L ten en ud el wie — % volution Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Ternſprech„Nr. 20 fiernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Geſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 188— Rathausſtraße Nr. 19. Eine ſchlimmſter Art hat die Menſchheit gegenwärtig durch⸗ turm⸗ und Drangperiode zumachen. Im vorigen Jahre, als es andauernd reg⸗ nete und dadurch die wirtſchaftlichen Intereſſen weiter ländlicher Schichten und die geſundheitlichen Inter⸗ eſſen eines bedeutenden Teiles der Großſtadtbevölkerung großen Schaden litten, da gab es Leute, die dieſe böſen Erſcheinungen nach„altbewährter“ Sitte mit dem Er⸗ ſcheinen des Halleyſchen Kometen in Verbindung brachten, die der Auffaſſung waren, daß von dieſem großen Himmelskörper auf unſere kleine Erde ein mag⸗ netiſcher oder elektriſcher oder ſchließlich vielleicht auch chemiſcher Einfluß ausgehe, der bei uns Klima und ſonſtige Verhältniſſe beeinfluſſe. Wahrſcheinlich iſt dieſes nicht, nur möglich; aber wie gerne klammert ſich der Menſch zur Enträtſelung großer Unklarheiten an ſche⸗ menhafteſte Möglichkeiten?! Kein Wunder, daß der ge⸗ genwärtige Hereinbruch einer endloſen Reihe großer Er⸗ eigniſſe auf wirtſchaftlichem, beſonders aber auch politi⸗ ſchem Gebiete, nichts weniger als klärend und befrie⸗ digend wirkt. Was iſt nicht alles in der letzten Zeit paſſiert?! Der Streit um Marokko, das nach Bismarcks Aus⸗ ſpruch nicht die Knochen eines pommerſchen Grenadiers wert iſt, hat ſich derart zugeſpitzt, daß jetzt ſchon ſeit Wochen die bange Kriegsfurcht, die bleiche, auch in der erſchreckendſten Ausmalung nicht u erſchöpfende Angſt vor einer modernen Menſchenſchlächterei, wie unſer furcht⸗ bares Waffenweſen ſie mit ſich bringen muß, die Ge⸗ müter der großen Kulturnationen erregt. In der inneren Politik fegt die bevorſtehende Reichstagswahl jeden Gedanken an eine politiſche Sommerpauſe erbarmungslos hinweg; auf allen Seiten iſt man in fieberhafter Rüſtung, und Bebels in Jena ausgeſprochene Anſicht, die kommenden Wahlen ſeien für ſeine Partei die wichtigſten, die es jemals gegeben habe, wird von den Führern und den Anhängern aller Par⸗ teien geteilt. Die furchtbaren Kämpfe die ſich ſoeben bei der Reichstagserſatzwahl in Düſſeldorf um das Man⸗ dat des verſtorbenen Centrumsabgeordneten Kirſch ab⸗ geſpielt haben, ruft uns allen, auch in den„bomben⸗ ſicherſten“ Centrumswahlkreiſen laut und vernehmlich zu: Centtrumswähler, tut eure Pflicht, ſchärft eure Waffen. In Frankreich und England, teilweiſe auch in Oeſterreich nimmt man an dieſem Kriegsſchrecken teil. In Rußland führte wiederum das Attentat auf den Miniſterpräſidenten zum Bewußtſein, daß die Re⸗ noch nicht definitiv begraben iſt, daß der re⸗ volutionäre Geiſt noch unter der Aſche weiter glimmt und Kraft genug hat, um eines Tages wieder zu hellen Flammen emporzuſchlagen. Spanien hat Sorge um Marokko, nicht minder ſchwer wie Deutſchlan d. In Chinas Innern wütet wiederum eine furchtbare Re⸗ volution, die nach allen Anzeichen auch auf die Küſten⸗ Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. (Nachdruck verboten.) „Nimmſt du mich mit?“ fragte das Mädchen neben ihm und legte ihre kleine, mit blitzenden Ringen geſchmückte Hand auf ſeinen Arm. „Ich täte es gern,“ antwortete er,„aber allein bin ich ſicherer! Später vielleicht darfſt du nachkommen.“ „O, ja!“ rief ſeine Begleiterin.„Ich finde dort ſicher Engagement, Choriſtinnen mit guten Stimmen ſind überall geſucht, und hier am Volkstheater gefällt es mir ſchon lange nicht mehr. Aber du mußt Wort halten!“ „Gewiß, ſobald ich in Sicherheit bin!“ „Du ſollteſt auch mit mir nach Berlin gehen!“ meinte die rothaarige Elſa zu ihrem Geſellſchafter. Aber dieſer wandte ſich an den Freund. „Wenn die Dinge ſo ſtehen,“ ſagte er,„iſt es furchtbar leichtſinnig von dir, hierherzukommen! Wenn dir nun hier deine Eltern begegneten—“ „Die— pah— die würden mich nicht einmal kennen!“ ſagte er wegwerfend.„Doch da bringt der Kellner den Sekt!“ Er riß die dunkelgrüne Flaſche aus dem Eiskübel und entkorkte ſie.„Schenke mir ein, Graziella!“ Das Mädchen an ſeiner Seite füllte die Gläſer. Der Freund ergriff das ſeine und rief: „Es lebe die Liebe, es lebe der Wein und die Schönheit!“ „Und die Freundſchaft!“ fügte Otto hinzu, während ſie an⸗ ſtießen.„Weißt du, ich bin heute ſentimental aus Egoismus. Du mußt mir deine Papiere geben!“ „Meine Papiere? Wozu?“ „Nun, ich muß doch eine Legitimation haben, damit ich unbeläſtigt weiterkomme! Wenn ich eine Zeitlang in Berlin geweſen und darin ſicher geworden bin, mache ich mich nach Hamburg auf den Weg. Ein wenig Geld habe ich noch, das weitere geben mir die Genoſſen. Aber andere Papiere ſind 381 Donnerstag, den 21. September 1011. 27. Jahrgang. —— gedtete noerzugretſen droht. Balran und Perſien; die beiden jüngſten Glieder der modernen Staats⸗ weſen, haben die ſchweren Geburtswehen einer fort⸗ ſchrittlichen Verwaltung noch nicht überwunden, und kein Menſch vermag mit Sicherheit zu ſagen, welchen Aus⸗ gang das Ringen zwiſchen der fortſchrittlichen Regie⸗ rung und den Anhängern der alten Herrſchaft nehmen wird. In Süd⸗ und Mittelamerika, wo es mehrere Jahre hindurch ſehr erfreuliche Friedenspe⸗ rioden gab, treibt ſeit einem Jahre eine Revolution die andere, und noch iſt kein Ende abzuſehen. So mag man blicken, wohin man will, überall ſieht man Beweiſe dafür, daß ein Geiſt der Unruhe durch die Welt geht, daß die Kulturvölker eine Sturm⸗ und Drangperiode durchmachen, wie ſie ſie ſeit einem Jahr⸗ . nicht mehr erlebt haben. Das öffentliche eben drängt ſich neben den wirtſchaftlichen und perſön⸗ lichen Intereſſen in einer Weiſe in den Vordergrund, daß die lebhafteſte Anteilnahme jedes einzelnen zur un⸗ abweisbaren Pflicht wird. Wer heute nicht erkennt, daß gleichgültiges Vorübergehen an den Erſcheinungen des Weltlebens, ohne aufmerkſamſte Beobachtung einer gut unterrichteten, mit klarem Blick geleiteten, ſeinen Idealen naheſtehenden Zeitung ein Verbrechen gegen ſich ſelbſt, gegen ſeine heiligſten Güter und Intereſſen darſtellt, der verzichtet auf ein Recht, gegenüber Mißſtänden und Notſtänden mitzuſprechen. Das Intereſſe an der Preſſe hat ſich dank der fort⸗ ſchreitenden Entwickelung der Drucktechnik in den letzten Jahren außerordentlich gehoben. Die lokale Preſſe hat einen nie geahnten Aufſchwung genommen. Ueberall erſcheinen heute gut geleitete Ortszeitungen in einer Aus⸗ geſtaltung, wie ſie früher nur Großſtadtzeitungen ſich leiſten konnten. Es wird heute auch in der lokalen Preſſe mehr geboten als der Durchſchnittsleſer zu verarbeiten vermag. Stolypin tot! Miniſterprüſident Stolypin iſt abend gegen 10 Uhr geſtorben. () Damit iſt das tragiſche Geſchick eines Mannes vollendet, der die edelſten und lauterſten Abſichten hatte. ſich vielleicht aber in den Mitteln vergriff. Seine Lebens⸗ arbeit, die Beamtenreorganiſation im ruſſiſchen Staate endigte damit, daß von einem Mitgliede dieſes korrump⸗ tierten Beamtenapparates, von einem Polizeiſpitzel, ein Attentat gegen ihn verübt wurde. Das gibt ſeinem Ge⸗ ſchick eine beſondere Tragik. Ueber den Nachfolger Stolypins verlautet noch nichts Beſtimmtes. In unterrichteten politiſchen Kreiſen wird angenommen, daß Kokowzew zwei Monate Ver⸗ weſer des Poſtens des Miniſterpräſidenten bleiben wird. Wer dann endgiltig gewählt wird, iſt ſchwer zu ſagen. Es wird auf die Möglichkeit der Kandidatur des Chefs der Ackerbauverwaltung, Kriwoſchin, hingewieſen. Montag mir das Nötigſte. Wenn ich glücklich drüben bin, ſchicke i ſie dir wieder und wir lachen alle aus!“ Hellborn war in der Unterhaltung mit Klara noch einmal auf das zuletzt berührte Thema zurückgekommen. „Nein, das müſſen Sie ſich aus dem Kopf ſchlagen,“ ſagte er,„die Frau braucht ſich nicht zu emanzipieren, ſie kann weit beſſer als Weib an der Seite des Mannes ſelbſtändig ſein!“ Der kleine Hellmut, um den man ſich wenig kümmerte, ſchien ſich zu langweilen; er horchte ſehnſüchtig auf die Muſik, die ſoeben wieder zu ſpielen begann. „Darf ich nicht den Muſikanten zuſchauen, Vater?“ fragte er. Hellborn lächelte. „Den Kindern iſt Muſik ſehen lieber als hören,“ meinte er gegen Klara.„Ja, geh nur hin,“ wandte er ſich an das Kind,„aber bleibe nicht zu lange!“ Als das Kind fröhlich davongeſprungen war, erwiderte Klara auf ſeine letzten Worte: „Ich würde Ihre Anſicht teilen, wenn die Männer ſelbſt⸗ ſtändig, frei und vorurteilslos wären!“ „Das freilich vorausgeſetzt!“ mußte Hellborn zugeben.„Ich ſprach ſoeben auch von einer Ehe, wie ſie mir als Ideal vor⸗ ſchwebt. Gewiß gehören dazu auch Frauen, welche—“ „Geſtatten Sie mir eine Frage?“ unterbrach das Mäd⸗ chen ihn. „Mit Freuden, ſo viele Sie wollen!“ „Aber es könnte Ihnen neugierig, unbeſcheiden oder am Ende gar häßlich erſcheinen!“ „Von Ihnen? Unmöglich!“ „Nun denn:— Wäre Ihre Frau Ihnen auf dem Wege, den Sie, ſeit Sie ſie verloren, eingeſchlagen haben, gefolgt?“ Hellborn ſchwieg eine Weile. „Ich fürchte: nein!“ ſagte er dann.„Geſtatten Sie mir nun auch eine Frage?“ fuhr er fort.„Würden Sie den Mut baben, ein ſelbſtgewähltes Los wie das meine zu teilen?“ .—————. K— Obwohl der Tod Stolypins ſtündlich erwartet wurde, rief die Nachricht von ſeinem Ableben überall größte Erregung hervor. Am ſtärkſten gingen die Wogen in Kiew. Eine unabſehbare Men ſchenmenge um⸗ ſtand lautlos und unbeweglich das Kranken haus, in dem Stolypin ſeinen Atem aushauchte. Als die Nachricht von ſeinem Tode bekannt wurde, entblößte die Menge feierlich das Haupt. Die letzten ſehr qualvoll, Lebensſtunden Stolypins waren überhaupt war gleich anfangs wenig Hoff⸗ nung auf Geneſung. Die optimiſtiſchen Bulletins der erſten Tage werden jetzt ſtark verurteilt. Seine Gattin wich nicht vom Krankenlager. Oefters fragte Stolypin: „Wie geht's den Kindern?“— Im Miniſterium des In⸗ nern herrſcht große Verwirrung. Das Attentat droht unabſehbare Folgen zu haben. Der Nationalverband und die monarchiſtiſchen Oragniſationen arbeiten eine Petition an den Za⸗ ren aus, worin ſie um Beferiung Rußlnads von den fremden Völkern, in erſter Linie von den Juden, bitten. — In Kiew herrſcht Panik. Die jüdiſche Bevölkerung reiſt fluchtähnlich ab. Militär iſt in großen Maſſen hin⸗ beordert, um etwaige J udenhetzen ſofort zu unter⸗ drücken. Frau Stolhpin hat perſönlich dem Generalgou⸗ verneur den Wunſch ausgeſprochen, alles zu verhindern, was den Namen ihres Mannes mit Blut beſudeln kann. Der Zar iſt von dem Orte Tſchernigow nach Hie w zurückgekehrt, wo er ſich an das Sterbelager Sto⸗ lypins begab. Der Attentäter Bagrow, Feſtung interniert iſt, Bo der in der Kiewer iſt furchtbar niedergeſchlagen und kran k. Die Unterſuchung gegen ihn iſt beendet. Es ſteht nunmehr feſt, daß der Mörder Bagrow auch die Piſtole, mit der er das Attentat verübte, von dem Polizeichef von Kiew erhalten hat. Die Quit⸗ tung darüber befindet ſich in den Polizeiakten. Es iſt ferner ermittelt, daß Bagrow von der Geheimpolizei ein Mon atsgehalt von 185 Rubeln regelmäßig monat⸗ lich bezogen hat. Der Chef edr Geheimpolizei, K uljab⸗ ko w, durch deſſen Schuld das Attentat überhaupt ermög⸗ licht wurde, iſt abgeſetzt worden. Der Gouverneur von Kiew, v. Giers, hat demiſſioniert. * 4* Die Mutter des Mörders Bagrow Selbſtmord aus Kränkung über das Sohnes. beging Verbrechen ihres Einigung oder nicht? Zwei bemerkenswerte offiziöſe Auslaſſungen über die Marokkofrage. Das franzöſiſche offiziöſe Telegraphenbureau, die „Agence Havas“ teilt mit, daß in der Montagsunter⸗ redung der deutſche Staatsſekretär v. Kiderlen-Waechter Klara zögerte minutenlang mit der Antwort, ehe ſie feſt erwiderte: „Ja, ich würde es, denn ich weiß, daß es das rechte iſt!“ „Klara, das würden Sie, das könnten Sie wirklich?“ Es klang wie förmlicher Jubel aus ſeiner Stimme, während er die Hand ausſtreckte, als ob er die ihre ergreifen wollte. Aber ſich beherrſchend, fragte er ſtatt deſſen in geſpannter Erwartung: „Darf ich den Sinn dieſer allgemeinen Antwort auf meinen ſpeziellen Fall beziehen?“ Das Mädchen ſchlug die ſeelenvollen blauen Augen leuchtend zu ihm auf. „Wenn ich Sie recht verſtehe, ſo dürfen Sie es,“ ſprach ſie. „Kein Glaube iſt echt, den die Gläubigen nicht durch ihr Leben betätigen!“ „Und das würden— das könnten Sie wirklich tun?“ ſagte er. Klaras Blick ſenkte ſich wieder, ihr Herz pochte raſcher. „Zweifeln Sie daran?“ gab ſie ihm zurück.„Ich bin viel⸗ leicht im Unglück glücklicher als manche im Glück! Mein Vater hat mich verſtoßen, ich ſtehe allein im Leben da, aber ich bin mündig und Herrin meiner Hand. Keine Rückſicht hindert mich, das Los deſſen zu teilen, den ich liebe!“ Jetzt ergriff Hellborn in heißer Freude ihre Hand. „Klara, Klara,“ ſtieß er aus,„du haſt das Wort ge⸗ ſprochen, das mein Mund ſo lange wider Willen verſchwieg— das Wort: Liebe!“ Mit glühenden Wangen neigte das Mädchen ſich ihm zu. „Das Herz hingegen ſprach es ſchon lange aus!“ flüſterte ſie. „Ja, in der heimlichen Tiefe der Bruſt,“ antwortete er, „aber nie hätte ich geglaubt, daß du—“ Sie legte ihm lächelnd die Hand auf die Lippen. Fortſetzung folgt.) ——— 2 *— eee ————— 24— —— 8 Dr 5 — —— —— dem franzöſiſchen Botſchafter keine ſchriſtliche Antwort auf die franzöſiſchen Gegenvorſchläge gegeben habe. Man war der Anſicht, daß die Verhandlungen an Schnellig⸗ keit gewinnen würden, wenn häufigere mündliche Unterredungen an Stelle der Dokumentenaustauſche geſetzt würden, deſſen Formalitäten bei der Uebermitte⸗ lung an die beiden Regierungen viel Zeit wegnehme. Die Beſprechungen zwiſchen Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Waechter und dem Botſchafter Cambon ſeien am Diens⸗ tag wieder aufgenommen worden. Es ſcheine, daß die Unterredung von wahrhaftem Wunſche nach Ver⸗ ſtändigung geleitet ſei. Die Verhandlungen hätten einen neuen Schritt vorwärts getan und die Wahrſchein⸗ lichkeit einer befriedigenden Löſung ſcheine ſich zu ver⸗ ſtärken. Alle Unſtimmigkeiten ſeien allerdings noch nicht geſchwunden. Es befänden ſich auch noch vrinzivielle Fragen darunter, denen Frankreich nicht nachgeben könne. Erſt nach einer weiteren Unterredung swiſchen den beiden Unterhändlern werde man über die entſcheidende Wendung Klarheit gewinnen, die die Verhandlungen über Marokko nehmen würden. Dazu bemerkt das halbamtliche deutſche Wolffſche Telegraphenbureau: Die vorliegende Nachricht entſpricht nach unſeren Erkundigungen den Tatſachen. Es iſt aber hinzuzufügen, daß auch noch deutſche Forderungen vrinzipieller Natur, auf die von der deutſchen Regierung nicht verzichtet werden kann, in Frage ſtehen. Dies iſt in einem, Herrn Cambon als Antwort auf einen Brief des Botſchafters übergebenen Schreiben des Staatsſekretärs von Kiderlen⸗Waechter zum Ausdruck gebracht worden. Auch haben die beiden Unterhändler es für praktiſch gefunden, ſich mündlich über die noch beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten zu unterhalten und nach einer Faſſung der einzelnen Punkte zu ſuchen, die geeignet wären, die beiderſeitige Auffaſſung, die zum Teil in der Form auseinandergehen, einander zu nähern. Dabei iſt eine Reihe von Vermittelungs⸗ vorſchlügen entſtanden, welche die Unterhändler zunüchſt ihren Regierungen unterbreiten. Stichwahl in Düſſeldorf. Die liberale Unterſtützung der Sozialdemokratie. h Bei der Reichstagserſatzwahl für den verſtorbenen Centrumsabgeordneten Kirſch erhielten nach dem amt⸗ lichen Ergebnis der Kandidat der Sozialdemokratie Ha⸗ berland 34037, der Kandidat des Centrums Dr. riedrich 29291, der demokratiſche Kandidat Dr. reitſcheidt 3321, der Sammelkandidat der Kon⸗ ſervativen Herkenrath 3147 und der Zählkandidat der Polen 326 Stimmen. Bei der Wahl 1907 erhielt der Centrums⸗ kandidat 29 259, der Sozialdemokrat 25389, der nationalliberale Kandidat 14664, der Kan⸗ didat der Freiſinnigen 593 und der Kandidat der Polen 268 Stimmen.. Das Ergebnis dieſer Reichstagserſatzwahl, die Stich⸗ wahl zwiſchen dem Kandidaten der Centrumspartei und dem Kandidaten der Sozialdemokraten, iſt dasſelbe wie es 1907 bei der Hauptwahl war. Nur die Ziffern ſind andere. Damals war der Centrumskandidat dem ſozialdemokratiſchen Stichwahlgegner zirka 3000 Stim⸗ men vor, während diesmal der Sozialdemo⸗ krat einen Vorſprung von 4½ Tauſend Stim⸗ men hat. Dieſe höchſt bedauerliche Zunahme der Stim⸗ men der Sozialdemokraten iſt darauf zurückzuführen, daß ein Teil der Nationalliberalen, trotz der parteiamtlich ausgegebenen Parole auf Stimmenthaltung und viele freiſinnige Wähler für den ſozialdemokratiſchen Kan⸗ didaten geſtimmt haben. Die liberal⸗ſozialdemokratiſche Verbrüderung, wie wir ſie im nächſten Wahlkampfe er⸗ leben werden, hat hier ihr erſtes Feſt gefeiert. Die ſchützende Hand über dieſe Vebrüderungsfeier hielt der Hanſcbund, jene liberale Wahlorganiſation, die es, trotzdem der Centrumskandidat Dr. Friedrich in ſeiner Eigenſchaft als Bankier Mitglied des Hanſabundes war, ablehnte, ihr Mitglied in der Wahl zu unterſtützen. Man ſcheute ſich anſcheinend im Hanſabund, die für den Ja⸗ nuar 1912 mit der Sozialdemokratie angeknüpften Fä⸗ den eines Mitgliedes wegen brüsk zu zerreißen und ſtellte Dr. Friedrich allerlei ſchriftlich zu unterzeichnende Be⸗ dingungen, auf die ſich ein Centrumsmann, was man ja auch im Hanſabund voraus wußte, nicht feſtlegen kann. Als Dr. Friedrich die Unterzeichnung dieſer Be⸗ dingungen ablehnte, hatte man freie Hand und konnte dem Sozialdemokraten Haberland den Bruderkuß geben. Mit Recht ſchreibt die„Deutſche Tagesztg.“: „Die Reſultate ſind wohl nicht ganz glatt zu boer⸗ gleichen, da die„liberalen“ Parteien diesmal keine Kan⸗ didaturen aufgeſtellt haben. Da aber andererſeits Wahl⸗ enthaltung bei einer rund ebenſo großen Geſamt⸗ wahlbeteiligung ſchwerlich in größerem Umfange ſtattge⸗ funden hat und der Sozialdemokrat einen ſo außer⸗ ordentlichen Stimmenzuwachs erhalten hat, der faſt ge⸗ nau dem liberalen Verluſt entſpricht, ſo zſt der Schluß gar nicht abzuweiſen, daß in dieſem ſozial⸗ demokratiſchen Gewinn im weſentlichen der Aus⸗ fall der liberalen Stimmen ſteckt. Es ſind, wie man aus dem Vorgehen des Hanſabundes gegen den Centrumskandidaten ganz natürlich folgern muß, die Stimmen der Hanſabündler, die dem Sozialdemokraten zu ſeinem Erfolge verhalfen. Der Hanſabund hat ſich alſo, ſowohl nach ſeiner Wahlparole, wie nach dem Er⸗ folge, auch hier wieder als bewußter Schrittmacher der Sozialdemokratie erwieſen.“ Das Centrum hat ſeine Stimmenzahl glänzend behauptet und das trotz der ſchmutzigen Agitation. die ſowohl von liberaler als auch von ſozialdemokratiſcher Seite gegen das Centrum geführt wurde. Mit ſeltener Verlogenheit iſt die Steuerpolitik des Centrums herunter geriſſen worden. Daß es trotzdem gelang, bei gleicher Wahlbeteiligung wie 1907 die Stimmen des Centrums auf die gleiche Höhe zu bringen, ja noch um einige zu überſchreiten, kann man ruhig als Sieg des Cen⸗ trumsgedankens bezeichnen. Die Stichwahl wird zeigen. ob die Nationalliberalen ihre Charakterloſigkeit auf die Spitze treiben und dem roten Umſtürzler zum Siege verhelfen werden. Die Demokraten und Linksliberalen und auch ein großer Teil der Hanſabündler werden ſelbſt⸗ verſtändlich bei der Stichwahl mit fliegenden Fahnen in das Lager der Revolution abſchwenken. Tas„Bert. Tageblatt“ bedauert ſchon, daß die demokratiſchen Stim⸗ men nicht gleich im erſten Wahlgange dem Sozial⸗ demokraten zugeführt werden konnten,„ſonſt wäre deſſen Sieg bereits entſchieden geweſen“. Es hofft, daß das be⸗ gonnene Werk in der Stichwahl„alücklich vollendet werde“ Es wünſcht, daß der letzte Nerv angeſpannt werde, um die Düſſeldorfer Waßhlſchlacht zu einem„günſtigen“ Vor⸗ ſpiel des Wahlkampfes von 1912 zu geſtalten! Die Entſcheidung liegt, wie ſchon geſagt, bei den Nationalliberalen. Sie werden es auf dem Ge⸗ wiſſen haben, wenn für die wenigen Monate bis zur Neuwahl 1912 die Fahne des roten Umſturzes über einem Wahlkreiſe weht, der bisher ein ſicherer Ort der Kämpfer für Thron und Altar war. Die Nationalliberalen mö⸗ ngen ſich der vollen Verantwortung, die ſie mit dieſer Entſcheidung in der Hand haben, bewußt werden. Sie mögen ſich aber auch bewußt werden, daß die Wahl 1912 für ſie in Weſtfalen eine erhebliche Schlappe bringen wird, wenn ſie Düſſeldorf in der Stichwahl der Sozialdemokratie ausliefern. Das Centrum kann mit Ruhe der Stichwahl entgegenſehen, mag die Ent⸗ ſcheidung ſo oder ſo fallen. Es hat ſeine Stimmen troß der Steuerhetze behauptet. und das lüßt einen 45 80 Ausblick auf die Reichstagswahlen im Jahre 1912 un. Die Revolution in Spanien. Aufhebung jeder konſtitutionellen Garantie. Die ſpaniſche Regierung hat alle Verſuche, den ſchwe⸗ ren Ernſt der Lage zu verſchleiern, aufgegeben. Tat⸗ ſächlich zeigt ſich mit jedem Tage klarer, daß die Bewe⸗ aung in Valencia, Saragoſſa. Cartagena und anderen Städten einen ausgeſprochen revolutionären, auf den Sturz der Regierung abzielenden Charakter trägt. Miniſtervräſident Canaleias erklärte Dienstag bei einem Journaliſtenempfange ausführlich, warum die Re⸗ gierung ſich gezwungen geſehen hat, die konſtitutionellen Garantien in ganz Spanien auf⸗ zuheben. Die Bewegung, ſagte er, ſei rein anarchiſtiſch und richte ſich gegen jede ſoziale Ordnung. In verſchiedenen Städten haben die Aufrührer Gewalttaten verübt, Brücken zerſtört, Klöſter angezündet und Häu⸗ ſer geplündert. In Valencia durchzog die Menge die Straßen, da die Polizei völlig machtlos war, unter den Rufen: „Es lebe die ſoziale Revolution und Anarchie!“ „Nieder mit dem Kapital!“ Canalejas begab ſich Dienstag zu König Alfons, um ihm über die Unruhen Bericht zu erſtatten. Die Regierung ſcheint der Ausdehnung des Aufruhrs macht⸗ Los gegenüberzuſtehen. 28 Der Aufruhr in Valencia. J Nach Meldungen aus Valencia durchzogen etwa 3000 Aufrührer die Umgegend, um die benachbarten Ort⸗ ſchaften zu zwingen, die Republik zu proklamie⸗ ren. Sie befinden ſich gegenwärtig auf dem Wege nach Jativa und Alcoy. Die Städte Aleira und Cullera, in denen der Aufruhr am ſtärkſten wütet, ſind mili⸗ täriſch beſetzt worden. Dagegen haben in Valencia die Streikenden beſchloſſen, die Arbeit wiederaufzuneh⸗ men, um nicht in den Verdacht zu kommen, mit den An⸗ archiſten gemeinſame Sache zu machen. Ueber Cartagena iſt das Standrecht verhängt worden. Nähere Nachrichten liegen nicht vor, da ſämt⸗ liche Telegraphenleitungen durchſchnitten worden ſind. In Barcelona ſpitzt ſich die Lage immer mehr zu. Vierzig Verhaftungen ſind bereits vorgenommen wor— den, darunter die des Hauptleiters der Streikleitung. Die Republikaner verlangen die Freilaſſung der Ver⸗ hafteten; die Behörden weigern ſich jedoch, dieſem Ver⸗ langen nachzukommen. In Sevilla brachten Streikende Dienstag einen Zug zur Entgleiſung, indem ſie große Steinblöcke auf die Schienen wälzten. Mehrere Perſonen haben Verletzun⸗ gen erlitten. Politiſche Rundſchau. (Der Zentralausſchuß der vereinigten Innungs⸗ verbände Deutſchlands hat ſich mit den kommenden Wahlen beſchäftigt und einen Aufruf beſchloſſen, der zugleich ein Programm bedeutet. Als Richtſchnur werden dabei für die Unterſtützung der Kandidaten zehn Punkte des wirtſchaftlichen Programms der Handwerkskammertage ge⸗ nommen, u. a. die Forderungen auf: g 1. Herbeiführung eines gedeihlichen Verhältniſſes zwi⸗ ſchen Fabrik und Handwerk auf Grund einer Zuſammen⸗ führung von Gewerbe und Induſtrie in einer gemein⸗ ſamen Tätigkeit für die Jugendbildung und unter Bei⸗ tragsleiſtung der Induſtrie zu den erforderlichen Mitteln. 2. Stärkere Heranziehung des Handwerks zur Begut⸗ achtung von Geſetzentwürfen und als Mitglieder der erſten Kammern, Einrichtung beſonderer Handwerksabteilungen in den Miniſterien. 3. Berückſichtigung der Leiſtungs⸗ fähigkeit des Handwerks in der Sozialpolitik und Ableh⸗ nung der Arbeitskammern der Arbeitsloſenverſicherung. Dagegen Schutz den Arbeitswilligen. 4. Ausbau der Fach⸗ fortbildungsſchule ohne Religions unterricht, 6. Reichsgeſetzliche Regelung des Verdingungsweſens. 7. Fortführung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Bau⸗ ſchwindels. 8. Zweckdienliche Mittel zur Verhinderung der Konkurrenz der Gefängnisarbeit, der Warenhäuſer, der Beamten⸗ und ſonſtigen Konſumvereine, der Wanderlager und der Leihhäuſer. 9. Schutz der beſtehenden Hand⸗ werksbetriebe vor Anwendung gewerbepolizeilicher, für das Fortbeſtehen derſelben ruinöſer Beſtimmungen und Reviſion der Bäckerei⸗ und ähnlicher Verordnungen. 10. Förderung aller Mittel zur Beſeitigung des Borgun⸗ weſens, wie der Diskontierung offener Buchforderungen uſw. Von der Centrumspartei wird ſich wohl niemand auf den religionsloſen Fachunterricht feſtlegen. Das Cen⸗ trum hat wohl das Meiſte für den Handwerkerſtand getan: das Handwerk ſollte ſich daher hüten, Forderungen auf⸗ zuſtellen, die für das Handwerk ſelbſt einmal verhäng⸗ nisvoll werden können. g 2( Die Ermordung von vier Deutſchen in Mexiko, die Mitte Juli in Kavadonga bei Puebla geſchah, ſoll nun ihre gerichtliche Sühne finden. Das Gerichtsver⸗ fahren iſt im Gange. Am 14. September hat eine Ver⸗ handlung am Tatorte ſtattgefunden. Dienstag ſollte eine zweite ſtattfinden. Daran wird ſich unmittelbar die Er⸗ öffnung des Hauptverfahrens anſchließen. Der Strafprozeß wird gegen ſechs Hauptangeklagte und 72 Nebenangeklagte durchgeführt. 7? Das abgelehnte Reichstagswahlrecht. Die Bür⸗ gerſchaft in Lübeck lehnte den Antrag der ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktion ab, das Reichstagswahlrecht mit der Erweiterung, daß alle Perſonen über 20 Jahre wählen dürfen, auf die Bürgerſchaftswahlen zu über⸗ tragen. 2 Europäiſches Ausland. Deſterreich⸗Ungarn. * Der mehrfach angekündigte Wechſelim Kriegs⸗ miniſterium hat ſich Dienstag vollzogen. Der Kaiſer hat Dienstag vormittag den bisherigen Korpskomman⸗ deur und Kommandierenden General in Sarajewo, Moritz Ritter v. Auffenberg, in Schönbrunn in beſonderer Audienz empfangen und zum Kriegsminiſter an Stelle des Freiherrn v. Schönaich ernannt. * Die Teuerungsunruhen in Wien ſcheinen noch mehr Opfer zu fordern. Den Blättern zufolge iſt der Zu⸗ ſtand zweier am Sonntag lebensgefährlich verletzter Demonſtranten nicht beſonders befriedigend. Ihre Geneſung erſcheint fraglich. Außer ihnen befinden ſich noch acht Schwerverletzte in Pflege.— In Baden bei Wien fand ebenfalls Montag eine Demonſtration infolge 185 Lebensmittelteuerung ſtatt, die ohne Zwiſchenfall ver⸗ ief. * Die erſten Gerichts ver handlungen wegen der Krawalle in Wien haben ſchon ſtattgefunden. Unter den Angeklagten befindet ſich ein Hilfsarbeiter Kulke aus Berlin. Einer der Ruheſtörer wurde wegen Einwerfens der Fenſter zu drei Wochen Arreſt verurteilt. Die übrigen Verhandlungen dauern noch fort. Auch in Prag iſt es anläßlich der Teuerungsdemonſtra⸗ tionen zu Ausſchreitungen gekommen. Die Arbeiter ſtürm⸗ ten das Bräuhaus und wollten es demolieren. Gendar⸗ merie ſchritt ein; zwei Gendarmen und der Bezirks⸗ hauptmann wurden durch Steinwürfe verletzt. Am Diens⸗ tag abend wiederholten ſich die Demonſtrationen, und die Polizei mußte wiederum mit blanker Waffe einſchreiten. — Auch in Salzburg und Innsbruck kam es zu De⸗ monſtrationen. Amerika. Vereinigte Staaten. * In den Vereinigten Staaten von Amerikka hat ſich jetzt unter der Anteilnahme des Milliardärs Pierpont Morgan und zahlreicher anderer Millionäre ein ſoge⸗ nannten Miſſionstruſt gebildet, der bezweckt,„den Augi⸗ asſtall politiſcher Korruption in Amerika zu reinigen“. Vierhundert Geiſtliche ſind ſchon für dieſen Bekehrungs⸗ truſt gewonnen worden. Zu gleicher Zeit erſcheint in Newhork ein Buch von Bradley Towuſend Martin über die„untätigen Reichen“ Nordamerikas, das an Offenherzigkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Martin iſt ſelbſt der Reichſten einer in Newyork und kennt die Verhältniſſe, über die er redet. Das Buch ſtrotzt von grotesken Beiſpielen von Protzenhaftigkeit in der ame⸗ rikaniſchen Geſellſchaft. Er erzählt von einer Millionärin, die zwölf Diener für einen— Affen hielt, und von einer anderen, die ſich mit Goldſtücken zu bedecken pflegte. Mr. Martin iſt überzeugt, daß eine Revolution in Amerika nicht lange auf ſich warten laſſen wird. * Zwiſchen den Vereinigten Staaten und Japan iſt es wieder zu einem Konflikt gekommen. Die Behörden von San Franzisko haben das Löſchen einer aus Japan ſtammenden Ladung Tee unterſagt. In den maßgebenden Kreiſen Japans legt man dem Vorfalle aroße Bedeutung bei, da es ſich um einen der Hauptexportartikel Japans handelt. Die Regie⸗ rung in Tokio läßt nun die Ladung genau unterſuchen, um feſtzuſtellen, ob dieſe ſpezielle Sendung infolge ſchlech⸗ ter Beſchaffenheit der Ware den Behörden in San Fran⸗ zisko Veranlaſſung zu dem Verbot gegeben hat. Iſt jedoch an der Ware nichts auszuſetzen, ſo wird man in Tokio die Sache nicht auf ſich beruhen laſſen, ſondern auf diplo⸗ matiſchem Wege Aufklärung verlangen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 21. Sept. * Der ſoziale Unterrichtskurs findet heute abend im„Freiſchütz“ ſtatt. Beginn punkt ½9 Uhr. 5 : Ueberfluß an kathol. Lehrerinnen. Von den katholiſchen Lehramtskandidatinnen, die zu Oſtern d. Is zur Entlaſſung kamen, iſt bis jetzt noch nicht eine einzige zur Anſtellung gekommen. Ja, eine ganze Anzahl junger Damen, die ſchon zu Oſtern 1910 das Seminar der engliſchen Fräulein zu Mainz verließen und in Darmſtadt die Abſchlußprüfung machten, wartet heute noch vergeblich auf die erſte dienſtliche Verwendung. Für die evangellſchen Lehrerinnen liegen die Verhältniſſe in dieſer Hinſicht etwas beſſer. Wohl beſteht auch hier kein Mangel an Lehrerinnen, doch iſt die Wartezeit bei dieſen weit kürzer. Auch konnten ſie wegen eines zeit- weiligen Mangels an evangeliſchen Lehrern in letzter Zeit auf Lehrerſtellen Verwendung finden. Zahlreiche junge Lehrerinnen katholiſcher Konfeſſton haben in letzter Zeit in Privatanſtalten oder im Auslande Stellungen angenommen. 1 * Wie in den Jahren 1907 und 1909 findet auch in dieſem Jahre in Düſſeldorf eine große Kunſtausſtellung ſtatt. Es iſt wieder mit der Ausſtellung eine große Lotterie verbunden, welche ſchon am 13.— 16. Oktober dieſes Jahres zur Ausſpielung gelangt. Es kommen 12158 Gewinne im Geſamtwerte von Mk. 90 000.—, darunter Hauptgewinne von Mk. 15 000.—, Mk. 10 000.—, Mk. 5 000.— eic. zur Verloſung. Es iſt die einzige Lotterie, bei welcher mit einem Einſatz von nur 50 Pfennig ſolch hohe Gewinne zu erzielen ſind. Loſe à 501 Pfennig, 11 Loſe ſortiert aus verſchledenen Tauſenden zu Mk. 5.— ſind überall zu haben. Aus Nah und Fern. — Maunheim, 20. Sept. Das Luftſchiff Schütte⸗ Lanz rüſtet ſich zum Aufſtieg. Wie verlautet, ſind die Ar⸗ beiten am Schütte Lanz Lenkballon nunmehr ſoweit beendet, daß mit der Gasfüllung desſelben bezw. der ſieben, dieſer 1 1 G — 9 0 * W 1 ion infolge herjall ber Jaban iſt l. S0. fut bend Jon den . J in ange uur 1 Fränlel cru deni, lan die 1 heleht Hertezett 148 zet⸗ aut auf innen chreuime auufalken * — Tage in den Ballon eingebauten Ballonetts anfang dieſer Woche begonnen werden kann. Die Motore ſind ebenfalls ausprobiert worden und dürften nunmehr die Probeflüge, günſtige Witterung vorausgeſetzt, in allernächſter Zeit zu er⸗ warten ſein. — Lampertheim, 20. Sept. Vorgeſtern Abend zwiſchen 8 und 9 Uhr wurde auf der Bahnſtrecke zwiſchen Lampertheim und Sandtorf an der ſogenaunten Bruchbrücke der 73jährige Johannes Thomas 3. von hier von einem Bahnzug überfahren und ſchrecklich ver ſtümmelt. Der be- dauernswerte Mann ging in den Wald um einen Sack Holz zu holen. Da ſchon die Dämmerung eingetreten war, be⸗ nutzte er den Bahndamm und ſcheint den herankommenden Schnellzug nicht bemerkt zu haben. Nach ſtattgehabter amt⸗ licher Ermittelung liegt zweifellos ein Unglücksfall vor.— Aus Gimbsheim kommt die Nachricht, daß vor einigen Tagen zwei zuſammengebundene Leichen angeſchwemmt und dort be⸗ erdigt worden ſind. Nach den angeſtellten Ermittelungen handelt es ſich um ein hieſiges Ehepaar, den 38 Jahre alten Karl Herweck und ſeine Ehefrau, eine geborene Gutſchalk. Geß en dieſelben war ein Strafverfahren wegen Verſuchs zur Verleitung des Meineids eingeleitet, das wohl den Grund zu dem unſeligen Schritt gebildet haben mag. Das Ehepaar hinterläßt 3 Kinder, von denen der älteſte Sohn 14 Jahre alt iſt. Polizeidiener Kronauer wurde heute dorthin beordert, um die hierher gemeldeten Angaben auf ihre Richtigkeit zu prüfen. — Worms, 20. Sept. Fluͤchtig gegangen iſt der zu Oberhauſen geborene Reiſende Karl Looſe, ſeither in Worms, nach Verübung von Betrügereien und Urkundenfälſchungen. Looſe war hier als Reiſender für ein Bildvergrößerungsge⸗ ſchäft tätig. * Beusheim, 20. Sept. Die Kautionsſchwindeleien, die der verhaftete Direktor Schmidt der deutſchen Wach⸗ und Schlie ßgeſellſchaft in Bensheim verübte, nehmen einen immer größeren Umfang an. Nicht allein, daß er die Wach- und Schließgeſellſchaft für ſeine Schwindeleien benützte, er enga- gierte auch Verwalter für das in Staffel gepachtete Gut. Geſtern und vorgeſtern war ein ſolcher Verwalter aus der Gegend von Koblenz in Darmſtadt, Bensheim und Balkhauſen auweſend, der 3000 Mk. Kaution geſtellt hatte und nun ebenfalls um ſein erſpartes Geld gekommen ift. Die gericht⸗ lich angemeldeten Forderungen betragen nun nahezu 100 6000 M. — Seeheim, 20. Sept. Ein bedauerliches Unglück ereignete ſich hier. Ein 2jähriges Kind, das von der elter⸗ lichen Wohnung auf die Straße hinausſprana, lief direkt in das Gefährt eines hieſigen Hotelbeſitzers. Es wurde über- fahren und war ſofort tot. — Neckarſteinach, 20. Sept. Auf der Omdſtraße zwiſchen Neckarhauſen und Neckarſteivach in der Nähe des Bahnüberganges ſuhr ein Heidelberger Automobil gegen das Fuhrwerk des Fuhrunternehmers Setzer von Hirſchhorn. Durch den heftigen Anprall wurden dle Inſaſſen aus dem Automo- bil herausgeſchleudert und erlitten zum Teil recht erhebliche Verletzungen. Das Fuhrwerk wurde nur wenig beſchaͤdigt. — Nackenheim, 20. Sept. Ein 6 jähriger Junge wurde von dem Automobil eines Fabrikanten aus Karlsruhe überfahren. Der Kleine trug ſo ſchwere innere Verletzungen davon, daß er im Mainzer Rochusſpital verſtarb. Lörrach, 20. Sept. Der Eiſenbahnfiskus hat dem Hirſchwirt Beringer in Heiligkreuz, deſſen Frau bei der Mül⸗ heimer Eiſenbahnkataſtrophe ums Leben gekommen iſt, eine Entſchaͤdigungsſumme von 22 000 Mk. ausbezahlt. — Lörrach, 19. Sept. Geſtern früh wurde in der Holzremiſe der früheren Bäckerei Weiß die Leiche der Frau Hoesl in ſtehender Stellung mit einem Strick um den Hals aufgefunden. Es ſollte dadurch allem Anſchein nach der Eindruck erweckt werden, daß die Frau ſich erhängt habe. Da aber Blutſpuren entdeckt wurden und der Mann plotzlich ver ſchwunden iſt, ſo iſt anzunehmen, daß er ſeine Frau um- gebracht hat. Aus Stadt und Land. Ein flüchtiger Schuldirektor. Der Direktor der ſtädtiſchen e Töchterſchule in Landau in der Pfalz, Müller⸗Paleske, wurde vor kurzem auf An⸗ ordnung des dortigen Bürgermeiſteramtes feiner Funk⸗ tionen enthoben. Gegen Müller⸗Paleske, der in den fünf⸗ ziger Jahren ſteht und verheiratet iſt, ſchwebt eine Unter⸗ ſuchung wegen Vergehens nach 8 175 des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches. Müller, der ein bekannter Gelehrter und Schriftſteller war, iſt entflohen. ** Doppelter Selbſtmord. Im Hotel„Exzelſior“ zu Köln verübte ein Apotheker⸗ Ehepaar aus Aachen Selbſtmord durch Trinken von Blauſäure. Das Paar wurde ſeit Montag vermißt und nachdem die Tür gewaltſam geöffnet war, leblos im Bett aufgefunden. Der Grund zu ſeinem Schritte iſt unbekannt. * Fleiſchvergiftung durch Schabefleiſch. In Berlin ſind im Hauſe Grünerweg 47 die Familie Czlowitzki und ihre Koſtgänger, insgeſamt 6 Perſonen, nach dem Genuß von Schabefleiſch ſchwer erkrankt. Bei eini⸗ gen der ſechs Perſonen beſteht Lebensgefahr. Grubenunglück. Aus Metz wird gemeldet: Auf dem Bergwerk„Troit⸗au⸗Mont“ ſind bei der Aus⸗ bühnung eines Schachtes infolge Gerüſteinſturz ſechs Ar⸗ beiter über 20 Meter tief abgeſtürzt. Drei Arbeiter ſind tot, die drei anderen verletzt. Ein Cholerafall in Niederöſterreich. Nach einer amtlichen Meldung wurde bei einem aus Preßburg nach rellenkirchen in Niederöſterreich zugewanderten äckergehilfen, der dort am 16. September auf freiem e tot aufgefunden wurde, bakteriologiſch Cholera eſtgeſtellt. Tödlicher Automobilunfall in den, Altmark. Als der Arzt Dr. Grunhagen aus Seehauſen bei Stendal ſeinen neuen, mit vier Perſonen beſetzten Kraftwagen guf der Chauſſee ausprobieren wollte, verlor der Chauf⸗ feur plötzlich die Herrſchaft über das Auto, das in den Chauſſeegraben geriet und vollſtändig in Trümmer ging. Ein Arbeiter, der die Chauſſee paſſierte, wurde über⸗ fahren und getötet. Ter Chauffeur und die In⸗ ſaſſen wurden in weitem Bogen hinausgeſchleudert und Beerdigung eines franzöſiſchen Offiziers in Deutſchland. In Saint⸗Marie⸗auſe⸗Chenes, einem deut⸗ ſchen Ort an der franzöſiſchen Grenze wurde am Mon⸗ tag der in Marokko gefallene franzöſiſche Hauptmann Petitjean begeſietzt. Deutſche und franzöſiſche Offiziere (letztere in Zivil) nahmen an der Feier teil. In dem 9 852 ſteht bekanntlich auch ein franzöſiſches Kriegerdenk⸗ mal. ** Bei lebendigem Leibe in einem Kalkofen verbrannt. Bei Umbertide in der Nähe von Perugia in Italien ſtand eine alte Frau in dem Rufe der„Hexerei“. Die abergläu⸗ biſchen Bauern beſchloſſen daher, ſie aus der Welt zu ſchaffen. Sie haben die Frau, wie die Unterſuchung er⸗ gab, in einem Kalkofen bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Polizei iſt auf der Spur der Miſſe⸗ täter. e Eine Verbrecherjagd in Lodz. In Lodz(Ruß⸗ land) wollte Dienstag eine Abteilung Schutzleute, der Ka⸗ vitän an der Spitze, eine Hausſuchung vornehmen. Sie wurden aber aus dem Hauſe heraus mit Schüſſen empfangen. Der Pförtner des Hauſes und ein Schutz⸗ mann wurden getötet. Ein Schutzmann wurde ſchwer ver⸗ letzt, der Kapitän und ein Unteroffizier leicht. Auch ein Verbrecher wurde bei dem Verſuche, über das Dach zu entfliehen, erſchoſſen; mehrere andere Verbrecher wurden verletzt. * Wegen eines Sittlichkeitsverbrechens zum Tode verurteilt. Nach einem Telegramm aus Port Eliſabeth Natal) erklärte dort ein Richter bei der Verhängung der Todesſtrafe gegen einen Eingeborenen, der im Mai d. J. einen unſittlichen Angriff auf ein euro⸗ väiſches Mädchen gemacht hatte, daß dieſe Ver⸗ brechen ungeheuren Abſcheu im ganzen Lande hervorge- rufen haben und daß er jedes derartige Verbrechen, wenn die Schuld auch nur einigermaßen erwieſen ſei, mit dem Tode beſtrafen werde. ** Ein Eiſenbahnfrevel in Frankreich. Ein neuer An⸗ ſchlag auf einen Eiſenbahnzug, der zu den ernſteſten Fol⸗ gen hätte führen können, ereignete ſich auf dem der Staatsbahn gehörenden Bahnhof von Saint Cyr. Der Stationschef wollte einem Weichenſteller einige Befehle telegraphiſch übermitteln, wunderte ſich aber, daß er keine Antwort erhielt. Dagegen traf bald darauf trotz des von ihm erteilten Befehls, die Strecke zu ſchließen, eine Lokomotive ohne Zug ein, die ſich anſchickte, Waſſer ein⸗ zunehmen. Der Beamte ſandte nun Arbeiter und Bahn⸗ wärter aus, um die Strecke zu unterſuchen und zu blockieren. Es ergab ſich, daß 14 Telegraphendrähte und ſämtliche Signaldrähte durchſchnitten und die Signale auf freie Fahrt geſtellt waren. Das Einfahrtsſignal wurde nun mit der Hand auf„Geſchloſ⸗ ſen“ geſtellt, wodurch es gerade noch im letzten Augen⸗ blicke gelang, eine Kataſtrophe zu vermei⸗ den. Die Staatsanwaltſchaft von Verſailles wurde be⸗ nachrichtigt. Sie hat eine Unterſuchung eingeleitet, die aber bis jetzt ergebnislos verlaufen iſt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Der Vater des Kiewer Attentäters Bagrow weilt zur⸗ zeit in Berlin. Er weilte mit ſeiner Gattin in Wies⸗ baden zur Kur, als er die Nachricht von der Schreckens⸗ tat ſeines Sohnes erhielt. Auf die Ergreifung des ſteckbrieflich verfolgten Bank⸗ direktors Hetzer aus Augsburg iſt eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt worden. Bekanntmachung. Sountag, den 24. September 1911, morgens 6 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr, ſowie der Pflichtmannſchaft ſtatt. Es werden daher ſämtliche Mitglieder der Pflichtfeuer⸗ wehr aufgefordert, an dieſer Uebung teilzunehmen und ſich zu dieſem Zwecke um die genannte Zeit pünktlich am Rathauſe einzufinden. Unentſchuldigtes Fernbleiben von der Uebung wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 21. September 1911. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Militär- Brieſtauben-Verein„Heimatliebe“, Donner ſtag, den 21. September, abends 9 Uhr im Gasthaus„Zum Stein“ Mitglieder- Verſammlung. Sonntag, den 24. Sept. Wettflug mit jungen 1911er Tauben ab Langen. Elin ſetzen der Tauben bis längſtens Samſtag mittag 2 Uhr. Es werden nur Tlere angenommen, die den Verbandes foßring 1911 tragen. Der Vorſtand SaSe rSreereeeen Man abonniert jederzeit auf das ſchönſte und billigſte Familien-Witzblatt 0 0 1779 Meggendorker- Blätter! ünchen 9 O eitſchrikt für Humor und Kunſt. 0 0 1 9 0 N Vierteljährlich 13 Nummern nur i. 3.—, bei direkter O Eulendung wöckentlich vom berlag M. 3.25 Abonnement bei allen Buchhandlungen und poſtanſtalten. Verlangen Sie eine Gratis- probe- nummer vom berlag, Müncken, Theatinerſtr. 41 Kein Beſucher der Stadt München ſollte es verſäumen, die in den Räumen der Redaktion. Theatinerſtraße 471 befindliche, äußerſt intereſlante Rus- ſtellung von Originalseichnungen der Meggendorfer-Blätter 9 zu beſichtigen. D fkäglich geöfknet. eintritt für jedermann krei! ſchwer verletzt. S neee ezee eee ae Zum Ich Zeginn empfehle ein reich ausgeſtattetes Lager von = kKnaben- Kleidern in ollen Qualitäten, Formen und Preislagen. Kinder-Schulanzüge ſchon b. 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Abteilung, H rtenwieſe, Maſtlache und Schlotlache, los weiſe, 2. verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Ge⸗ nußzeit in Pacht an die Meiſtbietenden, 3. das Anfahren von ca. 200 cbm. Bruchabfall in den Lampertheimerweg losweiſe an den wenigſtnehmenden, verſteigert. Viernheim, den 21. September. Großherzogliche 8 Viernheim. Kühlwein. Verſteigerungs-Anzeige. Freitag, den 22. Sept. Ifd. 2 vormittags 10 Uhr wird durch den Unterzeichneten ein Wallachpferd im Rathaus zu Viernheim zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert. Lampertheim, den 20. Sept. 1911. Nickel Gerichts vollzieher⸗Stellvertreter. Kath. Mänuner⸗Verein Viernheim. Sonntag, den 24. September, nachm. 4 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Bezirks⸗Verſammlung für die Vereine Viernheim, Lampertheim und Gernsheim ſtatt. Um vollzählig es Erſcheinen aller Mitglieder wird gebeten. Auch alle Mitglieder des hieſigen Katholiſchen Arbeiter Vereins ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen., Der Vorſtand. Freiwillige Feuerwehr. 2 Kommenden Sonntag, den 24.d. Mts., Y worgens halb 6 Uhr bei günſtiger Witterung der Frelwillzen Wehr und der Pflichtmannſchaft Signal 5 Uhr. Das Kommando. Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. Donntag, den 24. September Ausflug du den iSd Abfahrt punkt 1 Uhr vom Lokal. Der Sports⸗Anzug iſt anzulegen. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorſtand. Radſport„Germania“ Viernheim. Unſere Mitglieder werden hiermit zu der am Dounerſtag, den 21. September d. J. in Lokal„Zum Schützenhof“ ſtattfindenden Mitglieder⸗Verſammlung höfl. eingeladen. Tages Ordnung: 1. Unſere Vereins⸗Dauerfahrt, 2 Unſere Bundes⸗Dauerfahrt, 3. Verſchiedenes. Im Intereſſe der wichtigen Tagesordnung wird um pünktliche und vollzählige Beteiligung erſucht. L Uebung. —— Drei- Zimmer- 8 Wohnung nebſt Küche per 2„ geſucht. aper quuge mit guter Schulbildung d. Blattes erbeten. Wohnung zu vermieten Albert Ebert Waſſerſtr. 29. Möbliertes Zimmer zu vermieten. 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