— —— = — — N V 0 — D R r Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: eo Sheer, Amtsblatt der Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Erſcheint Dienstags, Don Feruſprech Nr. 20 Viernhein Viern Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Großher!⸗ vrch nerstags und Samstags. Viernheim. er Anzeiger lichen Bürgermeiſterei diernheim 15 Geleſenſte und verbveitetfte Zeitung am hieſigen Platze Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ — Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Ne 19 Samstag, den 15. Juli 1911. 27. Jahrgang · — Heut Seiten). Deutſche Auswanderer. p Das Wandern iſt in Deutſchland nicht nur des Müllers Luſt, ſondern auch des Schulzen, Meiers und wie die Sammelbegriffe für die„Eigenart“ deutſcher Namen alle heißen. Aber nicht nur das Wandern iſt des Deutſchen Luſt, ſondern auch das Auswandern. Das zeigt die große Zahl derer, die alljährlich der deut ſchen Heimat für immer Lebewohl ſagen und unter einer heißeren Sonne ſich ihr neues Glück ſchmieden wollen. Die Zentralauskunftsſtelle für Auswanderer in Berlin W. 35, Am Karlsbad 10, gibt ſoeben ihren Tätigkeits⸗ bericht über das zweite Vierteljahr 1911, das als Reiſe zeit beſonders günſtig iſt(1. April bis 30. Juni 1911, be kannt, aus dem ſich allerlei intereſſante Einzelheiten er geben. Danach meldeten ſich bei dieſem Bureau in der kurzen Spanne Zeit von drei Monaten insgeſamt 5526 Auswanderungsluſtige, die Auskunft haben wollten über die verſchiedenen Auswanderergebiete. Von dieſen be⸗ zogen ſich 2623 auf unſere deutſchen Kolonien, ein Beweis, daß ein großer Teil des auswandernden Deutſchtums als ſolcher der Nation nicht verloren geht, ſondern im fernen Afrika ein neues deutſches Vater land gründet. Merkwürdig iſt die Verteilung auf die deutſchen Schutzgebiete. Danach iſt unſere große Streu⸗ ſandbüchſe Südweſtafrika mit ihrem erſt kürzlich be⸗ endigten Eingeborenenaufſtande das begehrteſte der deut⸗ ſchen Schutzgebiete. Es iſt ja richtig, daß Südweſtafrika mit ſeinen großen Sawannen ein ausgezeichnetes Weide⸗ land und damit die Urſache zu einer ausgedehnten, ge⸗ winnbringenden Viehzucht bietet, aber es iſt doch auch zu bedenken, daß man gerade hier über die Viehſeuchen noch lange nicht hinweg iſt. Die Diamantenfunde aber dürften doch wohl keine geeignete Unterlage für die Grün⸗ dung einer neuen Exiſtenz bieten, denn ſie kommen nur den großen Geſellſchaften zugute. Nach Südweſtafrika erkundigten ſich 1033, nach Oſtafrika 452, nach Kame⸗ run 61, Togo 23, Samoa 73, Deutſch⸗Neuguinea 42, uſw. Intereſſant iſt auch die Verteilung der Anfragen nach außerdeutſchen Schutzgebieten. Danach ſteht Ar⸗ gentinien mit 508 Anfragen an der Spitze; dann folgen Südbraſilien mit 336, die Vereinigten Staaten mit 317. Kanada mit 205, Mittelbraſilien mit 106, Bra⸗ ſilien im allgemeinen mit 89, Chile mit 88, Queens⸗ land mit 56, China und England mit je 50, Uru⸗ guay mit 41, der Südafrikaniſche Bund mit 33, Nieder⸗ ländiſch⸗Indien mit 31, Paraguay und Frankreich mit ie 30, die Aſiatiſche Türkei, Britiſch⸗-Indien und Neu⸗ Südwales mit je 23, Mexiko und Japan mit je 22, Spanien mit 21, Rußland mit 20, Victoria mit 18, Boli vien und Oeſterreich-Ungarn mit je 17, Rumänien mit 16, Nordbraſilien, die Schweiz und die Europäiſche Türkei mit je 15, Venezuela und Italien mit je 13, Süd⸗ Auſtralien mit 12 und Tunis mit 11. Die übrigen Anfragen beziehen ſich u. a. auf Siam, Sibirien, Malta, Abeſſinien u. ſ. f. Es gibt mithin kein Land der Erde, nach dem nicht Deutſche Luſt hätten, gauszuwandern und ihr. Glück zu verſuchen. Leider ſind es meiſt Leute in den beſten Jahren (zwiſchen 20 bis 30), die der Heimat Valet ſagen und ihr ſo wenigſtens direkt verloren gehen. Von 2583, die ihr Alter angaben, ſtanden 1693 zwiſchen 20 und 30 Jahren, 295 waren jünger als 20 Jahre und nur 26 waren über 50 Jahre alt. Wenigſtens iſt aber die Zahl der Familien, die aus Deutſchland auswandern, ver— hältnismäßig klein, denn von den 3227 Frageſtellern, die Angaben über ihren Perſonenſtand machten, waren nur 732 verheiratet, 2437 aber ledig und 22 trauerten als Witwer. f Bedauerlich iſt nur, daß mit den Auswanderern nicht nur deutſche Arbeitskraft, deutſche Intelligenz von dannen zieht, ſondern auch in ganz erheblichem Maße deutſches Geld ins Ausland geſchleppt wird. Von den Anfragenden waren nur 351 mittellos, während 1100 über zum Teil ganz erhebliche Vermögen verfügten. So hatten 45 10⸗, 19 15⸗, 27 20⸗, 14 25⸗, 12 30, 13 50⸗, 8 80⸗=, 9 100⸗ und einige ſogar 500 000 Mark Kapital zur Verfügung. Selbſtverſtändlich wird dieſes Vermögen möglichſt in barem Gelde mitgenommen, und die Möglich— keit, daß es dem deutſchen Wirtſchaftsleben wieder zuge⸗ führt wird, iſt nur gering. An der Spitze der deutſchen Bundesſtaaten ſteht, was die Zahl der Auswanderer betrifft, Preußen mit 2514. Davon entfallen allein auf Brandenburg mit Berlin 1077; am wenigſten entfallen auf Pommern, von wo nur 50 Anfragen kamen. Tie Provinz Weſt ſalen ſteht mit 181) Anfragen an dritter Stelle, währen die zweite Stelle die Rheinprovinz mit 330 ein⸗ nimmt. Von den übrigen Bundesſtaaten kommt Bayern mit 339 Anfragen Preußen am nächſten. Es iſt übrigens bezeichnend, daß das ganze Königreich Bayern nicht viel mehr Auswandererluſtige aufweiſt als die Rheinprovinz. Wenn man die Auswanderer-Anfragen nach Be⸗ rufen einteilt, ſo waren darunter am meiſten vertreten die Kaufleute, Handwerker und Landwirte. Leider liegt keine Angabe darüber vor, wieviel auf die einzelnen Berufe entfallen. Jedenfalls aber iſt es ein Zeichen der Zeit, daß die meiſten Angehörigen gerade dieſer Berufe der Heimat den Rücken kehren. Es laſſen ſich da wohl unbedenklich Schlüſſe daraus ziehen, welche Ausſichten dieſe Berufe zurzeit in der Heimat bieten. Lokale Nachrichten. „Viernheim, den 15. Juli. Die Ehrung der hieſigen Kriegsveteranen wird in dieſem Jahre anläßlich der 40 jährigen Gedenkfeier des Friedensſchluſſes des großen Krieges 1870/71 in beſonderer Weiſe erfolgen. Der Ortsvorſtand hat eine dahingehende An- regung der hieſigen Militär⸗ und Soldatenvereine lebhaft begruͤßt und werden auch die ganzen Veranſtaltungen durch die Gemeinde eingeleitet. Wie aus den Beratungen einer unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Kühlwein abge⸗ halten ⸗n Vertreterverſammlung hervorgeht, ſoll die Feier ein⸗ fach und würdig vor ſich geben, da ihr Hauptzweck die Ehrung der Kriegsveteranen und die 40. Jahresfeier des großen Friedens ſchluſſes bedeutet.— Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, den noch lebenden hier wohnhaften Krlegsteilnehmern aus dieſem Anlaß eine einmalige Ehrengabe von 10 Mk. aus der Gemeindekaſſe zu bewilligen. men noch ca. 50 Bezugsberechtigte in Betracht. — Militär⸗ Brieftauben Verein„Heimatliebe.“ Bei dem am Sonntag ſtattgefundenen Preigwett flug ab Fulda (179 km) wurden von 5 Mitgliedern des Vereins 15 Brief⸗ tauben geſetzt. Dieſelben wurden per Bahn am Samſtag, den 8. Juli an das Großh. Stationsamt in Fulda geſandt, wo⸗ ſelbſt die Tiere am Sonntag früh 6 Uhr it. Telegramm durch den Großh. Stations Vorſtand aufgelaſſen wurden. Die erſte Taube traf 880, die 2te 908, die Zte 912, die 4te 980, die te 95s und die 6te 95s hier ein. Die übrigen folgenden zum Teil noch am gleichen und nächſten Tage. Nach dieſem Ergebnis legte die erſte Taube 1080 m, die 2te 970 m und die Zte 930 m in der Minute zurück. Nach dieſem bis jetzt erzielten Reſultat läßt ſich ſchließen, daß der Verein wohl bei dem vom Verbande Deutſcher Militär-Brieftaubenliebhaber im Monat Sept. ſtattfindenden Konkursfliegen ab Kiel ebenfalls ſiegreich hervorgeht. Der nächſte vom Verein veranſtaltete Wettflug findet kommenden Sonntag ab Bebra(230 Klmtr.) ſtatt. Die Preiſe für den Wetiflug ab Fulda wurde folgen⸗ den Mitgliedern zuerkannt: 1. Preis J. Hanf jr. 2. Preis N. Hoock 3. „ K. Hoock 4. N. Hoock 3. 5„ auf je 6.„Wenner. Zu der Vernnglückung des Maurers Paul [Kindler von Lampertheim auf dem Kreis feuerwehrfeſt in Es kom- anzukämpfen. Das eine Hitzwelle über unſere Breiten zog.. man ſich ſchützen, aber die Abwehr der Hitze iſt eine viel ſchwierigere Sache. vorkommen, legt man Bürſtadt wird uns berichtigend mitgeteilt, daß Kindler nicht aus der Schaukel ſtürzte, ſondern beim Ausſteigen aus derſelben durch ſein eigenes Verſchulden ausrutſchte und dadurch das Bein brach. Wie durch eine Anzahl Zeugen feſtgeſtellt wurde, trifft den Befitzer der Schaukel auch nicht das geringſte Verſchulden. „ Gerichtsferien. Ende dieſer Woche— am 15. Juli — beginnen die Gerichts ferien; ſie endigen am 15. September. Während dieſer Zeit werden nur in Ferienſachen Termine abgehalten und Entſcheidungen erlaſſen. Der Kampf gegen die Hitze. Gegen die Hitze iſt ſchwee mußten wir ſchon oft erfahren, wenn Gegen Kälte kann In Newyork, wo alljährlich Glutentage ſo wenig Kleider wie möglich an, und die Nächte verbringt man auf den Dächern und in den Parkanlagen. verſchont geblieben. 1 i den Kragen ablegen. Die Fenſter halte das ſind meiſt die Mittagsſtunden Wir ſind von ſolchen überheißen Tagen meiſt Trotzdem hat auch bei uns das Thermo⸗ neter ſchon ganz erhebliche Wärmegrade gezeigt. Wie hilft man ſich dann, wenn die Luft gar zu ſchwül wird? Nicht mmer kann man ſich des Rockes entledigen, nicht immer Zunächſt wähle man zur Arbeit ein Zimmer, das von den Sonnenſtrahlen nicht erreicht wird. halte man in der Zeit der größten Hitze— geſchloſſen. Will man mit Waſſer ein übriges tun, ſo ſtelle man einige Eimer t auf oder überſchwemme den Fußboden. Iſt man ein wenig praktiſch veranlagt, dann ſtelle man ſich eine Kältemiſchung her aus Salmiak, Chlorkalium und Salpeter, die die Tem⸗ peratur bald erheblich herunterdrücken wird. In der Nacht halte man die Fenſter offen. Kränkliche Perſonen ſollen an überheißen Tagen nicht auf die Straße gehen. Die Kleidung muß möglichſt leicht und in hellen Farben gewählt ſein. Friſches Obſt wirkt ſehr erfriſchend. Getränke dürfen nicht zu ſchnell und nicht zu kalt genoſſen werden. Spirituoſen ſoll man vermeiden, wenn man längere Wanderungen vor ſich hat. Kalter Kaffee, Milch oder Fruchtſäfte erfriſchen dagegen ſehr. Aus Stadt und Land. e Diſtanzritt Danzig— Konſtantinopel. Der auch als Herrenreiter oft erfolgreiche Leutnant v. Braun, der bei den Danziger Huſaren ſteht, iſt ſoeben nach einem hervorragenden Diſtanzritt in der türkiſchen Hauptſtadt Konſtantinopel eingetroffen. Der deutſche Militärattachee und mehrere türkiſche Offiziere waren ihm bis San Stefano entgegengeritten. es Folgenſchwerer Bankerott. Infolge luxuriöſen Le⸗ benswandels iſt der Hof⸗Pianoforte⸗ und Flügel⸗Fabrikant Carl H. Hintze in Berlin in Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ raten. Eine junge Berliner Dame, Fräulein Klara Quandt, die Kapitalien bei der inſolventen Firma ſtehen hatte, machte in der Ueberzeugung, ihr ganzes Vermögen bei dem Falliſſement verloren zu haben, ihrem Leben durch Lyſol ein Ende. „ Ein ungefährlicher Sprengſtoff. Aus Magdeburg wird berichtet: In den Waldungen am Papenberge veran⸗ ſtaltete Bergingenieur Eppinger aus Magdeburg in Ge⸗ genwart vieler Sportleute intereſſante Sprengverſuche mit einem ungefährlichen Sprengſtoff Ammoncahäcit, um deſſen Wirkung bei der Zerſtörung von Steinen und Bauſtücken zu zeigen. Als Verſuchsobjekte dienten Granit⸗ findlinge von 1 bis 1,5 Kubikmeter Rauminhalt und Eichen bezw. Kiefernſtücke bis 1,5 Meter Durchmeſſer. Die Verſuche gelangen vorzüglich. Man war allgemein der Anſicht, daß das Ammoncahäcit die Koſten dieſer ſonſt ſo ſchwierigen und teuren Arbeit bedeutend herabmindern wird, zumal, da der Bezug dieſes Sprengſtoffes überall hin freigegeben wird.—„Ungefährlicher Sprengſtoff“, das klingt ungefähr ſo, wie„Rattengift, das Menſchen und Tieren nicht ſchaden kann“. Näheres bleibt ſomit ab⸗ zuwarten, zumal die Hitze uns ja ſchreckhaft an die Zeit der Hundstage erinnert. * Der Leichnam des Luftſchiffers Corbin gefunden. Der zweite der in der Nordſee bei Juiſt mit dem Ballon Andromede“ verunglückten franzöſiſchen Luftſchiffer, Cor⸗ bin, iſt Donnerstag aus dem Waſſer gezogen worden. Der kleine Fiſchdampfer„Delphin“, Kapitän Theeſen, ſichtete die Leiche des Ertrunkenen in den Gewäſſern von Norddeice man brachte ſie ans Land und bahrte ſie in dem Rettungsſchuppen auf. ** Cholera an Bord eines deutſchen Dampfers. Das des selbstts Ist garantiert unschadl HENKEL& Co., Wäscht und bleicht von sel und andere Flecken. Schont und erhält die Wäsche! ich! Verbilligt das Waschen! Spart Zeit, Arbeit und Geld! 8 Erhältlich nur in Original- Paketen. pst.— Beseitigt Blut-, Obst-, Cacao-, Tinte-, Rotwein Greift nicht das Gewebe an!* Fabrikanten auch der wellberühm ſchreckliche Volksſeuchengeſpenſt, das ſett zwei Jahren vor den Toren Europas lagert, droht hereinzubrechen: Das engliſche Depeſchenbureau Lloyds meldet aus Malta, der engliſchen Inſel im Mittelländiſchen Meere: Der deutſche Dampfer„Hiſpania“ iſt auf der Höhe des hieſigen Hafens eingetroffen. An Bord iſt Cholera feſtgeſtellt worden. Eiſenfunde in Heſſen. Eine Nachricht, die für die deutſche Induſtrie denkbar erfreulich ſein wird, kommt aus dem heſſiſchen Werratale: Vor einiger Zeit wurden im Werratal in der Nähe von Witzenhauſen bei Kaſſel Schürf verſuche nach Eiſen angeſtellt; dieſe ſind von Erfolg ge⸗ weſen. In einer Tiefe von 12 Metern wurde ein guter Eiſenſtein gefunden. Ferner wurde hierbei ein uralter Schacht entdeckt, der wahrſcheinlich früher zur Eiſengewinnung gedient hat.— Hoffen wir, Meldung dauernde gute Erträge ankündigt. vir dann das Eiſenerz gefahrloſer als in— Marokko. * 140 000 Mart für eine Stute. Ein König⸗ reich für ein Pferd!“ ſo möchte man ausrufen, wenn man lieſt, daß die Stute Sceptre, ein bekanntes engliſches Rennpferd, mit 140000 Mark verkauft worden iſt. Das Tier hatte insgeſamt 765 660 Mark an Preiſen zuſammen⸗ gerannt. Vier Kinder in der Baugrube verſchüttet. Vier Kinder im Alter bis zu 10 Jahren ſpielten an einer Neu⸗ bauſtelle im Kölner Vorort Poll; ſie wühlten in das Erd⸗ reich eine tiefe Grube. Plötzlich gaben die Erdmaſſen nach und verſchütteten alle vier Kinder. Ein 4 jähriges Mäd⸗ chen der Familie Schmitz fand den Erſtickungstod, ein 10 fähriger Knabe derſelben hartgeprüften Familie wurde ſterbend ins Hoſpital geſchafft. Auch die beiden anderen Kinder erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. ** Nun kann's nicht mehr fehlen! Die Luftfliegerei wird demnächſt ja wohl auch in den Fortbildungsſchulen gelehrt werden. Einſtweilen iſt man noch auf private Lehranſtalten beſchränkt; die aber inſerieren genau ſo, wie jeder Klavierlehrer. Da lieſt man in einem rieſen⸗ großen Inſerat einer Pilotenſchule:„Der neue Unter⸗ richts⸗Kurſus beginnt am 20. Juli 1911. Honorar Mark 2500.— voraus zahlbar. Der Unterricht wird individuell auf unſeren bewährten Albatros-⸗Doppeldeckern erteilt. An⸗ meldungen bis 17. d. M. erbeten. Befähigte Schüler haben Chancen, ſchon in dieſem Herbſt an den reich dotier⸗ ten Konkurrenzen teilnehmen zu können. Wir ſtellen hier⸗ für eventuell unſere Maſchinen zur Verfügung.“ ** Die„Kultur“ dringt vormärts! Der Bürger meiſter von Toulon williate nach längerem Widerſtreben in die Abhaltung eines Stierkampfes ein. Bei dieſem erſten Kampfe wurde der Stierkämpfer Canario, deſſen Frau ſich in der Arena befand, von einem Stier ge⸗ vackt und mit den Hörnern ſchrecklich zu gerichtet. Die Frau iſt vor Entſetzen wahnſinnig geworden.— Für den, der in Spanien ſelber den Stierkämpfen zugeſehen hat, ſind ſie um nichts ſchrecklicher als unſere Pferde⸗ rennen und Radrennen auf den Cementbahnen. Das be⸗ ſeitiot aber ihren kulturwidrigen Charakter durchaus nicht. Neue Untaten der fizilianiſchen Camorra. Als der Biſchof Mazzara zum Beſuche ſeiner Verwandten in Vallelunga(Palermo) eingetroffen und mit ſeinen dre Neffen einen Wagen beſtiegen hatte, um nach der Stadt zu fahren, ſprangen plötzlich zwei ver mu mimte In dividuen auf den Wagen los und hielten ihn an. Dann ſchoſſen die Angreifer auf die Inſaſſen und ver⸗ vundeten den Biſchof und einen ſeiner Begleiter ſchwer, worauf die Neffen entflohen. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Die Weltausſtellung in Rom hat mit einem Fehl⸗ betrag von 28 Millionen Lire abgeſchloſſen. In Stavenhagen, der Geburtsſtadt des mecklenburgi⸗ ſchen Dichters, iſt am Mittwoch ein Fritz Reuter⸗Denkmal feierlich enthüllt worden. 5 Scher? und Erxuſt. =„Wie wird man reich?“ In der Berliner Annoncen preſſe kann man täglich derlei Schwindelinſerate leſen. Ein junger Mann hatte nun auch dieſen ſehnlichen Wunſch, als er in einem Anzeigenblatte folgende Ankündigung las:„Reich werden kann jeder. Erfolgreiche Anleitung n. m. Proſpekt, erhältlich gegen Bareinſendung von 1 Mark frei.“ Der junge Menſch hatte nun nichts Eiligeres zu tun, als ſeine Mark, die er ſich vom Munde abgeſpart hatte, dem Menſchenfreunde einzuſenden. Er erhielt darauf folgenden gedruckten Waſch⸗ zettel„Reich werden kann jeder. Wodurch 1. Durch Fleiß und Sparſamkeit. 2. Heirate nicht! 3. Trinke wenig oder gar kein Bier, Wein oder ſonſtige Spirituoſen, auch rauche keine Zigarren. 4. Lebe einfach und beſcheiden. Wer nach dieſen Regeln lebt und im Alter von 20 Jahren anfängt zu ſparxen, kann bei einem Wochenlohn von 24 Mark jedes Jahr 600 Mark erübrigen. Dieſe lege man zu 4 Prozent in ſicheren Staatspapieren an und lege jedes folgende Jahr wieder 600 Mark plus der vorjährigen Zinſen an. Wenn man dieſes 30 Jahre fortſetzt, hat man ein Kapital zu⸗ zammen, deſſen Zinſen gleich dem Wochenlohn 24 Mark be tragen, iſt alſo im 50. Lebensjahre Rentner.“ Als der junge Mann das geleſen hatte, da wußte er, daß er um 1 Mark ärmer und daß ein Inſeratenſchwindler um 1 Mark reicher geworden ſei. »Das Ende der Dienſtbotennot. Da zerbrechen ſich die Leute die Köpfe, Frauenvereine halten Kongreſſe uſw. ab, um der Dienſtbotennot zu ſteuern. In der„kleinen Garniſon“ Forbach wurde die Dienſtbotennot mit einem Schlage be⸗ hoben. Und das kam, wie eine dortige Zeitung ſchreibt, ſo: Eine überraſchende Folge hat der kürzlich erfolgte Einzug der 174 er in die Stadt Forbach gehabt. Bei einer Geſinde vermieterin hier in Forbach haben ſich nicht weniger als 168 Dienſtmädchen aus Metz, dem früheren Garniſonorte des Bataillons, gemeldet, und damit wird wohl die Dienſtboten⸗ nok, die bisher hier geherrſcht hat, ihr Ende erreicht haben. „Denn treu iſt die Soldatenliebe, ja Liebe!“ „„ Das Lob der Buttermilch. Die oſtpreußiſche„Oſter⸗ nder Zeitung“ hat ſich aufgeſchwungen, der Buttermilch ein Loblied zu ſingen. Es ſei hier mitgeteilt, ohne daß wir für die Tatſachen, die es vorbringt, hier irgend eine Gewähr übernehmen: Dat Bier gift Schlag, De Wein gift Gicht, De Branntwein Kopper ins Geſicht, De Porter uns dat Blot verdickt, Champagner gar die Beene knickt, De Grog mackt domm, De Kaffee blind, De Tee mackt uns de Kraft to Dat wat de Minſch noch drinke Is Bottermelk, de nährt de Mann, Mackt friſch dat Hart, ö Dat Liew uns reen, 2 daß dieſe Dort hätten Wind, f 5 kauft zu den böchſten Tages⸗ vrelſen Aitred Lublin. liebet- und Gesang- bücher, Rosenkränze Joh. Klee Alkoholkranke, Actvöſe f en S 1. Erholungsbedürflige finden kann, 5 Pflege in der Heilauſtalt St. J Jo ſephs haus Waldernbach (Naſſau), direkt Gottesdienſt⸗Orönung 0 der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 9 Zuli bis einſchl. Samſtag den S tarramtliobe Mitteilung 15. Juli. In der neuen Kirche: 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Hochamt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Sakr. Bruderſchafts⸗Andacht, darauf Verſammlung des chriſtlichen Müttervereins. In der alten Kirche: 1/10 Uhr Kinder meſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1., ½7 uhr 2. S.⸗A. für Nikolaus Adler 13. Dienstag: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.-A. für Suſanna Maria Klee geb. Münch. Mittwoch: 6 Uhr 3 S.-S. für Nikolaus Adler 13 ½7 Uhr 3. S.-A. für Sus. Marla Klee geb. Münch. Donnerstag: 6 Uhr beſt. J.⸗G. für ledig T Jakob Hanf. 7 Uhr beſt. S.⸗A für Friedrich Kühlwein 3., Ehefrau Margaretha geb. Weidner, Kinder: Friedrich, Nikolaus und Maria. Freitag: 6 beſt. J-G. für Nikolaus Ditſch, und Schwiegereltern. 7 Uhr beſt. S.A. für Joh. Jakob Reinhardt, Ehefrau Apoll. geb. Müller, beiderſeitige Eltern und Angthoͤrige. Samstag: 6 uhr beſt. S.⸗A. für Georg Grammig 1., Ehefrau Katharina geb. Robnfeld u. Barbara geb. Lang, Kinder: Andreas, Maadaleng und Maria. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Franz Träger, deſſen Tochter geehl. Effler und Angehörige. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein und am Samstag bei den Varmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Sonntag gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die Schülerinnen der H. H. Lahrer Fertig und Gillig. Beicht Samstag 2 Uhr. (Nachdruck verboten. ltern, Bruder Verkündete: Franz Schneider und Kathar'na Haag Ztenmal. Karl Martin und Eliſe Sponagel 2tenmal Philipp Bergmann und Katharina Gräder 2tenmal. d d Gefundene Gegenſtüände. Ein Sack Mehl. Viernheim, den 14. Juli 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühl wein. Bekanntmachung. Betr.: Reinigung der Tränke am Egelſee⸗Weg. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß der Egelſeeweg wegen Reinigung der Tränke in ſeinem an den Ort anſtoßenden Teil für Fuhrwerke bis auf Weiteres geſperrt iſt. Betr.: Abgabe von Sand aus gemeinheitlichen Gruben. Kies loch am Sandhöferwege Kies werden darf. Löſung eines Scheines abhängig ö Zuwiderhandlungen werden ſtreng beſtraft. Vorgekommenen Unregelmäßigkeiten zufolge verbieten wir ohne Begleitung ihrer erwachſenen Angehörigen nach 8 Uhr abends in den Feldern unſerer Gemarkung Betr.: Reinhaltung und Wegſamkeit der Ortsſtraßen. Die Ortsſtraßen ſind bei warmer, trockener Witterung begießen.„ Unſere Ortspolizei haben wir eutſprechend unterwieſen und wird dieſe die Säumigen zur Anzeige bringen. Viernheim, den 14. Juli 1911 Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Holz-Abfuhr. Holzabfuhr bis zum 15. November ds. Js. mit Rückſich auf bie Wegherſtellungen eingeſtellt iſt. Nur in den Diſtrikten weſtlich Lampertheimer Bahn (Freie Heide, Heide, Glocken buckel und Doſen) iſt die Abfuhr auch vor oben genanntem Termine geſtattet. Viernheim, den 14. Juli 1911. f Großherzogliche Oberför ſterei Vieruheim. Groos. 0 1 1 Frauen ⸗ Haaue auegukammt e geschnitten für 100 Gramm Ak. 1.40. Kesel& Maier 0 7, 4 Mannheim 9 7. 4 Sek laden(Viktoria). Albsste würde, könnten seine Rück Säcke für Erwachſene und Kinder empfiehlt in jeder Preislage Jak. Beyer Rathausſtraße Nr. 38. Saison eine kleine Aufmerksam Rekord-Angebot eine selt kleine Aufmerksam hafter Billigkeit Maſchinen gebrauchte und neue mit und ohne Kettenzug mit vorſchrifts⸗ mäßigerSchutzvorrichtung ſtets abzug eben J. Wunderle. Altes Eiſen Kupfer Blei Meſſing Zink Zinn Lumpen selten schöner geboten wi Post U 45 bd. 400 Wasch-An Lüstersacco's dass Simon in jeder Weise I. Posten II. Posten III. 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