Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen k. 1.14 vierteljährlich. liernheimer Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ nzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Ferniprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wil h. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1834 Nr. 76. Donnerstag, den 6. Juli 1011. 27. Jahrgang. 5 2 daß jedes Luftſchiff die Staatszu gehörigkeit 2 Das Luftſchiffahrtgeſetzbuch. ſeines Beſitzers habe und ein Unterſcheidungszeichen ſeiner Der Kreuzer„Berlin“ nach Wir ſtehen wieder vor der Löſung eines großen Nationalität mitführen muß. 8 Jedes Luftfahrzeua muß A di Problems. Der Fortſchritt des zwanzigſten Jahrhunderts, im ein von einer öffentlichen Behörde geführtes Fahr- gadir. die Luftſchiffahrt und die Fliegerei, müſſen durch Para⸗ graphen geregelt werden. Selbſtverſtändlich müßte das auf Grund internationaler Vereinbarungen geſchehen, da es in der Luft keine Grenzſteine und buntbemalte Pfähle gibt, an denen der Inſaſſe eines Ballons oder eines Ein⸗ oder Zweideckers erkennen kann, daß er in dieſem Augenblick in das Gehege eines fremden Staates kommt. Man hat auch ſchon den Verſuch zu dieſem inter⸗ nationalen Luftſchiffahrtsgeſetzbuch gemacht, aber es iſt bedauerlicherweiſe geſcheitert. Vom Mai 1910 bis 29. Juni 1910 tagte eine auf Einladung der franzöſiſchen Regierung einberufene und von 18 Staaten— Deutſch⸗ land, Oeſterreich⸗-Ungarn, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Spanien, Frankreich, England, Italien, Monaco, Nieder— lande, Portugal, Rumänien, Rußland, Serbien, Schwe⸗ den, Schweiz und Türkei— beſuchte Luftrechtskonferenz in Paris, die aber ihre Verhandlungen vertagte und nicht wieder aufnahm, weil keine Einigung zu erzielen war. Angeblich ſollen die Verhandlungen daran geſcheitert ſein, daß vor allen Dingen Eng⸗ land ſich das Recht erhalten wollte, ſeine Grenzen gegen das Ueberfliegen von Luftfahrzeugen irgend eines Landes oder aller Länder zu verſchließen, wann und wie es ihm beliebe, ohne ſich wegen einer ſolchen Maß⸗ nahme verantworten zu müſſen. Die ſchlauen Engländer wollten ſich hier das Recht ſichern, überall hinzufliegen, aber ſelbſt jederzeit ihren Luftraum durch einen Pa⸗ ragraphen abzuſchließen. So lief denn dieſer amtliche Verſuch zur Regelung des Luftverkehrs aus wie das Hornberger Schießen. Was aber die Diplomaten nicht leiſteten, das nehmen mit kühnem Mut Private wieder in Angriff. Auf Anregung franzöſiſcher Gelehrter und Politiker hat ſich eine Internationale Vereinigung gebildet, die aus Ju⸗ riſten und Gelehrten faſt aller Kulturländer beſteht und die ſich die Schaffung eines Luftrechtgeſetzbuches zur Aufgabe gemacht hat. Nach langwierigen Beratungen iſt das erſte Buch, das vom„öffentlichen Luft⸗ recht“ handelt, auf der Konferenz erledigt worden. Der grundlegende Paragraph lautet folgendermaßen: Art. 1. Der Verkehr im Luftraum iſt frei, vorbehaltlich des Rechtes der Staaten, über deren Ge— biet ſich der Luftraum befindet, Maßregeln zu ihrer eigenen Sicherheit und zur Sicherheit von Leben und Gut ihrer Bewohner zu treffen. In den weiteren Paragraphen wird dann beſtimmt— zeugregiſter eingetragen ſein und ein Paßdoku⸗ ment mit ſich führen, aus dem ſich alle zu ſeiner Identi⸗ fizierung erforderlichen Angaben ergeben. Ueber die Landung wird beſtimmt, daß die Luft⸗ fahrzeuge auf jedem nicht geſchloſſenen Beſitz landen dürfen, daß die Landung innerhalb von Feſtungswerken und innerhalb bewohnter Ortſchaften abgeſehen von höherer Gewalt— verboten iſt. Der bei der Landung verurſachte Schaden iſt erſatzpflichtig. Das Auswerfen von Stoffen, die Perſonen oder Sachen beſchädigen können, iſt, abgeſehen von Fällen drohender Gefahr, verboten. Das Auswerfen verpflichtet zum Erſatz des entſtandenen Schadens uſw. Die Arbeiten der Luftrechtsvereinigung dienen aller⸗ dings nur als Vorſchläge und als Material. Als ſolches ſind ſie aber von großem Werte, da jetzt die einzelnen Regierungen daran gehen, den Luftverkehr we⸗ nigſtens in ihrem Lande geſetzlich zu regeln. Das erſte Land, das dieſen Schritt unternimmt, wird wohl die Schweiz ſein, deſſen geſetzgebender Körperſchaft ſchon im nächſten Jahre ein Entwurf über das Luftrecht vor⸗ gelegt werden wird. Der Entwurf befindet ſich ſchon jetzt in der Ausarbeitung. Wann Deutſchland mit dieſer Regelung folgen wird, ſteht noch dahin. Die Marokko⸗ Affäre. Keine neue Marokko⸗ Konferenz? Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Wien: In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen glaubt man nicht, daß das deutſche Vorgehen in Marokko zu einer neuen Kon⸗ ferenz führen werde. Man iſt überzeugt, daß die Ent⸗ ſendung des„Panther“ keine Verwickelungen herbei⸗ führen, ſondern eher dazu beitragen werde, eine Klä⸗ rung in dem Sinne zu bringen, daß ſowohl Frankreich wie Spanien und Deutſchland die nach Marokko ent⸗ ſandten Streitkrüfte zurückziehen werden. * —— In der franzöſiſchen Kammer ſind drei Marokko⸗ Interpellationen eingegangen, deren Beſprechung vertagt wurde, weil der Miniſter des Aeußeren abwe⸗ ſend ſei. Im engliſchen Unterhauſe lehnte am Dienstag der Miniſterpräſident es ab, die Marokko⸗Angelegen⸗ heit angeſichts der ſchwebenden Verhandlungen zu er örtern. 4 Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 8 Nachdruck verboten) „Ich muß warten, bis der Alte mit mir allein iſt,“ ſagte er.„Er wird mich ausforſchen wollen über meine Studien. Da heißt es klug ſein. Überdies möchte ich noch einiges mit⸗ nehmen, was ſich verwerten läßt. Dieſes Album zum Beiſpiel, in der Stadt läßt es ſich leicht zu Gelde machen. Aber ſie dürfen nichts davon merken.“ Robert begann wieder eifrig zu blättern. „Höchſte Zeit, daß du Geld erhältſt! Rupf ſie nur ge⸗ hörig!“ ſagte er. „Das will ich!“ verſetzte Otto.„Und noch beſſer ſoll es werden, wenn ich ſie erſt in der Hauptſtadt habe. Dann kommt mir die Alte nicht aus. Sie gibt mir alles!“ „Das iſt dann jedenfalls beſſer,“ flüſterte Robert zurück, „denn dieſe Komödie hier fängt an, langweilig zu werden. Ich wollte, ich wäre erſt wieder bei der ſchneidigen Pepi!“ „Die ſitzt— wenn auch ohne Champagner— mit Röschen beim Ochſenwirt in Fernau und werden ſchon bis zum Abend warten müſſen. Bis dahin bin ich mit dem Alten fertig!“ „Bis zum Abend?“ wiederholte der andere.„Das iſt ja verdammt lange! Da muß ich mich ſchon unterdeſſen ein wenig mit deinem Schweſterlein zu unterhalten ſuchen! Eigent⸗ lich ein hübſches Ding! Schade, daß ſie hier ſo verſauert!“ .„Wird bald anders werden, wenn ſie erſt in der Stadt iſt! Kommt Zeit, kommt Rat—“ b Er ſchwieg, da Klara wieder ins Zimmer kam und an den Tiſch trat. Die Förſterin wiſchte ſich beiſeite die Augen und ſah den Gatten mit vorwurfsvollen Blicken an. a„Ich muß es ja dulden, ſo behandelt zu werden, bin's nicht anders gewohnt, aber unſer Kind, unſer Otto—“ Lorenz Reiner ſuchte ſie zu begütigen: Klara: l „Na, na, ſo war's nicht gemeint, ſei gut, magſt ja recht haben, die Weiber machen ſich ein anderes Bild von der Welt als wir. Und der Otto iſt einmal unſer Sohn, es iſt wahr! Aber was ich heute von ihm hörte, hat mir gar nicht gefallen!“ Sie faßte ihn am Arm. „Komm, laß dir nichts mehr merken,— die anderen ſchauen ſchon auf uns,— der fremde Herr—“ „Der Geck!“ brummte der Förſter. „Still doch,“ wehrte die Frau,„er könnte es hören!“ „Blut und Hagel,“ wetterte der Alte unterdrückt,„wenn man in ſeinem eigenen Hauſe nicht mehr reden ſoll, wie einem der Schnabel gewachſen iſt!“ Eben, als beide ſich den andern wieder näherten, ſagte „Da kann ich Ihnen nicht recht geben, Herr von Hohlen!“ „Wie, Sie zweifeln?“ erwiderte Robert von Hohlen lebhaft. „Ich ſage Ihnen, das ganze Städtchen hat über ihn gelacht, als er heute aus der Gerichtsverhandlung zurückkam. In allen Straßen blieb man ſtehen und lachte über ihn. Sie würden das ſicher auch tun, wenn Sie ihn ſprechen hören könnten, den famoſen Apoſtel!“ fügte er ſpöttiſch hinzu. Die Förſterin, die dieſe Worte auffing, horchte auf. „Von wem ſprechen Sie?“ forſchte ſie.„Von Hellborn, unſerm Heiligen vom Steinbruch? Sie kennen ihn auch, Herr von Hohlen?“ „Ganz Fernau hat heute nur von ihm geſprochen!“ ant⸗ wortete Otto ſtatt des Freundes. „Ja, der Narr bildete dort ein wahres Ereignis!“ fügte Robert von Hohlen hinzu. „Die Fernauer haben wohl niches anderes zu tun, als ſich N über andere zu unterhalten!“ meinte Klara mit einigem Spott. Die Förſterin blickte ſie tadelnd an. „Das ſieht ja faſt ſo aus, als wollteſt du ihn in Schutz nehmen!“ verſetzte ſie „Ich habe mit dem verrückten Menſchen heute nun allge⸗ ö (% In der erſten offiziellen Note über die Ent⸗ ſendung des„Panther“ nach Agadir ſtand bereits ein Hinweis, daß der„Panther“ nur zunächſt mit dem Schutz der deutſchen Reichsangehörigen betraut worden ſei. Das ließ darauf ſchließen, daß das kleine Kanonen⸗ boot bald durch ein anderes Kriegsſchiff erſetzt werden würde, zumal der„Panther“ auf der Heimreiſe begriffen war. Die deutſche Regierung hat ſich entſchloſſen, den kleinen Kreuzer„Berlin“ an Stelle des„Panther“ mit dem Schutz der deutſchen Reichsangehörigen in Agadir zu betrauen. S. M. S.„Berlin“ hat bereits am letzten Samstag Kiel verlaſſen und dürfte ſchon am Mittwoch in den marokkaniſchen Gewäſſern eintreffen. Politiſche Momente dürften alſo bei dieſem Aus⸗ tauſch der beiden Schiffe nicht in Betracht kommen. Der kleine Kreuzer„Berlin“ iſt im Jahre 1903 vom Stapel gelaufen und hat eine Waſſerverdrän⸗ gung von 3250 Tonnen bei einer Länge von 119,6 Meter. Seine Armierung beſteht aus zehn 10,5⸗Zentimeter⸗Ge⸗ ſchützen, vier Maſchinengewehren und zwei Torpedo⸗ lanzierrohren. Seine Geſchwindigkeit beträgt 22 bis 23 Knoten. Der Kreuzer ſteht unter dem Befehl des Fre⸗ gattenkapitäns Löhlein und hat eine Beſatzung von 286 Mann. Der kleine Kreuzer„Berlin“ hat ganz mo⸗ derne Telefunkenapparate an Bord, wird alſo beſſer als der alte„Panther“ in der Lage ſein, den Nach⸗ richtendienſt nach der Heimat ſchnell und ſicher zu ver⸗ mitteln. * 4* Engliſche und franzöſiſche Kriegsſchiffe nach Agadir? Nach einer aus Tanger in Paris eingetroffenen Privatmeldung gilt die Entſendung eines franzöſiſchen und eines engliſchen Kreuzers nach der atlantiſchen Küſte als bevorſtehend. Die Bewegungen der beiden Schiffe ſollen ſich bis Agadir erſtrecken. Die Schiffe ſollen mit dem deutſchen Schiff den üblichen Salut aus⸗ tauſchen. Ueberhaupt wollen Frankreich und England alles vermeiden, was dieſer beiderſeitigen Entſendung von Kriegsſchiffen einen anderen Charakter geben könnte, als den eines Deutſchland analogen Vorgehens. Bei ihrer bevorſtehenden Entſchließung laſſen ſich Frankreich und England, ſo behauptet man in Tangerer diplomatiſchen Kreiſen, hauptſächlich von der Erwägung leiten, die Küſtenbevölkerung müſſe raſch darüber aufgeklärt wer⸗ den, daß Deutſchland nicht über Nacht die marokkaniſche Vormacht zur See geworden ſei! Die Meldung iſt vorläufig noch nicht beſtätigt und klingt bis dahin unglaubwürdig. ** * mach genug zu tun gehabt,“ murrte der Förſter.„Seinetwegen mußte ich aufs Gericht in Fernau!“ „Wir hörten davon im Wirtshaus!“ bemerkte Otto. Robert von Hohlen fiel raſch ein: „Ja, wir mußten dort längere Zeit warten, bis wir des Löwenwirts Wagen haben konnten. Da haben wir uns denn einen Jux gemacht.“ „Mit dem Hellborn?“ fragte die Förſterin.„Da bin ich aber doch neugierig!“ Die Neugier beherrſchte ſie ſo vollſtändig, daß ſie— ebenſo wie die anderen— gar nicht auf Klara acht gab, deren Stirn ſich mehr und mehr gefurcht hatte und die jetzt mit nicht geringerer Spannung als die Mutter auf die beiden jungen Männer blickte und auf das wartete, was dieſelben zum beſten zu geben haben würden. Otto nahm das Wort, indem er zu erzählen begann: „Wir mochten nicht immer Skat ſpielen und wußten daher nicht, was wir tun ſollten, die Langeweile zu vertreiben. Robert verlangte, ich ſollte ihm die Sehenswürdigkeiten von Fernau zeigen. Ich kannte keine, aber die Kellnerin meinte, das Sehenswerteſte im Dorfe ſei der Apoſtel Hellborn, der gegenüber im Engel eingekehrt ſei.“ „Das war etwas für uns,“ fiel Robert lachend ein,„wir gingen ſogleich hinüber, ſahen ihn im Gaſtzimmer und ſetzten uns ohne Zögern an ſeinen Tiſch.“ „Ja, und das Komiſchſte war,“ fuhr Otto fort,„daß er ſehr erfreut darüber ſchien. Wahrſcheinlich hielt er uns für zukünftige Jünger, trotzdem wir uns nicht entſchließen konnten, ſtatt Bier Limonade zu trinken, wie er.“ Die Förſterin amüſierte ſich ſichtlich. „Ihr fragtet ihn aus? Kann mir's denken!“ „Natürlich,“ entgegnete Robert,„wir ſpielten die andächtigen Gläubigen. Er erklärte uns ſeine ganze Weltanſchauung, eiferte gegen die Vergiftung der Menſchheit durch den Alkohol und predigte das Evangelium der Arbeit, wie er es nannte.“ Cortſetzung folgt.) err 2 Agadir. 2 Es war im Februar dieſes Jahres, als der Name des marokkaniſchen Hafens Agadir zum erſten Male in einer Kundgebung des deutſchen Auswärtigen Amtes ge⸗ nannt wurde. Damals war ein franzöſiſches Kriegsſchiff im Hafen von Agadir erſchienen, und Herr v. Kiderlen⸗ Waechter hatte ſich beeilt, die franzöſiſche Regierung um Auskunft zu erſuchen, was die Miſſion dieſes Schiffes in dem Hafen Agadir ſei. Damals antwortete man in Paris, das Schiff ſei nur zur Unterdrückung des Waffen⸗ ſchmuggels nach Agadir gegangen und habe den Ort inzwiſchen ſchon wieder verlaſſen. Unſer Auswärtiges Amt hielt dieſen Depeſchenwechſel für wichtig genug, um ihn dem Reichstage mitzuteilen. Die franzöſiſche Regierung wußte ſeitdem, daß Agadir im deutſchen In⸗ tereſſengebiet läge. Im Reichstage hat wohl damals kaum jemand den Depeſchenwechſel beachtet. Was wußte man denn von Agadir? Heute iſt das anders geworden. Der Ort iſt auch gar nicht ſo fremd wie der Name. Agadir iſt der aus dem Mittelalter bekannte portugie⸗ ſiſche Hafenort Santa Cruz. Er liegt an der Mündung eines der Hauptflüſſe Marokkos, des Sus, und hatte ins⸗ beſondere im 16. und 17. Jahrhundert eine große Blüte. Dieſe nahm ein jähes Ende, als der Sultan Mohammed Ben Abdalla ſich 1760 zum Herrn der Stadt machte. Er zerſtörte den Ort vollſtändig und führte die Ein⸗ wohner fort. Sie mußten ſich 150 Kilometer nördlich von Santa Cruz anſiedeln und begründeten hier die Stadt Mogador. Auf den Trümmern von Santa Cruz erſtand im Laufe des nächſten Jahrhunderts ein Fiſcherdorf Aga⸗ dir, das heute zu einer Stadt von 1000 Einwohnern berangewachſen iſt. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß der Ort in nicht ferner Zeit ſeine alte Bedeutung zurückge⸗ winnt; denn ſein Hafen iſt der weitaus beſte im ſüd⸗ lichen Marokko. Die Gegend iſt ſehr fruchtbar, und die Zahl der Europäer, die ſich dort angeſiedelt haben, ſteigt von Jahr zu Jahr. Es befinden ſich darunter zirka 120 Deutſche, die zum Teil ſehr großen Grundbeſitz haben. Politiſche Nundſchau. :: Leb wohl— Hanfabund! In Bochum hat eben⸗ falls eine Anzahl führender Männer aus den Kreiſen der Induſtrie ihren Austritt aus dem Hanſabund voll⸗ ogen, unter anderen der Generaldirektor des Bochumer ereins für Bergbau und Gußſtahlfabrikation Geh. Kom⸗ merzienrat Baare, der Vorſitzende des Zementſyndi⸗ kats Stadtrat L. Roſenſtein, der Syndikus der Han⸗ delskammer Bochum Dr. Wiebe und Stadtrat Walter Boſch⸗Bochum. Die Ausgetretenen werden ſich der in Eſſen unter Leitung des Geheimrats Kirdorf ins Leben getretenen Bezirksgruppe anſchließen und vorausſichtlich von der Gründung einer neuen Ortsgruppe Bochum Ab— ſtand nehmen. )( Söozialdemokratiſche Wahlrechtsverſammlungen fanden am Dienstag abend in Groß-Berlin nicht we⸗ niger als 30 ſtatt. In allen wurde von irgend einem ſozialdemokratiſchen Parteiſekretär die Wahlrechtsfrage und der freiſinnige Wahlrechtsantrag im Abgeordnetenhauſe „behandelt“. Was in dieſen Verſammlungen an Ver⸗ drehungen und Entſtellungen geleiſtet ſein muß, davon kann man ſich ein Bild machen, wenn man die partei⸗ amtlich ausgearbeitete Reſolution anſieht, die in allen Verſammlungen angenommen wurde. In dieſer Re⸗ ſolution wird konſtatiert, „.. daß die konſervativen Wahlrechtsfeinde allein zu ſchwach wären, der Forderung des gleichen Rechts länger Widerſtand zu leiſten, wenn ſie nicht die Unterſtützung des Centrums und der National liberalen gefunden. Sie brandmarkt das Verhalten der Nationalliberalen, die im Bunde mit den Konſerva tiven das gleiche Wahlrecht zu Fall brachten; aber die Verſammelten durchſchauen auch das heuchleriſche Spiel des Centrums.“ Gegen ſolche Unehrlichkeit anzukämpfen, iſt ver⸗ gebens. Wenn aber ſchon die amtlichen Verfaſſer der Reſolution in ſolcher Weiſe der Mehrheit Gewalt an⸗ getan haben, was mögen erſt die unverantwortlichen Winkelredner zuſammengelogen haben, die ihre ganze po⸗ litiſche Weisheit nur aus den notoriſch unehrlichen Spalten des„Vorwärts“ beziehen? Ein ſolcher„Wahlrechts⸗ kampf“ wird nicht zum Erfolge führen. Wenn etwas geeignet iſt, die Gegner des Reichstagswahlrechtes auf⸗ zurütteln und zuſammenzuſchließen, dann ſind es die Hetzeriſchen Verſammlungen der Sozialdemokratie. () Pfarrer Jatho und der Monismus. Die Kieler Ortsgruppe des Deutſchen Moniſtenbundes hat an Jatho folgende Erklärung gerichtet: Wir anerkennen den von Ihnen mit Feſtigkeit ein⸗ genommenen Standpunkt, wonach Sie ohne Einſchränkung — nach einem Bericht des Herrn Profeſſor Baumgartner — Abſtand genommen haben„von einem überweltlich unwandelbar heiligen Gott, von der Betrachtung des Men⸗ ſchen als eines der Erlöſung bedürftigen und durch die geſchichtliche Perſon Jeſu über ſich ſelbſt hinausgeführten Sünders, von der abſoluten, bleibenden Gültigkeit des Chriſtentums, von der Hoffnung auf ein ewiges Leben über dieſe Zeit und Welt hinaus“. Es iſt zu verſtehen, wenn demgegenüber das Spruchkollegium den kor⸗ rekten Standpunkt einnimmt, daß dieſe Auf⸗ faſſung ſich mit den überlieferten kirchlichen Glaubens⸗ ſätzen nicht vereinbaren läßt. Wir bedauern im Intereſſe der einheitlichen Weltanſchauung nur, daß Sie dem gar nicht anders zu erwartenden Richterſpruche gegenüber mit Ihren zahlreichen Freun⸗ den nicht vorher die Konſequenz gezogen haben, aner⸗ kennen aber, daß Ihr Standpunkt in den oben ſkizzierten Sätzen dem des Monismus ſich nähert, und hoffen, daß Sie und Ihre Freunde die(ſcheinbare) Grenze, welche Sie 6 von uns trennt, mit feſtem Mut überſchreiten e 8 1 Die Gläubigen in der evangeliſchen Kirche hoffen, daß Jatho die Grenze recht bald überſchreitet. Heer und Marine. 5 s Eine neue militäriſche Erfindung. Der holländiſche Major Enklaar veröffentlicht in der„Independence“ die Beſchreibung eines von ihm erfundenen Apparates, wel⸗ cher an dem Gewehr angebracht werden kann und den Zweck hat, die Zielſicherheit bei Salvenſchie⸗ gen bedeutend zu vergrößern. Der Apparat ge⸗ ſtattet, das Gewehr in eine beſtimmte Winkellage zu bringen, ſo daß ein Abweichen während des Schießens aus dieſer Linie nicht mehr möglich iſt. Außer der be⸗ deutend erhöhten Treffſicherheit hat der Apparat als weitere Vorteile eine Erſparnis an Munition, eine beſſere Ausnützung und Ueberſicht der Mannſchaften, eine Ver⸗ ringerung der Unfälle und eine Erleichterung des Nach⸗ ſchubs von Munition. Kirche und Schule. Euchariſtiſcher Kongreß in Wien. Am Montaa nach⸗ mittag fand in Wien bei dem Erzbiſchof Coadjutor Dr. Navi die konſtituierende Verſammlung für die Vorbe⸗ reitungen des Euchariſtiſchen Kongreſſes im Jahre 1912 ſtatt. Der Kongreß wird in der Zeit vom 1. bis 12. September in Wien ſtattfinden. Es wurden bereits verſchiedene Komitees eingeſetzt. Parlamentariſches. ? Die Düſſeldorfer Reichstagserſatzwahl für den ver⸗ ſtorbenen Abgeordneten Amtsgerichtsrat Kirſch(Etr.) 1 nunmehr auf den 19. September feſtgeſetzt wor⸗ en. 9 Kolotiales. . S Frauenmangel in Deutſch⸗Neuguinea. Die dies⸗ jährige(noch nicht ganz abgeſchloſſene) Zählung der Ein⸗ geborenen im Bezirk Namatanai(Neumecklenburg⸗Süd) hat einen empfindlichen Frauenmangel ergeben. Auch der weibliche Nachwuchs bleibt erheblich hinter dem männ⸗ lichen zurück. Um den Rückgang der Bevölke⸗ rung nicht noch mehr zu beſchleunigen, bezeichnet das Amtsblatt für Deutſch⸗Neuguinega es als dringend not⸗ wendig, auch für den Bezirk Neumecklenburg⸗Süd die Frauenan werbung, die nach dem Verbot der Frauenanwerbung im Gebiet Neumecklenburg⸗Nord im Südbezirk in erhöhtem Maße betrieben wird, ganz auf⸗ zuheben. Rumänien. E In den Kaſernen von Bukareſt ſind Waffen⸗ diebſtähle von Gewehren entdeckt worden. Es hat ſich herausgeſtesflt, daß die geſtohlenen Waffen nach Albanien geſchmuggelt worden find. Die Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß hauptſächlich Mitglieder der Bu⸗ kareſter albaneſiſchen Kolonie an den Diebſtählen beteiligt ſind. Zahlreiche Mitglieder der Kolonie und Soldaten ſind verhaftet worden, darunter auch der angeſehene Großkaufſmann Abdul Ahla, der reichſte Mann der albaneſiſchen Kolonie. Abdul Ahla hat eine Kaution von 100 000 Fr. für die Belaſſung auf ſeinem Gut geboten, doch hat man dieſes Geſuch abgelehnt. Portugal. R Die Regierung gibt bekannt, daß im Norden des Landes an der ſpaniſchen Grenze gegenwärtig 25 000 Soldaten mit 120 Geſchützen konzentriert ſind. Dieſe Truppenmacht wird zur Unterdrückung eines etwaigen Monarchiſtevaufſtandes für vollkommen genügend erachtet. Die Zahl der bewaffneten Monarchiſten werde von der Regierung auf 8000 Mann mit etwa 70 Geſchützen ge⸗ ſchätzt.. Aſien. e Perſien. e 1 95 : Die Unruhen in der Umgegend von Kasmin dauern fort. Teheraner Zeitungen melden, daß Sepehdar in Reſcht Truppen um ſich ſammelt. Seine Abſicht ſoll ſein, ſich generelle Regierungsvollmacht zu verſchaffen, ſo daß er unabhängig vom Parlamente ſei. In dieſem Sinne hat er nach Teheran telegraphiert und die Auf hebung der amerikaniſchen Finanzkontrolle verlangt. Weiter fordert er Unterdrückung der Preſſe ſowie die Ver⸗ tagung des Parlaments. Die Regierung befindet fich in einer kritiſchen Lage. Die Miniſter haben de⸗ miſſioniert. Wie weit man den Wünſchen Sepehdars nachkommen wird, iſt zurzeit noch nicht zu erſehen. Es iſt zu hoffen, daß Unruhen vermieden werden, ſchon um ein neues Eingreifen Rußlands zu verhindern. Tehe⸗ ran iſt ruhig; trotzdem iſt der Gendarmeriedienſt verſtärkt worden. Schwere Automobilunfälle. :: In der Turiner Ausſtellung hat ſich ein ſchwerer Automobilunfall ereignet. In einem der Omnibuſſe, die den Verkehr im Innern vermitteln, brach an einer etwas abſchüſſigen Stelle die Bremſe und das ſchwere Gefährt ſauſte den Abhang hinunter, wobei zwei Droſchken zer⸗ trümmert wurden. Eine Turiner Modiſtin wurde tot⸗ gefahren und viele Perſonen ſind ſchwer verletzt. Der Großinduſtrielle Henry Newel aus T renton in Amerika iſt ums Leben gekommen. Auf der Rückfahrt von einem Ausflug wurde ſein Auto, in dem ſich noch ſeine Frau und Tochter befanden, in dem Mo⸗ ment, als es in voller Fahrt den Bahnkörper in der Höhe von Trenton paſſieren wollte, von einem heran⸗ brauſenden Expreßzug erfaßt und total zertrümmert. Alle drei Inſaſſen wurden in weitem Bogen aus dem Gefährt geſchleudert. Herr und Frau Newel waren auf der Stelle tot. Fräulein Trenton wurde ſchwer verletzt. Aus Nah und Fern. * Stenographie. Anläßlich des 32. Verbandstages des Heſſiſch-Naſſauiſchen(Main- Rheingau) Verbandes Gabels⸗ berger Stenographen und der gleichzeitigen 50jährigen Jubel⸗ feier des Gabelsberger Stenographen⸗ Verein 1861 in Gießen vom 1. bis 3. Juli d. Js. war der hieſige Steno⸗ graphenverein„Gabelsberger“ durch ſeine Vorſtandsmitglieder Frl. Berta Baer, Herren Hans Haas und Hans Jakob vertreten. Wie bereits des öfteren, ſo konnten auch dieſe eifrigen Stenographen wieder ſiegreich heimkehren, wurde ihnen doch bei dem Wettſchreiben, welches am 2. d. Mts. in den Kollegien der Gr Landes-Univerſttät ſtattfand und bei dem eine Teilnehmerzahl von über 800 feſtgeſtellt wurde, je ein erſter Preis zuerkannt. Wieder ein Beweis für die vorzügliche Schulung im hieſigen Stenographen verein.— Wir gratulteren! Hoch die Kunſt! — Mörleubach. Die am Sonntag hier abgehaltene Verſammlung wies einen guten Beſuch auf. Nach der Be⸗ grüßung durch Herrn Pfarrer Fiſcher hielt Herr Lehrer Muller aus Monzernheim einen höͤchſt inſtruktiven Vortrag über die Jugendfürſorge, welcher lebhafte Zuſtimmung fand. Herr Sekretär Zurnieden ſprach darauf noch kurz über Biſchof Ketteler, worauf Herr Pfarrer Fiſcher die Verſammlung mit einer Einladung zur allſeitigen Teilnahme an dem Katholiken⸗ tag in Mainz ſchloß. Eine Anzahl der Anweſenden ſchloß 5 dem Volksverein an, der ſich auch hier auf dem Vormarſche befindet. — Ilvesheim, 5. Juli. Ein Unfall, der für den Betroffenen noch gliwpflich ablief, ereignete ſich vorgeſtern nachmittag in unſerem Orte. Ein Schornſteinfeger rulſchte infolge der Näſſe bei ſeiner Arbeit auf dem Dach? aus und fiel ab. Er verfing ſich jedoch in einem Leitungsdraht der elektriſchen Beleuchtung und mußte in dieſer gefährlichen Lage längere Zeit hängen bleiben bis von der Zentrale in Laden⸗ burg der Strom ausgeſchaltet wurde. Der Schwarzkünſtler kam mit dem Schrecken davon. : Heidelberg, 5. Juli. Nachdem erſt am Samſtag Nachmittag im Hackteufel ein Segelboot umkippte, aber die beiden Inſaſſen durch einen Schiffer der oberen Ueber fahrt gerettet werden konnten, mußte am Sonntag abend ein 18 Jahre alter Tüncher, der ſich mit einem ſog. Grönländer auf dem Neckar vergnügte, beim Umkippen dieſes einſitzigen Bootes ſein Leben laſſen, trotzdem der Bruder des Ertrunkenen und zwei Studenten erhebliche Anſtrengungen machten, den Er- trunkenen zu retten. Die Leiche des jungen Mannes, der eben ausgelernt hatte, Sohn des hieſtgen ſtädtiſchen Arbeiters Bartſcheerer, wurde heute Vormittag gefunden. — Guntersblum, 5. Juli. Viel belacht wird hier eine häusliche Eplſode, die beweiſt, daß die„beſſere Hälfte“ doch immer das letzte Wort hat. Infolge eines Zwiſtes droht die Frau ihrem Manne, daß ſie ſich jetzt auf der Stelle im Rheine ertränken werde. Als Antwort verabreichte der „zärtliche Gatte“ der Selbſtmordkandidatin einige— Ohrfeigen, öffnete die Türe und beſchrieb ſeiner Frau in aller Seeſenruhe den Weg, den ſie nehmen müſſe, um am ſchnellſten zum Rhein zu kommen. Die Frau, erſt verblüfft, ſchlug dann die Türe zu, ihrem Manne zurufend:„Jetzt grad net“, und — lebt heut noch aus„Oppoſition“. * Gan Algesheim, 5. Juli. Die hieſige Gemeinde⸗ verwaltung hatte kürzlich den Beſchluß gefaßt, von einem hieſigen Eliktrizitätswerke(Herrn Avenartus gehörig) elektr. Energie für die Beleuchtung der Stadt zu beziehen. Da nun aber die Gemeinde Ingelheim auf der vertragsmäßigen Ab⸗ nahme von Gas aus ihrem Gaswerk ſeitens der Gemeinde Gau⸗Algesheim beſteht, ſo kam es zwiſchen den beiden Ge⸗ meinden zum Prozeß, der mit der Verurteilung der Gemeinde Gau⸗Algesheim endete. Letztere Gemeinde hat nun beſchloſſen, gegen dieſes Urteil Berufung einzulegen. — Bingen, 4. Juli. Herr Landtagsabgeordneter Peunrich iſt ſeit geſtern ſo ſchwer erkrankt, daß man ihn mit den Sterbeſakramenten verſehen hat. — Mühlheim, 5. Juli. Der Landwirt Chriſtian Schwärzel aus Mühlheim, der von Lämmerſpiel zurückfuhr, und der Weichenſteller Schäfer überſahen det dem Bahnüber⸗ gang Mühlheim⸗Lämmerſpiel den Schnellzug Nr. 6, da beide ihre Aufmerkſamkeit einem Perſonenzuge, von Offenbach nach Hanau fahrend, ſchenkten. Schäfer ließ Schwärzel noch das Geleis paſſieren; in demſelben Augenblick brauſte der Schnell⸗ zug heran und riß dem Pferde Schwaͤrzels den Kopf ab, ſo⸗ daß es ſofort getötet wurde. Schwärzel ſelbſt und zwei Kinder, die auf dem Wagen ſaßen, kamen mit dem Schrecken davon. — Groß Steinheim, 5. Juli. Schreinermeiſter Uftring aus Kahl hat für eine wichtige Erfindung das Reichs- patent erhalten. Ts handelt ſich um eine überaus ſiunige Vorrichtung, das Oeffnen und Schließen der Bahnwagenfenſter ohne jeglichen Kraftaufwand durch Drehung eines Handgriffs zu bewerkſtelligen. Die Erfindung macht die Lederriemen vollſtändig überflüſſig. Die preußiſche Eiſenbahnverwaltung hat ſich bereits für die Erfindung intereſſiert. — Babenhauſen, 5 Juli. Das etwa 5 Jahre alte Kind einer auf der Reiſe nach Mainz befindlichen Familie, ſtürzte unweit des hieſigen Bahahofes aus dem von Seligen⸗ ſtadt gekommenen, noch in voller Fahrt befindlichen Perſonen⸗ zuge und blieb mit zerſchmettertem Kopfe dewußtlos auf dem Bahnkörper liegen. — Trier, 5. Juli. Der Rentner Leopold Riſard Wiltz hat, wie aus Trier berichtet wird, der Luxem⸗ burger Liga gegen die Tuberkuloſe zum Bau eines Sa⸗ natoriums eine Viertelmillion Mark ver⸗ macht. — Frankfurt a. M., 5. Juli. Die beiden ehemaligen Kriegsſchüler Schenck von Schweinsberg und Ti⸗ bolth haben, einer Meldung aus Frankfurt am Main zufolge, auf die Einlegung der Reviſion gegen das Urteil verzichtet. — Frankfurt a. M., 5. Juli. Der Schießausſchuß für das Deutſche Bundesſchießen in Frankfurt am Main hat im Einverſtändnis mit dem Finanz⸗ und Zentral⸗ ausſchuß für die alten Veteranen der deutſchen Schützen⸗ ſache eine beſondere Ueberraſchung geplant, indem für die Schützen, die beim Erſten Deutſchen Bundesſchießen mitgeſchoſſen haben, und für die Teilnehmer am Sil⸗ bernen Jubiläumsſchießen im Jahre 1887 Ehrenſcheiben aufgeſtellt werden. Den Senioren bleibt es dabei über⸗ laſſen, ob ſie auf dieſe Stand-Ehrenſcheiben freihändig oder aufgelegt ſchießen wollen. Der beſte Treffer unter drei Schüſſen wird gezählt. Die Entfernung beträgt 175 Meter. Schon in den nächſten Wochen werden die deut⸗ ſchen Schützenvereine des In⸗ und Auslandes um Mit⸗ teilung der Adreſſen dieſer Veteranen gebeten werden, damit die alten Herren beſondere Einladungen für das Goldene Bundesſchießen erhalten können. Da die Zahl dieſer treuen Anhänger des wehrhaften Sports nicht zu klein iſt, wird Frankfurt im nächſten Jahre hoffentlich einen ſtattlichen Kreis von Senioren begrüßen können, die bereits vor 50 Jahren dabei waren und damals die Einigungsidee aller deukſchen Stämme hinaus in die Lande trugen. Jetzt werden ſie als beſonders willkommene Gäſte begrüßt und geehrt werden. — Frankfurt a. M., 5. Juli. Nach einem Streit in einer Wirtſchaft in der Alten Mainzer Gaſſe in Frank⸗ furt am Main erhielt der 37 Jahre alte Tagelöhner Adam Behrenz, in der Fahrgaſſe wohnend, auf der Strafe einen Stich in die Lunge, an deſſen Folgen er nach wenigen Minuten tot zuſammenbrach. — Mainz, 5. Juli. Bei dem am Sonntag in Finthen ſtattgefundenen rheinheſſiſchen Gauturnfeſt ereignete ſich, wie aus Mainz berichtet wird, ein ungewöhnlicher Fall: Der Weiſenauer Turnverein hatte ſechs Männer dorthin entſandt, die zuſammen nicht weniger als 1237 Pfund wogen. Es waren dies die Turner Hoffmann, Dauer, Rieß, Eſchborn, Benz und Müller. Dieſe errangen die Meiſterſchaft im Tauziehen für Schwergewicht. Als ſie zum Wettkampf antraten und ſich die Gegner die Kon⸗ kurrenten betrachteten, nahmen drei Vereine vom Be⸗ werbe Abſtand. 45. eee ee r e A. S A , der tbcherz ind her Hälfe Zuſſez t Stele gte der tigen, muh en zum 1 dann , und elleinde, 1 einen tler. Du nun gen Ab⸗ genelldt den ge dtnelld ſchloſen, kothneter ihn nit ahnüber⸗ da helde ach nach noh das Schnell ab, so ud zuel Schicken termeiſter i Reichs ſuuge nnter udgeſſs dertiemen rwaltung b Jaht Faul, Selgen⸗ Perſonen⸗ auf dem Riſatd tber zündig —.——— Aus Stadt und Land. **: Die Todesglut in Amerika. Die Hitzewelle fetzt ſich durch das ganze Land fort. Mehrere Hundert Per⸗ ſonen ſind infolge der Hitze umgekommen oder beim Baden ertrunken. Geſtern ſind Tauſende vom Hitzſchlag getroffen worden. Es iſt kein Anzeichen dafür vorhanden, daß die Hitze abnehmen wird. In Neuyork und Um⸗ gebung wurden 14 Todesfälle, in Chicago 27 feſtgeſtellt. Die Temperatur erreichte an einigen Stellen mehr als 43 Grad Celſius. ** Einen Schutzmann niedergemetzelt! Dienstag nachmittag wurde in Herne bei Bochum i. W. in der belebten Bahnhofſtraße ein Schutzmann von ſechs Raufbolden überfallen und nach verzweifelter Gegenwehr mit Dolchſtichen, von denen einer die Lunge durchbohrte, niedergemetzelt. Der Beamte iſt abends im Kranken⸗ hauſe ſeinen Verletzungen erlegen. Die Burſchen, die demnächſt ihrer Militärpflicht genügen ſollten, durchzogen nach einem Zechgelage lärmend und gröhlend die Straßen. Als ihnen der Schutzmann Ruhe gebot, fielen ſie ſofort über ihn her. Die Raufbolde wurden verhaftet. * Mord in Bochum. Der 58 Jahre alte Tage⸗ arbeiter Gottlieb Romanek in Bochum hat ſeine um vier Jahre jüngere Frau mit einem Beil erſchlagen. Man fand die Frau mit furchtbaren Kopfwunden tot in einem wenig benutzten Zimmer der Eheleute auf. Die Leiche dürfte dort bereits einige Tage gelegen haben. Der Mörder wurde verhaftet. Der Schachwettkampf Schlechter Tarraſch. In Köln hat am Dienstag der Wettkampf der Schachmeiſter S chlechter und Dr. Tarraſch begonnen, deſſen Gang die ganze Schachwelt mit Spannung verfolgt. Die erſte Partie des Matches wurde in 42 Zügen remis. Schlechter hatte die ſpaniſche Eröffnung gewählt und war von vornherein ſtark im Vorteil. Tarraſch hielt ſich mit großer Zähigkeit, ſo daß das Spiel unentſchieden endete. Die Suche nach dem entführten Ingenieur Richter, die, wie gemeldet, jetzt von dem erfahrenen Unter⸗ ſuchungsrichter Hamid⸗Bei geleitet wird, hat ſchon be⸗ merkenswerte Reſultate ergeben. Die nach Ko⸗ kinople entſendeten Beamten melden, daß aus der bisher geführten Unterſuchung hervorgehe, daß Richter noch im Olympgebiet weile. Sie haben ſichere Anhaltspunkte für die Entdeckung der richtigen Spur gefunden und hoffen, in drei bis vier Tagen Fühlung mit den Räubern nehmen zu können. Die Unterſuchung ergab weiter, daß die in Elaſſona gefundenen Briefe auf eine Myſtifizierung durch griechiſche Offiziere der Grenzwache zurückzuführen ſind. Aufdeckung eines Mädchenmordes in München. In München wurde die Leiche der Näherin Helene Höpfl aus der Iſar gelandet. Der Körper der Toten wies 35 Meſſerſtiche auf. Der Liebhaber des Mädchens, der 24 jährige Maſchinenſchloſſer Alwer, hat die H., ſeinem eigenen Geſtändnis nach, am 12. Juni aus Eiferſucht erſtochen und in die Iſar geworfen. * Zwei jugendliche Defraudanten. Die Kriminal⸗ polizei in Frankfurt a. M. verhaftete in einer Bar den Schneider Zezierny aus Poſen, einen Komplizen des Bank⸗ lehrlings Kochanansky, der am 1. Juni 35000 Mark unterſchlagen hatte. Bei Zezierny, der einen erfolgloſen Selbſtmordverſuch machte, fand man 1400 Mark. Ko⸗ chanansky dürfte inzwiſchen in Straßburg verhaftet wor⸗ den ſein, wohin er vorausgereiſt iſt. In ſeinem Beſitz befinden ſich noch 15000 Mark. Das andere haben die beiden verjubelt. ** Attentat gegen einen unaariſchen Kirchenfürſten. Am Dienstag früh drang ein noch unbe' unter Mann mit einem Revolver in das Schlafzimmer des Fürſtpri⸗ mas Waſzary, der ſich gegenwärtig zur Erholung in Balaton⸗Füred aufhält. Der Kammerdiener ſtellte ſich dem Eindringling entgegen, der mehrere Schüſſe abgab, ohne jedoch zu treffen. Das Hausperſonal nahm dann den Täter feſt, der angab, daß er den Fürſt⸗ primas habe erſchießen wollen. * Unfall eines griechiſchen Panzerkreuzers. Der von der Krönungsflottenſchau zurückkehrende griechiſche Pan⸗ zerkreuzer„Georgeos Averoff“ rannte bei dem Verſuch, ohne Lotſen in Plymouth Sund einzufahren. auf ein unter dem Waſſerſpiegel liegendes Riff beim „Penlee Point“. Im Devonportdock ergab ſich, daß die Platten des äußeren Schiffsbodens auf eine Länge von 60 Fuß aufgeriſſen waren.„Georgeos Ave⸗ roff“, das neueſte und ſtärkſte Schiff der griechiſchen Flotte, wurde erſt in dieſem Jahre fertig geſtellt. k Trunkenbolde zum Kirchenbeſuch verurteilt. Ein neuartiges Strafverfahren hat der Bürgermeiſter von Cordele, Staat Georgia, Trunkenbolden gegenüber ein⸗ geführt. Der Bürgermeiſter verurteilte bisher jeden ihm vorgeführten Trunkenbold zu einer Geldſtrafe. Jetzt nimmt er aber von einer Geldſtrafe Abſtand und verur⸗ teilt den Sünder dazu, ihn jeden Sonntag morgen um 10 Uhr in ſeiner Amtsſtube aufzuſuchen und ihn zur Kirche zu begleiten. Wenn immer ſo ein Sünder ſich gegen den Kirchenbeſuch ſträubt, erfolgt die Verhängung einer Gefängnisſtrafe. * Die Cholera in der Mandſchurei. Chineſiſche Blät⸗ ter melden, daß in Mukden die Cholern ausgebrochen iſt. * Deutſcher Rundflug der Lüfte. Montag abend ſtarteten in Dortmund für die Strecke Dortmund⸗s Hoffmann, Vollmöller, 5 Wiencziers, König. Wittenſtein und Lindpaintner machten den formellen Start und werden morgen früh abfliegen. Lange verſuchte zu ſtarten, mußte aber den Abflug verſchieben, weil ſein Motor nicht zog. Jeannin und Büchner haben die Strecke Dort mund⸗Kaſſel aufgegeben.— Montag abend trafen in Kaſſel ein: Vollmöller 6 Uhr 57 Min., Hoff⸗ mann 8 Uhr 37 Min.; Wiencziers landete um 9 Uhr 5 Min zwei Kilometer vor Kaſſel. gr g Vertreter für Fahrräder und Nähmaschinen: Mik. Effler 3., Viernheim. Kleine Nachrichten eus Stadt und 8 Am Zindelhorn in der Schweiz ſtürzte der 38 Jahre alte Setzer Bjehl aus Zeitz ab. Die Leiche konnte geborgen werden. Blättermeldungen arabiſchen worden. Die ſchwarzen Pocken, die in Stendal herrſchten, ſind jetzt auch nach Arneburg verſchleppt worden. Am 20. dieſes Monats wird in Leichlingen ein Denkſtein für den verunglückten Luftſchiffer Erbslöh und ſeine Begleiter enthüllt werden. In London wurde der Internationale Kon⸗ greß der Inſtitution der Schiffsbauer er⸗ öffnet.. Die Gemeinde Valfloriana im Fleimstale bei Bozen iſt bei ſtarkem Sturme niedergebrannt. 755 J n N einer beſchloſſen zufolge iſt die Errichtung Univerſität in Bagdad N N Hrazielſa S A 2 I —— Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Viernheim; hier Maßnahmen zur Unterdrückung. Wir können erfreulicher weiſe feſtſtellen, daß die obige Seuche im Rückgang iſt. Z. Zt. herrſcht ſie nur noch in 2 Gehöften der Lonuiſen⸗ ſtraße, während ſie in den anderen Gehöften teilweiſe ſeit einigen, teilweiſe in den nächſten Tagen als erloſchen erklärt wird. Wir bitten daher unſere Ortseinwohner um die größte Vorſicht, damit die Aufhebung der Sperremaßregeln in abſeh- barer Zeit erwartet werden kann. Sonntag, den 9. Juli I. Js., morgens 5 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr, ſowie der Pflicht⸗ mannſchaft ſtatt. Es werden daher ſämtliche Mitglieder der Pflichtfeuer⸗ wehr aufgefordert, an dieſer Uebung teilzunehmen und ſich zu dieſem Zwecke um die genannte Zeit pünktlich am Rathauſe einzufinden. Unentſchuldigtes Fernbleiben von der Uebung wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 6. Juli 1911 Großh Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Karl Pfund Nachfolger Büchsenmacher meister. Waffen-, Patronen- und Munitionshandlung Mannheim, PI, 4, Planken. Lager moderner Jagdgewehre. Revolver la. Qualität. Waffen. jagdartikel, Rucksack, Gamaschen Anfertigung neuer Gewehre und Re- paraturen schnell, sauber u. billigst. Wollen Sie Geld sparen kaufen Sie Ihre V Schuh- —— d Bestbewahrte Nahrung für: Sowie gesunde schwschſiche, und in der Enhyicklung magen Zurückgebliehene darmkranke Kinder. Hans Schumacher, Schulstr. Empfehle meine doppelt gereinigten und staubfreien Bettfedern und Daunen Barchente u. Federleinen Bett-Damaste Bett- Cattune 18, er u. schon von Die städt. 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Der Vorſtand. eine Wohnung der Expedition d. Blattes. SSeeeeeereeeese Mitteilung. 5 Meiner werten Kundschaft zur gefl. Nachricht, dass ich den 6 Verkauf meiner Fust. und Fleisch-Warens 9. Hause des Herrn G. Kempf Frau Jakob Winkler 7. Mu. hier übertragen habe.— Ich werde jederzeit bemüht bleiben, Frau Winkler mit stets gleichmässig frischen Wurst- und Fleischwaren in bekannt bester Qualität an Hand zu gehen und bittet Frau Winkler, ihr das in früheren Jahren in so reichem Masse geschenkte Vertrauen auch weiterhin entgegen zu bringen. Hochachtungsvoll Heinrich Heyl, Schweinemetzgerei WORMS a. Rh. 9 9 9 Hist. gekochten Schinken 0 pf. 50 pfg. 9 9 9 5 Celvslatwurst und Salam:.. pfd. 50 45 90 95 9 0 95 harte Mettwurst pfd. 25 pfg. G beste Hausm. Worms. Leber- U. Blutwurst Laster fl. 60 Pfg. Oleber- u. dlutwurst in rundem Dam asker“ fe räuchert Pfd. bb pfg Fleischwurst und Magen Pfd. 80 155 Würstchen Stück 10 Pfg. frisch. Speck u. Schmalz Pfd. 75 Pfg. trisches Fleisch zu Tagtspreisen. 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Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben, nun in Gott ruhenden Tochter, Schwägerin und Tante Anna Bugert agen wir für die bewiesene herzliche Teil- nahme, ferner für die grosse Kranz- und Blumenspende und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte unseren tiefgefühlten bank.— Besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebe- volle Pflege, der Firma H. Jakob ù. Co. sowie den Mitarbeitern der teueren Entschlafenen für die derselben erwiesene letzte Ehrenbe- zeugung und gewidmete schöne Kranzspende. VIERNHEIM, den 6. Juli 1911. Schwester, Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Gefundene Gegenſtände. Eine Damenuhr mit Kette. . ̃ ˙ 1 ſtatt. Viernheim, den 5, Juli 1911. Großherzogliche Bürgermeiſte rei Viernheim Kühlwein. Wiener Schuhmacherei. Der geehrten hiesigen Einwohnerschaft teile hier- durch hôfl. mit, dass ich im Hause des Herrn Jak. Beyer, Metzger, Rathausstr. ane Wiener Schuhmacherei eröffnete.— Sämtliche Neuanfertigungen sowie Repa- raturen jeder Art werden gut, prompt und billig ausgeführt und bitte ich um geneigten Zuspruch. Hochachtungsvoll! Bernhard Liebster. Kathol. Männer⸗Verein Viernheim. Am Sonntag, den 9. d. Mts., nachmittags halb findet im Saale des Gaſthauſes zur Vorſtadt eine Monats⸗Verſammlung Es wird ein Vortrag gehalten; hierauf findet Be⸗ 4 Uhr ſprechung wegen Beteiligung am Katholikentag in Mainz ſtatt. erſcheinen. Früchtegelee in Eimer und Kochtöpfen ſowie im kleinen ausgewogen empfiebli zu billigſten Preiſen es N Rathausſtr. Pfund 7 Pf. empfiehlt Anton Fischer Eck! der Lorſcher⸗ und Ernſt⸗ Ludwigſtraße. Kartoffel Die Mitglieder 8 deshalb gebeten, vollzählig zu Der Vorſtand. Bauern- Verein Viernheim. Da die Maul⸗ und Klauenſeuche hier noch nicht erloſchen iſt, wird, wie im vorigen Quartal, ſeitens der Taxatoren eine Umſchätzung des Viehs unterbleiden. Es iſt deshalb erforder⸗ lich, daß bei vorgekommenen Wertminderungen oder⸗Steigerungen der Unterſchied bei unſerem Rechner innerhalb 8 Tagen an⸗ gegeben wird. Am 15. Juli beginnt die Ausfertigung der Prämitenquittungen. Der Vorftand. Militär- Brieftauben-Verein„Heimatliebe“, Montag Abend 9 Uhr im Gaſthaus zum Stern Mitglieder-Verſammlung. Sonntag 2. Preiswettflug ab Fulda. Einſetzen pro Taube 50 Pfg. Die Tauben müſſen bis längſtens Samstag Mittag 12 Uhr im Lokal ſein. Der Vorſtand. Turn-Verein Viernheim. Samstag Abend im Tokal„Zum Kaiſer“ Mitglieder⸗Verſammlung. 67. Erſcheinen!— Betreffs des bevoeſtehenden Turufeſtes in Käferthal werden die aktiven Mitglieder erſucht, nach wie vor bie Turnſtunden fleißig zu beſuchen. Der Vorſtand. Curn⸗Geſellſchaft, Jahn den 9. ds. Mts. Donntag, 5 nachmittags 1 Uhr findet im Gaſthaus Ae zum Walbſchlößſchen bei Mitglied Weibel Vorfiands⸗Sitzung Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand ſtatt. einn zer der Nauf ken Ihn ke ber L bens recht d Zelt! berühr Recht kent! lte . nach dt Auch übel. Ver ke Rat g. ue d dak g dweife