od ee — viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen . 1.14 vierteljährlich. Fernſprech Nr. 20 Viernheimer (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Zeitung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 0 Gegründet 18 Ar. 70. —— Donnerstag, den 22. Juni 1011. — abgelehnt! b Die preußiſche Regierung muß jetzt alle Wechſel, die Fürſt Bülow dem Liberalismus für ſeine Mitarbeit im„Block“ ausgeſtellt hat, einlöſen. Und ſie tut das ohne Rückſicht darauf, ob es gegen Religion oder alte, durch Jahrtauſende geheiligte chriſtliche Sitten geht. Erſt vor einigen Wochen hat die Regierung das„Brenn⸗ geſetz“, wonach die Neuheiden Preußens ſich auch in Preußen verbrennen laſſen können, im Abgeordneten⸗ hauſe durchgedrückt. Jetzt bringt ſie als neue Konzeſſion an das glaubensfeindliche liberale Kulturphiliſtertum den Religionsunterricht in der Fortbildungsſchule zu Fall: In der zweiten Leſung der Kommiſſion des preu⸗ ſhiſchen Abgeordnetenhauſes über das Pflichtfortbildungs⸗ ſchulgeſetz erklärte nämlich der Handelsminiſter Sydow, daß die Regierung das Geſetz fallen laſſen werde, falls der obligatoriſche Religionsunterricht unter Hinzuziehung der Geiſtlichen zur Schulaufſicht beſtehen bleibe. Auch der Finanzminiſter ſchloß ſich ihm an mit dem Hin⸗ weis, daß ein Ueberſchreiten des ſtaatlichen Zuſchuſſes von acht Mark pro Kopf unmöglich ſei. Die Konſer⸗ vativen ließen hierauf ihre Forderungen fallen. Der obligatoriſche Religionsunterricht wurde hierauf gegen die Stimmen des Zentrums abgelehnt. Dieſe Tat, die als„Kampf der preußiſchen Regierung gegen die Religion“ überſchrieben werden muß, wird kein Ruhmesblatt in der Geſchichte Preußens bilden. Die Regierung wird es noch einmal ſelbſt erfahren müſſen, daß ſie ſich mit dieſer Ablehnung des Religionsunter⸗ richtes ſelbſt einen Strick zu drehen im Begriffe iſt, an dem die Sozialdemokratie ſie gerne aufhängen möchte. Königskrönung in England. 5 Am Dienstag haben in England die Feierlich⸗ keiten zur Krönung des engliſchen Königspaares, die ſich mit ſelten geſehenem Prunk nach der durch die Tra⸗ dition geheil'gten Sitte des zeremoniellen Mittelalters abſpielen, ihren Anfang genommen. Das Programm für die Krönungsfeierlichkesten iſt folgendes: Dienstag, 20. Juni: Staatsbankett im Buckingham Palaſt, darauf Ball in der Albert Hall. Mittwoch, 21. Juni: Diner im St. James Palaſt bei dem Herzog von Connaught. Donnerstag, 22. Juni: Krönung in der Weſtminfter Abtei von 11.15 vorm. bis 2.30 Uhr nachm., abends Familiendiner im Bucking⸗ ham Palaſt. Freitag. 23. Juni: Prozeſſion des Könias und der Königin durch die City und Südlondon. im Auswärtigen Amt. Samstag, 24. Juni: parade vor Spithead. Montag, 26. Juni: im Park des Buckingham Palaſt. His Majeſty Theater. Derby. Millionen⸗Stadt getroffen worden iſt, übertrifft feiertag, und aus allen Teilen des großen Vertreter und Sondergeſandtſchaften herbei, um Könige zu ſeiner Krönung Glück zu wünſchen. Sendung ihrer Vertreter Anteil, und es kein ſelbſtändiges Reich geben, das zu dem einen fürſtlichen Vertreter entſandt hat. ſer Krönung, iſt, nicht unterſchätzt werden darf. den günſtigen Wirkungen, ausüben dankens wird. nungsfieber befallen. Ueberall wird gebaut, jene breite Prunkſtraße, die vom Buckingham fertiggeſtellt iſt, über den Trafalgar ſter Abtei ziehen. dons. wird, hat, wundern. damit auch das ärmere Publikum Die Straßen, Schaufenſter ſieht man nicht mehr, bünengerüſten nicht verſchont worden. die die beiden Aufzüge ziehen, ſtraßen zu mit hölzernen Toren verſehen, drang in den Straßen nicht zu groß iſt. Die Wirte in den Seebädern klagen darüber. ö 8 3 Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 31(Nachdruck verboten.) wie Wut erſtickte ihm die Stimme; wieder begann er, die Fauſte dallend, ſeinen ſtürmiſchen Gang durch das Zimmer Es iſt wirklich unerhört,“ unterſtützte ihn Frau Adelheid seinen ſolchen Menſchen hier dulden zu müſſen!“ „Ja, unerhört,“ fiel der Förſter ein,„denn verdienen tät er es, daß man ihn zeitlebens ſicher ſetzte. Statt deſſen ſprechen ſie ihn frei, weil der alte, verlaſſene Steinbruch und der Platz davor niemand gehöre und die Gemeinde Grünwald alſo nicht das Recht habe, ihn von dort zu vertreiben. Ach, ich mag gar nicht daran denken, es iſt zum Tollwerden!“ Er unterbrach ſich, um auf die Uhr zu blicken. Da nn wandte er ſich plötzlich zornig zu Frau und Tochter um: „Was ſteht ihr da und gafft? Gibt es nichts zu tun im Hauſe? Kann nicht Otto in einer Stunde hier ſein? Er ſchrieb doch, daß er um zwei Uhr mit dem Wagen des Löwen⸗ wirts von Fernau komme!“ „Ich wäre zu Fuß gegangen,“ meinte Klara,„das hätte mir Spaß gemacht an ſeiner Stelle, ein kräftiger junger Menſch, wie er iſt!“ „Er wird's verlernt haben drinnen in der Stadt, ſeine Glieder zu gebrauchen!“ kam es ingrimmig von des Förſters Lippen. Frau Adelheid aber wandte ſich wieder tadelnd zu der Tochter. „Was du nur wieder daherredeſt! Gibſt ihm eine Schuld, die gar nicht die ſeine iſt! Er iſt nun einmal Student, ein feiner Mann, verkehrt in der beſten Geſellſchaft, da muß er auch an anderen Orten den Anſtand wahren!“ „Aber iſt es denn in der feinen Geſellſchaft nicht anſtändig, zu gehen?“ meinte Klara naiv. „Mit dem Mädchen iſt es nicht zum Aushalten!“ wandte Frau Adelheid ſich an ihren Mann.„Nicht einmal ein Feſt⸗ tagskleid will ſie anziehen, wenn der Bruder kommt!“ Der Vater blickte die Tochter prüfend an. „So, ſie will nicht? Und warum nicht?“ „Wenn der Bruder mich nicht lieb hat, ſo wie ich bin, Vater, dann—“ „Recht haſt du eigentlich, Mädel,“ fiel der Förſter ein, „aber der Mutter zuliebe ſollteſt du's doch tun!“ „Wenn du es wünſcheſt, Vater, aber zuvor will ich doch noch das Unkraut im Garten—“ „Laß das jetzt!“ entſchied der Förſter.„Heut iſt's nun einmal nichts mit der Arbeit! Kleide dich alſo an!“ „Das blaue Kleid mit den Spitzen!“ ſetzte die Förſterin hinzu. „Ja, Mutter,“ fügte das Mädchen ſich jetzt willig. Sie nahm die Kleider zuſammen und entfernte ſich aus dem Zimmer. Der Förſter ließ ſich ſchwer auf das Sofa fallen, nahm die kurze Jagdpfeife vom Tiſch und zündete ſie an. „Du ſollteſt dem Mädel ſeinen Willen laſſen!“ brummte er.„Sie iſt einmal ſo!“ Die Förſterin war vor den Spiegel getreten und ordnete das blonde, auf der Stirn leicht gekräuſelte Haar. „Du biſt zu gut mit ihr,“ meinte ſie dabei,„wirſt es noch ſehen, was ihr Eigenſinn für Folgen hat. Der Otto war niemals ſo!“ Lorenz Reiner ſtieß dichte Dampfwolken aus ſeiner Pfeife. „Wohl wahr! Der Otto—“ „Stets hat er alles ohne Widerrede getan—“ „Was du wollteſt!“ fiel der Förſter mürriſch ein. „War nicht mein Wille auch dein Wille?“ Der Förſter ſtützte den Kopf in die Hand. „Das eine ausgenommen,— die Schulſuchſerei, das Studieren! Das iſt ein Metier, das die jungen Leute ver⸗ dirbt, kein Beruf für ehrliche Menſchen!“ „Aber, Lorenz, wie kannſt du nur ſo ſprechen? Jetzt, wo du ſelbſt in die Hauptſtadt verſetzt biſt, jetzt iſt es ein Glück Diner Flotten⸗ Galavor⸗ ſtellung im Opernhauſe. Dienstag, 27. Juni: Gartenfeſt Galavorſtellung in Souper und Ball beim Grafen Was an Vorbereitungen für dieſes Feſt in der 7,5⸗ alles bisher auf dem Kontinent Uebliche um ein Bedeutendes. England betrachtet die Krönungsfeier als einen National- britiſchen Weltreiches, ſeinen Kolonien und Lehnsländern eilen die dem Aber auch alle anderen Reiche nehmen an dieſem Ereignis durch dürfte wohl feierlichen Akte in der alten, ehrwürdigen Weſtminſter Abtei nicht So wohnt die⸗ dieſer glänzenden Verſammlung von Po⸗ tentaten und Fürſtlichkeiten, eine hohe politiſche Bedeu⸗ tung inne, die, wenn ſie auch nicht offen ausgeſprochen Ganz abgeſehen von ö die zeremonielle Prunk der Krönung in Geſtalt der Stärkung des monarchiſchen Ge⸗ London, das unruhige Herz des britiſchen Reiches, iſt ſeit Wochen und Monaten von einem wahren Krö⸗ dekoriert und geſchmückt! Der Krönungszug wird durch die M 90 15 Palaſt an dem St. James⸗Park vorbeiführt, und die jetzt erſt Square und durch die White Hall nach der Weſtmin⸗ Somit berührt der Krönungs⸗ zug am Donnerstag nur den vornehmeren Klubteil Lon⸗ 8 Am Freitag aber findet noch ein Umzug ſtatt, der auch durch die City und durch Südlondon ziehen ö 1 Gelegenheit den Zug in ſeiner impoſanten Schönheit zu be⸗ U die die beiden Krönungszüge paſſieren, ſind zu beiden Seiten mit Galerien bebaut. ſo iſt alles von mit buntem Tuch und Grün ausgeſchlagenen Tribünen bebaut. Sogar die Gotteshäuſer ſind von ſolchen Tri⸗ Die Balkone der Häuſer ſind mit Stützen verſehen, damit Unglücksfälle am Krönungstage vermieden werden. Die Straßen, durch ſind nach den Neben⸗ die die Po⸗ lizei bei Ueberfüllung ſchließen wird, damit der An⸗ 5 Schon wochen⸗ lang vor der Krönung iſt in London alles überfüllt. daß ihre 27. Jahrgang. Hotels und Penſionen leerſtehen. Sozuſagen ganz Eng⸗ land hat ſich nach London zuſammengezogen. Das Straßenleben wird immer bunter und immer— mili⸗ täriſcher, ein für London ungewohnter Anblick. Die zum Spalierbilden notwendigen Truppen find ſchon ſeit eini⸗ gen Tagen nach der Hauptſtadt zuſammengezogen und lagern im Hyde⸗Park, wo fie ihre Zelte aufgeſchlagen haben. Hier biwackieren auch die indiſchen Truppen, die zu den Feierlichkeiten abgeſandt ſind, und deren hohe, dunkle Geſtalten in den Straßen allgemeines Aufſehen erregen. Die eigentliche Krönungszeremonie in der Weſt⸗ minſter Abtei wird von 10.45 Uhr bis 2.30 Uhr nach⸗ mittags dauern. Wer aber Zuſchauer ſein will, muß ſeinen Tribünenplatz ſicher ſchon in den erſten Früh⸗ ſtunden zwiſchen 5 und 6 Uhr eingenommen haben, ſonſt iſt die Erreichung desſelben zur Unmöglichkeit geworden: Selbſtverſtändlich wird das Inſelreich zu der Krö⸗ nung des Königspaares auch wieder eine illuſtre Ver⸗ tretung der maritimen Streitkrüfte aller Seeſtaaten ſehen. Deutſchland iſt durch den gegenwärtig modernſten Kreu⸗ zer der Erde, den Panzerkreuzer„Von der Tann“, und Oeſterreich⸗-Ungarns Kriegsmarine durch das Schlachtſchiff „Radetzky“ vertreten. Faſt alle Staaten der Erde haben ein Schiff entſandt. Auffällig iſt die große Zahl völlig neuer Schiffe, welche die Mächte nach England entſandten; ſo zum Beiſpiel das neue franzöſiſche Linienſchiffͥ„Dan⸗ ton“, ferner die Vertreter der Vereinigten Staaten, Spaniens, Italiens uſw. * 2* Das Krönungsgewand der Königin hat eine Schleppe von ſechs Metern Länge und bedeckt ein Prinzeßkleid aus elfenbeinfarbigem Ducheſſeſatin. In die Stickerei ſind die Sinnbilder der einzelnen Teile des vereinigten Königreiches eingefügt: die engliſche Roſe, die ſchottiſche Miſtel, der iriſche Klee, der Stern von Indien mit der Lotosblume, ferner engliſche Ahorn⸗ und Eichenblätter. Dieſe wiederum ſind alle mit feinſten Goldfiligranfäden durchäſtelt. Ein außergewöhnlich breiter Saum von Gold⸗ ſtickerei umzieht das Kleid. Er ſoll das Waſſer darſtellen, von dem das vereinigte Königreich umſpült wird. Der Leib iſt ziemlich kurz geſchnitten und mit goldenem Klee eingefaßt. Die Aermel reichen kaum bis zu den Ell⸗ bogen und haben geſchlitzte Oeffnungen. Der Rock iſt aus feinſtem Velvet hergeſtellt. In der Mitte iſt der Buchſtabe M mit der Königskrone eingeſtickt. Die Robe beſteht aus mehreren hundert Hermelinfellen und koſtet ein Vermögen. Eine neue Kaiſerrede. Kaiſer Wilhelm über Handel und Seefahrt. 0 Kaiſer Wilhelm entgegnete am Dienstag bei einem Feſtmable an Bord des Havaa⸗Dampfers„Ame⸗ für uns! Der Junge wird uns nützen! Du weißt, in welchen Kreiſen er Zutritt hat!“ Argerlich ſprang der Förſter auf. „Blut und Hagel, komm' mir nicht immer mit der ver⸗ dammten Stadt, ich will nichts wiſſen davon! Dem Föͤrſter ſeinen Wald nehmen und ihn an den Schreibtiſtß ſetzen, in ein Bureau ſperren! Habe ich das verdient, daß ſie mir du⸗ letzt das Leben verkümmern und verbittern wollen? Eine Welt für Narren iſt's!“ „Wirſt bald einſehen, daß es zu unſerm Beſten war! erwiderte die Förſterin zuverſichtlich. „Zu unſerm? Von wem redeſt du? Von dir?“ Er lachte grimmig auf.„Freilich, daß du deine ſchönen Kleider be⸗ wundern laſſen und dich ſpreizen kannſt wie ein Pfau!“ „Ich ſpreche doch von unſeren Kindern, Lorenz!“ f „Larifari! Glaubſt du, ich laſſe mir das Mädel in der Stadt verderben?“ „Klara wird ihr Glück machen. Sie iſt alt genug dazu: ihr Herz wird erwachen, ehe wir's denken; ſie wird lieben lernen und heiraten!“ Lorenz Reiner ſetzte ſich wieder. „Kann ſie das hier nicht auch?“ „Wüßteſt du eine Partie für ſie?“ gab die Föͤrſterin triumphierend zurück. „Ach was, Partie!“ wiederholte der Förſter verächtlich. „Solche Kuppeleien mag die Geſellſchaft in der Stadt treiben, weil ſie ſonſt nichts zu tun hat. Ich will davon nichts wiſſen, das Mädel ſoll nur aus Liebe heiraten, das andere findet ſich von ſelbſt!“ „Wenn ſie aber hier auf dem Lande, bei den Bauern, niemand findet, den ſie lieben kann?“ „Sie mag warten, bis der Rechte kommt! Und wenn nicht, ſoll ſie daheim bleiben und arbeiten, das iſt das allerbeſtel“ Fortſetzung folgt.) Tra vor Brunsbüttelkoog auf eine Anſprache des Hamburger Bürgermeiſters Dr. Burchard u. a fol⸗ gendes: Sie haben in bewegten Worten uns eine Schilderung entworfen von einſt und jetzt. Das Einſt zeigt uns. daß, wenn eine Nation zu Leiſtungen angeſpornt werden ſoll und ſich entwickeln ſoll, wie es unſer Vaterland in letzten 50 Jahren getan hat, dann der Hammer Gottes notwendig iſt, um die Schlacken auszutreiben und den Stahlblock zu ſchmieden. Der Stahlblock iſt entſtan⸗ und hat vor 40 Jahren ſeine Feſtigkeit erwieſen. Wenn in den 40 Jahren ſeit der großen Zeit, die uns das Kaiſertum wiedergebracht hat, die Entwickelung aueh Hamburgs dieſe enormen Fortſchritte gemacht hat, und wenn es wirklich, wie Euer Magnifizenz die Güte hatten zu erwähnen, mir gegeben geweſen iſt, Ihnen und vor allen Dingen der Hamburger und den deutſchen Schiffahrts Hnien irgendwie von Nutzen ſein zu können, ſo iſt mir die Beſtätigung dieſes Faktums eine große Freude. Ich darin aber nur hiſtoriſch gehandelt, denn ich ſagte nir bei meinem Regierungsantritt, daß die Aufgaben, die einſtmals die Hanſa allein zu löſen verſuchte, und nicht löſen konnte, weil das ſtarke Reich nicht hinter ihr ſtand und des Reiches Schutz und Exekutivgewalt nicht vor⸗ banden war, dieſe Aufgaben unbedingt wieder ſofort auf die Schultern des neuerſtandenen Deutſchen Reiches entfallen mußten, und es waren einfach die Verpflichtungen alter Traditionen, die aufgenommen werden mußten. Und was in den langen ſchweren Zeiten uns verloren gegangen war, das mußte Zoll für Zoll wiedererobert und wieder⸗ erkämpft werden auf allen Gebieten. Es konnte aber vor ellen Dingen die Entwickelung von Handel und See⸗ fahrt nur dann dieſe Größe annehmen, wenn hinter ihr des Reiches Schutzwehr ſtand und vor allen Dingen eine gut reſpektierte deutſche Kriegsflotte. Meine Hoffnungen haben ſich erfüllt. Die alten hanſeatiſchen Aufgaben ſind nicht nur wieder aufgenommen worden, ſondern es haben ſich auch die Männer gefunden, die ſie löſen konnten. Und ſo danke ich denn Ihnen, meine Herren, von mir aus, daß Sie in ſo überraſchender Weiſe durch Ihre Tat kraft, Ihr Denken und Ihr Handeln, wie es vorbildlich in dem Leiter der Hamburg⸗Amerika⸗Linie hier vor uns ſeht, dieſe Jahre hindurch unſerem Vaterlande gedient en in Ihrer Weiſe und es zu der Stellung gebracht haben, die wir jetzt der Welt gegenüber einnehmen. Und 5 war nur möglich durch den langen Frieden. Seitdem das Deutſche Reich wiedererſtanden iſt, war er geſichert. And ſo Gott will, wird er es auch ferner bleiben. Unter dem Frieden blühen Handel und Verkehr, Seefahrt und Schiffahrt, und es blüht auch der Sport. verlangt. Monat des Vorjahres. Herrn Hans Bechly. Politiſche Nundſchau. e A Berlin 20. Juni. -I um Aufhebung der diplomatiſchen Vertretung beim hl. Vater hatte der antiultramontane Reichsver⸗ band in edler„Friedeusliebe“ eine Petition an das preu⸗ Fiſche Abgeordnetenhaus geſandt. Die Kommiſſion gab aber dem Hetzverſuche nicht nach, ſondern beſchloß, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. 12 Eine Unterwaſſerfahrt des Kaiſers? Wie ver⸗ autet, beabſichtigt der Kaiſer w ährend der Kieler Woche mit einem vom Kapitänleutnant Pohle geführ⸗ ten Unterſeeboot eine Unterwaſſerfahrt zu unternehmen. Im Reichsmarineamt iſt von dieſer Ab⸗ ſicht des Kaiſers nichts bekannt. :: Zur Privatbeamtenverſicherung. Am Donners⸗ tag, dem 22. Juni, tagt in Berlin wieder die Sie⸗ bener⸗Kommiſſion für die ſtaatliche Penſionsver⸗ ficherung der Privatbeamten, um zu der neuen Vorlage der Regierung Stellung zu nehmen. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe erklärte den neuen Entwurf als eine geeignete Löſung der bedeutungsvollen Frage der Alters⸗, Invaliditäts⸗ und Hinterbliebenenverſicherung für die Angehörigen der deutſchen Preſſe. 1 Ein moderniſtiſcher Prieſter— Rechtsanwalt! Der wegen ſeiner Weigerung, den Moderniſteneid zu leiſten, bekannt gewordene frühere Kaplan Konſtantin Wieland iſt unter die Rechtsanwälte gegangen. Er wurde am Ulmer Landgericht vereidigt. Wieland war on vor dem Empfang der Prieſterweihe im württem⸗ bergiſchen Juſtizdienſt tätig. (Eine bemerkenswerte Adelsverleihung. Der König hat dem Leutnant im Grenadierregiment König Wil⸗ helm I.(2. Weſtpreußiſchen) Nr. 7 Nicolaus Paul Jaſtrzembski unter gnadenweiſer Anerkennung des bisher geführten Adels und Wappen den Namen Heer und Marine. Ein automatiſches Gewehr für Italien? Die italie⸗ g hatte vor einiger Zeit das Patent ür ein automatiſches Gewehr für den Preis von einer Million Lire käuflich erworben. Es handelt ſich um das Gewehr„Genoveſi Rivelli“. Terni erhielt das Pate niſche Heeresverwaltun Davon werden Schußwaffe Gebrauch machen. den gegneriſchen J Perſon ſchwer Leute leichtere 2 die Truppe Der Bauer Woj und die Agitatoren bearbeiteten ihn derart mit ihren Stöcken, daß er ſpäter auf ſeinem Wagen als Leiche vorgefunden wurde. Die beiden Mörder wurden verhaftet.. * Gegen den Prinzen von Undine, einen Vetter des gs von Italien, iſt auf einer Automobilfahrt von Padua ein erfolgloſer Revolver an⸗ ſchlag verübt worden. * Ein von der a 0 franzöſiſchen Regierung vorbereiteter Geſetzentwurf e b rkennt ein Ausſtandsrecht für die Eiſen⸗ bahnbeamten an, macht aber die Ausübung dieſes Rechtes von einer geheimen VB * Das neue belgiſche Miniſterium hat jetzt ſein Pro⸗ gramm veröffentlicht. in der Kammer folgende Erklärung ab: Die Regierung Aufmerkſamkeit beſonders dem Kinder⸗ den Arbeiterpenſionen ſowie der Förde⸗ rung des Mittelſtandes und der Vermehrung des kleinen Auch die Lage der Beamten ſolle gebeſſert Geſetz über die Offizierspenſionen Bezüglich des Sch ulgeſetzes er⸗ klärte der Miniſterpräſident, daß die Frage mit Ruhe und Ueberlegung geprüft werden ſolle, um durch Abände⸗ rungsanträge zu einer Beſitzes zu. eingebracht werden. a Die fürſtlichen Gäſte zu den engliſchen Krönungs⸗ feierlichkeiten treffen nach und nach in London ein. Am „v. Falkenhorſt“ verliehen. 1 Die Entſchädigung im Eſſener Meineidsprozeß. Der Bergmann Wilking aus Scharnhorſt, der im Mein⸗ eidsprozeß Schröder zu drei Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt und im Wiederaufnahmeverfahren freigeſprochen wurde, erhält auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes eine Entſchädigung von 4000 Mk. Wilking hatte 7162 Mark () Die Krematorien werden in Preußen jetzt wie die Pilze aus der Erde ſchießen. Der Leichenverbren⸗ mungsverein in Bonn hat den Bau eines Krematoriums grundſätzlich beſchloſſen. Der Vorſtand wurde beauftragt, mit der Stadt Bonn in Verhandlungen einzutreten. Eine Dame hat dem Verein ein Vermächtnis von 40 000 Mk. für den Bau in Ausſicht geſtellt. 20 Keine Reform der Fahrkartenſteuer! Die„Nord⸗ deutſche Allgemeine Zeitung“ bezeichnet die Mitteilung von einem dem künftigen Reichstage zugehenden Geſetz⸗ entwürfe über die Reform der Fahrkartenſteuer für aus der Luft gegriffen. Auch die Einzelheiten, alſo auch die Einführung der Fahrkartenſteuer für die 4. Klaſſe, beruhten auf müßiger Kombination. 7, Die Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Staatseiſenbahnen haben im Monat Mai 1911 gegen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres im Perſonen⸗ verkehr 8,0 Millionen Mark gleich 13,52 v. H. weni⸗ ger, im Güterverkehr 15,8 Millionen Mark gleich 15,00 v. H. mehr, insgeſamt mit Einſchluß der Mehreinnahme aus ſonſtigen Quellen 9,0 Mill. Mk. gleich 5,20 v. H. mehr betragen. Bei der Beurteilung des Ergebniſſes iſt zu herückſichtigen, daß der Mai 1911 infolge der Lage des Pfingſtfeſtes und der Sonntage 2 Sonn⸗ und Feſttage weniger und 2 Werktage mehr hatte, als der gleiche : Ein neuer Vorſitzender des deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes. An Stelle 115 Herrn Schack, der durch ſeine Triolenaffäre in der Oef⸗ fentlichkeit ſich unmöglich gemacht hat, hat der deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfenverband jetzt nach zwei Jahren Montag morgen traf das deutſche Kronprinzenpaar dort mittag Prinz Heinrich von Preußen. am Montag nicht weniger als 80 am Montag Im ganzen wurde Fürſtlichkeiten erwartet. * Die konſtituierende Verſammlung iſt Montag zu⸗ Anweſend waren 192 Abgeordnete, die Monarchie und der Dynaſtie Bra⸗ ganza ausſprachen und die Republik proklamier⸗ Es ereignete ſich kein Zwiſchenfall. Der Montag iſt ein Nattonalfeſttag. ganzen Lande ſtatt. Marſeillaiſe. ſammengetreten. die Abſchaffung der Man ſingt Freiheitslieder und die Der marokkaniſche Gegenſultan Mulay Zin iſt in ingetroffen und von ſeinem Bruder Mulay Ha⸗ fid begnadigt worden. Koloniales. — Fünf Hinrichtungen in Südweſt. In Bethanien in Sidweſtafrika wurden durch Urteil des Eingebore⸗ nengerichts am 6. Juni fünf Bet hanier⸗Hotten⸗ totten zum Tode verurteilt und am 12. hingerichtet, der Finanz» und Anmeldekom 2 wegen des zu wählenden Kandi⸗ Italien. Frankreich. 1 olksabſtimmung abhängig. Belgien. Miniſterpräſident Broqueville gab Verſtändigung zu gelangen. England. Portugal. Freudenkundgebungen finden im * Afrika. Marokko. Soziales. Der 12. deutſch⸗nationale Handlungsgehilfentag nwärtig in Breslau. Es wurde eine Ent⸗ zur Frage des„Einheitlichen Privat⸗An⸗ n⸗Rechts“ angenommen, in der ſich die Ver⸗ gegen ein e Privatangeſtellten ausſpricht. Zum Privat⸗ zsgeſetz wurde eine Reſolution ange⸗ nommen, in der die Zulaſſung von Erſatzkaſſen als eine einſchneidende und bedauerliche Verſchlechterung des Geſetzentwurfes be a + Der 12. deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfentag in slau nahm im weiteren Ve für ſämtlich beamtenverf zeichnet wird. die Konkurrenzklauſel an. In einer wird die Einführung der ſtaats⸗ ziehung begrüßt und als Trägerin dieſer Fortbildungsſchule als beſonders geeignet bürgerlichen Er; Erziehung die einen neuen Verbandsvorſitzenden gewählt und zwar Folgen des allgemeinen Seemannsſtreiks In den engliſchen Häfen liegen über 180 engliſche Sch einheitliches Dienſtvertragsgeſetz Verlaufe ſeiner Tagung eine Die Waffenfabrik von nt zur Bearbeitung und änderte ſoviel daran herum, das ein neues Modell daraus wurde. gegenwärtig 6000 Stück hergeſtellt, und dieſem automatiſchen Gewehre werden zunächſt die eben gebildeten Radfahrerkompagnien ausgerüſtet. 1 Juni weil ſie eine Bande zum Zwecke der An- ſtiftung von Aufruhr und der Ermordung von W̃ eißen gebildet hatten. Zwei Gewehre mit Munition hatte die de durch Diebſtahl bereits in ihren Beſitz gebracht. Kirche und Schule. Katholikentag 1911 in Mainz. numerierte Plätze(Geſamtzuſchlags ſowie Damen⸗ und Studentenkarten) Vorſitzenden Kommerzienrat da angeſichts de Beſtellungen auf karten für Herren wollen alsbald Molthan, gerichtet werden, 0 r ſchon jetzt vorliegenden Geſuche die Be rückſichtigung ſpäterhin unmöglich iſt. Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn. N N : In Galizien haben ſich bei den Wahlen zum Reichs⸗ rat blutige Wahlkämpfe abgeſpielt. mit einer derartigen Leidenſchaft geführt, daß Mili⸗ tär herangezogen werden mußte. In Drohovies die herbeigerufenen Soldaten ſogar von der Dort entſtanden zwiſchen zarteien ſo heftige Kämpfe, daß eine verwundet wurde, während andere zerletzungen davontrugen. Poliziſten nichts ausrichten konnten, tär einſchreiten, das Die Agitation wurde Da die paar mußte das Mili⸗ von der aufgeregten Menge mit einem Steinhagel empfangen wurde. Nun gab Feuer, und acht Perſonen wurden während zwei ſchwere Schußwunden erlitten. In Krakau ereignete ſich ein Totſchlag aus politiſchen as fuhr auf ſeinem Wagen zwei Wahlagitatoren nach dem Städtchen Radlow. Unterwegs tot hin⸗ Aus Nah und Fern. — Mannheim, 21. Juni. Am Sonntag abend 8 ¼ Uhr ſtürzte beim Beſteigen der Main ⸗Neckarbahn ein junger Mann namens Wilhelm Pietſch aus Neckarsulm, der noch im letzten Augenblicke mitfahren wollte, infolge Aus⸗ rutſchens unter die Räder. Das rechte Bein wurde dem Un- glücklichen aus dem Gelenk geriſſen, der linke Fuß abgefahren. In hoffnungsloſem Zuſtande wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus überführt.— Der Bäcke rſtreik wurde geſtern abend in einer unter Vorſitz des Herrn Stadtrechtsrat Erdel ſtattgehabten Sitzung des Einigungsamtes beigelegt. Die Meiſter bewilligten die Forderung der Gehilfen, der Tarif bleibt ein Jahr in Kraft. Die Differenzen bezogen ſich haupt⸗ ſaͤchlich auf die Gewährung des Logis außer dem Hauſe für alle Geſellen über 19 Jahre, was die Meiſter verweigert hatten.— Eine nette Submiſſionsblüte iſt bei der Vergebung der Malerarbeiten für das neue Kollegtenge⸗ bäude in Freiburg zu verzeichnen. Eine Mannheimer Firma reichte als Höchſtforderung ein Angebot von 58 270.20 Mk. ein, während eine Freiburger Flrma die gleichen Arbeiten für 23 307 Mk. ausführen will. Es iſt alſo die unglaubliche Differenz von 30 000 Mark zu verzeichnen. Wer kann hier rechnen? — Ludwigshafen, 21. Juni. Der Tapezier Eruſt Muͤller hat ſich in der, in der Siegfriedſtraße gelegenen elter⸗ lichen Wohnung erſchoſſen. — Laudenbach, 21. Junl. In dem Ztegenſtall von Nikolaus Luber hier iſt augenblicklich eine Naturſeltenheit zu erblicken, und zwar in Geſtalt eines erſt 14 Tage alten Zick⸗ chens, das zur angenehmen Ueberraſchung des Beſitzers jetzt ſchon Milch gibt. Vlele Leute kommen das Wundertierchen zu beſichtigen. — Oppenheim, 21. Juni. Da der verſchwundene Rechner Jochem einen der Schlüſſel zum Kaſſenſchrank mitge- nommen, ſo muß durch ein umſtändliches Verfahren der wert⸗ volle Kaſſenſchrank— um ihn nicht unbrauchbar zu machen— geöffnet werden. Dieſe Arbeiten ſind einer Mainzer Firma übertragen. Die Höhe der Unterſchlagungen des Jochem wird erſt nach Oeffnung des Schrankes, in dem ſich auch die Bücher befinden, ſicher feſtgeſtellt werden können. — Mainz, 21. Juni. Als im Güterbahnhof der verheiratete 29jährige Fuhrmann Karl Racky eine Kiſte mit Knallkorken auf ſeine Rolle verlud, explodierten dieſe plötzlich mit weithin hörbarem Knall. Racky wurde ſchrecklich zugerichtet. Ganze Fetzen Fleiſch hingen ihm vom Geſicht. Außerdem er⸗ litt er ſchwere Brandwunden am Kopf, Bruſt und Händen. Er wurde ins Rochusſpital gebracht, wo er 1½ Stunden ſpaͤter, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb. — Raunheim, 21. Junt. Ein tötlicher Unfall er⸗ eignete ſich hier am Malin. Es ſpielten dort mehrere hieſtge Jungen, darunter dei 13. jährige Sohn des Fabrtikarbeiters Horneck Fußball, wobei der Ball ins Waſſer fiel. Horncck ging in den Strom, den Ball heranszuholen, geriet in eine tiefe Stelle und ertrank vor den Augen ſeiner Kameraden. Obwohl man ihn bald barg und ſofort Wiederbelebungsver⸗ ſuche machte, war der Tod bereits eingetreten. — Ober-Roden, 21. Juni. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf der hieſigen Bahnſtat:on. Dem auf das Gleiſe gelaufenen achtjährigen Kinde eines Bahnſchaffners von hier wurden durch einen Zug beide Beine abgefahren. Das Kind iſt im Krankenhaus zu Offenbach geſtorben. Groß. Zimmern, 21. Juni. Der 35 Jahre alte, verheiratete Pfläſterer H. Stix, der in dem im hieſtgen Ge⸗ meindewald befindlichen Steinbruche mit dem Brechen von Steinen beſchäftigt war, wurde von einem losgebrochenen Felsſtück in die Tlefe geriſſen; bei dem Sturze brach er das Genick und die beiden Beine. Der Tod des Verunglückten trat ſofort ein. — Frankfurt a. M., 21. Juni. Seit Dienstag mor⸗ gen ſtreiken die Elektromonteure. Sie hatten ihre Forderung durch den Metallarbeiterverband einreichen laſſen. Die Arbeitgeber hatten es aber abgelehnt, mit dem Metallarbeiterverbande zu unterhandeln. Sie er⸗ klärten ſich nur bereit, Wünſche der bei ihnen beſchäf⸗ tigten Arbeiter entgegenzunehmen. Darauf wurden in allen Betrieben Kommiſſionen gewählt, die die Wünſche den Arbeitgebern vortrugen. Die gemachten Zugeſtänd⸗ niſſe wurden aber in einer von fünfhundert Monteuren befuchten Verſammlung für dur chaus ungünſtig er⸗ klärt und beſchloſſen, die Arbeit nicht wieder aufzu⸗ nehmen. An dem Streik ſind fünf⸗ bis ſechshundert Ar⸗ beiter beteiligt. — Mainz, 21. Juni. Der ledige 48 Jahre alte Kauf⸗ mann und Gaſtwirt Heinrich Kolb, der in der Renzgaſſe in Mainz eine Gaſtwirtſchaft mit ſeiner alten Mutter zu⸗ ſammen betreibt, geriet in den letzten Jahren ohne ſein Verſchulden in ſchlechte Vermögensverhältniſſe. Das trieb ihn zum Selbſtmorde. In einem hinterlaſſenen Schreiben an ſeine alte Mutter gab er dieſer den Rat, wenn ſie ihm in den Tod nachfolgen wollte, aus einem näher bezeichneten Fläſchchen Lyſol zu trinken. Die alte Frau befolgte auch den Rat ihres Sohnes. Sie trank von der Flüſſigkeit, erbrach aber das Gift ſofort. Sie wurde ins Hoſpital gebracht und konnte ſo gerettet werden. Aus Stadt und Land. * Blitzſchlag in eine Kirche. Bei einem ſchweren Gewitter ſchlug am Montag der Blitz in Büchen in den Kirchturm. Dieſer fing ſofort Feuer und brannte nieder. Bis auf die maſſiven Mauern wurde der ganze Turm vernichtet. Tie Glocken ſind heruntergeſtürzt und haben das Kirchendach ſchwer beſchädigt; im übrigen iſt das Kirchengebäude erhalten geblieben. ** Das Löſegeld für Richter. Wegen des Löſegeldes für den entführten Ingenieur Richter ſind die Verhand⸗ lungen zwiſchen der Pforte und dem deutſchen Geſchäfts⸗ träger noch immer nicht beendet. Die Türken ſind noch nicht gewillt, die jetzt mit 15 000 türkiſchen Pfund be⸗ zeichnete Summe zu bezahlen. Dagegen verſicherte Rifaat infolge des Seemannsausſtandes iffe feſt. dem Geſchäftsträger, daß Richter lebe. * Zwei Zirkuſſe eingeſtürzt. Ueber die linksrheini⸗ — S. e er e ö SSS — 2 922 7 2 2 0. item fir alaullih fun hier det Eruſt inen ele. aal don leahet. dlten Z e. Jens jezt dertetchen ſhunndene ut nge her per. machen— er Fru gen nid auch die ſuhof der Alte mit ſe nätzlh gerichtet. dem er, h Hürden. Sund ei, starb. lufal er. tre hiüſtge Karbeitetz Horn in eiue Ametaben. junge ber er Unfall Auf das hte alt, gen Ge; den bon llochenen i er dab glitten chen Gegenden des Rheinlandes ſind ſchwere Stürme dahingegangen, die an verſchiedenen Orten Unfälle ver⸗ urſachten. In Goch ſtürzte während der V orſtellung der Zeltzirkus Kleppini ein. Der Hauptmaſt fiel um und traf den Kapellmeiſter, der ſchwer ver⸗ letzt wurde. Das ganze Zelt brach zuſammen und ſtürzte auf die 500 köpfige Zuſchauermenge, mehrere Perſonen wurden verletzt. Ein ähnlicher Unfall ereignete ſich am Montag in dem kleinen Orte Werdohl bei Altena in Weſtfalen, wo der Sturm ebenfalls einen Zeltzirkus zum Einſturz brachte. Jedoch ereig⸗ nete ſich dies erſt nach Schluß der Vorſtellung, ſo daß glücklicherweife niemand zu ſchaden kam. * Tod auf der Rednerbühne. Am Montag mittag verſchied in Breslau Juſtizrat Leder mann aus Hirſch⸗ berg. Er war in Breslau anweſend, um in einer Ver⸗ ſammlung eine Rede zu halten. Nachdem er dieſe be⸗ endet hatte, fiel er plötzlich um und verſchied. ** Ein blutiges Renkontre zwiſchen Wilddieben ſpielte ſich in den gräflich Schaffgotſchen Forſten bei Buja⸗ kow ab. Dort war beim Wildern der Arbeiter Hoff⸗ mann auf den gleichfalls der Wilddieberei obliegenden Maurer Mansfeld geſtoßen, den er in der Annahme, daß er einen Jagdſchutzb eamten vor ſich habe, durch einen Schuß tot niederſtreckte. Hoff⸗ mann wurde verhaftet. »Mit ihren Kindern in den Tod gegangen. Eine Frau Keller aus Berlin, die in Quedlinburg bei ihren Eltern zum Beſuch weilte, ſtürzte ſich mit ihren beiden Kindern, zwei Knaben im Alter von zwei und vier Jahren, wegen eines unheilbaren Kehlkopfleidens in die Bode. Alle drei ertranken, die Leichen ſind geborgen. ** Furchtbare Folgen eines Scherzes. Von der ſchleſiſch⸗ruſſiſchen Grenze wird der„Kattow. Ztg.“ berich⸗ tet, daß der Kaufmann Kamien in Siedletz, der bereits Vater von ſechs Töchtern iſt, in große Wut geriet, als ihm die Hebamme ſcherzweiſe die Geburt einer ſieben⸗ ten Tochter anzeigte, obgleich das neugeborene ſiebente Kind ein Knabe war. Kamien ergriff in ſeiner Wut das neugeborene Kind, ſchlug es gegen die Wand und warf dann den lebloſen Körper gegen die Mutter. Dann mißhandelte der Mann ſeine Frau und die Heb⸗ amme und zerſchlug die Wohnungseinrichtung. Das Kind iſt tot, die Frauen ſind ſchwer verletzt. Als der entmenſchte Vater erfuhr, daß ſein Jüngſtes ein Sohn geweſen war, wurde er irrſinnig. ** Gefangenen⸗Revolten in Rußland. Im Ge⸗ fängnis zu Piatigorsk(Kaukaſus) ereignete ſich eine Revolte. Zwei Mörder, die zum Tode durch den Strang verurteilt waren, entflohen aus dem Gefängnis. Bei der Verfolgung wurde einer getötet, der zweite ſchwer verwundet, desgleichen zwei Wachtpoſten. Das Gefäng⸗ nis wurde von Militär umzingelt. Die ganze Stadt iſt in Aufregung.— Bei der Station Tunnel auf der kaukaſiſchen Bahnlinie beſchoſſen Revolutionäre einen Eiſenbahnzug und befreiten zwanzig in Ketten transportierte Gefangene. Ein Poſten wurde ge⸗ tötet. * Maſſenvergiftungen durch Milch werden aus Edin— burg(Schottland) gemeldet: Dort liegen jetzt über 200 Perſonen infolge Genuſſes von roher Milch, die von einem Händler geliefert worden, krank danieder. Eine Menge anderer Konſumenten der Milch kamen mit leich⸗ terem Unwohlſein davon. In einem Krankenhaus iſt bereits ein Knabe unter Vergiftungserſcheinungen g e⸗ ſtorben. Die Zollhinterziehungen bei der Einfuhr deut⸗ ſcher Stahlwaren in Amerika, wegen deren vor einigen Wochen ſchon der Importeur Landesberg verhaftet wor⸗ den war, ſollen mehrere Jahre zurückliegen und mehrere Millionen Dollars betragen. Es handelt ſich meiſt um Waren aus der Gegend von Solingen. *Der oypferwillige Ehemann. Aus Newyork wird gemeldet: Senator Lea(Tennesſee) hat durch ſeinen Opfermut im Hoſpital von Georgetown ſeiner Gemahlin das Leben gerettet. Er hat ſich durch eine Operation ein Viertel ſeines Körperblutes entziehen laſſen, damit es ſeiner ſchwererkrankten Gemahlin ein⸗ geführt werden konnte. Die Operation iſt für beide Teile gut verlaufen. Rennfahrer Breuer ins Dietzer Zuchthaus über⸗ geführt. Nachdem er zwei Jahre und acht Monate im Unterſuchungsgefängnis zu Trier geweilt, iſt jetzt der wegen Ermordung des Rentners Mattonet zum Tode verurteilte und ſpäter zu lebenslänglicher Zuchthaus⸗ ſtrafe verurteilte Berliner Rennfahrer Breuer zur Ver⸗ büßung ſeiner Strafe nach Dietz(Lothringen) transpor- tiert worden. * Lietestragödie im Sanatorium. Ein Eiferſuchts⸗ attentat hat am Sonntag in dem Sanatorium eines Pariſer Vorortes den tragiſchen Abſchluß eines Liebes⸗ verhältniſſes gebracht. Der Arzt Dr. Cotton hatte eine Liebſchaft mit einer Krankenpflegerin, die ihm Anlaß zur Eiferſucht gab. Es kam zu heftigen Auseinander⸗ ſetzungen, bei denen das junge Mädchen ihrem Geliebten mehrere Meſſerſtiche beibrachte. Der 28 jährige Mann iſt noch im Laufe der Nacht ſeinen Verletzungen er⸗ legen. Die Mörderin wurde verhaftet. Eine deutſche Hochſchule in China. Die medizi⸗ niſche Fakultät der deutſch⸗chineſiſchen Hochſchule in Tſing⸗ tau iſt mit 12 Schülern eröffnet worden. Weitere Schüler aus angeſehenen chineſiſchen Familien ſind angemeldet. * Die Frau als Bräutigam. In Bromberg wurde eine gewiſſe Martha Pieske verhaftet, die ſchon ſeit Jahren in Männerkleidern Hochſtape⸗ leien verübt und ſich zuletzt auf den Heiratsſchwindel verlegt hatte. Mit verſchiedenen jungen Mädchen hatte ſie Liebesverhältniſſe angeknüpft. Ihr letztes Opfer war eine Witwe Hübner aus Königsberg i. Pr., der ſie vor⸗ ſpiegelte, ſie habe in Wien eine Millionenerbſchaft anzu⸗ treten. In gutem Glauben ſtreckte die heiratsluſtige Witwe ihrem„Bräutigam“ die Heiratskoſten vor. Das ſonderbaxe Paar befand ſich gerade auf der Reiſe nach Wien, als die Hochſtaplerin von der Bromberger Polizei — 4 40 und zur Ueberraſchung der Witwe verhaftet wurde. *Die Geliebte erſchoſſen. In Claußnitz bei Burg⸗ ſtedt wurde in der Nacht zum Mittwoch die 16 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Schönherr von ihrem Ge⸗ liebten, einem 21 Jahre alten Bäckergeſellen, er⸗ ſchoſſen. Das Liebespaar wollte gemeinſam aus dem Leben ſcheiden. Der Mörder fand aber nicht den Mut, die Waffe gegen ſich ſelbſt zu richten, flüchtete und ſtellte ſich der Polizei. Von einem Radler überfahren und getötet. In Oſchatz bei Leipzig wurde der Oberſtabsarzt Tr. Hille von einem Radfahrer auf abſchüſſiger Straße um⸗ gefahren. Er iſt an den Folgen der dabei erlittenen ſchwe⸗ ren Gehirnerſchütterung kurz darauf geſtorben. * Ein neuer deutſcher Höhenrekord. Auf der Kieler Flugwoche ſtellte der Aviatiker Hirth mit einem Fluge bis 2200 Meter Höhe einen deutſchen Höhenrekord auf. * Raubmord an einem Gymnaſiaſten. Seit einigen Tagen wurde in Köln ein Gymnaſiaſt vermißt. Jetzt iſt ſeine Leiche aus dem Rhein gelandet worden. Der Körper des Vermißten weiſt mehrere auf, die Taſchen ſind ausgeraubt. Die polizeiwidrigen Hutnadeln. Das Tragen un⸗ geſchützter Hutnadeln wird jetzt in Hamburg beſtraft. Die dortige Polizeibehörde hat folgende Bekanntmachung erlaſſen:„Nachdem wiederholte Warnungen nicht den gewünſchten Erfolg gehabt haben, hat die Polizeibehörde nun die Schutzmannſchaft angewieſen, ſolche Damen, die auf der Straße mit weit hervorſtehenden unverdeckten Hutnadelſpitzen anderen Perſonen läſtig fallen können, zur Meldung zu bringen, damit die betreffenden Damen beſtraft werden. Auch iſt den Straßen⸗ bahngeſellſchaften auferlegt, eine ſchärfere Kontrolle dar⸗ über auszuüben, daß Damen mit ungeſchützten Hut⸗ nadeln von der Beförderung ausgeſchloſſen werden.“— Hoffentlich helfen die Strafmandate. Schwere Unwetter in den Alpen. Ein großer Teil der Schweiz wurde in den letzten Tagen von einer furchtbaren Wetterkataſtrophe heimgeſucht. Im ber⸗ niſchen Seeland iſt die Ernte ſozuſagen vernichtet. Der Hagel fiel ſo dicht, daß nicht nur die Bäume, ſondern auch Häuſer Schaden litten. Ganz traurig lauten die Nachrichten aus Wangen an der Aare. Ein Hagel⸗ wetter mit orkanartigem Regenſturm hat dort ſtellenweiſe Wieſen, Saatfelder und Gärten gleichſam zerhackt. Bäume wurden entwurzelt und Fenſter und Dächer übel mitgenommen. Uebel hauſte das Unwetter auch in En⸗ gadin. Der Inn geht hoch, der Regen dauert an. ** Eiſenbahnunglück in Italien. Bei Sambenedetto (Provinz Ascoli) hat ein Eiſenbahnzuſammenſtoß ſtatt⸗ gefunden. Zwei Perſonen wurden getötet und einige zwanzig verletzt. * Exploſion in einem Mailänder Straßenbahn wagen. Dienstag nachmittag um dreieinhalb Uhr ex⸗ plodierte in Mailand auf einem ſtädtiſchen Tramwagen der Linie Domplatz⸗Porta Vittoria ein von einem Un⸗ bekannten niedergelegtes Paket. Der Straßenbahnwagen wurde faſt vollſtändig zerſtört. Sechs Perſonen ſind ſchwer verwundet. Die Exploſion wurde durch die Unvorſichtigkeit eines Apothekers namens Longaro verſchuldet, der mit zwei Paketen Exploſivſtoffen den Tramwagen beſtiegen hatte. Er wurde ſchwer ver⸗ wundet ins Krankenhaus gebracht. * Sturmverheerungen in Japan. Im Mittelpunkt von Japan hat ein Orkan Verheerungen verurſacht. In Tokio und in Yokohama wurden die Parkanlagen teilweiſe zerſtört. Im Hafen ſind 15 Perſonen ertrunken. ** Eine Frau verbrannt. In Neudörfel(Kreis Guben) brannten die Gehöfte des Häuslers Poeſch und des Reſtgutbeſitzers Johann ab. Die 60 jährige Mut⸗ ter des letzteren, die bettlägerig war, kam in den Flammen um. *Die Korruption in der, ruſſiſchen Verwaltung. Vor dem Moskauer Militärgericht begann der Senſa⸗ tionsprozeß gegen 66 Intendanten ſowie fünf Vertreter der Firma Thiel wegen Betrügereien und Schmiergelder⸗ annahme während der Jahre 1904 bis 1909. Es ſind über 250 Zeugen geladen. Einer der Zeugen, Fabrikant Sinitein, erklärte, ſeit 28 Jahren kannte er nur drei Intendanten, die keine Schmiergelder an⸗ nahmen. Die übrigen verlangten oft fabelhafte Sum⸗ men. Oberſt Sinowjew erhielt beiſpielsweiſe in einigen Jahren 700000 Mark Schmiergelder. Oberſt Kryſchtow bekam eine halbe Million. Unglaubliche Betrügereien kamen durch die Empfangskommiſſion vor. Gelieferte Stiefel für die Soldaten waren derart ſchlecht, daß die Mannſchaften ſie für eineinhalb Rubel auf dem Markt verkauften und ſich beſſere anſchafften. Die verkauften erſtand die Firma abermals und verkaufte ſie der Inten⸗ dantur aufs neue. Gute Tuche, die die Firma Thiel von der Regierung zur Uniformanfertigung erhielt, wur⸗ den behalten, und dafür ſchlechte geſtellt. Rieſig waren die Betrügereien während des letzten Krieges. Einer der Angeklagten, General Grinewitſch, iſt flüchtig. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Ort Kritz bei Eger ſteht in Flammen; 15 Ge⸗ bäude ſind bereits eingeäſchert. l 5 a In Schneidemühl iſt eine Typhusepidemie aus⸗ gebrochen. Ueber 90 Fälle ſind bereits feſtgeſtellt. In Wittenberge wurde der Inſtallateur Henſchmann bei Kanaliſationsarbeiten verſchüttet und konnte nur als Leiche geborgen werden. In der Artilleriekaſerne zu Itzehoe in Holſtein hat ſich der Sergeant Kluge erſchoſſen. Das Motiv iſt nicht Stichwunden bekannt. 5 b a f Der Blumentag in Großberlin hatte einen Reinertrag von 240 000 Mk. 1 1 i Geſundheits pflege. — Säuglingen, denen die Muttermilch ver ⸗ ſagt iſt, dient„Kufeke“, der Milch zugeſetzt, zur aus⸗ ſchließlichen Ernährung, da es die in der Muttermilch vor⸗ handenen Nährſtoffe im richtigen Verhäliniſſe enthält, von Kindern gern genommen und vollſtändig verdaut wird. Es beſitzt ausreichende Mengen von Mink ralſtoffen zur Knochen ⸗ und Fleiſchbildung, von Elweißſtoffen zur Bildung von Muskel ⸗ ſubſtanz und fordert die Kräftezunahme in hervorragender Weiſe. Mit„Kufeke“ ernährte Kinder zeichnen ſich durch gute, geregelte Verdauung und prächtiges Gedeihen aus. Bestbewahrte Nahrung für: Sow¾ie 01 Schwochliche, in der Entwicklung magen zurückgebſiedene darmkranke Kinder. Gerichtsſaall. J. Ein doppeltes Todesurteil hat das Hirſchlerger Schwurgericht gefällt. Es verurteilte wegen des Doppel- mordes in Langwaſſer den Schneider Maatz zweimal zum Tode. Seine Schwägerin wurde wegen Beihilfe zum ſchweren Raub zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Fünf Jahre Zuchthaus um 10 Pfennig. Das Schwurgericht in Oppeln verurteilte den Schuhmacher Auguſt Kromnik, der am 19. Februar auf der Chauſſee zwiſchen Walzen und Rodeland der 13jährigen Kolo niſtentochter Beck aus Rodeland mit Gewalt zehn Pfennig entwendet hatte, wegen Raubes zu fünf Jahren Zuchthaus. 1 Vertreter für Fahrräder und Nahmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. 1 8 1 3 N — D N Haarkrankheiten wie: Haarausfall, Haarschwund, deglunende Kahlköpfigkelt, krelsförmige Kahlbelt, Schuppen sto. behandelt mitte Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer 1 Liehtheil- Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Vis-äd-Vis dem Restaurant 2. Wilden Mann“. Inh.: Dir. Heinrich Schaffer. Geöffnet v. 8 Uhr morg.— 9 Uhr abends. Sonntags von 812 Telephon Nr. 4320. 5 werd 00 1 d billt Rechunngsformnlare a de g. und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim. —— Empfehle alle Sorten Herde, Gefen u. Reſfel-Oefen in großer Auswahl. Ferner empfehle ſämtliche Blech- und Emailwaren Heinrich Effler. 1 CCC * Frisch eingetroffen: Hochfeines Miſchobſt, Pfirſiche, Aprikoſen, Zwetſchen weh ee Grmiſt. 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Die Anſtalt iſt ein geweinnütziges Unternehmen, ledig ⸗ lich begründet zum Schutze der Landwirte gegen die Gefahren der geſetzlichen Haftpflicht Ihre Verpflichtungen erfüllt ſie durch Erhebung außerordentlich niedriger Beiträge, die mit einer Mark beginnen und ſelbſt bei großen Betrieben die Höhe von 6—8 Mark kaum überſteigen. Die Anſtalt will keinerlei Gewinn erzielen, und wird durch die Organe der Berufsgenoſſenſchaft, deren Einrichtungen ihr ſaͤmtlich nutzbar gemacht ſind, verwaltet. Die Koſten der Verwaltung ſind daher verſchwindend niedrig. Die Haftpflichtverſicherung umfaßt neben der Verſicherung des landw. Betriebes die geſamte Privathaftpflicht des Unter- nehmers, umſchließt alſo auch ſolche Schäden, die vorkommen können im Hauſe oder den Wirtſchaftsgebäuden, durch das Halten eines Hundes, die Benutzung eines Fahrrades, ferner Haftpflichtſchäden, die ſich ergeben können aus einer Vernach⸗ läſſigung öffentlicher Pflichten, wie Beleuchtung der Treppen, Streuen bei Glatt⸗Eis uſw. Von außerordentlicher Wichtig ⸗ keit iſt noch, daß auch Schäden unter 20 M. vergütet werden. Wir können daher den Landwirten unſerer Gemeinde den Beitritt zu dieſer Genoſſenſchaft nur aufs Angelegentlichſte empfehlen. Hierbei bemerken wir noch, daß die Gefahren der geſetz⸗ lichen Haftpflicht z. Zt. ſehr groß ſind und namentlich für den Minderbemittelten event. zum Ruin führen können. Um den Beitritt dieſer Anſtalt zu erleichtern, haben wir eine Liſte angelegt in welche die ſich Meldenden während der üblichen Büroſtunden eingetragen werden können. Viernheim, den 17. Juni 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Landw. Bezugs- u. Absatz- Genossenschaft. Den Mitgliedern ſowie auch Nichtmitgliedern zur Kenntnisnahme, daß in unſerem Lager, Jakobſtraße 10 Chiliſalpeter eingetroffen und fortwährend auf Lager iſt. Der Vorſtand. Betr.: Rad-Sport„Germania“. Morgen Freitag, 23. Juni, abends ½9 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Haltepunkt“ Vorstands-Sitzung wozu höflichſt einladet Der Vorſitzende. Samſtag, den 24. Inni, abends ½9 Uhr findet im Lokal„Schützenhof“ eine Mitglieder- Versammlung ſtatt, wozu dringend einladet Der Vorſtand. g Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. Freitag abend punkt halb 9 Uht Mitglieder⸗Verſammlung bei Heinrich Eufinger Gaſthaus„Zum Hirſch“. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's Eibisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim, ein be⸗ ſtatt, 1 Wohnung zu vermieten. Kühnerſraße Ar. 6. Zu verkaufen 1 Küchenſchrank, friſch ge ſtrichen, für Mark 12.— 2 Ladeuregale mit Schub⸗ laden à M. 25. Anzuſehen bei Franz Vetter, Mannheim Langſtr. 10 II. St. 1 Waldacker zu verpachten Johann Lang Ww. Annaſtraße. 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