8 2 1 Viernh Diernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Feruſprech Nr. 20 eimer Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Graßherzuglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener Viernheim.— Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Ar. 85. Samstag, den 22. Juli 1011. 27. Jahrgang. nzeiger 1 Bei größeren Aufträgen Neue Kolonialſorgen. Wieder einmal w'rd der deatſſhe Michel dureh Alarmmeldungen aus Deutſch-Südweſtafrika aus ſe'ner Ruhe aufgeſchreckt. Nach Gerüchten, die ſich'm engliſchen Südafrika zu einer DTrahtmeldung des Reuterbureaus verdichtet haben, ſoll die deutſche Beſatzung des„Capr'vi Zipfels“, des im äußerſten Nordoſten von Deutſch-Süd weſtafrika, 800 Kilometer von der Küſte begznnenden zirka 60 Kilometer breiten, 300—400 Kilometer weit ins Innere bis zum Jambeſifluſſe ſich hinziehenden Land— ſtreifens, von Eingeborenen niedergemacht worden ſein. Eine amtliche Beſtätigung lag bis zum Donnerstag nachmittag nicht vor. Aus deutſcher Quelle iſt ſie auch wohl erſt nach einigen Wochen zu erhalten, weil der Schau— platz der Kataſtrophe zirka 1000 Kilometer von der Küſte abliegt, in einer Gegend, in der ſogar die ſpär lichen Nachrichtenquellen der Eingeborenen gänzlich fehlen, weil die Bevölkerung des Caprivi-Zipfels keinerlei In⸗ tereſſen irgendwelcher Art zum deutſchen Schutzgebiet hat und zu einem überwiegend auf engliſchem Gebiete lebenden Stamme, den Barotſes, gehört. Eine zurverläſſige Be— nachrichtigung iſt wohl am eheſten über England zu erwarten, das das benachbarte Barotſeland an eine Ge— ſellſchaft zur Verwaltung abgegeben hat, die dort na⸗ türlich auf Ordnung hält und für Nachrichtenwege ge ſorgt hat. Die Ungewißheit, mit der wir es zu tun haben, wird alſo wohl noch einige Zeit dauern. Leider aber haben wir mit der betrübenden Tatſache zu rechnen, daß man in den maßgebenden Kreiſen an die Richtigkeit der Meldung nicht zu glauben ſcheint. Das geht her⸗ vor aus dem, was die Reporter der Berliner Blätter nach ihrer Rückfrage im Kolonialamte niedergeſchrieben haben, ſowie auch aus der Darſtellung der geſamten Sachlage. Danach hat dieſer Teil der Kolonie, der bis— ang gänzlich unabhängig war, eine Veränderung ſeiner Verhältniſſe durchmachen müſſen: die Zivilverwal⸗ tung iſt dort kürzlich eingeführt worden. Früher beſtand die militäriſche Beſatzung außer dem Re ſidenten nur aus einigen weißen Unteroffizieren und der aus etwa fünfzig Köpfen beſtehenden ſchwarzen Polizei— truppe. Mit der Ernennung des Herrn v. Frankenberg— Proſchlitz im Anfang dieſes Jahres zum Reſidenten wurde die Zivilverwaltung eingeführt. Selbſt wenn dieſer, wie ihm nachgeſagt wird, mit den Eingeborenen umzugehen verſtand, mußte ein ſolcher Schritt, der na⸗ türlich zur Erhebung von Steuern und allen möglichen Unbequemlichkeiten für die Eingeborenen führen mußte, Erreoung und unliebſame Gefühle bei den Eingeborenen — ſ—n— 2 2 erwecken. Daher iſt es Berichterſtatter nach ſchrieb: „In maßgebenden Kreiſen iſt man der Anſicht, daß es, ſehr wohl möglich iſt, daß das Gouvernement in Windhuk, erſt ſehr ſpät von den Ereigniſſen im Caprivizipfel Kennt⸗ nis erhält. Es ſei kaum anzunehmen, daß die Nachricht von dem Ueberfall vollſtändig aus der Luft gegriffen ſei. Es wird vielmehr für möglich gehalten, daß irgend ein Renkontre zwiſchen der Kolonne des Herrn v. Franken berg und Eingeborenen ſtattgefunden hat, daß die Mel dungen hierüber jedoch aufgebauſcht ſind, wie es bei der artigen Vorkommniſſen, die von Eingeborenen berichtet und weitergemeldet werden, in Afrika oft der Fall iſt. Die Möglichkeit eines unliebſamen und unvorhergeſehenen Vorfalls im Caprivizipfel ſei ſchon deshalb nicht von der Hand zu weiſen, weil dieſer abgelegene, von engliſchem Gebiet umgebene Teil des deutſchen Schutzgebietes ſchon infolge ſeines Wildreichtums und aus naheliegenden an deren Gründen ſeit langem der Zufluchtsort allerlei frag würdiger Eingeborenenelemente aus den angrenzenden engliſchen Kolonien und aus Deutſch-Südweſtafrika ſelbſt iſt.“ Iſt die Nachricht wahr, dann gäbe es eine Straf expedition, die zu den ſchwierigſten Aufgaben ge⸗ hören würde, die einer Kolonialmacht bisher geſtellt wor⸗ den ſind, die ſicher wieder viele, viele Menſchenleben und hunderte von Millionen koſten und neue Steuern in außerordentlichem Umfange notwendig machen würden. Man kann es dem deutſchen Michel daher nicht ver⸗ errgen, wenn er der nächſten Nachricht mit Furcht und Zagen entgegenſieht. Perſien im Kriegszuſtande. Schwindel mit einem falſchen Ex⸗Schah? * Rußland und England, die beiden„Aufteiler“ Per⸗ ſiens, haben ihr Ziel wieder einmal erreicht: das unglück⸗ ſelige Land iſt wieder in hellſtem Aufruhr. Der ehe nalige Schah rückt heran, und zwar in einem Augenblick, da die Hauptſtadt Teheran durch keinerlei Truppen ge ſchützt iſt. Die einzigen Truppen, die augenblicklich der Regierung in Teheran zur Verfügung ſtehen, ſind die perſiſchen Koſaken, die aber ihre Verhaltungsmaßregeln aus Rußland beziehen. Sollte es dem Schah gelingen, Teheran zu erreichen, ſo befürchtet man, daß eine Zeit des Raubens und Plünderns anbrechen werde, wie ſie in Perſien noch nicht dageweſen iſt. Die Bachtiaren haben ſich auf ſeiten der Regierung geſtellt, aber ihre Zahl iſt gering, und wenn ihr Chef Sardar Aſſel, der tot⸗ nur zu verſtändlich, einer Rückſprache im wenn ein Kolonialamte krank in Paris iſt, meint, ihre Zahl würde genügen, um die Ruhe wiederherzuſtellen, ſo iſt das wohl eine Ueberſchätzunga der wilden kriegeriſchen Tüchtigkeit dieſes lrliegserfſahrenen Stammes. Tas Parlament hat die Re⸗ gierung ermächtigt, das Kriegsrecht zu verhängen. Die Regierung, in der die Liberalen um den nach der Dik tatur lechzenden Sepahdar und die Demokraten ſich be fehden, hat nun Frieden gemacht, um die Wiederkehr des alten Schahs zu verhindern. Teheran, 20. Juli. Eine aus 500 Bachtiaren 500 Reitern und einer Anzahl Freiwilliger zuſammen geſetzte Expedition wird alsbald gegen den ehemali gen Schah aufbrechen. Der Polizeichef Jefriem wird zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Teheran zurück⸗ bleiben. Sardar i Geng und Sardar Jafar werden mit 2000 Bachtiaren gegen Salar ed Dauleh, den Bruder des Ex⸗Schahs, nach dem Norden ziehen. Sardar Bahadur, der Sohn des Sardar Aſſar, mit 1800 bachtiariſchen Rei tern wird binnen kurzem in Teheran erwartet. Man iſt hier geſpannt darauf, welche Haltung Groß britannien als Signatarmacht des Protokolls vom 25. Auguſt 1909 einnehmen wird, in dem Rußland ver ſprochen hat, eine politiſche Agitation des ehemali gen Schahs verhindern zu wollen. Die Sache wird durch eine Meldung aus Wien in eine beſonders eigenartige Beleuchtung gerückt. Der ehemalige Schah ſoll nämlich in Marienbad beſtrebt ſein, von ſeiner Körperfülle allerlei zu beſeitigen. Danach ope rierte die Gegen revolution der reaktionären Parteien in Perſien mit einem falſchen Ex⸗Schah! Selbſt in der engliſchen und ruſſiſchen Politik wäre das ein Novum. Aber bei dieſen beiden Mächten iſt ja kein Ding unmöglich. r 2 Politiſche Nundſchau. — Im Anſchluß an die Truppenſchau in Mainz triff der Kaiſer zu zweitägigem Beſuche am 14. Auguſt be t i dem Prinzenpaar Friedrich Karl von Heſſen auf Schloß Friedrichshof in Kronberg ein. E (:) Die Kataſtrophe im Caprivi⸗Zipfel iſt noch immer unbeſtätigt. Das Ausbleiben des telegraphiſchen Berichts über die Expedition v. Frankenbergs, der ſich auf ſeiner erſteren größeren Inſpektionsreiſe befand, erklärt ſich daraus, daß die Kataſtrophe ſich mehrere Tagereiſen von der nächſten Poſtſtation abgeſpielt haben müßte. Oben⸗ drein iſt ein telegraphiſcher Dienſt von Schuckmannsburg aus nicht möglich, weil dort überhaupt kein Poſtverkehr iſt, ſondern über Seſheke im engliſchen Gebiet(ſogar mit engliſchen Marken) geleitet wird, und auch dort iſt keine Telegraphenſtation. Die Unteroffiziere, die keine Helio— graphen zu bedienen verſtehen, haben wahrſcheinlich den Tod gefunden 1! Zum Kapitel„Dreadnoughts“ liegt aus England die Meldung vor, die engliſche Admiralität habe be ſchloſſen. den Bau der Ueberdreadnonaltts aufzugeben 4 Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 15(Nachdruck verboten.) Auch heute, da Klara ausgegangen und er mit der Mutter allein war, bedurfte er wieder ihrer Hilfe. Doch ſo leicht wie ſonſt gelang es ihm diesmal nicht. „Es iſt mir nicht möglich!“ beteuerte die Förſterin, die vor dem hohen braunen Schrank ſtand und die geſchnitzte Tür in der Hand hielt. Aber Otto ließ ſich nicht abweiſen. „So gib mir wenigſtens zehn Mark!“ drängte er. Die Stimme der Frau nahm einen faſt flehenden Ton an: „Aber bedenke doch unſere Verhältniſſe, jetzt in der Stadt, das teure Leben,— ſei doch vernünftig!“ Der Student vergrub die Hände in den Taſchen ſeiner Beinkleider und trat, ärgerlich vor ſich hinpfeifend, ans Fenſter. Der Blick aus demſelben hatte nichts Erfreuliches. Düſter und lichtlos, wie der Gefangene im Kerker, lag das kleine Hintergebäude zwiſchen hohen, ſchattenden Häuſern ein⸗ geklemmt. Das enge, niedrige Zimmer hatte aus ſeinen zwei Fenſtern nur über die Pforte eines Stakets hin einen ſchmalen Durchblick auf Straße und Stadt. Die duftigen, lachenden Blumen, die im Grünwalder Forſthauſe die Fenſterbänke ge⸗ ziert, hatten die Stadtluft nicht ertragen und waren von der Förſterin durch künſtliche erſetzt worden. Die altertümlichen Möbel waren in den engen Räumen, ſo gut es ging, zuſammen⸗ gedrängt und alles erſchien mit ärmlichen Mitteln möglichſt aufgeputzt. Otto ließ ſeine Blicke von dem Fenſter weg durch das ganze Zimmer gleiten; ihm ſchien noch immer genug vor⸗ banden, was man im Falle der Not zu Gelde machen konnte. Dieſer breite, plumpe Arbeitstiſch des Vaters, der zwiſchen den Fenſtern ſtand, war ja wohl nicht zu entbehren und hatte auch wenig Wert, aber die Doppelbüchſe und andere Gewehre, die Geweihe und Hirſchfänger, welche die Wände ſchmückten, das war doch immerhin hier in der Stadt ein überflüſſiger Luxus. „Eben, weil ich vernünftig bin, Mama,“ begann er nach einer Pauſe wieder,„eben deshalb brauche ich das Geld. Wer wird denn immer von heute auf morgen rechnen! Morgen kann man tot ſein und nichts mehr brauchen!“ Die Förſterin erſchrak. „Aber, mein Herzens⸗Otto, wer wird denn ſo reden? Sterben, du, ein ſo kräftiger junger Menſch, der eine ſo große Zukunft vor ſich hat?“ Sie öffnete von neuem den ſchon geſchloſſenen Schrank und begann noch einmal in ſeinem Innern zu ſuchen. Ganz unten, unter Wäſchegegenſtänden verſteckt, fand ſich noch eine Schachtel, in der es klirrte und klang. Sie hob den Deckel ab und griff hinein. „Da haſt du noch fünf Mark,“ ſagte ſie. was ich im Augenblick noch in Reſerve habe!“ Otto nahm das Geld, warf aber zugleich einen begehrenden Blick auf die Schachtel. „Das reicht nicht, Mama!“ meinte er. „Verſuch' es einmal, es wird auch damit gehen!“ Sie ſtellte die Schachtel wieder an ihren Platz. Otto nahm einen reſignierten Ton an: „Freilich, wenn du willſt, daß ich mich blamiere, heute, wo ich mit Baron von Rehberg und Graf Hochſtein ins Elite⸗ Konzert gehe! Du weißt, ſie ſind reich, laſſen gern etwas ſpringen! Da werde ich eine klägliche Rolle ſpielen!“ „Blamieren?“ wiederholte die Förſterin betroffen.„Gott behüte, wo denkſt du hin? Das darf nicht ſein! Aber warte ein wenig, bis der Vater heimkommt!“ Otto wandte ſich ärgerlich ab. „Ich kenne ſchon ſein ewiges Klagelied! Er wird auch nichts heimbringen!“. „Doch, doch!“ eiferte die Förſterin und ein vielverheißender Blick traf den Sohn, in deſſen Augen es im plötzlichen Ver⸗ ſtändnis aufflackerte. „Es iſt alles, In ihrer gern wichtig tuenden Weiſe fuhr die Förſterin fort: „Heute iſt es anders! Der Vater muß Summe löſen und dir einen Teil davon geben. darauf, ich will dir ſchon helfen!“ Ottos Blicke flogen nach dem Ofen hinüber. Der Platz unter demſelben war leer. „Er hat ſich endlich entſchloſſen?“ fragte er. Die Förſterin nickte eifrig. „Die Hunde zu verkaufen, ja! Es hat Mühe genug ge⸗ koſtet, aber ich habe nicht nachgelaſſen. Die Tiere ſind unter Kennern mehr als zweihundert Mark wert und in der Stadt braucht er ſie nicht.“ „Das habe ich ihm oft genug geſagt,“ rief Otto,„aber er wurde ſtets wild bei dem bloßen Gedanken daran.“ „Es hat mich ſelbſt gewundert,“ nickte die Förſterin,„uns, es kam heute, als du ſchon fort warſt, nach Tiſch auch gam plötzlich über ihn. Ich glaube, der Gedanke, daß du nun bal fort mußt zum Militär, hat ihn umgeſtimmt.“ Der Student machte bei der Erwähnung ſeiner nahen Dienſtzeit ein verdrießliches Geſicht. „Der Teufel hole das Vergnügen, es reißt mich aus meiner ganzen Karriere, nachher kann ich wieder von vorn anfangen!“ Die Mutter ſuchte ihn zu tröſten. „Du mußt ein Jahr länger ſtudieren! Was tut das? Bei deiner Begabung iſt alles bald nachgeholt. Aber freilich, ſie hätten warten und Rückſicht nehmen ſollen, bis du dein Examen beſtanden haſt!“ Otto ſchritt aufgeregt im Zimmer auf und nieder. „Es muß überhaupt anders werden, wir wollen keine Sklaven mehr ſein, der Militarismus—“ „Laß das den Vater nicht hören!“ fiel die Förſterin ihm ins Wort.„Du weißt, er war ſelbſt in ſeiner Jugend mit Leib und Seele Soldat. Doch was ich ſagen wollte: ich be⸗ nützte ſeine heutige Stimmung, erinnerte ihn an die Koſten, die dein Dienſtjahr erfordern würde, und kam wieder auf die Hunde zu ſprechen.“ Tortſetzung folgt.) eine hübſche Beſtehe nur und in Zukunft nur Panzerſchiffe von 18000 bis 20 000 Tonnen zu bauen. Als Urſache dieſer Aenderung wird angegeben, daß die ſchweren Geſchütze, welche ſich an Bord der Ueberdreadnoughts befinden, nicht voll ausge⸗ nutzt werden können. Das ſtimmt! Zugleich aber kommt aus England die Meldung über die Verſuchsfahrt des„Ko⸗ loſſus“: Der im Bau befindliche Dreadnought„Koloſſus“, ein Schweſterſchiff des„Herkules“, hat ſeine Verſuchs⸗ fahrten vor dem Admiralitätsausſchuß begonnen. Der „Koloſſus“ hat eine Länge von 510 Meter und eine Waſſerverdrängung von 23000 Tons. Die Armierung beſteht aus zehn zwölfzölligen und zehn vierzölligen Ge⸗ ſchützen. Der Koſtenpreis ſtellt ſich auf 1671634 Pfund Sterling, gleich zirka 35 Millionen Mark. 727 Eine ſonderbare Spionageaffäre wurde am Mitt woch aus Würzburg gemeldet. Ein als„Gaſtoffizier“ in Deutſchland weilender japaniſcher Major ſollte des Nachts von einem Poſten dabei betroffen worden ſein, als er ein Rohr⸗Rücklaufgeſchütz ableuchtete und betrachtete. Die Meldung wurde am Donnerstag dementiert, jetzt aber meldet der Draht: Soeben hat der bayeriſche Kriegs miniſter die Akten in der Hammelſprunger Spionage affäre, wo bekanntlich ein fjapaniſcher Offizier wegen Spionageverdachtes verhaftet wurde, zur Unterſuchung eingefordert. (Das Duell Richthofen⸗Gaffron. Vor dem Kriegs gericht der Landwehr-Juſpektion in Schöneberg hatte ſich am Mittwoch der 26 jährige Leutnant der Reſerve Frei herr Oswald v. Richthofen wegen Zweikampfes mit töd lichem Ausgange zu verantworten. Er hat bekanntlich am 10. Mai d. J. in der Jungfernheide den 51 jährigen Maler und Leutnant a. D. Frhr. v. Gaffron im Zwei⸗ kampf erſchoſſen. Freiherr v. Richthofen lieh ſich wäh⸗ rend ſeiner aktiven Dienſtzeit von Gaffron 25 000 Mark, und der Leihkontrakt, der zwiſchen beiden aufgeſetzt wurde, ſollte nach Behauptung des Bruders des v. Richthofen eine Bewucherung darſtellen. v. Gaffron hatte ſich näm⸗ lich für die 25 000 Mark eine ſpäter fällige Erbſchaft von 40 000 Mark verſchreiben laſſen, um, wie er ſagte, in allen Eventualfällen auch gegen Zinsverluſt geſichert zu ſein. Als es ſich herumſprach, daß Gaffron den v. Richthofen bewuchert habe, kam es zu dem üblichen Ehren⸗ handel mit Ohrfeigen im Reſtaurant und dann zum Duell, in dem v. Gaffron fiel. Nach mehrſtündiger Verhandlung wurde der Angeklagte, ein Sohn des verſtorbenen Staats⸗ ſekretärs des Auswärtigen Amtes, zu zwei Jahren Feſtungs haft verurteilt. )—( Unangenehme Meldungen kommen auch aus Oſt⸗ afrika. Aus Deutſch⸗Oſtafrika meldet das Kommando der dortigen Schutztruppe, daß in der Landſchaft Urundi Karawanen farbiger Händler ausgeraubt und niederge⸗ macht worden ſind. Da auch Polizeipatrouillen be— ſchoſſen wurden, hat das Kommando dem Reſidenten von Urundi, Hauptmann v. Langenn⸗Steinkeller anheim⸗ geſtellt, mit einer aus der in Uſambara ſtehenden 9. Kompagnie und einem Teil der in Üdjidji ſtehenden 6. Kompagnie gebildeten Expedition gegen die Unruhe⸗ ſtifter einzuſchreiten. Den Vorgängen wird im übrigen an zuſtändiger Stelle ernſtere Bedeutung nicht beige⸗ meſſen. Deutſchland und Mexiko. In Puebla in Mexiko find vor einigen Tagen während eines Streikexzeſſes mehrere Deutſche getötet und mehrere andere verwundet worden. Der deutſche Geſandte v. Hintze hat ſich an Ort und Stelle begeben, um die Unterſuchung ſelbſt zu führen, und die mexikaniſche Regierung hat volle Genug⸗ tuung zugeſagt und verſprochen, ihr Möglichſtes zum Schutze der Deutſchen zu tun. Indeſſen ſcheint die Lage für unſere Landsleute noch immer bedrohlich zu ſein. Wenigſtens iſt der nationalliberalen Reichstagsfraktion aus Orizaba folgender telegraphiſcher Notruf zugegangen: „25 Familien Fabriea Rio Blanco und St. Roſa Orizaba erſuchen Interpellation Reichstag und um Schutz anläß lich der Hinmetzelung Deutſcher in Puebla. Bevollmäch tigter Bertſchty in Rio Blanco.“ Die Namen der in der Spinnerei zu Puebla getöteten Deutſchen ſind bereits be— kannt. Es ſind: Wilhelm Kuhlmann und Peter Schmitz von der Köln⸗Deutzer⸗Gasmotoren-Fabrik, Alfred Boer aus Lauban in Schleſien und Gertrud Boer. Die vier Opfer ſind am 16. Juli beigeſetzt worden. Bisher hat man 33 Verdächtige verhaftet. Die Täter ſollen ſtrei⸗ kende Arbeiter und räuberiſche Tagelöhner ſein. Die mexikaniſche Regierung hat am 14. Juli Verſtär⸗ kungen nach Puebla geſandt. Auch der Präſident Madero ſchickte eine von ſeinem Bruder befehligte Abteilung. Eine bewaffnete Einmiſchung deutſcherſeits iſt danach kaum zu erwarten. Die Goldfunde in Deutſch⸗Südweſtafrika, von denen neulich die Rede war, haben einen Preſſeſtreit über die Haltung der beteiligten Kolonialgeſellſchaft, der „South Weſt Africa Co.“, herbeigeführt. Es wurde näm⸗ lich darauf hingewieſen, daß dieſe Geſellſchaft, nachdem infolge dieſer„Gold“-Meldungen die Aktien der Kaoko Land⸗ und Minen⸗Geſellſchaft geſtiegen waren, von deren Aktien größere Mengen verkauft hat. Dazu wird jetzt von ſeiten der angegriffenen Geſellſchaft geſchrieben: „Richtig iſt, daß die South Weſt Africa Co. einen Teil ihres Beſitzes an Anteilen der Kaoko Land- und Minen⸗ Geſellſchaft veräußert hat, und zwar iſt diefe Veräußerung durch Abſtoßung eines größeren Betrages und options⸗ weiſe Hingabe eines zweiten Poſtens erfolgt. Dieſe Be⸗ ſitzverminderung erſcheint aber ſelbſtverſtändlich, wenn man berückſichtigt, daß die South Weſt Africa Co. Ende 1909 von den insgeſamt begebenen 41000 Anteilen der Kaoko⸗Geſellſchaft im Nennwerte von je 200 Mk. faſt 5%, nämlich 30 000 Stück, gleich 6 Millionen Mk., im Portefeuille hatte, welche mit etwa 35 Prozent zu Buche ſtehen. Es kann der Direktion der South Weſt Africa Co. nicht verdacht werden, wenn ſie den auf das Doppelte des Buchwertes geſtiegenen Preis der Kaoko-⸗Anteile be⸗ nutzte, um ihren großen Beſtand daran zu verringern.“ Heer und Marine. s Regelrechte Fliegermanöver will die franzöſiſche Heeresverwaltung veranſtalten. Es handelt ſich um einen Wettflug über 300 Kilometer mit 300 Kilogramm Nutz⸗ laſt. Bisher haben 41 Konſtrukteure 138 Apparate ange⸗ meldet. Dieſe Flugzeuge ſollen mit Motoren zwanzig verſchiedener Marken verſehen ſein. In den großen Manövern werden dem 1., 6., 7. und zehnten Armeekorps je acht Flieger zugeteilt. Mit dem 1. und 7. Korps neh⸗ men auch Lenkballons an den Manövern teil. Aeroplane werden ferner bei den bevorſtehenden praktiſchen Be⸗ lagerungsſchießübungen in Toul und Verdun Verwendung finden. An den deutſchen Kaiſermanöpern ſollen für Un⸗ glücksfälle uſw. Motorräder mit ausgiebigen Verbandsein richtungen als fliegende Ambulanzen teilnehmen. 5 Der neue kleine Kreuzer„Köln“ erzielte bei den letzten Probefahrten bereits 26 Seemeilen Ge ſchwindigkeit, die noch geſteigert werden dürfte. Tu ropäiſches Ausland. Nronkreich. * Die Stellung der Regierung zur Arbeiterbewegung wird immer ſchwieriger. Wie aus dem ſüdfranzöſiſchen Hafen Toulon gemeldet wird, hat der Marineminiſter Delcaſſee dem Arſenalarbeiter Lamarque die Fahrt nach Berlin als Delegierter der franzöſiſchen Hafenarbeiter zum Kongreß der Gewerkſchaften unterſagt. La marque iſt ſtaatlicher Arbeiter und kann als ſolcher an einem Kongreß nicht teilnehmen. In Deutſchland wäre eine ſolche Entſcheidung ſelbſtverſtändlich, aber in Frankreich Türkei. Auf den Spuren des von Räubern verſchleppten Ingenieurs Richter glauben ſich wieder einmal die tür kiſchen Behörden: Aus Saloniki wird eine„verbürgte Meldung“ in die Welt gedrahtet, die mit der Verfolgung der Entführer Richters betrauten Organe hätten ſichere Anhaltspunkte dafür, daß Richter in die Gegend von Ko kowa verſchleppt worden iſt. Kokowa liegt in der Um gebung von Karaferias, am rechten Ufer der Wiſtritza. Die Gegend beſitzt dichte, faſt unzugängliche Wälder, in deren Nähe ſich große Schafhürden befinden, wo die Schaf züchter mit ihren Herden überwintern. Die Verfolgung iſt deshalb in der Richtung nach Kokowa eingeleitet wor den.— Die Sache wird immer rätſelhafter. Der un überlegte Plan des unvorſichtigen Mannes kommt ihm, ſelbſt wenn er gerettet wird, teuer zu ſtehen; denn ge ſundheitlich muß er doch furchtbar heruntergekommen ſein. * Die Lage in Albanien hat ſich wirklich verſchlimmert. Die Albanier ſind zum klein lichſten Kleinkrieg übergegangen und ſchießen aus ihren Verſtecken in den Bergen nieder, was ihnen vor das Gewehr kommt. So hat in der Umgebung von Ipek ein Kampf zwiſchen tür⸗ kiſchen Truppen und ungefähr dreihundert Albaneſen ſtatt gefunden, die nach dreiſtündigem Gefecht unter Zurück laſſung von vierzig Toten flohen. Auf ſeiten der Türken fielen zwei Offiziere und acht Mann. Die Truppen ver jolgen auch noch andere vierzig bis fünfzig Mann ſtarke Banden in der Umgebung von Ipek.— Bei Krania und bei Kaſa Grevena hat am 18. Juli ein Kampf mit einer dreißigköpfigen Bande ſtattgefunden, bei dem zwei Gen darmen getötet wurden. Aus Nah und Fern. Heppenheim, 21. Juli. Als Erben des in Balti⸗ more zu Anfang dieſes Jahres verſtorbenen 68 ⸗jaͤhrigen Auguſt Weber, der eine Erbſchaft von etwa 28 000 Dollar hinterlaſſen hatte, wurden Anver wandte in Wlebelsbach feſt⸗ geſtellt. Der Vater des Verſtorbenen war dort ſeßhaft. * Fürth, 21. Juli. Herr Kaplan Friedrich Lennert in Mainz, Sohn des hieſigen Bürgermeiſters, hat nach erfolg⸗ reichem Muſikſtudium am Kloſter Beuron jetzt eine Anſtellung als Domorganiſt in Mainz erhalten. Dabei verſteht er noch die Stelle eines Sekretärs bei dem General⸗Vikar Herrn Dr. Engelhardt. — Worms, 21. Juli. Ein 5 jähriges Kind hatte nach dem Kirſchemſſen kaltes Waſſer getrunken. Es erkrankte und ſtarb ſchon nach wenigen Stunden.— Einer Witwe, die ihre Erſparniſſe in Höhe von mehreren Hundert Mark in einer Holzſchachtel auf dem Küchenſchrank aufbewahrt hatte, wurde von ihrem Enkel das ganze Geld entwendet. — Feudenheim, 21. Juli. Ein Unglücksfall, der ſchwere Folgen hätte haben können, paſſterte an der Dreſch⸗ maſchine von Apfel und Krampf. Da etwas an dem Stroh⸗ priſſer nicht in Ordnung war, wollte der Heizer Valentin Apfel nachſehen. Er brachte aber dabei ſeine linke Hand zwiſchen die Nadeln, ſo daß ſte ganz erheblich gequetſcht wurde. Zum Glück brachte man die Maſchine gleich zum Stehen, ſonſt wäre dem Mann der Arm herausgeriſſen worden.— Steck. brieflich verfolgt wird der in den 30er Jahren ſtehende Gipſermeiſter Gg. Joh. Bohrmann von hier. Derſelbe ſoll ſich verſchiedener Wechſelfaͤlſchungen ſchuldig gemacht haben. Pan ſpricht von einer ganz bedeutenden Summe.— Erhängt hat ſich geſtern im Amtsgefangnis der 40 Jahre alte Marmor- ſchleifer P. Bauer von hier, der wegen Sittlichkeitsvergehens verhaftet war. — Sandhofen, 21. Juli. Verhaftet wurde der 17 Jahre alte Phillpp Diehl von hier, weil er einem Arbeits- kollegen auf der Zellſtoffabrik mehrmals Geldbetrage entwendele. Diehl gibt nun auch zu ſ. Zt. dem Hermann Schmollak den Betrag(Monatsgehalt) von 152 Mk. entwendet zu haben. — Heidelberg, 21. Juli. Hier wurde in ihrer Wohnung die Tochter eines hieſigen Zahntechnikers tot auf. gefunden. Sie hatte ſich aus bis jetzt noch unbekannter Ur⸗ ſache mit Leuchtgas vergiftet. — Groß⸗Geran, 21. Juli. Ein 17jähr. Italiener, der ſich eine leichte Verletzung an der Hand zugezogen hatte, dieſe Wunde aber nicht beachtet hatte, ſtarb an Blutvergiftung. — Mainz, 21. Juli. Große Unterſchleife wurden wie die„Fikf. Ztg.“ berichtet, im Warenhauſe Tietz entdeckt. Eine große Anzahl von Verkäuferinnen ſoll Waren im Werte von mehreren Tauſend Mark beiſeite geſchefft haben. Heute Morgen wurden 15— 18 Verkäuferinnen durch die Kriminal- poltzel ſiſtiert. — Bingen, 21. Juli. Ein kleines Mädchen erhielt von ſeinem Bruder einen Schuß mit einem Revolver. Die Kugel war neben der Speiſeröhre in den Hals gedrungen und ſaß in der Wirbelſäule, ſo daß es ein wahres Wunder iſt, daß das Kind mit dem Leben davonkam. — Lanterbach, 21. Juli. Beim Futter ſchneiden ge⸗ riet das 3jährige Enkelchen eines Landwirts in Maar in die Göpelräder. Es wurde ihm der Kopf zer quetſcht.— Auch in Allmenrod verunglückte ein Kind. Es kam der Feuerung zu nahe, ſeine Kleider fingen Feuer und brannten gell auf. Das Kind erlitt äußerſt ſchwere Brandwunden, ſodaß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. — Mainz, 21. Juli. Die Errichtung eines Mathtas Claudius⸗Denkmals am Rhein wird geplant. In der „Rheiniſchen Muſik⸗ und Theaterzeitung“ tritt E. S. vom Hoefft dafür ein, daß dem„Wandsbecker Boten“, dieſem Dichter, der ſelber zwar kein Rheinländer, aber ein begeiſterter Sänger der Schönheiten des Rheins und ſeiner Weine geweſen, ein ſchlichtes Standbild am Rhein gebühre. — Mainz. 21. Juli. Bei der hieſigen Eiſenbahn güterkaſſe gelang es einem Gauner, mittels Vorlage ge⸗ fälſchter Nachnahmepapiere den Betrag von 1670 Mark zu erheben. Der Schwindler ſoll auch noch bei zwei benach⸗ barten Güterkaſſen dasſelbe Manöver verſucht haben. Da durch, daß jedoch ein ſo hoher Betrag gerade nicht ver⸗ fügbar war und der Kaſſenverwalter den Betreffenden auf ſpätere Zeit beſtellte, blieben dieſe vor Schaden bewahrt. Heilbronn, 21. Juli. Mit Milzbrand infiziert hat ſich der Metzgermeiſter Baier von Untergruppenbach bei Heilbronn dadurch, daß während des Abziehens der Haut einer Kuh, von der er nicht wußte, daß ſie an Milzbrand erkrankt war, das Gift in eine kleine Kratzwunde am Kinn eindrang. Baier iſt nach wenigen Tagen an Blut⸗ vergiftung geſtorben. — Mainz, 21. Juli. In Mainz wurden zwei Per⸗ ſonen feſtgenommen, die in Juwelen- und Goldwaren⸗ läden Diebſtähle verſucht hatten. Es ſind dies der an⸗ geblich 23 jährige Tapezierer Friedrich Vollenhall aus Baſel und der Kellner Karl Deichſel aus Lerchenborn. Man fand bei den Verhafteten eine Anzahl Ringe und Schmuckſachen, ferner eine große Zahl von Pfandſcheinen über Schmuckſachen, die ſie in Berlin verſetzt hatten. Aus Stadt und Land. das Waſſer hat jetzt Balken. Der Erfinder und Konſtrukteur der Waſſerſchuhe, Keiler, veranſtaltete eine Vorführung am Starnberger See. Trotz des hohen Wellenganges gelang es ihm, in ſeinen Schuhen über den See zu gehen. Er legte den langen Weg in gerader Rich⸗ tung vom Starnberger Ufer zum Kämpfenheuſer Ufer nördlich von Schloß Berg, gegen Wind und Wellen kämp⸗ fend, in der kurzen Zeit von anderthalb Stunden zurück. Die Keilerſchen Waſſerſchuhe beſtehen aus zylinder⸗ förmigen, vorn und hinten zugeſpitzten Tragkörpern, etwa zwei Meter lang und vierzig Zentimeter Durchmeſſer. Die aus Meſſing beſtehenden Tragkörper ſind mit Segel- tuch überzogen und vorn und hinten mit Lederriemen ge⸗ koppelt. Dem„Spaziergang“ über den See wohnte eine große Menſchenmenge bei. ** Opfer eines Brandſtifters. Das Dorf Drewno in dem Kreiſe Schubin wurde vermutlich infolge vorſätz⸗ licher Brandſtiftung von einem großen Feuer heimgeſucht, bei dem 16 Gebäude eingeäſchert wurden. Eine Beſitzers⸗ frau, die die Bücher einer von ihrem Manne verwalteten Kaſſe rettete, vergaß in der erſten Beſtürzung, ihr in einem anderen Zimmer ſchlafendes Kind, und als ſie auch dieſes noch zu retten verſuchte, ſtürzte die Decke ein. Mutter und Kind erlitten ſchreckliche Brandwunden und ſchweben in ernſter Lebensgefahr. — Der Biſchof von Nazareth“ und ſein Sekretär. Seit einigen Wochen zogen in Bayern und Schwaben zwei Leute umher, die ſich als„Biſchof von Nazareth“ und ſein Sekretär ausgaben. Sie ſtiegen in Städten, Klöſtern und Pfarrhöfen ab, ließen ſich's dort wohl ſein und nahmen auch gern Meßgelder entgegen. Jetzt wurden die beiden Gauner von den Kapuzinern von Wemding als Schwindler entlarvt und daraufhin verhaftet. Die Schwindler ſind ein jüdiſcher Viehhändler und ein Vieh⸗ treiber, die ſich auch in Nonnenklöſtern feierlich empfan⸗ gen, bewirten und beſchenken ließen. Ihre Ausweis⸗ papiere waren ſehr geſchickt gefälſcht. *„Das macht ſie immer ſo.“ Auf einem Pader⸗ borner Ball war am Sonntag eine Familie und deren 16jährige Tochter. Auch deren Verehrer, ein 18jäh⸗ riger Kaufmann, war anweſend. Dieſer erlaubte ſich, mit anderen Mädchen zu tanzen, und aus dieſem Anlaß kam es zwiſchen ihm und der Braut zu erregten Auseinander- ſetzungen. Beim Kaffee riß dann die 16jährige plötz⸗ lich ihren rieſengroßen Federhut vom Kopfe und ſchüttete dann ein weißes Pulver in ihren Kaffee. Mit einem Zuge trank ſie den„vergiſteten“ Kaffee aus und ſtürzte dann zum Entſetzen der anderen Frauen wie tot vom Stuhle herab. Nur noch die Worte:„Pfui, du ungetreuer Schandkerl!“ vermochte die Bewußtkloſe ihrem Bräutigam zuzurufen, dann ſchloß ſie die Augen und⸗ ſchien beſinnungslos. Es entſtand ein allgemeiner Tu⸗ mult, bis ſchließlich der junge Menſch herausplatzte: „Das macht ſie mit jedem, der mit einer an⸗ deren tanzt!“ Die„Selbſtmörderin“ richtete ſich plötzlich auf; es war bloß Brauſepulver. Darauf wurde ſie von den empörten Frauen„gelyncht“. * Auch ein Kulturfortſchritt. Das ſtudentiſche Trei⸗ ben der Handelshochſchüler, die, ganz wie die Studenten⸗ verbindungen auf den Univerſitäten, die Menſur und die ſonſtigen ſtudentiſchen Gebräuche pflegen, ſteht jetzt zur Ausſprache. Aus Bonn ſchreibt man der„Tägl. Rundſchau“:„Es gibt in Köln Korps mit Band und Mütze, die gleich dem S. C. Korps ihre Menſuren ſchlagen und ſich ganz ſtudentiſch gebärden. Ich hörte ſogar neulich, daß einige der Kölner Handelshochſchulverbin⸗ dungen mit Bonner Verbindungen im Kartell- und Pauk⸗ verhältnis ſtünden, kann aber für die Richtigkeit dieſes Umſtandes keine Gewähr übernehmen. Jedenfalls ſoll in Köln bei dem Lehrkörper der Handelshochſchule, bei Behörden und beſonders bei der Bürgerſchaft das ſtu⸗ dentiſche Treiben der Handelshochſchüler nicht unangenehm bemerkt werden. Es ſcheint dabei wohl die alte Riva⸗ lität gegen die Nachbarſtadt Bonn ein Wörtchen mitzu⸗ reden. Ich ſelber habe wiederholt Handelsſtudenten in Couleur ins Kolleg ſehen gehen.“— Das ſtimmt in vollem Umfange. In Köln hat der draſtiſche Volkswitz ſich bereits dieſes Treibens angenommen. Ein Verbin⸗ dungs-Handelshochſchüler geht mit einem auswärtigen Be⸗ kannten über die Straße und grüßt in der bei Studenten üblich affig-devoten Weiſe einen jungen Herrn. Der Auswärtige fragt:„Wer war denn das?“ Der Han- delshochſchüler antwortet:„Ein alter Herr von uns.“ Weitere Frage:„Was iſt denn der?“ Antwort des Ver⸗ bindungs⸗Handelshochſchülers:„Junger Mann bei Tietz!“ Wenn's auch erfunden iſt, treffender kann man dieſes Getue der Herrſchaften nicht kennzeichnen. * Traurige Begleiterſcheinungen der engliſchen „Höchſtkultur“. Wegen Dovvelehe ſtand ein Mr. Hirſtz Nhei gan- 3 10 ber⸗ het an Jirtt von ben Weſchworenen in Mancheſter(England). Hirſt war vor Löſung ſeiner erſten Ehe eine zweite Ehe ein⸗ gegangen, über die ſeine erſte Frau unterrichtet war. Spater ging er mit ſeiner erſten Frau wieder zuſammen, und ſeine zweite Gattin tat dem Ehepaar Tienſte als Hausmädchen. Dieſe wollte gegen ihren„Gatten“ über⸗ daupt nicht ausfagen, da ſie von ihm und ihrer Rivalin ſtets ſehr liebreich behandelt worden wäre. Das Gericht verurteilte den doppelt verheirateten Mann zu der un⸗ ublich niedrigen Strafe von ſieben Tagen Gefängnis. Der Herzog als Hochſtapler. Als Hochſtapler wurde in Genua der vierzigjährige Herzog von Cam— bello, der Neffe des Kardinals Rampollo, verhaftet „ Mordverſuch und Selbſtmord aus Eiferſucht. Die Eiferſucht hat in dieſen heißen Tagen von einem 5— br zum andern geführt. Der Eiſenbahnpratti ant raus Saarbrücken verletzte auf dem Konkordia ſeine Geliebte, ein Fräulein Weiß aus Langenlons m, durch einen Schuß und tötet te ſich dann ſelbſt „ Der Ehemann als„biologiſcher Faktor“. Der bekannte Erfinder des amerikaniſchen Syſtems der draht loſen Telegraphie, Dr 8 Foreſt, hat ſoeben die Schei dnug gegen ſeine Frau Dorg eingereicht, die eine Tochter iner der berühmteſten Suffragetten in den Vereinigten Staaten iſt. Der arme Ehemann erklärte, daß er nach ſeiner Heirat überhaupt nicht mehr als voll angeſehen wurde, daß man ihn vielmehr nur als einen biologiſche Faktor betrachtete. Als ihm dlich ein Mädchen 7 7— wurde, gaben ihm ſeine Frau und ſeine Schwiegermutter zu verſtehen, daß die Fa nilie keine Verbindung mehr mit ihm haben möchte. Man bot ihm eine Abſtandsſumme von 20000 Francs an, was er aber ablehnte. Der Wunſch des Ehegatten, von ſeiner Frau geſchieden zu werden, dürfte bei der eri kanischen Geſetzgebung in Erfüllung ge hen, da bereits vorher von ſeiner Frau ein Antrag auf Eheſcheidung geſtellt worden iſt. Eine wunderſame Robinſonade modernſter Natur wird aus dem Lande der„unbegrenzten Möglichkeiten“ gemeldet: In Philadelphia wurden kürzlich 14 Lebens und Feuerverſicherungsgeſellſchaften gegründet. Als Prä ſidentkvon zweien und Sekretär einer dritten war außer dem ein neun zehnjähriger Burſche namens Her mann Robinſon gegen ein Wochengehalt von zwan⸗ zig Mark tätig, ſoweit man bei derart Verſicherungen überhaupt noch von einer Tätigkeit ſprechen kann. Drei Männer namens Belati, Malchick und Weinburg hatten die erwähnten Geſellſchaften gegründet und gaben an, daß ihr Nominalkapital ſechs Millionen Mark betrage. Die Agenten erhielten 50 v. H., die Inſpektoren 10 v. H. Kommiſſion. Die monatlichen Einnahmen ſollen durchichnittlich 120000 Mark betragen haben. Die Ab wicklung der Kaſſengeſchäfte war äußerſt einfach: die Direktoren warfen das einkommende Geld in zwei große Behälter und nahmen es von dort auch wieder heraus. Robinſon erzählte:„Belati erſuchte mich, mich wie ein funger Millionär zu betragen, der nichts wiſſe und ſich um nichts kümmere. Zu den Kunden ſagte er: Der Präſident Robinſon iſt ein junger, mehrfacher Millio⸗ när, der nicht weiß, was er mit ſeiner Zeit und mit ſeinem Gelde anfangen ſoll. Er arbeitet hier nicht, um etwa Geld zu verdienen.“ Robinſon wurde es ſchließlich zu bunt, mit fünf Dollar in der Woche einen Millionär zu ſpielen, er machte den Kommiſſaren des Aufſichts amtes Mitteilung, die bis dahin anſcheinend geſchlafen hatten. Jetzt wandern die braven Direktoren natürlich ins Gefängnis. * Verwegener Fluchtverſuch. Von einem ungeſtümen Freiheitsdrange muß eine Gefangene beherrſcht ſein, die in Oelsnitz aus dem Gefängnis ausbrach: Auf hals brecheriſche Weiſe iſt nachts aus dem Gefängniſſte Vogts burg die Hochſtaplerin Ella Wilhelm, die zu ſieben Jahren Gefängnis verurteilt worden war, aus der auf einem ſteilen Felskegel errichteten Strafanſtalt entwichen. Die Gefangene hat ſich durch die vergitterten Fenſter der Anſtaltskirche gezwängt, iſt am Blitzableiter her abgeglitten und trotz erlittener Fußverletzungen in den Wald geflohen, wo ſie wieder aufgegriffen wurde. Bergarbeiter verſchüttet. In einem in Carrana dem Grafen Sazzoni gehörenden Marmorbruch wurden durch einen Einſturz 14 Arbeiter begraben. Nach ſechs ſtündiger Rettungsarbeit wurden acht Tote und vier Ver wundete hervorgezogen. Die Rettungsarbeiten wurden in der Nacht fortgeſetzt. Zwei liegen aber immer noch unter den Trümmern. Es beſteht keine Hoffnung, ſie zu retten. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Das neue Paſſagierluftſchiff„Schwaben“ brach Don nerstag morgen in Friedrichshafen mit dem Grafen Zep pelt an Bord zur Fahrt nach Luzern auf. Der Berliner Kaufmann Erich Herzmann verlor in Abbazia im Spiel 36 000 Kronen und erſchoß ſich In Poſen erhängte ſich der Avantageur R. vom Jägerregiment in ſeiner Wohnung am Bettpfoſten. Er war Dienstag von der Kriegsſchule in Neiße zurück- ge kehrt. Der Zigarrenreiſende Aeberhard in Bern, ein Trun⸗ kenbold, erſchoß im Walde ſeine zwei Knaben im Alter von 7 und 11 Jahren. Ein dritter Knabe entkam. Aus dem Zuchthaus Civitavecchia wurde der bekannte igant Antonio Lupo begnadigt entlaſſen. In der ſüdfranzöſiſchen Hafenſtadt Marſeille ſind vier * 8 Fälle von Choleragerkrankungen feſtgeſtellt worden. Scherz und Ernſt. Die Junggeſellen— ſterben aus! Dieſe aufſehen erregende Kunde wird uns über— Barmen. Im neueſten Hefte der„Jahrbücher für Nationalökonomie und Statiſtik“ veröffentlicht Dr. Heinrich Haacke⸗Barmen eine bevölkerungs⸗ und ſozialſtatiſtiſche Betrachtung über die„Eheloſen“. Der Verfaſſer verſteht darunter die ledigen mänglichen und weib lichen Perſonen im Alter von mehr als 40. Jahren. Im Deutſchen Reich waren unter 1000 der geſamten Bevölkerung an Junggeſellen vorhanden: 12,7 i. J. 1871, 10,9 i. J. 880, 10,2 i. J. 1890, 10,1 in den Jahren 1900 und 1907. Es iſt alſo nichts mit der wachſenden Eheloſigkeit, der wirt⸗ ſchaftliche Aufſchwung ſcheint vielmehr anregend zue. Heirat zu wirken. Weiter weiſt Haacke hinſichtlich der Sterb lichkeit der Junggeſellen nach, daß ſie ung ü 1 ſtiger iſt, als die der gleichaltrigen Männer, die in der Ehe ſtehen oder durch die Ehe gegangen ſind. Vom Tauſend des Beſtan des ſtarben innerhalb eines Jahres im Durchſchnitt der Jahre 1905 1906 37,46 Junggeſellen im Alter von mehr als 40 Jahren, gegenüber 31,66 verheirateten oder geſchiedenen Männern desſelben Alters. wohl infolge der ungeregelteren Lebensweiſe, durch keinen heimiſchen Bierdurſt uſw. 3 Die automobilfeindliche Pantoffel gezügelten Schweiz. Der Regierungs rat von Bern will dem Großen Rat das Verbot des Sonntagsverkehrs für Automobile vorſchlagen Das iſt auch bei uns der ſehnlichſte Wunſch vieler Spazier gänger, die den Staub der„Stinkdroſchken“ ſchlucken müſſen Die Berliner Familienzeitſchrift für Humor, Kunſt und Leben„Der Guckkaſten“(Berlin, Guckkaſtenverlag, Preis vierteljährlich mit 6 neuen Muſikſtücken nur 2 Mk., Einzel⸗ nummer 35 Pfg.) beginnt das dritte Vierteljahr mit einer illuſtrativ wie textlich ſehr reich ausgeſtatteten Nummer. Nur einiges daraus: Die Schweſtern. Einem jungen Mann, der in einer Familie Beſuch machen will, wird geraten, ſich von den fünf Töchtern mal die Jüngſte beſonders anzuſehen. Er kommt zurück mit dem Urteil:„Da iſt überhaupt keine die Jüngſte.“ Geiſtesgegen wart. Geſchäftsreiſender(der ſchon auf dem Trittbrett des Zuges ſteht):„Einen Augenblick, Herr Stationsvorſteher! Ich war ſchon auf dem Bureau und bei ihrer Frau Gemahlin; habe da eine kleine Rechnung für Sie. Stationsvorſteher(laut): Abfahren!“ Nicht abzuweiſen.„Nein, Herr Aſſeſſor, S werden nie den Schlüſſel zu meinem Herzen fünden.“ „Schadet nichts, gnädiges Fräulein, ich heiße Dietrich!“ — In einer Kleinſtadt. Touriſt(der von Wan⸗ zen gezwickt wird): Der Wirt ſagt, in dieſem Bett habe Bis marck mal geſchlafen, und zwar gut geſchlafen. Jetzt ver⸗ ſtehe ich, warum der Mann der„Eiſerne Kanzler“ genannt wird.“ Freier: ch fürchte nur, daß ſich das Fräulein an meiner Koriilen ſtoßen wird?“ Heiratsvermittler:„Ach nein, ſo kurzſichtig iſt ſie nicht.“ Ein Wunder der ärztlichen Kunſt. Im Hoſpital in Newyork ſetzte der Arzt Frauenthal einer an Knochenfraß des Schienbeins leidenden Frau ein Stück Schienbein eines toten Mannes ein. Die kühne Operation iſt erfolgreich ver laufen.— Die Sache klingt allerdings ſehr amerikaniſch, aber im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten iſt ja alles mög lich, beſonders bei großer Hitze. — Millionäre als Steuerreklamanten. Eine Anzahl ame rikaniſcher Millionäre beklagt ſich darüber, daß ihre Beſitz tümer mit exorbitant hohen Steuern belegt werden So zahlt Rockefeller eine Steuer von 24 Millionen Mark, die man auf ſeinen Beſitz in Cleveland in Ohio gelegt hat. Der Kupferkönig, Senator Clark in Newyork, verlangt eine Er mäßigung der ihm auferlegten Steuer von 14 Millionen Mark auf die Hälfte.— Mit der Steuerbegeiſterung iſt übrigens auch anderswo nicht weit her. Der Dirigent ohne Sünger. Die Vaterländiſchen Feſt ſpiele in Köln ſollten durch die Vorträge eines Sängerchors den Schlußakt dieſer friedlichen Wettkämpfe eindrucksvoller geſtalten Die Feſtſpielleitung hatte jedoch das Programm anſcheinend ohne die Sänger gemacht. denn als dieſe ſich zu dem Feſtgeſange auf dem Podium der Dirigent anweſend, und die San Abweſenheit, ſo daß die Feſtſpiele ohne finden mußten.— Das„Kölnſch Wie ß“ ein echter Teufelstrank zu ſein. Gerichtsſaal. „. Gefährliche Rechtsverwirrung. Das Schwurgericht in Rouen(Frankreich) hatte eine Gattenmörderin frei⸗ geſprochen. Die Frau Gujen hatte am 23. Mai ihren Mann durch einen Schuß in den Kopf getötet. Zwanzig Jahre hindurch war ſie von ihm, der als Trunkenbold bekannt war, mißhandelt und geſchlagen worden, ſo daß ſie in ihrer Verzweiflung zur Schußwaffe griff, als er in der Nacht zum 23. Mai betrunken nach Hauſe kam und ſie mit einem Stocke blutig ſchlug. Die Geſchworenen haben auf„Nichtſchuldig des Mordes“ erkannt, ſo daß die Frau ſtraflos ausgeht. Menſchlich iſt das vielleicht erklärlich; aber wohin ſollten wir kommen, wenn jeder die Selbſthilfe in der Weiſe handhaßte?! Im Sommer helfen MAsGis altbewährte Erzeugnisse: asel, Würze— Probefläſchchen 10 Pfg.— Madel Bouillon-Wurfel zu 5 fz. Masel⸗ Suppen zu 10 Pfg. fur Kocharbeit 2 Kur tzten durch Abſchl 5 ber 23 Teller die weſentlich erleichtern. Fliegenfaänger„, 5 Pf. Fliegenfänger„Schnapp“ per Stück 10 Pfg. Nikol. 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