Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Feruſprech Nr. 20 1 Viernheimer Zeitung Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wi (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Graßherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Ih. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1334 19. Br. 80. Samstag, den 15. Juli 1911. 27. Jahrgang. — Eine gründliche Abfuhr erlebten die Sozialdemokraten am Dienſtag voriger Woche mit ihren radikalen Anträgen, betreffend die nationale Einheits⸗ ſchule. Der Abg Raab(Soz.) hatte in der Sitzung vom 24. Mai die Anträge ebenſo notdürftig wie oberflächlich be. gründet. Wegen der vorgerückten Stunde wurde damals auf Antrag des jungliberalen Abgeordneten Bach(Lehrer in Mainz) die weitere Verhandlung vertagt. Am letzten Dienſtag wurden die Debatten fortgeſetzt. Sie führten zu einer blamablen Niederlage der Antragſteller. Als erſter Reder des Tages trat Abg. Bach(natl.) auf den Plan, um den Sozialdemokraten zu Hilfe zu kommen. Mit den alten, wohlbekannten, bis zum Ueberdruß in den lberalen Lehrerzettungen breitgeſchlagenen Tiraden, Schlag ⸗ wörtern und Phraſen konnte Herr Bach keinen Eindruck er⸗ zielen, zumal er ſeme langſtieligen Ausführungen Wort für Wort aus ſeinem Manuſkripte ablas Nur einmal hatte er einen vollen Heiterkeitserfolg zu verzeichnen, als er bei einem neuen Abſatz ſeiner Rede die gelangweilten und deshalb wenig aufmerkſamen Abgeordneten mit„Meine geehrten Damen und Herren“ onredete. Offenbar hatte Herr Bach den gleichen ihrer ganzen Blöße. Mit beſonderer Schärfe wandte er ſich Vortrag ſchon früher auf einer Lehrerkonferenz nach dem gleichen Manuskript gehalten. Selbſt die Sozialdewokraten lachten mit und machten gute Miene zum böſen Spiel; denn zweifellos hatten ſie auf die Hilfe des Fachmannes Bach große Hoffnungen geſetzt. Mit erfriſchendem Humor tat der Abg. Gymnaſtal⸗ direktor Münch(Natl.) den Bundesgenoſſen der Sczialde⸗ mokraten ab, ſoweit ſich deſſen Theorien auf die durch die Einheitsſchule bedingten Reformen des höheren Schulweſens bezogen. Nun ergriff Abg. Uebel(Ztr.) das Wort, um in /%ſtündiger, glänzender Rede die ſozialdemokratiſchen Anträge, ſowie die Aus führungen der Abgg. Raab und Bach gründlich zu zerzauſen. Unter ungeteilter Aufmerſamkeit der Regierung und des Hauſes wies der Abg. Uebel, öfters von Beifall der Mehrheit unterbrochen, die Undurchführbarkeit der radikalen Anträge nach. Den Behauptungen des Abg. Bach, daß die Einheitsſchule die ſozialen Klaſſenunterſchiede überbrücken könnte, ſetzte er den treffenden Hinweis auf die ſozialdemokratiſche Jugend verhetzung entgegen. Hageldicht ſauſte Hieb auf Hieb auf die Sozialdemokraten nieder, und daß ſte ſaßen, bewies das laute Aufſchreien auf den ſozialdemokratiſchen Bänken. Abg. Ulrich machte ſeinem bedrängten Herzen in fortwährenden flörenden Zwiſchenrufen Luft. Schonungslos riß der Zent⸗ rums redner den ſozialdemokratiſchen Schulbeſtrebungen die heuchleriſche Maske der Wiſſenſchaftlichketit vom Geſicht und enthüllte die wahren religtonsfeindlichen Ziele der Anträge Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. (Nachdruck verboten.) In dem alten Förſter flammte es auf. „Ich will keine Redensarten, du wirſt mir ſagen, was ge⸗ schehen iſt!“ rief er aus.„Augenblicklich ſtehſt du mir Rede und Antwort! Und ohne Ausflüchte! Was iſt da hinter meinem Rücken vorgegangen? Ich will— ich muß es wiſſen!“ Die Frage und noch mehr die Art, wie der Vater ſie ſtellte, ließ die Förſterstochter keine Sekunde mit der Antwort zögern. „Nichts Unrechtes, Vater, ſo wahr ich dein Kind bin!“ er⸗ klärte ſie offenherzig. „Nichts Unrechtes!“ brauſte der Förſter auf.„Das ſagt auch jeder Spitzbube, weil ihm das Schlechte gut ſcheint! Du biſt mit ihm zuſammengekommen? Geſtehe es!“ „Ich konnte nicht anders!“ ſtieß Klara jetzt haſtig hervor. „Sein Kind—“ „Was hatteſt du mit dem Rangen zu tun?“ Förſter ein. Ich kam hinzu, als es ſpielend über einem Abgrund tändelte, dort drüben, nur wenige Schritte von unſerm Hauſe, am Rande des Baches. Eine Minute ſpäter und die tief unten fließenden Waſſer hätten es aufgenommen. Im letzten Augen⸗ blick noch vermochte ich es vom Sturz aus der Höhe zurückzu⸗ halten!“ Der Förſter machte ein paar raſche Schritte durch das Zimmer. Er ſchien mit ſich zu kämpfen. Aber ſein Groll gegen den Sonderling überwog das weiche Gefühl, das ſich bei der Erzählung ſeines Kindes einen Augenblick in ſeiner Bruſt geregt hatte. „Das ſind die Folgen ſeiner Torheiten,“ murrte er.„Ohne Aufſicht läßt der Lump ſeinen Kleinen umherlaufen wie ein Kandſtreicher. Er verdient kein Kind!“ 121 fiel der gegen die beantragte Streichung des Religionsunterrichts aus dem Lehrplan der Volksſchule. Eindrucksvoll wies er auch auf die ſozial-verſöhnenden Lehren der chriſtlichen Religion im Gegenſatz zu der haßnährenden ſozioldemokratiſchen Jugend⸗ verhetzung hin. Nach dem ſtenographiſchen Bericht führte Redner hierüber folgendes aus: „Da muß ich doch ſchon ſagen, daß in unſerer chriſt⸗ lichen Schule der Jugend noch eine andere, edlere, ſchmack⸗ haftere Koſt vorgeſetzt wird, und daß auch in unſeren beſtehen · den Volksſchulen, ſoweit dies möglich iſt, die Jugend über die ſozialen Gegenſätz: beſſer aufgeklärt wird, ganz anders als es bei den ſoztaldemokratiſchen Jugendbildern Sitte iſt. Wenn in unſerer Volksſchule auf die ſozialen Gegenſätze hingewieſen wird, ſo geſchieht es, um den Kindern Verſtändnis beizubringen für die Not ihrer Mitmenſchen, nicht aber, um den Haß in die Kinderherzen einzupflanzen. Gerade in derjenigen Unter richtsdisziplin, die Ste von dem Schulplan der Volksſchule geſtrichen haben wollen, im chriſtlichen Religionsunterricht, wird die ſoztal-verſöhnende Liebe gelehrt.(Zuruf: Aha 1 Gewiß, Herr Kollege Raab, Sie rufen: Aha! Ich weiß nicht, ob Sie in Ihrer Jugend dem Religionsunterricht mit dem rechten Fleiß gefolgt ſind; wenn ſchon, ſo müſſen Sie wiſſen, daß im chriſtlichen Religionsunterricht das Gebot der Nächstenliebe dem Gebot der Gottesliebe gleichgeſtellt wird;: Sie müſſen wiſſen, daß im chriſtlichen Religtonsunterricht den Kindern geſagt wird, daß vor Gott kein Anſehen der Perſon, des Ranges, Standes oder Vermögens gilt. Sie müſſen wiſſen, daß die chriſtliche Moral die Vorenthaltung des ver⸗ dienten Arbettslohnes zu den himmelſchreienden Sünden zählt. (Abg. ulrich: Sie machen es ader doch!) Im griſtlichen Religtonsunterricht wird gelehrt, daß der Reiche nicht in den Himmel kommen könne, wenn er nicht hier auf Erden von ſeinem Reichtum den gottgewollten Gebrauch im Dienſte der Nächſtenliebe macht.(Abg. Raab: Nein, daß er überhaupt nicht hineinkommt!) Sie ſind ein ſchlechter Schriftgelehrter, Heir Kollege.(Heiterkeit) Es wird gelehrt, daß es Cpriſten⸗ pflicht ſet, die Hungrigen zu ſpeiſen, die Durſtigen zu tränken und ſonſtige Werke der Barmherzigkeit zu üben. Im chriſt⸗ lichen Religionsunterricht wird unſeren Kindern als Lebens · ideal und Lebens vorbild derjenige vor Augen geſtellt, der die Arbeit geadelt hat und den Bedrängten zuruft: Kommt her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeld, ich will euch erquicken. Im chriſtlichen Religtonsunterricht wird den Kindern als Beispiel für das Leben der Gottesſohn ſelbſt vor Augen geſtellt, der die wahre Freiheit, Gleichheit und Bräderlichkeit hier auf Erden proklamiert hat und zum Zeugnis für ſeine Lehre und aus Liebe für ſeine Mitmenſchen in den Tod ge⸗ d in! gangen iſt. Klara wagte mit ſanfter Stimme zu widerſprechen:„Er konnte ja nicht da ſein, Vater! Es iſt ſchon drei Wochen her, er war in der Stadt vor Gericht wie heute, und er hat doch niemand, dem er ſein Kind anvertrauen kann, niemand als den lieben Gott. Die Menſchen alle haſſen, verachten und verlachen ihn!“ „Er will es ja nicht anders!“ brummte der Förſter. „Weil er ſeiner inneren Stimme folgt!“ erklärte das Mädchen. „Hat er dir das aufgebunden?“ ſtieß der Förſter heraus. „Verſtehe ſchon: er möchte einen Heiligen, den Propheten ſpielen, aber es glaubt ihm niemand!“ „So iſt es noch allen Propheten ergangen, Vater!“ ſagte Klara ruhig. Zornig hemmte der Förſter den Schritt und blieb vor ihr ſtehen. „Um eine Antwort biſt du nie verlegen! mich nicht mit dir in einen Streit einlaſſen. Mit der Zunge ſind die Weiber uns Männern immer voraus. Geſtehen ſollſt du, ſonſt nichts! Was geſchah weiter? Was tateſt du mit dem Buben?“ „Ich brachte ihn dem Vater, das heißt, ich führte ihn nach ſeiner Hütte; ich kannte ja das Kind, und da—, wie ich anlangte, kam er eben aus der Stadt zurück.“ „Und ſprach mit dir?“ fragte der Förſter ſcharf. „Er dankte mir, obwohl es deſſen nicht bedurfte, denn ich tat nichts, als meine Pflicht!“ „Das gebe ich zu. Das Kind kann ja ſchließlich nichts für die Torheiten ſeines Vaters, und Menſch bleibt Menſch. Aber er hätte dir beſſer danken ſollen, als daß er dir ſeine windigen Grillen in den Kopf ſetzte.“ Klaras Ton wurde immer wärmer: „Er tat es auch nicht aus ſich ſelbſt, Vater! Ich fragte ihn, wie es ihm in der Stadt ergangen ſei und dann noch manches andere, wie es ſo kam, und aus allem erkannte ich, Aber ich will daß er ein edler Menſch iſt!“ ——— Freilich für derartige religiöſe Empfindungen und Er⸗ wägungen haben die Sozialdemokraten nichts übrig. Aber wir, die wir noch auf dem chriſtlichen Stand- punktſtehen undchriſtlichdenken und fühlen, wir werden uns mit aller Macht gegen ihre Anträge wehren, weil wir auf die gewaltige erzieheriſche Kraft, die in dem chriſtlichen Religions unterrichte liegt, für unſer Volk nicht verzichten wollen.“(Lebh. Bravo) Dem Ernſte dieſer Worte hielt das anfangs hoͤhniſche Lachen der Sozialdemokraten nicht ſtand. Verlegen blickten die roten Herren vor ſich hin. Erſt als der Abg. Uebel weiter fahrend auf das in der Idee der Einheitsſchule einge⸗ ſchloſſene, von den Sozialdemokraten angeſtrebte, freiheits⸗ widrige Prinzip des Staatsſchulmonopols zu ſprechen kam, wurden Ulrich und Genoſſen wieder lebendiger. Abg. Uebel führte u. a. aus: Die Eltern ſollen gezwungen ſein, ihre Kinder in die Staatsſchule hinein zu ſchicken und es ſoll ihnen verboten ſein, auf irgend eine andere Weiſe ihren Kindern die nötige Bildung zu vermitteln. Dazu kommt, daß die Sozialdemo⸗ kraten weiter verlangen, daß dieſe Einheitsſchule religionslos ſein ſoll. Alſo auf der einen Seite Zwang in die Staatsſchule hinein, auf der anderen Seite Religions loſigkeit der Staatsſchule (Zuruf: Sehr richtig!) Der Herr Kollege Ulrich beſtätigt mit einem Zuruf, daß er es ſo gemeint hat; ich bin ihm dankbar dafür.(Abg. Ulrich: Selbſtverſtändlich!). Aber daß in dieſer Forderung der Sozialdemokraten ein flag · ranter Eingriff in die unveräußerlichen, natürlichen Erzieher · rechte der Eltern liegt, und daß dleſer Eingriff bei der ange⸗ ſtrebten Religionsloſigkeit der Einheitsſchule als eine Gewiſſens⸗ wrannei in des Wortes verwegenſter Bedeutung in weiten Kreiſen der Bevölkerung empfunden werden muß, das kümmert die Herren wenlg, denn ſie ſchwärmen nur für die Freiheit, die ſte meinen. Es iſt ja bei anderen Selegenheiten, bei⸗ ſpielsweiſe auf dem Arbeitsmarkt, geradeſo; da gilt auch der Grundſatz: Willſt du nicht mein Bruder ſein, ſo ſchlag ich dir den Schädel ein.(Abg. Ulrich: Ihr verbrennt die Leute auf dem Scheiterhaufen.) Wir haben bis fetzt noch keinen verbrannt.(Abg. Ulrich: Es geht nicht mehr!) Es iſt merkwürdig, daß Herr Kollege Ulrich nichts anderes gegen dieſe Ausführungen zu erwidern weiß, als dieſen alten Laden- hüter, dieſe hundertfach widerlegte Behauptung. Wir ſind heute im Jahre 1911. Wo hoben wir jemand verbrannt? Aber die Sozialdemokraten ſchlagen heute noch den Leuten die Schädel ein, wenn ſie nicht mit ihnen gemeinſchaftliche Sache machen wollen.(Sehr gut!) Meine Herren, für eine ſolche Art von Einheitsſchule Der Förſter hatte ſich ans Fenſter geſtellt und trommelte erregt mit den Fingern gegen die Scheiben. „Genug, genug,“ brachte er heraus,„ich will nichts mehr hören! Es iſt ein Elend um die Weibsleute; allem Fremd⸗ artigen laufen ſie nach, den Fräcken und bunten Uniformen, den Narrenkleidern, Fetzen und Lumpen, wenn nur ein Mann darin ſteckt, und wär's der ſchlechteſte Geſell auf Gottes Welt. Wenn ſie einmal die Witterung haben, dann zum Teufel Ver⸗ nunft, Heimatsliebe und Tugend!“ Obwohl er die Worte nur zu ſich ſelbſt geſprochen, hatte Klara ſie doch verſtanden. Ihre ſchlanke Geſtalt richtete ſich auf, und frei ſah ſie ihm ins Auge. „Vater, ſo habe ich niemals gedacht! Das ſind deine An⸗ ſichten!“ ſprach ſie faſt hoheitsvoll. Der Förſter wandte ſich ab. „Habe ich nicht recht?“ grollte er.„Freilich, mit dir kann man nicht darüber reden. Aber ich verbiete es dir, jemals noch ein Wort mit jenem Hanswurſt von einem Menſchen zu reden.“ „Ich will tun, was ich kann, Vater!“ ſagte Klara leiſe. „Das iſt keine Antwort!“ erwiderte der Förſter.„Und wenn du es nicht kannſt?“ „Dann— werde ich es auch nicht tun, Vater!“ „Freches Ding,“ brauſte der Förſter auf,„das wagſt du mir zu ſagen! Du wagſt es, mir ins Angeſicht zu trotzen?“ „Ich will mich ja bemühen, deinen Willen zu erfüllen,“ antwortete das Mädchen,—„mehr vermag ich nicht zu ver⸗ ſprechen!“ Drohend ſtreckte Lorenz Reiner die Hand aus. „Nun denn, ſo geh in dein Verderben! Aber das ſage ich dir: ich will keinen Teil daran! Mein Haus hat in Ehren geſtanden bis heute und ſoll rein bleiben von allem Makel. Wenn du jenem anhängſt, verläßt du deine Mutter und mich! Was willſt du? Wähle!“ (Fortſetzung folgt.) bedanken wir uns. Wir werden nicht aufhören, für die Eltern das Erziehungsrecht zu reklamieren und werden uns wehren gegen jeden Eingriff in dieſes erſte und heiligſte Elternrecht. Wir werden uns wehren, wenn man die chriſtlichen Eltern dazu zwingen will, ihre Kinder der religionsloſen Staatsſchule zu übergeben und wenn man ihnen das Recht und die Mög- lichkeit geſetzlich nehmen will, ihre Kinder nach der Maßgabe ihres Gewiſſens auch einer anderen Schule anzuvertranen. Meine Herren, neben dem freiheitswidrigen Prinzip und neben der Gewiſſensknechtung, welche die ſozialdemokratiſchen Schul⸗ beſtrebungen in ſich elnſchließen, ſind die vermeintlichen und wirklichen Vorteile der Einheitsſchule, die uns übrigens dürftig genug vorgetragen worden ſind, vollſtändig belanglos; ſie ver⸗ ſchwindern wie der Stein im Meere.(Sehr richtig!)* Abg. Uebel wies darauf den Vorwurf der Rück⸗ ſtändigkeit zurück. Wir ſind alſo nicht gegen den wirklichen und wahren Fortſchritt auf dem Gebiete der Volksſchule. Was wir aber entſchieden bekämpſen müſſen und alle Zeit bekämpfen werden, ſind die ſozialdemokratiſchen Schulbeſtrebungen, die dahin gehen, das Recht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder zugunſten der Staatsomnipotenz zu verkümmern, und Religion und Kirche aus der Schule zu verdrängen. Dieſe Beſtrebungen der Sozialdemokraten beruhen meines Erachtens auf einer völligen Verkennung und Unterſchätzung des religiöſen Mo⸗ ments in der Erziehung einerſeits; andererſeits ſtellen ſte ſich dar als eine rigoroſe, geſchichtlich und philoſophiſch nicht zu rechtfertigende Beugung des Rechtes der Eltern und der Kirche auf die Volksſchule: der Eltern, die das beſte, was ſie haben, ihr Kind, der Volksſchule anvertrauen ſollen, und der Kirche, deren Intereſſe, Sorge und Verdienſte um die Volksſchule trotz des Widerſpruchs von ſozialdemokratiſcher Seite nicht zu leugnen ſind. Wirkungsvoll ſchloß der Redner des Zentrums mit folgenden Worten: Die Feindſchaft gegen jedes poſitive Chriſtentum, der Haß gegen Kirche und Reli⸗- gion, das ſind die Triebfedern der ſozialde⸗ mokratiſchen Schulanträge und Schulbeſtreb⸗- ungen. Dieſe religionsfeindlichen Motive ſind nicht etwa dem Ziel und Weſen der Volksbildung entnommen, ſon⸗ dern aus Parteirückſichten und Parteizwecken in dieſelbe hinein getragen, und deshalb bedeuten dieſe ſozialdemokratiſchen Schul- beſtrebungen nichts anderes als eine Profanierung des Volks- unterrichts und der Volksbildung. Hiergegen ſollten alle ſtaatserhaltenden Elemente gemeinſam Front machen. Ich bitte Sie deshalb, die ſoztaldemokratiſchen Anträge ſamt und ſonders abzulehnen. Der ſtenographiſche Bericht verzeichnet: Vielſeitiges Bravo! Mehrere bauernbündleriſche und liberale Abgeordnete traten an den Abg. Uebel heran und ſchüͤttelten ihm zuſtimmend die Hand. Den nachhaltigen Eindruck der Rede konnte die darauf folgende Erwiderung des Abg. Ulrich nicht abſchwächen. Mit einigen Verlegenheitswitzen und perſönlichen Invektiven gegen den Abg. Uebel ſuchte er ſeine erſchütterte Poſition zu verdecken. Mit allen gegen 8 Stimmen(4 Sozialdemo⸗ kraten, 3 Freiſinnige und Abg. Bach) wurden trotz der polternden Rückzugskauonade Ulrichs die ſozialdemokratiſchen Anträge abgelehnt. Das war der„große Tag“ des Abg. Ulrich, von welchem das„Offenb. Abendbl.“ ſeinen leichtgläubigen Lejern erzählt. Wochenrundſchau. Da haben wir alſo wieder eine Periode gewalt'gen Säbelraſſelns hinter uns. Die Wogen der„Empörung“, die in der franzöſiſchen Preſſe ſo ſehr hoch ſchlugen, haben ſich wieder geglättet. Man iſt auf beiden Sedten zu der Erkenntnis gekommen, daß kalte, ruhige Behandlung der Sache und beſonders auch ihrer Folgen das richtige iſt. Da hat man denn auf beiden Seiten plötzlich die ange⸗ nehmſte Verkehrsform wiedergefunden und kämpft wie immer den harten Strauß auf dem diplomatiſchen Schach⸗ brette aus. Wir Deutſchen, denen ein Krieg um Marokko wirklich unverſtändlich wäre, haben endlich durch die Ent⸗ ſendung eines Kriegsſchiffes zum Ausdruck gebracht, daß wir uns trotz unſerer friedlichen Stimmung nicht ewig von Frankreich an der Naſe herumführen laſſen wollen. Das merkt man ſich in Paris und zieht ſich ein klein wenig zurück. Das Geſchrei über die Verletzung der Akte von Algeciras, das jetzt in Frankreich anhebt, iſt natürlich für die Diplomaten jedes Intereſſes bar. Frankreich hat, ſeit es von den Engländern im ägyptiſchen Sudan vor bald 20 Jahren ſo elend zurückgedrängt wurde, getreu dem damals mit England geſchloſſenen Abkommen an der Eroberung des geſamten Nordweſt-Afrika von der Bai von Tunis um Tanger herum bis zur Kongomündung gear⸗ beitet und ſich dabei durch die Verträge von Algeciras, die ihm da gewiſſe Schranken ſetzte, nicht beeinfluſſen laſſen. Man hat zwar immer klug die Form gefunden, in der man dieſem unbequemen Vertrage auszuweichen vermochte, ohne ihn direkt zu verletzen. Man hat aber die Spanier immer nervöſer gemacht, bis dieſe endlich ſich über den Vertrag hinwegſetzten und offen taten, was den Franzoſen ſchon lange im Stillen zur Gewohnheit gewor⸗ en war. Die Kriegsgefahr iſt geſchwunden, aber die Periode der diplomatiſchen Kämpfe ſteht uns noch bevor. Wenn der Vertrag von Algeciras nicht mehr gilt,— und kein Menſch zweifelt daran, daß er von allen Seiten mit Küraſſierſtiefeln in den Boden getreten wird—, dann mu ß etwas Neues geſchaffen werden, das die Gegenſätze ausgleicht. Für uns, für Deutſch⸗ lands Induſtrie, kommt dabei weniger Landbeſitz, als in erſter Linie die Garantze für eine unbeeinflußte Aus⸗ beutung der Erzlager Marokkos in Frage. Das Säbel⸗ raſſeln der„France militaire“, des angeſehenſten, aber rein privaten Pariſer Militärblattes, das da grim⸗ mig betonte, Frankreich werde ſich nie und nimmer einen Pfahl in Geſtalt deutſchen Beſitzes in Marokko in das Fleiſch ſeiner afrikaniſchen Beſitzungen treiben und dadurch der Verfügungsmöglichkeit ſeiner Soldaten in Afrika rau⸗ ben laſſen, iſt nämlich, ſo richtig es vom franzöſiſchen Standpunkte aus auch ſein möchte, rein privater Natur. Ter Streit auf dem Balkan verläuft wie alle ſeine Vorgänger: die Aufrührer werden das wüſte Leben leid und mochten wieder in ihre Hutten zurückkehren. Ruß⸗ land, wo man ſo lange bereit war, das kleine„König reich“ Montenegro bei ſeinen Verſuchen, Land von Alba⸗ nien loszureißen, zu unterſtützen, hat ſich ängſtlich vor dem Willen von Geſamt⸗Europa zurückgezogen, und darauf hat Nicolai von Montenegro kleinſtens beigegeben und ſo⸗ gar dem türkiſchen Sultan einen freundlichſten Beſuch in Konſtantinopel angekündigt. Das Schickſal des Balkan wird nämlich in Berlin, Paris und London, nicht aber in Montenegros idylliſchem„Haupt“ dorf Cetinje beſtimmt. Die Meldungen aus den türkiſchen Beſitzungen in Klein⸗ aſien laſſen erkennen, daß der Kampf mit aufrühreriſchen Eingeborenenſtämmen weiter geht, daß jedoch die Türkei überall leicht Herr der Lage bleibt. In Portugal gewann es einige Zeit hindurch den Anſchein, als ſei die Republik bedroht. Offiziell wurden herzlich wenig Meldungen von Belang durchgelaſſen, und briefliche Schilderungen geben ja immer, beſonders aus der Feder von privaten Beobachtern, ein verſchwomme— nes Bild ſolcher weitumfaſſenden Vorgänge. Es iſt der Regierung gelungen, ihre Gegner niederzuſchlagen. Sie hat es jetzt für angebracht gehalten, die Gehaltsfrage der Lenker der Landesgeſchicke zu regeln. Nach Meldun⸗ gen über London iſt das Gehalt des Präſidenten auf 50000 Mark Repräſentationsgeldern feſtgeſetzt worden. Auf Haiti läßt der alte kriegeriſche Tatendrang, der den Bewohnern der ſüd⸗ und mittelamerikaniſchen Re⸗ publiken im Blute liegt, einen Teil der Bürger nicht ſchlafen. Alles, was mit dem Präſidenten Simon unzu⸗ frieden iſt, hat ſich zu einer Revolution zuſammengeſchart, wobei es zu heftigen Zuſammenſtößen gekommen iſt. China ſetzte die Welt in dieſen Tagen davon in Kenntnis, daß ſeine Bemühungen, die bisher threr eige— nen Anſicht nach unabhängigen Stämme des Hochlandes Tibet feſt in den Machtbereich der chineſtſchen Regierung zu zwingen, Erfolg hatten. Es iſt gelungen, eine neue Provinz zu begründen und mit geordneter Verwaltung zu verſehen. England hatte ſeinerzeit in der feſten Ueber⸗ zeugung, daß China dazu nicht in der Lage ſein werde, die Zurückziehung ſeiner Truppen aus der heiligen Stadt des Tibet, Laſa, nur unter der Bedingung energiſcher Beruhigung des ſeltſamen Hochlandes durch China ſelber zugeſtanden. Jetzt iſt das Unerwartete geſchehen, und damit iſt den Engländern in ihrer Eigenſchaft als Er⸗ oberer der Weg über das Himalaya⸗Gebirge für ewig ge⸗ ſperrt. Kein Menſch weiß, ob nicht umgekehrt eines Tages aus dem Erſtarken der gelben Raſſen ein Hinüberdringen der Chineſen nach Indien zu erwarten iſt. Franzöſiſche Marinerüſtungen. Fieberhafter Ausbau der Flotte. Der Marineausſchuß der franzöſiſchen Armee hat ſo⸗ eben eine Reihe von Neubauten beſchloſſen, die eine rieſen⸗ hafte Vermehrung der franzöſiſchen Flotte einleiten ſollen: Es ſollen für die franzöſiſche Marine folgende Neu⸗ bauten vorgenommen werden: Je drei Panzerſchiffe ſollen an die Arſenale und Privatinduſtrie vergeben wer⸗ den, und zwar je einer am 1. Mai 1912, 1. Mai 1913, 1. Januar 1914, 1. Januar 1915, 1. September 1915, 1. Januar 1917. Der Miniſter verlangt, daß bis zum 1. Januar 1920 alle im franzöſiſchen Flottenprogramm vorgeſehenen Neubauten vollendet ſind. Hiernach werden für die verſchiedenen Jahrgänge folgende Ausgaben not⸗ wendig werden: für 1912 172 Millionen Francs, 1913 180 Millionen, 1914 202 Millionen, 1915 192 Milli⸗ onen, 1916 185 Millionen, 1917 160 Millionen, 1918 144 Millionen und 1919 91 Millionen. Hierin einbe⸗ griffen ſind die Munitionsvorräte und die Reſervegeſchütze. Es wurde ferner beſchloſſen, daß die Lebensdauer der Panzerſchiffe, welche vor dem Jahre 1906 gebaut ſind, auf 25 Jahre herabgeſetzt wird und auf 20 Jahre für alle ſeit 1906 in Bau genommenen Schiffe. Weiterhin werden in Zukunft mindeſtens die Hälfte aller Panzer⸗ ſchiffe ſowie Aufklärungsſchiffe und Torpedoboote fort⸗ während mit allen Effektivbeſtänden dampfbereit ſtehen. Man ſieht, die franzöſiſchen Marineenthuſiaſten haben die kriegeriſche Stimmung der letzten Zeit gehörig aus⸗ Volitiſche Rundſchau. )—( Kein Petroleum⸗Monopol. Die Entenzüchter nehmen dieſes Jahr die Hundstage gründlich wahr. Halb⸗ amtlich wird die Meldung, die Regierung plane ein Petroleum⸗Verkaufsmonopol, als zum allermindeſten ver⸗ früht zurückgewieſen. Eine türkiſche Studienkommiſſion weilt in Mün⸗ chen. Sie beſichtigte das Rathaus, verſchiedene ſtädt'⸗ ſche Betriebe und Schulen ſowie einige private indu⸗ ſtrielle Einrichtungen. Weiter empfing Prinz Ludwig von Bayern die Herren auf ſeinem nahe Starnberg gelege⸗ nen Gute Leutſtetten. Heer und Marine. § Einen Kompaß, der den geographiſchen anſtatt den magnetiſchen Nordpol zeigen ſoll und außerdem gar noch von dem Stahl des Schiffes unbeeinflußbar ſein ſoll, ſoll ein franzöſiſcher Fähnrich erfunden haben.— Soviel des Fortſchritts auf einmal das klingt arg großſpreche⸗ riſch⸗verdächtig. § Die Unſchädlichmachung der Luftſchiffe aller Art iſt ſeit langem ein wichtiges Problem für die Artilleriſten. Die Düſſeldorfer Kanonenfabrik Ehrharts, die Rheiniſche Metallwaren⸗ und Waffenfabrik hatten bereits vor vier Jahren ein Geſchütz fertig, das 4000 Meter höher, als ein Luftſchiff fahren kann, ein Schrapnell trug. Auch Krupp hat eine ſolche Steilkanone fabriziert. Jetzt wer⸗ den auf dem Schießplatz Elſenborn in der Eifel Schieß⸗ berſuche ausgeführt. Das Artillerieregiment Nr. 51 brachte mit dem neunten Schuß einen Ballon zur Erde, Das Artillerieregiment Nr. 15 ſchoß nach wiederholten Verſuchen das den Ballon haltende Drahtſeil entzwei. Der Ballon entſchwand in ſüdweſtlicher Richtung über die Grenze. Europäiſches Ausland. Bulgarien. F„Zar“ Ferdinand ſammelt wieder einmal Popula⸗ rität.„Sein“ Volk wird von der Regierungspreſſe mit folgenden Schreckensmeldungen bearbeitet: Dem Präſi⸗ dium des Parlaments, der großen„Sobranje“ in Tir⸗ nowo, ſind zahlreiche anonyme Briefe zugegangen, in denen die Präſidenten ſowie die Miniſter mit dem Tode bedroht werden, falls durch die Verfaſſungs änderung dem König Ferdinand tatſächlich das Recht zum Abſchluß von Geheimverträgen gewährt wird, und falls die Kriegsgerichte im Frieden nicht abgeſchafft werden.— Der Streit Ferdinands mit ſeinem Volke geht aus von ſeiner Neigung, als vorſichtiger Mann mit der Türkei Frieden zu machen. Er hat eben nicht Luſt, ſich durch die radauluſtigen Hintermänner der bulgariſchen Banden in Mazedonien, auf türkiſchem Gebiete, in kriegeriſche, gefährliche Verwicklungen ſtürzen zu laſſen. Spanien. K ie ſoziale Verhetzung trägt wieder bedenkliche Früchte: Wie Blätter aus Saragoſſa melden, hat der dort ausgebrochene Generalſtreik einen bedenklichen Cha⸗ rakter angenommen. Nach einer Straßenkundgebung kam es zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Ausſtändigen und Polizeibeamten, wobei fünf Ausſtändige getötet und etwa dreißig verwundet wurden. Frankreich. * Die Regierung plant, wohl angeregt durch die glän⸗ zenden Erfolge der deutſchen Poſt, die Einführung des 2 D Poſtſcheckverkehrs. Amerika. Haiti. * Die Revolutionäre auf der weſtindiſchen Inſel ge⸗ winnen täglich an Boden. Der Finanzminiſter Claude iſt zurückgetreten, nachdem die kürzliche Anleihe von 13 Millionen erſchöpft iſt. Kuba. * Trotz der amerikaniſchen Beruhigungsmaßnahmen greift die Unſicherheit weiter um ſich und bedroht jetzt auch Unbeteiligte. So wird aus der Hauptſtadt Havanna berichtet: Das Wohnhaus von Br. Meyer, eines reichen Deutſchen in Trinidad in der Provinz Santa Clara, wurde von Banditen angegriffen. Meyer wurde bei ſeiner Abwehr des Angriffes ſchwer verwundet. Die Ban⸗ diten ergriffen hierauf, ohne geplündert zu haben, die Flucht und wurden von Gendarmen verfolgt. 8 7 Soziales. + 10 227 Bergarbeiterinnen. 1910 wurden auf preu⸗ ßiſchen Bergwerken noch 10 227 Bergarbeiterinnen, mei⸗ ſtens minderjährige, beſchäftigt. Gegen das Vorjahr iſt die Geſamtzahl geſunken, aber nur um 253. Mehr als 90 Prozent, nämlich 9235, ſtanden im Oberbergamts⸗ bezirk Breslau(Oberſchleſien) in Arbeit.— Daß die Bergarbeit für Frauen denkbar ungeeignet iſt, wird allenthalben anerkannt. Ein ſchnellerer Fortſchritt in der Beſeitigung der jetzigen Zuſtände wäre daher zu wünſchen. Ein Feldarbeiterinnenſtreik iſt in Geismar bei Göttingen ausgebrochen. Es handelt ſich um Tagelöhners⸗ frauen, die bisher pro Tag eine Mark bekamen und jetzt Lohnerhöhung verlangen.— In Preußen iſt bekanntlich ſonſt den landwirtſchaftlichen Arbeitern das Vereinigungs⸗ recht unterſagt. Auf die neuerworbenen Landesteile haben dieſe alten preußiſchen Geſetze keine Geltung gewonnen, und da in Hannover eigene ältere Geſetze dieſer Art nicht vorhanden ſind, ſo beſteht in Hannover, ebenſo wie z. B. in Bayern, die Möglichkeit, die Landarbeiter zu or⸗ ganiſieren. Die Sozialdemokratie hat die Leute einem beſonderen Verbande zugeführt, deſſen Funktionäre auch wohl hinter dem Streik der Tagelöhnersfrauen in Geis⸗ mar ſtehen. Graf Wolff⸗Metternich wegen Betrugs und Betrugs⸗ ver uches vor Gericht. Vor einer Berliner Strafkammer hat ſich zurzeit der Graf Wolff-Metternich wegen allerlei Kreditſchwinde⸗ leien zu verantworten. Der Prozeß wirft ein draſtiſches Schlaglicht auf jene bedauernswerten Menſchen, die in⸗ folge ihrer Erziehung auf eine reiche Heirat angewieſen ſind, weil ſie nichts gelernt haben und nichts beſitzen, um ſich anſtändig durchs Leben zu ſchlagen. Nach der Verhandlung handelt es ſich um Gisbert Wolff⸗Metternich, evangeliſch, geboren 1886 auf Schloß Arcen bei Venloo in Holland. Die Anklage wirft ihm vor, daß er, nachdem er wegen ſeiner Verſchwendungs⸗ ſucht mit ſeiner Familie zerfallen war, auf großem Fuße lebte und 40 000 Mk. Schulden machte. Unter den Ge⸗ ſchädigten ſind Kaufleute, Hoflieferanten, ein Hofphoto⸗ graph, ein Hofuhrmacher und ein Hofſchuhmacher, ferner ein Konſul, Vertreter der Automobilfirma Horch u. Co., eine Penſionsbeſitzerin, Friſeure, Schneider ſowie eine Dame, der Graf Wolff-Metternich ein Reitpferd abge⸗ nommen haben ſoll. Auf ſeinen Namen allein haben dieſe ihm die großen Schulden nicht geſtattet. Metter⸗ nich wußte ſtets den Anſchein zu erwecken, er ſtehe vor der Verheiratung mit einer reichen Dame. Auf dieſem Punkte verweilt die Vernehmung denn auch ſehr lange: Vorſ.: Sie ſind gänzlich mittellos in Berlin an⸗ gekommen, denn Ihr Vater hat Ihnen doch nur 30 Mark per Monat für die Zimmermiete gegeben. Sie haben dann in Berlin alſo ein Jahr auf fremde Koſten gelebt. Angekl.: Ich wußte, daß ich von Hauſe Geld zu er⸗ warten habe, mit dem ich meine Schulden hätte be⸗ zahlen können. Mein Vater wußte ja auch, daß ich in den erſten Kreiſen Berlins verkehrte und Ausſicht hatte, die Tochter eines reichen Kaufmanns zu heiraten. Daß ich dieſes Auftreten nicht mit 30 Mark beſtreiten konnte, iſt doch ſelbſtverſtändlich. Außerdem hatte ich noch andere Heiratschancen. Ich hatte Ausſicht, eine Südamerikanerin zu heiraten. — Vorſ.: Wie war es nun mit der zweiten Heirats⸗ chance, mit der angeblichen Verlobung mit der Tochter der Frau Wertheim? Wo haben Sie die Dame kennen gelernt?— Angekl.: Auf einer Wohltätigkeitsveranſtaltung.— Vorſ.: Wie ge⸗ langten Sie nun zu der Annahme, daß Sie die Hand dieſer Dame zugeſagt erhalten bekämen?— Angekl.: Man überließ mir die Arrangements bei gewiſſen Ver⸗ anſtaltungen, ich wurde eingeladen und einmal ſogar aufgefordert, eine Reiſe mitzumachen.— Vorſ.: Wenn Sie von einer Familie gewiſſermaßen als bezahlter Reiſemarſchall engagiert werden ſollten, ſo macht das wahrhaftig nicht den Eindruck, als ob Sie die Hand der Tochter des Hauſes zugeſagt erhielten. 1 25 r K indigen let und te glän 10 be nel ge. Claude don 13 d abge⸗ N hen ehe bor diesem lange lin an ö 3 nur 0 77 Angekl.(mit erhobener Stimme und beleidigter Miene): Erlauben Sie, Herr Vorſitzender, bisher hat ſich Graf Wolff⸗Metternich noch nicht als Reiſemarſchall engagieren laſſen, beſonders nicht von Kaufleuten! So weit ſind wir denn doch noch nicht geſunken. Vorf.: Wenn Sie der Familie Wertheim geſagt hätten, daß ſie vermögens⸗ und berufslos waren, ſo wäre doch Ihre Bewerbung von vornherein ausſichtslos geweſen. Der Vorſitzende fährt fort: Als nun Frau Wertheim erfahren hatte, daß Sie bei einem Bäcker, bei dem Sie Sylveſterpfannkuchen holen ſollten, 20 Mark gepumpt hatten, zog man ſich doch ſofort von Ihnen zurück.— Angekl.(etwas kleinlaut): Das iſt richtig.— Vorſ.: Was machten Sie nun?— Angekl.: Ich fuhr nach England.— Vorſ.: Was dort in England paſſiert iſt, iſt nicht Gegenſtand des jetzigen Verfahrens. Sie ſollen ja dort, wie bekannt, mit Spielſchwindlern in Berührung gekommen ſein. Jedenfalls fuhren Sie von England aus nach Wien und heirateten dort eine Büh⸗ nenkünſtlerin. Nach Erörterung von allerlei Wechſelgeſchichten wird die Frau Gertrud Wertheim als Zeugin vernommen. — Präs.: Auf welche Weiſe ſind Sie mit dem Angeklagten in Verbindung gekommen?— Zeugin: Ich lernte ihn auf dem Oſtmarkenball am 30. November kennen. Am 2. Dezember hatte ich dann bei Kroll auf einer Feſtlich⸗ keit eine Bowle, da trat Herr von Metternich an mich heran, legte einen Hundertmarkſchein auf den Tiſch, ver⸗ langte dafür ein Glas Bowle und ſagte:„Gnädige Frau, Sie ſind ja mit Ihrer Bowle viel zu billig.“ Präſ. (zum Angeklagten): Sie haben dann die Tochter der Frau Wertheim, Frau Landsberger, mehrfach bei der Reit⸗ ſtunde geſehen und dort geſprochen. Angekl.: Ja⸗ wohl, Frau Landsberger telephonierte mich des öfteren an, ich ſollte doch zur Reitſtunde kommen.— Frau Wert⸗ Heim: Ich habe den Grafen Metternich aufgefordert, uns zu beſuchen, und das tat er dann unmittelbar dar⸗ auf. Ich hatte ſpäter noch verſchiedene Feſtlichkeiten, Jo unter anderem auch in den Ausſtellungshallen, wo der Graf Metternich ebenfalls erſchien. Auch Sylveſter⸗ abend war ex bei mir. Da gingen mir die Pfannkuchen aus, und der Graf Metternich erbat ſich in der liebens⸗ würdigſten Weiſe, uns aus dem benachbarten Eſplanade⸗ hotel, wo er bekannt wäre, Pfannkuchen zu beſorgen. Er tat es denn auch und brachte die Pfannkuchen. Später wurde mir dann von dem Generaldirektor des Eſplanade⸗ hotels geſagt, daß der Graf Metternich, als er die Pfann⸗ kuchen für uns beſorgte, ſich noch zwanzig Mark in bar geliehen habe. Anfangs Januar wollten wir nun verreiſen, ſo erzählt Frau Wertheim weiter, und da ſagte ich zu Metternich, ob er uns begleiten wolle. Es iſt dem Grafen ganz bekannt geweſen, daß auf eine Heirat nicht zu rechnen ſei. Es wurde ihm immer geſagt: Den Metter— nich, den Vetter— ja! Nämlich meine Tochter intereſſierte ſich zu jener Zeit nur für einen Leutnant von Vetter, das wußte auch Graf Metternich ganz ge⸗ nau. Bei uns zu Hauſe hat kein Menſch daran gezwei⸗ felt, daß dieſe Heirat mit dem Herrn von Vetter zuſtande kommen würde. Graf Metternich war ſozuſagen das Bon enfant. Er hat mir den Tiſch decken helfen, mit Staub gewiſcht, ohne daß meine Tochter in die Zimmer gekommen wäre.— Vert.: Der Angeklagte hat ſich möglicherweiſe einge⸗ redet, daß er Ihre Tochter heiraten würde?— Zeugin: Das iſt wohl möglich! Es ereigneten ſich alle möglichen Dinge bei uns. So ſchrieb eines Tages ein Lehrer einen Rohrpoſtbrief an mich, daß ein Fürſt darauf brenne, meine Tochter kennen zu lernen. Am nächſten Tage war der Mann verhaftet.(Allgemeine Heiterkeit.) Auf den nächſten Zeugen, Amtsrichter Grafen Schu⸗ lenburg, hat ſich der Angeklagte dahin berufen, daß er an eine Heirat mit der Frau Dolly Landsberger ge⸗ glaubt habe. Graf Schulenburg erklärte, daß er nach allem, was ihm der Angeklagte von ſeinen häufigen Beſuchen im Hauſe Wertheim geſagt habe, den Eindruck erhalten hätte, dieſe ſollten tatſächlich zu einer Heirat führen. Dynamit ⸗Exploſionskataſtrophen. Zehn Tote, zwanzig Verwundete. :: Am Mittwoch Mittag iſt die Dynamitfabrir Wuer⸗ gendorf bei Siegen im ſüdlichen Weſtfalen vollſtändig in die Luft geflogen. Zehn Perſonen ſind tot, zwanzig wur⸗ den ſchwer verletzt. Von den zehn Todesopfern waren nachmittags zwei Uhr acht geborgen. Im naheliegenden Walde fand man zahlreiche Teile von menſchlichen Glied⸗ maßen, ſo daß man annimmt, daß die zwei noch fehlen⸗ den Leichen vollſtändig zerſtückelt wurden. Von den Fa⸗ brikgebäuden ſteht nichts mehr, als zwei Kamine. Die Exploſion entſtand im Miſchraum. Die genaue Urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt, man vermutet aber, daß ſie in einem Fehler bei der Miſchung des exploſiven Stoffes zu ſuchen iſt. Ueber eine weitere Dynamitexploſion wird aus dem Weſterwald gemeldet: In der Nähe der Stadt Herborn im Weſterwalde wurden durch eine Dynamitexploſion zwei Arbeiter(Brüder) getötet. Sie ſaßen in der Arbeiter- bude beim Kaffeetrinken; die Bude flog in die Luft. Weitere Meldungen beſagen: — Siegen, 12. Juli. Die furchtbare Exploſion er⸗ eignete ſich zwiſchen 11 und 12 Uhr. Ueber die Urſache iſt nichts bekannt. Da in der Fabrik unter den erdenklich⸗ ſten Vorſichtsmaßregeln gearbeitet wurde, iſt der Vorfall bis jetzt unverſtändlich. Doch iſt es möglich, daß durch 7% baſſiakeit von Arbeitern das Unglück verſchuldet iſt. Patronenhäuſer und die Fabrikräume ſind in die Luft geflogen. Zehn Arbeiter ſind tot, gegen 20 ſchwer verletzt. Tie Verunmlückten ſind völlig zerriſſen, ſo daß in weitem Kreiſe Leichenteile gefunden wurden. Die Leichen ſind durch die Gewalt der Exploſion ſo zerriſſen, daß ihre Identität nicht mehr feſtgeſtellt wer⸗ den konnte. Die Unfallſtelle wurde ſofort behördlicherſeits abgeſperrt, da weitere Exploſionen befürchtet werden. Bis jetzt ſind aber noch keine weiteren Exploſionen erfolgt. Nähere Einzelheiten fehlen immer noch. Waldbrände in Amerika. Hunderte von Menſchen tot; mehrere Städte und Ort⸗ ſchaften total abgebrannt. 4% Die Hitze. die zurzeit Nordamerika heimſucht, hat in den Vereinigten Staaten und in Kanada furchtbare Wadbrlände im Gefolge gehabt, die beſonders in den Süd⸗ diſtrikten von Kanada, wo es noch tageweite ununter⸗ brochene Waldſtrecken gibt, entſetzlich gewütet, viele Ort⸗ ſchaften zerſtört und Hunderte von Menſchen vernichtet haben. Das Feuer beherrſcht ein langgeſtrecktes Waldge⸗ biet in einer Breite von ca. 350 Kilometern und wird von dem Winde immer weitergetrieben, ſo daß Hilfe ganz ausſichtslos iſt und ſich auf die Anfuhr von Lebens⸗ mitteln für die Vertriebenen beſchränken muß: — Toronto(Kanada), 13. Juli. Bei der Feuers⸗ brunſt in Porcupine ſind nach den letzten Schätzungen 300 bis 400 Menſchen umgekommen. — Ottawa(Kanada), 13. Juli. Nach einem Privat⸗ telegramm aus Haileybury wurden in Porcupine, als der Brand am ärgſten wütete, 600 Perſonen durch das Feuer in den See getrieben, an dem die Stadt liegt und der ſchon dicht am Ufer eine beträchtliche Waſſertieſe befitzt. 200 Perſonen ſind ertrunken. Nach den amtlichen Feſtſtellungen ſind bei den kanadi⸗ ſchen Waldbränden an der Strecke der Temiscaming and Northern Ontario-Bahn 50 Perſonen umgekommen und über 200 verletzt. Die ganze Stadt Cochrane ſowie die ſüdlicher gelegenen kleinen Städte Porcupine und Pottsville im Goldminen⸗Gebiet ſind zerſtört. Hunderte von Menſchen ſind gezwungen, vor der übergroßen Hitze zu fliehen; infolge der Dürre breitet ſich das Feuer mit außergewöhnlicher Schnelligkeit aus. Die Hitze in Amerika ruft allenthalben direkte Kataſtrophen hervor: Newyork, 12. Juli. Am Dienstag gab's in New⸗ hork infolge der Hitze 26 Tote und abermals mehrere Fälle von Wahnſinn. Das Geſundheitsamt meldet: Seit Beginn dieſes Monats ſind 8000 Tierkadaver in den Straßen gefunden worden. Auch kommen aus dem Innern Mitteilungen über ungeheure Waldbründe: Newyork, 12. Juli. Waldbrände zerſtörten die Stadt Osceda in Michigan. Au⸗Sable und Alpena ſtehen in Flammen. Mehrere Plätze ſind ſchwer bedroht. Die Einwohner flüchten in größter Eile. Aus Nah und Fern. * Maunheim, 14. Juli. Das Geſamtvermögen der Stadtgemeinde Mannheim beträgt nach den Aufſtellungen 143 270 451 Mark, die Schulden betragen 79 201 195 Mk., es ergibt ſich ſonoch ein Aktivvermögen von 64069 256 M. Mit Berückſichtigung der noch nicht fälligen Straßenkoſten⸗ beiträge, die ebenfalls einen Beſtandteil des Vermögens bilden, ergibt ſich ein Reinvermögen von 91 219 767 Mark. — Sulzbach, 14. Juli. Landwirt Friedrich Schäfer in Sulzbach iſt vom Schöffengericht zu 10 Mark Geldſtrafe verurteilt worden, weil er den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in ſeinem Gehöft zu ſpät anzeigte. Wegen des entſtandenen Schadens beantragte der Staatsanwalt eine höhere Strafe. Die Strafkammer in Mannheim erhöhte die Strafe demgemäß auf 100 Mark. — Heppenheim a. d. B., 14. Juli. Die Wähler- liſte zur Bürgermeiſterwahl liegt zurzeit zur Einſicht offen, ſo daß demnächſt endlich die Wahl vor ſich gehen kann.— Die neue Kreisſtraße Zotzenbach—WMengelbach— Stallenkandel iſt in einigen Tagen vollſtändig fertiggeſtellt, ſodaß die Uebergabe nächſte Woche erfolgen kann. — Mörlenbach, 14. Juli. Ein notwendiges Uebel wird hier eben beſeitigt. Das Pflaſter in der Kirchſtraße wird aufgebrochen und durch neues erſetzt. Ein Wohltäter ſoll 1000 Mark dazu beigeſteuert haben, was von der ge⸗ ſamten Elnwohnerſchaft freud ig begrüßt wird, da der Zuſtand der Straße ſeit mehreren Jahren ein ſehr ſchlechter war. — Gadern, 14. Juli. Holzhändler Peter Roth, ein im ganzen Odenwald, an der Bergſtraße und in der Rhein⸗ gegend bekannter Mann hat ſich in ſeiner Scheune erhängt. Er ſchien trübſinnig geworden zu ſein. — Gimbsheim, 14. Juli. Ein Dienſtmädchen ver⸗ ſchluckte eine Nadel. Als das Mädchen ſchon dem Er⸗ ſtickungstode nahe war, konnte die Nadel von einem Arzt wleder entfernt werden. — Wiesbaden, 14. Juli. Am Neubau der katho⸗ liſchen Kirche in der Frauenhoferſtraße erſchoß ſich ein unbe⸗ kannter 66 Jahre alter Veteran aus Heſſen. Wie der Lebens⸗ müde in einem hinterlaſſenen Briefe angibt, hat er die Kriege von 1866 und 1870/1 mitgemacht und iſt ir folge Lebens- überdruß und Mangel an Exiſtenzmitteln in den Tod gegangen. — Schwetzingen, 14. Juli. Privatter Jugenſchütz aus Darmſtadt, welcher am vorigen Dienstag in Schwetzingen ein Kind uͤberfuhr und ſo ſchwer verletzte, daß es nun im Akademiſchen Krankenhaus in Heidelberg verſtorben iſt, wurde gegen eine Kaution von 10 000 Mark aus der Haft entlaſſen. — Landſtuhl, 14. Juli. Einen entſetzlichen Tod fand, wie aus Saarbrücken berichtet wird, der aus Landſtuhl gebürtige zwanzig Jahre alte Reinshagen. Der junge Mann ging mit mehreren anderen jungen Leuten am Saarhafen ſpazieren; hierbei kam auch die Rede auf das Schwimmen. Um ſeine Kunſt im Schwimmen zu zeigen, beſtieg R. mit ſeinen Begleitern einen Kahn, und die ganze Geſellſchaft fuhr in die Mitte des Hafens. R. iſt über die Tiefe des Waſſers jedenfalls nicht unter⸗ richtet geweſen, da die Schleuſenwehre jetzt niedergelegt ſind. Bei dem Sprung ins Waſſer blieb der iunge Mann im Schlamme ſtecken, nur die Hände ragten noch aus dem Waſſer. Erſt glaubte man an einen Scherz und lachte aus vollem Halſe. Als aber R. ſeine Lage nicht ver⸗ änderte, ruderte man beſtürzt hinzu und zog den Ver⸗ unglückten aus dem Waſſer. zur Stelle, jedoch zu ſpät, reits tot. — Freiburg, 14. Juli. Dem 300 0. Studenten, ſtud. med. Stegmüller, wurde eine wertvolle goldene Uhr mit Widmung als Geſchenk der Stadt Freiburg über⸗ reicht. Mannheim, 14. Juli. Ertrunken iſt beim Baden im Neckar der 21 Jahre alte ledige Sattler Joſeph Dötſch aus Cochem an der Moſel. Aerztliche Hilfe war raſch der junge Mann war be⸗ — Gießen, 14. Juli. Das erſte heſſiſche Dorf⸗ bad ohne Heizungskoſten iſt jetzt in Großen-Linden in Oberheſſen in Betrieb. Durch das ſtete Anwachſen der Bevölkerungszahl genügte die althergebrachte Einrichtung, nach welcher nicht nur die Bauersleute, ſondern auch die Arbeiterſchaft ihr Brot im öffentlichen Backhaus backen, nicht mehr, und war die Errichtung Lines weiteren Ge⸗ meindebackhauſes Bedürfnis geworden. Hierbei kam der dortige Bürgermeiſter, der Landtagsabgeordnete Leun, auf den Gedanken, eine von ihm ſchon bei Bäckern be⸗ obachtete Einrichtung zu verwerten, in dem zweiten Stock des Backhauſes eine Badeeinrichtung mit verſchie⸗ denen Badezellen, in denen Brauſe⸗, Wannenbäder uſw. verabreicht werden, herſtellen zu laſſen, und zwar wird das notwendige Waſſer durch die vorhandenen Feuerungs⸗ anlagen geheizt, ohne daß beſondere Unkoſten entſtehen. — Darmſtadt, 14. Juli. Einem Hitzſchlage erlegen iſt der erſt kürzlich von Wiesbaden hier zugezogene Kauf⸗ mann Exner, er wurde am Fuße der Burg Franken⸗ ſtein tot aufgefunden. — Trier, 14. Juli. Bei dem 161. Infanterieregi⸗ ment erlitt ein Landwehrmann einen Hitzſchlag; er war ſofort tot. Aus Stadt und Land. ** Fremde Gäſte in Deutſchland. Auf dem 39. Lehrertage des Nationalen deutſch⸗amerikaniſchen Lehrer⸗ bundes wurde die Veranſtaltung einer Fahrt der ameri⸗ kaniſchen Lehrerſchaft nach Deutſchland beſchloſſen. Der Tag der Abreiſe wurde auf den 2. Juli 1912 feſtge⸗ ſetzt.— In Paris hat das Komitee des Allgemeinen Arbeiterverbandes beſchloſſen, die Reiſe der Delegierten des Syndikats und des Verbandes nach Berlin auf den 24. Juli dieſes Jahres feſtzuſetzen. Die Reiſe nach Ber⸗ lin gilt der Beteiligung an der dort ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung gegen den Krieg. Wahrſcheinlich wird die Re⸗ gierung den kleinen franzöſiſchen Sozialiſten in Berlin ebenſowenig das Redehalten geſtatten, wie ſie es ſeiner⸗ zeit bei der Anweſenheit des franzöſiſchen Sozialiſten⸗ führers Jaures getan hat. ** 108 Jahre alt. Im Pariſer Vorort Clichy ſtarb eine Zwergin, die Spanierin Maria Laurens, die zwar nicht ganz einen Meter hoch an Maß, dafür aber das reſpektable Alter von 108 Jahren hatte. Maria Lau rens friſtete als populäre Sehenswürdigkeit ihr Leben in wandernden Schaubuden. Im Wagen der fahrenden Leute zog das kleine Perſönchen von Ort zu Ort, und in einem Wanderzirkus iſt ſie auch zur Ruhe gegangen. Das Geburtsjahr der greiſen Zwergin, 1803, iſt in ihrem Paſſe amtlich von den ſpaniſchen Behörden beſtätigt; es braucht aber trotzdem nicht wahr zu ſein, wie es bei den meiſten Behauptungen über ein ſo hohes Alter der Fall iſt. ** Die Hitze in Amerika ſcheint nachzulaſſen. Aber obwohl am Mittwoch eine leichte Briſe die Temperatur abgekühlt hatte, ſind dennoch im Laufe des Tages in Newyork 39, in verſchiedenen Orten des Staates Con⸗ necticut zuſammen 50 Perſonen der noch immer uner⸗ träglichen Hitze zum Opfer gefallen. ** Doppelſelbſtmord. Ein blutiges Verbrechen, das in ſeinen Einzelheiten noch der Aufklärung bedarf, hat ſich zu Schöneberg bei Berlin abgeſpielt. Dort wurde der 45 jährige Portier Richard Heike mit durchſchnitte⸗ nen Pulsadern tot im Bett aufgefunden. Seine von ihm getrennt lebende Frau Martha hatte Lyſol genommen und lag ohne Bewußtſein auf dem Sofa. Man vermutet einen Doppelſelbſtmord. * Rache für verſchmähte Liebe. Auf der Eiſenbahn ſtrecke bei Schlan fand der Streckenwächter die Leiche eines jungen Mädchens mit durchſchnittenem Halſe. Die Tote war die Tochter eines Maſchinenführers. Der Hals des bildſchönen Mädchens war durchſchnitten. Der Täter, ein Schutterſchläger Wenzel Novak wurde von der Gen darmerie in Haft genommen. Er leugnet, die Tat began gen zu haben. Er wurde jedoch überführt. N. hat zu erſt dem Mädchen, das ſeine Liebeswerbungen zurückgewieſen hatte, den Hals mit einem großen. breiten Taſchenmeſſer durchſchnitten und ſpäter die Leiche auf das Gleiſe getragen, damit der paſſierende Zug den Kopf vom Rumpfe der Leiche trenne. Dieſes Vorhaben wurde jedoch durch die Aufmerkſamkeit des Strecken⸗ wächters vereitelt. Stelen Bingong Sojson-WMWeuheiten Hlejderstoffen, Damen- u. Kinder-Honfeklion, Baumtwolſiuaren, Huta-, Weißtworen u. Wasch Spes, Ablollung: Gafdlinen, Jeppichs und Betten. Byſlige Preiss Gute Bed iennn 5 Jonnheim Louls Dandauer, t.. 5 N-IAbr. Praxle U-Jabr. Praxis! 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Morgen nachmittag von 3 Uhr ab UEBUNG in 6er Fußballturnir und 600 m Stafette auf unſerem Sportes platze. Am Sonntag, — den 23. d. Mis. Beteiligung am Sports- 22 feſte des kath. Jüngl.-Vereins Wallſtadt. 5 Die Mitglieder der Sodalität werden hierzu ſreundlichſt eingeladen. Die Zeit des gemeinſamen Ab- marſches wird noch bekannt gegeben. Der Vorſtand. Ernte⸗Rechen, Oeſtreicher Senſen und Stahlbaum⸗ ſenſenwürfer Jean Wunderle. billigſt bei Aut durch alte dar, feiner