2 viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. [TFernſprech Nr. 20 Viernheimer Erſcheint Dienstags, Donnerstags Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, ſiernheimer Anzei (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Bei Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: und Samstags. Viernheim.— Zeitung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 3 Rathausſtraße Nr. 19. Gegründet 1884 Dee den 7.— 191. —— 27. Jahrgang. — Für Heer und Flotte. Was koſtet uns unſere„gepanzerte Fauſt“? h Gegenwärtig geht eine angeblich auf amtlich ſta⸗ tiſtiſches Material geſtützte Nachricht durch die Preſſe, die ein ganz ſchiefes Bild von den Ausgaben gibt, die wir für unſer Heer und unſere Marine jährlich machen müſſen. Die Mitteilung beſagt: „Die Geſamtausgaben für die Landes berteidigung, be rechnet auf den Kopf der Bevölkerung, betragen für das Etatsjahr 1911⸗12 im Deutſchen Reich 19,16 Mk., in Oeſterreich⸗ Ungarn 10,55, in Italien 13,58, in Frankreich 26,56, in England 32,14, in Rußland 8,37. Vergleicht man die Etatsanſätze für Heer und Marine mit den Geſamthaushaltungsetats, ſo treffen bei uns auf militäriſche Zwecke 15,5 v. H. der Ausgaben, in Frankreich dagegen 34 v. H. Demnach verbleiben für anderweitige Kulturaufgaben im Deutſchen Reich 84,5 v. H., in Frankreich nur 66 v. H.“ Dieſe Zuſammenſtellung iſt grundfalſch. Nach dem letzten Reichshaushaltsetat hatte das Deutſche Reich eine ordentliche Einnahme und Ausgabe von 2924,9 Millionen Mark, alſo nahezu 3 Milliarden. Von dieſen ca. 3 Milliarden Mark werden ausgegeben für das Reichsheer 710,8 Millionen Mark, für die Verwaltung des Reichs⸗ heeres 3,7 Millionen Mark, für das Reichsmilitärgericht 0,5 Millionen Mark, für die Verwaltung der kaiſerlichen Marine 167,2 Millionen Mark. Des weiteren erfordert der allgemeine Penſionsfonds mit den dazu gehörigen „Kleinigkeiten“ für das Reich eine Ausgabe von 153,8 Millionen Mark. An den einmaligen Ausgaben iſt das Reichsheer mit 73,5 Millionen Mark und die Marine⸗ Verwaltung mit 182 Millionen Mark beteiligt. Alles in allem macht das die Kleinigkeit von 1 Milliarde, 295,5 Millionen Mark aus, und das ſind nicht, wie die amt⸗ liche Statiſtik vorrechnet, 15½ von Hundert der Ausgaben, ſondern bald die Hälfte aller Ausgaben. Man hat außerdem von dieſem Geſichtspunkte aus kein Recht, den Etat ſo zu nehmen, wie er da ſteht. Die durchlaufenden Poſten müſſen dabei abgezogen werden, weil das keine eigentlichen Einnahmen ſind. Eigentliche Einnahmen des Reiches ſind bei der Poſt, bei der Reichsdruckerei und bei den Reichseiſenbahnen nur die Ueberſchüſſe, und darum müſſen die ganzen Ausgaben von ca. 775 Millionen Mark von dem Ge⸗ ſamtetat abgezogen werden. Dann bleiben von den nahezu drei Milliarden Mark noch ca. 2150 Millionen Mark. Davon macht die Geſamtausgabe für den Mili⸗ tarismus nicht 15½ Prozent, ſondern über 50 Prozent. Der Statiſtik übende Offizioſus iſt von grundverkehr⸗ ten Auffaſſungen ausgehend zu ſeinen Zablen gekommen. Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 32 Nachdruck verboten.) „Wenn Sie es wünſchen!“ erwiderte Hellborn, jedes Wort betonend. „Ich bitte darum!“ ſagte Klara leiſe. Hellborn zögerte nicht länger. Er ſetzte ſich und zog den Knaben zwiſchen ſeine Knie. „Geſtatten Sie, Herr Hellborn,“ ſagte Frau Baumert,„daß auch ich Zuhörerin bei dieſer gewiß ſeltſamen Geſchichte bin, die, wie ich glaube, auf der Verurteilung eines Unſchuldigen beruht?“ Hellborn verneigte ſich. „Sie irren, Frau Baumert,“ antwortete er,„es war ein ganz gewöhnlicher Diebſtahl. Und ich wurde nach Recht und Geſetz wegen eines ſolchen verurteilt.“ Frau Baumert erſchrak jetzt denn doch wirklich. Das hatte ſte nicht erwartet „Entſetzlich!“ rief ſie. ſagen Sie ſelbſt?“ Hellborn lächelte ſchmerzlich. „Ich muß es wohl,“ antwortete er.„Auch ich, wenn ich Richter geweſen wäre, hätte mich verurteilen müſſen. Es handelte ſich um einen Milchdiebſtahl!“ Frau Baumert machte ein ungläubiges Geſicht. ſie zum beſten haben?“ „Um einen Milchdiebſtahl?“ wiederholte ſte. „Um Ihnen alles zu erklären, geſtatten Sie mir, auf meine Vergangenheit zurückzugreifen.“ Klara konnte eine Frage nicht unterdrücken. „Sie waren Offizier?“ „Ihr Gewährsmann hat Sie richtig unterrichtet,“ erwiderte Hellborn,„vielleicht aber doch nicht ſo ganz, denn er hätte hin⸗ zufügen müſſen, daß ich ein ſchlechter Offizier war, kein Soldat, wie der ſtrenge Dienſt des Königs ihn verlangt— „Nach Recht und Geſetz? Und das Wollte er Er zählt einfach die geſamten öffentlichen Laſten aller Art der beteiligten Länder zuſammen und kommt dann zu dieſem komiſchen Ergebnis. Auf dieſe Weiſe kann man unſern Etat mit den anderer Länder doch nicht vergleichen. In Preußen⸗Deutſchland laufen alle Ein⸗ nahmen und Ausgaben von Poſt, Telegraphie, Eiſenbahn, für das geſamte Schulweſen aller Art und für viele andere ſtaatliche Betriebe, die in anderen Ländern Pri⸗ vatbetriebe ſind, durch den Etat und gelten dann einfach als öffentliche Einnahmen. Daß da leicht ein niedriger Prozentſatz herausgerechnet werden kann, zeigt wieder dieſe Statiſtik. Tatſache aber iſt und bleibt, daß uns unſere militäriſche Rüſtung mehr als die Hälfte aller Ausgaben koſtet. Frankreichs Kriegsbereitſchaft. 2 Frankreich fühlte am Montag, am Tage des Wiederbeginns der Marokkobeſprechungen, wo in Tou lon die große franzöſiſche Flottenparadeſtatt⸗ fand, das Bedürfnis, wieder einmal von ſeiner Kriegs⸗ bereitſchaft zu ſprechen. Marineminiſter Deleaſſe ſagte bei der Parade u. a.:„Die Marine hat nur einen Wunſch, daß jeder Tag einen Fortſchritt in ihrer Aus bildung bedeute, und nur einen Ehrgeiz, den: immer be⸗ reit, tatſächlich bereit zu ſein, in jedem Augen, blick gleich der Armee dem Rufe Frankreichs zu folgen.“ In der Erwiderung des Präſidenten Fallieres wird davon geſprochen, daß„die Marine einen Weg betreten hat, an deſſen Ende Frankreich die verſtärkten Mittel finden wird, um ohne Gefahr eines 3 folges allen Eventualitäten der Zukunft 3 u begeg nen“. Das Wort„Friede“, das ſonſt in Reden der Staats lenker beliebt iſt, hat diesmal Herr Fallieres nicht ausgeſprochen. Damit dieſe Worte noch etwas mehr unterſtrichen werden, erzählt die„Liberte“ in Sperrdruck, was Del⸗ caſſe zu einigen Deputierten angeblich geſagt hat. EA Schiffe, die Sie eben defil ieren ſahen, ſind bereit, in den Krieg zu gehen. Die Munitionsmagazine ſind gefüllt; alle können ſofort mobiliſiert werden. Ich wollte keinen Bluff machen und dem Lande nur Kriegsſchiffe zeigen, die vollkommen gebrauchsf ähig ſind. Deshalb habe ich den„Victor Hugo“ und 55„Ver⸗ guiand“ nicht an der Revue teilnehmen laſſen, obwohl ſie äußerlich dazu im ſtande geweſen wären; aber ich legte Wert darauf, ganz aufrichtig zu ſein.“ An der Flottenparade nahmen mehr als 90 mit mehr als 30000 Mann Beſatzung teil. Politiſche Rundſchau. + Berlin, 5. September. 2 Der Reichskanzler iſt ebenfalls nach Kiel zur Flottenparade gefahren. Schiffe R——.88——— Die Regierung und die„Friedenshetze“ der Sozial⸗ demokratie. Zur und e im Treptower Park ſchreibt die„Nordd. All lg. 2 N „Dagegen hat man in Treptow nicht davon ge⸗ ſprochen, wie einmütig ſich in dieſen Wochen der feſte Wille der Nation bekundet hat, unſere Stellung in der Welt zu wahren, an deren Aufrechterhaltung die Arbeiterſchaft das gleiche Intereſſe hat wie die anderen Schichten des Volkes. Davon darf freilich auch ni geredet werden, denn der Zweck dieſer Verſammlungen dt es, der Arbeiterſchaft den„Dummſtolz des Patriotismus“ auszutreiben. Fortgeſetzt arbeitet die Sosialdemokratie daran, die Sache der Arbeiter von den 1 der Geſamtnation zu trennen und ihre Anhänger an der Gedanken zu gewöhnen, daß es ihre Aufgabe Se könne, dem Volke in den Rücken zu fallen, wenn es in ſchwieriger Situation ſeiner ge⸗ ſammelten Kraft bedarf. Das frivole Spiel mit dem landesverräteriſchen Gedanken des M kaſſenſtreiks zum Zwecke der Lahmlegung unſerer Machtmittel im entſchei⸗ denden Augenblick iſt auch geſtern wiederholt worden. Ver⸗ ſuche, ſolche Gedanken in die Tat nnn ſetzen, würden von der Nation im Nu hin weggefegt werden. Darüber wird nirgends ein Zweifel beſtehen. Daß dieſe Gedanken aber gerade je tz t ausgeſprochen werden können, beweiſt, wie verſtändnislos die ſozialdemokratiſchen Führer dem wahren Fühlen der Nation gegenüberſtehen.“ ( Falſche Kriegsgerüchte. In Frankfurt a. M. gingen am Montag Gerüchte, das 18. Armeekorps ſei wegen der internationalen Lage aus dem Manöven zurückberufen worden. Das Generalkommando des e der„Frkf. Ztg.“ mit, daß dieſes Gerücht a ö () Die Marokko⸗Beſprechung. Zwiſchen den Staats⸗ ſekretären v. Kiderlen⸗Waechter und dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter Cambon fand Montag mittag eine Beſprechung ſtatt. Ueber das Ergebnis der Verhand⸗ lungen verlautet noch nichts. * Der Bund der Induſtriellen hielt am Montag in Dresden ſeine Hauptverſammlung ab. Zur, Pri⸗ vatbeamtenverſicherungsfrage wurde eine Re⸗ ſolution angenommen, in der der Bund für eine Son⸗ derverſicherung der Privatangeſtellten eintrat. Trotz der Bedenken, die ſich aus dieſer weiteren hohen Be⸗ laſtung der deutſchen Induſtrie ergäben, 5 der Bund die im Regierungsentwurf in Ausſicht geſtellten Leiſtun⸗ gen in bezug auf das Ausmaß der Rentengewährung den Beginn des Rentengenuſſes im Zuſtand der Berufs⸗ invalidität oder im 65. Lebensjahre als berechtigt erkennen. (—) Die Sozialdemokraten Württembergs hielten am Sonntag in Stuttgart ihren Parteitzag ab. Bei den Verhandlungen kam es zu einem heftigen Zu⸗ ſammenſt oß zwiſchen den Reviſioniſten und den Stutt⸗ garter Delegierten. Zirka 60 Stuttgarter Radikale haben j Add „Und darum cquittierten Sie den Dienſt?“ warf Frau Baumert ein. „Nein, im Gegenteil, man zwang mich dazu,“ verſetzte er bitter,„weil die, welche ich liebte und zu meinem Weib machte eine arme Nähterin unter meinem Stande war!“ Seine beiden Zuhörerinnen zeigten das lebhafteſte Intereſſe. „Wir zogen nach Paris,“ fuhr er fort.„Der Huſaren⸗ leutnant wurde ein beſcheidener Angeſtellter in einem großen Kaufgeſchäft. Meine Tätigkeit brachte mir einhundertundfünfzig Franken im Monat ein. So lebten wir einige Jahre. Hellmut ward geboren. Und dann erkrankte meine Frau. Lange hatte ſie es verheimlicht. Sie wollte mir den Kummer erſparen. Doch eines Tages, als wir uns ſoeben zu unſerer ſchlichten Abendmahlzeit niedergeſetzt hatten, ſank ſie plötzlich vor Schwäche vom Stuhle. Damit begann das Elend!“ „Sie litt an einer ſchlimmen Krankheit?“ forſchte Klara. „Der ſchlimmſten, die es gibt: Entbehrung!“ verſetzte Hellborn bitter.„Erſt an ihrem Leidenslager erfuhr ich es,— der Schmerz erpreßte ihr das Geſtändnis,— ſie hatte ge⸗ hungert und gedarbt, um dem Kinde nur nichts abgehen, um es kräftig und geſund werden zu laſſen. Und die Entbehrung hatte ihre Geſundheit untergraben, langſam ſiechte ſie dahin! Arzt und Apotheke verſchlangen bald alles. Um das Unglück voll zu machen, verlor ich auch noch meine Stellung. Der Zu⸗ ſtand meiner armen jungen Frau ward immer bedenklicher. Das einzige Mittel, ihre Schwäche zeitweilig zu beſiegen, war Milch. Und die kaufte ich denn für die Arme, bis wir keinen Sou mehr beſaßen!“ Klara erſchauerte bei der Vorſtellung, welche dieſe Worte ihr vor die Augen führten. „Entſetzlich!“ flüſterte ſie. zu verſtehen!“ „Milch war nur noch die einzige Nahrung der Leidenden,“ erzählte Hellborn weiter,„ſie konnte nichts anderes mehr zu ſich nehmen. Ich ſtand an ihrem Lager und ſah, wie ſie ver⸗ ſchmachtete. Sie mußte ſterben im nächſten Augenblick, wenn „O, nun glaube ich alles bereits ihr die Labung verſagt blieb. Da hörte ich eben draußen, wie jeden Morgen, das Klingeln des Wagens, der Milch vom Lande in die Stadt brachte. Ich ſah aus dem Fenſter. Drunten ſtand das leichte Fuhrwerk voll großer, blecherner Kannen gerade vor der Haustür; der Wagenlenker war eben ins Nachbarhaus gegangen. Und hinter mir hörte ich das qualvolle Stöhnen meines armen Weibes. Da kam ich von Sinnen und die Verzweiflung packte mich. Es zog mich die Treppen hinab, unwiderſtehlich, von Stufe zu Stufe und mich ängſtlich umſchauend wie ein Dieb, trat ich aus der Tür. Niemand ſchien mich zu bemerken. Im nächſten Augenblick war eine der Kannen in meiner Hand. Schon wollte ich damit wieder ins Haus ſtürzen, da faßte mich eine rauhe Fauſt. Ein Poliziſt, der mein Tun beobachtet hatte, ſtand hinter mir. Im gleichen Moment trat auch der Führer des Wagens aus dem Nachbarhauſe. Ich war verloren.“ „Nein, nein, das iſt nicht möglich!“ ſchrie Klara auf.„So hart kann die Welt nicht ſein, ſo grauſam ſind die Menſchen nicht!“ „Sie konnten deshalb verurteilt werden?“ fragte auch Frau Baumert in tiefer Erregung. „Von den Menſchen, ja. Aber auch von einem höheren Richter. Der Himmel verurteilte mich zu der ſchwerſten Strafe. Er ließ mein Weib, ohne daß ich ihr Linderung verſchaffen konnte, ſterben!“ Wie ein leiſes Schluchzen kam es aus ſeiner Bruſt; er ver⸗ grub das Geſicht in den Händen und zu der wehevollen Er⸗ innerung tönte in grellem Gegenſatz die luſtige Tanzweiſe der eben eine flotte Polka ſpielenden Muſikanten herüber. „In jener Stunde ſtarb ſie?“ fragte Klara nach einer Pauſe mit von Mitgefühl erſchütterter Stimme. „O, nein, es war ein langer, ſchwerer, qualvoller Tod, doppelt lang und qualvoll vielleicht, weil ich nicht zu ihr zurück⸗ kehrte. Ich ward in Unterſuchungshaft geführt, und es dauerte lange, bis ich zum Verhör kam.“ (Fortſetzung folgt.) — — dann geſchloſſen den Parteitag unter Proteſt ver⸗ laſſen. Es wurden mehrere Erklärungen zu Pro⸗ tokoll genommen, worin die Ausziehenden dagegen pro⸗ teſtieren, daß die Anträge der Stuttgarter Genoſſen ohne ſachliche Würdigung niedergeſtimmt wurden. Bei dieſen Anträgen handelt es ſich um die Einſetzung einer Preß⸗ Tommiſſion für das Stuttgarter ſozialdemokratiſche Organ, wodurch dieſes Blatt in radikalem Sinne beein⸗ flußt werden ſollte. Heer und Marine. S Ein engliſches Unterſeeboot geſunken. Das engliſche UAnterſeeboot„A. 1“ iſt außerhalb des Hafens von Plymouth im tiefſten Waſſer geſunken und konnte bisher nicht mehr an die Oberfläche gebracht werden. s Auf dem Panzerſchiff„Hertog Hendrik“ der hol⸗ kändiſch⸗indiſchen Flotte explodierte ein Geſchoß im Lauf, das das Geſchütz ſprengte. Drei Mann wurden födlich verwundet und ſtarben; fünf wurden ſchwer und ſieben leicht verletzt. Europäiſches Ausland. Norwegen. * Die Unruhen unter dem norwegiſchen Militär neh⸗ men neuerdings einen bedenklichen Charakter an. So wurde Montag in Fredriksſtad ein Infanteriſt ver⸗ haftet, weil er mehrere Offiziere mit dem Sei⸗ tengewehr angegriffen habe. Bei einem Verhör gab er unumwunden zu, er habe ſeine Vorgeſetzten töten wollen. In ſeinen Taſchen fand man bei der Unter⸗ ſuchung mehrere Kartuſchen und aufrühreriſche Schriften. Rußland. * In der Kirche des Großen Palais in Petersburg sand Sonntag nachmittag die Vermählung der Prinzeſſin Helene von Serbien mit dem Prinzen Johann Konſtan⸗ finowitſch ſtatt. An der Zeremonie der Ankleidung der Braut nahm die Kaiſerin Alexandra Feodorowna teil. Die Braut trug den hiſtoriſchen Brautſchleier der Fa⸗ milie Karageorgiewitſch ſowie den ruſſiſchen Katharina⸗ orden. Die ganzen Familie des Zaren wohnte der Trau⸗ ung bei. Spanien. In Freiburg in der Schweiz geht das Gerücht, ſpa⸗ niſche Anarchiſten hätten den Plan gefaßt, den ſßani⸗ ſchen Königsſohn Jaime der ſich in Freiburg in der Schweiz wegen eines Ohrenleidens in ärztlicher Be⸗ handlung befindet, zu entführen. Der Prinz lebt in der Villa Garcia in Freiburg. Wenn er mit der Marquiſe Salamanca, die ihn keinen Augenblick verläßt, und dem übrigen Gefolge Ausfahrten macht, ſo folgt dem Wagen regelmäßig ein zweiter Wagen, in dem zwei wachſame ſpaniſche Geheimpoliziſten ſitzen. Ueberdies folgen ſeit einigen Tagen Freiburger Poliziſten dem Wagen. Die Villa wird Tag und Nacht überwacht; ſeit der Abreiſe der Königin wird die Ueberwachung des Prinzen noch verſchärft. ö N Amerika. 18 Mexiko. 85 * General Reyes veranſtaltete in Mexiko eine Maſſenverſammlung. Als er ſich im Automobil zu der Verſammlung begeben wollte, wurde er von einer Menge aufrühreriſcher Maderiſten umringt und mit Steinen beworfen. Reyes, umgeben von ſeinen Anhängern, erreichte zu Fuß ein Haus gegenüber dem Nationaltheater. Als er auf dem Balkon des Hauſes er⸗ ſchien, um eine Anſprache zu halten, wurde er von einem Steinhagel empfangen. Taſchendiebe benutzten die Situation und raubten General Reyes ſelbſt 3000 Peſos und ſeinem Sohn die Uhr. Die Unruhen dauerten den ganzen Tag an. Die Polizei zog ſchließlich den Säbel und verwundete vierzig Mann. * Mexiko kommt noch immer nicht zur Ruhe. Die mexikaniſchen Regierungstruppen unter General Morales ſind bei Chinameca im Staate Morelos mit einer Truppenabteilung des Generals Zapata zuſammen⸗ geſtoßen: dieſer ſoll mit fünfzig ſeiner Anhänger ge⸗ fallen ſein. * O * Metlltiarden in die Hand der Landwirte gefloſſen ſind. Um die Ernte eines Jahres vom Produzen⸗ ten her zum Konſumenten hin zu vermit⸗ teln, das hat alſo die rieſige Summe von ſieben Milliarden Doltars gekoſtet!“ Sieben Milliarden Dollars iſt der ſiebenfache Betrag des Jahres⸗ budgets der Vereinigten Staaten⸗Bundesregierung. Es iſt die Hälfte des Wertes aller amerikaniſchen Eiſenbahnen zuſammengenommen, und es iſt eine Milliarde Dollars mehr, als der geſamte Farmerſtand der Union dafür erhält, um die Heimat mit Landesprodukten zu verſorgen. Herr Moakum ſcheint recht zu haben, wenn er behauptet, „die eigentliche Kabinettsfrage ſei nicht die große Koſten⸗ höhe des Lebensunterhalts, ſondern das ſeien die hohen Verkaufskoſten.“ Zweifelt man aber Poaküms Angaben darüber an, dann wäre es wohl nur in der Weiſe mög⸗ lich, daß die Verkaufskoſten in Wirklichkeit noch viel beudeutender ſind, als er ſie annimmt. Ein Kongreß⸗ mitglied, das im weſtlichen Staate Waſhington eine Apfelbaumplantage beſitzt, ſtieß unlängſt in der Stadt Waſhington auf ein Faß ſeiner ſelbſtgezogenen Aepfel. In der nordweſtlichen Heimat hatte ihm das Faß 85 Cents (3,60 Mark) gebracht, der Großhändler in der Bundes⸗ hauptſtadt forderte ihm 4,5 Dollars(18,90 Mark) dafür ab. Dieſe Entdeckung zeigt deutlichſt„den Weg der hundert Profite“, wie Agnes Laut in dem„Tech⸗ nical World Magazine“ die lange Route vom Produzenten zum Konſumenten genannt hat. Zuerſt ſind die Aepfel von einer angeblichen Genoſſenſchaft gekauft und von ihr an eine Verladefirma abgegeben worden, die ſie wieder einem Engroshauſe im Oſten kommiſſioniert. Dann tritt der Aepfelmakler in die Erſcheinung, der die Frucht an den Großkaufmann im Lande verkauft. Bis der die Aepfel aber in die Hand bekommt, ruhte ſchon ſoviel„Verdienſt“ darauf, daß ſein Preis 4,50 Dollars iſt. Hat das Faß ſchließlich die ganze Stufenleiter bis zum endgültigen Einzelverkauf an den Verſpeiſer durchlaufen, dann ſind aus den urſßprünglichen 85 Cents gar volle 6 Dollars geworden.“ Es iſt ſelbſtverſtändlich ungerecht, hier alle Schuld Rur auf den Kleinhandel zu ſchieben. Und völlig verkehrt iſt es gar, wenn die„Teutſchen Nachrichten“, das Zentralorgan der Beamtenſchaft, die Kleinhändler ganz abſchaffen will und ſie als einen für die Allgemein⸗ heit ſchädlichen Beruf bezeichnet. Selbſtverſtändlich wird ſtets ein Vermittler zwiſchen Produzenten und Konſumen⸗ ten bleiben müſſen. Der Vermittler ſind nur heute zu viele! Es können zahlreiche Zwiſchenſtellen ausgeſchaltet werden, damit der„Weg der hundert Pro- fite“ kürzer werde. Erſt wenn wir die Zwiſchenſtationen um die Hälfte vermindert haben, werden ſich auf dem Lebensmittelmarkte geſunde Verhältniſſe einſtellen, und den Konſument wird nicht einen Preis zahlen müſſen, von dem der Produzent den allergeringſten Teil für ſeine Ar⸗ beit bekommt, während das Meiſte als müheloſer Gewinn in die Taſchen der Vermittler fließt. 2 Soziales. 3. Die Lohnbewegung der öſterreichiſchen Eiſenbahner. Die öſterreichiſchen Eiſenbahnangeſtellten ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen Lohnaufbeſſe⸗ rungen. Am ſtärkſten iſt die Bewegung unter den Werk⸗ ſtätten arbeitern. Dieſe beabſichtigen, falls ihre For⸗ derungen nicht bewilligt werden, in den General⸗ ſtreik zu treten. Bevorſtehender Eiſenbahnerſtreik in Oeſterreich⸗Un⸗ garn? Die Eiſenbahnerorganiſation der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Staatseiſenbahnen, die ſämtliche Angeſtellte zu ihren Mitgliedern zählt, hielt Sonntag eine ſtür⸗ miſche Sitzung ab, bei der es zu heftigen Szenen und groben Ausfällen gegen die Verwaltung der Staats⸗ bahn kam. Die Angeſtellten fordern entſchieden eine Lohnerhöhung und wünſchen auch eine ſozialere Ein⸗ richtung der Arbeitsverhältniſſe. Der„Zwiſchenmann“. Betrathtungen zur franzöſiſclen„Hungerrevolte“. ? Im Norden Frankreichs und den Induſtrie⸗ zentren Belgiens haben ſich in den letzten Tagen beiſpielloſe Krawalle abgeſpielt. Schon ſeit einer Woche wüten dort die erzürnten Hausfrauen auf ihre Art gegen die„Lebensmittelverteurer“, und die Unruhen haben ſchon einen derartigen Umfang angenommen, daß das Militär mobil gemacht worden iſt. Wenn ſich der Zorn der Hausfrauen auch teilweiſe gegen die Bauern richtet. ſo wüten ſie doch in der Hauptſache gegen die Händ⸗ ler. Sie ſtürmen ihre Läden, zerſtreuen und vernich⸗ ten ihre Vorräte und prügeln die Ladeninhaber durch. Selbſtverſtändlich kann man ein ſolches Vorgehen der Frauen gegenüber dem Zwiſchenhandel nicht billigen und es wäre zu wünſchen, daß bald wieder Ruhe und Ord⸗ mung in jenen Gegenden ihren Einzug halten. Aber das muß man zugeben, daß ſich die Frauen mit feinem In⸗ ſtinkt an die richtige Adreſſe gewandt haben, wenn ſie die Quelle ſuchten, wo die Lebensmittel verteuert werden. Ein übermüßig ausgedehnter Zwiſchenhandel verteuert die Lebensmittel in ganz ungeheurer Weiſe. Eine intereſſante Veröffentlichung darüber befand ſich kürzlich in der„In⸗ dianapolis News“, einem liberalen Blatte der Vereinigten Staaten, in dem ausgeführt wurde: „Die Klage über den Zwiſchenmann, der zwi⸗ ſchen dem landwirtſchaftlichen Produzenten und dem Ver⸗ braucher ſteht und von beiden ſeine Abgabe heiſcht, iſt nicht länger mehr nur ein Schlagwort des ſozialiſtiſchen Volksredners an der Straßenecke oder des ſchließlichen Konſumenten der Ware. Der Millionär und Eiſenbahn⸗ magnat Daniel Reid war empört, daß ein Quart(1,14 Liter) Kirſchen, für die der kaliforniſche Obſtbauer 5 Cents(21 Pf.) erhält, und die— für die 3000(engliſche) Meilen weite Strecke(4825 Kilometer)— 1 bis 1,5 Cents Fracht zahlen, auf den Straßen Chikagos 40 Cents (1,70 Mk.) koſteten. B. F. Moa kum, der Vorſitzende des Aufſichtsrats der großen Frisko⸗Eiſenbahnlinien⸗Gemein⸗ ſchaft, ſagte in einer Rede an den Landwirtſchaftstag in College, Texas:„Die Bodenprodukte in Amerika haben 1910 einen Totalwert von 9 Milliarden Dollars(37,8 Milliarden Mark) gehabt. Nehmen wir an, daß die Farmer ein Drittel davon für den eigenen Gebrauch einbehalten haben, ſo haben die Konſumenten immer noch 13 Millionen oll das bezahlt, wofür nur 6 7*** Richter über ſeine Leiden. Der entführte Ingenieur Richter hat ſich endlich aus führlich über ſeine Gefangenſchaft geäußert. Das von Richter in franzöſiſcher Sprache dem Wali von Saloniki überreichte Protokoll hat etwa folgenden Wortlaut:„Am 27. Mai wurde ich von Kokinopolo von ſechs Räu⸗ bern entführt. Ihrer Sprache nach ſchienen fünf Grie⸗ chen und der ſechſte, namens Antonius, ein Walache zu ſein. In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai wurde ich auf griechiſchen Boden gebracht, und in der Nacht vom 22. auf den 23. Auguſt vier bis fünf Kilometer ſüdlich auf dem Wege von Tirnowa nach Milona freigelaſſen. Die letzten zwei Monate verbrachte ich dort in einer Höhle.“ Das Protokoll iſt von Richter unterzeichnet und vom deut⸗ ſchen Konſul beſtätigt. Den Aufenthalt in der Höhle ſchildert Richter, deſſen Gedankengang anſcheinend noch etwas verworren iſt, folgendermaßen: Wir durchſtreiften das Dorf Ziller, wo wir zwölf Tage blieben und dabei das als Aufenthaltsort dienende Haus zweimal wechſelten. Dann wurde nachts weiter⸗ marſchiert gegen die Berge, wo eine Höhle auf felſiger Höhe bezogen wurde, die ich bis zu meiner Freilaſſung nicht mehr verlaſſen habe. Ich verdanke es meinen geo graphiſchen Erfahrungen, daß ich in der Lage bin, den eingeſchlagenen Weg feſtzuſtellen. Während der Flucht empfand ich keine Furcht, nur das untätige Liegen zur Tageszeit fand ich ſchrecklich.. Dabei ſtellte ſich das furchtbare Gefühl des Gefangenſéeins ein. Mein A uf⸗ enthalt in der wilden Höhle geſtaltete ſich entſetzlich. Ich mußte den ganzen Tag liegen. Als die Gefangenſchaft immer länger währte, wurde ich immer zaghafter. Schließlich, von Verzweiflung getrieben, unter nahm ich zwei Selbſtmordverſuche, die aber mißlangen. Darauf folgte dumpfe Reſignation. Das Ungeziefer ſchien mich zu verzehren, und die Langeweile bedrückte mich. Ein Bote brachte nachts die Nahrung. Als er erſchoſſen wurde, mußten die Räuber ſelbſt Speiſe und Trank beſorgen. Trat man aus der Höhle, ſo ſah man die nach dem Miluna⸗Paß führende Straße und das Dorf Ligaridia, ſüdlich die teſſa⸗ liſche Ebene. Vier Kilometer von der Höhle entfernt ſtand eine uralte einſame Platane, wo wegen meiner Be⸗ freiung mit den Räubern unterhandelt wurde. Daß die Räuber inzwiſchen verfolgt wurden, konnte ich nur —* Fe* 2„r 1* 8 1 Ne* 7* 6 7* 117 mar vermuten, da ich viel Schüſſe börte. 2 t wa griechiſches, daun türkiſches Militär in die Gegend ge⸗ kommen. Die Räuber reklamierten bei den Unterhändlern wegen ihrer Verfolgung durch die Truppen, worauf dieſe zum größten Teile zurückgezogen wurden. Inzwiſchen vertrieben ſich die Räuber die Zeit mit Kartenſpielen und Kartenlegen. Nach fünf⸗ bis ſechswöchiger Ge⸗ fan genſchaft entnahm ich den Reden der Räuber, daß dieſe beſchloſſen hatten, mich zu töten, ſelbſt wenn ein Löſegeld bezahlt worden ſei Manchmal waren ſie im Begriff, ſich auf mich zu ſtürzen, mich zu morden, ſelbſt wenn ich ſchlummerte. Jedoch hielt ſie ſtets im letzten Moment eine geheimnisvolle Macht zurück. Ich ſtand dabei entſetzliche Seelenqualen aus. Die Räuber hatten unterdeſſen große Sum men erhalten. In der Frühe des 22. Auguſt kamen Strati und Folios, brachten die reſtlichen 1500 Pfund und verteilten das Geld untereinander. Dann ſollte die Höhle verlaſſen werden. Man kam überein, mich zu töten, ſo bald die Flucht angetreten ſei. Strati ſchlug vor, mich zu betäuben und dann liegen zu laſſen. Er wurde aber überſtimmt. Zwei Räuber, darunter ein ganz junger, wurden auserſehen, mich umzubringen. Nach er folgtem Abſtieg ſetzten wir uns nahe am Wege hin. Es war ein wunderſchöner Abend. Mir war ganz feierlich zu Mute, und auch die Räuber waren in ähnlicher Stim⸗ mung. Man ſprach wenig; niemand wagte es, mich an⸗ zurühren. Plötzlich tauchte in der Ferne eine Patrou⸗ ile mit Laternen auf. Wir mußten wieder entfliehen, verließen den griechiſchen Boden und überſchritten die türkiſche Grenze. Jenſeits derſelben raſteten wir in der Nacht vom 22. zum 23. Auguſt. Infolge der An⸗ ſtrengungen und des Mangels an Waſſer ſowie der großen Hitze, der Aufregung und der dreimonatigen Bewegungs⸗ loſigkeit war ich zum Tode erſchöpft. Strati ſtützte und trug mich mehr, als ich ging. Ein junger Räuber, der mich mit umbringen ſollte, war inzwiſchen entflohen. Endlich zeigte man mir in großer Entfernung die Lichter einer großen Ortſchaft. Dort würde ich Waſſer be⸗ kommen. Man gab mir acht Goldſtücke und ein Silber⸗ ſtück. Die Räuber drückten mir die Hand und ſagten mir Adieu. e 3 Ich war frei! 8 Meine letzten Kräfte einſetzend, gelangte ich in beklagens⸗ wertem Zuſtande nach Elaſſona. Aus Stadt und Land. Zahlreiche Brände haben in der Nacht zum Sonntag ſtattgefunden. Wir verzeichnen folgende Nachrichten: Die Metallwarenfabrik von Julius Bergmann in Lüdenſcheid iſt Sonntag nacht teilweiſe niederge⸗ brannt. Der Mitinhaber Ernſt Becker erlitt vor Schreck einen Schlaganfall und ſtarb auf der Stelle. Das Modellagerhaus der Vertriebsabteilung der Bergiſchen Stahlinduſtrie in Remſcheid wurde mit ſeinen wertvollen Modellen durch Großfeuer zerſtört. Der Schaden beträgt mehrere Hunderttauſend Mark. Der Betrieb wird weitergeführt. Die Braunkohlengruben in Liblar ſtehen in Flam⸗ men. Der angrenzende Liblarer Wald iſt in Gefahr, vom Feuer ergriffen zu werden. Bei Hehn(Rheinprovinz) iſt ein großer Wal d⸗ brand ausgebrochen, der etwa 600 Morgen Kiefern⸗ wald zerſtörte; der Brand iſt noch nicht gelöſcht. In dem Dorfe Wittgendorf(Schwarzburg⸗Ru⸗ dolſtadt) äſcherte ein Schadenfeuer neun Wohnhäuſer und ſieben Nebengebäude ein. Ein beim Ablöſchen tätiger Knecht wurde heute früh als verkohlte Leiche unter den Trümmern hervorgezogen. Ein Ehepaar hat ſchwere Brandwunden davongetragen. Viel Geflügel und Groß⸗ vieh iſt in den Flammen umgekommen. Das Feuer ſoll durch Spielen von Kindern mit Streichhölzern entſtanden ſein. Großfeuer äſcherte die geſamte Brikettfabrik der Ro⸗ ſitzer Braunkohlenwerke in Kaltenburg S.⸗A. ein. Es wird Selbſtentzündung von Brikettvorräten ange⸗ nommen. Der Schaden iſt beträchtlich. . Schreckliche Verheerungen in China. Die Un⸗ wetterſchäden in Schantung ſind namentlich im Oſten, Weſten und Süden der Provinz beiſpiellos. Hunderte von Menſchen ſind ertrunken, die Ernte iſt auf Hunderte von Quadratkilometern hin vernichtet, in der Haupt⸗ ſache Bohnen und Baumwolle. In Tſingtau ſind Samm⸗ lungen eingeleitet, auch aus Deutſchland wird Hilfe er⸗ hofft. Nach einer Meldung der„Köln. Ztg.“ hat der Jangtſekiang gewaltige Ueberſchwemmun⸗ gen verurſacht und unermeßlichen Schaden angerichtet. Nach einer Meldung, die der amerikaniſchen Miſſion in Wuſung zugegangen iſt, ſind im Flußgebiet des Jangt⸗ ſekiang hunderttauſend Menſchen ertrunken. ** Neue Brandkataſtrophe in Duderſtadt. In Duder⸗ ſtadt im Eichsfeld, wo am 12. Auguſt über 130 Häuſer abgebrannt ſind, ſteht am Obertor in der Nähe der katholiſchen Kirche ein ganzer Stadtteil in Flam⸗ men. Bis am Montag abend waren 12 Häuſer ab⸗ gebrannt. Infolge der Dürre und des Waſſermangels greift das Feuer weiter um ſich. * Geheimnisvolles Ende einer Familie. Ein noch unaufgeklärter Vorgang trug ſich in dem Altenburg be⸗ nachbarten Orte Lehndorf zu. Der Bahnarbeiter Starcke wurde auf dem Bahnkörper der Leipzig—Hofer Strecke vom Zuge überfahren tot aufgefunden. In ſeiner Be⸗ hauſung fand man ſeine Frau und Tochter mit lebens⸗ gefährlichen Verbrennungen bewußtlos vor. Man befürchtet, daß Mutter und Tochter nicht mit dem Leben davonkommen. * Verhaftung eines Frauenmörders. Der Schloſſer Hager, der in Rußheim bei Karlsruhe die Frau Lina Zwecker erdroſſelt und in einen Teich geworfen hatte, iſt in Winterthur verhaftet und nach Zürich gebracht worden. * Automobilunfall in Bayern. Auf der Landſtraße nach Aſchaffenburg wurde der Kgaufmann Diehl aus Hanau durch Zuſammenſtoß ſeines Automobils mit einem unbeleuchteten Landfuhrwerk getötet. *. Abgeſtürzt und fünf Tage verlaſſen in den Bergen. Eine bei Ettal in der Nähe von Ober⸗Ammergau bei einer Bergtour ſchwer verunglückte Kunſtmalerin, namens Joſephine Degen, aus Karlsruhe iſt von einem 20 Mann darken Streifkorvs erſt jetzt aufgefunden wor⸗ 1 fun 60 tert boft brot I S jezt fte auf it i der! 8 wurde ortet: ein K fte Mit! Hull haupt köuner Pfg. Alter man auf 1. dachte Satller Gthöſt ſchl ge betroßt ſchon fie 15 ber ö L an 1 ilk 8 int Pe dan enen Ah ichen un J wurde jedoch verfolgt, in Frankenſtein bei Lambrecht durch zn Neuſtadt a. H. verbracht. gingen ruhig und impoſant von flatten. Reſultat: 1. Mann⸗ den, nachdem ſie fünf Nächte bei x Alte, Sturm und Regen, hungernd und durſtend mit ge⸗ brochenen Beinen im Freien gele gen hatte und nicht gefunden worden war, obwohl ſie Tag und Nacht um Hilfe ſchrie. Der Unfall hat ſich nicht etwa in ent⸗ Gebirgshöhe, ſondern an einem Vorberg ereignet, übergehende Leute die Hilferufe hätten hören kön⸗ an fand die Unglückliche, das Kleid und Hemd Leibe geriſſen, mit irren Blicken das Haar ählend. Jetzt iſt ſie in ſorgfältiger Pflege im Kranken⸗ haus: ihr Befinden hat ſich gebeſſert. Schreckliches Familiendrama. In der Stockholmer Vorſtadt Hagalund tötete ein verwitweter Arbeiter ſeine vier Kinder im Alter von zwei bis neun Jahren mit einem Raſiermeſſer und beging darauf Selbſtmord. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. Aus Nah und Fern. Maunheim, 6. Sept. Der 23 Jahre alte ledige Taglöhner Heinrich Oſter aus Kalſerslautern, wohnhaft Bellen ſtraße 51, ſtürzte heute nacht aus einem Fenſter der im dritten Stock gelegenen elterlichen Wohnung hinunter in den zemen⸗ tierten Hof. Er erlitt einen Schädelbruch und wurde in hoffnungsloſem Zuſtand in das Allgemeine Krankenhaus ge- bracht. Wie das Unglück entſtanden, iſt noch nicht aufgeklärt. — Birkenau, 6. Sept. In der Keil' ſchen Ziegelei wurde eine größere Partie Backſteine geſtohlen. Trotz eifrigen Suchens mit Hilfe eines Poltzeihundes konnten die Diebe bis jetzt nicht ermittelt werden. Man vermutet, daß die Back⸗ fteine nach auswärts wanderten. * Heppenheim, 6. Sept. Der aus hieſiger Irren⸗ anſtalt entſprungene, ſich geiſteskrank ſtellende Schloſſer Renker iſt in Metz, von wo aus er zur Fremdenlegion wollte, von der Metzer Polizei verhaftet und dereits wieder nach Butzbach ins Zellengefängnis überliefert worden. Wie faſt überall, ſo — Kirſchhauſen, 6. Sept. wurde auch hier die Frage wegen Milchaufſchlags öfters er- öͤrtert. In einer Verſammlung der hieſigen Landwirte wurde ein Aufſchlag von 15 auf 20 Pfg. pro Liter faſt einheitlich feſtgeſezt. Dieſer Beſchluß trat am 1. September in Kraft. Mit ben Milchhändlern, die ihre Milch wieder an andere Haͤndler befördern, geriet man in eine Diskuſſion. Ste be⸗ haupten nämlich, nicht mehr als 15 Pfg. pro Liter geben zu können, da ſie ſelbſt von ihren Abnehmern nicht mehr als 18 Pfg. bekämen. Die Ortsleute dagegen ſollen 20 Pfg. pro Liter bezahlen. Dieſe Gegenſätze ſind natürlich zu ſchroff und man hofft, daß auch dieſe Frage bald einen guͤtlichen Ver⸗ lauf nimmt. — Fürth i. O., 6. Sept. Wegen dringenden Ver⸗ dachts gewerbsmäßiger Wilderei wur de hier der Landwirt und Sattler Joſeph Unger, der im Weſchnitzer Wald ein einzelnes Gehöft bewohnt, durch das hieſige Amtsgericht unter Haftbe⸗ fehl geſtellt. Man hatte ihn zur Jagd ausgerüſtet im Revier betroffen, obwohl er keine Berechtigung beſitzt und er ſtand ſchon ſeit langer Zeit im Verdacht des Wilderns. Er be⸗ ſtreitet die Beſchuldigung. Schriesheim, 6. Sept. Die 25⸗jährige ledige Grete Müller hat am Samſtag vormittag ihrem Leben durch Erſchießen ein Ende gemacht. Die Urſache des Selbſtmordes wird auf Familienzwiſt zurückgeführt, da ſie eine zu ſtrenge Behandlung erlitten haben ſoll. Das Mädchen befand ſich in ſehr guten Vermögens verhältniſſen. Der Vorfall erweckt allgemeine Erregung. — Nierſtein, 6. Sept. Ein trauriges Ende fand in Nierſtein ein Ausflug, den vier junge Leute aus Mainz nach unſerem Ort unternahmen. Sie ließen ſich auf das andere Ufer überſetzen, um auch den Zeppelingedenkſtein zu beſichtigen und ſie nahmen dann im Rhein ein Bad. Zwei der Ans flügler und zwar der 16jährige Schreibgehilfe Muller und der gleichaltrige Schreibgehilfe Roland aus Mainz, ver⸗ ſanken an einer tiefen Stelle und ertranken. 5% Nieder- Wöllſtadt, 6. Sept. Hier ſteckten über⸗ mütige Burſchen einem jungen Menſchen einen Knochen in ſeine Pfeife. Der junge Mann rauchte und zog ſich eine Darmvergiftung zu. Man vermutet, daß der Knochen von einem kranken Tiere ſtammte. — Heidelberg, 6. Sept. Blutvergiftung beim Ab⸗ ſtechen einer milzbrandigen Kuh zog ſich ein hieſiger Mitzger⸗ meiſter zu. Das Blut ſpritzte dem Metzgermeiſter an die Arme, an denen er einige unbedeutende Verletzungen hatte und in ganz kurzer Zeit machte ſich die Vergiftung bemerkbar. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos. Nenſtadt a. H., 6. Sept. In Iggelbach wurden dem Lendwirt Theobald Melzer 4000 Mk. geraubt. Der Täter, ein früherer Eiſenbahnſekretar namens Eugen Fauß von Heiligenſtein bei Speyer, drang nachts in die Wohnung ein, überſtel Melzer, bedrohte ihn mit einem Revolver und nahm ihm das Geld, das ſich in einem Sack befand, ab. Er die Gendarmerie verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Lokale Nachrichten. Viernheim, 7. Sept. H. Sport. Am vergangenen Sonntag ſplelten die 1 und 2. Mannſchaft des Fußballklubs„Olympia“ Viernheim gegen den Sportverein Weinheim. Die Spiele ſchaft 2 2, 2. Mannſchaft 3: 4 für Viernheim. — Scherz und Ernſt. tk Die Zahnbürſte des Tonkünſtlers. Der berühmte Saint Saens iſt nicht nur ein großer Komponiſt, ſon⸗ dern auch ein geiſtreicher Menſch, der ſich mit Maß und Geſchmack über ſeine vornehmen Bewunderer luſtig macht. Neulich wurde er von einer Dame der Pariſer Geſell⸗ ſchaft gebeten, auf ihrer Soiree zu erſcheinen und etwas vorzutragen. Der Künſtler willigte ein unter der Be⸗ ——.————— Am beſtimmten Abend holte nun der Sohn der Dame Saint Saens in ſeinem Auto ab. Er fand den Kompo niſten noch im Neglige im Arbeitszimmer, und dieſer bat den Beſucher um einige Minuten Geduld; bald nachher kam er auch im Frack. Als er aber die Tür ſchließen wollte, rief er aus:„Ach, entſchuldigen Sie, ich hätte meine Zahnbürſte beinahe vergeſſen!“ Der junge Mann war bei dieſen Worten ſprachlos vor Er ſtaunen und noch mehr, als Saint Saens tatſächlich zu⸗ rückkam mit dem weißen Stiel der Bürſte ſichtbar in der Weſtentaſche. Gleich bei der Ankunft erzählte der junge Mann der Mama und den Gäſten dieſe Sonderlichkeit des Künſtlers. Alle waren auf den Ausgang dieſer eigen tümlichen Soiree natürlich ſehr geſpannt. Aber Saint Saens, nachdem er ſich bei der Abendtafel geiſtreich und ſpäter am Klavier talentvoll gezeigt hatte, empfahl ſich um 10 Uhr, ohne zur allgemeinen Enttäuſchung Aufklä⸗ rung über den Zweck der Zahnbürſte gegeben zu haben. Der junge Mann begleitete ihn wieder nach Hauſe, faßte ſich aber unterwegs ein Herz und fragte ſeinen Gaſt, warum er dieſe Zahnbürſte mitgenommen hätte.„Das werden Sie gleich ſehen,“ erwiderte Saint Saens,„das Schloß meiner Tür hat nämlich eine ſo ſtarke Feder, daß ich immer den Griff der Bürſte in den Ring des Schlüfſels ſt ecken muß, um die Tür aufzumachen.“— Der Frager ſoll kein geiſtreiches Geſicht gemacht haben, als er die Löſung der geheimnis vollen Geſchichte erfuhr. Die„hoffähigen“ Gänſe. Die Gänſeherde, welche ſich in voriger Spielzeit am Halleſchen Stadttheater in Humperdincks„Königskinder“ durch ihre„ungewöhnliche Intelligenz“ auszeichnete, hat das Ziel ihrer Träume erreicht: ſie iſt hoftheaterfähig geworden und wird an das herzogliche Hoftheater in Koburg⸗Gotha übergehen, wo die„Königskinder“ in dieſer Spielzeit gegeben wer den. Aber nur als Gäſte treten die Gänſe in Gotha auf, ſie kehren ſpäter an die Stätte ihres erſten Tri umphes zurück. Die gefiederten Künſtler waren den Som mer über auf dem Lande zur Erholung von dem ſtra⸗ baziöſen Winter. Sie ſollen ſich aber von den übrigen Gänſeherden gänzlich ferngehalten haben... Kein Wun⸗ der! Eine eigenartige Offerte erhielt ein Händler, der in der„Biebricher Tagespoſt“ ein Juſerat betreffend den Ankauf von Altertümern erließ. Schrieb ihm da ein Spaßvogel folgenden Brief:„Sehr geehrter Altertums⸗ freund! Offeriere Ihnen zum Ankauf meine alte Schwiegermutter. Sie iſt zwar etwas ramponiert, aber aufpoliert macht ſie ſich noch wie neu. Einer ge⸗ legentlichen Beſichtigung des Objektes ſehe ich gern ent gegen. Hochachtungsvoll uſw.“ Ob der„Altertums⸗ freund“ von dieſer Offerte Gebrauch gemacht hat, möchten wir füglich bezweifeln. tt Wozu eine Flinte? Heute, wo überall vom In⸗ genieur Richter die Rede iſt, ſei eine enkſprechende Er⸗ innerung an Renan, den berühmten Gelehrten, ins Ge⸗ dächtnis zurückgerufen. Als Renan ſeine Reiſe nach Sy⸗ rien antrat, woher er koſtbare Dokumente bringen ſollte, fragte ihn jemand:„Und Ihre Flinte?“—„Meine Flinte?“—„Ja, Ihre Flinte. Wie! Nehmen Sie keine Flinte mit?“—„Wozu denn?“ fragte der Gelehrte harmlos.—„Aber um ſich gegen die Räuber zu ver⸗ teidigen. Sie ſollen dort maſſenhaft auftreten. Sie müſſen unbedingt ein Gewehr haben.“—„Nein,“ erwiderte Renan mit leiſem Lächeln.„Sie wü rden mir mein Gewehr rauben!“ Bekanntmachung. Am Freitag, den 8. ds. Mts., vormittags Uhr anfangend, wird auf dem Rathauſe dabier das Ohmetgras-Erträguis von ca. 400 Morgen gemeinheitlichen Wieſen losweiſe mit Borgfriſt bis Martini(11. November) l. Is. verſteigert. Bei Einſichtnahme der Wieſen beliebe man ſich wegen etwaiger Aus kunftserteilung an den Wieſenſchützen, der ſich während des ganzen Tages dort aufhalten wird, zu wenden. 3 Freitag, den S. ds. Mts., vormittags 8 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Zuſammenrechen und Auſſetzen von Waldſtreu in den Gemeindewaldungen losweiſe an die Wenigſtnehmenden verſteigert. N 8—— Wir verbieten hiermit im öffentlichen Intereſſe das Einernten von Obſt und Sommerfrüchten vor 5 Uhr morgens und nach 7 Uhr abends bei Meidung von Strafe. eee eee eee eee Dienstag, den 12. d. Mts., vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 1. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Genuß zeit in Pacht, 2. der aus der Tränke am Buͤrſtädterweg ausgeworfene Schlamm losweiſe an die Meiſtb ietenden und 3. das Reinigen der Weſchnitz losweiſe an die Wenigſt⸗ nehmenden verſteigert. Viernheim, den 7. September 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Betr.: Die Beſetzung der Schuldienerſtelle an der Goͤtheſchule zu Viernheim. Die obige Stelle iſt erledigt und neu zu beſetzen. Ge⸗ eignete Bewerber werden erſucht, ſich bis 11. d. Mts. bei uns zu melden. Viernheim, den 1. Stptember 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Gewerk-Verein Viernheim. g Sonntag, den 10. d. Mts., nochmitags ½4 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Deuiſchen Kaiſer“ eine Böneral-Versammfung ſtatt. Die Tages- Ordnung wird vor der Verſammlung be⸗ kannt gegeben. 7 Mitglieder werden gebeten, vollzählig und pünkt⸗ lich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Bringe mein großes Loger in Herren- und Knaben-Anzügen ſowie einzelnen Hoſen, Maſchiniſten- und Arbeits Kleider in empfehlende Erinnerung. Außerdem empfehle mein reiches Lager in Schuhen und Stiefeln in allen Facons und Preislagen. Julius Weidner Rathausstr. 57. Rathausstr. 57. Haarkrankheiten wie: Naar ant fal, Haarschwund, beginnende Kahlköpfigkeit icht nac Nee Labbelt, Schuppen te. behandelt ngen Elſenlicht nach Profeſſoꝛ Kromayer g— Lebt al Institut Elektron, nur 13.3 Mannheim. Vie-à-vYis dem Restaurant z.„Wilden Mann“. Inh.: Dir. Heinrich Schaffer. Leöſſuet v. 8 Hör morg.— 9 Uhr abends. 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