Biernheimer Nachrichten Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mek. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) liernheimer An Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ — Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. eiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [Gegründet 1884 f t 60 Den„einem ſchlagferligen Wallfahrer laſen wir dieſer Tage in der„Mannheimer Volksſtimme.“ „Der hieſige Beigeordnete und kath. Kirchenkaſſenrechner Martin“ wird da hergenommen, weil er gelegentlich der Rückkehr der Walldürner Prozeſſton einem jungen Mann einige Ohrfeigen verabfolgt hat. Gleichz⸗itig wird„der Artikelſchreiber aus dem Pfarrhaus“ angezapft und gefragt, ob er dieſe Handlungsweiſe „ſeines Schützlings“ auch mit„Gemeinheit“ bezeichne, wie er dieſen Ausdruck den Sozialdemokraten bei jeder ſich bietenden Gelegenheit ins Geſicht ſchleudere. Eine ſonderbare Anzapfung! Wer Rechenſchaft von dem Denken eines anderen verlangt, der möge zunächſt einmal mit ſeinem„ehrlichen“ Namen vor die Menſchheit treten. Auch dürfte der Herr Artikelſchreiber wiſſen, daß man einer beſtimmten Perſon nicht ſo ohne weiteres die Gemeinheiten vor den Kopf werfen darf, ohne mit dem Strafrichter in Konflikt zu kommen. Selbſt wenn einer geſtohlen, betrogen, Urkunden gefälſcht hat, darf man ihn keinen Schwindler nennen, der er doch in der Tat iſt. Im übrigen hätte„der Artikelſchreiber aus dem Pfarr⸗ haus“ viel zu tun, wenn er ſich um jede zu Recht oder Un⸗ recht applizierte Ohrfeige kümmern wollte. Es hat in letzter Zeit viel intereſſantere Stoffe und Fälle gegeben, die ihn un⸗ berührt gelaſſen. Wer ſich verletzt glaubt, der möge ſein Recht ſuchen bel der zuſtändigen Behörde; die Zeitung iſt keine Unterſuchungskommiſſion, keine richterliche Inſtanz, und keine Cloake für Skandale, wie die rote Revolverpreſſe. Wir nehmen dem Herrn Artikler der Volksſtimme, der nach ſeinen Zeilen zu urteilen wenigſtens früher einmal ein „Auch-Katholk“ geweſen ſein muß, die ganze Geſchichte nicht übel. Er ſucht Geld zu verdienen und Zeilen zu ſchinden. Wer könnte es ihm wehren? Vielleicht dürfen wir ihm einen Rat geben. Er möge einmal ſeinen eignen Lebensweg und ſeine Lebensſchickſale zum Gegenſtand einer Abhandlung machen! Das gäbe ſicher mehr Zeilen und Verdienſt und hätte ohne Zweifel auch eine größere Wirkung auf ſeine dankbaren Leſer. Von der Poeſie. 5 Das politiſche Lied iſt ein garſtig Lied. Wenn aber gar noch die Nationalhymne oder das Preußen lied zum politiſchen Lied umge—„dichtet“ werden, dann wird dieſes garſtige Lied direkt abſtoßend. Die„Schleſ. 31g.“ iſt in der Lage, zwei außerordentlich gut mißlun⸗ gene Verſuche dieſer Art mitzuteilen. Es ſind dies die folgenden: Wahlrechtslied. Melodie: Ich bin ein Preuße. Ich bin ein Preuße— kennt ihr meine Wahlen, die immer mehr nach rückwärts mich gebracht? Hier haben Geltung nur die Steuerzahlen, der größte Geld ſack hat die größte Macht. ganze andre Maſſe marſch, in die dritte Klaſſe! Da ſchlage endlich nun 45 Wetter drein, nicht länger will ich Preußenwähler ein. Dem Vaterland zahl' ich die höchſte Steuer. Ich kaſſe Blut und Leben für ſein Heil, ein ganzer Mann bin ich im Schlachtenfeuer und bei der Wahl ein jäm⸗ merlicher Teil. So wird zum nicht' gen Schalle das gleiche Recht für alle— da ſchlage endlich uſw. Auch muß ich unter ſtrenger Aufſicht wählen, an meiner Stimme hängt mein täglich Brot, wen bange Sorgen quälen, wen der Gebieter rückſichtslos bedroht, mag, will er ſich nicht bücken, ſich ſtumm vom Wahl tiſch drücken— da ſchlage endlich uſw. Das die erſte Probe. An anderer Stelle muß der preußiſche Patriot auf die Melodie der Nationalhymne N Die folgendes über ſich ergehen laſſen: Heil dir im Sternenglanz, Heil dir im Blüten⸗ kranz, Heil, Freiheit, dir! Du aller Völker Glück, wende den milden Blick auf unſer Vaterland! Heil, Freiheit, dir! Man ſollte nun wohl glauben, die„Schleſ. Ztg.“ habe dieſe Reimerei aus einem ſozialdemokrati ſchen Liederbuch entnommen. Dieſe Aber weit gefehlt! „Blüten nationaler Poeſie“ finden ſich als Liedertext in dem„Programm zu dem am Sonntag, den 2. Juli 1911, im Schützengarten ſtattfindenden Sommer- und Volksfeſt, veranſtaltet von der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei des Wahlkreiſes Wetzlar Altenkirchen“.!! Die Freiſinnigen haben ja ſtets die größten Barden in ihren Reihen gehabt man denke nur an den voeſie gewaltigen Müller⸗Meining von d Muſe ſo abgeküßt iſt, daß er im Reichsta nach Art des Schnelldichters auf einer Vorortbühne hätte man doch nicht erwarten ſollen. Ferdinand Frei— ligrath, den die Freiſinnigen ſo gern zu den Ihren zählen, was würde der ſagen, wenn er dem Sommer- und Volksfeſt in Wetzlar-Altenkirchen beigewohnt hätte? Er hätte ſicher eine Austrittserklärung geſchickt, wenn er überhaupt mit den traurigen Epigonen großer Männer ſich zuſammengefunden hätte. Und Wolfgang v. Goet he der im Reichstage kürzlich noch von einem freiſinnigen Parteiredner mit Unrecht als„unſer großer Partei genoſſe“ reklamiert worden iſt, er wird ſich dafür be⸗ danken, daß ſein Name noch einmal mit ſolchen Leuten zuſammengenannt wird, die die deutſche Poeſie mit ſolcher Reimerei verſchandeln. Sache hat übrigens noch eine andere Seite. Die ſchönen Lieder werden geſungen in einem Wahlkreiſe, wo man ſich unter den halsbrecheriſchſten Kunſtſtücken — der freiſinnige Kandidat gibt ſich ſogar ſchu tzzöll⸗ neriſch— bemüht, die Nationalliberalen, die Partei der Patentpatrioten, für ſeine Zwecke zu gewinnen. Das iſt eigentlich der unfreiwillige Humor bei der Sache, daß man auf dieſe Weiſe die Nationalliberalen verärgert. Lokale Nachrichten. „Viernheim, den 8. Juli. — Kirchliche Nachrichten. Nach 3 ½ jähriger ſegens reicher Tätigkeit am hieſigen Orte wurde Herr Kaplan Schumacher mit Wirkung vom 11. d. Mis. nach Münſter b. Dieburg verſetzt. Als ſein Nachfolger erhielt Herr Kaplan Werum Dekret nach Viernheim. „Auf die Monats. Verſammlung des katbol. Mänunervereins, welche morgen Sonntag nachmittag ½4 Uhr in der„Vorſtadt“ ſtattfindet, werden ſämtliche Mitglieder beſonders aufmerkſam gemacht. Wir dürfen wohl die Erwartung hegen, daß morgen kein Mitglied feblt, umſomehr als es gilt, dem von hier verſetzten langjährigen unermüdlichen Präſes des Vereins, Herr Kaplan Schumacher, einen verdienten Dank abzuſtatten für ſeine hervorragende Wireſamkeit im Dienſte des Vereins. Fehle alſo morgen niemand ohne triftigen Grund. „Die Mitglieder des kath. Arbeiter ⸗Bereins werden auch an dieſer Stelle gebeten, ſich an der morgigen Verſammlung des Männervereins mit der eine Abſchiedsfeier für den ſcheidenden Herrn Kaplan Schumacher verknüpft iſt, recht zahlreich beteiligen zu wollen. — Die Fußball⸗Abteilung des Mäunerturn⸗ vereins wird am 6. Auguſt d. Is. auf dem Feſtplatze der Frau Ww. Schneider ein größeres Sports feſt verbunden mit olympiſchen Spielen abhalten. Außer den gewöhnlichen Pokal⸗ wettſpielen ſind in dem Programm noch aufgenommen: Stemmen und Ringen in 2 Klaſſen, Dreikampf(Stabhoch, Freihoch und Kugelſtoßen), ſowie Stafettenlauf, 100, 500 und 1500 Meter⸗Lauf, ſowie Fußballweitſtoß. Da wertvolle Preiſe zur Verteilung gelangen, wird die Beteiligung eine ſehr rege ſein. Die Fußballabteilung wird keine Mühe und Arbeit ſcheuen, um das Feſt recht ſchön zu geſtalten. — Der Nadfahrer Verein Vorwärts feiert am Sonntag, den 6. Auguſt ſein Stiftungsfeſt. Da es allſeits bekannt iſt, daß der Verein es verſteht, Feſte zu feiern, außer⸗ dem ſchon eine ſtattliche Zahl auswärtiger Brudervereine ihr Erſcheinen zugeſagt haben, verſpricht das diesjährige Stiftungs⸗ feſt ſich ſeinen früheren würdig anzureihen. All Heil! — Im ſchön gelegenen Stahlbad Weinhe im wird morgen Großherzogs Geburtstag durch eine Tanz- Unter- haltung feſtlich begangen. Eine tüchtige Kapelle wird die Muſik ausföhren; der rührige Gaſthalter Herr Werner hat alles aufgeboten, um ſeine Gäſte zufrieden zu ſtellen. *Das Viernheimer Kiuematografen · Theater. Nachdem Herr Jakob Faltermann am vergangenen Sonntag in ſeinem Kinematograf„zur Gambrinushalle“ mit einem ſehr ſchönen reichhaltigen Programm au fwarten konnte, wodurch alle Beſucher, jung und alt, einige Stunden der beſten Unter- haltung genoſſen, iſt für kommenden Sonntag ein wirklich ausgewähltes Programm vorgeſehen. Neben dem großen Detektivdrama„Der Bankräuber“ und der Wiedergabe des „König Lear“, wird ein ergreifendes Stück„Grete kehr zurück“ vorgeführt. Zudem iſt der Humor wieder ſtark vertreten. Sodann wird uns die Fabrikation von Glühſtrümpfen gezeigt und zum Schluß eine Fahrt mit der Jungfraubahn in der Schweiz.— Die Intereſſelofigkeit, die das Publikum dem hieſigen Kinematografen anfänglich entgegenbrachte, ſcheint all⸗ mählich zu ſchwinden, denn der immerwährende Zuwachs von Beſuchern zeugt von der durchaus einwandfreien intereſſanten angenehmen Unterhaltung Die und läßt die Hoffnung — — erwecken, Ar. 27 Samstag, den 8. Juli 1011. 27. Jahrgang. 5 0 2„Reim“ machen kann(aber was für einen! D. Red.!„I daß der hieſige Kinematograf in Kürze die Herzen aller ge⸗ Heute 2 Blätter(8 Seiten). aber daß ſie ſich zu ſolch einem Unfug verſteigen würden, wonnen hat.— Möge jeder, nach anſtrengenden Wochentagen am Sonntag die paar vergnügten Stunden, die uns das hieſige Kinotheater bietet, nicht verſäumen.— Der kommende Sonntag wird uns im Kino in einem durchaus großartigen Programme nur intereſſante Bilder zeigen, daher:„Auf in den Kino!“(Siehe Inſerat.) » Ganturufeſt. Am verfloſſenen Sonntag fand in Feudenheim das X. Gauturnfeſt des Bergſtraß⸗Neckar-Turn⸗ gaues ſtatt, an welchem ſich der hieſige Turn⸗ Verein, der Männer⸗Turn⸗Verein und die Turngenoſſenſchaft Germania beteiligten. Vom Turn ⸗Verein errangen: nne Nikolaus Bauer 8. Preis mit 96 Punkten Johann Roſchauer 12„ 94. Michael Haas 1 4 2 8 Cornelius Rhein W.„„ 82 Cornelius Diehl 19.„ 89/ 5 Nikolaus Kühlwein 1„ Johann Lang 9 W 3 Adam Wunderle 28 8 5 Z digli nge Leonhard Kühlwein 9. Preis mit 78 Punkten Kornelius Mandel 1„„ Johann Hoock 30.„ 65 ½ 5 Adam Roſchauer 9„ 62 ½ 1 Vom Männer Turn- Verein errangen: Aer nt r Georg Lamberth 5. Preis mit 98 Punkten Georg Effler 8„ 96 4 Nikolaus Bugert 100„ 95 5 Jakob Helfrich 1„ 90 5 Nikolaus Herſchel 24.„„ 87 0 Heinrich Winkenbach 2„ 85 4 Georg Kirchner 90.„„ 83 5 Carl Eiſele 98998 4 82 4 Michael Faltermann 48.„ 35 gling e: Johann Effler 1. Preis mit 84½ Punkten Hans Herſchel 9„ 76 ½ Carl Lamberth 8„ 74 5 Johann Mandel 8 1 Franz Noos 5„ 69½* Georg Hofmann 9„ 64 1 Johann Haas 96. 5 1 Von der Turn⸗Genoſſenſchaft Germania errangen: Farne Georg Kiß 14. Preis mit 93 Punkten Heinrich Schmitt 1 1 1 Jakob Schmitt.„ 82 3 Jin Peter Kiß 22. Preis mit 70 Punkten Johann Pfenning 39„ 64 0. Adam Hanf 9„„ 61½½ Im Vereins- Wetturnen erhielten in Klaſſe A: der Turn⸗Verein einen 1. Preis mit 66 ⅛ Punkten der Männerturn verein„ 1.„ 1 6% die Turngenoſſenſchaft, 1.„„ 55 8 tt Abſinthkonſum in Frankreich. Die franzöſiſche Kammer beſchäftigt ſich augenblicklich mit einem Geſetz entwurf, welcher zuerſt die Einfuhr, dann nach zwei Jahren die Herſtellung und den Verkauf des gefährlichen Likörs, des Abſinths, jenes„grünen Giftes“, verbieten ſoll. Schon vor zwei Jahren war davon die Rede, aber die Fabrikanten und Schankwirte ſcheuten durch ihre dro hende Haltung die Regierung zurück. Die folgende Ta belle, welche den Konſum des Abſinths ſeit 35 Jahren darſtellt, iſt direkt abſchreckend. 1874 6713 hl 1880 10 150 hl 1900 133 000 hl 1910 172 000 hl. ik Ansatz und Liebe. Profeſſor Photinos von der Univerſität in Athen erzählt von ſeiner Reiſe folgende rührende Geſchichte: Der Gatte einer ſchönen bret ſchen Frau wurde von dem Ausſatz ergriffen und mußte den Reſt ſeines Lebens in dem iſolierten 2 der Aus ſät verbringen Seine Frau wollte ihm um jeden Preis folgen. auch auf die Gefabr bi kiſchen * Krankheit angeſteckt zu werden das natürlich nicht Ihre Eltern Die Frau ergriff ein Meſſer, zerriß ihr Fleiſch und näherte ſich heimlich ihrem Mann und ein. auch ich bin impfte ſich die ſchreckliche Krankheit „Jetzt kann ich bei ihm bleiben, ausſätzig!“ rief ſie aus. Sie begleitete ihren Mann in das Dorf der Ausſätzigen und lebte noch 15 Jahre mit ihm. Nach dem Tode ihres Mannes blieb ſie noch da und pflegte die armen Verlaſſenen im Andenken an Mann. Und die fürchterliche Seuche hat ſie nicht dahin gerafft! Dichter würden ſagen, die Seuche ſei vor der Schönheit zurückgetreten. Profeſſor Photinos ſchließt aber aus dieſem Falle, daß der Ausſatz nicht anſteckend iſt Wenn der Kaiſer telegraphiert. Wenn der Kaiſer ein Funkentelegramm in die Welt hinausſendet, müſſen die anderen Stationen ſofort ſchweigen. Die Anweiſung fiür den Funkentelegraphendienſt von 1909 iſt jetzt vom Staatsſekretär Kraetke in Vertretung des Reichskanzlers abgeändert worden Die Aenderung betrifft die Be ſtimmung über das Ruhezeichen. Dieſes Zeichen ge⸗ bietet den anderen Stationen Schweigen. Nach der neuen Beſtimmung darf das Ruhezeichen nur von öffentlichen OKüſtenſtationen, von einem Schiffe, das die Standarte des Kaiſers führt, und in dringenden Fällen von den deutſchen Kriegsſchiffen gegeben werden. Grünberger 1911. Der vielbeſprochene Grünberger „Wendewein“, von dem böſe Zungen behaupten, daß der Turmwächter täglich um die Mitternachtsſtunde einen kräftigen Glockenſchlag geben müſſe, damit die Bürger ſich im Schlafe auf die andere Seite umdrehen, weil ihnen ſonſt die Magenwand durchbrennt, verſpricht, in dieſem Jahre vorzüglich zu werden. Die Grünberger erwarten dieſes Jahr eine gute Weinernte, vorausgeſetzt, daß die Witterungsverhältniſſe ſo günſtig bleiben wie bisher. Der Reifeverlauf iſt bei gutem Entwicklungsanſatz normal. Der Ertrag wäre vielleicht noch reichlicher, wenn nicht der vierte Teil der Weinblüte vom Heu- und Sauerwurm vernichtet worden wäre. Es iſt daher an die Winzer die Mahnung ergangen, die Weinſtöcke genau nach Maden⸗ geſpinſten zu unterſuchen und die Vernichtung der Schäd linge energiſch zu betreiben, um weiteren Schäden vor⸗ zubeugen. Der„Kopfſprung“ des Admirals. Admiral Graf v. Baudiſſin, der Chef der Marineſtation der Nordſee, befand ſich am Sonntag an Bord der Pacht„Komet“. Kurz vor dem Start wurde er von dem Segelbaum über Bord geſchlagen. Bei dem heftigen Winde ging die See ſehr hoch, ſo daß der Admiral in Lebensgefahr geriet. Ihm ſprangen unverzüglich ein Offizier und ein Matroſe nach, die indeſſen bei dem hohen Wellengang an den Verunglückten nicht herankommen konnten. Zum Glück war der Unfall von einer Lübecker Barkaſſe aus geſehen worden. Dieſer gelang es, alle drei aus dem Waſſer zu retten und an Bord der„Hohenzollern“ abzu⸗ ſetzen. Nachdem ſie dort mit trockenen Kleidern verſehen worden waren, begaben ſie ſich wieder an Bord der Yacht. Der Kaiſer ſcherzte beim Bierabend im Kurhauſe mit dem Admiral über deſſen„Kopfſprung in See“. Dem Admiral hat der Unfall nichts geſchadet; er hielt wacker bis zum Schluß bei dem Bierabend aus und lachte ſelbſt am eifrig ihren zilligten Arbeiter-Hosen in englisch Lader und Zwirnstoffen Blaue Hosen und Kittel Arbeiter-Blusen Sommer- Joppen in allen Grössen und Preisen Knaben-Blusen empfiehlt ads Keüumache Schul- strasss 2 2 2————.. 9 und Vergrösserungsanstalt * 5 5 5 2H. Oeser, Weinheimf 2 Hauptstrasse 77, Telephon 249 2 0 liefert erstklassige Arbeiten zu mässigen Preisen. 65 uswärtige Aufnahmen ohne Preisaufschlag. f BSS 3 5 N 8 0 Fortwährender Eingang der letzten Neuheiten in Krawatten. Neue Formen in Herrenkragen in den bekannt besten Fabrikaten. M. Koob I., Louisenstr. Wenig beſchädigte neue Ital. f ſten über den Zwiſchenfall. Gottesdienſt⸗ Orönung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 9 Zuli bis eiuſchl. Samſtag, den 15. Juli. In der neuen Kirche: 7 Uhr hl. Meſſe. 28 Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Hochamt. ½2 Uhr Cbriſteulehre für die Jünglinge. 2 Ühe Andacht zu Ehren des hl. Aloyſtus, nach der Andacht Verſammſung der Mitglieder des 3. Ordens. In der alten Kirche: 7/10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uor Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr beſt. S.⸗A. für Adam Dewald 3., Vater und Geſchwiſter Magdalena und Anna geehl. Mandel. J½7 Uhr 1. S.-A. für die ledig 7 Anna Bugert. Dienstag: 6 Uhr 2., ½7 Uhr 3. S.A. für die ledig 5 Anna Bugert. Mittwoch: 6 Uhr beſt. J. G. für Joh. Philipp Kirchner, deſſen Ehefrauen, Eltern und Schwiegereltern. ½7 Uhr beſt. J.⸗G. für Adam Martin 2., Ehefr an A. Maria geb. Englert, Tochter Cäcilia geehl. Kühlwein und Johannes Kühlwein. Donnerstag: 6 Uhr beſt. S.-A. für Gg. Auguſt Adler, Sohn Georg, Schwiegerſöhne Nik. Kempf u. Val. Dewald. 7 Uhr beſt. S. A. für Georg Adler 9., Schwieger⸗ Eltern und ledig T Magdalena Kempf. Freitag: 6 Uhr beſt. S.-A. für Leonhard Bugert, Eltern und Schwiegereltern. ¼7 Uhr beſt. J⸗G. für Margaretha Joöſt geb. Adler, beiderſeitige Eltern und Seſchwiſter. Samstag: 6 uhr beſt. S.⸗A. für Georg Dieter, Eltern, Schwiegereltern und Anverwandte. ½7 Uhr beſt. Br. A. zu Ehren der hl. Familie für für Hubuch und Faltermann. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein und am Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½6 uhr geſt hl. Meſſe für A. Maria Knapp. l Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrer Roth. Beicht Samstag 2 Uhr. Verkündete: Georg Hahl und Martha Adelheid Gehrke Ztenmal. „Franz Schneider unb Kathar'na Haag 2tenmal. Karl Martin, S. v. Gg. Mich Emil Martin und f. Ehefrau Maria geb. Mandel und Eliſe Sponagel aus Heddesheim, T. v. Georg Sponagel und s. Ehefrau Etarramtliche Mittelung, Nachdruck verhote lane dt Persil, das selbsttätige nedkEl& co, DSSELDORE. Frauen Haare ansgekäramt od. geschnitten für 100 Gramm Mk. 1.40. Kesel& Maier O 7, 4 Haanheim 0 7. 4 Cekladaa(Viktoria). Kartoffel Pfund 5 Pig. prima Ausländer Pfd. 7 Pfg. empfiehlt Jakob Beyer Rathausſtraße. Neue Kartoffeln p. Centner Mk. 5.00 Neue Zwiebeln p. Centner Mk. 6.50 versendet in nur guter Qualität geg. Nachnahme; grössere Posten in Waggonladung. entspr billiger. Manx Kleeblatt Seligenstadt Bar Offer iere: prima flaſcheureifen Obst- Wein per Liter im Fass 25 pig. „»„flaschenweis 30„ Beſtellungen nimmt entgetzen Brechtel, Anker wirt u. Adam Brechtel l. 1 — — reitwilligſt mit RR F N 8 rr * 2 Atelier für moderne Photographie e Sie daher Ihre Stiefel, wenn M 8 — Bekanntmachung. werden auf dem Rathauſe bietenden verſteigert. Viernheim, den 8, Juli 1911 Großherzogliche Bürgermeiſte rei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Viernheim; hier Maßnahmen zur Unterdrückung. Wir können erfreulicherweiſe feſtſtellen, daß die Seuche im Rückgang iſt. — ſtraße, während ſie in den anderen Gehöften teilweiſe ſeit einigen, teilweiſe in den nächſten Tagen als erloſchen erklärt wird. Vorſicht, damit die Aufhebung der Sperremaßregeln in abſeh⸗ barer Zeit erwartet werden kann. Sonntag, den 9. Juli I. Js, morgens 5 Uhr mannſchaft ſtatt. Es werden daher ſämtliche Mitglieder der Pflichtfeuer⸗ wehr aufgefordert, an dieſer Uebung teilzunehmen und ſich zu dieſem Zwecke um die genannte Zeit pünktlich am Rathauſe einzufinden. Unentſchuldigtes Fernbleiben von der Uebung wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 6. Juli 1911 Großh Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. 980000000 ο οοοο Philipp Lorenz, Hentist empfiehlt sich in Jahubehandlung in allen vorkommenden Fällen wie: Zahnzishen, Zahnplombieren, Anfertigen von Bebissen in Kautschuk und Metallarbeit, Stiftzähnen, Wurzeler- krankung etc. Sonntags, Mittwochs und Samstags Sprechstunden: von 5 75 8 bis abends 9 Unr, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von nach mittags 2 Uhr ab 900 0⁰⏑οοοοο n ο ene Rechunngsformulare g n de gg und Verlagsdruckerei von Wilhelm Bingener, Viernheim Große Eile beim Einkauf von Schuhwaren rächt ſich manchmal. Kaufen Sie genügend Zeit haben, wir zeigen Ihnen gerne alle neue Formen und ſtehen Ihnen be⸗ Ratſchlägen zur Seite. ————*—* Bei unſerer großen Auswahl und bekannt billigen Preiſen iſt es ein leichtes für jeden Luis enstrasse. — * Fuß etwas wirklich paſſendes zu geben. ö Millionenfach verbreitet im In- und Aus- und überall beliebt e Farbigen Schuhwaren 8 Zeugschuhe frisch eingetroffen. Grosse Auswahl in Waschmittel von unerreichter Wasch- und Bleichkraft. Ein Ver- such führt zu dauerndem Gebrauch. Erhältlich nur in Original- Paketen. Alleinige Fabrikanten auch der wellberühmten Karoline geb. Ruck 1tenmal. Schuh⸗Haus Hir Diernheim. Weinheim. Dienſtag, den 11. Juli 1911, vormittags 10 uhr 1 dahler verſchledene Allmendgrund⸗ ſtücke auf die Dauer der Genußzeit in Pacht an die Meiſt⸗ Wir bitten daher unſere Ortseinwohner um die größte N — I obige Z. Zt. herrſcht ſie nur noch in 2 Gehöften der Louiſen⸗ findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr, ſowie der Pflicht⸗ — ——— ———— —— S ND Nea