Diernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Teruſprech Nr. 20 (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Viernheimer Zeitung Amtsblatt der Großherzaglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wil h. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. * 4 [Gegründet 1334 Samstag, den 12. Auguſt 1911. 27. Jahrgang. .—— 58. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands bee Mainz, 9. Auguſt. Am Mittwoch morgen wurde im großen Saale dee „Frankfurter Hofes“ die aroßen Saale des 5 155 geſchloſſene Verſammlung eröffnet, in der der erſte Vizepräſident Rechtsanwalt Rumpf⸗München den Vorſitz führte. Einſtimmige Annahme fanden die Anträge, die den i Ausſchuß für Charitasfragen beſchäftigt hatten und die von Prälat Wertmann be⸗ ründet wurden. Dieſe Anträge empfehlen die Unter⸗ ützung des Vinzenzvereins, für die die Mit⸗ arbeit katholiſcher Studentenſchaft ſehr wünſchenswert wäre, des Mädchenſchutzvereins, der allein reiſen⸗ den jungen Mädchen Schutz und Hilfe gewährt und der vor einiger Zeit begründeten Vereinigung der Vorſteher katholiſcher Krankenhäuſer. Fer⸗ ner wird in einem Antrage die Notwendigkeit betont, weltliche Krankenpflegerin nen heranzubilden und deren Organiſation auszubauen. Die Anträge des ſozialen Ausſchuſſes begründete Reichstagsabgeordneter, Generalſekretär Dr. Pieper⸗M.⸗Gladbach. Als erſter Antrag wurde unter einem großen Bei⸗ Allsſturm der in eine Huldigung für den großen ſozialen iſchof Wilhelm Emanuel Ketteler gekleidete Antrag an- genommen, der die katholiſchen Männer⸗ und Ar- beitervereine zur Unterſtützung empfiehlt. Ein zweiter Antrag betrifft die Organiſation der Jugendfürſorge und verlangt den Zuſammenſchluß aller katholiſchen Vereinigungen zur Jugenderziehung, ſowꝛe die Ausgeſtaltung der öffentlichen Jugendfürſorge. Es wurde ebenſo ein Antrag, der die Einführung des ob⸗ ligatoriſchen Religionsunterrichts in den Lehrplan der Fortbildungsſchule verlangt, angenommen. Angenommen wurde ferner ein Antrag, der ſich mit der Militärfürſorge befaßt und ein Antrag, der die Unterſtüzung des Mittelſtandes unter Hinweis auf das Gebot der Nächſtenliebe verlangt, letzterer mit 198 gegen 96 Stimmen. N eiter wurde angenommen ein Antrag, der die Gründung katholiſcher Meiſtervereine und deren Zu- ſammenſchluß zu Verbänden empfiehlt, ebenſo einen An⸗ trag auf Unterſtützung der katholiſchen Frauenbünde und der katholiſchen Jugendpflege. Eine lebhafte Ausſprache knüpfte ſich an einen An⸗ trag über die katholiſche Preſſe, worin gefordert wird, die katholiſche Preſſe nach beſten 7 zu fördern und für ihre Verbreitung unermüd⸗ ch einzutreten, dagegen die farbloſe und katholikenfeind⸗ Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 22 Nachdruck verboten.) „Ich ſpiele lieber ein wenig für mich allein auf der Zither, und überdies weiß ich, daß der Vater es nicht gern ſieht!“ „Er ſoll's auch nicht wiſſen!“ bemerkte Otto. „Er iſt jetzt ſo nervös geworden,“ bemerkte die Förſterin, „die geringſte Kleinigkeit bringt ihn auf: da iſt es beſſer, man vermeidet jeden Anſtoß und ſagt ihm nichts!“ Klara machte ſich am Nähtiſch zu tun. „Wenn ihr gehen wollt—“ „Tu' mir wenigſtens auch einmal einen Gefallen, Schweſter!“ bat Otto. „Dir? Deinen Freunden, den faden Gecken, willſt du wohl ſagen, die darauf warten, denen du es verſprochen haſt? Ich bin dir einmal gefolgt, jetzt nie mehr!“ Der Student ſpielte den Gekränkten. „Du biſt wirklich kindiſch!“ tadelte er.„In jedem Ver⸗ gnügen, in jeder heiteren Unterhaltung ſiehſt du eine Sünde! Arger konnte es der Paſtor in Grünwald auch nicht machen!“ „Laß ſie, wenn ſie nicht will!“ miſchte die Mutter ſich ein. „Man hat doch nichts als Arger davon! Mag ſie das Haus büten, bis wir zurückkommen! Ich will mich gleich fertig machen! Sie entſchuldigen ſchon, Herr von Hohlen!“ „Bitte, bitte!“ komplimentierte dieſer und einen Blick auf das Kleid werfend, das die Förſterin noch immer in der Hand hielt, fügte er hinzu:„Ich hoffe, Sie ſogleich noch ſchöner, glänzender wieder bewundern zu können!“ „Ei, Sie ſchmeicheln!“ lächelte die Förſterin, indem ſie das Zimmer verließ— von Klara gefolgt, welcher Herr von Hohlen mit glühenden Blicken nachſah. Otto war vor den Spiegel getreten und ſtrich ſich das Haar glatt. „Sapperment, wie mein Alter ſagt, ſehe ich unordentlich aus!“ rä' vierte er.„Heute noch nicht raſiert und friſtert! liche zreſſe weder durch Bezug noch durch Anzeigen oder Mitarbeit zu unterſtützen. Für den Kampf gegen die farbloſe Preſſe wird die Gründung eines katholiſchen reſſevereins nach Düſſeldorfer Muſter empfohlen. Der Vorſitzende, Rechtsanwalt Rumpf, empfahl die Turchfützrung dieſes Antrages ganz beſonders. Unſere Preſſe iſt unſer ſtehendes Heer Die Unterhaltung eines ſtehenden Heeres koſtet viel Geld; deshalb müſſen wir unſere Preſſe nach Möglichkeit unterſtützen. Dann begründete Reichstagsabgeordneter Marxr⸗Düſ⸗ ſeldorf einen Antrag betreffend Bekümpfung der Unſitt⸗ lichkeit, der, nachdem neben Abg. Marx auch noch Vize⸗ präſident Rumpf in längeren Ausführungen dazu ge⸗ ſprochen hatte, einſtimmige Annahme fand. Gleichfalls einſtimmige Annahme fand ein Antrag auf Unterſtützung des neugegründeten Verbandes Ge⸗ ſelliger katholiſcher Vereine. Schließlich wurde ein Antrag des Reichstagsabgeord⸗ neten Marx⸗Düſſeldorf angenommen: Die 58. General- verſammlung der Katholiken Deutſchlands empfiehlt drin⸗ gend den katholiſchen Eltern, vor allem den mit Schul⸗ und Erziehungsfragen ſich beſchäftigenden Vereinen den Anſchluß an die neugegründete Organiſation des katho⸗ liſchen Deutſchlands zur Verteidigung der chriſtlichen Schule und Erziehung. Damit hatte die dritte geſchloſſene Verſammlung ihr Ende erreicht. 1 Dritte öffentliche Verſammlung. Den Vorſitz der dritten öffentlichen Verſamm⸗ lung führte der zweite Vorſitzende, der heſſiſche Land⸗ tagsabgeordnete v. Brentano. Gleich nach der Eröff⸗ nung erteilte dieſer dem Oberlandesgerichtsrat Reichs⸗ tagsabgeordneten Marx⸗Düſſeldorf das Wort zu ſeinem Vortrage über: „Die Schulfrage“. Dem Redner wurde ſchon beim Betreten der Tri⸗ büne eine begeiſterte Ovation durch Händeklatſchen und Bravorufen dargebracht. Er führte aus, wie ein un⸗ chriſtlicher Liberalismus heute einen ſtets wachſen⸗ den Einfluß in allen deutſchen Staaten auf die Schule geltend mache. Redner geht die Entwickelung der Schul⸗ geſetzgebung in den einzelnen Staaten durch und kommt zu dem Ergebnis, daß die Geſetzgebung und Verwaltung auf dem Schutzgebiete in einem erheblichen und für uns ſchmerzlichen Maße nach liberalen Geſichtspunkten einge⸗ richtet und tätig ſei. Er fuhr dann fort: a Weit gefährlicher als die Unterſtützung, die der Li⸗ beralismus bei Staat und Kommune gefunden hat, iſt der Umſtand, daß liberaler Geiſt, ja, geradezu der Geiſt des Unglaubens weit in die Kreiſe der 1 ſelbſt hineingedrungen (Sehr richtig!) Mit ſtolzer Freude können wir aner⸗ kennen, daß unſere katholiſchen Lehrer und Lehrerinnen eine rühmliche Ausnahme bilden. Erſchreckend iſt für ieden. der auf dem Boden der chriſtlichen Weltan⸗ Da lauf ich ſchnell hinüber, bis die Mama fertig iſt. Du warteſt ſchon einen Augenblick, nicht wahr?“ wandte er ſich zu dem Freunde.„Wirſt uns doch ein Stück begleiten wollen?“ „Bis zur Prinzenbrücke,“ verſetzte dieſer,„nehme dann dort eine Droſchke.“ „Kannſt dich ja unterdeſſen mit der Zeitung unterhalten,“ meinte Otto,„ſie liegt auf Klaras Nähtiſch!“ Und er verließ eilig das Zimmer. Robert trat, als die Schritte des ſich Entfernenden auf der Treppe verhallt waren, an den bezeichneten Tiſch. „Ihr Nähtiſch,“ ſprach er vor ſich hin,„laß einmal ſehen, was ſie da alles drauf hat!“ Er nahm die Zeitung und warf dieſelbe beiſeite. „Fort damit! Papierfetzen gegen warmes, volles Leben! Ein kleiner, vergoldeter Fingerhut! Reizend! Und hier, dieſe feine Nadel! Wenn man denkt, ſie ſtäche ſich in die roſige Haut— Blut! Zum Teufel, was ſchießt mir das Blut in den Kopf! Und dort dieſe grüne, perlengeſtickte Fußbank, auf der ihre kleinen Füße ruhen! Himmel und Hölle, die Gelegenheit iſt günſtig, wie ſie beſſer nicht ſein kann! Sie wird allein ſein, ganz allein! Der Bruder, die Mutter im Konzert, der Vater im Wirtshaus,— alſo nichts zu fürchten, zumal die untere Etage leer ſteht und man im Vorderhaus nichts hören kann. Ich werde alſo wiederkommen, in einer halben Stunde viel⸗ leicht, unter irgendeinem Vorwand. Was habe ich denn, was ich hier zurücklaſſen, pergeſſen könnte, ſo daß ich darum zurück⸗ kommen müßte? Sie wird mir den Eintritt nicht verwehren, ja, ſie wird nicht einmal die Tür verſchließen nach der ihr ge⸗ wohnt gewordenen ländlichen Sitte!“ Er ſuchte in ſeiner Taſche. „Was nehme ich nur?“ wiederholte er für ſich.„Ah, ein guter Gedanke! Die Einladung zum Klub der Wahrheits⸗ freunde“ War es ſchon ein brauchbarer Vorwand, um nicht mit der langweiligen Alten im Konzert ſitzen zu müſſen, ſo findet der Fetzen jetzt noch eine beſondere Verwendung!“ Und er ſchob die aus ſeiner Bruſttaſche hervorgezogene —————— ſchauung ſtett, der Gedante, daß veyrern ſolcher Ge⸗ ſinnung die Zukunft des deutſchen Volkes anvertraut ſein ſoll. Ich meine, die chriſtlichen Familienväter, gieich⸗ viel welcher Konfeſſion, müſſen ſich zu einem flammen⸗ den Proteſt gegen die Preisgabe ihrer Kinder an ſolche Lehrer zuſammenſcharen. Chriſtliche Eltern können kein Vertrauen mehr zur Schule haben, wenn der radikale ungkäubige Geiſt noch weiter die Kreiſe der Lehrerſchaft ergreifen ſoll.(Beifall.) Wie hat das nun kommen können, daß in ſolchem Um⸗ fange bereits die liberale Auffaſſung auch in die Kreiſe katholiſcher Lehrer gedrungen iſt? Haben wir unſere Pflicht getan? Nein! Der katholiſche Volksteil hat vielfach mit tadelns⸗ werter Gleichgültigkeit und Schläfrigkeit der Entwicklung des Schulweſens gegenüberſtanden. Die katholiſchen Män⸗ ner müſſen ſich mehr und mehr um die Ausführun g der vorhandenen Geſetze kümmern. Da muß es für jeden ka⸗ tholiſchen Mann Grundſatz ſein: In die geſetzgebenden Körperſchaften, in die kommunalen Vertretungen gehört niemand hinein, der nicht für die Aufrechterhaltung der konfeſſionellen Volksſchule, für die Wahrung der Rechte der katholiſchen Kirche auf Durchdringung des ganzen Unterrichts mit ſittlich religiöfem Geiſt ſtets mit ganzer Kraft gewillt iſt.(Lebh. Zuſtimmung) Aber das genügt nicht: Der P lanz der Ungläu⸗ bigen ſoll eine Liga der Kämpfer für Chriſtus und ſeinen Glauben entgegengeſtellt werden!(Zuſtimmung.) Mainz, von dem ſoviele ſegensreiche Anregungen ausgegangen ſind, ſolk auch die Geburtsſtätte der neuen Schulorga⸗ niſation ſein.(Lebh. Beifall.) Als zweiter Redner ſprach, ebenfalls beim Erſcheinen lebhaft begrüßt, Prälat Prof. Dr. Gisler über: „Kirchlichkeit und Wiſſenſchaft“. Er rechnete mit der Lehre der neueren Tagesphiloſophie ab und zeigte, daß Kirchlichkeit und Wiſſenſchaft ein Paar ſind, das Gott verbunden hat und die der Menſch nicht trennen ſoll.(Lebh. Beifall.) Wenn Columbus Amerika, der Aſtronom Leferrier den Neptum am Firmament, die Ingenieure den Durchſchlags⸗ unkt des Gotthardtunnels denkend richtig er⸗ chloſſen, können wir da nicht mit viel mehr Recht be⸗ haupten, daß wir aus dem Wunderkreis der Ordnung, der das Weltall umſpannt, aus dem Meer von Schönheit und Leben, das durch alle Räume des Himmels, über alle Weiten der Erde, durch alle Stufen der Schöpfung flutet— aus der nnermeßlichen Symphonie der Weltweſen, in welcher der tra⸗ giſche Ton vom Werden und Vergehen, vom Anfang und Untergang, von Geburt und Tod immer wieder anklingt, — aus dem brauſenden Strom der mannigfaltigen Bewegung auf eine hinreichende Urſache ſchließen, die in letzter Linie nichts anderes ſein kann als ein perſönlicher Gott? (Sebh. längerer Beifall.) Trinke nur aus dem dunklen Sumpfwaſſer des Agnoſtizismus, wer da will, wir laben uns an dem friſchen Quell der Vernunfter⸗ kenntnis. Die Vernunft, dieſe Blume unſeres Geiſtes, neigt ſich nicht vor einem Phantom in Anbetung, ſondern „So, da wird ſie es nicht gleich ſehen! Halt, ich böre Tritte!“ Er erhob ſich raſch und lauſchte. Klara, die eben wieder das Zimmer betrat, blieb betroffen ſtehen und machte Miene, umzukehren. „Sie ſind noch da, Herr von Hohlen?“ ſagte ſie. „Warum ſo erſchrocken?“ fragte Robert, unbefangen tuend. „Bin ich Ihnen denn ſo abſtoßend, daß Sie ſich vor mir fürchten?“ „Ich glaubte, Sie ſeien bereits gegangen,“ erwiderte ſie. „Und Otto, wo iſt er?“ „Er läßt ſich ſein Denkerhaupt beim Friſeur mit olympiſchen Locken umwallen. Ich verſprach, auf ihn zu warten!“ „So werde ich wieder gehen,“ ſagte Klara raſch,„die Mutter—“ Robert vertrat ihr den Weg. „Aber ſo bleiben Sie doch!“ hielt er ſie zurück.„Kann man denn nie einen Augenblick finden, um mit Ihnen einmal ein Wörtchen zu ſprechen?“ „Worüber ſollten wir reden?“ antwortete das Mädchen kalt.„Sie wiſſen ja, daß wir uns nicht verſtehen!“ ⸗Weil Sie mich nicht verſtehen wollen, gnädiges Fräulein!“ ſchnarrte er. „Ach, nennen Sie mich nicht mit dieſer heuchleriſchen An⸗ rede!“ fiel ſie ein.„Ich bin gegen niemand gnädig, kann es auch nicht ſein, da ich nicht mehr bin als andere!“ „Ei, Sie ſind eine Silbenſtecherin!“ rief er.„Aber ver⸗ zeihen Sie, daß ich Ihnen widerſpreche, Sie ſind mehr!“ „Das wäre?“ „Ein Weib, der Inbegriff des Schönſten, Höchſten, das ewige Rätſel, vor deſſen himmliſcher Löſung der Mann ſich beugt!“ rief Robert begeiſtert. Klara wandte ihm den Rücken. Fortſetzung folgt.) —.— ——— — ur, wo nie n vdem aumummgen Wort gegennper weiß! Debhafter anhaltender Beifall.) Die neue Erkrankung des hl. Vaters. Ehe der letzte Redner des Abends zu Worte kam. machte Präſident Graf Galen die Mitteilung, daß die im der nichtkatholiſchen Preſſe verbreiteten Nachrichten über ein ſehr ungünſtiges Befinden des hl. Vaters nicht in vollem Umfange zutreffend ſein könn ten, denn nach einem ſoeben erhaltenen zuverläſſigen Telegramm aus dem Vatikan habe der hl. Vater zwar ſehr unter Schlafloſigkeit zu leiden. Die Schmer zen im Knie hätten jedoch nachgelaſſen. Zu ernſter Beſorgnis liege nichts vor. Der Präſident bittet Eee die Verſammelten, ein inſtändiges Gebet für ie Geneſung des hl. Vaters darzubringen. Darauf ſprach Provinzial Pater Kaſſiepe⸗Hünfeld bei Fulda, ebenfalls bei ſeinem Erſcheinen von der Verſamm⸗ lung begrüßt, mit größter Sachlichkeit über Die Heidenmiſſion. Er führte aus: Sie müſſen die Heidenmiſſion heute mehr wie je unterſtützen, weil ſich derſelben heute un wiederbring⸗ lich günſtige Gelegenheiten bieten und weil die heutigen Zeitverhältniſſe dringend zur Eile mahnen. Niemals waren die allgemeine Weltlage und die durch Technik und Wiſſenſchaften errungenen Fort⸗ ritte dem Werke der Weltbekehrung ſo günſtig wie Pate Die Heiden ſtehen dem Evangelium freund⸗ icher gegenüber denn je. Ihre Religionen ſind ins Wanken geraten! Buddhismus. Konfucianismus, Hin⸗ Duismus, ja ſelbſt der Islam ſtehen vor einer Kriſis und machen eine entſcheidende Wandlung durch. Alle dieſe Völker befinden ſich im Zuſtande geiſtigen Erwachens, und die alten Religionsformen genügen ihnen nicht mehr. Zwar machen Buddhismus und Islam verzweifelte Mo⸗ Derniſierungsverſuche, um zu retten, was zu retten iſt. Aber für Indien, China, Korea und Japan beſtehen jetzt ganz neue und unbegrenzte und vielleicht nie wieder⸗ kehrende Möglichkeiten zur Chriſtianiſierung, wenn es mur nicht an Miſſionaren und Mitteln fehlt, um das große Werk zu vollbringen. Wenn die gewaltige Völker⸗ Hut während des nächſten Jahrhunderts im fernen und aun nahen Oſten nicht zum Chriſtentum hingelenkt wird, muß ſie in den folgenden Jahrzehnten ſich uns enk⸗ gegen werfen! Wenn Japan, China und Indien nicht chriſtlich werden, ſo wird in weniger als hundert Jahren das ganze Abendland in Schrecken geſetzt und unſere chriſt⸗ kiche Kultur vernichtet ſein! Heute noch liegt es an uns! Möchten doch alle Katholiken den Ernſt dieſer Stunde erkennen.(Lebh Beifall.) Die 160 Millionen Proteſtanten opfern jährlich 80 Millionen für ihre Miſſionen, das macht pro Kopf 50 Pfennig, während wir trotz unſerer größeren Zahl nur 20 Millionen, das heißt pro Kopf acht Pfennig opfern. Die Summe iſt beſchämend; ſie zeigt, daß noch viele Ka⸗ tholiken ihre Miſſionspflicht noch nicht erkannt haben. Unterſtützen Sie daher die Miſſionsvereine, den Fran⸗ eiskus⸗Xaverius⸗Verein, den Ne eee. und die kleinen Miſſionsvereine der einzelnen Genoſſenſchaften. Beifall.) Darauf wurde die dritte öffentliche Verſammlung geſchloſſen. 5. boc Mainz, 10. Auguſt. Vierte geſchloſſene Verſammlung. Nach Abhaltung von Meſſen in den katholiſchen Kir— chen der Stadt fand heute früh um 8 Uhr im„Frank furter Hof“ unter dem Vorſitz des Präsidenten Graf Galen die vierte und letzte geſchloſſene Verſammlung der Katholiken ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtand zu⸗ nächſt eine Reihe von Anträgen, die die i Mäßigkeitsfrage betrafen. In der katholiſchen Mäßigkeitsbewegung gibt es zwei Richtungen, die der Totalabſtinenten, welche von dem katholiſchen Kreuzbündnis gepredigt wird, und die auf möglichſte Mäßigkeit gerichtete des katholiſchen Mäßigkeitsbundes. Die Anträge des Mäßigkeits⸗ bundes begründete Direktor Haw⸗Trier, indem er aus⸗ führte: Leider ſind die großen Organiſationen gegen den Alkoholmißbrauch nicht vom chriſtlichen, ſondern vom materiellen Geiſte erfüllt. So vor allem der Gut⸗ templerorden. Tie großen internationalen Alkohol⸗ kongreſſe bieten für uns ein trauriges Bild, weil die Katholiken dort eine überaus beſcheidene Rolle ſpielen. Wir konnten unſere Weltanſchauung in dieſer Frage bis⸗ her nicht zur Geltung bringen. Die Anträge wurden angenommen. Die folgenden Anträge betrafen die i„Schundliteratur“. Direktor Brauns vom Borromäus⸗Verein führte aus, daß es eine Schande ſei, wie heute in Deutſchland die Schundliteratur graſſiere. Daß Karin Michaelis Buch „Das gefährliche Alter“ eine Auflage von 60 000 Exem⸗ plare erreichen konnte, ſei direkt ein Brandmal für Deutſchland, ebenſo, daß der„Simpliziſſimus“ 104 000 Abonnenten habe.(Pfuirufe.) Es müſſe deshalb in jedem kleinen Dorfe eine katholiſche Volksbibliothek ge⸗ ſchaffen werden. Wenn die Entwickelung ſo weiter geht, wird in 10 Jahren jede Gemeinde ihre Bibliothek haben. Wenn wir nicht dafür ſorgen, daß unſer Einfluß groß genug iſt, dann wird in dieſen Volksbibliotheken nur die Literatur unſerer Feinde vertreten ſein, die nicht nur unſere Feinde, ſondern auch die Feinde des Volkes ſind. (Lebh. Beifall.) Der Antrag fand einſtimmige Annahme. Zum Schluß der Verſammlung wurde das Zentral⸗ komitee neu organiſiert. An Stelle des ausſcheidenden Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten Herold wurde Graf Galen und an Stelle des Prälaten Hüskamp⸗ Münſter Graf Schönburg⸗Glauchau⸗Weiſen⸗ burg gewählt. Mit dem Gruße:„Gelobt ſei Jeſus Chriſtus!“ wurde die letzte beratende Verſammlung geſchloſſen. * Vierte öffentliche Verſammlung. Die letzte öffentliche Verſammlung fand unmittelbar im Anſchluß an die letzte geſchloſſene Verſammlung ſtatt, ſo daß ein etwas verminderter Beſuch der Feſthalle eigentlich erklärlich wäre. Aber nichts von alle dem war zu verzeichnen. Tie gewaltige Feſthalle konnte wiederum die Beſucherzahl nicht faſſen und jedes Eckchen und Plätz⸗ chen der Halle war gefüllt. Gegen 10 Uhr eröffnete der Vorſitzende, Präſident Graf Galen, die Verſammlung mit dem katholiſchen Gruße und erteilte das Wort dem Abt Schachleiter⸗Emaus⸗Prag zu ſeinem Vortrage über: „Chriſtliche Kunſt“. Der Redner zeigte, welch hohe Aufgabe der chriſt⸗ lichen Kunſt, insbeſondere bei Darbietung des hl. Meß⸗ opfers, zufalle. Er ſchlon; inc, Arrcinigung auc Kuhr zu einem Wanzen, zu einem herrlichen Geſamtwerk im Dienſte der Liturgie! Hätte die chriſtliche Kunſt je eine herrliche, die Menſchen mehr beglückende Aufgabe gehabt? Mag die weltliche Kunſt auch noch ſolche Erfolge zu verzeichnen haben, wo es möglich iſt, das Ideal des katholiſchen Gottesdienſtes zu verwirklichen, wo das Opfer der heiligen Euchariſtie gefeiert wird mit aller Pracht, mit allem Zeremoniell und mit aller Schönheit, da iſt in der weiten Welt nichts zu finden, das an Glanz und Herrlichkeit, an künſtleriſcher Schönheit und Vollkommenheit, an überwältigendem Ein⸗ druck dieſem katholiſchen Geſamtkunſtwerke auch nur verglichen werden könnte! Hier iſt Wirklichkeit und Wahrheit: das große wahre Opfer, das der Gottmenſch ehedem auf Golgatha gefeiert und nun auf unſeren Altären gegenwärtig macht. Chriſten⸗ volk! halte du deinen Gottesdienſt in Ehren! beſuch ihn eifrig! Nimm freudigen Herzens teil auch an der großen feierlichen Liturgie! Tue, was du kannſt, die Schönheit des katloliſchen Kultus zu leben.(Beifall.) Darauf ſprach, bei ſeinem Erſcheinen am Redner pult von einer lauten Beifallskundgebung begrüßt, Fürſt Aloys zu Loewenſtein über: „Das Papſttum“. Meine Damen und meine Herren! Wäre es nicht ſchon die natürliche Pflicht und die altgeühte Gewohnheit der Ge⸗ neralverſammlung der deutſchen Katholiken, dem Ober⸗ haupte der Kirche zu huldigen, das Jubelfahr des großen Mainzer Biſchofs würde uns dazu dräugen. Als Muſter eines g lileboebollen Seelenhirten erſchien der neugewählte Papſt der Welt, und dieſer Schein hat nicht getrügt. Aber viele haben dann geglaubt, von ſeiner Einfachheit auf Schüchternheit, von ſeinem warmfüh⸗ lenden Herzen und ſeiner Milde auf untätige Schwäche des Papſtes ſchließen zu ſollen— denn ihnen war der Wunſch der Vater des Gedankens. Aber ſie haben eine Enttäuſchung erlebt! Denn ſchon in dem erſten Wort, das Pius X. in ſeinem Rundſchreiben vom 4. Oktober 1903 an die Chriſtenheit geſprochen hat, hat er ſein Programm ſcharf umſchrieben, und mit keinem Schritt hat er den Weg verlaſſen, den er ſich darin vorgezeichnet hat mit den Worten: Alles erneuern in Chriſto! (Langanhaltender Beifall.) Wofür der Sohn Gottes auf die Erde gekommen, wozu er ſeine Kirche geſtiftet, die Herrſchaft Chriſti auf Erden zu vollenden, das und nichts Geringeres iſt das ausdrücklich und wiederholt betonte Ziel, auf das Pius X. mit allen Kräften natürlicher und über⸗ natürlicher Machtfülle hinſteuert. Redner ging dann die einzelnen Regierungsakte des hl. Vaters durch und zeigte, was er beſonders in der Reinhaltung des hl. katholiſchen Glaubens getan. Er ſchloß: a Im großen wie im kleinen zeigt die Regierung Pius X. das zielbewußte Wollen dieſes pro- videnziellen Mannes. Nebenſächliches ſchiebt er bei⸗ ſeite, Augenblickserfolge achtet er gering. Gleich den drei Königen aus dem Morgenlande folgt er dem leuchtenden Sterne des Glaubens. Die Zukunft des Menſchengeſchlechts hängt daran, wie die Katholiken der Erde der Führung des Stellvertreters hin zu Chriſtus folgen werden. Chriſtus hat Petrus ſelbſt und deſſen Nachfolger zum Felſen gemacht, auf den er die Kirche gebaut hat. Die Unfehl⸗ barkeit des Papſtes in Entſcheidungen der Glaubens⸗ und Sittenlehre gibt ihm einen Rechtsanſpruch auf unſer Ver⸗ trauen, wie ihn kein Genius und kein Heiliger je geltend machen konnte.(Sehr richtig!) Gegenüber der auch in jüngſter Zeit wiederholten irrigen Behauptung, die katholiſchen Bürger eines Staates ſtellten ſich durch die Anerkennung der päpſtlichen Autori⸗ tät als einer fremdlündiſchen Inſtanz in Widerſpruch mit ihren ſtaatlichen Pflich⸗ ten, iſt mit Recht an ein Wort des Fürſten Bismarck erinnert worden, der am 22. April 1887 im Preußiſchen Abgeordnetenhaus ſagte:„Wenn ich Katholik wäre, glaube ich nicht, daß ich die Inſtitution des Papſttums als eine auslündiſche betrachten würde. Und von meinem paritä⸗ tiſchen Standpunkte aus, den ich als Vertreter der Re⸗ gierung einnehmen muß, gebe ich das zu, daß das Papſt⸗ tum eine nicht bloß ausländiſche, eine nicht bloß weltallge⸗ meine, ſondern weil ſie eine weltallgemeine iſt, auch eine deutſche Inſtitution für die deutſchen Katholiken iſt.(Sehr richtig.) Nehmen wir doch ja die Autorität des Papſtes nicht ſo leicht. Er iſt der unfehlbare Richter in Glaubens⸗ und Sittenlehre, der oberſte Siegelbewahrer, der Hirte der ganzen Kirche, der beſte Kenner der Kirche.(Sehr richtig.) Wir Katholiken Deutſchlands ſind entſchloſſen, den Weg voran⸗ zugehen, den Pius uns gewieſen, und keiner will fehlen! Reiche und Arme, Gelehrte und Ungelehrte, Prieſter und Laien, Münner und Frauen, alle wollen wir zum Welt⸗ erlöſer ziehen, und die kleinen erſten Kommunikanten, die Jeſu Herz am nüchſten ſtehen, ſie ſollen unſere Herolde ſein!(Längerer, ſich ſtets wiederholender Beifall.) Und heute flehen wir zum allmächtigen Gott, daß er ſeinem guten und getreuen Knecht, dem oberſten Hirten ſeiner Kirche, die ermüdenden Arme ſtütze, damit er wie Moſes für uns beten könne, bis der Sieg errungen, flehen, daß, wie Joſua der Sonne Stillſtand gebot, ſo Gott unſeres hl. Vaters Le⸗ bensſonne länger am Firmament halte, damit er vollende, was ſein glühendes Apoſtelherz erſehnt: alles erneuern in Chriſto!! (Toſender, minutenlang anhaltender Beifall und begeiſtertes Händeklatſchen.) Darauf betrat, von toſendem Beifall, der minuten⸗ lang anhielt, empfangen, Präſident Graf Galen die Red⸗ nertribüne zu ſeiner Schlußrede. Er teilte zunächſt mit, daß der Regierungspräſident von Wiesbaden die nachgeſuchte Genehmigung zur Niederlaſſung der barmherzigen Brüder in Ems nicht genehmigt habe, weil ein„Bedürfnis“ hier⸗ für nicht vorliege.(Stürmiſche Pfuirufe.) In Ems kein Bedürfnis für Krankenpflege!(Erneute ſtürmiſche Pfuirufe.) Ich ſage nichts mehr. Seit der erſten Katholikenverſammlung vor 63 Jahren hat ſich das ka⸗ tholiſche deutſche Volk im Parlament eine Vertretung ver⸗ ſchafft, die die Feuerprobe beſtanden hat in ſchweren Zeiten, und die auch heute noch im Fampfe ſteht zur Verteidigung der höchſten Güter, zur Verteidigung von Glauben und Vaterland, von Thron und Altar.(Stürm. Beifall.) An erſter Stelle danken wir deshalb unſeren Biſchöfen und dem heiligen Vater, die uns zurückgerufen hätten, wären wir in die Irre gegangen.(Beifall.) Heiliger Vater, wenn du ſiehſt. daß wir in die Irre gehen, dann rufe uns, wir folgen dir, denn wir ſind katholiſch und bleiben katholiſch. (Donnernder Beifall, der immer wieder aufs neue ein⸗ ſetzt.) Der Redner wirft dann einen Rückblick auf die ein⸗ zelnen Vorträge, die im Zeichen Kettelers geſtanden hätten. Er dankt der Stadt Mainz für die Auf⸗ nahme des Katholikentages und verſichert dem deut ⸗ ichen Eviskovat, daß die Katholiken treu zu ihm ſtehen werden. Einig kamen ſie zuſammen, einig haben ſie getagt, und einig gehen ſie auseinander. Oft meinten die Gegner, wir hätten Streit miteinander. Wir wollen ihnen dieſe Freude nicht machen, und ſie ſollen ſich nicht zu früh freuen! Wenn der Sturm kommt, ſind wir einig, dann marſchieren wir in geſchloſſenen Ko⸗ lonnen. Wir wollen wie Ketteler dienen für die Kirche und für das Volk, und darum vorwärts mit Mut unter dem Kreuz!(Donnernder, minutenlang anhalten der Beifall.) Zum Schluß bat der Präſident den hochw. Biſchof Kirſtein von Mainz, der Verſammlung ſeinen biſchöf⸗ lichen Segen zu erteilen. Durch ſtürmiſchen Beifall begrüßt, betrat Biſchof Kirſtein das Rednerpodium, um einige Abſchiedsworte an die Verſammelten zu richten. Ich rufe den Prieſtern zu: Sie, meine Herren, ſind die Offiziere für das Volk. Seien Sie tapfer, tadellos tapfer, dann wird das Volk Ihnen folgen und volles Vertrauen in ihre Wirkſamkeit ſetzen. Seien Sie überzeugt, das Volk iſt glücklich, wenn es gute hundertprozentige Prieſter hat.(Bei⸗ fall.) Gehen Sie auf die Kanzeln, in die Beicht⸗ ſtühle, in die Vereine, und auch dort, verzeihen Ganz beſonders gefreut haben wir uns über die An⸗ weſenheit ſo vieler katholiſcher Studenten, denn aus ihrer Mitte werden die Führer des deutſchen Volkes entſtehen, und ich bitte die Studenten, feſt am katholiſchen Glauben zu halten und feſt zu den Prieſtern zu ſtehen.(Stürm. Beifall und minutenlanges Beifallsgetrampel der Studenten.) Und nun die Frauen! Welche Aufgaben ſind ihnen erwachſen in unſerer Zeit, wo die konfeſſionelle Schule ſo ſehr gefährdet iſt! Ihr Frauen, nehmet den Vorſatz mit nach Hauſe, alles zu tun, um in der Zeit unſeres Neuheidentums Eure Kinder im katholiſchen Glauben und bei echt katholiſcher Geſinnung und Sittlichkeit zu erhalten.(Minutenlanger Beifall.) Der Biſchof ſegnete die Verſammlung. Mächtig klang der Ambroſianiſche Lobgeſang durch die weiten Hallen. Nach der Abſingung des Liedes ging die Verſammlung auseinander. Am Nachmittage fand noch ein Feſteſſen ſtatt, womit dann die Veranſtaltungen des Katholikentages ihr Ende erreicht hatten. Politiſche Nundſchau. + Berlin, 10. Auguſt. : Für ein Reichstheatergeſetz werden im Reichsamt des Innern ſeit längerer Zeit Vorbereitungen getroffen. Die zur Vorbereitung der Entſchließung eingeforderten gutachtlichen Aeußerungen ſind nunmehr ein⸗ gegangen. Sie werden im Laufe des Winters mit Ver⸗ tretern der beteiligten Verbände erörtert werden. 0 Das reichsländiſche Centrum und der National⸗ bund. Eine ſehr gut beſuchte Delegiertenverſammlung der elſaß⸗lothringiſchen Centrums partei hat folgenden Beſchluß gefaßt: Die elſaß⸗-lothringiſche Centrumspartei wird auch bei den kommenden Wahlen volle Unabhängigkeit und Selbſt⸗ ſtändigkeit gegenüber allen Parteien bewahren. Die Ent⸗ ſcheidung der Frage, ob ein Kandidat der elſaß⸗lothrin⸗ giſchen Centrumspartei dem Nationalbund ange⸗ hören darf, iſt Sache der Kreisorganiſation. Die Zuge⸗ hörigkeit eines Kandidaten zum Nationalbund darf nur geſtattet werden: 1. Wenn er erklärt, daß er im Falle der Wahl Mitglied der elſaß⸗lothringiſchen Centrums⸗ partei bleibt; 2. wenn er ſich verpflichtet, der im Land⸗ tage zu bildenden Centrumsfraktion unter Ausſchluß des Beitritts zu einer anderen Fraktionsbildung beizutreten. 1! Die württembergiſche Erſte Kammer hat das Lotteriegeſetz einſtimmig angenommen, ebenſo dem Staatsvertrag zwiſchen Württemberg, Bayern, Ba⸗ den einerſeits und Preußen andererſeits zugeſtimmt. Da⸗ mit ſind Geſetz und Vertrag endgiltig von Württemberg angenommen. (—) Die bis jetzt aufgeſtellten Reichstagskandida⸗ turen. Bis jetzt ſind insgeſamt über 1100 Kandidaturen für die bevorſtehende Reichstagswahl aufgeſtellt worden. Die Sozialdemokraten haben in ſämtlichen Wahl⸗ kreiſen Kandidaten aufgeſtellt. Von der fortſchrittlichen Volkspartei ſind bisher 190, von den National⸗ liberalen 159, von den Deutſchkonſervativen 126, vom Centrum 96, von der wirtſchaftlichen Vereinigung 89, von der Reichspartei 37, von den Polen 15, von den Welfen 9, von den El ſäſ⸗ ſern und Littauern je 2 und von den Dänen 1 Kandidat aufgeſtellt worden. Dazu iſt zu bemerken, daß die Kandidaten des Deutſchen Bauernbundes den Nationalliberalen und die Demokratiſche Vereinigung den Freiſinnigen zugezählt worden ſind. 1 :: Der Spionagefall in Bremen. Der wegen Spio nageverdachts verhaftete Engländer iſt dem Unter ſuchungsrichter noch nicht vorgeführt worden. Die Bremer Kriminalpolizei hat die Akten nach Leipzig an das Reichsgericht geſchickt, das beſchließen wird, ob die Vorunterſuchung von den Bremer Behörden oder von der Reichsanwaltſchaft in Leipzig geführt werden wird. Es ſteht nunmehr feſt, daß der Verhaftete, Arthur B. Woolf, ſich bereits in Borkum verdächtig ge⸗ macht hat. Die Kriminalpolizei verfolgte ihn von dort nach Wangeroog und Geeſtemünde. Man fand bei dem Verhafteten Aufnahmen von der Befeſtigung der oſtfrieſiſchen Inſeln ſowie von den kleinen in der Weſermündung liegenden Inſelforts. : Landtagswahl im Reichs lande. Als Tag der all⸗ gemeinen Landtagswahlen für Elſaß⸗Lothringen iſt durch Anordnung des Statthalters Sonntag, der 22. Oktober. feſtgeſetzt worden. l Kirche und Schule. 1 Der Geſundheitszuſtand des erkrankten Papſtes. Der Papſt hat eine gute Nacht verbracht. Da er unter der furchtbaren Hitze ſehr zu leiden hatte, iſt er in ein anderes Zimmer des Vatikans gebracht worden. Die Leibärzte ſtellen eine erfreuliche Beſſerung des Allgemein⸗ befindens feſt. n Koloniales. — Im Südoſten von Kamerun iſt es zu Un⸗ ruhen gekommen, in denen ein Sergeant und drei farbige Soldaten verwundet wurden. Europäiſches Ausland. Oeſterreich⸗-Ungarn. Die Neue Freie Preſſe“ prinat die Nachricht. daß * 1 el el f 1 dem bevorſtehenden Rücktritt des Reichdkriegsminiſters Baron v. Schönaich wahrſcheinlich auch ein Wechſel an einer„anderen leitenden Stelle“ folgen werde. Die Bemerkung bezieht ſich auf den„zur Dispoſition des Oberbefehlshabers der öſterreichiſch-ungariſchen Armee“ ſtehenden Erzherzog Franz Ferdinand, den Thronfolger. Das Blatt ſchreibt:„Es iſt bekannt, daß zwiſchen dem Reichskriegsminiſter v. Schönaich und jener „anderen Stelle“ über das Ausmaß der für die Armee zu beanſpruchenden Mittel lebhafte Meinungsver⸗ ſchiedenheiten beſtehen. Infolge dieſer Gegenſätze liegt die Einheit in der Armeeverwaltung darnieder. Man glaubt, daß durch einen Wechſel im Reichskriegsminiſterium allein die geſtörte Einheit nicht wiederhergeſtellt werden kann, da auch jeder Nachfolger mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben würde.“ Die Ausführung bedeutet. daß der Erzherzog⸗Thronfolger ſeine jetzige Stellung, die ihm in Wirklichkeit bei der paſſiven Haltung des Kaiſers die ausſchlaggebende Stimme im Oberbefehl des Heeres gab, verlaſſen wird. i * In den ungariſchen Lehrer⸗Bildungsanſtalten wird vom 1. September dieſes Jahres ab die deutſche Sprache in ſämtlichen Klaſſen obligatoriſch gelehrt werden. Soziales. + Generalſtreik im Londoner Hafen. Nach Meldun gen der Blätter hat der Sekretär des Hafenarbeiter Verbandes Mittwoch nachmittag einen allgemeinen Streikbefehl erlaſſen, der ſich an alle, die im Londoner Hafen beſchäftigt ſind, richtet. Dadurch würde die Zahl der Ausſtändigen ſich auf etwa hundert tauſend erhöhen. London ſteht, ſo unglaublich es auch klingen mag, vor einer Hungersnot. Es werden jetzt ſchon Kriegspreiſe für Lebensmittel gezahlt. Auf den Märkten hatten die meiſten Händler überhaupt nichts zu verkaufen. Auch die Fuhrleute ſtrei ken und ganze Wagenladungen von Fleiſch, Obſt und Ge müſe liegen auf den Straßen, ohne daß ſie jemand weiter befördern will oder kann. Schweres Anglück auf Zeche „Hannibal“. :: Eine Grubenkataſtrophe, bei der eine große An- ahl von Bergleuten, zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, hat ſich am Donnerstag in früher Morgen⸗ ſtunde in Hordel ereignet.. Bei der Förderung auf der Zeche„Hannibal“ riß durch Hochziehen eines Förderkorbes das Seil und ein mit etwa 50 Bergleuten beſetzter Korb ſt ürzte in den Sumpf. Eine große Anzahl von Beraleuten. die ſich auf der unterſten Stufe des Vieretagekorbes be⸗ fanden, erlitt ſchwere Verletzungen. Dieſe Stufe iſt in den Sumpf hineingeraten und ſteht unter Waſſer. Die Bergleute auf der oberen Stufe haben ebenfalls meiſt ſchwere Knochenbrüche erlitten. 1 Von der Firma Krupp, der Eigentümerin der Zeche. wird mitgeteilt: Der Maſchinenwärter hat bei der Förderung des zweiten Korbes nach Beendigung der Seilfahrt die Gewalt über die Fördermaſchine verloren. Der herabgehende Korb ſtieß hart auf und der herauf⸗ gehende wurde gegen die Seilſcheibe geriſſen. Alsdann brachen beide Seile. Auf dem niedergehenden Korbe befanden ſich 44 Arbeiter, die ſämtlich in Sicher⸗ geit ſind. Leider wurden aber davon 18 Arbeiter durch Bein⸗ und Rückgratbrüche ſchwer verletzt. Von den übri⸗ gen 26 Leichtverletzten konnten 19 Mann ihre Woh⸗ nung aufſuchen. Wegen dieſes Unfalls ruht die För⸗ derung bis zum Freitag. Automobilunglück des Prinzen Heinrich. Der Prinz nur leicht verletzt. Prinz Heinrich von Preußen, der, von der Prinz⸗Heinrich⸗Tour kommend, Mittwoch in Hoek van Holland gelandet war, wollte ſich Mittwoch morgen in ſeinem Automobil, mit dem er die ganze Prinz⸗ Heinrich⸗Fahrt abſolviert hatte, nach Kiel zurückbegeben. Gegen 9 Uhr 3 Min. paſſierte der Prinz zwiſchen Arn⸗ heim und Cloppenburg die Chauſſee in der Nähe des Ortes Baumweg. Dort begegnete dem prinzlichen Auto⸗ mobil, von Cloppenburg kommend, ein mit einem Herrn und einer Dame beſetztes Automobil. Der Prinz, der ſeinen 60 PS.⸗Benzwagen ſelbſt lenkte, gab das vorſchriftsmäßige Hupenſignal, um den in der Mitte des Weges daherkommenden Kraftwagen zum Ausweichen nach rechts zu veranlaſſen, und ſteuerte ſelbſt möglichſt weit nach rechts hinüber, um ſeinen Wagen auf der ſchmalen Chauſſee an dem anderen Automobil vorüber zu bringen. Prinz Heinrich, der mit etwa 65 Kilometer Geſchwindig⸗ keit fuhr, mußte jedoch in den Sommerweg hineinfahren, entkuppelte den Motor und zog die Fußbremſe ſcharf an. Dadurch geriet der ſehr ſtarke Touren⸗ wagen in dem weichen, trockenen Sande ins Schleu⸗ dern und prallte mit dem linken Hinter⸗ rad gegen eine am Chauſſeerande ſte hende Birke. Durch dieſen Anprall wurde der Kraftwagen herumgeſchleudert und ſauſte nun die Chauſſee⸗ höſchung hinab in den Straßengraben. Glücklicherweiſe überſchlug ſich der Wagen nicht, ſondern bohrte ſich mit den Vorderrädern in das lockere Erdreich ein und dämpfte ſo die Gewalt des Sturzes. Korvettenkapitän v. Uſedom, der in ſeiner Eigenſchaft als perſönlicher Adjutant des Prinzen die Fahrt mitgemacht hatte und auf dem Hinterſitz ſaß, wurde in weitem Bogen auf die neben der Chauſſee ſich ausbreitende Wieſe ge⸗ ſchlendert und verlor bei dem Sturz das Bewußtſein. Auch der Prin s erlitt durch Aufprallen auf das Steuer⸗ vad einige leichte Quetſchungen an der Bruſt, blieb jedoch im übrigen unverletzt. Schlimmer waren die Folgen für den Cha uffeur, den 30 jährigen Kraft⸗ wagenführer Hans Hartz. Dieſer wurde von ſeinem Platz neben dem Prinzen mit ſolcher Gewalt durch die gläſerne Schutzſcheibe nach vorn aus dem Wagen geſchleu⸗ dert, daß er mit dem Kopf gegen die Birke ſtürzte und „lutüberſtrömt und beſinnungslos liegen blieb. Der Prinz, der ſich ſofort um ſeinen Adjutanten und vor allem um den ſchwerverletzten Chauffeur be⸗ mühte, bat die Inſaſſen des fremden Automobils, Dr. Oskar Troplowitz und Gattin aus Hamburg, die ihren ſich nach Cloppenburg zu nehmen und ihn dort in einem Hotel unterzubringen. Der Zuſtand des Chauffeurs iſt ſehr bedenklich. 86 Perſonen ertrunken. Schiffskataſtrophe in der Straße von Gibraltar. Marſeille, 9. Auguſt!. Etwa zwölf Meilen von Gibraltar entfernt, ſtieß bekanntlich der franzöſiſche Dampfer„Emir“ bei dichtem Nebel aus bis jetzt unbekannter Urſache gegen den en gliſchen Dampfer „Silverton“. Der„Emir“ wurde am Vorderteil ge⸗ troffen, ſank ſofort nach vorn und verſchwand in wenigen Minuten in dem ſehr tiefen Waſſer. Mit ihm ſind 86 Menſchen in den Fluten begraben, 62 Paſſagiere und 24 Mann der Beſatzung. Die ertrunkenen Paſſagiere ſind zumeiſt marokkaniſche Arbeiter. Kapitän Vavre, der Kommandant des„Emir“, erlitt am Arm Verletzungen, hat ſich aber retten können. Ebenſo ſind 22 Mann der Beſatzung gerettet. Die übrigen Geretteten ſind Paſſagiere. Im ganzen find 26 Mann von den ſofort ausgeſetzten Rettungsbooten des„Silverton“ an Bord des„Silverton“ gebracht worden. Das raſche Sinten des Tampfers und der dichte Nebel geſtalteten das Rettungswerk ſehr ſchwierig. Man mußte die Ge⸗ retteten einzeln aus dem Waſſer auffiſchen. Es war nicht möglich, ein Rettungsboot niederzulaſſen, da die Kataſtrophe zu ſchnell eintrat. Der größte Teil der Paſſagiere lag noch im tiefſten Schlafe, beſon⸗ ders im Zwiſchendeck. 7 ĩͤ 0 Wegen des Feſtes Mariäa⸗ Himmel fahrt fällt die nächſte Dienſtags Nr. aus. PPP ͤ ͤ v Aus Stadt und Land. 1 5000. neue Dienſtrevolver für die Polizei. Das Polizeipräſidium in Berlin hat der Rheiniſchen Metall⸗ warenfabrik einen Auftrag auf 5000 Dienſtrevol⸗ vern gegeben. Bekanntlich hat der Polizeipräſident von Jagow in den letzten Tagen eine Verfügung erlaſſen, in der er eine Beſtrafung für jeden Schutzmann ankündigt, der zu ſpät von ſeiner Schußwaffe Gebrauch macht. Im Zuſammenhang mit dieſer Verfügung iſt die Be⸗ ſtellung ſehr intereſſant. Schweres Ballonunglück. Der Ballon„Mag⸗ deburg“ des Magdeburger Vereins für Luftſchiffahrt, der am Donnerstag vormittag in Magdeburg aufgeſtiegen war, fiel gegen 11 Uhr aus etwa 600 Meter Höhe bei Langenweddingen mit ungeheurer Ge⸗ ſchwin digkeit infolge Reißens der Ballon gülle auf ein Ackerſeld. Einer der vier Inſaſſen, ein Herr Schulz aus Salzwedel, hat anſcheinend ſchwere innere Verletzungen davongetragen; ein anderer wurde leicht verletzt. Man nimmt an, daß die Hulle infolge der Hitze geriſſen iſt. „ e Fünf Waggonhallen niedergebrannt. In der Ca- ſtellſchen Waggonfabrik zu Mombach brach am Mitt⸗ woch abend Großfeuer aus, das in den ausgedörr⸗ ten Holzvorräten reiche Nahrung fand und ſich in kurzer Zeit über fünf der großen Waggonhallen verbreitet hatte. Alle fünf Hallen brannten bis auf den Grund nieder. Außer den großen Vorräten ſind 15 fertige D- Zugs⸗ wagen verbrannt, deren Wert ſich auf je 50000 Mark 17 Der Schaden beläuft ſich auf über eine Million Nark. Panit bei einer Kinderparade in Newyork. Wäh⸗ rend einer Kinderparade im Badeort Rockaway bei Newvork brach ein Plankenſteg am Strand ein. Es ent⸗ ſtand eine große Panik. 75 Frauen und Kinder ſtürzten von dem Steg herab und wurden leicht verletzt. 1 Fliegerunfall. Der franzöſiſche Flieger Pou⸗ lain ſtürzte bei einem Fluge in Jütland aus 70 Meter Höhe ab und wurde lebensgefährlich verletzt. e Eine erſchreckende Statiſtit. Der abgelaufene Monat Juli weiſt die höchſte Selbſtmordziffer auf, die in Frankfurt a. M. je erreicht wurde. Es ſchieden durch Ertränken, Erhängen und Erſchießen aus dem Leben 23 Perſonen. Hierzu kommen noch 24 plötzliche Todesfälle, davon fünf beim Baden. Der Monat Oktober 1909 war bisher der ſtärkſte Selbſtmordmonat. Er brachte 22 Selbſtmorde und acht plötzliche Todesfälle. Großfeuer. In Scherweiler bei Straßburg iſt ein Großfeuer ausgebrochen, dem neun Wohnhäuſer und 15 Scheunen zum Opfer gefallen ſind. Die Feuerwehren der umliegenden Orte können des Feuers infolge Waſſer mangels nicht Herr werden „ Meuchelmord auf offener Straße. Die Arbeiter⸗ ehefrau Marie Eiſelt in Radeberg bei Dresden wurde Donnerstag vormittag, als ſie Einkäufe beſorgen wollte, von einem hinter ihr herkommenden Radfahrer mit einem Revolver niedergeſchoſſen. Die Kugel drang der Un⸗ glücklichen unterhalb des rechten Ohres in den Kopf und gelangte durch den Mund wieder ins Freie. Die Frau wurde ſterbend ins Spital gebracht. Der Täter ent⸗ floh auf ſeinem Rade. Man vermutet, daß der von der Eiſelt getrennt lebende Ehemann den tödlichen Schuß abgegeben hat. Ungewöhnliche Folgen der Hitze. Unſer tro⸗ piſches Klima hat für die Gemäldegalerie des Germaniſchen Nationalmuſeums in Nürn⸗ berg eigenartige Folgen gehabt. In den Obertichtſälen des Muſeums hat ſich eine ſo ſtarke Hitze entwickelt, daß eine Reihe der beſten Bilder jetzt aus den Samm⸗ lungsräumen entfernt und im Kellex untergebracht wer⸗ den mußten. Es handelt ſich um Arbeiten von Nürn⸗ bergs größtem Sohn, Albrecht Dürer, und anderen. Es bildeten ſich Riſſe, und Bilder, die aus mehreren Holz⸗ vlatten beſtanden, drohten auseinander zu ſpringen. 1910 haben im Großherzogtum Heſſen 47 Konkurseröffnungen in Handwerksbetrieben ſtattge funden. auf Starkenburg, 13 auf Rheinheſſen und 10 auf Oberhiſſen. Ste verteilen ſich auf folgende Handwerkszweige: 9 auf Bäcker, 6 auf Metzger, 5 auf Waurer, 4 auf Schuhmacher, je 3 auf Müller, Portefeuiller, Schreiner und Zimmerer, je 2 auf Schneider, Barbiere und Tüncher und je einer auf Küfer, Kürſchner, Tap⸗zierer, Wagenbauer und Werkzeugmacher. Aus Mah und Fern. Konkurſe in Handwerksbetrieben. Im Jahre Davon entfallen 24 Spitze, dann kommt Mainz mit 5 und Gießen mit 4, Darm⸗ ſtadt⸗Stadt, Darmſtadt-Land, ſowie Zwingenberg und Oſthofen ſi urieren mit je 3, Lampertheim, Lorſch und Alzey mit je 2 Konkurſen, 13 Amtsgerichtsbezirke, unter ihnen Worms, Bingen, Friedberg, Groß-Gerau und Langen ſind mit je 1 und dreißig ohne jeden Zuſammenbruch geweſen. 5 — Mannheim, 11. Aug. Die Krankenziffer in hieſtiger Stadt iſt infolge der nun ſchon ſeit über 4 Wochen andauernden unerträglichen Hitze ein ganz abnormer. Das hieſi e Allgemeine Krankenhaus hatte am Montag allein 48 Zugänge, auch an den ubrigen Tagen bewegt ſich der Kranken- ſtand in einer gegen ſonſt anormalen Höhe. Die geringſte unvorſichtige Lebensweiſe ruft eben bei dieſer Hitze Magen⸗ und Darmerkrankungen und— ſo unglaublich es klingt— Erkältungserſcheinungen hervor, indem man ſich nach großer Erhitzung ſo raſch als möglich Abkühlung zu verſchoffen ſucht, was immer gefährlich iſt. — Ludwigshafen, 11. Aug. Die Spielerei mit Schußwaffen hat wieder einen erheblichen Unfall verurſacht. In einer Wirtſchaft in der Frieſenheimer Straße zog ein Matroſe eine Vrowningpiſtole hervor, hantierte daran herum und zielte nach der Kellnerin, in der Meinung, die Waffe ſei nicht geladen. Plötzlich krachte ein Schuß und zerſchmetterte der Kellnerin das Kinn. Sie wurde ſchwer verletzt ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Der leichtſinnige Täter wurde verhaftet. — Hemsbach, 11. Aug. Nachdem die Maul⸗ und Klauenſeuche im Amtsbezirk Weinheim erſt vor ganz kurzer Zeit erloſchen war, iſt ſie im Stalle des Oekonomen Mäͤller in Rennhof Gemeinde Hemsbach erneut ausgebrochen. — Zwingenberg, 11. Aug. Der Wirtin des Re- ſtaurants„Zum Ochſen“, Frau L. Rieß, explodierte, als ſie aus dem Eisſchrank eine Flaſche Bier nehmen wollte, eine Selters waſſerflaſche und die Splitter verletzten Frau Rieß derart, daß ein Auge gefährdet erſcheint. — Darmſtadt, 11. Aug. Der vermißte Beamte der Ortskrankenkoſſe wurde, als er wieder in verwahrloſtem Zu- ſtand ſeine Wohnung aufſuchen wollte, von dem bewachenden Polizeibeamten feſtgenommen und nach dem ſtädtiſchen Kranken⸗ haus gebracht. — Groß Umſtadt, 11. Aug. Einen folgenſchweren Leichtſinn beging ein 28jähriger Knecht, welcher in Klein⸗Um⸗ fladt bedienſtet iſt, dadurch, deß er aus einem fahrenden Schnellzug ſprang, der auf Station Klein Umſtadt nicht hält. Schwerverletzt wurde er in das Krankenhaus nach Groß ⸗Um⸗ ſtadt verbracht. Gan Algesheim, 11. Aug. Durch den Konkurs eines ſtalieniſchen Bankhauſes verlieren mehrere hieſige Be⸗ wohner ihr ganzes Vermögen. Der Inhaber des Geſchäfts war ein Gau- Algesheimer. » Offenbach, 11. Aug. Ein Großfeuer brach geſtern kurz nach 7 Uhr in den Lederwerken vorm. Jakob Philipp Spicharz A.-G. in der Mainſtraße aus, das den älteſten Teil des Fabriketabliſſements vollſtändig einäſcherte. Der Schaden iſt beträchtlich, aber durch Verſicherung gedeckt. Der Arbeiter Jak. Werner, der ſeine Schuhe aus dem brennenden Gebäude holen wollte, erlitt ſchwere Brandwunden am Kopfe und wurde ſchwer verletzt in das ſtädtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt wahrſcheinlich Jahrläſſigkeit von Arbeitern, da der Brand in dem Speiſeraum der Arbeiter ausbrach. § Alsfeld, 11. Aug. Ein bedauernswerter Unglücks⸗ fall ereignete ſich hier auf der Fohlenweide des Landwirts Adam Volz. Einige Knoben, die auf die Weide geſtiegen waren, bewarfen ein junges Pferd mit Steinen, worauf das Tier ſich umdrehte und den 8jährigen Sohn des Taglöhners Phtlipp Rüb derart auf die Bruſt ſchlug, daß der Bedauerns⸗ werte bewußtlos liegen blieb. Es iſt ſehr fraglich, ob er mit dem Leben davonkommen wird. — Konſtanz, 11. Aug. Wegen abſichtlicher Ver⸗ ſchleppung der Manl⸗ und Klauenſeuche verurteilte die hieſige Strafkammer eine Dienſtmagd zu 5 Monaten Gefängnis. Das Mädchen ging aus dem verseuchten Stall ihres Oteuſt- herrn in den Stall eines Nachbarn mit der Abſicht, die Seuche auch in den Stall des Nachbarn zu tragen, was ihr auch gelang. * 2 a Künstliche Zünne schon von 2.50 Mk. an 6 Reparaturen von 1.80 Mk. an 0 Marktbericht. — Seckenheim, 9. Aug. Der geſtrige Schweine⸗ maikt war mit 122 Stück Muchſchweinen befahren, die alle zum Preiſe von 12 bis 20 Mk. pro Paar verkauft wurden. Damen-Kleiderstoffe schwarz u. farbig sowie NMerren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. 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Drei bieger für Sopran d) Gebet. D. Miller b) O Jugend. wie bit du ſo ſchön g D. Hbt c) bieblingsplätchen. v. Mendelſohn Erl. Bürſtlein, Darmſtadt) 4. Liolin-Vortrag d) Ne Iſtaria D. Schubert b) Romanze D. Spenden c) Mazurka D. Wieniamsku Merr Vogel, Mainz) 5. öwei bieder im Uolkston u)'s wür ein Gruß vom Mütterlein b) Weißt du nocht? (Cäcilſen-Verein, Uiernheim) 6. Klapier-Vortrag D. B. Baſtur b. H. Grim a) Menuett D. Padacmski U) Barotte D. Klassert ö c) Polonaise v. Chopin (Großh. Rusiköirektor T Mlassert, Darmſtadt) 7. wei fremdländiſche VDolksweisen fl) Beimatſehnen(amerikaniſch)] aus eee b) Nn die Heimat(portugiſiſd) bearb. v. B. Jung (Orth'ſches Männer-Ouartett, Darmstadt) Walküre, Fantasie D. R. Wagner (Herr Vogel, Mainz) 9. Das Bergmannskind. ein Bus aus dem Bergmannsleben, für Männerchor, Baritonsolo und Streichquartett. Oedichfet u. componiert v. H. Baſtur (Orth'ſches Mönner-Juartett, Darmſtadt) 10. Drei bieder für Sopran f) Mignon b) Sonntagslieò c) Nn den Sonnenſctein Erl. Bürſtlein, Darmſtadt) II. Der Scherenſchleiker(heiterer Männerchor) Beſamſchor a D. b. Baumann D. Beethopen D. Mendelſohn D. R. Schumann Der Ronzertflügel wurde von der Firma H. Donnecker. Mannheim, bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Eintritt pro Perſon 50 Pig. M-IAhr. Praxls! U-Jahr. Praxls! Nervenschwäche en, Schwächezustände, Blasen- und Ge- 5 Nervenz Nen sowie Gloht, Rheumatismus, lechlae, Moskelsohw und, Hysterle, Neuralgien, Haarkrank- heiten, Flechten, Belngesohwüre oto., auch alte u. schwere 5 Fälle, behandeft mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arznellos durch Natur- und elektrisches Lichtheilveriahren grtrrele Kräuterkuren u. Elektretheraphle gel. Direktor Heinrich Schäfer Lichtheil-Institut Elektron nur M 3,3, Mannheim vls-à-vls dem Restaurant zum„Wuden Mann“. f Sprechstunden: täglich von 9—12 And 2 Uhr abends Sonntags von 9— 12 Unr. Wunderbare Erfolge. Damenbedlenung d. 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Kühlwein, Groſh. gürgermeiſter. 40. Jahres⸗Feier des Friedensſchluſſes 187071. Sonntag 20. Auguſt 1911 ſeitens der politiſchen Gemeinde eine Feier veranſtaltet, die mit den Zweck haben ſoll, die Teilnehmer an dem großen Kriege in würdiger Das vorbereitende Komitee hat das nachſtehende Programm Vormittags 9 Uhr: Feſt-Gottesdienſt, an dem ſich die hieſigen Militär⸗ und Soldaten⸗Vereine, ſowie der Ortsvorſt and Hiernach findet am Krieger-Denkmal eine kurze Feier zu Nachmittags 4 Uhr: Konzert im„Freiſchütz“, zu welchem ſämtliche Ortseinwohner herzlich eingeladen ſind. Gemeindekasse. Das 1. u. 2. Ziel Kommunalſteuer, ſowie die Beiträge zur land⸗ und forſtw. Berufsgenoſſenſchaft und zur Land- wirtſchaftskammer können noch Donnerstag, den 17. d. Mts. ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe drei Arten von Gemeindegefällen zuſammen in Beitreibung kommen. Desgleichen ſind die drei Arten von Staatsgefällen, das 3. Ziel dir. Steuer, die ſog. Brandſteuer und 1. Ziel Tilgungsrente im Monat Auguſt zu ſammen fällig. Viernheim, den 11. Auguſt 1911. Jöft Orts⸗Gewerbe⸗Verein Viernheim. Der Vorſtand beabſichtigt mit den Schülern der Hand- werkerzeichnſchule am 15. Anguft einen gemeinſchaft⸗ lichen Aus flug nach Manngeim zu machen und verſchiedene Etabliſſements, z. B. die H. Lanz'ſche Maſchinenfabrik, das Gewerbemuſeum etc. zu beſichtigen. Die werten Witglieder des Ortsgewerbevereins ſind zu dieſem Ausfluge böflichſt eingeladen. Abfahrt 88 Vormittags ab Nebenbahnhof. Der Vorſtand hat veiſchledenen Wünſchen der letzten General. Verſammlung entsprechend, die evtl. Wiederer⸗ richtung der Zeichenſchule für Knaben von 12—14 Jahren in letzter Sitzung ins Auge gefaßt. Um einen Ueberblick der Rentabilſtät bezw. der Errich- tung dieſer Schule zu haben, da der Lehrer an derſelben nur aus dem zu erhebenden Schulgelde beſoldet wird, werden die Eltern ſolcher Söhne gebeten, die Aumeldung derſelben bis zum l. Auguft bei den Rchager Hr. Zöller zu machen, damit entweder die ſer Entſchluß fallen gelaſſen oder weitere Schritte hierzu unternommen werden können. Wir bitten hiervon gef. Kenntnis nehmen zu wollen. Der Vorſtand. —— Schweine] 2 Einlegſchweine 15 Valentin Müller Molkteſtraße 31. — —— Milch⸗ hat zu verkaufen Philipp Buſalt 1. kleine Waldſtraße 46. ——• 6Üü»ꝛä —:.. ̃ ̃ ˙. Hans Schumacher, Schulstr. 6 Empfehle eine grosse Auswahl in Kinder-, Damen- und Frauen- Schürzen in schwarz, weiss und farbig. Knabenhosen und Blusen Arbeiterhosen, Serre-Joppen Sdsssrahm tafelbutter Friſche Eier Ttück 6, 7 u. 8 Pfg. Prima Titronen Stck. 6 Pf. empfiehlt Jakob Beyer l. Rathausſtraße. Verſchiedene Torten Birnen, Pflaum en, Aepfel, Zwetschen. Gümüse, Kartoffel empfiehlt zu Tagespreiſen Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. f LIünmer-Wonnung nebſt Zubehör zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. Einleg-Schweine hat zu verkaufen Val. 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Ebenſo ſind auch alle diejenigen Bauten pp. nochmals zur Vergütung anzumelden, von welchen im Laufe des Jahres Anzeige gemacht wurde, für die aber, weil nicht zur richtigen Ban Se eine Vergütung bis jetzt nicht gewährt werden onnte. Ausdrücklich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß für Bauten keine Vergütungen gewährt werden können, welche nicht rechtzeitig zur Anmeldung gekommen ſind und daß die in der Anmeldung ſäumigen Bürger ſich die etwa daraus her⸗ vorgehenden Nachteile ſelbſt zuzuſchreiben haben. Betr.: Schlammabfuhr aus der Zeppenwegtränke. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß es geſtattet iſt, während der Zeit der Reinigung Schlamm direkt aus der Z'ppenwegtränke abzufahren, ohne daß an die Gemeinde eine Vergütung verabfolgt zu verden braucht. Vleruheim, den 7. Auguſt 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Impfungen gegen Schweineroilauf. Im 2. Halbjahr 1911 ſoll nach Erlöſchen der Maul⸗ und Klauenſeuche eine allgemeine Schutzimpfung vorgenommen werden. Die Schweinebeſitzer unſerer Gemeinde werden hiermit auf zefordert, ihre Schweine bis laͤngſtens 1. September zur Je pfung anzumelden, bei Meidung des Verluſtes des Entſchädigungsanſpruches für die nicht gemeldeten und an Rotlauf eingehenden Schweine. Im Falle nachträglicher An⸗ meldun! hat die Impfung auf Koſten der Beſitzer zu geſchehen. Damit der Bürodienſt nicht in ſehr hohem Maße beeinträchtigt wird, ſind die Anmeldungen au Sountagen oder Mittwochs und Damſtags Vormittags zu bewerkſtelligen. Domuerſtag, den 17. Auguft I. Js., vorm. 8 Uhr werden auf dem Rathauſe dahter: 1. verschiedene Allmendgrundſſücke auf die Dauer der Ge⸗ nußzeit in Pacht an die Metſtbletenden und 2. das Anfahren von Straßenſchotter aus dem Porphyr⸗ werk Weinheim in verſchiedene Gemarkungswege in Viernheim losweiſe an die Wenigſtnehmenden verſteigert. Betr.: Den Ausſchlag der Gemeinde-Umlagen pro 1911. Die Umlage Nachtrags Regiſter Nr. 2, 3 und 4 der Gemeinde Viernheim pro 1911 liegen vom 12. d. Mts. ab 8 Tage lang auf unſerem Büro offen. Beſchwerden gegen die in den Regiſtern enthaltenen Anſätze tönen binnen der erſten vier Wochen nach Ablauf der Off nlegungsfriſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei Großh. Kreisamt Heppenheim vorgebracht werden. Später eingereichte Beſchwerden können keine Berück⸗ ſichtigung mehr finden. Viernheim, den 11. Au guſt 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Turu⸗Genoſſeuſchaſt„Germania“. Die v'rehrl. aktiven und paſſipen Mitglieder laden wir zu der am Samſtag, den 12. Auguft, abends 9 Uhr im Vereinslokal„Zun Karpfen“ ſtatifindenden Mitglieder-Versammlung ergebenſt ein.— Mit Rückſicht auf das bevorſtehende Sommer⸗ ſeſt, bezüglich deſſen noch einige Regelungen notwendig er⸗ ſcheinen, erwarten wir vollzäghliges Erſcheinen. Der Vorſtand. 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