TTT 11e 0 fieruheimer Anzeiger Piernhelger Nachrichten Viernheimer Zeitung 5„VDiernheimer Volksblatt (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Bezugspreis: 5 a 1 l 3 1180 1 30 Pf. monatlich einſchl. ahl U 6 ö U lig 2 iſt I 7 Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. bee le. Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim eee 40 die Durch die gan Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze W Mk. 1.14 vierteljährlich. i g. ab 6 5 5 2 1 Küggi. entſprechender;!. Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ S Feruſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wil h. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. egründe 5 Ar. 7g. Donnerstag, den 15. Juli 1011. 27. Jahrgang. ———̃———— N—— 8———.——— N f 1 3 lichen Wahlkreiſe in Elſaß⸗Lothringen, Poſen und Weſt⸗ Wenn der Berichterſtatter mit ſeiner im Schlußſatze Feſter nach jedem Sturme.. ebenſo den Regierungsbezirk Oppeln aus einer ausgeſprochenen Hoffnung nur nicht allzuweit daneben Wenn der Sturm der Parteileidenſchaft in Wahl⸗ 9 a ee 75 ee eee gibt es noch greift! Bisher iſt in ſolchen, Fällen zwar ſtets en Nach⸗ zeiten durch die Lande brauſt und aus dem verſchlafen⸗ W eiſe mit katholiſcher Mehrheit, und von dieſen ſpiel gefolgt. Das„Spiel“ dabei war aber ſtets auf . f 1 f ſind 92(gleich 93 Prozent) im Beſitze des Centrums.“ Seiten der Ruſſen; für uns war es ſtets ein Trauerſpiel ſten Michel einen tapferen und energiſchen Vorkämpfer 1 Seiten de eien 15 e eee 5 b ft 0 pf giſch V pf Wenn von Seiten der Steuerhetz-Parteien immer ür ſeine Ideale macht, eht ein Zitter d 4 53; 5 8 3 f für ſeine Ideale n chte dant geht n zund Zagen] wieder von Lindau⸗Immenſtadt geredet und von bevor- ur Marokkofrage durch die Reihen der Parteiführer. Ach ſo oft hat man ſtehenden Verluſte„ 5 8 l 1 5 3 ja nach der Wahl jammern müſſen: fallen ſah ich ſtehenden Verluſten des Centrums gefabelt wird, dann[nahm am Dienstag nachmittag der franzöſiſche Miniſter ee eee 2 e e ee wird man gut tun, ſich dieſer Zahlen zu erinnern. Sie des Auswärtigen, de Selves, das Wort: 8 1 ſind ſehr geeignet, die Gegner wieder auf den nackten Man hat von mir Auskünfte verlangt über die Das Ce 5 0 Narteie Wab 8 eg 2 5 72 ede dr badiſche Gestrumsführer und) Börde de e ee zu geſunden. Das Centrum Kriegsſchiffes nach Agadir im Zuſammenhang von Zähringen“, ſeinerzeit in großen wahltaktiſchen Ab⸗ 1 0 ſtehen. Ich kenne die Weisheit und den Patriotismus, handlungen in der„Germania“ nachwies, hat das Cen⸗ Ruſſiſche Frechheit der die Kammer Wiest b än wien Miakn schafter trum für vier Fünftel ſeiner Wahlkreiſe überhaupt nichts 1 l appelliere ich in dieſer Stunde. Pourparlers haben zu fürchten, und für den Reſt ſichere Anwartſchaft auf das e Seit Jahren ſind wir an der ruſſiſchen Grenze begonnen, eine Beſprechung iſt im Gange, und ich bitte Mandat, ſofern nur beſcheidene Arbeit geleiſtet wird. die ſkandalöſeſten Angriffe von ruſſiſchen Grenzſoldaten„ Jetzt wird auch in der„K. V.“ eine ähnliche Be⸗ f 7 deutſche e bc gewohnt. Man geht in ſolchen und in der hohen und würdigen Form vor ſich rechnung aufgemacht, aus der man ſich ein Bild von dem 2—. 9 oſete e 7 gehe, die Großmächten die ſich miteinander unterhalten, Aufmarſch des Centrums im kommenden Wahlwinter der Gewiſſenloſi keit 15 N chtloff e im Lande geziemen.(Lebh. Beifall auf allen Bänken mit Aus⸗ machen kann. Da lieſt man: e 2 0 5 mit den eigenen nahme der äußerſten Linken.) Wenn die Stunde ge⸗ „Von den 397 Reichstagswahlkreiſen latten am 1. De- bezüglichen ee„ 3 145 kommen ſein wird, werden wir, ſeien Sie überzeugt, zember 1905 nach der Tabelle 145 oder 36,5 Prozent eine[Sprache herausgetraut, und die drüben Erin e Dor⸗ nicht zögern, vor Ihnen zu erſcheinen und Ihnen zu überwiegend katholiſche. 252 oder 635 Prozent eine über en ſtellungen haben offenbar nichts gefruchtet; denn ſchon ſagen, was wir getan haben.“ wiegend evangeliſche Bevölkerung. Da nach der gleichen wieder liegt ein derartiger, dieſes Mal ganz beſonders In Madrid wird behauptet, daß zu der Zeit, wo * 1 36,36, die. 8 J ftrauriger Fall, eine 0 Nn Deutſchland ein Kriegsſchiff nach Agadir entſandte, Frank⸗ He bevölkerung aus machten, en richt die Wahl⸗ 22422 2 rei f f i i f 2 äu- kreiseinteilung ziemlich genau der konfeſſionellen Zuſam⸗ i Beſchießung eines Ausflugdampfers) T2. ist. 3 menſetzung der Reichsbevölkerung. Von beſonderem Inter⸗] Dor. Es liegen darüber folgende Berichte vor: hätte Deutſchland 4 58 ſein Kriegsſchiff den Krie, oder eſſe iſt, wie ſich die 145 überwiegend katholiſchen Wahl⸗— Thorn, 12. Juli. Ein Vergnügungsdampfer aus eine ſchwere Demütigung Spaniens verhindert N kreiſe auf die Parteien verteilen. Das Centrum vertritt 3 iſt, wie 0 nachträglich bekannt wird, von N 0 TFaiurkei 5 f von ihnen im gegenwärtigen Reichstage 102, außerdem ruſſiſchen Grenzſoldaten vor einigen Tagen beſchoſſen. War 5 J; vier Wahlkreiſe mit überwiegend evangeliſcher worden. Der katholiſche Geſellenverein hatte unter 5 5 5 Haß Le Parteien Erterenunder treibt bedenk⸗ Bevölkerung. An zweiter Stelle kommen die Polen mit Führung von Stadtpfarrer Gollnick einen Ausflug nach 1 15 Rien, 975 e e e. 17— 20 Vertretern überwiegend katholiſcher Kreiſe, dann die dem ruſſiſchen Orte Ciechoeinek unternommen. In. 1 d 5 1 eee e fraktionsloſen Elſaß⸗Lothringer mit acht, darunter fünf, kurzer Entfernung von der ruſſiſchen Grenze, aber auf 51 ermordet worden. Einem Gerücht zufolge ſoll der die vom elſäſſiſchen Centrum gewählt waren, ſich 5 deutſchem Gebiete, blieb der Dampfer auf einer Mord aus politiſchen Gründen erfolgt ſein.— Eine tür⸗ kiſche Studienkommiſſion iſt am Dienstag in Friedrichs⸗ aber nicht dem Reichstagscentrum angeſchloſſen Sandbank ſitzen. Als die Fahrgäſte verſuchten, an das a hatten. Die übrigen 15 überwiegend katholiſchen Kreiſe Land zu kommen, wurden von ruſſiſchen Grenzſoldaten hafen beim Grafen N ee eingetroffen. verteilen ſich auf folgende Parteien: Sozialdemokraten 6, mehrere Schüſſe abgegeben, worauf die Ausflügler be⸗ Afrika. Nationalliberale 5, Reichspartei 2 und Konſervative 2. Von ſtürzt zum Dampfboot zurückkehrten. Der Leiter des Marokko. dieſen 15 Wahlkreiſen entfallen zwei auf Elſaß⸗Lothringen, wo die Parteiverhältniſſe noch ſehr ungeklärt ſind, und fünf auf Weſtpreußen⸗Poſen, wo der deutſch-polniſche Ge⸗ genſatz ebenfalls beſondere Verhältniſſe geſchaffen hat. Ein weiteres Mandat(Kreuzburg⸗Roſenberg) iſt auf Grund eines alten Abkommens bisher vom Centrum den Konſervativen überlaſſen worden. Will man vom Centrumsſtandpunkt Vergleiche und Schlüſſe ziehen, ſo muß man vorerſt dieſe Wahlkreiſe außer Betracht laſſen und weiterhin beachten, daß ein großer Teil der öſtlichen Wahlkreiſe aus natio— nalen Gründen für das Centrum einſtweilen nicht in Frage kommt. Man ſcheidet daher zweckmäßigerweiſe die ſämt⸗ Ausfluges, Pfarrer Gollnick, ließ ſich hierauf ans Land bringen, um mit dem Offizier(11) zu unterhandeln. Sowohl die Fortſetzung der Fahrt mit dem Dampfer als auch das Ueberſchreiten der Grenze zu Fuß wurde kate⸗ goriſch verweigert, weil angeblich der Dampfer nicht angemeldet ſei. Als hierauf trotzdem ein Verſuch gemacht wurde, die Fahrt mit dem Dampfer fortzu⸗ ſetzen, wurden abermals Schüſſe abgegeben, im gan⸗ zen etwa ſieben, und zwar ſoll zuletzt ſcharf geſchoſſen worden ſein. Der Vorfall beſchäftigt vorläufig die Polizei, wird aber vorausſichtlich ein diplomatiſches Nachſpiel haben Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 11(Nachdruck verboten.) „Auch wir Neuen lieben die Natur, die Wahrheit, die un⸗ verhüllte, göttliche Nacktheit, das All und das Nichts in ſeiner Unausſprechlichkeit, die Selbſtindividualität des menſchlichen Ichs, die—“ Der Förſter ſchüttelte den Kopf. „Ja, ja, ich merke, daß du ſtudiert haſt. Darüber magſt du dich mit deinem Freunde unterhalten. In meinem alten Kopf geht das alles nicht mehr hinein. Du willſt fortgehen?“ unterbrach er ſich plötzlich, als er Otto den Hut aufſetzen ſah. „Ja, ich werde Robert wieder aufſuchen. Er iſt voran⸗ gegangen zum Ochſenwirt. Wir denken dort ein paar Be⸗ kannte aus der Stadt zu treffen, die mit uns nach Fernau ge⸗ fahren ſind. Apropos, Papa, es wird luſtig dort zugehen und mein Geld iſt alles für die Reiſe draufgegangen. Kannſt du mir nicht—“ Der Förſter ging, noch ehe Otto ausgeſprochen, langſam an den Schrank und nahm eine Rolle Geld heraus. „Schon recht, du ſollſt dir nichts abgehen laſſen. Zeige es ihnen von der Stadt, daß wir vom Lande es auch verſtehen, uns einen vergnügten Tag zu machen. Ich habe heute meinen Gehalt in Fernau erhoben und will dir gleich das Nötige für das nächſte Semeſter geben. Da nimm, aber ſei ſparſam damit!“ Otto ſtreckte die Hand aus und ließ triumphierend die ſchwere Rolle in ſeiner Taſche verſchwinden. Das ging ja beſſer, als er erwartet hatte, und während der Vater den Schrank wieder ſchloß, dachte er: „So, jetzt iſt uns geholfen. Aber die Mama muß auch noch herausrücken!“ „Und bleibe nicht zu lange!“ fügte der Förſter hinzu. „Gewiß nicht! Wes Löwenwirts Wagen iſt noch hier, und da er die gleiche Straße zurückfahren muß, werde ich ihn be⸗ nutzen, um ſchneller zum Ochſenwirt zu kommen. Adieu, Papal“ „Lebe wohl bis zum Abend!“ gab der Förſter ihm zurück. Dann ſchloß die Tür ſich hinter dem ſich Entfernenden. 3. Kapitel. Als der Student gegangen war, ſchritt Lorenz Reiner einige Augenblicke, wie um ſich zu ſammeln, ſchweigend auf und ab. Dann öffnete er die Tür und rief nach der Küche bin⸗ über:„Klara!“ Langſam, mit geſenkten Blicken kam das Mädchen herein. Der Förſter trat dicht vor ſie hin und blickte ſie ſcharf und prüfend an. „Kommſt du mit ſolchem Geſicht zu deinem Vater, Mädel? Dahinter ſteckt etwas anderes! Haſt kein reines Gewiſſen, was?“ „Doch, Vater!“ Sie ſah, den Blick erhebend, ihm voll und feſt in die Augen.„Ich bin mir keiner Schuld bewußt!“ „Dein Ausſehen ſtraft dich Lügen! Kannſt du mich doch nicht ruhig anſehen! Warum blickſt du ſchon wieder zu Boden? Dein Auge iſt trüb! Komm mir mit keiner Unwahrheit! Was haſt du mit dem Apoſtel, dem Hellborn, zu ſchaffen?“ „Wenn du es denn wiſſen willſt—“ Sie ſtockte und die innere Erregung ließ den ſchlanken Körper leicht erzittern. „Ich will es!“ herrſchte der Förſter ſie an. „So muß ich dir die Wahrheit ſagen, weil du ſie zu wiſſen verlangſt. Was ich vorhin ſprach, kam mir vom Herzen!“ Einen Augenblick ſchwieg der Förſter betroffen. Dann brach er aus: „Klara, Klara, auch du angeſteckt von dem Gifte dieſer neuen Zeit? O, meine Kinder ſtehen auf gegen mich! Das iſt der Fluch des Himmels, die S für unſere Sünden! Die Zeit will kommen, von der die Schrift ſagt: daß ſich die Kinder empören wider ihre Eltern!“ 3 Die Situation wird allmählich wirklich ernſt. So wird aus Elkſar gemeldet: Die Beziehungen zwiſchen den franzöſiſchen und ſpaniſchen Streitkräften in Elkſar, deren Feldlager nur zwei Meilen voneinander entfernt und nur durch einen Fluß getrennt ſind, werden von Tag zu Tag geſpannter. Nach dem Befehl Sylveſtres, de jedermann das Waffentragen verbietet, mit Ausnahm 57 14 der ſpaniſchen Soldaten, werden franzöſiſche Soldaten, ſobald ſie den Fluß überſchreiten, entwaffnet.— Der alte Räuberhauptmann Raiſuli ſoll nach Tanger abge⸗ reiſt ſein, um von dem Sultans vertreter El Gebbas Be⸗ fehle entgegenzunehmen. Das Mädchen faßte ſich; das ſchon begonnene Geſtändnis gab ihr Kraft und Mut, alles zu ſagen. „Jede Zeit, Vater, hat ihr Recht,“ erwiderte ſie, ihr Schlechtes und ihr Gutes. Wenn das Alte abſtirbt, muß das Neue kommen!“ „Und was iſt dieſes Neue?“ fragte der Förſter mit ver⸗ haltener Stimme. „Die Rückkehr zum Vergangenen, zur Einfachheit, zur Arbeit und Tugend!“ antwortete das Mädchen feſt. „Oho,“ meinte der Alte erſtaunt,„das klingt ja ganz anders als die Reden Ottos! Iſt aber auch nur eitel Wind und darum nichts als Wortgeklingel von Narren und für Toren! Aber, Mädel, das kommt nicht aus dir, das redeſt du einem andern nach!“ 5 „Ich leugne es nicht,“ entgegnete ſie ruhig.„Ich vernahm es aus ſeinem Munde!“ Der Förſter verfiel in ſeine alte Heftigkeit. „Verſtehe ich recht? Du hörteſt das aus dem Munde dieſes neuen Heiligen, des Apoſtels Hellborn, wie ſie ihn nennen? Du haſt ihn geſprochen?“ „Zürne mir nicht, Vater,“ bat das Mädchen,„ich habe es nicht gewollt, es geſchah gegen meinen Willen!“ „Was ſoll das heißen?“ grollte der Förſter.„Wenn die Weibsleute einen Mann begegnen, iſt es niemals gegen ihren Willen!“ „Auch er wollte es nicht, der Zufall jedoch fügte es, daß „Der Zufall fügt nichts,“ fiel der Vater ihr ins Wort,„es war Gottes Wille, der dich in Verſuchung führen wollte, dein Herz zu prüfen, und du— ich fürchte— biſt dem Böſen ins Netz gegangen!“ Klaras Augen leuchteten begeiſtert auf. „Nein, Vater, es iſt das Wort Gottes, das er predigt, in neuem Gewande in junger Form, doch der ewige, alte Kern!“ ſagte ſie. Fortſetzung folgt.) 58. General- Verſammlung der Katholiken Deutſchlauds in Mainz(6.—10. Auguſt) Betr. Karten für die festlichen Verauſtaltungen. Den verehrlichen Beſuchern des Katholikentages zur ge⸗ fälligen Kenntnisnahme, daß die Karten für die Teilnahme an den feſtlichen Veranſtaltungen ſchon jetzt zum Verſandt gelangen. Der Preis für eine Karte zur Rheinfahrt beträgt im Vorverkauf 2 Mk., für das Sartenfeſt 80 Pfg., bezw. für Inhaber einer Mitglieds-, Teilnehmer⸗, Damen⸗ oder Studentenkarte im Vorverkauf 50 Pfg. Karten zum Feſtmahl werden zum Preis von 450 Mk. das trockene Couvert ab⸗ gegeben. Wir erſuchen um recht baldige Aufgabe der Be⸗ ſtellungen. Die Karten werden auf beſonderen Wunſch nach Einſendung des entſprechenden Betrages nebſt Porto(Inland 30 Pfg., Ausland 60 Pfg.) an den Unterzeichneten oder unter Poſtnachnahme zuzüglich des Portos verſandt. Vom 1. Auguſt ab befinden ſich ſämtliche Bureaus der Kommiſſionen des Katholikentages in den Parterreräumen des Mainzer Stadt- theaters. Die Finanz- und Anmeldekommiſſion: Kommerzienrat Molthan. Politiſche Rundſchau. 17 lleber einen gemeinſamen Buß⸗ und Bettag im ganzen Reiche ſchweben augenblicklich zwiſchen den Einzel⸗ ſtaaten ausſichtsvolle Verhandlungen.— Zur Feſtlegung des Oſterfeſtes wird berichtet, daß die Regierung eine internationale Regelung für das richtige hält. 2: Vom Scheck⸗Stempel, eine der in den beiden letz⸗ ten Steuerreformen des Reiches geſchaffenen neuen Steu⸗ ern, hörte man ſeit langem nichts mehr, wohl, weil ſeine Bedeutung zu gering war, auch die Einführung des Poſt⸗ ſcheckweſens Wirkungen auf das private Scheckweſen ſchuf, die ſich nicht ohne weiteres abſchätzen l'eßen. Die Geld⸗ verteuerungen um die Quartalsabſchlüſſe herum haben die Sache aber wieder ſpruchreif werden laſſen. Darum hat ſich der Zentralverband des deutſchen Bank und Bankiergewerbes mit dieſer Frage beſchäftigt und glaubt, daß der Erfolg der Bemühungen um Ver⸗ breitung des bargeldloſen Zahlungsverkehrs durch den Scheckſtempel weſentlich beeinträchtigt werde. Andererſeits hält er es im Intereſſe der Erſparung barer Zahlungsmittel für unerläßlich, daß bei der bevorſtehenden geſetzlichen Regeſung des Poſtſcheckverkehrs die bisherigen allzu hohen Gebührenſütze eine erhebliche Er mä ßigung finden und daß der Anſchluß an den Reichsbankgirover⸗ kehr durch Stellung minder rigoroſer Anforderungen hin⸗ ſichtlich des zu haltenden Mindeſtguthabens erleichtert wird.— In den Betrieb des Poſtſcheckweſens kann man heute noch nicht tief genug hineinſehen. Man weiß nur, daß bei dem heutigen Stande der Barbeſtände bei den Poſtſcheckämtern die Poſt an den zinslos bei ihr lagern⸗ den Kapitalien fortlaufend etwa 4 Millionen Mark an Zinſen erſpart. Eine Herabſetzung der Gebühren wäre natürlich, wenn möglich, für das gewerbliche Leben von ungeheurem Vorteile. 5 :: Die rieſenhafte Weiterentwickelung des Poſtſcheck⸗ weſens kommt auch in der neueſten Statiſtik zum Aus⸗ druck. Die Zahl der angeſchloſſenen Firmen iſt auf 56 990 geſtiegen. Im Juni wurden 992½ Millionen, al ſo faſt eine Milliarde, Gutſchriften verbucht. 115,3 Mell. Mark lagerten zinslos bei den Poſtſcheckämtern. Kirche und Schule. Die Geſundheit des Papſtes iſt ungeachtet der drückenden Hitze in den letzten Tagen ausgezeichnet. Die Kollektivaudienzen ſind nach wie vor, mit Ausnahme einer Gruppe von Erſtkommunikanten, die der Papſt aus⸗ drücklich zu ſehen wünſcht, ſuspendiert, aber nicht aus Geſundheitsrückſichten, ſondern aus den bekannten ande⸗ ren Gründen. Ein neues Unterrichts⸗Experiment bedenklichſter Sorte wird aus dem liberal angehauchten Augsburg berichtet. Danach ſoll im Augsburger Realgymnaſium die „Weltſprache Eſperanto“ als Wahlfach eingeführt werden. Die Phantaſten, die da glauben, eine„Weltſprache“ ſchaffen zu können— als ob eine Sprache nicht ein Pro⸗ dukt langer Entwicklung, durch unzählige Zufälligkeiten und Beſonderheiten beeinflußt, wäre!— betreten damit zum erſten Male amtlichen Boden. In der franzöſiſchen Angelegenheit entſchied in Rom die damit betraute Kongregation, daß der franzöſiſche Klerus zur Sammlung des Kultuspfennigs verpflichtet ſei. In einzelnen Diözeſen beſitzen die Biſchöfe mangels der Sammlung des Kultuspfennigs nicht genügend Mittel, um die Gehälter des Klerus auszahlen zu können. Europäiſches Ausland. Frankreich. * Mit den in Afrika ſtehenden Soldaten hat die Heeresverwaltung andauernd ihre liebe Not: Im Arſenal von Algier weigerten ſich die Soldaten mit der Begrün⸗ dung, daß ſie allzuſehr angeſtrengt würden, ihren Dienſt zu verrichten. Zwei Rädelsführer wurden mit 30 Tagen Gefängnis, die übrigen Soldaten mit 14 Tagen Arreſt beſtraft. Rußland. * Das Zarenpaar wird Ende Juli in Dänemark ein treffen, um dem däniſchen Königspaar einen drei Tage währenden Beſuch auf Schloß Fredensborg abzuſtatten. Der Zar wird mit ſeiner Familie in Helſingför an Bord der kaiſerlichen Jacht„Standart“ eintreffen. Zeppelin nur Nachahmer? In einem Augenblick, da die Zeppelinbegeiſterung im Teutoburger Walde ſogar an der Unfallſtätte eines Zeppelin⸗Luftſchiffes ein Tenkmal errichten läßt, mutet es etwas eigenartig an, daß von ernſthaften Leuten die Be⸗ hauptung vertreten wird, Zeppelin ſei nur Nachahmer des Oeſterreichers Schwarz. Maximilian Harden hat die Sache angeſchnitten, und als Zeppelin ihm dann ſchrieb. er habe bereits 1894 ſein Syſtem einer vom Kaiſer ernannten Prüfungskommiſſion vorgelegt, da führt er, Harden, folgendes aus: Der Holzhändler David Schwarz kam als erſter auf Gedanken, ein lenkbares Luftſchiff aus ſtarrem Stoff„ Er ſtudierte, zeitweiſe als Arbeiter verkleidet, mehrere Alu⸗ miniumfabriken und legte ſein Projekt 1890 dem öſter⸗ reichiſchen Kriegsminiſter vor. Da die öſterreichi⸗ ſche Regierung die notwendigen Geldmittel nicht zur Ver⸗ fügung ſtellen konnte, wurde Schwarz ruſſiſcher Regierungs⸗ ingenieur und baute 1892 in Petersburg ſein erſtes Luft⸗ ſchiff, das aber nicht mit Gas gefüllt werden konnte, da ſchlechtes Material geliefert worden war. Schwarz wandte ſich dann nach Berlin, wo ſein Projekt eines Aluminium⸗ lenkballons von achtzig Metern Länge und zwölf Metern Breite gutgeheißen wurde. Die Militärbehörde verſprach, den Ballon bei erfüllten Erwartungen für 300000 Mark anzu⸗ kaufen. Am 13. Januar 1897 wurde Schwarz zum Probe⸗ flug telegraphiſch von Wien nach Berlin berufen. Er ſtarb kurz nach Empfang der Deveſche auf offener Straße am Herz⸗ chlag. Seiner Witwe, Frau Melanie Schwarz, wurde auf Befehl des Kaiſers die Vorarbeit und Demonſtration im Luftſchiffervark anvertraut. Das Luftſchiff ſtieg am 3. No⸗ vember 1897 auf dem Tempelhofer Felde auf. Die Führung war den Offizieren nicht erlaubt und deshalb einem jüngeren Maſchiniſten überlaſſen worden. Das Luftſchiff wurde bei zu cher Landung zerſtört. Graf Zepvelin war bei dieſem Probeflug zugegen. Sein Patent vom 31. Auguſt 1895 ſpricht weder von Aluminium noch von einer Verbindung der beiden Gondeln, die vier Monate ſpäter einem Amerikaner patentiert wurde. Er hat erſt nach Schwarzens Tode ein Luftſchiff gebaut und Alu⸗ minium ſowie Propeller von den gleichen Fabriken wie Schwarz bezogen. Am 10. Februar 1898 haben Graf Zeppelin und Kommerzienrat Karl Berg in Stuttgart mit Frau Schwarz zwei Verträge geſchloſſen. Durch den erſten Vertrag erwarb Herr Berg das Recht, über die„ihm mit den Schwarzſchen Erben gemeinſchaftlich ge⸗ hörigen patentierten und nichtpatentierten Erfindungen“ in Deutſchland frei zu verfügen. Durch den zweiten Ver⸗ trag ſicherte Graf Zeppelin der„Geſellſchaft zur Förderung der Luftſchiffahrt“ das Vorkaufsrecht für die den Schwarz⸗ ſchen Erben außerhalb des Deutſchen Reiches zuſtehenden Rechte.“ Nach Hardens Mitteilungen hat die Geſellſchaft, die nach den mißglückten Verſuchen des Grafen Zeppelin im Sommer und Herbſt 1900 aufgelöſt wurde, ihre Verpflichtungen gegen⸗ über Frau Schwarz nicht erfüllt. Die Sache muß die Oeffentlichkeit weiter intereſſie⸗ ren, damit feſtgeſtellt werde, was daran iſt. Vielleicht hat man es, wie ſchon ſo oft, ſo auch hier mit einem Zuſammentreffen zweier Erfinder auf demſelben Gedan⸗ ken zu tun. Iſt doch auch feſtgeſtellt worden, daß die rechneriſche Formel für die beſte Ballonform bereits 10 Jahre vor Zeppelin von Hermann Ganswindt gefunden worden iſt. Praktiſch freilich iſt die Sache ohne Belang: denn die Ueberlegenheit des Parſevaltyvs(„halbſtarr“) und des Großtyvs(„unſtarr“) über die ſtarren Zeppelin⸗ ballons ſteht heute ja ohnehin trotz aller Zeppelinbe⸗ geiſterung unbeſtreitbar feſt. Wenn das ſo weitergeht )( Der Komet des verfloſſenen Jahres hat uns eine lange Periode fortlaufender Witterungsſtörungen gebracht, die ſich gegenwärtig in einer wahrhaft afrikaniſchen Glut⸗ hitze äußert, die den„Zurückgebliebenen“ in den Groß⸗ ſtädten das Leben möglichſt ſauer macht. Beſonders die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die bekanntlich unter den bedenklichſten Stürzen zwiſchen Hitze und Kälte leiden, werden ſeit einiger Zeit kläglich heimgeſucht. und es iſt, was das Schlimmſte iſt, kein Ende abzuſehen. Allen Hoffnungen zum Trotz dauert die Hitze ungemindert fort. Hunderte von Erkrankungen und viele Todesfälle ſind zu verzeichnen. Der Eis⸗ mangel macht ſich immer ſchlimmer fühlbar. Die Preiſe für Lebensmittel ſind auf das dreifache geſtiegen. Alle dieſe Umſtände vermehren das allgemeine Leiden. Man leſe folgende Einzelheiten: Newyork, 12. Juli. Die neue Hitzwelle hat ſich ſehr raſch ausgebreitet und ſich wie ein Alp auf die von den Erſchlaffungen der kaum entwichenen vori⸗ gen Hitzperiode noch nicht erholte Bevölkerung gelegt. Das Thermometer iſt von Stunde zu Stunde geſtiegen. In den Straßen von Newyork betrug um 2 Uhr nach⸗ mittags die Temperatur mehr als 36 Grad Celſius im Schatten, und die Sanitätsbehörden mußten binnen ganz kurzer Zeit 13 Todesfälle melden. Die großen Eisfabriken und Eisläger ſehen ſich mit Beſtellungen überhäuft, die ſie gar nicht ausführen können. In den Reſtau⸗ rationen hat man an verſchiedenen Stellen Eisſtücke aufgelegt, und um ſie, in deren Nähe es friſcher iſt, gruppieren ſich die Gäſte. Die Pferde ſtürzen in den Straßen nieder, wenn ſie nicht einen Eisbeutel auf dem Kopfe tragen. Man ſieht allerlei phantaſtiſche Arten von Kopfputz für die Pferde. In den Bars wird kein Alkohol mehr getrunken. Einige wenige Perſonen trinken eiskaltes Bier. Ueberall ſteht als Reklame an den Reſtaurationen und Lokalen das Wörtchen„Eis“ an⸗ geſchlagen, das jetzt mit magiſcher Kraft alle Vor⸗ übergehenden anlockt, da es die einzige Linderung bei dieſer großen Qual verheißt. Unter den Perſonen, die am Dienstag in Boſton der Hitze erlegen ſind, befindet ſich auch der Marquis Debouthillier Chavigni, ein franzöſiſcher Literaturpro⸗ feſſor, der kürzlich für die Havard⸗Univerſität ernannt wurde. In Chicago, 2000 Kilometer weiter im Innern. iſt die Hitze ebenfalls bedeutend geſtiegen. Fünfzehn Er⸗ wachſene und fünfzehn Kinder ſind der Hitze erlegen. Hunderte von Autos ſind früh morgens nach den Ufern des Großen Sees abgefahren, an denen wenigſtens noch einige Erfriſchung möglich iſt. Etwa 60000 Bewohner der Stadt bringen die Nächte außerhalb ihrer Wohnun⸗ gen zu. Zu alledem kommt nun noch eine bedenkliche Annüherung der Glutwelle nach Europa. Aus England liegen folgende Mitteilungen vor: — London, 12. Juli. In Oſterley Park in Middleſſex erreichte das Thermometer geſtern 48 Grad Celſius in der Sonne. In London war es nicht ſo heiß; ob⸗ wohl auch hier in der Sonne das Thermometer bis auf 41 Grad ſtieg, betrug die höchſte Temperatur im Schatten doch„nur“ 35 Grad, was der friſchen See⸗ briſe zuzuſchreiben war. Schreckliche Eſenbahntataſtrophe. 30 Paſſagiere tot. In den Vereinigten Staaten ſtürzte der Expreßzug nach Boſton unterwegs einen Viadukt hinunter. Dabei wurden etwa 30 Perſonen getötet und viele verletzt. Die Lokomotive und fünf Wagen fielen 30 Fuß tief auf das Straßenpflaſter und wurden zertrümmert. In der erſten Verwirrung konnte die Zahl der Ver⸗ letzten nicht feſtgeſtellt werden. Sie wird aber ſehr hoch angegeben. Es iſt wahrſcheinlich, daß Straßenpaſſanten von den herabſtürzenden Wagen getötet worden ſind. Die Straße ſelbſt bietet ein erſchreckendes Bild der Verwüſtung dar. Die Wagen ſind ineinander geſchoben. Militär iſt herbeigerufen worden, um bei den ſchwierigen Rettungs- arbeiten mit zu helfen. Aus Nah und Fern. — Lampertheim, 12. Juli. Bei Benützung einer Schiffsſchankel, die anläßlich des Kreisfeuerwehrfeſtes in Bür- ſtadt aufgeſtellt war, verunglückte der hier wohnende Maurer Vaul Kindler, indem er aus der Schaukel ſtürzte und ein Bein brach.— Am Samſtag Abend hat der Altrhein wieder ein Opfer gefordert. Der 15 Jahre alte Sohn Heinrich des Nachtſchutzmanns Klingler badete mit noch mehreren Kameraden und verſank plötzlich lautlos im Waſſer. Wie man hört, beging der junge Mann die Unvorſichtigkeit, in erhitztem Zu⸗ ſtand zu baden. Die Mitbadenden verſuchten zwar ſofort, ihn zu retten, doch war alle Mühe vergeblich.— Der 30 Jahre alte Gärtner Heinrich Herweck aus Lampertheim, der am 6. d. Mts. im Durlacher Wald von zuei Zuhältern überfallen und beraubt worden ſein wollte, mußte, nachdem ihm die Unwahrſcheinlichkeit ſeiner Behauptung auf den Kopf zugeſagt, eingeſtehen, daß er weder überfallen, geſchlagen noch beraubt wurde, ſondern die ganze Geſchichte erfunden habe. Er wurde verhaftet. — Heppenheim, 12. Juli. Am 10. Auguſt können die hieſigen barmherzigen Schweſtern auf eine 50 jährige Tätigkeit in unſerer Stadt zurückblicken. Wie viel Not und Sorge haben dieſe Engel der Barmherzigkeit während ihrer langen Tatigkeit gelindert! — Worms, 12. Juli. Herr Arbeiterſekretär Engel⸗ mann wird einer Meldung der„Mainzer Volksztg.“ zufolge nach Mainz überſtedeln, um dort in gleicher Eigenſchaft tätig u ſein. f— Darmſtadt, 12. Juli. In der bekannten Herd- fabrik von Gebr. Röder iſt Sonntag gegen 5 Uhr ein Groß- feuer ausgebrochen, das ein Werkſtattengebäude mit Magazin zum größten Teile vernichtete. Nach dreiſtündiger Tätigkeit gelang es der Feuerwehr, den Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Der Schaden iſt bedeutend. Der Betrieb wird vorausſichtlich keine Unterbrechung erfahren. * Groß ⸗Auheim, 12. Juli. Hier verſuchten Diebe, den Geldſchrank der Bürgermeiſterei, in dem 36 000 Mark aufbewahrt wurden, zu erbrechen. Als ihnen das nicht ge⸗ lang, begnügten ſie ſich mit 5 Flaſchen Wein und einigen alten Jacketts der Bürobeamten. — Klein⸗Auheim, 12. Juli. Das kaum 6 Jahre alte Töchterchen des Arbeiters Burbach, das in Abweſenheit der Mutter das Herdfeuer mit Petroleum anfachen wollte, geriet mit ſeinen Kleidern in Brand. Ehe Hilfe zur Stelle ſein konnte, erlag das halbverkohlte Mädchen den dabei er⸗ littenen Verletzungen. — Lauterbach, 12. Juli. Infolge eines Stiches einer giftigen Fliege iſt ein 17jähriger Burſche aus Gunzenau im Krankenhauſe zu Lauterbach au Blutvergiftung geſtorben. — Offenbach, 12. Juli. Die hieſige Kriminalpolizei hat in Gemeinſchaft mit der Frankfurter Polizei Mitglieder einer weitverzweigten anarchiſtiſchen Verbrecherbande, die zahl⸗ reiche Einbrüche begangen hat, verhaftet. Kürzlich wurde in Frankfurt ein Anarchiſt namens Bräuning verhaftet, als er Silber verkaufen wollte, über deſſen Herkunft er ſich nicht ausweiſen konnte. In Offenbach wurde darauf der Schloſſer Elſenreich verhaftet, der auch als Anarchiſt bekannt iſt und wie Bräunig Kolportage betreibt. Auf andere Mitglieder der Bande wird noch gefahndet. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 13. Juli. — Verſammlung des kath. Mäuner-Vereins. Auf die Einladung zur Abſchiedsfeier für Herrn Kaplan Schumacher hatten ſich am Sonntag nachmittag an 200 Mit⸗ glieder des kath. Männer⸗ und Arbeiteroereins im Gaſthaus „Zur Vorſtadt“ eingefunden. Nachdem der Praäͤſident des Männervereins die Erſchienenen begrüßt und ihnen die mit Beifall aufgenommene Mitteilung gemacht hatte, daß die Ver⸗ ſetzung des Herrn Kaplan Schumacher nachträglich wieder rück⸗ gängig gemacht worden ſei, ſprach Herr Kaplan Dr. Neun⸗ dörfer über Biſchof Kettelers Auffaſſung von der ſozialen Frage. Der Referent hob dabet beſonders hervor, wie Biſchof Ketteler eine wirkliche Hebung der ſozialen Uebel nur dann für möglich hielt, wenn durch Stttlichkeit und den chriſtlich⸗ katholiſchen Glauben die menſchlichen Leidenſchaften im Zaum gehalten würden. Darauf erläuterte der hochw. Herr Pfarrer das neue heſſiſche Landtagswahlgeſetz und mahnte, ſchon jetzt mit der entfernteren Vorbereitung für die im November ſtatt- findende Neuwahl zu beginnen. Nachdem ſchließlich noch Herr Kaplan Schumacher für das zahlreiche Erſcheinen gedankt hatte, ſchloß um 6 Uhr die ſehr angeregt verlaufene Verſammlung. — Die Zuſammenkuuft der Mitglieder der Württ. Privat⸗Kranken⸗ und Sterbekaſſe Stuttgart, welche am Sonn⸗ tag im„Roten Kreuz“ ſtattfand, beſchloß, nachdem über 30 Mitglieder beiſammen ſind, am hieſigen Platze eine örtliche Verwaltungsſtelle zu errichten. Es können nunmehr Krank⸗ meldungen wie auch Unterſtͤtzungsanſprüche am hieſtgen Platze ſelbſt erledigt werden. Nähere Auskunft wird im Gaſthaus zum roten Kreuz erteilt. — Die heißen Tage der letzten Woche haben in unſeren Feldern wahre Wunder bewirkt. Die wogenden grüren Getreidefelder färbten ſich innerhalb einiger Tage goldgelb; ein Zeichen, daß die Ernte nun beginnen kann. Und ſie ſind bereits an der Arbeit, die Schnitter und Schnit⸗ terinnen. Unter den wuchtigen Hieben der Senſen und Sichel fallen jetzt Milllonen von Halmen. Die Aehren ſind voll und die Körner vielfach ſchon ziemlich hart. Allen Vorzeichen nach liefert die Getreideernte ein ſchönes Erträgnis. Bald ſchn ir Engel nge dat titg tin Hetd⸗ . Gtoß⸗ Nagazn Agkett d zu he neh witd ten Diebe 900 Mak nicht ge· D Anigen 6 Jute bweſenhelt n voll, zut Stell dobel er⸗ Siſches Gunznau gettorben. malpoltzt Mitglieder le zahl⸗ nuthe in „ als er ſic nic Schleſſer it und lleber der . Jil. Bettiub. n Kaplan 200 Mi- Oahauz ident deb 1 d t die Bl, cher lit k. Naur ſofalen i B chf nut donn gufli⸗ 0 um Harter n jeßt er ſtatt och Hert nt halle mug. u Burt. 1 Chun ibn 50 dle . eau 1 Gaſthuls ſahen 25 1 dl u lm Gaal, 10 Sc I ul nchen Feld werden die ſchwankenden, hoch mit Garben beladenen Wagen in den Gehöften einfahren, um den Lohn fleißiger Arbeit zu bergen. Aber auch die Futterfrüchte und Tabak haben ſich in letzter Zeit ganz enorm entwickelt. Die Kartoffeln ſtehen ebenfalls ſehr ſchön. Falls der Wettergott nichts mehr ver⸗ dirbt, ſo ſteht für den Landmann ein ertragrelches Jahr in Aus ſicht. — Große Hitze ſollen wir nach Meldungen der Seewarte in den nächſten Tagen zu erwarten haben. Infolge welteren Beſtandes des intenſiven Hochdruckgebiets über Mit- teleuropa ſtellt die Seewarte große Hitze in Ausſicht. An vielen Stationen des deutſchen Reiches überſtiegen die Maxi⸗ maltemperaturen ſchon 35 Grad Celſius im Schatten. Sommerkleider. Die Hitze zwingt uns gebieteriſch, im Julimond leichtere Kleider zu tragen als ſonſt. Die ſchweren Winterſtoffe würden uns in der Sonnenglut unerträglich dün⸗ ken, wenn auch hier und dort die Bauern noch mit Vorliebe ihren Schafpelz auch im Sommer tragen, weil ſie meinen, daß durch dieſen— die Hitze nicht hindurchdringe. Der moderne Menſch aber verlangt im Sommer leichtere Gewänder in hellen Farben, die die Sonnenſtrahlen nicht ſo gewaltſam auf ſich konzentrieren, wie die dunklen Stoffe. Die Damen kleiden ſich jetzt ſo duftig und luftig wie möglich, weiß oder bunt. Dazu ein leichtes Hütchen auf dem Kopf. Auch die Herren treten in hellem Grau oder gar in ſchneeiger Weiße auf. Der Filzhut iſt vom Strohhut oder von der Sport⸗ ü verdrängt worden, und ein leichter, bunter Lederſchuh ſtändigt die ſommerliche Ausrüſtung. Wer ganz prak⸗ ſch und hygieniſch denkt, der geht jetzt in Leinen gekleidet — es braucht nicht gleich Sackleinen zu ſein. Der kennt aber in dieſer Zeit auch keinen ſteifen Kragen und 7 ſtärktes Hemd. Allenfalls legt er ſich noch für alle Fälle einen Staubmantel bei, der Herren und Damen in gleicher Weiſe nützlich iſt. Zur Toilette der Damen kommt natürlich noch ein von Spitzen umwehter Sonnenſchirm und eine ganze Auswahl von Handſchuhen in allen Farben. Aber alles muß recht leicht gefertigt ſein und dem Körper Bewegungsfrei heit erlauben. Aus Stadt und Land. * Unwetter in Süditalien. Ein heftiger Sturm hat an der ſizilianiſchen Küſte gewütet und die Hafen⸗ ſtadt Catania arg mitgenommen. Mehrere Häuſerviertel ſind von dem aufgepeitſchten Meer vollkommen über⸗ ſchwemmt worden. Eine große Anzahl von Fiſcherbooten, die im Hafen lagen, hat Schiffbruch erlitten. Vier Fiſcher ſind dabei ertrunken. Auch Sardinien iſt von dem Sturm heimgeſucht worden. Zwei Leute, die auf dem Felde mit Erntearbeiten beſchäftigt waren, wurden vom Blitz getötet. * Die Hitze in Amerika wächſt ſich zu einer wahren Kataſtrophe aus. Die Temperatur in Newyork betrug am Montag nachmittag 36 Grad Celſius. Es wehte am Nachmittag Südweſtwind. Es ereigneten ſich Hunderte von Hitzſchlägen, davon 20 tödlich. Die Hitzewelle reicht bis weit nach Kanada hinein, von wo ſogar 40 Grad Wärme gemeldet werden. Auch Frankreich leidet ſehr unter der Hitze. Aus Lyon in Südfrankreich wird berichtet: Infolge der Hitze ſind am Montag 4. in der Umgegend von Lyon 6 Per⸗ ſonen am Hitzſchlage erkrankt, eine Perſon iſt bereits geſtorben. Auch in anderen Städten Südfrankreichs ſind durch die Hitze zahlreiche Perſonen erkrankt. * Mord oder Unglücksfall. In Nippes bei Köln fand man am Montag auf einem zwei Meter hohen Bretterzaun die Leiche eines Mannes der beſſeren Kreiſe im Alter von etwa 25 Jahren. Man nimmt an, daß es ſich um einen Mord handelt. Es iſt aber auch möglich, daß der Getötete über den Zaun klettern wollte und dabei mit dem Kopf zwiſchen zwei Latten ge⸗ riet; bei ſeinem Bemühen, ſich freizumachen, mag er dann vielleicht erſtickt ſein. Die Leiche weiſt ſchwere Verletzun⸗ gen am Kopf, Hals und an der Bruſt auf. * Wahnſinnstat einer Mutter. In Ludwigs⸗ hafen a. Rh. hat ſich am Sonntag eine Familientragödie abgeſpielt, die den Tod zweier Menſchen zur Folge hatte. Dort fand der Schreiner Schemenau, als er nach Hauſe kam, ſeine Wohnung verſchloſſen vor. Als er nach vergeblichem Klopfen die Wohnungstür erbrach, fand er ſeine Frau und ſeinen vjerjührigen Knaben erhängt vor. Die Frau hatte in einem Anfall von Geiſtesſtörung erſt den Knaben und dann ſich ſelbſt erhängt. * Frauenmord im Taunus. Der Kriminalpolizei in Frankfurt a. M. iſt es raſch gelungen, einen Mord aufzuklären, der am Donnerstag abend in Nieder ⸗ Mörlen im Taunus verübt wurde. Dort wurde die 61 jährige Frau des Ziegeleibeſitzers Walter in Abweſen⸗ heit ihres Gemahls anſcheinend von zwei Perſonen in ihrer Wohnung überfallen und mit einer Schnur er⸗ droſſelt. Als die Frau tot war, erbrachen die Täter einen Schreibtiſch und raubten 360 Mark. In Sachſen⸗ hauſen wurde der 19 jährige Schmied Heinrich Wolf aus Nieder-Mörlen verhaftet. Er geſtand, gemeinſam mit dem 22 jährigen Chauffeur Wilhelm Erb und mit ſeiner Schweſter Käte Wolf die Tat in Nieder⸗Mörlen begangen zu haben. Erb war inzwiſchen mit Käte Wolf nach Kolmar abgereiſt. Frankfurter Kriminalbeamte fuhren ſofort dorthin nach und verhafteten dort beide Perſonen auf der Straße. Das Mädchen geſtand ein, im nahegelegenen Walde Wache gehalten zu haben. Wolf gab bei ſeiner Vernehmung vor dem Unterſuchungsrichter an, ſeine Schweſter Käte ſei die Anſtifterin zum Verbrechen geweſen. * Familientragödie im Erzgebirge. In der ſächſi⸗ ſchen Stadt Hohenſtein⸗Ernſtthal hat ſich ein Familien⸗ drama abgeſpielt. Dort vergifteten ſich aus Gram über den Tod ihres dreijährigen Kindes die Hebamme Neubert und ihre Ehemann durch Einatmen von Leuchtgas. Die 20 jährige Tochter des Ehepaares folgte ihren Eltern in den Tod nach, indem auch ſie ſich mit Gas vergiftete. Einer der in die Nordſee geſtürzten franzö ſiſchen Luftſchiffer iſt am Montag vormittag am Herrenbade⸗ ſtrande der Inſel Juiſt angetrieben worden. Großfeuer in Holland. In Zaandam brach ein furchtbarer Brand aus. Eine Familie, beſtehend aus Vater, Mutter und vier Kindern, verbrannten; neun Häuſer fielen dem Brande zum Opfer. „ Ehetragödie eines italieniſchen Oberſten. Ter 72⸗ jährige Oberſt Ferrari, Direktor der italieniſchen Waffen⸗ fabrik in Fes, der ſich in Italien zur Erholung aufhält, verübte in Rom in einem Wahnſinnsanfall Selbſtmord, nachdem er vorher ſeine Frau getötet hatte. Die Hitzglut in London. In London herrſchte am Sonntaa eine Temperatur bis zu 36 Grad Celſius. In Cowes auf Wight ſtieg die Hitze bis auf 33 Grad, eine Temperatur, die dort noch nie feſtgeſtellt wurde. In Brighton zeigte das Thermometer zeitweilig 30 Grad Celſius. In der Provinz fielen der Hitze drei Per⸗ ſonen zum Opfer. zel Drei ruſſiſche Bäuerinnen verhungert! In Peters⸗ burg ſtarben drei Bäuerinnen, die der Sekte der„Geiß— ler“ angehörten, den Hungertod. Veranlaſſung war ein Befehl der„heiligen Darja“, die von der Sekte als Heilige verehrt wird. Ihr eigentlicher Name iſt Smir⸗ nowa. Dieſe Frau legte jenen drei Bäuerinnen eine 21tägige ſtrenge Faſtenzeit auf. Die betörten Weiber folgten dem Befehl, ſtarben aber ſchon vor Ab- lauf der Friſt an Hunger. *. 275 Paſſagiere ertrunken! Nachträglich einge⸗ laufene Berichte über die Strandung des Dampfers „Santa Roſa“ an der kaliforniſchen Küſte ergaben, daß die Kataſtrophe bedeutend mehr Opfer an Menſchenleben gefordert hat, als urſprünglich gemeldet wurde. Verur⸗ ſacht wurde das Unglück dadurch, daß ein ſtarker Schein⸗ werfer, den in der Nähe der Strandungsſtelle beſchäf⸗ tigte Babhnarbeiter benutzten, von dem Steuermann der „Santa Roſa“ für das Leuchtfeuer von Pintu Ar⸗ guello gehalten worden war. Da der durch die Stran⸗ dung verurſachte Schaden des Schiffes anfänglich unbe⸗ deutend erſchien, machte der Kapitän keine Verſuche, die Paſſagiere zu landen. 955 den frühen Morgenſtunden er⸗ hielt das Schiff aber durch den ſtarken Seegang einen Riß, der die vollkommene Spaltung des Dampfers her⸗ beiführte. Die gänzlich unbewohnte Küſte ließ alle Not⸗ ſignale unbeantwortet. Das zuerſt ausgeſetzte Boot wurde in der Brandung zerſchmettert. Der dritte Maſchiniſt erreichte ſchwimmend das Land mit der Ret⸗ tungsleine, deren geſchickte Anwendung die Bergung von 192 Paſſagieren ermöglichte. Der Reſt der Paſſagiere, der ſich auf 275 belief, iſt ertrunken. Die Ueberlebenden wur⸗ den in völlig erſchöpftem Zuſtande nach Santa Barbara gebracht. Scher; und Ernit. — Eine unbeſtellbare Schildkrötenſendung. Eine gewiß ſeltene unbeſtellbare Sendung kam dieſer Tage auf dem Poſt⸗ amt in Adelsheim in Baden an. Es liefen vier Körbe ein, deren jeder vier große Schildkröten enthielt. Die Sendungen waren in Trieſt aufgegeben worden mit dem Vermerk, ihren Inhalt bei Verweigerung der Annahme ſofort zu verkaufen. Da der Adreſſat tatſächlich auch nicht ermittelt werden konnte, wurden die Tiere das Stück zu einer Mark losgeſchlagen, ſo daß wenigſtens die Nachnahme von 16 Mark gedeckt wer⸗ den konnte. Drei entbehrliche Inſpektoren.. Einem Poſtdi⸗ rektor des Frankfurter Bezirks ging unlängſt die Aufforde⸗ rung zu, zu prüfen, ob es nicht möglich ſei, einige Unter⸗ beamtenſtellen in ſeinem Poſtamte eingehen zu laſſen. Kurzer⸗ hand ſchrieb der wackere Beamte der höheren Inſtanz zurück: „Unterbeamten kann ich keine entbehren, aber drei Inſpek⸗ toren können Sie haben.“ Hitze und Eiſenbahnſchienen. Wie die Hitze auf die Eiſenbahnſchienen wirkt, geht am beſten aus der Tat⸗ ſache hervor, daß das eine Gleis Friedberg— Niederwöllſtadt ſich nachmittags durch die Ausdehnung infolge der Hitze ſo verworfen hatte, daß es unfahrb ar wurde. Ueber zwei Stunden dauerte der eingleiſige Betrieb zwiſchen den beiden Stationen. Eine eigenartige Erfindung. Aus Kazanitz im Kreiſe Löbau wird dem Weſtpr. Volksblatt geſchrieben: Hier hat der Maſchinenformer Zuralski, der 6 Jahre hindurch in Weſt⸗ falen ſeinem Handwerke nachgegangen iſt, eine Maſchine kon⸗ ſtruiert, die nur mit kaltem Wa.ſſer in Bewegung geſetzt werden kann. Bewundernswert iſt die eigenartige Kon⸗ ſtruktion dieſer neuen Erfindung, die das verbrauchte Waſſer ſtets zu neuer Kraft gebraucht, ſo daß die einmalige Ladung der Maſchine genügt, um ſie auf längere Zeit in Bewegung zu ſetzen. Der durch allmähliche Er⸗ wärmung des Waſſers entſtehende Verluſt wird durch einen Reſervekeſſel ſtets erſetzt, ſo daß immer dieſelbe Kraft vor⸗ handen iſt. Nach der Angabe des Erfinders ſoll die Maſchine nach Vervollſtändigung mehrere hundert Pferdekräfte haben. Die Patentierung dieſer Waſſermaſchine iſt bereits beantragt. Ein praktiſcher Wert iſt dieſer eigenartigen Erfindung wohl kaum beizumeſſen, bevor man nicht nähere Einzelheiten dar⸗ über erfährt. Die ſogenannte pervetuum mobile⸗Idee iſt ja bekanntlich weiter nichts als Spielerei. Der Hut der Soubrette. Prinzeſſin Auguſt Wilhelm war dieſer Tage, ſo berichtet das„Berl. Tagebl.“, im Neuen Schauſpielhaus, um ſich„Die keuſche Suſanne“ anzuſehen und anzuhören. Fräulein Sari v. Petraſz ſang die Titel⸗ rolle und gefiel der prinzlichen Zuſchauerin auf das Beſte. Noch beſſer aber gefiel ihr der Hut, den Fräulein v. Petraſs trug, ein ganz unwahrſcheinlich herrlicher Hut der neueſten, alſo der größten Faſſon. Kurz entſchloſſen ließ ſich Prin⸗ zeſſin Auguſt Wilhelm die charmante Soubrette in die Loge kommen, beglückwünſchte ſie ſowohl zu ihrer ſchauſpieleriſchen Leiſtung, als auch zu ihrem Prachthut, und ließ ſich die Adreſſe der betreffenden Hutmacherin geben. Nur Frauen können ent⸗ ſcheiden, worüber ſich Fräulein v. Petraſz mehr gefreut haben wird, ob über das Lob ihrer Kunſt oder über das Lob ihres Hutes. — Wenn die Schwälmer Hochzeit machen. In Nieder⸗ grenzebach hielt der Sohn des Bürgermeiſters dieſer Tage Hochzeit. Das Ereignis brachte viel Leben in den Ort, da große Schwälmerhochzeiten auf Fremde eine große Anziehungskraft auszuüben pflegen. Das Presbyterium hat daher ſogar die Erhebung einer Gebühr von 30 Pfg. für das Betreten des Kirchplatzes für nicht zum Kirchſpiel gehörige Perſonen beſchloſſen. — Ste läßt ſich zureden. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich, wie aus Bromberg gemeldet wird, an der Hermann Frankeſtraße ab. Von der Kaiſerſtraße her kamen ein junger Mann und ein junges Mädchen, anſcheinend ein Liebespaar, nach dem Bollwerk der Brahe herunter, wobei das Mädchen heftig und in großer Erregung auf ihren Begleiter einredete. Plötzlich riß ſie ſich den Hut vom Kopfe und warf ihn von ſich, lief zum Bollwerk, von dem beide nur einige Schritte entfernt waren, und ſprang ins Waſſer. Der junge Mann eilte ſofort flußabwärts bis zu der Schöypfſtelle, wo er rechtzeitig ankam, um die zum Glück noch auf der Oberfläche ſchwimmende Lebensmüde ergreifen und aufs Trockene bringen zu können. Dann ſetzten beide ihren Weg wieder gemeinſam fort, wobei das Mädchen ſich weiter in heftigen Vorwürfen erging. Hoffentlich ſind die beiden nicht noch einmal in die Nähe von Waſſer gekommen, ſonſt hätte der unglückliche Jüngling vielleicht keine Schöpfſtelle wieder gefunden. Geſundheits pflege. — Die Mütter haben Unrecht, wenn ſte ihren Kindern ſchon im frühen Alter unverdünnte Milch geben. Zur Erhöhung des Nährgehaltes der verdünnten Milch aber eignet ſich am beſten„Kufeke“, welches ſehr wohlſchmeckend iſt und beſſer zur feſten Nahrung überleitet als die unverdünnte Milch. Im Frucht-Abmachen 3 fre 2,. Wertel „Zum grünen Haus.“ Arbeiter-Hosen in englisch Leder und Zwirnstoffen Blaue Hosen und Kittel Arbeiter-Blusen Sommer- Joppen in allen Grössen und Preisen Knaben-Blusen empfiehlt Hans Schumache Triseh eingetroffen: Hochfeines Miſchobſt, Pfirſiche, , Aptiloſen, Zuetſchen 4e ee Saen, Gemüſt-, Juppenundel, Maccaroni Kuorr's und Maggi's Produkte wie: Suppenwürſichen, Boullionwürfel, Knorr⸗Sos und Maggi. Billigſte Cognac, Liköre u. 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