringen. Hierauf kam durch den Rechner der Bericht über das Geſchäfts⸗ ergebnis in Konſumart'keln zur Verleſung. Es wurde hierin ein Umſatz von 45 765,98 Mk. feſtgeſtellt und reſultirte ſich ein Gewinn pro 1910 von 645,22 Mk. Die beantragte Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt. Es erfolgte hierauf die Wahl für 6 ausſcheidende Mitglieder. Die Ausſcheidenden, nämlich die Herren G. Heckmann 3., Val. Winkler 6, Gg. Weidner 10., Mich. Mandel 7., Ad. Hoſmann 3. und Nik. Helfrich 1. wurden faſt einſtimmig wiedergewählt und nahmen die Wahl an. Sodann machte der Vorſitzende Mitteilung, daß Herr General-Sekretär Hofmann brieflich und Herr Ver⸗ walter Klimm pr. Telegramm ihr Nichterſcheinen angezeigt hätten und daß die beiden angekündigten Vorträge dadurch ausfallen müßten. Um einesteils vielleicht einen beſſeren Be⸗ ſuch der Verſammlung herbeizuführen und um andernteils den Mitgliedern in etwas entgegen zu kommen, wurde beſchloſſen, daß bei den nächſten Verſamm ungen ſeitens des Vereins einige Gebrauchsgegenſtände zur Gratis verloſung gebracht würden. In der nun freien Diekuſſton ergriff Vorſtandsmit ⸗ glied Mandel das Wort und ſchilderte den Beſuch des land- wirtſchaftlichen Kurſus in Herrnsheim und brachte verſchiedene von den dort gehaltenen Vorträgen in recht ſchöner Weiſe auszugsweiſe zur Wiedergabe. Es wurde ihm allſeitiger Bank zu Teil und nur gewünſcht, Herr Mandel möchte ſein ſchönes Talent nicht vergraben und noch öfters die Verſammlung durch Vorträge belehren. — — Wandern und Hautuflege. Das Wandern an heißen Sommertagen bringt auch manche Unbehaglichkeiten mit ſich. Denn der feine Staub, den jeder Schritt aufzuwirbeln ver⸗ mag, dringt an alle Stellen des Körpers und vermag die feinen Poren der Haut leicht zu verſtopfen. Die Vernach⸗ läſſigung der Hautpflege beim Wandern iſt eine grobe Unter⸗ laſſungsſünde. Blaſen entſtehen an Sohlen und Zehen und können ſchmerzhafte Wunden hervorrufen, die man leicht ver⸗ meiden kann, wenn man einige einfache hygieniſche Regeln ſich ſtets vor Augen hält. Vorzügliche Stiefel aus waſſer⸗ dichtem Leder ſind in erſter Linie beim Wandern erforderlich. Wollene Strümpfe, die nicht geſtopft ſein dürfen, gehören weiter zu einer guten Fußpflege. Nahtloſe Socken ſind am zweckmäßigſten. Auch empfiehlt es ſich, den Fuß mit feſt⸗ haftenden Fettvaſten vor jeder Wanderung einzureiben. Ueber⸗ haupt iſt größte Reinlichkeit des Körpers bei Fußwande⸗ rungen die Hauptſache. Dadurch wird das übermäßige Schwitzen des Körpers vermindert. Auch Geſicht und Hals bedürfen der beſonderen Pflege. Sie müſſen durchaus ſauber gehalten werden, und das Abtrocknen nach dem Waſchen muß recht ſorgfältig erfolgen. Falls Hautwunden ſich einſtellen, geht man mit heilendem Fett ſofort gegen ſie vor. Die Lippen ſind gleichfalls ſehr empfindlich gegen Einwirkungen der Luft, gegen die man ſie aber mit Glyzerin⸗ einfettung ſchützen kann. Die Grundbedingung für ein genuß⸗ reiches Wandern bleibt aber immer: Reinlichkeit, peinlichſte Sauberkeit! Nur wer auf der Wanderung ſeinen Körper und vor allem die Haut ordentlich pflegt, wird wahre Freude dabei haben. die Bewohner des Waſſers. Auch in den Flüſſen und Bächen und überall in den Teichen herrſcht jetzt früh⸗ lingsfrohes Leben. Die Fiſchlein ſchießen luſtig in den Waſſer⸗ fluten umher und treiben allerlei neckiſche Spiele. Unzäh⸗ lige Schwärme von Fiſchen ziehen zum Laichen aus, und Millionen von fruchtbaren Eiern werden in der Waſſertiefe niedergelegt. Hin und her wandern große Fiſchzüge, um geeignete Laichplätze zu finden. Der Lachs macht weite, ge⸗ fahrvolle Reiſen, um aus dem Seewaſſer ſeine Eier, in Süßwaſſer zu bringen. Der im Süßwaſſer lebende Aal dagegen zieht nach dem Meere, um dort zu laichen. Schwärme von kleinen Aalen kehren dann von dort wieder in die Flüſſe zurück. Es iſt ein ſtändiges Kommen und Gehen. Millionen und Aber⸗Millionen von Fiſcheiern werden in den Schlamm niedergelegt, Millionen von Fiſchen gehen daraus hervor, und doch iſt noch Raum da für die neue Brut. Denn ſchon die Eier ſind zahlloſen Gefahren aus⸗ geſetzt, da ſie faſt ohne jeden Schutz ſind und von anderen Fiſchen gern gefreſſen werden. Die jungen Fiſche ſind auch ſtets von Feinden umgeben. Die großen Raubfiſche machen wenig Federleſens mit ihnen, und auch die anderen Fiſche gern ein kleines Fiſchlein in ihrem Rachen verſchwin⸗ den. Ueberall droht den Fiſchen Verfolgung, der Menſch wütet unter ihnen. Daher hat man ſich ſchon zur künſt⸗ lichen Fiſchzucht veranlaßt geſehen, um die Vernichtung ein⸗ zelner Arten zu verhindern. Auch beim Fiſchfang ſoll die Ueberlegung maßgebend ſein, man ſoll nicht bloß an die Gegenwart denken. laſſen Vermiſchtes. * Ein Lehrerundſechs Knaben ertrunken. In Settenrade bei Lüdinghauſen in Weſtfalen badete Mitt⸗ woch nachmittag ein Lehrer mit ſechs Schulkindern im Alter von 13 bis 14 Jahren in einer Mergelgrube. Da⸗ bei gerieten ſie an eine tiefe Stelle und ertranken ſämt⸗ lich. Die Grube war infolge der anhaltenden Gewitter⸗ regen der letzten Tage mit Waſſer gefüllt. Der Lehrer Hans Flötgen aus Settenrade, ein im 56. Lebensjahre ſtehender Mann, teilte den Knaben der Oberklaſſe mit, daß er am Nachmittag zu baden gedenke, und es melde⸗ ten ſich dreizehn Knaben, die mitbaden wollten. Bei der Grube angelangt, ſtürzten ſie ſich gleich ins Waſſer. Drei Knaben, die ſich noch im Ausziehen befanden, ſahen, wie einer nach dem andern plötzlich verſchwand. Die Grube hatte in der Mitte ein ſechs Meter tiefes Loch, wovon niemand eine Ahnung hatte. Ein Knabe konnte ſich und noch einen anderen Kameraden retten. Man brachte die ſieben Leichen, die bald geborgen werden konnten, in die Leichenhalle zu Settenrade. * Durch eine Hutnadel ein Auge verloren. Bei dem Tanzvergnügen eines Altonaer Klubs in Alten⸗ werder bei Hamburg wurde einem Burſchen, während er tanzte, durch einen Stich der Hutnadel ſeiner Tänzerin das Auge ſo ſchwer verletzt, daß es ſofort auslief. * Ein Drama des Lebens. Selbſtmord aus Gram über den Tod ihrer Tochter beging am Mittwoch die Frau des Schneiders Bultmann in Berlin. Die 17⸗ jährige Tochter hatte ein Verhältnis mit einem Manne unterhalten, von dem ſie ſpäter erfuhr, daß er ver⸗ heiratet ſei. Aus Gram darüber ſprang ſie in die Spree. Der Mutter ging der Tod der Tochter ſo zu Herzen, daß ſie tiefſinnig wurde. Als am Mittwoch nachmittag ihr Mann die Küche betrat, fand er ſeine Frau er⸗ hängt vor. * Folgenſchwerer Straßenbahnzuſammenſtoß. In Leipzig⸗Lindenau ereignete ſich nachts ein heftiger Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Straßenbahnwagen. Der Hinterverron des einen Wagens wurde vollſtändiga ein⸗ gedrückt. Sechs Fahrgäſte, darunter eine Dame, er⸗ hielten Verletzungen. Einige davon wurden ziem⸗ lich ſchwer verletzt. Der Führer des einen Wagens hatte einen Nervenchok. Er wurde unter dem Verdacht, das Unglück verſchuldet zu haben, verhaftet. * Raubmord in einem italieniſchen Eiſenbahnzuge. Ein reicher Kaufmann namens Blaſi iſt in einem Eiſen⸗ bahnzuge in der Nähe der Station Biſerta beraubt und ge⸗ tötet worden. Die Verbrecher, die vorausſichtlich reiche Beute gemacht haben, da der Ermordete größere Geldbe⸗ träge mit ſich führte, ſind unerkannt entkommen; ſie hatten den Zug nach vollbrachter Tat während der Fahrt. verlaſſen. zel Ein franzöſiſcher Poſtwagen ausgeraubt. Ein Ver⸗ brechen, das an ruſſiſche Zuſtände erinnert, iſt bei Bor⸗ deaux verübt worden. Dort wurde der Kutſcher eines Nachtpoſtwagens chloroformiert, der Wagen in eine Remiſe hineingefahren und dort vollſtändig ausgeraubt. * Gefährliches Spielzeug. Ein 10 jähriger Schüler brachte in die Schule von Orzeg ow bei Beuthen(Ober⸗ ſchleſien) ein Sprengſtück mit. Er und andere Kin⸗ der ſpielten damit. In der Pauſe brachte er das Spreng⸗ ſtück zur Exploſion. Es wurden dabei acht Kinder verletzt, und zwar trugen fünf leichtere und drei ſchwerere Verletzungen davon. * Maſſenerkrankungen in einem Infanterie⸗Regi⸗ ment. Im Infanterie⸗Regiment Nr. 19 in Görlitz ſind 150 Mann, vermutlich an Fleiſch⸗ oder Bleivergiftung, erkrankt. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. ** Der Deutſche Verein für Gaſthausreform wird aus Anlaß der Internationalen Hygieneausſtellung in Dres⸗ den am 28. und 29. Mai einen Kongreß abhalten. U. a. finden folgende Vorträge ſtatt: Landrat Graf Meer- veldt⸗Recklinghauſen: Gaſthausreform und Kommunen. Regierungsaſſeſſor Frhr. v. Gayl⸗Königsberg i. Pr.: Gaſthausreform und innere Koloniſation. Rechtsanwalt Dr. jur. Eggers⸗Bremen über Gaſthausreſorm in Eng⸗ land. ** Ein 13 jähriger Brudermörder. In dem Dorfe Ucale Lasce erſchoß der 13jährige Sohn des Bauern Levſtek ſeinen 15jährigen Bruder. Das Gewehr, mit welchem der Knabe den Brudermord beging, hatte der Bauer verſehentlich offen in ſeiner Stube ſtehen laſſen. ** Stellvertretender Leutnant geſucht! Viel beſprochen wird eine Anzeige, die in der militäriſchen Zeitung„Ar⸗ mee Coloniale“ erſchienen iſt. In ihr ſucht ein Leut⸗ nant Teſant vom 1. Senegaliſchen Schützen⸗Regiment, das nach Algier kommandiert iſt, einen Stellver⸗ treter für die Dauer von einem Jahr. Anzeige trägt die Unterſchrift des Leutnants und die Orts⸗ angabe; zurzeit im Lager bei Mourmelon le Grand.— Das Inſerat kennzeichnet den franzöſiſchen Militarismus! Scherz und Ernſt. Ein köſtliches Vorkommnis wird dem„Fränk. Kur.“ aus München mitgeteilt. In der Sitzung der Zentral ſtelle für Handel, Gewerbe und Induſtrie legte der Mi niſterpräſident Freiherr v. Podewils außerordentlich Nach druck auf die Förderung der Verwendung der bayeri ſchen Steinkohle und betonte, daß es eine Hauptſorge der Regierung ſei, dieſe mehr als bisher in Bayern einzuführen. Ein Teilnehmer der Beratung, welcher prüfen wollte, ob auch die Taten des Miniſters dieſen ſchönen Worten entſprächen, machte ſich an die Prüfung des Be⸗ hälters, in dem das Material zur Beheizung des Saales im Miniſterium des Aeußern und des Königl. Hauſes auf bewahrt war, und er ſtellte feſt, daß in dieſem Behälter ſich nicht etwa königlich bayeriſche Steinkohlen, ſondern ſächſiſche Briketts befanden. Studenten beim Blumentag. alten Muſenſtadt, fand am Sonntag ein Blumentag ſtatt, bei dem die Studenten ſich hervorragend beteiligten. Zog da ein Bruder Studio die Hauptſtraße entlang, der nichb nur in jedem Knopfloch ein Büſchel Kornblumen trug, ſon⸗ dern ſolche Dekorationen auch an den Schnallenſchuhen, Rock ſchößen und am Spazierſtock befeſtigt hatte. Zugleich trug er eine Warnungstafel mit der Aufſchrift:„Betteln und Hauſieren von jetzt ab verboten!“ Trotzdem oder gerade deshalb wurde er von den Heidelberger Blumen damen beſonders ſcharf aufs Korn genommen. Und es half ihm nichts. Trotz ſeiner Warnungstafel mußte er noch man chen Nickel opfern. Ein anderer ebenfalls überreichlich dekorierter Student trug in der einen Hand ein offenes, leeres Portemonnaie, in der anderen„Die letzte Mark fürs Mittageſſen“. : Reinecke Fuchs und ſeine Verfolger. Eine luſtige Jeſchichte paſſierte in dem weſtfäliſchen Orte Schüttorf. Schon ſeit längerer Zeit hatten die Bewohner verſucht, eines Fuchſes habhaft zu werden, der Gänſe, Enten, Hühner und Kücken raubte und dadurch ſchon manchen geſchädigt hatte In aller Frühe begaben ſich dieſer Tage etwa 15 kräftige Leute, mit allen Mordinſtrumenten, wie Schaufeln, Schieß⸗ waffen uſw. ausgerüſtet, zu dem Fuchsbau und begannen nun zu graben. Nachdem ſie ſtundenlang, nur mit Unter⸗ brechung der Frühſtücksvauſe gearbeitet hatten, ſchwand ihre Hoffnung, und endlich ſahen ſie ein, daß ihre Arbeit nutz los geweſen. Einer fragte den andern, wo ſich das Tier Die In Heidelberg, der denn wohl befinden möge. Nur zu bald ſollten ſie es er fahren. Der ſchlaue Fuchs hatte die Gelegenheit ergriffen, um einem ſeiner Feinde, der am ärgſten nach ihm forſchte, während deſſen Abmeſenheit den ſchönſten 1 9 3 Gänſerich und die ſchwer zu holen. — Eine komiſche Selbſtmordgeſchichte ſpielte ſich in einer Provinzialſtadt Poſens ab. Ein junges Liebespärchen ſah das erſehnte Ziel, den Eintritt in den Eheſtand, in weite Ferne gerückt.„Sie“, eine etwas romantiſch veranlagte Natur, überredete ſchließlich ihren Herzallerliebſten, ſchaftlich aus dem Leben zu ſcheiden.„Er“, voll Lebens⸗ luſt, ging ſcheinbar darauf ein. In einem idylliſchen Wäld⸗ chen ſagten beide der Welt Lebewohl, und wehmütig drückte „Er“ ſeiner Angebeteten den geladenen Revolver in die Hand. Ein Knall— und zu den Füßen der Maid, die den Schuß abgegeben, ſinkt der Liebſte tot nieder. Darob arges Grauſen ihrerſeits, und wie von Furien gehetzt, eilt ſie nach Hauſe. Wer beſchreibt aber ihr Erſtaunen, als bald darauf ihr Auserwählter lebend vor ſie hintritt. Der Schalk hatte den Revolver mit einer Platzvatrone geladen und lediglich Komödie geſpielt. Dem Mädchen ſind alle Selbſtmord dedanken vergangen. Gans aus dem Start gemein⸗ Runte Steinchen. — In Preußen ſtarben 1908 nicht weniger als 1157 Perſonen an Säuferwahnſinn und Alkoholismus. * ——— 8 Ein Troſt gegenüber dem Ueberſchuß der Zahl der Frauen über die der Männer in Deutſchland iſt es, daß ſeit der vorletzten Volkszählung die Zahl der Männer um 7,18 Proz., die der Frauen aber nur um 6,88 Proz. zu⸗ genommen hat. Dunkle Ställe, krankes Viey. Kluge Hausfraue mieten die Wohnungen auf der Sonnenſeite, weil ſie wiſſen, daß Licht und Luft die beſten Geſunderhalter ſind. Ein altes Wort beſagt:„Wo die Sonne nicht hinkommt, da kommt der Arzt hin.“ Wenn es ſich aber ſung unſerer Tiere handelt, Klugheitsregeln vergeſſen; um die Behau— ſiehe, dann ſcheinen alle dieſe denn für die Wohnungen unſerer Haustiere ſind nach altem Herkommen die ſchlechteſten Lo kalitäten immer noch gut genug. Dunkel, feucht, ſtänkrig, unſauber, mit einem Wort ungeſund, das ſchaften vieler Ställe, und dann wundert man ſich, wenn Perlſucht, Maul- und Klauenſeuche uſw. unter den Stall⸗ tieren ausbrechen. Gebt den Tieren mehr Tageslicht, haltet ſie reinlich, ſchafft ſie auch ins Freie. Das fehlt. In Gegenden, wo das Vieh die meiſte Zeit im Freien zu bringt, kommen Seuchen gar nicht vor. Freilich ſind ſolche günſtigen Verhältniſſe jetzt immer ſeltener zu finden, aber wenn man weiß, worauf es ankommt, ſo kann man auch ſind die Eigen Der grosse Beifall der zum Oster- Einkauf meine Herren-, Jünglings- u. KRnaben-Anzüge gefunden haben, ist ein erneuter Ansporn, Pfingstfeste wieder die vornehmsten und Modeerscheinungen zu bringen. Ein Blick in meine 5 Schaufenster überzeugt Sie von meiner riesigen Auswahl vom ZBilligsten bis zum Feinsten bei un- Abertreffbarer Preiswürdigkeit, Ich offeriere für jede Figur tadellos passend, vorrätig: Hlerren-Anzüge- undd Il-reihig elegante Ausmusterung, solideste Stoffe 15 20 25 28 32 35„ in meiner extrafeinen Modellverarbeitung: 38 42 46 50 60 Junglingsgrössen billiger. Knaben-Wasch-Anzuge in neuesten Prinz Heinrich-, Mozart., Original Kieler-, Sport- und Blusen-Fagons von M. 1. 265 an bis zu den apartesten Modellen. Waschbare Lüster Anzüge für Herren und Knaben Zum letzten 7 in den neuesten Fagons, in vielen modernen Mustern. in jeder Preislage. Sport- u. Touren-Anzüge solide Loden- und englisch gemusterte Stoffe, fesche Fagons mit langen,— Stulpen- und Bree ches-Hosen. von 18„„ 48. Lüster-, Leinen- und Rohseidene Joppen 1³⁰ 2⁰⁰ 8 4⁰⁰ 5⁰⁰ 6⁰⁰ 2 8„ 28. Abgeſchloſſene immer- Wohnung mit Küche und Zubehör bis 1. Juli geſucht. Offerten an die Expdition dieſes Blattes erbeten. 2-2 Zimmer zu vermieten. Phil. Adler 3., Peterſtr. 1 großes Zimmer an 12 Familte bis 1. Juni zu vermieten. Mich. Kuapp Ww Holzſtraße Nr. 12. 2 Iimmer mit Küche und Zubecör auf 1. Juni an ſolide Leute zu vermieten. Einst-Ludvig-Str. 2. Wohnung zu vermieten. Weinheimerſtraße 64. 1 Schön möbliertes Zimmer das Ungünſtigſte bedeutend verbeſſern oder mildern. mit oder ohne Penſion, F ſofort zu vermieten. Anguft Noll Rathaus ſtraße. * Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern nebſt Zubehör bis 1. Juni zu vermieten. Johann Faltermann Lampertheimerſtraße. Zimmer-Wohnung nebſt Zubehör zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. — — 5 Mannheim 5 ö 283 1 4 2 1 S o 1 1 7 2 F 1 14 feite Malchsehveine Wich. Butſch Ww. Anerkangt reelle und älteste Firma der Branche. 1 Waſſerſtraße. e eee neee 5 1 7 r— ö Trauringe e 41 Neri: attdd e ne Trauringe dumm 5 Absätze 5 pafff e. N 3 9 Trauringe in voll, rund und halb. Dieſe Abſätze können nach Ab⸗ nutzung von Jedermann ſelbſt ausgewechſelt werden. Alleinverkauf für Viernheim: August Noll, Schuhmachermeister. Getragene Schuhe und Kleider gebrauchte M öbe 1 ſtets billigſt zu haben bei Peter Benz Derzaugan Ia 2 e Deutschland- Fahrradef 8 5 40 250 ram meg, waffen Uhren Mlle und aH etc. v. enbrak Eindeck e Billigste und beste Bezugsquelle für Uhren und Gold. Waren Enorme Auswahl in allen Artikeln. Gewähre zu den billigen Preisen noch Eß⸗ Kartoffeln Vater Rhein per Ctr. 3 50 Weiße u. gelbe Speiſekartoffeln per Ctr 4.50 Mk. Bei Mehrabnahme billiger. Nik. Hoock Waldstr. Gebrauchte 99 Extra- Rabatt. Fäſſer Sichtbare Preise. u 50-100 Liter kauf Jedes Brautpaar von 50— iter kaufen 2 1 fortwährend noch an erhält ein Geschenk Lamberth& Söhne Mineralwaſſer fabrik. Herm. Rorth Breitestr. Mannheim J 1. 7 — Gottesdienſt⸗ Oröͤnung der kathsliſchen Gemeinde Viernheim von Fonnkag, den 21. Mai bis einſchl. Samſtag, den 27. Mai. In oer neuen Kirche: ½7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Hochamt. ½2 Uhr Chriſtenlehre fuͤr die Jungfrauen. des Jahrganges 1906. Aufnahme der an Oſtern Ent laſſenen. Anweiſung der Plätze an alle. Nach der Andacht Austeilung der Geſangbuͤcher gegen Entrichtung von 25 Pfennig. 2 Uhr Sakr. Bruderſchafts Andacht. In der alten Kirche: ½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 uhr 1. S.A. für Katharina Eliſab. Winkler geb. Barth. 7 Uhr beſt. A. in der Tagesfarbe für Joh. Lamberth, Ehefrau Marg. geb. Kühner und Sohn Jean. Darauf Prozeſſton Dienſtag: 6 Uhr 3. S. A. für Nikolaus Simon. 7 Uhr beſt. A. in der Tages farbe für Joh. Lahres, Ehefrau Eliſabeth geb. Bugert und Anverwandte. Darauf Prozeſſion. Mittwoch: 6 Uhr 1., ½7 uhr 2. S.⸗A. für ledig 1 Eliſabeth Adler. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein und am Mittwoch bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Näͤchſten Donnerſtag wird das Feſt Chriſti Himmel- fahrt gefeiert. An dieſem Tage iſt die 1. hl. Meſſe um 6 Uhr, 2. hl. Meſſe um 7 Uhr, Hochamt 8 Uhr, darauf Bitt⸗ prozeſſion.(Lieder 96, 168, 41) Verkündete: 1. Hch. Jul. Nover u. Anna Wilhelmine Schuſter Ztenmal. 2. Nikolaus Franz, S. v. Gg. Franz u. ſ. Ehefrau Eliſ. geb. Wüſt und Maria Roggenbuck, T. v. Joh. Roggen⸗ buck u. ſ. Ehefr. Anna geb. Arndt aus Starſen Itenmal. 3. Michael Hofmann 5. Witwer und Sabina Faltermann, T v. Michael Falcermann 3. u. ſ. Ehefrau Anna Maria geb. Burkert Iienmal. 4. Georg Buſalt, S. v. 7 Adam Buſalt u. ſ Ehefrau Kath. geb. Bugert und Wilhelmine Kuhn aus Beuren, T. v. Chrtſtian Kuhn u. ſ. Ehefrau Barbara geb. Doebler Itenmal r rramtllope Mittellung(Nachdruo verboten. Entlaſſung fadfahrer-Verein Eintracht Viernheim. Todes- Anzeige. Unſeren werten Mitgliedern machen wir hier- durch die traurige Mitteilung, das unſer Mitglied und Mitbegründer unſeres Vereins Herr Martin Neff nach ſchwerem Krankenlager im Alten von 20 Jahren geſtern Vormittag um 11 Uhr verſtorben iſt. Wir verlieren in dem Entſchlafenen ein treues und hilfsbereites Sportsmitglied unſeres Vereins. Ehre ſeinem Andenken Die Beerdigung findet morgen nach dem Nach⸗ mittags⸗Gottesdienſt ſtatt, woran ſich eine Deputation unſeres Vereins beteiligt. Der Vorſtand. FFF Verſiaufe Ia. Dürrfleiſch Pb 80 Pfg. „ Schweinefleiſch, 60„ Feinste Warstwaren 2u billigsten preisen. Metzger Georgi. 5 Wochen alte f ine! Srte Eß⸗Kartoffel Milch N Schweine eur Har 1 hat zu verkaufen Wilhelm Wörner Mich. Nohnfeld, Ringſtr Luiſenſtraße. Gutes 3 Läufer- Sate Ohmet zu verkaufen. bat zu verkaufen Lanpettheinert. 27. rn c. Hach G. um. Kirſchenſtraße Nr. 5. Theater- Anzeiger. Spielplan des Großh. Hof. und National. Fheaters in Mannheim. „Die Walküre“. Hohe Preiſe. Anfang Donnerſtaa, 25. Mai.„Die Hugenotten“. Preiſe. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 28. Mat.„Die Meiſterſinger von Nurnberg“. Hohe Preiſe. Anfang 5 Uhr. Neues Theater. „Alt Heidelberg“. Anfaug Sonntag, 21. Mai 5 Uhr. Hohe Sonntag, 21. Mai. 8 Uher. Sonntag, 28. Mai. „Die Deutſchen Kleinſtädter.“ 8 Uhr. Anfang Lande e wenn ez