, 1 lol l 1 60 an ot Diernheimer Aachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Graßherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Viernheimer Zeitung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 8 Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ FTeruſprech⸗ Medaktion, Duc und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausstraße Nr. 19.[Gegründet 1881 Ar. 109. Samstag, den 25. September 191. 27. Jahrgang. In zwei bis drei Tagen Den Diplomaten dient bekanntlich die Sprache dazu, ihre Gedanken zu verbergen. Das iſt beſonders in den Marokkoverhandlungen zu Tage getreten. Wenn die Herren in der Wilhelmſtraße ſich einmal her⸗ beiließen, eine Erklärung über den Gang oder den Stand der Verhandlungen vom Stapel zu laſſen, ſo wurde in zwei bis drei Nebenſätzen immer das wieder aufgehoben, was ſie im Hauptſatze ſchon ſowieſo unklar genug ge⸗ ſagt hatten. Die Notenkomödie, wie ſie ſich jetzt aber zum Schluſſe der Marokkoverhandlungen abgeſpielt hat, iſt geradezu grotesk. Erſt wird in allen offiziöſen Aus⸗ laſſungen das Publikum über den Stand der Marokko⸗ verhandlungen„beruhigt“. Man meldet ſtets einen zglatteren“ Verlauf, ſo daß man ſchließlich im Publi⸗ kum glaubt, daß eine Einigung nahe bevorſtehe. Da erſcheinen plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, zwei als„Beruhigungsnoten“ gedachte Au slaſſun⸗ gen des franzöſiſchen und deutſchen halb⸗ amtlichen Telegraphenbureaus, die von„prin⸗ zipiellen Fragen“ erzählten, auf die keine der beiden Regierungen verzichten kann. Die Börſe ſtand ſchon unter dem Eindrucke dieſer„Beruhi⸗ gungs“⸗Noten, und man befürchtete am Mittwoch ge⸗ waltige Kursſtürze. Da wurden ſchnell aus dem Aus⸗ wärtigen Amt hervorragende Berliner Finanziers in⸗ formiert, daß die Verhandlungen in zwei bis drei agen zu einem günſtigen Abſchluß gelangt ſein würden. Die Hauſſefinanz hat dadurch geſiegt nd die Börſe iſt beruhigt. Am nächſten Tage aber ird dieſe Meldung widerrufen. Es ſoll ſich um einen rrtum handeln. Selbſtverſtändlich werden jetzt die Noten der halb⸗ amtlichen Telegraphenbureaus mit ihren„prinzipiellen“ orgen ihren Einfluß auf die Börſe geltend machen. afür aber hat man vorgebeugt, indem in der„Köl⸗ iſchen Zeitung“ eine offiziöſe Interpretation ieſer Note gegeben wird, wonach der Begriff der„prin⸗ ipiellen Meinungsverſchiedenheit“ zwiſchen der deutſchen nd franzöſiſchen Regierung nicht richtig ausge⸗ egt worden ſei. Es heißt da, jede Regierung wolle im letzten Augenblicke die Abmachungen für ſich ſo günſtig ie möglich geſtalten und daher habe die Havasnote inen Druck ausüben ſollen. Die Verhandlungen erliefen aber ruhig fortlaufend und ſogar in den ragen der Schutzbefohlenen und der Kapitu⸗ ation ſeien alle Schwierigkeiten behoben. Dieſe Interpretation der Havasnote gibt alſo zu, daß man von Frankreich im letzten Augenblicke einen Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 39(Nachdruck verboten.) „Siehſt du's,“ ſagte ſie,„daß auch du, der große Prophet der Zukunft, ein Kleingläubiger ſein kannſt?“ „O, nun will ich es nie mehr ſein!“ beteuerte er und ſtimmungsvoll tönte in ſeine Worte das jubelnde Finale, mit dem die Kapelle ſoeben ihr Stück beendete.„Bisher habe ich daran gezweifelt. daß ein Weib den Mur beſitzen könnte, mit mir meinen Weg zu giben. Nun will ich mit doppelt freudigem Eifer auf meiner Bahn weiterſchreiten!“ „Seite an Seite!“ flüſterte Klara in überſtrömendem Glück. „Und Mund an Mund!“ rief Hellborn, den erſten Kuß auf 1 ihre bebenden Lippen drückend. „Was tuſt du?“ ſuchte ſie ſich ihm zu entziehen.„Man kommt,— es iſt dein Kind!“ „Unſer Kind, Klara!“ betonte er.„Willſt du es lieben?“ „Wie ein eigenes!“ verſprach ſie. „Da bin ich wieder, Vater!“ rief der kleine Hellmut am Eingang der Laube.„Sie ſpielen nicht mehr!“ Hellborn zog ihn auf ſeinen Schoß. „Komm her, mein Sohn,“ ſagte er zu dem Knaben,„ich habe dir etwas zu erzählen— von einer neuen Mutter, die ich für dich gefunden habe!“ Hätte das ſüße neue Glück ſie nicht ſo ganz in Anſpruch genommen und für alles, was draußen vorging, gleichgültig gemacht, ſo wäre ihnen ohne Zweifel die Geſellſchaft an dem zuvor verlaſſenen runden Tiſche aufgefallen, die ſich immer ausgelaſſener und ungenierter benahm. „Alſo ein Anarchiſt biſt du geworden?“ wandte Graziella ſich eben wieder an Otto. „Das iſt die große Parole der neuen Zeit,“ erwiderte der Gefragte pathetiſch,„frei ſein von allem und das dischen —.———— Truck habe ausüben wollen. Im Endſtadium einer Ver⸗ handlung iſt das ein zum mindeſten höchſt inkorrek⸗ tes Handeln des Kontrahenten. Gleichzeitig wird aber von Frankreich aus der letzte Punkt der Beruhi⸗ gungsnote der„Kölniſchen Zeitung“ dementiert. In der Pariſer Preſſe, in der ſich am Donnerstag ein wirklich überzeugter und offenherziger Optimismus Geltung ver⸗ ſchaffte, wird nämlich gemeldet, daß alle ſtrittigen Punkte geregelt ſeien bis auf zwei. Die Punkte, die ſich noch in der Schwebe befänden, ſeien die Frage der Konſular⸗ gerichtsbarkeit und die der marokkaniſchen Schutzbefohle⸗ nen. In der franzöſiſchen Preſſe wird betont, daß Frank⸗ reich in beiden Grundfragen unter keinen Um⸗ ſtänden nachgeben könne noch werde. Ein fran⸗ zöſiſches Protektorat in Marokko ſei undenkbar, wenn Deutſchland das Recht habe, Marokkaner zu Schutzbe⸗ fohlenen zu machen, und ſie ſomit der franzöſiſchen Ge⸗ walt zu entziehen. Augenblicklich ſei man in der Wil⸗ helmſtraße in Berlin damit beſchäftigt, eine Formel zu finden, die im Prinzip die Beſeitigung der Kon⸗ ſulargerichtsbarkeit und der Schutzbefohlenen ausſpricht, aber gleichzeitig auch eine Uebergangsperiode ſchafft, die ſo lange dauern würde, bis die franzöſiſche Verwal⸗ tung und Juſtiz in Marokko zur Geltung gelangt fein werde. Von Franksveich aus wird alſo direkt dementiert, wie von Köln aus halbamtlich verbreitet worden iſt. Wenn man bedenkt, daß es auch erſt des franzöſiſchen Anſtoßes bedurfte, ehe man deutſch⸗offiziös zugab, daß ſich noch prinzipielle Fragen in der Schwebe befänden, ſo darf es nicht wunder nehmen, wenn man den aus dem deutſchen Auswärtigen Amte ſtammenden Notizen in Zu⸗ kunft mit Mißtrauen begegnet. Es ſcheint, als ob Herr v. Kiderlen⸗Waechter in ſeinen offiziöſen Auslaſſun⸗ gen viel zu viel Schönfärberei getrieben hat. Die zwei oder drei Tage, in denen die Verhandlungen zu Ende geführt ſein ſollten, werden ſich wohl noch ein wenig ſehr in die Länge ziehen. „Die Stimmung iſt günſtig!“ Die neueſte, offiziös ausſehende Mitteilung zum Marokkohandel ſieht alſo aus: Am Samstag wird dem franzöſiſchen Miniſterrate Cambons, des Geſandten in Berlin, Ge ſamtbericht zur Genehmigung vorliegen. Die Stimmung iſt günſtig. *** Der Kreuzer„Berlin“ befindet ſich entgegen anderen Meldungen ſeit dem 18. d. M. in Las Pal⸗ mas, wo er noch einige Tage verbleibt. Das Kanonen⸗ boot„Eber“ hat die„Berlin“ am 17. d. M. in Agadir abgelöſt. Der ſpaniſche Generalſtreik geſcheitert. „„Der für Donnerstag angekündigte ſpaniſche General⸗ ſtreik iſt ſowohl infolge der Energie der Regierung, welche zur Verhaftung der Arbeiterführer ſchritt, wie der Ab⸗ neigung der organiſierten Arbeiterſchaft gegen die anar⸗ chiſtiſchen Ruheſtörer geſcheitert. Selbſt in der Haupt⸗ ſtadt des Landes iſt es nur zu kleinen Teilausſtänden gekommen. Der Madrider Generalſtreik iſt auf wenige Kor⸗ porationen beſchränkt, namentlich auf die Mehrheit der Bauarbeiter und Droſchkenkutſcher. Es be⸗ ſtätigt ſich, daß die Syndikate in Bilbao die all⸗ gemeine Aufnahme der Arbeit beſchloſſen haben. Die ganze Streikbewegung gilt als nahezu beendet. In Madrid, wo berittene Abteilungen patronuillieren, herrſcht vollkommene Ruhe. Alle öffentlichen Betriebe funktio⸗ nieren normal. Der Eiſenbahnerſtreik in Irland. Generalſtreik. Die Führer der iriſchen Eiſenbahnangeſtellten haben Donnerstag den Generalansſtand proklamiert. Dieſe Er⸗ klärung kam durchaus unerwartet, und ihre Folgen ſind noch nicht zu überſehen. Während des ganzen Tages wur⸗ den die größten Anſtrengungen gemacht, eine Einigung herbeizuführen. Eine Anzahl Streikender überfiel Don⸗ nerstag das Haus eines Eiſenbahndirektors in Dub⸗ lin und ſchlug ſämtliche Fenſter und Türen ein. Dann zogen ſie vor das Haus eines Lokomotwführers, das ſie ebenfalls demolierten. Auf allen größeren Bahnhöfen wird Militär in Bereitſchaft gehalten. Tripolis. Italieniſche Eroberungsgelüſte. Die ſchöne Provinz Tripolis in Nordafrika liegt den Italienern ſo ſchön bequem an der Mittelmeer⸗ küſte gegenüber. Es iſt klar, daß dieſes Land auf die ita⸗ lieniſchen Eroberungsgelüſte ſchon lange einen belebenden Einfluß ausgeübt hat. Nachdem ſich die Italiener die Zu⸗ ſtimmung Englands und Frankreichs zur Beſitzergreifung dieſes Stückchens Erde durch allerlei Gefälligkeiten ge⸗ ſichert hatten, warten ſie auf einen Anlaß zur kriege⸗ riſchen Beſitzergreifung. Vorläufig iſt die Provinz Tri⸗ polis aber noch türkiſcher Beſitz, die letzte afrikaniſche Kolonie der Türkei, und die Türken werden ſich hüten, ihre letzte Kolonie ſo ohne weiteres herauszugeben. Wie die Türken Kreta verteidigt haben und zäh auch heute an dem Beſitz dieſes Inſellandes feſthalten trotz der grie⸗ chiſchen Anſprüche, ſo werden ſie auch Trivolis mit der 2 k;,——ſ— ͤ—— ꝑ ͤ——ͤͤç——————— Leben genießen, ſo lange wir können! Nach uns die Sündflut, das Kommende kümmert uns nicht!“ Elſa blickte ihren Geliebten fragend an: „Biſt du auch ein Anarchiſt?“ „Wenn du es verlangſt!“ rief Robert, bereits berauſcht, mit heiſerer Stimme.„Alles für einen Kuß von deinen Lippen!“ Und er wollte ſie umarmen und küſſen. Das Mädchen wehrte ihn ab. „Was fällt dir ein! Hier im öffentlichen Garten! Der Champagner muß dir zu Kopf geſtiegen ſein!“ „Ein Anarchiſt,“ fing Graziella wieder an,„das iſt ſo einer, der ſich von keinem beherrſchen laſſen will, nicht wahr?“ „Du, dann darfſt du kein Anarchiſt ſein!“ drohte Elſa Robert mit dem Finger. „Warum nicht?“ lachte dieſer. „Nein, ich leide es nicht!“ „Wenn ihr keine Herren mehr anerkennen wollt,“ ſtimmte Graziella ihr bei,„was ſoll da aus unſeren Pantoffeln werden?“ „Das iſt etwas anderes,“ meinte Otto galant,„dem ſchönen Geſchlecht ſind wir immer untertan!“ „Das heißt, ſolange es jung und ſchön iſt wie ihr!“ ſetzte Robert hinzu. „Dann will ich mir die Anarchie gefallen laſſen!“ meinte Graziella. „Sie lebe!“ rief Robert. Auch Otto ließ die beginnende Trunkenheit jede Vorſicht vergeſſen. „Und nieder mit allem, was ſich Geſetz und Recht nennt,“ rief er,„nieder mit allen Tyrannen!“ Während ſie klirrend die Gläſer zuſammenſtießen, unter⸗ hielten ſich in der benachbarten Laube die Förſtersleute und Frau Baumert noch immer ahnungslos mit dem Gendarm über den Deſerteur. „Es ſind auch nach anderen Seiten Leute ausgeſchickt,“ ſagte der Gendarm ſoeben,„der Telegraph hat geſpielt, die Polizei iſt überall benachrichtigt; über kurz oder lang muß er uns in die Hände fallen!“ „Vermutlich wird er eine Hafenſtadt zu erreichen ſuchen,“ meinte der Förſter,„und nach Amerika flüchten wollen. Dort⸗ hin läuft ja alles Geſindel.“ „Da entgeht er uns am wenigſten,“ verſetzte der Gendarm, „der Telegraph iſt ſchneller als er!“ „Aber wie wollen Sie ihn, ohne ja recht zu wiſſen, wie er ausſieht, denn eigentlich fangen?“ warf die Förſterin ein. „Auf die einfachſte Art von der Welt,“ antwortete der Ge⸗ fragte.„Die Hausſuchung in der Wohnung des Einjährigen lieferte der Behörde eine Photographie von ihm in die Hände, die vervielfältigt und an alle Gendarmen in der Umgegend verteilt wurde.“ „Ach, das möchte ich ſehen,“ rief Frau Baumert, wie ſo ein Deſerteur ausſieht!“ Der Gendarm griff in ſeinen Waffenrock. „Ich habe ſelbſt ein Exemplar bei mir!“ ſagte er.„Damit kann ich Ihnen alſo dienen!“ Frau Baumert hatte kaum einen Blick auf die Photographie geworfen, als ſie ſchreckenblaß zurückfuhr. „Aber— das— das iſt ja—“ „Wer?“ Auch die Förſterin blickte jetzt auf das Bild und alle Farbe wich ebenfalls aus ihrem Geſicht. „Mein Gott!“ entfuhr es ihr unwillkürlich. „Was habt ihr?“ fragte der Förſter verwundert. „Ach, Gott, die Ahnlichkeit!“ ſtammelte Frau Baumert. „Ja, nicht zu leugnen,— eine große Ahnlichkeit— mit— Die Förſterin konnte nicht weiter ſprechen. Lorenz Reiner riß ihr das Bild aus der Hand, ſah es an und ließ es wie vernichtet wieder aus der Hand fallen. „Hölle und Teufel, das iſt ja der Otto!“ ſchrie er.„Wie — wie kommen Sie zu dem Bilde da?“ fuhr er den überraſchten Gendarm an. Fortſetzung folgt.) 5 — Nerz . 2 ——TTT—————————— 3 R N D — 5 —— —— D N e r — — ———— ᷑¶ ¶ſ—— — — Waffe verteidigen den italieniſchen Eroberungsgelüſten gegenüber. 3 a 4 5 Begreiflicherweiſe haben die Nachrichten über die Rüſtungen Italiens zur Eroberung Tripolis ſowohl in Tripolis ſelbſt wie auch in Konſtantinopel eine gewaltige Erregung hervorgerufen. Die Bürgermeiſter, Ulemas, Scheichs, Notabeln von Tripolis ſandten an den türkiſchen Großweſir in Konſtantinopel eine Depeſche, in der die ſofortige Entſendung von Munition und Le⸗ bensmitteln für ein Jahr ſowie die Befeſtigung des Landes verlangt und die Hoffnung ausgedrückt wird, daß ſich das türkiſche Kabinett in keine Verhandlungen zur Gewährung von wirtſchaftlichen Privilegien an Ita⸗ liener einlaſſen werde. Die Bevölkerung wolle aber die diplomatiſche Aktion der Regierung nicht hemmen. In Konſtantinopel wurde ſofort nachts beim Groß⸗ weſir ein Miniſterrat abgehalten, welcher ſich auch mit Tripolis beſchäftigte und insbeſondere, wie ver⸗ lautet, über die militäriſche Organiſation in Tripoli⸗ tanien und die Ernennung des Stabschefs der dritten Armeeinſpektion, Achmed Fevzi, zum Militärkomman⸗ danten von Tripolis beriet. Das türkiſche Transportſchiff„Derna“ iſt mit einer Munitionslandung, angeblich auch mit Maſchi⸗ nengewehren, nach Tripolis abgegangen. Gerücht⸗ weiſe verlautet, daß das Schiff auch Saloniki und auch Smyrna anlaufen werde, um 500 Soldaten an Bord zu nehmen. Angeſichts dieſer Gegenrüſtungen der Türkei iſt es den Italienern ſchon etwas ſchwül geworden. Die italie⸗ miſche„Trivuna“ ſagt zu den Meldungen über Schiffs⸗ bewegungen, Konzentrierung von Truppen ſowie Kriegs⸗ amaterial und die Einberufung von Reſerveklaſſen, daß militäriſche Vorbereitungen von gewiſſer Wichtigkeit getroffen wurden, ſei außer Zwei⸗ fel, und daß dieſe ihren Grund in Tripolisfra⸗ gen hätten, ſei ebenſo ſicher. Aber dieſe Vorbereitungen dürften nicht kurzwegs als Beweis von Eroberungsab⸗ ſichten der Regierung hingeſtellt werden, ſondern es ſeien vielmehr—— Vorſichtsmaßregeln; wenn eine Situa⸗ tion wie die gegenwärtige ſich abzeichne, ſei es die erſte Pflicht der Regierung, alle Vorbereitungen zum Schutz der Würde und der Intereſſen des Landes wie auch der im Auslande wohnenden Bürger zu treffen und auf jede Even⸗ tualität vorbereitet zu ſein. Wie geſagt, wird ſich die Türkei hüten, den Ita⸗ lienern einen Anlaß zu einem„berechtigten“ Einſchrei⸗ ten in Tripolis zu geben. Wenn wirklich ein ſolcher Anlaß gefunden werden ſollte, ſo wird er ſicher vorher von dem italieniſchen Generalkonſul in Tripolis, der ſich dort gebärdet, als ſei er der Herr von Tripolis, provo⸗ ziert worden ſein. Wenn Italien wirklich rüſtet, ſo rüſtet es zu einem Kriege mit der Türkei. Dieſer aber könnte den Italienern unter Umſtänden ſchlecht be⸗ kommen, denn die Türken ſind ſchon jetzt in Tripolis militäriſch gut organiſiert. Italien wird es ſich wohl noch überlegen, ehe es um den Preis eines ſo wenig ausſichtsreichen Krieges den Verſuch der Eroberung der letzten Kolonie des Osmanenreiches macht. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 22. September. — Der Bundesrat wird ſeine Plenarſitzungen am 6. Oktober wieder aufnehmen. — Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Cam bon ſtattete Donnerstag abend dem engliſchen Botſchafter in Berlin einen Beſuch ab. Wahrſcheinlich wird es ſich um den Abſchluß des Marokkoabkommens gehandelt haben. * Eine franzöſiſche halbamtliche Auslegung zu den Marokkoverhandlungen. Das franzöſiſche halbamtliche „Telegraphenbureau, die„Agence Havas“, meldet in ſehr vorſichtigem Diplomatendeutſch über den Stand der Marokkoverhandlungen folgendes: Nachdem die geſtrige Unterredung zwiſchen dem Botſchafter Cambon und dem Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Waechter die Neigung Deutſch⸗ lands beſtätigt hat, den Boden einer endgiltigen Ver⸗ ſtändigung mit Frankreich über Marokko zu ſuchen, kann man der Anſicht ſein, daß nach Prüfung des deut⸗ ſchen Standpunktes, dem ſich die franzöſiſche Regierung in dieſen Tagen widmen will, und nach einer endgiltigen Ausarbeitung der vorliegenden Formel, ein Einverſtänd⸗ nis erzielt werden könne.— Nun iſt man ſo ſchlau wie vorher. Marokkoverhandlungen und Reichstagstagung. Man rechnet beſtimmt damit, daß die marokkaniſche Frage im engeren Sinne auf alle Fälle bis Ende September erledigt ſein werde. Dann kämen die Kompenſationen im Kongo an die Reihe, die etwa eine weitere Woche oder zehn Tage in Anſpruch neh⸗ men dürften, ſo daß der ganze Vertrag bis zum Zu⸗ ſammentritt des Reichstages fix und fertig wäre. Man zieht alle dieſe günſtig erſcheinenden Schlüſſe auch aus dem Umſtande, daß der Reichstag nicht ſchon, wie anfangs geplant, am 10., ſondern erſt am 17. Oktober zuſammentreten wird. Man glaubt, dieſe Verſchiebung habe mit Rückſicht auf das mutmaß⸗ liche Ende der Verhandlungen ſtattgefunden. :: Ein Stichwahlabkommen über Düſſeldorf? Das nationalliberale Organ in Düſſeldorf, die„Düſſeldorf. Ztg.“, ſchreibt: „Die Verſuche, dem Centrum den Düſſeldorfer Wahl⸗ kreis ohne Gegenleiſtung zu ſichern, werden ver⸗ geblich ſein.“ „Wie das„Berliner Tagebl.“ dazu erfährt, ſoll ein Bündnis über den Austauſch der Wahlkreiſe Düſſel⸗ dorf und Bochum⸗Gelſenkirchen für die kom⸗ menden Reichstagswahlen ſchon abgeſchloſſen ſein.— Die Demokratiſche Vereinigung erließ, wie nicht anders zu erwarten war, eine Stichwahlparole, die un⸗ bedingtes Eintreten, ſowie perſönliche Werbearbeit für den ſozialdemokratiſchen Kandidaten Haberland fordert. — Von anderer Seite wird gemeldet, daß die Na⸗ tionalliberalen die Parole auf ſtrengſte Wahl⸗ enthaltung ausgegeben haben. 0 Die engliſchen Offiziere in Emden freigelaſſen. Die beiden in Emden verhafteten engliſchen Offiziere ſind endgültig auf freien Fuß geſetzt worden. Da⸗ mit iſt natürlich nur bewieſen, daß man ihnen nichts nachweiſen konnte. Denn es iſt feſtgeſtellt, daß ſich die beiden auf Borkum aufgehalten und im Handelshafen in Emden photographiſche Aufnahmen gemacht haben. Eine Durchſuchung ihrer Jacht konnte nicht vorgenom⸗ men werden, da ſie ihre Zuſtimmung dazu nicht ge⸗ geben haben. Die Jacht ſegelt unter engliſcher Flagge. Es iſt jedenfalls auffällig, daß die beiden Offiziere in einer Zeit, in der, wie die engliſchen Blätter mel⸗ den, kein Offizier Urlaub bekommt, Urlaub erhalten haben, um eine„Vergnügungs“reiſe zu machen. )—( Bebels Nerpoſität. Wie die Jenaer Poſt⸗ verwaltung mitteilt, iſt kein für Bebel dort eingetroffenes Telegramm ihm vorenthalten worden. Das fragliche Te⸗ legramm iſt wahrſcheinlich verloren gegangen.— So klärt ſich alſo der Vorgang ganz harmlos auf. Ebenſo wird es mit der romantiſchen Verfolgungsgeſchichte durch Geheim⸗ poliziſten ſich verhalten. Heer und Marine. § Generaloberſt v. Pleſſen feierte Donnerstag unter großer Teilnahme in Potsdam ſein fünfzig jähriges Dienſtjubiläum. § Der Untergang des Unterſeebootes„u 3“. Der leitende Ingenieur des Unterſeebootes„U 3“, Marime⸗ ingenieur Iwen, wurde vom Kriegsgericht in Kiel von der Anklage, den Unfall des„U 3“ fahrläſſig herbeigeführt zu haben, freigeſprochen. 55 Europäiſches Ausland. Holland. 8 * In der holländiſchen Kammer haben die Sozialiſten am Donnerstag mit einer ſyſtematiſchen Obſtruktion be⸗ gonnen. Die Sozialiſten hatten in dieſen Tagen einen An⸗ trag geſtellt, eine Adreſſe an die Königin zu richten, in der ſie ihre Wünſche niedergelegt hatten. Da es in Holland nicht üblich iſt, eine Adreſſe an die Königin zu richten, wenn dieſe nicht ſelbſt die Kammer eröffnet hat, ſo wurde der ſozialdemokratiſche Antrag durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Deswegen begann die Sozialdemokratie am Donnerstag ihre Ob⸗ ſtruktion. Der Abgeordnete Schaper ſchlug vor, in den Kommiſſionen den Geſetzentwurf über die Alters⸗ und Invalidenverſicherung überhaupt nicht zu be⸗ raten, da er zwecklos ſei. Die Sozialiſten würden die Obſtruktion ſolange fortſetzen, bis die Rechte ihren Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung über die ſozia⸗ liſtiſche Adreſſe zurückgezogen hätte.— Das iſt ungefähr dieſelbe Politik, wie ſie die„Genoſſen“ in Deutſchland bei Beginn der Beratungen über die Reichsverſicherungs⸗ ordnung trieben. ö Deſterreich⸗ Ungarn. * In Wien ſcheint wieder Ruhe eingekehrt zu ſein. Am Donnerstag fand die Beiſetzung des bei den Teuerungsrevolten am Sonntag getöteten Arbeiters Prötzenbergers ſtatt. Die Polizei hatte ein großes Auf⸗ gebot dorthin beordert, das ſich aber als unnötig erwies. Die Beerdigung verlief ohne Störung. Frankreich. * Bei dem Anſchlag auf das franzöſiſche Panzerſchiff „Jean Bart“ in Breſt ſoll es ſich nicht um böswillige Abſicht, ſondern um ein Verſehen handeln. Durch einen unglücklichen Zufall ſoll das Unglück herbeigeführt worden ſein. Jedenfalls iſt die Sache höchſt verdächtig. Der Ma⸗ rineminiſter Delcaſſe will dem Stapellauf des Schiffes bei⸗ wohnen. Spanien. * Der revolutionäre Ausſtand in Spanien iſt end⸗ gültig erledigt. Miniſterpräſident Canalejas konnte dem Könige Donnerstag mitteilen, daß das Mißlingen des gro⸗ ßen Ausſtandes nicht nur einen Augenblickserfolg der Regierung bedeute, daß vielmehr begründete Ausſicht be⸗ ſtehe, der geſunde Sinn der arbeitenden Klaſſen im gan⸗ zen Königreich werde ſich fortan den Agitatoren abwenden, die zum Schaden der heimiſchen Induſtrie und der politiſchen Entwicklung des Landes in fremdem Auftrage tätig ſind. Canalejas genießt nach wie vor das unbedingte Vertrauen des Königs.— Der geſamte ſpaniſche Hof ſiedelt von San Sebaſtian nach Madrid über. ö 1 . f Aſien. Perſien. E Nachdem der in der Nähe von Täbris ſtehende Gegner der Machthaber in Perſien, Samad Khan, nunmehr ebenfalls geſchlagen iſt, trifft die Regierung Vorbereitungen, um auch den letzten noch in Nordperſien befindlichen Anhänger des Exſchahs Mohammed Ali, Sa⸗ lar ed Dauleh, zum Entſcheidungskampf zu zwin⸗ gen. Samad Khan iſt unter Zurücklaſſung von 100 Toten geflüchtet. Gegen Salar ed Dauleh werden dieſer Tage im Auftrage der Regierung Jephrem und Serdar Baha⸗ dur zum Entſcheidungskampfe ausrücken. Die Vorhut iſt ſchon nach Teheran abmarſchiert. Inzwiſchen ſucht Salar ed Dauleh durch Telegramme an das Parlament und das Kabinett ſich auch in Teheran Anhänger zu ſchaffen. Amerika. a Vereinigte Staaten. * Das Ende der Truſts ſcheint herangekommen zu ſein. Nach den vorliegenden Nachrichten bereiten der Stahl⸗, Zucker⸗ und andere Truſts infolge des Antitruſtgeſetzes ihre Auflöſung vor. Kanada. * Die Donnerstag in Kanada vollzogenen Parlaments⸗ wahlen haben mit einer vollſtändigen Niederlage des liberalen Kabinetts Laurier und einem glänzen⸗ den Erfolge der konſervativen Gegner des Gegen⸗ ſeitigkeitsvertrages mit den Vereinigten Staaten geendigt. Im nächſten Parlament werden die Konſervativen 21 Sitze mehr als im vorigen Jahre und ſomit die Ma⸗ jorität im Unterhauſe haben. Nach anderen Meldungen ſollen die Konſervativen ſogar 29 Sitze gewonnen haben. Die Niederlage der Regierung iſt alſo überwältigend. Aſien. China. * Die revolutionären Unruhen in Südchina dauern noch immer an. Vom 16. d. M. datierte Nachrichten aus Tſchengtu, die durch Sonderboten überbracht wurden, beſagen, daß die verhafteten Rädelsführer noch nicht hin⸗ gerichtet worden ſind, und daß die Fremden noch immer nicht die Stadt verlaſſen können. 2000 Aufſtändiſche ſollen gettöet ſein. Soziales. E Zwei Millionen verloren gegangene Arbeitstage. In den Berichten des Arbeitsblattes des engliſchen Han⸗ delsminiſteriums ſind intereſſante Ziffern, die Arbeiter⸗ bewegung im Auguſt betreffend, enthalten. Aus denſelben iſt folgendes erſichtlich: Anzahl der Arbeiterbewegungen 100 Zahl der an den Bewegungen beteiligten Arbeiter Zunahme im Vergleich zu Juli 1911 Durch Arbeiter verloren gegangene Ar⸗ beitstage 2 323 000 Die Erhöhung der Arbeitslöhne, die im Auguſt erzielt wurde, betrifft 228 600 Arbeiter, die eine Mehraus⸗ zahlung von beinahe 9400 Pfund Sterling pro Woche oder 488 800 Pfund Sterling pro Jahr ausmacht. Dar⸗ unter ſind 68 000 Transportarbeiter in London. An den Bewegungen waren beteiligt: 140 000 Eiſenbahnarbeiter, 78000 Dockarbeiter, Fuhrleute und andere Transportar⸗ beiter in London, 35 000 Dockarbeiter in Mancheſter, 2500 Tramangeſtellte in Glasgow und 1000 ſolche in Leeds. Von den 394 verſchiedenen Verbänden mit einer Mitgliederzahl von 769 367 waren 25 075 oder 3,3 Proz. Ende Auguſt 1911 unbeſchäftigt im Vergleich zu 2,9 Prozent Ende Juli 1911 und 4 Proz. Ende Auguſt 1910. Erdbeben in Zentral⸗ Amerika. In Zentral⸗-Amerika hat ſich wieder ein gewaltiges Erdbeben ereignet, deſſen Folgen vorläufig noch nicht zu überſehen ſind. Bisher liegt nur folgende Nachricht vor: Newyork, 22. September. Ein Erdbeben in Coſtarico zerſtörte Toro Garillo vollſtändig. Der Vul⸗ kan Poas iſt in Tätigkeit. Es wird für den Panama⸗ kanal gefürchtet. Das Innere von Coſtarica, dem ſüdlichſten der mittelamerikaniſchen Freiſtaaten, wird in ſüdöſtlicher Rich⸗ tung von zwei gewaltigen Gebirgsketten durchzogen, von denen die eine ſich von Kap Helena und dem Nicaragug⸗ ſee gegen die Punta Carreta richtet und jungvulkaniſch iſt, die andere alteruptive und kriſtalliniſche aber von der Oſtſeite der Nicoyabucht gegen die Chiriquilagune verläuft, um ſich an den Chiriquivulkan von Panama und die Kordilleren von Veraguga anzulehnen. Der erſteren gehören die Vulkane Oroſi(1585 Meter), Rin⸗ con de la Vieja, Miravalles(1432 Meter), Tenorio, Poas(2644 Meter), Irazu(3414 Meter) und Turialba (3325 Meter) an, von denen die drei letztgenannten noch eine ziemlich lebhafte Tätigkeit entfalten. Die Einwohner⸗ zahl von Coſtarica beträgt etwa 300000. Unter den 6840 Ausländern befinden ſich etwa 400 Deutſche. Aus Nah und Fern. — Weinheim, 22. Sept. Das Fabrikanweſen der Stuhlfabrik P. Vogler u. Co. ging um den Kaufpreis von 145 000 Mk., eiuſchließlich Maſchinen, an die offene Handels- geſellſchaft in Firma„Heidelberger Schulbankfabrik Grauer 5 e in Heidelberg“ über. Das Areal umfaßt über einen ektar. — Mannheim, 22. Sept. Der Privatmann Hugen⸗ ſchütz aus Darmſtadt, der am 4. Juli d. J. auf der Land- ſtraße bei Schwetzingen mit ſeinem Automobil das 5⸗jährige Töchterchen des Fuhrmanns Johann überfuhr und tötete, wurde vor der Strafkammer wegen fahrläſſiger Tötung zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Hier wurde der verheiratete Wagenwärtergehilfe Joſef Müch von Kaiſerslautern von einer Rangiermaſchine erfaßt und furchtbar zugerichtet. Er ſtarb im Diſtrikskrankenhauſe zu Kalſerslautern. Der Mann hinter- läßt eine Frau und 3 Kinder. — Worms, 22. Sept. Der 30 Jahre alte Buch- bindermeiſter Heel iſt etwa 15 Meter hoch vom Dach, wo er mit Arbeiten an einem Schornſtein beſchäftigt war, abgeſtürzt und hat ſich ſo ſchwere Verletzungen zugezogen, daß er in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht wurde. — Oppenheim, 22. Sept. Daß ein ganzes Dorf unter Kontrolle geſtellt wird, dürfte wohl nicht alle Tage vorkommen. Im benachbarten Ludwigshöhe kamen Trauben⸗ diebſtähle vor. Um die Täter ausfindig zu machen, vielleicht auch um weitere Diebſtähle zu verhindern, wurde durch die Ortsſchelle bekannt gegeben, daß jeder Einwohner, der nach 10 Uhr abends erſt nach Hauſe kommt, uachzuweiſen hat, wo er geweſen war. Dieſe Verfügung ſoll übrigens den ganz beſonderen Beifall des zarten Geſchlechts, ſoweit es verheiratet iſt, gefunden haben. * Eberſtadt, 22. Sept. Um einem hieſigen, in der Gegend um Nieder⸗Beerbach eine Jagd beſitzenden Fabrikanten einen Schabernack zu ſpielen, ſpannten einige Burſchen quer über die Chauſſee einen Strick, damit das Automobil dagegen laufen ſollte. Die Schutzſcheibe vor dem Chauffeurſitz zerbarſt und die Glasſplitter drangen dem Chauffeur ins Geſicht. Die Anzeige iſt erfolgt. — Darmſtadt, 22. Sept. Die Notbremſe. Große Unruhe bemächtigte ſich am Dienſtag der zahlreichen Paſſaglere, welche den um 2.30 Uhr nach Frankfurt fahrenden Ellzug benutzten, als der Zug unerwartet mit einem kurzen Ruck direkt auf der kleinen Halteſtelle Wixhauſen hielt. Zum großen Erſtaunen des ganzen Fahrperſonals, ſowie der Reiſenden entſtieg dem ſonſt nicht hier haltenden Eilzug eine 373 615 184 507 einfache Bauersfrau aus Wixhauſen, mit einem gut bepackten Als das Zugperſonal erregt auf ſte zu⸗ weißen Körbchen. ſtuͤrmte, ſtellte ſich heraus, daß ſie die Notbremſe ungeniert gezogen hatte, als ſie ſchon beim Elnfahren des Zuges in die Station merkte, daß der Zug durchfahren wollte. Sie war ſtatt in den 10 Minuten ſpäter abgehenden Perſonenzug in den auf demſelben Geleiſe abfahrenden Eilzug geſtiegen, muß aber ihren Irrtum gemerkt haben, als ſchon die erſte Station Arheilgen überfahren war, und um nicht nach Fraukfurt mit⸗ genommen zu werden, zog ſie in ihrer Unſchuld die Notleine und prompt hielt der Zug. Als ihr die Folgen mit Rückſicht auf den Koſtenpunkt klar gemacht wurden, brachte ſie zitternd kein Wort mehr hervor. Wenn die Strafe auch nicht allzu⸗ hoch ausfallen wird, dürfte ihr die teure Fahrt doch zeitlebens gedenken. * Pfungſtadt, 22. Sept. Ein ſchweres Automobil⸗ ungluͤck ereignete ſich Dienſtag nachmittag auf der Chauſſee zwiſchen Bickenbach und Pfungſtadt. Ein Automobil ſtürzte um, wobei einer der Inſaſſen getötet und der andere ſchwer verletzt wurde. ——9 a 9 5 ö f ö 7 1 1 0 U f f 0 4 0 1. U 4 50 0 5 9 ft. 05 l N 91 N ſie 0 zu g 5 ö 4 b 0 U 3 b E L an beben im Der Bu Janamg⸗ imeſen det pres von e Handels Ak GStauet über eigen in huge; ber Laub- q b ährig ae, wurde 1 eiten ttheltatete dun eher Er fuatb aun hinter alle Buh ich, wo kr giſünt aß er in t nurde, en Duf l Late Tauber „delaht ut ll ber nah 1 hat, 0 den ganz ſechthatet a u ber ahnten den gutt 1 ö Jerbanſ Geſth 0 ug, 1 Kah a Rut Zun 1 det 19 elne halten dt enler( 1 % ll 2 n 1— — Heidelberg, 22. Sept. Auf der Kleinſchmidt⸗ ſtraße kam das 3½ fährige Kind des Taglöhners Simon Süller, Römerſtraße 21 wohnhaft, unter das Fuhrwerk des Bierverlegers Rapp. Das Hinterrad des Wagens ging dem Kind über die Bruſt. Das Kind war ſofort tot. Aus Stadt und Land. * Ein fünfjähriges Mädchen von Spielgeführten zu Tode gemartert. In kindlichem Unverſtand und aus Luſt am Quälen haben in Niederdodeleben(Pro⸗ vinz Sachſen) zwei ſiebenjährige Knaben ein fünfjfähri⸗ ges Mädchen zu Tode gemartert. Sie ſpielten an einem Kartoffelfeuer. Im Scherz packten ſie das kleine Mäd⸗ chen und brachten es ſo nahe an die Glut, daß die Haut verſengen mußte. Das wiederholten ſie ſo oft, his das kleine Weſen, das jämmerlich ſchrie, ſtill wurde. Als Erwachſene hinzukamen, war die Haut am Körper in ſolchem Umfange verbrannt, daß die Kleine alsbald verſchied. i Automobilunfall in Thüringen. Zwiſchen Sens⸗ hauſen und Mehlis iſt ein Schleufinger Automobil in⸗ folge Verſagens der Steuerung gegen einen Chauſſee⸗ ſtein gefahren. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Eine junge Dame war ſofort tot, ihr Bräuti⸗ gam wurde ſchwer verletzt. Das Automobil iſt ſtark beſchädigt. ** Von einem Rehbock aufgeſpießt. Die ſechsjährige Tochter des Rentiers Behnke in Neuſtrelitz ſpielte im Tiergarten in der Nähe der Wildmeiſterwohnung. Plötz⸗ lich ſah der Vater der Kleinen einen Rehbock auf ſein Kind zueilen. Ehe er es verhindern konnte, hatte das Tier die Kleine aufgeſpießt und über ſich hinweggeſchleu⸗ dert. Das Kind iſt ſchwer verletzt, die Bauchhöhle iſt aufgeriſſen und die Eingeweide ſind beſchädigt. ** Wechſel in der Leitung des Norddeutſchen Lloyd. Der bisherige Leiter des Norddeutſchen Lloyd, Präſi⸗ dent Plate, tritt wegen eines Augenleidens am 1. Ok⸗ tober zurück; ſein Nachfolger wird Konſul Achelis ſein. Der Betriebsüberſchuß betrug im letzten Jahre 10 Milli⸗ onen gegenüber 9 Millionen im Vorjahre. f 22 Kühen das rechte Auge ausgeſtochen. Eine beſtialiſche Tat wurde bei dem Bauerngutsbeſitzer Karl Auguſtinski in Wymislaw verübt. Dort ſtach der 16⸗ jährige Hütejunge Kowalski 18 wertvollen Milchkühen und 4 Stücken Jungvieh das rechte Auge aus. Ob die Tiere erhalten werden können, erſcheint fraglich. K. verübte die Tat aus Rache. 5 * Ein blutiges Eiferſuchtsdrama hat ſich am Mitt⸗ woch in Wien im Stadtteil Faboriten abgeſpielt. In einem Hauſe wohnte der 24 jährige Hilfsarbeiter Körbler mit ſeiner Geliebten. Sie hatten vier Kinder. Der Mann glaubte in letzter Zeit, Grund zur Eiferſucht zu haben, und verfolgte ſeine Geliebte. Am Mittwoch kam es zu einem Streit, bei dem Körbler ſeine Geliebte und zwei ſeiner Kinder mit einem Revolver ſehr ſchwer verwundete und ſich darauf ſelbſt er⸗ ſchoß. * Das zerſprungene Geſchützverſchlußſtück. Von den bei dem Unglück auf dem franzöſiſchen Panzerkreuzer „Gloire“ verletzten Perſonen ſind noch zwei ge⸗ ſtorben. Die Geſamtzahl der Toten betrügt dem⸗ nach ſieben. i Mord in einem Pariſer Kabarett. In der Don⸗ nerstag Nacht erſchoß in dem auf dem Montmartre ge⸗ legenen Kabarett„Lapin Aſile“ ein Fremder den Sohn des Beſitzers und verletzte die Büfettdame ſchwer durch mehrere Revolverſchüſſe. Dann entfloh der Mör⸗ der und entkam mit ſeiner Geliebten im Dunkel der Nacht. Das Motiv der Tat iſt noch völlig im Dunkel gehüllt. Das Kabarett, in dem der Mord geſchah, führte früher den bezeichnenden Namen„Die Mörderkneipe“. * Ein offen ſtehendes Gefängnis in der Türkei. In Monaſtir entflohen 25 Gefangene aus einer offen ſtehenden Tür des Gefängniſſes. Die ſieben Gendarmen des Gefängniſſes merkten die Flucht zu ſpät und feuerten hinter den Flüchtlingen her, ohne ſie jedoch zu treffen. n Geſtändnis eines Raubmörders. Der in Kett⸗ wig in Weſtfalen verhaftete Mörder der Witwe Weber aus Sennheim, der Tagelöhner Adolf, legte Donners⸗ tag ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Nach ſeiner Aus⸗ ſage ſchlug er der Frau mit einem Hammer den Schädel ein. Nachdem er die Kaſſe beraubt hatte, hörte er beim Weggehen Frau Weber ſtöhnen. Er verſetzte ihr jetzt mit einem Tranchiermeſſer mehrere Stiche, bis ſie tot war. Dann fuhr er über Mülhauſen und Erſtein nach Kettwig, wo er bereits eine Stunde nach ſeiner Ankunft verhaftet wurde. Bei ſeiner Vernehmung am Tatorte hatte die Polizei alle Mühe, Adolf vor der Menge zu ſchützen. ** Ein neuer Tizian gefunden? Ein Kunſthändler hatte in Glasgow(England) für 10000 Mark ein altes Bild gekauft. Als es abgekratzt und gereinigt wurde, ſtellte es ſich heraus, daß es ein Werk Tizians ſei, das den König Karl von Spanien darſtellt. Das Gemälde wurde der ſpaniſchen Regierung für 1,4 Mill. Mark zum Kauf angeboten. * Die Aufſehen erregende Verhaftung des angeb⸗ lichen Offiziers in Swinemünde ſtellt ſich nicht als Spionagefall heraus. Der Verhaftete iſt der Leutnant Buſſe vom 2. Pionierbataillon in Stettin, deſſen Dienſt⸗ entlaſſung bevorſteht. Die Verhaftung erfolgte wegen dienſtlicher Vergehen. * Zwölf Arbeiter verbrannt. Aus Campina in Rumänien wird gemeldet, daß dort eine Petroleum⸗ grube in Brand geriet. 12 Arbeiter, darunter ein Oeſterreicher, wurden als halb verkohlte Leichen zu⸗ tage geſchafft, acht andere erlitten ſchwere Brandwunden. * In den Keller geſtürzt. Nach einer Meldung aus Bordeiloſchane in Rumänien ſaß dort eine aus ſieben Perſonen beſtehende Familie beim Mittag⸗ eſſen, als der Fußboden einſtürzte und alle in den Keller fielen. Vier von ihnen zog man als Leichen aus den Trümmern, die drei anderen lebten noch, aber ihr Zuſtand iſt hoffnungslos. Furchtbares Exploſionsunglück. In Montiazeri bei Brescia in Italien iſt die Exploſipſtofffabrik des früheren Botſchafters in Konſtantinopel Marquis Impe⸗ riali, die einen neuen Sprengſtoff„Imperialite“, der angeblich völlig gefahrlos ſein ſollte, herſtellte, in die Luft geflogen. Fünf Arbeiter wurden in Stücke geriſſen und ſechzeyn Perſonen, darunter auch der Be⸗ ſitzer, ſchwer verwundet. Die Exploſion wurde kilometerweit gehört. Eine Familie von ſechs Perſonen ermordet. Wie aus Newyork berichtet wird, fand man in einem Hauſe in Colorado Springs eine Familie von ſechs Per⸗ ſonen ermordet vor. Die Köpfe der Getöteten waren von dem Rumpfe getrennt, ihre Körper wieſen zahl⸗ reiche Meſſerſtiche auf. Der Mörder, ein Arbeiter, der bei der Familie lange in Stellung ſich befand, iſt bereits verhaftet worden. ** Das Sonnenbad des Miniſterprüſidenten. Der ehemalige holländiſche Miniſterpräſident Dr. Kupper hat Donnerstag durch ein Sonnenbad in Brüfſel Aer⸗ gernis erregt. Er zeigte ſich vollſtändig entkleidet an den Fenſtern eines Brüſſeler Hotels. Der Vorfall erregte überall großes Aufſehen. Kuyper wurde von der Po⸗ lizei feſtgeſtellt. ** Der Temperuturſturz in Nord⸗ und Südtirol iſt ungeheuer. In der Nähe des Grenzortes Füßen fand man den Webermeiſter Popp aus Nordtirol er⸗ froren auf. In Vielgereut(Südtirol) wurde ein Nachtwächter namens Reuſe vom Blitz erſchlagen. * Unter Schlammaſſen des Veſuvs begraben. Durch schweren Gewitterregen wurden vom Veſuv gewaltige Aſchenmaſſen heruntergeſpült, die beſonders viele Gär⸗ ten in und bei Reſina überſchwemmten. Die Straßen Reſinas ſind unter Schlammaſſen verſchwun⸗ den. Viele Bewohner flohen aus ihren Wohnungen ins Rathaus. Mehrere Häuſer ſtürzten ein. Sachs Perſonen wurden getötet. Der Bahnverkehr nach Neapel iſt unterbrochen. * Drohende Hungersnot auf den Philippinen. Durch die Mißernte droht den Philippinen eine Hungersnot. Die Regierung kauft Reis aus Rangoon zu freier Ver⸗ teilung an die Bevölkerung. i * Erhöhung der Bierpreiſe in Wien. Die Wiener Bierbrauereien laſſen vom 1. Oktober ab eine allge⸗ meine Erhöhung der Bierpreiſe um zwei bis drei Kronen pro Hektoliter eintreten. ** Exploſion einer Unterſeemiene. Bei einem hef⸗ tigen Gewitter, das über Rochefort und Umge⸗ gend niederging, wurde eine im Hafen von Rochefort liegende Unterſeemiene zur Entzündung und Exploſion gebracht. Man glaubt, daß der Blitz in einen der Zuleitungsdrähte der Mine eingeſchlagen hat. Glücklicherweiſe lag kein Schiff in der Nähe, ſo daß kein Schaden angerichtet wurde. »Eine gefährliche Gegend für Schauſpieler. Nach Tirnowo kam dieſer Tage eine Bande von etwa 60 Bauern, die des Abends das Stadttheater beſuchten. Das Stück, das aufgeführt wurde, gefiel ihnen, aber daß der Held umgebracht wurde, regte ſie ſo auf, daß ſie den„Mörder“ nach der Aus⸗ führung beim Ausgang des Theaters abfingen und der⸗ artig ſchlugen, daß er in den letzten Zügen liegt. ** Die Schwiegermutter im Schweineſtall einge⸗ mauert. In Kolg hatte der Landmann Peter Pribie nach dem Tode ſeiner Frau die Schwiegermutter, die bei ihm blieb und die er hätte erhalten müſſen, in den Schweineſtall eingemauert. Die alte Frau ve⸗ getierte dort drei Jahre, bis ein Sohn von ihr, der in Moskau lebt, dieſer Tage zu Beſuch kam und ſie im Schweineſtall fand. Die Frau war zum Skelett abgemagert und blind geworden. Pribie wurde verhaftet. ** Tragödie einer preußiſchen Hofſchauſpielerin. Das talentvolle Mitglied der Königlichen Hofbühne in Kaſſel, die Schauſpielerin Fräul. Iffland, hat ſich Montag vormittag kurz nach 11 Uhr in der Karls⸗ aue links von der Reitallee eine ſchwere Schuß⸗ wunde in die linke Bruſtſeite unter dem Herzen beigebracht. Ihr Zuſtand gilt als ſehr ernſt. Aus aufgefundenen Briefen geht hervor, daß der Be⸗ weggrund zur Tat Liebeskummer geweſen iſt. ** Brand in einem Seebade. Am Dienstag früh kurz nach 8 Uhr brach in Weſterland ein Feuer in der Oſtermannſchen Strandhalle aus, wodurch in kurzer Zeit alle nördlich gelegenen Strandhallen ein Raub der Fan wurden. Der Schaden beträgt etwa 200 000 tark. Eine verbrannte Oderbrücke. Am Montag abend 2212 Uhr brannte in Schwedt die 272 Meter lange Oderbrücke zur Hälfte nieder, die daneben liegende Lie⸗ bigſche Badeanſtalt wurde ein Raub der Flammen. Man vermutet Brandſtiftung. Ein ſcharfer Revolverſchuß bei einer Bühnenauf⸗ führung. Bei dem Fahnenweihfeſt des Jugendvereins in Königshütte(Oberſchleſien) wurde von Dilettan⸗ ten das Schauſpiel„Das vierte Gebot“ aufgeführt. Wäh⸗ rend der Aufführung hatte ein Darſteller Schüſſe abzu⸗ geben. Sonderbarerweiſe bediente er ſich hierzu eines ſcharfgeladenen Revolvers, den er in der Rich⸗ tung des Platzes, auf dem die Muſikkapelle ſaß, abfeuerte. Dabei erhielt der Muſiker Wollmann einen Schuß in den Kopf. Die Vorſtellung wurde ſofort abgebrochen. An dem Aufkommen des Verletzten wird gezweifelt. .. Verghaftung eines bayeriſchen Grafen. Kurz nach ſeiner Ankunft aus London wurde in einem Hotel der baheriſche Graf Maximilian Montgelas in Bielitz ver⸗ haftet. Die Feſtnahme erfolgte auf Anzeige des Grafen Stanislaus Plater aus Poſen, der den Grafen beſchuldigt, ihn durch Falſchſpiel um 40000 Kronen betrogen zu haben. Man bringt dieſe Angelegenheit mit der Wolff⸗Metternich-⸗ Affäre in Zuſammenhang. „* In einen 40 Meter hohen Schornſtein hinabge⸗ ſtürzt. In Erbesdorf(Sachſen) ſtürzte ein Maurer, der auf dem 40 Meter hohen Schornſtein der Tafelglas⸗ hütte Reparaturarbeiten ausführte, infolge Betäubung 17 1 ausſtrömende Gaſe nach innen ab und wurde ge⸗ tötet. „* Raubmord in einem hannoverſchen Dorf. Im Dorfe Misburg in der Provinz Hannover wurde am Montag die Leiche des 22 jährigen Handelsſchülers Becher aus Hannover mit einer Wunde im Kopfe aufgefunden. Ter Tote iſt aller Wahrſcheinlichkeit nach ermordet worden. Seine Uhr und das Portemonnaie fehlten. Von dem Täter fehlt jede Spur. . Verunglückte Fiſcher. Aus Memel wird gemeldet: Ein am Montag früh mit den Fiſchern Heinrich, Michel und Johann Jaudzims zum Flunderfang in See gegange⸗ ner Motorkutter„Bommelswitter“ iſt geken⸗ tert und aeſunken. Von den Inſaſſen ſind Heinrich und Michel Jaudzims ertrunken. Das Unglück iſt darauf n daß der Kutter zu wenig Ballaſt an Bord hatte. ** Beim Fiſchen mit Torpedos getötet. Zwei Ser⸗ geanten eines im Glatzer Hafen ankernden Minenbootes wollten mit Torpedos fiſchen. ie Exploſion tötete beide. ** Schiffsunglück bei Kronſtadt. Die ruſſiſche Jacht „Bureveſtnik“, die einem Induſtriellen, namens Hindwig, gehört, iſt bei Kronſtadt geſcheitert. Der Vater des Beſitzers, ſeine Frau und zwei Gäſte ſind ertrun⸗ ken. Die anderen Perſonen wurden durch den Dampfer „Zara“ gerettet. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Zwei Berliner Kriminalbeamte verhafteten in einem Gaſthofe in Königswinter am Rhein einen 40 jäh⸗ rigen Heiratsſchwindler und deſſen Freundin. Die älteſte Einwohnerin von Haag, Frau Lens, ſtarb im Alter von 101 Jahren. Sie hatte, als ſie vor einigen Wochen auf einen Stuhl geklettert und hinabgeſtürzt war, einen Beinbruch erlitten. Ediſon hat der Mutter des Knaben, den ſein Auto in Lauf bei Nürnberg überfahren und getötet hatte, vie r⸗ hundert Mark überwieſen. Der Kanzleirat Neumeyer vom Oberlandesgericht in Bamberg wurde wegen Unterſchlagung amtlicher Gelder im Betrage von 14000 Mark verhaftet. Der ſpaniſche Panzerkreuzer„Cataluna“ iſt in der Bucht von Yazanem, nahe Kap Tres Forcas(Nord⸗ marokko) aufgelaufen, wurde nach ſpäteren Meldun⸗ gen aber wieder flottgemacht. Der bekannte Hamburger Tierimporteur Karl Ha⸗ genbeck iſt vom Kaiſer zum preußiſchen Kommerzienrat ernannt worden. Der Luftpoſtdienſt in England iſt ſchon wieder eingeſtellt worden. Gerichtsſaal. A Ein Marineoberleutnant, der Rekrutengelder unter⸗ ſchlägt. Das Kriegsgericht der erſten Marine⸗Inſpektion in Kiel verurteilte den Oberleutnant zur See Wi⸗ ſotzki zur Dienſtentlaſſung und zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. Wiſotzki ſollte 975 Mark Rekrutengelder auf der Sparkaſſe hinterlegen. Er ver⸗ brauchte aber das Geld für ſich, fälſchte eine Zinſenab⸗ rechnung und erſtattete bei ſeinem Vorgeſetzten eine falſche Meldung. l 4 4. Ein gefährlicher Schwindler, Das Landgericht in Nürnberg hat den Konzertunternehmer Ehrenfried Dittmar zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. D. hatte im Juli in ſüddeutſchen Zeitungen Inſerate er⸗ laſſen, wonach er zwei Kinder gegen je 4000 Mark Er⸗ ziehungsbeitrag zur Adoption zu vergeben hatte, und da⸗ mit etwa hundert Perſonen durch Erhebung der Auskunftsgebühren zu prellen verſucht. 0 — Marktbericht. g Sc ckenheim, 20. Sept. Der geſtrige Eewelns⸗ markt war mit 143 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 100 Stuck zum Preiſe von 8—14 M. verkouſt wurden. o des Cartofſen verſchiedene Sorten liefert in nur guter Qualität, in Waggonla⸗ dungen und Stückgut zum billig⸗ ſten Tagespreis Max Kleeblatt Seligenfladt,(Heſſen) Telefon Nr. 4. Juſtitut Woltz Ilmenau i. Thür. Einj., Fähnr., Prim.-Abitur.-(Ex.) Schnell, ſicher. Vr. frei. Geld barlehn, ohne Bürg. zu günſtig. Bedingungen, auch Ratenabzahlg. giebt A. Antrop, Berlin NO 18, Werneuchenerſtr. 1. Rückporto. Mace Süpptu 2 Würfel für 2-3 eller Damen-RKleiderstoffe schwarz u. barbig sowie Herren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. 5% oder Rabattmarken. F 25 1 N-jAhr. Praxle! abe been Nervenschwäche Mervenzerrtttung ea, So Aohezus dohleobtekraakz lolea, Haarkrank- 38* ralg aarkrank „ bob alt Fülle, bohandeft alt—.— Erfolge ohne—— 50 arzueilos durch 4 Natur- und elektrisches Lichtheilverfahren elrtrrele Kräuterkuren d. Elektretberaphle be ee Direktor Heinrich Schäfer Lichtheil- institut El 8 ek im 3 tron nur M 3,3, Mannheim 2 dem fostaurant zum„Wuden Mann“. aden: tiglich von 9—12 und 2—9 Uur abends 8 Sonntags von 12 bur. 1 er bare Arfolge. Hunderte Dankschreiben. Dameabedlenung d. Frau Rosa Sebädfer 25 Avile Preles. Prosp. grat. Fel. 4320 Evt., er. 4 bedeut. lust ityt am Plate Ausführliche Broschüre gratis. Blasen- und 8 e.. 8 Rheumatismus, Bekanntmachung. Dienstag, den 26. September 1911, vor- mittags 8 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier: 1. das Ohmetgras⸗Erträgnis der Gemeindewieſe(VII. und XI. Abteilung, Hlrtenwieſe, Maſtlache und Schlotlache, losweiſe, verſchledene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Ge⸗ nußzeit in Pacht an die Meiſtbietenden, 3. das Anfahren von ca. 200 ebm. Bruchabfall in den Lampertheimerweg losweiſe an den wenigſtnehmenden, verſteigert. Viernheim, den 21. September. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. D Bekanntmachung. Sonntag, den 24. September 1911, morgens ½6 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr, ſowie der Pflichtmannſchaft ſtatt. Es werden daher ſämtliche Mitglieder der Pflichtfeuer⸗ wehr aufgefordert, an dieſer Uebung teilzunehmen und ſich zu dieſem Zwecke um die genannte Zeit pünktlich am Rathauſe einzufinden. Unentſchuldigtes Fernbleiben von der Uebung wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 21. September 1911. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Freiwillige Feuerwehr. 5 Kommenden Sonntag, den 24. d. Mts., 5 morgens halb 6 Uhr bei günſtiger Witterung 1 Uebung der Freiwilligen Wehr und der Pflichtmannſchaft. Signal 5 Uhr. Das Kommando. Kath. Mäuner⸗Verein Viernheim. Sonntag, den 24. September, nachm. halb 4 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Bezirks⸗Verſammlung für die Vereine Viernheim, Lampertheim und Gernsheim ſtatt. Als Redner ſind gewonnen die Herren Geueral⸗ ſekretär L. Diehl und Arbeiterſekretär Knoll, beide von Mainz. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder wird gebeten. Auch alle Mitglieder des hieſigen Katholiſchen Arbeiter- Vereins ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Mariniſche Jünglings⸗Sodalität Viernheim. Sonntag, den 24. September, morgens halb 8 Uhr General-Kommunion. Die Einladung zu derſelben iſt in die Kirche mit · zubringen und beim Hinausgehen an der linken Seiteupforte abzugeben. Alle Sodalen ſowie auch die verehrten H. H. Ehren⸗ mitglieder werden zu reger Beteiligung frdl. eingeladen. Der Präſes. Bensheimer Gewerbeschule. Zklassige Bau- und Malerschule. g Anfang des Unterrichts am 2. November, vormittags 8 Uhr. ö Vorbereitungskursus zur Meisterprüfung. Eröffnung am 5. November, 10 Uhr. = Nähere Auskunft durch die Direktion. ————— ˙]— pK. F 2 * Kommenden Sonntag, den 24. Septbr., abends 8 Uhr 2 Roß, zu Ehren der zum Militär einrückenden Mit⸗ glieder, ſeinen dies jährigen Rekruten⸗ Abſchieds⸗Ball verbunden mit turneriſchen Auf⸗ führungen, Stabübungen und Pyramideubau, ſowie unter gefl. Mitwirkung der berühmten humo⸗ riſtiſch. Geſellſchaft, Carmen“. Hierzu laden wir die verehrlichen M nebſt Angehörigen ſowte Freunde und Gönner böfl. ein. Der Vorſtand. NB. Die Mitglieder werden höflichſt er ſucht, ihre geſtifteten Gegenſtände bis längſtens Sonntag nachmittag 1 Uhr im Vereinslokal Gaſthaus 8 zum weißen Roß abgeben zu wollen. 2 —— 7—— W eee ENUM N NN 2 — * Turn- Gesellschaft„Jahn“ 0 6 * veranſtaltet der Verein iw Gaſthaus z. weißen 0 Ausflug nach dem Odenwald ——— Ein aper Jug mit guter Schulbildung findet in meiner Buch- druckerei Lehrstelle bei sofortiger Bezahlung. Wilh. Bingener Viernheim. Ausgiebigkeit Ich empfehle: la. weisse KeTnseifer 30.29 Schmierseſfe Ia, Kolbe Schmierseifg. 22 Seifen und Wasch-Mittel Gute Kernseife schont die Wäsche; sie ist deshalb neben den modernen Waschmitteln für die praktische sparsame Hausfrau unentbehrlich.— Meine prima Kernseife ist unverfälschte Qualitätsseife mit ca. 63% Fettgehalt in frischem Zustand, wobei der Harzgehalt auf ca. 3% beschränkt bleibt.— Der hohe Fettgehalt verbirgt grosse Wasch- und Reinigungskraft bei starker as Gute ist billig. 2 Ia. golbe Kernseiferr 28.27 liefere ich das Beste, was die Fabriken herstellen. Ich garantiere für ca. 40% Fettgehalt und reine ungefüllte und unbeschwerte Ware. Meine Schmier- seifen sind daher bei weitem ausgiebiger als minder- wertige Fabrikate, welche oft nur 28 bis 300% Fett- gehalt aufweisen. MeineSchmierseife ist deshalb billig! Ia. weisss Schmisrsefferr 24, —— Sunlichtseife 25 Flammerscife 15 Magikseife 18 Lederhandlung Karl Kamm Mannheim F 3, 17, Ecke Empfehle prima Sohlleder, sowie Kernspangen und Abfall- Thompson, Flammer, Luhn, Gioth, Wöllner, Lessive, * 5 0 Seffenpulver Pnönix, Veilchenpulver, Bazarpulver. „Persil, Machs allein, Ding an sich, Moderne Waschmittel„Osonit, Seifix, Waschall. — stücke zum Sohlen u. Flecken. Schuhmacher-Artikel, Dreifüsse, i 8 Neu aufgenommen:„Vim“ Putz- ll. Scheuer mittel per Dose 25 5 Schäfte, Gummiabsätze. e nlge Preise Fettlaugenmehl 8 Pf. Grosse deutsche Fabrik landw. Waschblau Maschinen sucht l. allen grösseren Chlorkalk Orten, b. hoh. Eink.(Proviſion) tüchtige Agente —— an die Expedition d. Blattes. Crémestärke Crystallsoda Waschbürsten 20-35 Wurzelbürsten 25-42 Schrubber 15-60 Pig. Reisstärke Buügelkohlen Lucia Glühstoff Scheibenwachs e dbhann Schreiber r ⁊ v Verſteigerungs-Anzeige. Dienstag, den 26. September l. Js., nach- mittags 2 Uhr werden durch den Unterzeichneten: 2 Kühe im Rathaus zu Viernheim zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert. Lampertheim, den 22 September 1911. Nickel Stellvertreter des Gerichts vollziebers Roſt in Lampertheim. Jch bin bei Grossherzogl. Ober- landesgericht Darmstadt als Rechtsanwalt zugelassen. Dr. Hans Hofmann, gechtsanwalt Büro: Darmstadt, Hügelstrasse 37, Fernsprecher Nr. 1736. Mein Büro befindet sich von heute an Hügelstrasse 37. Fernsprecher Nr. 1736. 55 Rechtsanwalt bei Geissner, Grossh. Landgericht. Darmstadt, den 14. Sept. 1911. Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. Sonntag, den 24. September Abfahrt punkt 1 Uhr vom Lokal. Der Sports⸗Anzug iſt anzulegen. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorſtand. — 2 Atelier für moderne nee und l Vergrösserungsanstalt 8 2 5 2 9 8 H. Oeser, Weinheim Hauptstrasse 77, Telephon 249 2 Aur 3 Cage r, Um Güswerk bireus W. Althoff Samstag, den 23. September, abends 8½ Uhr Grosse Eröffnungs- Vorstellung Sonntag, den 24. September 2 Vorstellungen nachmittags 4 Ur und abends 8 Uhr Montag, den 25. September, abends 8% Uhr unniderrufſen A bschieds vorstellung Erſtklaſſiges Inſtitut! Eine Schauſtellung wert meilenweit zu wandern. 3000 Perſonen faſſend. Vorzügliches Künſtlerperſonal! 35 Pferde! Eigene elektriſche Lichtanlage. Hier noch nie geſehenes Programm. Attraktion 1. Ranges! Adeline Clerson und Partner. Spring- und Fahrschule geritten von Frl. Alma Althoff Herr Direktor W. Althoff jr. mit seinen grossartigen Massen- Frelneits-Dressuren; 6 Oldenburger Rappen, 4 ſchwediſche Falben, 5 Schottländer Ponys, ferner verſchiedene Einzeldreſſuren, Apportier⸗, Spring⸗ und Steigepferde, meiſt ungariſcher Raſſe. Mil. RO VAL, Parforcerreiterin Mr. CHARLES, bester englischer Schulreiter, mit ſeinen beiden Schulpferden: Ung. Fuchshengſt„Rheingold“ u.„Hermann“ aus dem Zweibrücker Staaksgeſtüt; bis jetzt das einzige Pferd, welches dieſe Gangart macht. Ganze und halbe Pieretten auf 2 Beinen. Galopp wird auf drei Beinen ausgeführt. Vorzügliche Clowns und Auguste Eine Episode aus Wildwest à la Bufallo Bill. Ein Ueberfall von Indianern auf eine Farm. Grosse Panlomine. Enorm billige Preise. Loge 2.00 Mk., Sperrsitz 1.50 Mk., 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 75 Pfg., Gallerie 40 pfg. Kinder zahlen nachmittags auf allen Plätzen halbe Preise. f Den geehrten Herrſchaften zeige dieſes Jahr, daß ich mit einem großen Koſtenaufwand und durchaus neuen Künſtlern etwas Außergewöhnlicheb biete. Achtungsvoll W. Althoff. 42 9 1 0 9 Nur ein Paket Persil genügt, auch für ein ziemlich großes Quantum Wäsche. Kein weiterer Zusatz von Seile u. Waschpulver nötig; spart Zeit, Arbeit und Geld und gibt blendend. Wäsche bei nur einmaligem/-e stündigem Kochen. Erhältlich nur in Original-Paketen. N 3 8 liefert erstklassige Arbeiten zu mãssigen Preisen. 1* N EMEE EK 4 2 9 0.8 Sk 10 OR. 1 5 ö 5 einige Fabrikenten auc er weltberühmten A ausvarüige Aufnahmen ohne Preisaufschlag. f— 8 2 le 902 1 SSS o 1 * Ee dae —— Gottesdienſt⸗Oronung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Houutag, ven 24. September his einſchl. Samſlag, den enrramtliche Mittellung 30. September.(rehdruch verboten. In der neuen Kirche: 1/7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. ½10 Uhr Hochamt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung für die Jung⸗ frauen-Kongregation. 4 Uhr Verſammlung des Arbeiterinnenvereins. In der alten Kirche: ½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1., ½7 Uhr 2. S.-A. für Katharina Weidner geb. Effler. Dienſtag: 6 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Weidner geb. Effler. ½7 Uhr beſt. S.-A. für Johann Nik. Kalt, Ehefrau Anna Maria geb. Mandel, Söhne Michael und Adam und Angehörige. Mittwoch: 6 Uhr beſt. J.-G. für Friedrich Binninger, Ehefrau Anna Marta geb. Beikert, Tochter Margaretha und beiderſ. Großeltern. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Johannes Alter, Ehefrau Marg. geb. Badner und beiderſ. Eltern. Donnerſtag: /46 Uhr beſt. S.⸗A. für Jakob Buſalt 1., Ehefrau Anna Maria geb. Pfenning, Tochter Anna und Anverwandte. 7/7 Uhr beſt. E.⸗A. für das 7 Schulkind Elis. Knapp. Freitag: ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Johannes Knapp, Ehe⸗ frau Kath. geb. Winkler, Schwiegerſohn Adam Heibel und Angehörige. zugleich: geſt. hl. Meſſe für Franz Jakob Renner und Angehörige. Samſtag: 6 Uhr beſt. Br.-⸗A. zu Ehren der hl. Familie für Bugert und Effler. 5 27 Uhr beſt. Br.-A. zu Ehren der hl. Familie für Ehrhardt und Hukele. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein und am Dienstag und Donnerſtag bet den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Montag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Cäcilia Knapp geb. Englert, Eltern, Geſchwiſter und Peter Knapp. l Mittwoch: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Georg Kinſcherf und Ehefrau Agnes. Donnerſtag: ½6 Uhr geſt. S.⸗A. für Wilhelm Roos, Ehefrau Marg. geb. Hofmann, Sohn und Eltern. Samſtag: ½6 Uhr geſt. S.A. für Franz Weidver, Ehe ⸗ frau Marg geb. Niebler, für Michael, Margaretha und Anna Maria Weidner. Am nächſten Sonntag wird das Roſenkranzfeſt gefeiert und iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrer Roth. Beicht Samſtag 2 Uhr. Verkündete: 1. Adam Lederle und Philippine Schüßler 2tenmal. 2. Johannes Bauer und Eliſabeth Künzler 2tenmal. 3. Ernſt Nübling aus Freiburg, S. v. Guſtav Nübling u. ſ. Ehefrau Chriſtine geb. Buder und Maria Schmitt, T. v. 1 Heinrich Schmitt u. ſ. Ehefrau Barbara geb. Fleiſchmann Itenmal. 4. Heinrich Weidner 2., Witwer und Anna Maria Bugert, T. v. Jakob Bugert 4. u. ſ. Ehefrau Magdalena geb. Kiß Itenmal. f Stelen Bingang e 3 22 4 1 sSGajson-Weuheiten Flleidensloffen, Domen- u. Kinder- Honteftion, Baoumwoſſeuoren, Putz-, Weigtooren u. Husch Spee, Nbtolluns: Gardinen, Teppichs und Betten. Bllligs Preise 15 Gu Be νανν Louis Landauer, Mansfeim Hut-Geschäft Adler Ecke Lorscher- u. Waldstr. empfiehlt in bekannt beſter Quali⸗ tät und billigen Preiſen:: Hüte, Mützen, Krawatten, Begenſthitut, Slücke, Krünze, Sterbekleider, Honguelts 1 — fe e, 4 cle Ulle J Jedem Paket Schneesternwolle ſiegen Strick- u. Häkelanleitung und Mustervorlagen gratis bei zur Selbstanfertigung von Sportkleidung ür Erwachsene und Kinder! ternwoll Strumpf. Soekengarne Lind die besten und im Tragen die billigsten! f Deugsqneſſen verden auf Vuds Tretter unter der Auteige genannt. Farnwoll-Spinnerei, Altona-Bahrenfeld. In Viernheim zu haben bei: Mich. Koob J., Louisenstr.; Oskar Schäfer, Lorscherstr. Haggg Stcicte Es gibt nur ein Drüentner's 0 Vonzüglichste Schuhcreèeme Schutzmarꝶe Haminfeger. verbraucher erhaſten Wer. volle Geschenke. All. Fabrikant 2 Carl Ceniner, Göppingen. Zur Herbst- Saison empfehle ich mein gut ſortiertes Lager in den modernſten Herren- u. Knaben-Filzhüten ſowie die neueſten Facons steifen Hüte, Zylinder- und Klapphüte. Alle Sorten Herren⸗ und Kuaben· Mützen zu den billigſten Konkurrenzpreiſen. Adam Klee, Hutgeſchäft. 2 Bringe mein reichhaltiges Zahle Lager in 1 N fuͤr ge⸗ brauchte öbel, getragene Toten-Bouquetts] tb 8 6. e. Peter Benz, Korbmacher in Erinnerung. Auch Annaſtraße 22. habe ich prachtvolle 1 1 SGG 1 1 Zahn- Atelier u . Jos. Weissenberger 2. f 8 Künstl. Zahnersatz, Zahnziehen, Plombieren 15 Zahnreinigen, Nervtöten ete. 8 Künstliche Zühne schon von 2.50 M. an Reparaturen von 1.80 Mk. an innerhalb weniger Stunden. Bin berechtigt auf Kosten sämtlicher aus- Emil Fischer, Viernheim Nr. 281 Rathausstrasse Mr. 28 (im Hause des Herrn val. Hofmann) offeriert Herren- u. Damenkleiderstoffe S Neuheiten 1911012 nebst sämtl. Manufaktur-Waren zu äusserst billig st gestellten Preisen. pueuof des Ine nul dope leder Einkauf sehr lohnend! e er kraftige, fleiſchige, 1 W̃ ſchwere Schweine auf⸗ ztehen will, muß ihrem Futter regelmäßig M. Brockmanns Zwerg ⸗ Marke, den echten Nährſalzfutterkalk m. Drogen, beimiſchen. Große Erfolge! Zu Fabrikpreiſen in Ori⸗ ginal-Packungen zu haben bei E. Richter, Floradrogerie Alle Sorten Herd⸗ u. Ofen⸗ Ringe hat preiswert abzugeben Alfred Lublin. Kränze, Sterbe⸗Kleider und Bouquetts empfehlt in großer Auswahl zu den billigſten Preiſen Nikolaus Brechtel 4. Lorſcherſtraße Nr. 11. Kartoffeln! Verkaufe von heute Kartoffeln 10 Pfd. 55 Pfg. Zentner billiger. Jak. Helfrich Palm- Bouquetts für Erwachſene auf Lager. Philipp Lahres. cb EBER Rees. OK.. 1 * 4 Empfehle: Oheater-Anzeiger. drinn Wirſng⸗, Bot. Spielplan des Großh. Hof. und National Theaters in J. Weißkrant Zwiebel, Mannheim. f f Sonntag, 24. Sept. Donnerſtag, 28. Sept. 7 ½ Uhr. Sonntag, 1. Okt.„Hoffmanns Erzählungen.“ Anfang 7 Uhr. „Oberon.“ „Fidelio.“ Hohe Preiſe. Anf. 8 Uhr. Hohe Preiſe. Anfang Hohe Preiſe Neues Theater. Sonntag, 24. Sept.„Im weißen Rößl.“ Auf. 7½ Uhr. Sonntag, 1. Okt. Schauspiel. Anfang 8 Uhr. Zitronenpreſſer, Fliegengläſer, Einmachgläſer, Gläſer, Taſſen, Likörſervice, Waſſerſervice, Weinſervice, gierſervice, Kaffeeſervice. Ferner alle Sorten Glas- und Porzellau-Waren vom einfachſten bis zum feinſten. Holz-, Korb- und SSS r ale Sorten Obst, Juelſchen p. Itr.7 N. Fortoſſel ie Benner b. deutend billiger. Georg Dewald 3. Steinſtraße 26. Altes Eiſen Kupfer Blei Meſſing Zink Hürſtenwaren. Brautleute beſte Gelegenheit zu ihren Einkäufen. f Jakob Beyer, Rathausstrasse 38. Zinn ö Lumpen kauft zu den böchſten Tages⸗ preiſen Alfred Lublin. Den Mina Theatinerstrasse 47. a NO ER A DHHNHI GHR ris N N Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Offenlegung der Wählerliſten für die Wahlen zum XXXV. Landtag betr. Die Wählerliſten der Gemeinde Viernheim für die Wahl eines Abgeordneten zur Zweiten Kammer der Stände liegt von Donnerstag, den 14. September ds. Is. bis Mittwoch, den 27 September ds. Is., beide Tage einſchließlich, vormittags von 8 Uhr bis 12 Uhr und nachmittags von 2 Uhr bis 5 Uhr auf dem Bürgermeiſterei- Büro zu Viernheim zu jedermanns Einſicht offen. Während dieſer Friſt können Elnwendungen gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Wählerliſte ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei der Bürgermeiſterei erhoben werden. Berechtigt zur Erhebungen von Einwendungen ſind alle männlichen Perſonen, die zur Zeit der Wahl— d. i. am 3. Nowember 1911— das 25. Lebensjahr zurückgelegt und innerhalb deß Wahlkreiſes ihren Wohnſitz haben und zwar bezüglich aller Eintragungen in die Wählerliſte. Wer die Eintragung eines Wahlers verlangt, muß für dleſen den Nachweis erbringen, daß er 1. am 3. November 1911 das 25. Lebensjahr zurück- gelegt hat, 2. am 3. November 1911 wenigſtens drei Jahre im Großherzogtum wohnt und ein Jahr die heſſiſche Staatsangehörigkeit beſitzt und 3. ſeit Anfang des Rechnungsjahres 1911 zu einer direkten Staats⸗ oder Gemeindeſteuer herangezogen iſt, oder zu den in Art. 6 Abſ. 2 des Geſetzes vom 3. Juni 1911, die Landſtände betreffend, genannten Perſonen gehort. Werden dieſe Nachweiſe, als welche Geburtsſchein, Staatsangehörigkeitsausweis, Anmeldungsbeſcheinigung, Steuer⸗ zettel uſw. dienen können, bis zum Ablaufe der Reklamations⸗ friſt nicht oder nicht vollſtändig vorgelegt, ſo bleibt die Ein⸗ wendung unberückſichtigt. Viernheim, den 9. September 1911 Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Die Ausführung des Tabakſteuergeſetzes. Wir machen die Tabakpflanzer unſerer Gemeinde darauf aufmerkſam, daß die Tabakpflanzen innerhalb 10 Tagen nach dem Abblatten für die Fabrikation unbrauchbar zu machen ſind. Betr.: Betr. Den Beſuch Heppenheim. Die landwirtſchaftliche Winterſchule in Heppenheim wird am Montag, den 6. November ds. Is, vormittags halb 11 Uhr wieder eröffnet. Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die beſſere Vorbildung der jungen Landwirte für ihren Beruf in unſerer Zeit unerläßlich iſt. Den Schülern wird in der landwirtſchaſtlichen Winter- ſchule eine weitgehende Ausbildung zu teil und kann der Be⸗ ſuch dieſer Anſtalt durch junge Leute, welche ſich dem land- wirtſchaftlichen Berufe zu widmen beabſichtigen, nur ſehr empfohlen werden. Die Landwirte unſeren Gemeinde machen wir auf die Vorteile einer gediegenen Fachbildung ihrer; Söhne beſonders aufmerkſam Zum Beſuche der landwirtkſchaftlichen Winterſchule kommen hanptſächlich junge Leute von 15 bis 18 Jahren in Betracht. Wir machen noch beſonders dar auf aufmerkſam, daß auch den Söhnen wenig bemittelter Landwirte der Schulbeſuch ermöglicht werden kann, indem ſolchen jungen Leuten Zuſchüſſe zu den Koſten des Beſuchs der Schule gewährt werden können. Diejenigen Landwirte unſerer Gemeinde, welche von der der landwirtſchaftlichen Winterſchule Rad-Sport Germania Viernheim. Sonntag, 24. d. Mts. vorm. 10 Uhr Vorstands-Sitzung im Gaſthaus zum Haltepunkt. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Drei-Zimmer⸗ Wohnung nebſt Küche per ſofort geſucht. Offerten an die Expedition d. Blattes erbeten. Wohnung zu vermieten Albert Ebert Waſſerſtr. 29. Kartoffel von einem Acker ſind zu verkaufen. Näheres zu erfragen bei Jakob Werle am Haltepunkt. Entlaufen eine weiße Gaus. Um Rückgabe bittet Gg. Mich. Belz. eife Milchschweine hat zu verkaufen Adam Weidner Weinheimerſtr. 51. Tapeten! Naturell-Tapeten von 10 f an Gold- Tapeten 3 in den schönsten und neuesten Muſtern Man verlange koſtenfrei Muſterbuch Rr. 425 Gebrüder r Aegler, Lüneburg. pfma Limburge-Käs Pfd. 46 Pfg. Jak. Beyer, Rathausſtr. Offeriere: prima flaſchenreifen Pp ⁰Ü 0 rabsteine u. Grabefnfassungon Mü Massen- Anfertigung bin ich in der Lage, sämtliche Waren äusserst billig abzugeben. sauber, fachmännisch ausgeführt Grosse Hügelsteine von 30 Mk. an V lndersteine von 18 Mx. an brabeinfassungen, grosse,(hell Granit) von 15 Ik. an brabeinfassungen, grosse,(rot u. grau) von 10 Mk. an Kindereinfassungen weiss v. 7 Mk. an, rot v. 5 ME an Neu hinzugelegt habe ich epa aus Natursteinen(wie Marmor. Syenit und Granit) und! pliziertesten Ausführungen. jefere solche von den einfachsten bis zu den kom- Bin daher in der Lage, sämtl. Ankerckneen - Rechnung zu tragen.— Ferner empfehle sämtliche Steinhauer-Arbeiten in Kunsstein(scharrirt und wie 3 zu Neubauten resp. Umbau benötigt werden und liefere Philipp Sax, Grabstein-Lager: 5 - AZu konkurrenzlos billigen Preisen. Dee Bringe meine grosse Auswahl in empfehlende Erinnerung liefere Tosse Grabsteine(Kunst ranit 0 Keunsthran on 48 Mk. an Hochachtend! Erstes Viernheimer Kunststein geschäft Viernheim(Bismarck- und Luisenstrasse), Bürstadt Flockenbach n Heddesheim. Kraut wird in meinem Hauſe eingeſchnitten. Jakob Helfrich, Neubauſtr. fur fiosengartenstrasse 22. Konkurrenzlos billig! Agleg. Schlafzimmer pol. und eiche mit gtür. Spiegel- schrank, prima Qualität Mk. 280. Mk. 380 ebenso Spiegelschrank Mk. 88.— fein pol. Vertiko. Mk. 42 Diwan auf Federn gearbeiter Mk. 46.— Bad. Holzindustrie Obst- Wein: per Liter im Fass 25 Pig. „„flaschenweis 30„„ Beſtellungen nimmt entgegen Brechtel, Ankerwirt u. Adam Brechtel l. Luisenstrasse. ſo günſtigen Gelegenheit zur Ausbildung ihrer Söhne Gebrauch machen wollen, werden erſucht, uns dies bis 25. ds. Mis. mitzuteilen. Auch ſind wir zu jeder weiteren Auskunft gerne bereit. N Viernheim, den 16. September 1911. ain. r Viernheim. wein. ö Für Mülitärpflichtige halte eine große Auswahl vorſchriftsmäßiger Militär⸗Sliefel in allen Preislagen auf Lager. Empfehle ferner einen großen Poſten gute und beterdate Damen-Stiefel pro Paar 5 Mk. ſowie alle anderen Schuhwaren zu enorm billigen Preiſen. Bitte meine Schaufenſter⸗Auslagen zu beachten Hochachtend! G. V. Hoock l., Wasserstr. Strichwolle in größter Auswahl und in allen Preislagen i ſowie in beſter Qualität empfiehlt Hans Schumacher, Sour. Rabatt⸗Marken! Rabatt⸗Marken! ö g Kartoffel 10 Pfo. 55 Pfg. NMikol. Werle Selbſteingemachtes g Sauerkraut Rotkraut per Kopf 38 Pfg. Hügelſtraße. Sie Süchen gut passende, sehr kleidsame Kragen? Sie finden dieselben in guten Qualitäten, bester Ausführung, nur in dem als billig weit bekannten Sport- u. Herrenartikel- Spezial- Geschäft von J. Künnerir. 167 Mannheim Breitestr. (nicht mehr am Marktplatz) Kurz-, Weiss-, Wollwaren Reche Posener MANNHREIN e, Masi 32. Flecbreg mes. n. trockene Schuppenflechis Skroph. Ekzem, Hautausschläge, offene Füge Nenschiden, Beingeschwüre, Ader. beine, böse Finger, alte Wunden ind oft sehr hartnäckig; wer bisher vergeblich hoffia heilt zu werden, mache noch einen ertuch mit der bestens bewükrten Rino-Salbe ktrei von schidl. Bestandteilen. Dose Mark 1, 15 u. 2,28. bankschreiben gehen täglich el. Nur echt in e weiß- grün- rot und mit Firma Schubert Co., Weinböhla- Dread en. Füuschungen weise man rurũck. A. haben in den Apotheken Friſche Eier Stück 6, 7 u. 8 Pfg. Sössrahmtafoſbutter Litronen Ste. ö pf. mpfiehlt Jakob Beyer! Rathansſt aße A Taulende ne Naucher 6 9 empfehl. mem. garant. unge- ſchweſelt., des- halb sehr bekömml. u. gesunden Tabak. I Tabakspfelfe um- bonſſ zu 8 Pfd. meiner berühmten Tabake ſranko gegen Dachn. 154 Bitte anzugeben, ob 1 nebenſtehende Ge- jundheitspfeiſe oder elne reichgeſchnitzte Holzpfeiſe oder eine lapge Pf. erwünſcht. 8 Pfd. Forſtertabaß m. Pf. 4.25 „ Vaſtorentabak„ 5 „ Jagd⸗Kanaſter„ holt. Kanaſter„ „Franf. Kanaſter„ Kaiſerblätter 13 5⁰ 8 8„ 8 * E. Köller, Bruchsal Fäbrik. Weltruf.(Raden). N Bekannt reelle, gute Bedlenun Sprechstunden: ooo oοοοοοοοοοο οοh Druckarbeiten? in einfacher und moderner . Ausführung für den privaten u. geschäftliche Verkehr sowie für Vereinsbedar fertigt an die Buchdruckerei Wil. ingener Viernheim, Rathausstrasse 19. dog οο ooo Bitte ausschneiden u. aufbewahren! . Veraversand O Mannheim D 4, 2 Telephon 1416.2 eee von Fahrradpneumalik. 2 Unübertroffene Qualitäten A Konkurrenzlose Preise Man überzeuge sich durch kleine Probestellung Postkarte genügt— Verpackung frei ooοοοοοο 0 Luft- Garantie M. intel Schl. Gelegenheitsposten 1.75 1.50 5 R. Record. 5 S Monate 2.75 2.25 Ideal 6 Monate 3.75 250 ideal Extra 9 Monate 4.00 2.75 Speziaſſtät Extra 12 Monate 4.75 3.00 N Prima 12 Monate 5.50 3.50 Extra Prima 15 Monate 6.40 4.00 Gebirgsmäntel In Gebirgsmänteln sind wir ganz bes. lei stungsfähig Record 3 Monate Garantie Mantel 3.75 Ideal 6 Monate Garantie Mantel 5.50 1 Ideal Extra 9 Monate Garantie Mantel 6.00 Prima 12 Monate Garantie Mantel 7 00 0 Extra Prim. 15 Monate Garantie Mantel 800 10 Fahrräder von Mk. 46.— an Spezialität: Extraleichte ftennmaschinen E Ausführl. Preisliste gras! N Philipp Lorenz, Denis empfiehlt sich in Zahnbehandlung in allen vorkommenden Fällen wie: Zahnziehen, Zahnplombieren, Anfertigen von Gebissen in Kautschuk und Metallarbeit, Stiftzähnen, Wurzeler- krankung eto. Bin berechtigt für sämtliche auswärtige Kassen die Zahnbehandlung zu übernehmen. Sonntags, Mittwochs und Samstags von morgens 8 bis abends 9 Uhr, Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von nach- mittags 2 Uhr ab. XXXXXXXTCOTCO COCCO —. 222 1705 *