Piernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen N. 1.14 vierteljährlich. [Ternſprech Nr. 20 dieruheimer Viernheimer Zeitung GHeſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen: Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäfts telle: „Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Rathausſtraße Nr. 19. 8 Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 0 Gegründet 1364 ig. Nr. 11 55 Krieg um ein Stüccchen Afrika. b Nie blüht der Weizen der Senſationsberichterſtatter ſo, wie zurzeit eines Krieges. So hat denn auch der von Italien in ſolch provozierender Weiſe vom Zaun ge⸗ brochene Krieg um Tripolis einen Wuſt von Nachrichten hervorgebracht, den man mit einem Fragezeichen kom⸗ mentieren muß. Es iſt erklärlich, daß die meiſten Nach⸗ richten, die vom Kriegsſchauplatze kommen, unzuverläſſig und zum Teil direkt unrichtig ſind. Jede der beiden kriegführenden Parteien hat ein Intereſſe daran, daß ihre Operationen zu Waſſer und zu Lande ſo lange wie möglich der anderen Partei geheim bleiben. Beſonders in Italien herrſchte ſchon von Beginn des Tripolis⸗ konfliktes an eine außerordentlich ſtrenge Zenſur, ſo daß die meiſten Nachrichten über die Trivolisfrage über Paris und London gehen mußten. Was bis jetzt auf dem Kriegsſchauplatze oder beſſer auf den Kriegsſchauplätzen paſſiert iſt, iſt gering. Feſt ſteht: die italieniſche Flotte liegt vor Tripolis vor Anker, ein Bombardement hat aber trotz der ſchon verſchiedentlich verbreiteten Nachrichten noch nicht ſtatt⸗ gefunden. Am Samstag war Befehl zu einem ſolchen Bom⸗ bardement gegeben worden, der Befehl iſt aber anſchei⸗ nend zurückgezogen worden; auch die Meldung von der Landung italieniſcher Truppen in Tripolis iſt dem⸗ nach unrichtig. 6 Das einzige Gefecht, das ſich bis jetzt ab⸗ geſpielt hat, iſt die Seeſchlacht bei Preveſa. Dort fanden Zuſammenſtöße eines italieniſchen Kreuzergeſchwaders mit einer türkiſchen Torpedobootsflottille ſtatt. Bei dem erſten Zuſammenſtoß wurde ein türkiſches Torpedoboot vernichtet, ein anderes entfloh, wurde aber ſpäter auch gefechtsunfähig. Der zweite Zuſammenſtoß fand am Samstag abend ſtatt; es wird darüber berichtet: Die türkiſche Torpedoflotte erneuerte Samstag den Verſuch, die Blockierung von Preveſa zu durch⸗ brechen, um italieniſcheKüſtenplätze beunruhigen zu können. Die italieniſchen Torpedojäger radiotelegraphierten die Bewegung der Türken an den Herzog der Abruzzen. Dieſer befahl, ſie in größtmöglichſter Entfernung von der Küſte in den Grund zu bohren. Es gelang den italie⸗ niſchen Torpedojägern, die türkiſche Torpedo ⸗ flotte, die mit Volldampf fuhr, einzukreiſen. Dieſe verſuchte nun, von Preveſa abgeſchnitten, ſüdwärts zu entkommen. Nun eröffneten„Artigliere“ und„Co⸗ razziere“ das Feuer auf die türkiſchen Torpedojäger. Auf einem explodierte die Pulverkammer, und wenige Minuten ſpäter ſank das Schiff. Es gelang, eine Anzahl türkiſcher Matroſen zu retten. Die Türken hatten das Feuer reſultatlos erwidert. Inzwiſchen ent⸗ deckte der Torpedojäger„Alpino“ bei einer nördlichen Rekognoſzierungsfahrt einen unter griechiſcher Flagge auf Preveſa zufahrenden Dampfer. Er wurde angehalten und als ein türkiſches Transportſchiff mit Truppen, Waffen und Munition beſchlaanahmt. Den anderen türki⸗ * 2 2 7 rer Donnerstag, den 5. Oktober 1911. ſchen Torvedos gelang es, Preveſa wieder zu erreichen. Dieſe beiden Gefechte ſind die einzigen, von denen bisher einwandfrei feſtſteht, daß ſie ſtattgefunden haben. Wie groß die Verluſte an Menſchenleben dabei waren, wird noch nicht gemeldet, doch dürften ſie nicht erheblich ſein. Die Nachricht, daß die Italiener in dem an der Weſtküſte Albaniens gelegenen Hafen Preveſa Truppen gelandet hätten, wird ebenfalls dementiert. Wie es mit dem Hauptteil der türkiſchen Flotte. der übrigens neben den Torpedobooten nur aus zwei von Deutſchland gekauften Linienſchiffen und zwei Kreuzern beſteht. ſteht, darüber läßt ſich aus den vorliegenden Nachrichten noch nicht volle Klarheit gewinnen. Es war ein Gerücht verbreitet, daß dieſer Hauptteil der türki⸗ ſchen Flotte in den Dardanellen und in Chios mit der italieniſchen Flotte zuſammengeſtoßen ſei, doch haben dieſe Nachrichten bis jetzt keine Beſtätigung gefunden. In Kon⸗ ſtantinopel herrſcht aber noch dauernd die größte Be⸗ ſorgnis um dieſen Hauptteil der Flotte, da man nicht weiß, ob es den Italienern doch gelingen wird, ihn ab⸗ zufangen. Die Senſationsmeldung von dem Einmarſch der Tür⸗ ken in Theſſalien und von der Uebertragung des Krieges nach Griechenland wird ebenfalls demen⸗ tiert. Am Sonntag kam eine Meldung von einer Mo⸗ biliſierung Oeſterreichs⸗Ungarns, der aber auch der Widerruf auf dem Fuße folgte. Die Italiener beſtreiten weiter die Abſicht, den Kriegs⸗ ſchauplatz auf die europäiſche Türkei auszedehnen, jedoch ſoll die Blockade der Küfſte von Tripolis und Cyrenaika von der tuneſiſchen bis zur ägyptiſchen Küſte beſchloſſene Sache ſein. i 5 Für uns Deutſche beſonders erfreulich iſt die Nach⸗ richt, daß Deutſchland auf Wunſch der Türkei auch den chutz der Türken in Italien übernommen hat. Hierdurch iſt ein wirkſames Gegengewicht geſchaffen gegen Konflikte, die ſich aus dem Schutz der Italiener in der „Türkei. den Deutſchland, wie berichtet, auch auf Wunſch ſchon übernommen hatte, ergeben könnte. R Eine Vermittelung der Großmächte? Auf den Notſchrei, den die Türkei an die Groß⸗ mächte um Vermittelung erlaſſen hat, ſollen die Groß⸗ mächte ablehnend geantwortet haben. Von anderer Seite wird gemeldet, daß ein Vermittelungsverſuch gemacht werden ſolle, wenn die Italiener in Tripolis gelandet ſeien. Nach der„Köln. 84g.“, die meiſt amtlich inſpirierte Ausführungen bringt, ſoll die Möglichkeit einer Be⸗ grenzung oder Einſchränkung des Krieges gegeben ſein Die Türkei werde anerkennen, daß auf die Dauer ein erfolgreicher Krieg um Tripolis nicht zu führen ſei, und aus dieſer Tatſache dürfte man ſchließen, daß ſich binnen kurzem für eine Vermittelung zwiſchen den kriegführen⸗ den Parteien eine brauchbare Unterlage bieten werde. Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 44(Nachdruck verboten.) „Er iſt wie ein Kind,“ dachte ſie laut vor ſich hin, während die alten runzeligen Hände ſich geſchäftig rührten.„An der alten Büchſe hängt er, als ob ſie ein Heiligtum wäre. Und immer geladen muß ſie ſein,— weiß der Himmel, warum. Ach, er will es noch immer nicht wahr haben, daß ſie ihn penſioniert haben, er füblt ſich noch immer als Förſter! Wenn nur das Trinken nicht wäre! Früher hätte er niemals daran gedacht, aber das Unglück mit den Kindern hat ihn dazu ge⸗ bracht. Wenn er ſich nur mit Klara verſöhnen wollte! Die beiden Menſchen ſollen ja ſo gut miteinander leben, wie die Schwägerin ſagt, wenn es auch ein ſeltſames, ungewöhnliches Leben ſein mag, das ich nicht führen möchte. Gern hätte ich ſie einmal aufgeſucht, aber das litte der Lorenz ja nicht, und wenn ich heimlich ginge und er's erführe, müßte ich am Ende auch noch aus dem Hauſe. Ach, Gott, was ſoll nur noch aus dem allen werden! Jetzt heißt es hungern und darben! Er verzichtet lieber aufs Brot als auf den Schnaps!“ Sie nahm die Flinte auf und betrachtete ſie. „Schließlich wird er ſie doch noch hergeben müſſen, die alte Büchſe,“ ſprach ſie weiter. Sie lauſchte plötzlich und blickte nach der Wand hin. „Die Uhr geht nicht mehr! Es iſt als ob ſie wüßte, daß ſie hier in der Wohnung nicht weiter gehen ſoll! Aber ich kann es nicht haben, ſeit jener Stunde, da Otto geboren ward!“ Sie ſetzte ſich einen Augenblick ermüdet nieder und faltete, in Erinnerung verſunken, die Hände im Schoß. „Es war wie heute, die Dämmerung legte ſich auf die Welt.“ Sie blickte nach der Uhr hinüber.„Sonderbar, es iſt dieſelbe Stunde, ſieben Uhr, wie damals und damals blieb auch die Uhr plötzlich ſtehen; es war mir, als habe das Herz meines Kindes zu ſchlagen aufgehört. Ein tödlicher Schreck befiel mich. 27. Jahrgang. Grüße— Schüſſee Wie ſchon erwähnt, herrſcht in Italien eine unge⸗ heuer ſcharfe Depeſchenzenſur, die nur Nachrichten durch⸗ läßt, die den Kriegsruhm des glorreichen Italiens ver⸗ künden. Daher kommt es auch, daß alle Nachrichten von „Siegen“ der Italiener zu berichten wiſſen. In Wirk⸗ lichkeit ſoll es damit recht windig ausſehen. So ſoll die erſte Seeſchlacht von Preveſa nur deshalb für die Ita⸗ liener ſo günſtig abgelaufen ſein, weil die„beſiegken“ türkiſchen Torpedos von dem Beſtehen des Kriegs⸗ zuſtandes zwiſchen der Türkei und Italien noch keine Ahnung hatten. Die italieniſchen Kano⸗ nenſchüſſe ſollen die Antwort auf türkiſche Flag⸗ gengrüße geweſen ſein, die die ahnungsloſen türki⸗ ſchen Schiffe beim Herannahen der italieniſchen gaben. Ein ſolcher„Sieg“ iſt allerdings kaum wert, in irgend ein Heldenbuch eingetragen zu werden. ***ñ Ein Attentat auf den türkiſchen Sultan? Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Die offi⸗ ziellen Berichte über einen ungeſtörten Verlauf des letzten Selamlik entſprachen nicht der Wahrheit. Vielmehr ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Ein Al ba⸗ ner durchbrach plötzlich den Abſperrungsgürtel und ſtürzte auf den Sultan zu, als er aus dem Wa⸗ gen ſtieg. Die in der Nähe befindlichen Würdenträ⸗ ger umringten ſofort den Sultan, weil ſie ein Atten⸗ tat befürchteten. Die Polizei behauptet, daß der Mann nur eine Bittſchrift habe überreichen wollen. *** Der Friede in Ausſicht? Trotzdem die Mächte ausdrücklich vorläufig eine Vermittlungsaktion abgelehnt haben, ſpricht man auch jetzt in Italien ſchon vom Frieden. In Rom erhält ſich mit Hartnäckigkeit das Gerücht, daß Deutſchland ver⸗ ſucht, den Abſchluß des Friedens der Türkei mit Italien zu vermitteln. Die Wahrſcheinlichkeit eines baldi⸗ gen Endes der Feindſeligkeiten iſt nach einem Telegramm. das bemerkenswerterweiſe die italieniſche Depe⸗ ſchezenſur ungehindert paſſiert, auch ſchon erheblich geſtiegen. Tie kriegeriſchen Operationen können wohl noch einige Tage weitergehen, doch iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß gewiſſe Mächte, unter ihnen Deutſch⸗ land, ihre Vermittelung anbieten werden, die, wie man in Rom annimmt, die Türkei ſich beeilen wird. anzunehmen, und die Italien gewiß nicht ablehnen wird. nachdem es die Okkupation vorgenommen und Genugtu⸗ ung für das militäriſche Preſtige Italiens erreicht hat. Der deutſche Kaiſer ſoll an die türkiſche Regie⸗ rung auf die Bitte um Vermittelung folgende Antwort haben geben laſſen: „Der erſte Vermittlungsverſuch der deut⸗ ſchen Regierung in Rom hat leider keinen Erfolg Seitdem müſſen alle Uhren um mich gehen.“ Sie erhob ſich, ſtieg auf einen Stuhl und ſetzte die Uhr wieder in Gang.„Sie war doch aufgezogen! Seltſam, ob das etwas bedeutet?“ Sie horchte aufmerkſam, ob das Werk wieder gehe. Plötz⸗ lich fuhr ſie erſchrocken zuſammen. „Es kommt jemand! Gewiß wieder ein Gläubiger!“ In der Tat hörte man raſche Schritte die Treppe heraufſtürmen. „Wer könnte uns ſonſt ſo ſpät noch aufſuchen? Mein Gott, was fürchte ich denn?“ Sie faßte ſich gewaltſam und ſtieg vom Stuhle herab. Aber im gleichen Augenblick ward ſchon die Tür ſchnell und haſtig geöffnet. „Wer iſt da? Was wollen Sie?“ rief die Förſterin dem unbekannten Eintretenden zu, dann ſtockte ihre Stimme und mit einem lauten Aufſchrei taumelte ſie zurück. „Jeſus,“ gellte es durch den Raum,„Jeſus,— mein Sohn!“ Es war in der Tat Otto, der zum Entſetzen der auf den Tod erſchrockenen Förſterin auf der Schwelle ſtand, aber das ſcharfe Auge einer Mutter gehörte dazu, ihn auf der Stelle zu erkennen. Sein verſtörtes Geſicht mit den unheimlich funkelnden Augen trug die aſchgraue Farbe des Kerkers und ſein zerriſſenes, ſchmutziges Gewand zeigte alle Spuren der Verkommenheit und Verwilderung. Der junge Menſch blickte ängſtlich und verſtört umher. Dann, ſeine anfängliche Scheu überwindend, flüſterte er mit gedämpfter Stimme: „Still, Mutter, verrate mich nicht! Ich ſah, als ich ums Haus ſchlich, den Vater fortgehen, er hat mich nicht bemerkt!“ Im erſten Augenblick wollte die Förſterin auf ihr un⸗ glückliches Kindes zuſtürzen, doch halbwegs blieb ſie ſtehen. „Otto, was iſt denn geſchehen? Biſt du frei?“ brachte ſie mühſam heraus. Er lachte häßlich und höhniſch auf. „Ja, frei, vogelfrei, bis ſie mich wieder erwiſchen!“ ziſchte er hervor.„Aber es ſoll ihnen nicht gelingen!“ „Du biſt geflohen aus dem— dem— Sie brachte das ſchreckliche Wort nicht über die Lippen und trat noch einen Schritt zurück. „Ausgebrochen, wie man zu ſagen pflegt, bin ich mit noch ein paar guten Freunden—“ „Freunden?“ wiederholte die Förſterin. Zuchthaus!“ „Ah bah, gute Freunde findet man überall!“ ſich ihr mit den leiſen Schritten des Verbrechers. haben wir von anderm zu reden!“ Die Förſterin blieb ſchreckerſtarrt an der gleichen Stelle ſtehen; es lag wie ein lähmender Bann auf ihr; ſie vermochte kein Glied zu rühren. „Aber, um des Himmels willen, du kannſt doch nicht hier leiben wollen?“ entfuhr es ihr.„Was willſt du denn?“ „Was ich will? Dumme Frage!“ Er lachte auf.„Geld will ich! Heute nützen keine Ausflüchte! Geld muß ich haben, um fortzukommen!“ „Aber, um Gottes willen, wie ſoll ich dir Geld geben können?“ ſtieß die Förſterin aus.„Du ſiehſt doch, wir ziehen um, alles iſt verkauft und ausgegeben! Ich habe kein Geld!“ Otto trat ihr noch einen Schritt näher. „Lüge nicht!“ keuchte en„Du mußt mir geben, was du haſt, oder—“ Er hob drohend den Arm. zurück. „Heiliger Gott, du drohſt mir— mir, deiner Mutter?“ ſchrie ſie auf. Den Verkommenen ließ das kalt. „Schenken wir uns alle moraliſchen Betrachtungen,“ er⸗ widerte er gefühllos.„Ich bin, was ich bin, und habe es allein zu verantworten. Drüben über dem Waſſer finde ich Geſinnungsgenoſſen genug und in ein paar Jahren wird doch alles anders!“ „Du wirſt's doch nicht anders machen?“ drängte Frau Zeit zu gewinnen. Fortſetzung folgt.) „Entſetzlich— im Er näherte „Doch jetzt Entſetzt wich die Förſterin ſuchte die be⸗ gehabt. Trotzdem habe ich meine Regierung angewte⸗ ſen, mit Bemühungen zur Herſtellung des Friedens fortzufahren.“ * 4* Die Deutſchen in Tripolis. In der Stadt Tripolis arbeiten zwei deutſche Handelshäuſer, die Firmen Kaufmann und Schweickhardt. Die erſtere beſonders, die auch Agentur für die mit recht gutem Erfolge dort tätige Deutſche Levante⸗Linie iſt, hat einen beträchtlichen Um⸗ ſatz. Ein Deutſcher, der bis vor kurzem ebenfalls als Kaufmann dort tätig war, hat ſich jetzt eine Stunde weſtlich der Stadt ein 200 Hektar großes Gut gekauft. es iſt der frühere Zietenhuſar Baron von Lochow. Der deutſche Konſul, Dr. Tilger, wurde vor 2 Jahren. als das Konſulat vom Reiche errichtet wurde, ernannt: er war früher Arzt der deutſchen Kolonie in Mailand und hat ſ ich ſchnell großes Anſehen in Tripolis er⸗ rungen. Das Konſulat liegt ſüdöſtlich vor der Stadt⸗ mauer in der neueren Vorſtadt. Die deutſche Kolonie betrug im Juli insgeſamt 7 Köpfe, darunter 2 Frauen. In Ben Ghazi hat das Leipziger Exvorthaus Weickert und Encke den größten Teil des Handels: die italieniſchen, vielfach ſubventionierten Unternehmun⸗ gen konnten hier gegen den deutſchen Handel nicht mehr ankommen. Aus zwei Herren und zwei Damen beſteht hier die Kolonie. An anderen Plätzen befinden ſich Deutſche nicht. 1 f Ein Eingreifen der Kreta⸗Schutzmüchte. Die Verwaltung der Leuchttürme ſandte auf Befehl der türkiſchen Admiralität ihren Beamten auf Kreta die Weiſung, daß die Feuer aller Leuchttürme auf der Inſel zu löſchen ſeien. Die Konſuln von Frank⸗ reich und England, Rußland und Italien haben jedoch als Vertreter der Kreta-Schutzmächte Maßnahmen ange⸗ ordnet, um die Ausführung dieſes Befehles zu ver ⸗ hindern. Die Konſuln haben ihre Regierungen um wei⸗ tere Weiſungen gebeten. Keine italieniſche Landung in Preveſa. Die italieniſche Botſchaft bezeichnet die Nachricht, daß eine Landung von italieniſchen Truppen in Preveſa ſtattge⸗ funden habe, offiziell in ſehr energiſcher Weiſe als un⸗ richtig. Es ſei kein Mann ausgeſchifft worden; die Mög⸗ lichkeit, daß italieniſche Kriegsſchiffe zur Sicherung der italieniſchen Handelsflotte Kanonenſchüſſe auf türkiſche Torpedoboote abgegeben hätten, liege vor. Geheimnisvolle türkiſche Truppenlandungen. Die italienische Regierung erhielt Informationen, daß ſich in San Giovanni di Medua türkiſche Truppen mit unbekanntem Beſtimmungsort eingeſchifft hätten und 92 Wagen für Munitionstransporte requiriert worden eien. a In Aleppo und Umgegend bereitet man die Aus⸗ hebung von Eingeborenen, ſowie die Einberufung der Redifs vor. In Saloniki haben fünf Bataillone Befehl er⸗ halten, ſich bereit zu halten, und außerdem ſoll ein Trans⸗ portdampfer nach dem Yemen abgegangen ſein, wo 6000 Mann verfügbar ſein ſollen.. Ruſſiſche Hilfe für die Türkei? Der Dampfer„Alexander“ iſt mit ruſſiſchen Re⸗ ſerviſten und Freiwilligen nach Konſtanti⸗ nopel abgegangen. Ein in dem italieniſchen Hafen Auguſta eingetroffe⸗ ner Dampfer, der Paſſagiere aus Tripolis an Bord hatte, brachte die Meldung mit, daß die italieniſchen Kriegs⸗ ſchiffe am 30. September 8 Uhr abends noch nicht mit dem Bombardement von Tripolis begonnen hatten, um den dort wohnenden Europäern Zeit zum Verlaſſen der Stadt zu laſſen. Politiſche Rundſchau. f— Berlin, 3. Oktober. 1„Endgiltiges Einvernehmen!—„ſchwierig und heikel“. Jetzt wird auch von Frankreich gemeldet, daß über Marokko ein„endgiltiges Einvernehmen“ bevorſteht. Dafür ſoll aber die Regelung der Kongofrage wieder„ſchwierig und heikel“ ſein. Die Agence Havas, das halbamtliche franzöſiſche Telegraphenbureau, verbreitet folgende Note:„Ein endgiltiges Einver⸗ mehmen über Marokko ſteht unmittelbar bevor. Es konnte feſtgeſtellt werden daß auf beiden Seiten der lebhafte Wunſch nach einer Einigung beſteht, da Staats⸗ ſekretär v. Kiderlen⸗Wächter und Botſchafter Cambon ein⸗ zig und allein beſtrebt ſind, zu einem Text zu gelangen, der vollkommen klar und jeder Zweideutigkeit bar iſt und ſo für die Zukunft jede Urſache zu Reibungen oder zu Mißverſtändniſſen verhütet. Man verhehlt ſich in⸗ deſſen nicht, daß die Regelung der Kongofrage nicht we⸗ niger ſchwierig und nicht weniger heikel iſt.“— Dann 5 5 ja wohl noch weitere lange Verhandlungswochen. olgen. )und Kiderlen⸗Wächter ſprach.... Der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen hat eine Rede gehalten. Aber er hat uns nicht etwa kund getan, wie die Verhandlungen über Marokko, die er nun ſchon ſeit Monaten führt, ſtehen. ſondern er plauderte bei Eröffnung des neuen Un⸗ terrichtskurſus für die Konſularanwärter über die Vor⸗ bildung unſerer Berufskonſuln. Dabei gab er zu, daß die wirtſchaftliche Vorbildung der Leute, die Deutſchlands Anſehen und Macht in der großen Welt vertreten ſollen, nicht immer einwandfrei iſt. Er verſprach eine beſſere wirtſchaftliche Vorbildung. Die iſt allerdings notwendig, denn es ſoll deutſche Konſuln im Auslande geben, die Schafwolle nicht von Baumwolle unterſcheiden können und die allen Ernſtes ſich nach einem Bergwerk erkundigen, in dem Koks gefördert wird. So wurde wenigſtens von einem Auslandreiſenden, der dieſe Fälle ſelbſt erlebt hat, vor einiger Zeit berichtet. (Die„befriedigenden Fortſchritte“ der Marokko⸗ verhandlungen. Aus Paris wird gemeldet, daß in dem am Montag ſtattgefundenen franzöſiſchen Miniſterrat der Miniſter des Aeußern de Selves erklärte, die franzöſiſch⸗ deutſchen Verhandlungen über Marokko machten befrie⸗ digende Fortſchritte. 99 Bebels und ſeiner Anhänger Haltung im Kriegs⸗ fall. In ſeinem Buche„Aus meinem Leben“, deſſen 2. Band ſoeben erſchienen iſt, legt Auguſt Bebel ein intereſſantes Geſtändnis über ſeine Haltung im Falle eines Krieges ab. Ueber den Krieg 187071 ſchreibt er folgendes: Die Haltung, die Liebknecht und ich bei Aus⸗ bruch und während der Dauer jenes Krieges in und außerhalb des Reichstages einnahmen, iſt jahrzehntelang Gegenstand der Erorrerung und heftiger Angriſſe ge⸗ weſen. Anfangs auch in der Partei. Aber nur kurze Zeit, dann gab man uns recht. Ich bekenne, daß ich unſere damalige Haltung in keiner Weiſe bedaure und daß, wen wir bei Ausbruch eies Krieges bereits gewußt hätten, was wir im Laufe der nächſten Jahre auf Grund amtlicher und außeramtlicher Veröffentlichun⸗ gen kennen lernten, unſere Haltung vom erſten Augen⸗ blicke an eine noch ſchroffere geweſen ſein würde. Wir hätten uns nicht, wie es geſchah, bei der erſten Geldforderung für den Krieg der Abſtimmung enthalten, wir hätten direkt gegen dieſelbe ſtimmen müſſen. Und kürzlich in Jena? Da las man's anders. Frei⸗ lich, die Wahlen ſtehen bevor und da mußte man ſchon eine andere Haltung einnehmen. 0 Die Indistretionen der„Genoſſin Luxemburg. Roſa Luxemburg, die durch ihre Abſtammung tenn⸗ peramentvollſte der Genoſſinnen, hat bekanntlich einen Privatbrief Molkenbuhrs an das internationale ſozia⸗ liſtiſche Bureau der Oeffentlichkeit übergeben. Bebel warf ihr im Anſchluß hieran vor, der Schriftführer des in⸗ ternationalen Bureaus, Huysmann, habe ihm geſagt, Roſa Luxemburg habe ſchon mehrmals ſolche Indiskretionen begangen. Das hat Roſa erzürnt, und prompt hat ſie den Genoſſen Huysmann zur Rede geſtellt, der ebenſo prompt alles zurückgenommen hat. Die„Frankf. Ztg.“ berichtet darüber:„In einer Sitzung des internatio- nalen ſozialiſtiſchen Bureaus ſtellte Roſa Luxemburg an Huysmann eine Anfrage. Wenn die Genoſſin Luxem⸗ burg fragt, ſo kann das peinlich werden, und Huys⸗ mann beeilte ſich denn auch, zu erklären, er habe Bebel allerdings geſagt, daß ſich die Genoſſin mehrmals habe Indiskretionen zu ſchulden kommen laſſen, aber er habe ſich aus den Verhandlungen des Jenaer Parteitages überzeugt, daß er ſich infolge ſeiner man gelhaften Kenntnis der deutſchen Sprache ungenau ausgedrückt habe; nicht die Genoſſin Luxemburg habe mehrmals Indiskretionen begangen, ſondern In⸗ diskretionen ſeien mehrmals vorgekom-⸗ men.(41!) Dies erinnert uns an eine kleine Geſchichte. die auch wahr iſt. Es war einmal ein Manöver, und da lachte ein Einjähriger über den Oberleutnant, was ihm dieſer einzutränken verſprach. Der Einjährige emp⸗ fand infolgedeſſen ein Gefühl, wie es der Genoſſe Huys⸗ mann der Führerin Luxemburg gegenüber gehabt haben mag, und verſprach dem Feldwebel zehn Flaſchen Wein, wenn er die Sache befriedigend auflöſe. Am Abend ließ der Oberleutnant die Leute zuſammentreten und ſprach:„Ich habe heute geſagt, daß der Einjährige über mich gelacht hat. Ich konſtatiere, daß das nicht der Fall war. Der Feldwebel hat mich übertzeugt, da ß der Einjährige ſo ein Geſicht hat.“ Ein Un⸗ terſchied iſt freilich der, daß die Genoſſin Luxemburg nicht ſo leicht zu überzeugen iſt und dem Genoſſen Huys⸗ braucht das ja Huysmann Aber ſie mann nicht glauben wird. Ab 5 zufrieden ſein. nicht zu ſagen und kann hat erklärt, daß er ſo ein Geſicht hat, Frau Luxem⸗ burg hat keineswegs mehrmals Indiskretionen began⸗ gen, und ſie wird die Mitteilungen des Bureaus er⸗ halten.“ 0 Europaiſches Ausland. Frankreich. : In der franzöſiſchen Flotte, die durch fortwährende Kataſtrophen heimgeſucht werden, herrſcht ein bodenloſer Leichtſinn. auf den auch die meiſten der zahlreichen Un⸗ glücke zurückzuführen ſind. Auf dem Geſchwaderflagg⸗ ſchiff„Patrie“ wurde am Tage nach der„Liberte“⸗ Kataſtrophe durch den Kommandanten feſtgeſtellt, daß bei den zur Unterwaſſerſetzung der Pulverkammern die⸗ nenden Leitungen 26 von den insgeſamt 38 Schiebetüren nicht funktionierten?! Mehrere davon erwieſen ſich als to⸗ tal gebrauchsunfähig und mußten erſetzt werden. Der darüber erſtattete Bericht des Kommandanten Graſſet ſagt, daß, wenn an jenem Dienstag an Bord der„Pa⸗ trie“ ein Brand ausgebrochen wäre, die Kammern nicht hätten erſäuft werden können und eine neue Kataſtrophe unvermeidlich geweſen wäre.— Vielleicht wird die Unter⸗ ſuchung der„Liberte“-Kataſtrophe ergeben, daß auf dieſem Schiff ähnliche Zuſtände herrſchten. Rußland. 1 Noch iſt das furchtbare Verbrechen des ruſſiſchen Revolutionärs Bagrow, dem der Miniſterpräſident Stoly⸗ pin zum Opfer fiel, in friſcher Erinnerung, und ſchon wieder meldet der Draht aus Abo(Finnland) ein Attentat auf einen hohen Beamten des ruſſiſchen Reiches. Der Prä⸗ ſident des dortigen Hofgerichts Akerman wurde durch einen Revolverſchuß getötet. Der Täter verübte Selbſtmord. Portugal. 1 Die portugieſiſchen Royaliſten geben trotz aller Miß⸗ erfolge ihre Bemühungen, die republikaniſche Regierung mit Gewalt zu ſtürzen, nicht auf. Eine Bande von 1000 Royaliſten, ſämtlich voll bewaffnet, ſoll in Verin in Spa⸗ nien, ſechs Kilometer von der portugieſiſchen Grenze, kon⸗ zentriert ſein. Weitere Royaliſtenbanden werden dort er⸗ wartet. Die Lage ſei ernſt; 300 Verhaftungen fanden ſtatt. Man erwarte baldigſt wichtige Ereigniſſe. Schweden. : In Schweden iſt der Führer der liberalen Partei, Staaf, mit der Bildung eines neuen Kabinetts be⸗ auftragt worden. 5 Aſien. Perſien. ? In Perſien ſcheint der Bürgerkrieg jetzt bald zu Ende zu ſein. Der Miniſter des Aeußern hat in einer offiziellen Note die türkiſche, engliſche und ruſ⸗ ſiſche Regierung aufgefordert, Salar⸗ed⸗Dauleh und den anderen Rebellen durch ihre Konſuln und ſon⸗ ſtigen Vertreter keinen Schutz angedeihen zu laſſen und ſie bei Ueberſchreitung der Grenze feſtzunehmen und den perſiſchen Behörden a, 3zuliefern. Der Exſchah ſoll ſich noch in Turkeſtan aufhalten, wo turkmeniſche Abge⸗ ordnete von ſeinen Anhängern getötet worden ſeien. Die Regierungstruppen ſetzen die Verfolgung Salar⸗ed⸗Dau⸗ lehs fort. China. : In der chineſiſchen Provinz Hupeh ſind Unruhen ausgebrochen; in Hankau warnt die Regierung vor Revolutionären. Viele Soldaten erweiſen ſich als unzu⸗ verläſſig. Amerika., Mexiko. : Madero iſt als Nachfolger von Porfirio Diaz nunmehr zum Präſidenten der Republik Mexiko gewählt worden. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 5 Okt. * Der Arbeiterverein hielt letzten Sonntag im „Fürſt Alexander“ ſeine Monatsverſammlung ab. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorſitzenden, erhielt Herr Stadt- rechner Joſ. Roos von Bensheim das Wort zu einem intere⸗ ſſanten, bis ins Einzelnſte gehende Vortrag über Mainz und den Mainzer Katholikentag. Mit prägnanten Worten zeichnete der Redner den vielgeſtaltigen Werdegang der alten aus Römerzeit ſtammenden Biſchofsſtadt und gab im Anſchluß daran eine ausführliche Darſtellung von der religiöſen und ſozialen Rieſenarbeit, welche die diesjährige Katholikentagung in Moguntias Mauern geleitet hat. Herr Kaplan Schumacher dankte dem Herrn Referenten für ſeine Ausführungen und gab einen kurzen Ueberblick über das Weſen und geſchichtliche Werden der Gewerkſchaften. Nach einigen geſchäftlichen Mit ⸗ teilungen betreffs Anſchluß an das Volksbureau Mannheim, ſowie an den Weſtdeutſchen Verband ſchloß die Verſammlung mit einem warmen Appell zur regen Beteiligung an der am 3. Sonntag im Oktober geplanten großen Gewerkſchaftsver⸗ ſammlung. „Die Mariau. Jünglings⸗ Sodalität hatte am Sonntag nicht vergebens ihre Einladung zur Rekruten⸗Ab- ſchiedsfeſer ergehen laſſen. Der große Saal des„Freiſchütz“ war bis zum letzten Platz beſetzt. Bot doch auch das reich haltige Programm eine ſchöne Unterhaltung. Drei gut ge- ſpielte Theaterstücke, die reichen Beifall ernteten, brachten alle in frohe und freudige Stimmung. Durch gut vorgetragene Violin- und Zitherſpiele wurden die Pauſen zwiſchen den einzelnen Theaterſtücken in ſchöner Weiſe verkürzt. Die ſcheidenden Rekruten ermahnte der hochw. Herr Pfarrer in ſeiner Abſchiedsrede in der ernſten und gefahrvollen Militär⸗ zeit vor allem für den„eiſernen Beſtand“ des chriſtlichen Soldaten, der in Gottesfurcht, Mäßigkeit, Geduld und Ge- horſam beſtehe, Sorge zu tragen und mit demſelben zu ſeiner eigenen und ſeiner Eltern Freude wieder froh zurückzukehren in die Sodalität und das Elternhaus. Herr Kaplan Schumacher toaſtete auf die geiſtliche und weltliche Obrigkeit. Möge dieſe ſchön verlaufene Veranſtaltung, wie auch der Herr Präſes der Sodalität in ſeinen Schlußworten bemerkte, dazu beitragen, die Bande der Liebe und Freundſchaft unter den Sodalen immer feſter zu knüpfen zu Erreichung der ſchönen Ziele, die ſich die Sodalität geſetzt hat. * Der Radſport„Germania“ ſchloß vergangenen Sonntag die diesjährige Saiſon mit einer Vereins ⸗Dauerfahrt: Viernheim Heddesheim Ladenburg ⸗ Schriesheim ⸗ Weinheim ⸗ Viernheim. Es ſtarteten ſechs Mitglieder, welche ſaͤmtlich mit Preiſen bedacht werden konnten. Das Reſultat iſt: mit 54 Min. 21 Sek. Philipp Adler 1. Preis „ 56„ 50„ Joh. Winkenbach 2. „ 57„—, Alfons Weidner N ae 12 Jakob Koob 45 „ 18„ Hans Haas 5. 75 Joh. Schwaab 6.„ Die Fahrzeit darf als„ſehr gut“ bezeichnet werden, da die Rennfahrer auf der ganzen Strecke mit heftigem Seiten⸗, ſowie Gegenwind zu kämpfen hatten. Die Preis-Verteilung findet Donnerſtag Abend im Lokal ſtattt. Wir gratulieren! All Heil! — Nach dem 100 jährigen Kalender ſoll das Wetter ſich wie folgt geſtalten: Oktober beginnt mit ſchlechtem Wetter, vom 10. bis 16. Reif, am 17. ein ſchöner Tag, hierauf abwechſelnd kalt und ſchön, bis vom 27. Kälte anhält. Aus Nah und Fern. : Heddesheim, 4. Okt. Die Tabakgrumpen wurden um 46 Mk. pro Zentner verkauft und zur Ablieferung ge⸗ bracht. Da es dieſes Jahr teilweiſe viel Grumpen gegeben hat, 5 haben einzelne Tabakpflanzer recht ſchöne Einnahmen erzielt. — Mannheim, 4. Okt. Der Kaufmann Joſ. Raab. wohnhaft Stamitzſtraße 6, nahm in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in ſeiner Wohnung eine große Doſis Morphium. Man ver⸗ brachte den Lebensmüden in bedenklichem Zuſtand ins Allgem. Krankenhaus. Die Tat erfolgte aus unglücklicher Liebe. — Heppenheim, 4. Okt. Von den zahlreichen Italienern, die in der Hartſtein⸗Induſtrie in hieſiger Gegend tätig ſind, haben eine große Anzahl Kriegsordre erhalten mit der Weiſung, ſich unverzüglich bei ihren Regimentern in Italien zu ſtellen. — Groß ⸗Gerau, 4. Okt. Der Tatbeſtand des Autemobilunglücks bei Wörfelden, dem Juſpektor Luken von der hieſigen Zuckerfabrik zum Opfer ſiel, wurde durch das hieſige Amtsgericht feſtgeſtellt. Die Sache wird jedenfalls ein gerichtliches Nachſpiel für den Elsfuhrmann aus Frank- furt zur Folge haben, da dieſem zur Laſt gelegt wird, nicht, wie vorgeſchrieben, rechts ausgewichen zu ſein. * Heuſenſtamm, 4. Okt. Der von dem bayeriſchen Standesherrn Grafen Schönborn angeſtellte und hier wohn⸗ hafte Vorſteher der hieſigen Forſtverwaltung hatte von ſeinem Herrn den Titel„Gräflicher Oberforſter“ erhalten und geführt. Der Titel„Oberſörſter“ kann in Heſſen aber nur mit Sank⸗ tionierung des Großherzogs oder heſſiſcher Standesherren geführt werden, infolgedeſſen der gräfl. Oberförſter Victora unter Anklage geſtellt wurde. Das Schöffengericht ſowohl wie die zweite Inſtanz die Strafkammer, nahmen an, daß die Führung des Titels bisher bona fide geſchah und er⸗ kannten auf Freiſprechung. — Offenbach, 4. Okt. Einen ſchweren Einbruch bei ſeiner Mutter, der Ehefrau Manguner, verübte deren Sohn aus erſter Ehe namens Scherer mit zwei Komplizen. Sie erbrachen die Schränke und entwendeten zwei Sparkaſſenbücher im Werte von mehreren tauſend Mark, 5 Uhren und ein Portemonnaie mit 20 Mk. Inhalt. Der Kriminalpolizei ge⸗ lang es, die drei Einbrecher in Kaſſel feſtzunehmen. — Bingen, 4. Okt. Das am 11. September im Purrizelliſchen Blindenheim geſtohlene Bild, die Darſtellung Jeſus im Tempel, wurde in der Anlage bei der Arndtſtraß gefunden. Ein junger Mann hatte in den am Harlingſchen Auſt Gren; bruch Colt tigen ton! breche den. 1000 4 Bran bonen bran b few, ung ben! ten 1 halt rden ge fl cen oh nen iht. 27 euren n ul 905 4 20 15 800. S hüt ö 0 f i lung fuß iche Hauſe angebrachten Briefkaſten einen Brief zu werfen und fand hierbei ein in ſchwarzes Papier mit roter Kordel um⸗ wickeltes Paket, in dem das Bild enthalten war. Eine furchtbare Waſſerkataſtrophe „Ueber 1000 Menſchen tot! 0 Die kleine, etwa 3000 Einwohner zählende Stadt Auſtin im nördlichen Peunſylvanien, an der Grenze des Staates Newyork, iſt durch einen Damm⸗ bruch völlig zerſtört worden. Auch die Ortſchaft Coſtello, die 500 Einwohner hatte, iſt den gewal⸗ tigen Fluten zum Opfer gefallen. In der Stadt Whar⸗ ton unterhalb Auſtins ſind durch die plötzlich herein⸗ brechenden Waſſermaſſen viele Gebäude zerſtört wor⸗ den. Die Zahl der Toten wird ſchwankend zwiſchen 1000 und 2000 angegeben. Schon in den erſten Stun⸗ den nach der Kataſtrophe wurden 200 Leichen gebor⸗ gen. 2000 Perſonen ſind obdachlos; viele ſchwer ver⸗ wundet. Der Hergang der Kataſtrophe wird folgendermaßen geſchildert: Das Waſſer des Susquehannafluſſes wird in der Nähe ſeiner Quelle in großen Reſervoirs aufgeſpeichert, um die vielen induſtriellen Bnuterneh⸗ mungen an den Ufern des Fluſſes mit Waſſer zu ver⸗ ſorgen. Der Damm, der das Baſſin abſchließt, iſt fünf⸗ zig Fuß hoch und an der Baſis 32 Fuß breit. Plötz⸗ lich brach der gewaltige Damm mitten duch und vierhundert Millionen Gallonen Waſſer ergoſſen ſich in raſender Geſchwindigkeit das ſteile Tal des Fluſſes hinab. In Auſtin wurde ſofort die H auptver⸗ kehrsſtraße völlig unter Waſſer geſetzt, und alle Holzhäuſer wurden aus ihren Fundamenten her⸗ ausgeriſſen. Die Bewohner, die von der Kataſtrophe völlig überraſcht wurden, ſtürzten ſich in wilder Ver⸗ zweiflung auf die höher gelegenen Punkte der Stadt, aber bald drangen auch dorthin die Waſſermaſſen nach und vernichteten alles, was noch am Leben war. Unglücklicher⸗ weiſe entſtand gleichzeitig in der Gasleitung ein großer Rohrbruch, das Gas ſtrömte aus und entzündete ſich. So verbrannte, was das Waſſer nicht ſchon fortgeriſſen hatte. Alle Rettungsverſuche erwieſen ſich als ausſichtslos. Der erſte, der der Außenwelt den Her⸗ einbruch der Kataſtrophe mitteilen konnte, war ein Be⸗ amter des Telegraphenamtes. Er ſtürzte an ſeinen Ap⸗ parat, ſtellte die Verbindung mit der Fernleitung her und konnte noch im Augenblick, bevor die Drähte zerriſſen waren, die Hiobsmeldung weitergeben. Bald trafen aus den Nachbarorten Feuerwehrmannſchaften und Sanitäts⸗ kolonnen ein, die ſich mit Aufbietung aller Kräfte an dem Rettungswerk beteiligten. Im Laufe des Sonntags ſind aus allen Richtungen Hilfszüge nach Auſtin abgegangen. Sämtliche Häuſer bis auf ſechs wurden mit den Bewohnern wegge⸗ ſchwemmt oder zerſtört. Die Trümmerhaufen ſind in Brand geraten. Man befürchtet, daß zahlreiche Per⸗ ſonen, die in den Trümmern eingeſchloſſen waren, ver⸗ brannt ſind. Der Waſſerſchwall iſt über den Ort aus einer Entfernung von nur einer halben engliſchen Meile hereingebrochen. Der Damm drohte ſchon vor zwei Jahrne einmal zu brechen, wurde aber damals repa⸗ riert. Die Nachrichten von der Unfallſtelle laufen ſehr ſpärlich ein, da inzwiſchen alle Telegraphenleitungen zer⸗ ſtört worden ſind. Sturm in der Nordſee. Zahlreiche Schiffsſtrandungen— große Verluſte an Menſchenleben. An der holländiſchen Küſte, beſonders der Schelde⸗ mündung, haben Sonntag ſchwere Stürme gehauſt und große Verheerungen angerichtet. Auch zahlreiche Menſchenleben ſind dem Orkan zum Opfer gefallen. Schon ſeit Samstag abend herrſchte im Kanal und an der holländiſchen Küſte ein ſchwerer Sturm. Der; deutſche Schleppdampfer„Thor“, der mit dem nach Hamburg beſtimmten Leichter„Moderne Kun“ von Amſterdam abgefahren war, iſt Montag nach Amſter⸗ dam zurückgekehrt, da der Leichter geſunken und ſeine aus ſechs Köpfen beſtehende Beſatzung ertrunken iſt. Der Dampfer„Solo“ des Rotterdamer Lloyd iſt in der Nähe von Terheyden geſcheitert. Paſſagiere waren nicht an Bord; die aus 39 Mann beſtehende Nebuns wurde von dem Rettungsboot Terheyden ge⸗ rettet. digungen in den Hafen von Hose van Holland zurück. Der Kapitän und drei Lotſen wurden don der ſchwe⸗ ren See von Bord geſpült und ſind ertrunken. Der Bagger„Gg. 19“ des Hamburger Schlep⸗ pers„Atlas“ wurde Montag früh bei Eiderfeuerſchiff plötzlich leck und ſank. Der Maſchiniſt und zwei eizer ertranken. Das Wrack liegt für die Schiff⸗ hrt ſehr gefährlich. Das Fiſcherboot„Piscatorial“ brachte nach NYar⸗ mouth ſechs Ueberlebende des Fiſcherdampfers„Mont⸗ roſe“, der mit vier Mann geſunken iſt. Die Sturm⸗ ſchäden an der Südoſt⸗ und Südküſte ſind groß. Acht Fiſcher ſind ertrunken; der Kanaldienſt iſt geſtört. Ein ruſſiſcher Segler„City of Benares“ ſcheiterte in der Nähe von Weſt Capelle. Zehn Mann ertranken. In der Schelde ſollen nicht weniger als 13 Leich⸗ terſchiffe geſunken ſein. Der britiſche Dampfer „Dauſon“, der etwa 3000 Tons hat, iſt feſtgelaufen. Hierbei entſtand eine Keſſelexploſion, wodurch Ein Lotſendampfer kehrte mit ſchweren Beſchä⸗ der Dampfer in Brand geſetzt wurde. In der Schelde iſt weiter der deutſche Kosmosdampfer„Rhodovis“ ge⸗ ſtrandet. Viele große Schiffe und Jachten ſind an der Scheldemündung feſtgefahren und befinden ſich in ge⸗ fährlicher Lage. Seit zwölf Jahren hat man nicht einen ſo ſchwe⸗ ren Orkan erlebt, wie er ſeit Sonntag nachmittag un⸗ Anterbrochen aus Südweſten über Belgien hintobte. Die Schäden durch den Sturm an zerſtörten Gebäuden und entwurzelten Bäumen ſind nach den letzten Mel⸗ dungen vom Lande und aus den Städten koloſſal. Be⸗ ſenders ſchwer wurden die Seehäfen bedroht. In Antwerpen überfluteten rieſige Sturzwellen die Kais und riſſen alle Geräte los und ſchwemmten ſie weg, ſo daß das Hafenwaſſer und die Schelde beſät ſind mit treibendem Wrackzeug. * 1 Zwei Dampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ge⸗ ſtrandet. Der Paſſagierdampfer der Hamburg⸗Amerika⸗Linie „König Friedrich Auguſt“, der nach Newyork unterwegs war iſt bei Boulogne geſtrandet. Für die Paſſagiere beſteht keine Gefahr; man hofft, daß „König Friedrich Auguſt“ bei günſtigerem See⸗ gange wieder loskommen wird und ſeine Reiſe nach Newyork fortſetzen kann. Größere Havarien ſcheint der Dampfer nicht erlitten zu haben. Soziales. E Der iriſche Bäckerſtreik nimmt immer bedenk⸗ lichere Formen an. In Dublin kam es am Sonntag abend zu wüſten Straßenkrawallen aus Anlaß des Bäcker⸗ ſtreikes. Die Frachtwagen wurden auf den Straßen um⸗ geſtürzt. Bei der ärmeren Bevölkerung Dublins droht eine Hungersnot. Aus Stadt und Land. ** Zwei Rieſenunterſchlagungen. Der Notar Kay⸗ ſer aus Zabern iſt nach großen Unterſchlagungen flüch⸗ tig geworden. Er ſoll 70000 Mark defraudiert haben. In Saarbrücken iſt der Bankvolontär Renner mit 145 000 Mark geflüchtet. ** Der Aeroplan ohne Propeller. Die Gebrüder Wright, die ſeit Monaten im Stillen experimentiert haben, begannen mit Vorbereitungen zur Erprobung ihrer neuen Aeroplane, die den gegenwärtigen Typ der Flug⸗ maſchinen gänzlich umwandeln könnten. Ihre neuen Ma⸗ ſchinen ſind Aeroplane ohne Propeller; die Wrights haben eine Vorrichtung vervollkommnet, durch die, wie beim Vogelflug, die Kraft auf bewegliche Flügel wirkt und die von einem Motor getriebene Schraube gänzlich wegfällt. Nach ihrer eigenen Anſicht erzielten ſie einen Erfolg. Der älteſte Bruder Lorin Wright traf Sonntag in Kitty Hawk in North Carolina auf dem frühe⸗ ren Experimentierterrain der Brüder Wright ein und begann ein Lager 2 errichten. Mehrere Modelle des neuen Aeroplans werden in den nächſten Tagen dort an⸗ langen, worauf die Proben ſofort beginnen ſollen. ** Die Verhaftung eines Mörders. Unter dem drin⸗ genden Verdachte, im Oktober 1907 die Gärtnersfrau Milde in Bertholdsdorf bei Reichenbach ermordet und beraubt zu haben, wurde der Kutſcher Friedrich Mann in Reichenbach verhaftet. Mann wurde vor eini⸗ gen Tagen vom 46. Infanterieregiment in Poſen ent⸗ laſſen. Er brachte Sonntag die der Ermordeten geraubte Uhr zum Verkauf zu einem Uhrmacher, welcher ſofort der Polizei Mitteilung machte. e Attentat eines Schülers auf ſeinen Lehrer. In Kronſtadt(Rußland) ſchoß der Gymnaſiaſt Gawri⸗ low während der Unterrichtsſtunde zweimal auf den Lehrer Bielawin, ohne ihn zu treffen, worauf er ſich durch einen Schuß in den Mund ſelbſt tötete. * Bei einer Totenmeſſe für den ermordeten Mini⸗ ſterpräſidenten Stolypin geſtorben. Der Kiewer Biſchof Paul Tſchigirinski iſt am Sonntag, während er die Totenmeſſe für Stolypin bei überfüllter Kirche ab⸗ hielt, bei den erſten Wokten niedekgeſtürzt ünd infolge einks Herzſchlages nach wenigen Minuten geſtorben. Das traurige Ereignis machte auf die Gemeinde einen erſchütternden Eindruck. ** Selbſtmord eines Landtagsabgeordneten. Der braunſchweigiſche Landtagsabgeordnete, Präſident der braunſchweigiſchen Handwerkskammer und Obermeiſter der Tiſchlerinnung, Hoftiſchlermeiſter Karl Oſterloh, hat in der Nacht zum Montag durch Erſchießen ſeinem Leben ein Ende gemacht. Das Motiv iſt unbekannt. g ** Eine Berliner Offiziersfamilie ertrunken. Ein hedauerliches Unglück hat ſich Sonntag in dem dalmatini⸗ chen Badeort Ra guſa ereignet. Dort ertranken beim Baden der Hauptmann im preußiſchen Kriegsminiſterium Friedrich Wolff, ſeine junge Frau, eine Tochter des in Halenſee wohnenden Generals v. Etzdorf, und der öſterreichiſche Militärintendant Karl Hanak aus Sara⸗ vo. 5 0 5 Große Unterſchlagungen in einer Oranienburger Brauerei. Auf Requiſition der Staatsanwaltſchaft wurde am Montag der 36 Jahre alte Buchhalter Hermann Ho⸗ genitz von der Oranienburger Polizei in Haft genommen und dem dortigen Amtsgerichtsgefängnis zugeführt. Der Verhaftete. der in der Brauerei von Gebrüder Tramba in Oranienburg bei Berlin angeſtellt war, hat ſich dort Unterſchlagungen in ſehr bedeutender Höhe zu Schulden kommen laſſen. Bisher ſind über 40 600 Mark defrau⸗ dierte Gelder feſtgeſtellt, man glaubt aber, daß bei nähe⸗ rer Unterſuchung ſich die Summe noch bedeutend er⸗ höhen dürfte. Die Schwiegermutter des Verhafte⸗ ten beging nach ſeiner Verhaftung Selbſtmord, wahrſcheinlich aus Furcht vor Strafe, weil ſie um die Verfehlungen ihres Schwiegerſohnes wußte und dieſe be⸗ günſtigte. * Von den Sturmirerheerungen in der Nordſee. Nachdem viele unterbrochene telephoniſche und telegra⸗ phiſche Verbindungen wieder hergeſtellt worden ſind, be⸗ kommt man erſt allmählich ein Bild der Verheerungen des Sturmes. An der Küſte des Meeresarmes, die Grenze zwiſchen den Provinzen Südholland und See⸗ land bildet, ſcheiterten allein 45 Dampfſchiffe, Schlep⸗ per und mit Deutſchland und Belgien verkehrende Rhein⸗ kähne. Die Beſatzungen dieſer 45 Schiffe ſind faſt ſämt⸗ lich umgekommen. Bei Steenbergen wurden am Mon- tag 28 Leichen angeſpült, darunter fand man die Leiche einer Mutter, die ihr Kind an ihre Bruſt feſtgebunden hatte. Eine weitere Meldung beſagt, daß von 130 Booten der Muſchelliſcherflotte des Dorfes Bruniſſe in der Pro⸗ vinz Seeland während des Sturmes am Sonntag 120 verloren gegangen oder ſtark beſchädigt worden ſind. Tragödie eines Bankiers. Der Mitbegründer der Bankfirma Emden u. Co. in Hannover, der dreißig Jahre alte Bankier Alfred Heinemann, hat ſeinem Leben ein freiwilliges Ende bereitet. Wie verlautet, ſoll das Motiv für die Tat in erheblichen Fehlſpekulatzonen zu ſuchen ſein, die Heinemann an der Londoner Börſe ge⸗ macht hat. Die Verluſte dürften eine halbe Million Mark erheblich überſteigen. Ein dreifocher Mord wurde in Kidsgrove l(eng⸗ liſche Grafſchaft Stafford) entdeckt. Die Rentnerin Frau Wair, ihre Tochter und das Dienſtmädchen waren im Schlaf ermordet und furtchbar verſtümmelt worden. Von dem Täter hat man noch keine Spur. e Todesſturz des Aviatiters Dir en. In Spokane im Staate Waſyington iſt am weontrag ber iyneger Erom⸗ well Dixon aus einer Höhe von 75 Metern mit ſeinem Aeroplan abgeſtürzt und war auf der Stelle tot. Der Abſturz erfolgte infolge Verſagens ſeines Motors. Dixon hatte erſt am letzten Samstag einen wohlgelungenen Flug über die Rocky Mountains gemacht. * Weitere Opfer der„Liberte ⸗Kataſtrophe. Es wur⸗ den noch 14 Leichen auf der Reede und unter den Trüm⸗ mern der„Liberte“ aufgefunden. Die Zahl der Lei⸗ chen beträgt jetzt 170. Der ſozialiſtiſche Abgeord⸗ nete Conſtant hat beim Miniſterium beantragt, die Lei⸗ chen der Opfer der„Liberte“ unentgeltlich zum Wohnort ihrer Angehörigen überführen zu laſſen. „* Zugentgleiſung m Sudrußland. Zwiſchen den Stationen Illarionowo und Sſinelmikowo entglesſte ein Kurierzug infolge böswilligen Losſchraubens des Gleiſes. Zwanzig Perſonen wurden verletzt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Das Maſchinenhaus der Gaswerke Tegeler Aktien⸗ geſellſchaft in Berlin iſt Montag früh um fünf Uhr durch eine Exploſion, bei der ein Arbeiter ſchwer und zwei leicht verletzt wurden, völlig zerſtört worden. Das Memoirenbuch der Frau Toſelli wurde in Prag beſchlagnahmt. Ein 17jähriger Primaner des Bernburger Real⸗ gymnaſiums hat ſich erſchoſſen, weil er eine ſchlechte Zenſur erhalten hat. 10 5 In der Pariſer Kirche Saint Severin brach Sonntag während des Gottesdienſtes Feuer aus; während der ent⸗ ſtandenen Panik wurden mehrere Perſonen leicht ver⸗ letzt. Zahlreiche koſtbare Reliquien ſind verbrannt. Das neue Zeppelin⸗Luftſchiff„Z. 9“ veranſtaltete. Montag nachmittag in Friedrichshafen ſeine erſte gut gelungene Probefahrt. N Bei einem Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen in Tokio(Japan) ſind 17 Perſonen verletzt worden. Bekanntmachung. Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Vieruh eim! Nachdem in Viernheim die Maul- und Klauenſe uche wiederholt ausgebrochen iſt, ordnen wir unter Aufßeb ung unſerer Bekanntmachung vom 25. l. Mts.(Verord.⸗Bl. Nr. 152), betr. Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in Mucken⸗ ſturm, auf Grund der 88 57 ff. der Reichs inſtruktion zu dem Reichsgeſetz, die Abwehr und Unterdrückung von Viehſeuchen betreffend, vom 23. Juni 1880, 1. Mai 1894 und auf Grund der Ausſchreiben Großh. Miniſteriums des Innern vom 10. März 1908 zu Nr. M. d. J. II. 1215, 22. Fe⸗ bruar, 8. und 24. April 1911 hiermit folgendes an: 15 I. Es wird ein Sperrbezirk gebildet. Dieſer Sperr · bezirk umfaßt den Ort und die ganze Gemarkung Viernheim. II. Fur den Sperrbezirk werden folgende Anordnungen getroffen: 1. Saͤmtliche Wiederkäuer und Schweine des Sperr- bezirks unterliegen der Stallſperre. Dieſe Stallſperre dauert ſo lange, bis ſie von uns ausdrücklich aufgehoben wird. Die Benutzung von Rindviehgeſpaunen aus nicht verſeuchten Gehöften zur Feldarbeit iſt nur den Perſonen geſtattet, die ſich im Beſitz eines beſonderen, von der Bürgermeiſterei Viernheim erteilten Erlaubnisſcheines befinden. 2. Die Plätze vor den Stalltüren und die Straßen vor den Gehoftseingängen ſowie die gepflaſterten Wege an den Ställen und auf dem Hofe von verſeuchten Gehöften ſind dreimal täglich durch Uebergießen mit Kalkwaſſer zu desinfizieren. 3. Das Geflügel iſt ſo einzuſperren, daß es den Hof nicht verlaſſen kann. 4. Die Hunde ſind feſtzulegen, Katzen, die gewohnheits⸗ mäßig den Hof verla ſſen, ſind einzuſperren. 5. Durch den Sperrbezirk darf Klauenvieh weder ge⸗ trieben noch geführt, noch im Geſpann gefahren werden. Ausnahmen können in beſonderen Bedürfnisfällen von uns zugelaſſen werden. Dagegen darf ſolches Klauenvieh in den Sperrbezirk eingeführt werden, das ſofort geſchlachtet wird. Auch kann das Fuͤhren an der Leine gehender Tiere aus einem nicht verſeuchten Gehöft des Sperrbezirks nach einer innerhalb dieſes liegenden Schlachtſtätte von der Bürger⸗ meiſterei geſtattet werden, wenn der Fleiſchbeſchauer den ganzen Viehbeſtand des betr. Gehöfts ſeuchenfrei befunden hat. 6. Die Beſitzer verſeuchter Gehöfte dürfen die Ställe von Niemanden außer von den mit der Wartung beauftragter Perſonen oder den zugezogenen Tierärzten betreten laſſen. Sie haben dafür Sorge zu tragen, daß dieſe Perſonen nur nach gehöriger Reinigung und Desinfektion des Schuhwerks und nach dem Wechſel der Kleidung außerhalb des Gehöftes verkehren. 7. Das Weggeben der Milch in rohem, ungekochtem Zustand behufs unmittelbarer Verwendung zum Genuß fur Menſchen und Tiere, ſowie an Sammelmolkereien iſt verboten. Das Gleiche gilt für Magermilch, Käſe, Buttermilch und Molken. Als ausreichende Erhitzung der Milch gilt auch eine ſolche über offenem Feuer bis zu wiederholtem Aufkochen, oder Erhitzung durch unmittelbar oder mittelbar einwirkenden ſtröͤmenden Waſſerdampf auf 85“ Celſius oder Erhitzung im Waſſerbad auf 85 Celſius für die Dauer einer Minute oder auf 700 Celſius für die Dauer einer halben Stunde. 8. Ferkel und Einlegeſchweine dürfen aus einem unver⸗ ſeuchten Geböft Viernheims in ein anderes unverſeuchtes Ge⸗ hoͤft dieſes Ortes unter der Bedingung verbracht werden, daß die Seuchenfreiheit beider Gehöfte jedesmal durch den zuſtän⸗ digen Fleiſchbeſchauer unmittelbar vor dem Beſitzwechſel der Tiere feſtgeſtellt wird und daß dieſer ohne jede Unterbrechung und unter polizeilicher Aufſicht erfolgt. Die einmal in ein anderes Gehöft gebrachten Tiere dürfen während der Sperre aus dieſem Gehöft nicht mehr entfernt werden. III. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Anordnungen werden mit hohen Strafen geahndet, und zwar, wenn ſie wiſſentlich begangen werden, auf Grund des§ 328 R. Str. G.-⸗B. mit Gefängnisſtrafe. Heppenheim, den 29. Septembrr 1911. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Betr.: D* Gtfundene Gegenflände Samſtag Morgen Aenang 210. Q Allgemeiner beukecher, Ein Schlüſſel. a Düsseldorfer N e 0 Concurs-Masse Viernheim, 5. Ott. 1911. 3[LEotterieſe A des Oskar Schäfer in Viernheim und Sandhofen her- Gr. Bürgermeiſteret Viernheim hauggem. Wurſt* Bargeld e 3 ö 42 stammende Warenlager bestehend aus Damen- Hüten, Kühlwein. Serre N Sammte, 1 9 75 e 1 701 Welss- 705 Woll⸗ und Aleiſch— 90000 10 Haftpflicht-. varen etc. so ock er geteilt, se ein- rientungen ant ene ene ele e Samſtag Morgen 3 5 8 Unfall-Lebens- sofort mit dem Concursverwalter Herrn Rechtsanwalt zu verkaufen. 8 7150 g Ve Siche ung 9 Dr. Fritz Dkk in Lampertheim ins Benehmen setzen. von 7 Uhr ab pglor Ffbschauer— 1 a 2 f 1 1 2 —— 10 8 3 8 7 hausgem. 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Ich empfehle: Für den Vater: Unterhoſen, Hemden, Unterjacken, ge⸗ ſtrickte Jacken; für die Mutter: Untertaillen, Schulter⸗ tücher, Seelenwärmer u. ſ. w.; für die Tochter: Ball⸗ ſchals, weiße Schals, Pelze u. ſ. w.; für den Sohn: für die Mädchen: hübſche Häubchen, geſtrickte Mützen, Leib- und Seelhoſen, alle Preislagen, geſtrickte Jacken; für die Erſtlinge: Häubchen, Ueber- jäckchen, Jäckchen, Röckchen und Kleidchen. Gleichzeitig mache ich auf mein gut ſortiertes Lager in Hüten und Mützen aufmerkſam. 5 Al Mog, 65 Reg buß kein al noc berſ den 2 8 0 Militärunterhoſen, Militärhemden, geſtrickte Weſten n. Wunſch; gehäckelte Jäckchen und ſchöne Sweater; für die Knaben: in Sweater und —