lern Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 50 Pf. monatlich einſchl. e„Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Kk. 1.14 vierteljährlich. Dernſprech⸗Nr. 20 Viern 1 Amtsblalt der Groß Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) heimer Zeitung herzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze 125 Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Vieruheimer Volksblatt f Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 Nr. 19. Nr. 1 Donnerstag, den 12. Oktober 1011. 27. Jahrgang. ——— — — — — 2 ————' W * 2* Die Royaliſten abgeſchlagen? )(Enaliſche Meldungen aus Liſſabon beſagen, daf Hauptmann Conceiro, der Führer der die Flucht ergriff, als ſeine Streitkräfte von den repu— blikaniſchen Truppen umzingelt waren, Er ſoll ſich au dem Wege nach der Küſte befinden, da er ſeine Sache für verloren hält. Aus Braganza vorliegende Meldun, gen beſtätigen, daß die Regierungstruppen die Inſur⸗ genten umzingelten und ihnen den Rückzug auf ſpaniſches Gebiet abſchnitten. 200 Gefangene ſollen ge⸗ macht worden ſein. Verſprengte Abteilungen der Monarchiſten ſtehen bei Montecorve und Bohimente in der Nähe von Vinhaes; verſchiedene kleine Gefechte ſollen ſtattgefunden haben, deren Reſultat aber noch nicht be kannt iſt. Mehrere Abteilungen der Royaliſten wurder zus Vinhaes durch Kavallerie bis an die ſpaniſche Grenze getrieben. Die Regierungstruppen verſuchten dar— auf, durch einen Scheinrückzug die Monarchiſten von einem Ueberſchreiten der ſpaniſchen Grenze abzuhalten um ſie zu Gefangenen machen zu können, aber die Roya⸗ liſten machten keinen Verſuch, auf portugieſiſches Ge⸗ biet zurückzukehren. Auf Verlangen der demokratiſchen Gruppe ſoll das Parlament zu einer außerordentlichen Tagung ein⸗ berufen werden, in der über die Schritte Beſchluß ge— faßt wird, die nun gegen die Royaliſten unternommen werden ſollen. Die zweideutige Haltung Spanzens während der letzten Wochen wird in Portugal ſcharf verurteilt. Man ſagt, Spanien habe es mit ſeiner Ver⸗ ſicherung der Neutralität nicht aufrichtig gemeint, denn es wäre ihm ein Leichtes geweſen, die Konzentrierung von faſt 2000 Mann royaliſtiſcher Freiſchärler auf ſpa⸗ niſchem Gebiet zu verhindern. Bis jetzt ſind zirka 7000 Perſonen inhaftiert worden. Der Kriegsminiſter Seba⸗ ſtian Elles hat demiſſioniert. Als ſein Nachfolger wird Oberſt Silveira genannt. Der türkiſch⸗italieniſche Krieg. iſt bisher ſo unblutig verlaufen, daß der ſozialiſtiſche De⸗ putierte Defilize, der ſich vor Tripolis als Schlachten⸗ bummler das Bombardement anſah, nach Hauſe telegra— phieren konnte:„Das iſt nicht der Tod, das iſt ein Feſt des Lebens und der Ziviliſation.“ Wenn man über dieſe Phraſe, auf einen Krieg angewandt, auch lä⸗ cheln muß, ſo ſteht doch feſt, daß der türkiſch⸗italieniſche Krieg bisher der unblutigſte war, der ſich ſeit langem ereignete. Ein Krieg, der eigentlich gar kein Krieg iſt, ſondern eine Operation mit den kleinlichſten Chikanen. Italien kapert ein wehrloſes türkiſches Schiff nach dem andern und in der Türkei rächt man ſich durch Zoll- chikane und Ausweiſung der Italiener. Nach den letzten Meldungen ſoll jetzt der erſte Teil des italieniſchen Exveditionskorvs be⸗ reits in „daf nächſten Tagen Royaliſten[Boden erwarten. Tripolis ſein. Man könnte alſo, wenn die Nachricht auf Wahrheit beruht, vielleicht in den die erſten Gefechte auf tripolitaniſchem Die türkiſchen Truppen befinden ſich noch in der Nähe von Tripolis und türkiſche Kavallerie bewacht die Bewegungen der Italiener in der verlaſſenen Stadt. Wie es heißt, ſoll es den Türken gelungen ſein, in der Umgebung von Tripolis 10000 Mann zu konzen⸗ trieren und ebenſoviele Araber zu bewaffnen. Dieſes Heer ſei zwar nicht gut equipiert, hätte aber ausreichend Waffen und Munition. Inzwiſchen hat ſich die Türkei zu einem neuen Not⸗ ſchrei an die Mächte entſchloſſen. Die Meldungen über die neueſte, Hilfe ſuchende Note der Türkei lauten ver⸗ ſchieden. Nach der einen ſoll die Note die Vermitt⸗ lung der Mächte anrufen und die Bereitſchaft der Türkei erklären, Tripolitanien de fakto Italien zu über⸗ laſſen unter der Bedingung, daß die türkiſche Oberhoheit anerkannt werde. Nach einer anderen Meldung ſoll es ſich nur um eine Anweiſung der Pforte an die türkiſchen Botſchafter handeln, anzufragen, ob und wann die Mächte eine Vermittelungsaktzon einzuleiten gedächten. Der türkiſche Miniſterrat hat im Prinzip die Aus⸗ weiſung aller in der Türkei anſäſſigen Italiener beſchloſ⸗ ſen: Maßnahmen zur Ausführung dieſes Beſchluſſes ſind bis jetzt noch nicht getroffen. Auch wurde ein Zollkrieg mit Italien mit Zollzuſchlägen bis zu 100 Prozent be⸗ ſchloſſen. Das Hinüberſpielen nach Albanien. Trotz der verſchiedenen nicht mißzuverſtehenden öſterreichiſchen Verwarnungen ſcheint Italien doch das Hinüberſpielen des Krieges nach Albanien nicht laſſen zu können. Neuerdings drangen wieder italieniſche Tor⸗ pedoboote in den Hafen San Giovanni di Medua an der albaniſchen Adriaküſte ein, beſchlagnahmten meh⸗ rere mit Getreide beladene Segler und dampfen dann da⸗ von, nachdem ſie auf türkiſche Strandbatterien noch einige Salven abgegeben hatten. „ fe Fefe „Die Engländer beabſichtigen nach einer Preßsentrale⸗ meldung, den gegenwärtigen günſtigen Augenblick zu be⸗ nutzen, um das engliſche Protektorat über Aegypten zu erklären. Die Entſendung Lord Kitcheners als britiſcher Generalkonſul in Aegypten wird dort als erſter Schritt Enalands aufgefaßt, ſich einfach Aegypten anzu⸗ eignen. * 85* In Turin hielt am Sonnabend Giolitti eine große Programmrede über die innere und äußere Politik. Er bezeichnete den Krieg als eine nationale Notwendigkeit und kündigte in weitem Umfange ſoziale Reformen an. e 3 In einer Note an die turriſche erung verlang Rußland die Neutraliſierung der Getreide⸗ ausfuhr aus dem Schwarzen Meer. Aſzim⸗-Bei, bisher türkiſcher Geſandter in Sofia, iſt zum türkiſchen Miniſter des Auswärtigen ernannt worden. * ** ö Die erſte Schlacht. Kaum haben die Italiener in Tripolis die erſten Kompagnien ihres Expeditionskorps gelandet, ſo iſt es nach türkiſchen Meldungen auch ſchon zu dem erſten Treffen auf tripolitaniſcher Erde gekommen. Dieſe erſte Schlacht brachte den Italienern eine Schlappe. Wie gemeldet, haben die Türken ungefähr 10 Kilo⸗ meter von Tripolis eine bewaffnete Macht von etwa 10000 Mann angeſammelt, wozu noch die gleiche Zahl bewaffneter Araber kommt. Eine italieniſche Kompaanie berſuchte, bis Vehare vorzudringen. Die türki⸗ ſchen Truppen leiſteten aber erheblichen Widerſtand und die Italiener mußtne ſich darauf zurückziehen. Die Ein⸗ zeborenen nahmen an dem Kampfe teil. Auch in Rom ſcheint man jetzt eingeſehen zu ha⸗ ben, daß die Eroberung des Landes nicht ſo leicht von ſtatten gehen wird, wie die Seeſchlachten, die man ohne, daß einem italieniſchen Soldaten auch nur ein Haar ge⸗ krümmt wurde, geſchlagen hat. So meldet jetzt die Mai⸗ länder„Tribuna“ über kühne Angriffe türkiſcher Reiter! Die Türken ſcheinen in Tripolis ſich doch noch zur Abwehr aufraffen zu wollen. Beſonders ſind es ihre Reitergeſchwader, die mit großer Kühnheit vorgehen und wahrſcheinlich ſchon längſt einen Hand⸗ ſtreich auf die Stadt unternommen hätten, wenn ſie nicht durch das Bombardement noch eingeſchüchtert wären. Vor allem iſt es eine Truppe von 200 Reitern, die ſtändig bis an die Stadt vorrückt und die italieniſchen Matroſen des Nachts beläſtigt. Dieſe Truppe ſcheint den Meldedienſt der Türken zu verſehen. Die Italiener haben das Fort Hamidi, auf dem ſich noch Pulvervorräte befanden, in die Luft geſprengt. Offiziös wird aus Rom berichtet: Die türkiſche Regierung hat auf Bitten des deut⸗ ſchen Botſchafters in Konſtantinopel die Maſſenaus⸗ weiſung der Italiener aus der Türkei aufgeſchoben.— Man nimmt an, daß ſie nicht mehr zur Ausführung kommen werde. Politiſche Rundſchau. :: Die Marottoverhandlungen ſind ſchon wieder ein⸗ mal„gefördert“ worden! Wie die Agence Havas mel⸗ det. wurde in der letzten Unterredung zwiſchen dem Bot⸗ — Gerichtet. Roman von Franz Wichmann. 474(Nachdruck verboten.) 11. Kapitel. Wo der erſte hochſtämmige Fichtenwald ſich lichtete und die ſteile Bergwand mit einem verlaſſenen Steinbruch brach, zog hoch im milden Blau des Frühlingshimmels ein ſcharf⸗ äugiger Weih ſeine lauernden Kreiſe. Bald aufleuchtend im Sonnenſtrahl, bald dunkel beſchattet, wiegten ſeine Flügel ſich lautlos wie verborgenes Unheil auf der Luft und enger, immer enger wurden ſeine drohenden Ringe. Jetzt ſtand er gerade über der kleinen grauen Holzhütte, die ſich mit ihrer Rückwand an den Steinbruch lehnte, und ſchien im ſenkrechten Fall auf dieſelbe niederſtoßen zu wollen. Die Küchlein, die ein wenig abſeits in ihrem goldgelben Federkleid durch den Raſen liefen, bemerkten ihn ebenſo wenig, wie die hinter dem ſchlichten Holzzaun in dem kleinen Garten vor der Hütte Beſchäftigten. Feierliche Stille lag über der traulichen Stätte, die wie abgeſchieden von aller Welt erſchien. Wohl zog ſich durch den finſteren Wald auf der Höhe ein ſchmaler Fußpfad herum, der auf die Gartenpforte der Hütte zulief, aber er ſah nicht aus, als ob er oft betreten würde, und ſelten mochte ein er⸗ müdeter Wanderer die breite, grüngeſtrichene Bank benützen, die, gaſtlich und zur Ruhe einladend, vor dem Häuschen auf⸗ geſtellt war. An der von dichtem, friſchbegrüntem Gebüſch umgebenen Gaisblatt⸗Laube, die ſich gleich neben der Pforte erhob, war Ernſt Hellborn beſchäftigt, allzu üppig verſchſeßende Ranken zu beſchneiden und aufzubinden. Er, wie ſein ſchönes, ſchlankes Weib, das in der Mitte des Gärtchens am Boden kniete und Unkraut ausriß, trugen ſchlichte, graue Arheitstracht. Aber von Sorge und Kummer der Arbeit war auf ihren friſchge⸗ bräunten Geſichtern nichts zu bemerken, und von Zeit zu Zeit begegneten ſich ihre Blicke mit einem ſo freudigen Glanz, als ob alles höchſte Glück der Welt ihnen gehörte. Der kleine Hellmut, der in der Nähe des Vaters eifrig mit einer Gießkanne ein Gemüſebeet begoß, hielt einen Augen⸗ blick mit ſeiner Arbeit inne. „Hier laufen Ameiſen, Vater,“ ſagte er,„ſoll ich ſie tottreten?“ „Tottreten?“ Was fällt dir ein!“ verwies Hellborn ihn ſtrenge. Klara erhob ſich und trat zu den beiden. „Die Tiere haben dasſelbe Recht zu leben, wie wir, meinte ſie. „Warum?“ forſchte das wißbegierige Kind.„Iſt das wahr, Vater?“ „Weißt du nicht, warum die Menſchen auf der Welt ſind?“ fragte dieſer. „Um zu eſſen,“ erwiderte der Kleine raſch. „Schäme dich!“ tadelte Klara ihn.„Wie oft hat es dir der Vater geſagt!“ „Beſinne dich, Hellmut!“ mahnte Hellborn mild. „O, jetzt weiß ich es ſchon wieder!“ rief der Knabe erfreut: „Um zu arbeiten!“ „Nun, alſo,“ ſchloß der Vater,„ein jedes Weſen, das arbeitet, hat das Recht zu leben!“ „Und die Ameiſen arbeiten auch,“ fiel die Frau ein, „fleißiger als wir!“. „Gibt es auch Menſchen, die nicht arbeiten, Mutter?“ fragte Hellmut nach einer Pauſe wieder. „O, ja, leider Gottes, die gibt es!“ entgegnete die Gefragte. „Die müſſen aber gewiß ſehr unglücklich ſein!“ meinte das Kind.„Nicht wahr, ſo wie Onkel Otto, von dem ihr geſagt habt, daß er gefangen ſitzt?“ Hellborns Stirn legte ſich in leichte Falten. „Ja, er war einer von denen, die leben wollen, ohne zu arbeiten. Du biſt traurig, Klara?“ wandte er ſich zu ſeinem jungen Weibe. „Ja,“ nickte ſte,„ſo oft ich an meinen armen Vater denken muß! Dem haben ſie auch ſeinen Wald und die Arbeit ge⸗ nommen und ihn dadurch unglücklich gemacht!“ In ihr Geſpräch vertieft, bemerkten ſie den einſamen Mann nicht, der, verwilderten Ausſehens, eine Büchſe in der Hand, den ſchmalen Pfad herabgekommen war und jetzt, als er die Gruppe erblickte, raſch hinter den mächtigen Stamm der ein⸗ zelnen Buche trat, die den Schatten ihrer laubigen Krone zur Sommerszeit bis auf das Dach der Hütte warf. Seine Zähne bohrten ſich in die erbleichende Unterlippe. „Da ſind ſie alle beiſammen,“ flüſterte er vor ſich hin,„und ſie reden von mir, ich hörte es wohl, die Luft trug den Schall ihrer Worte mir zu. Vielleicht ſpotten ſie gar über mich, weil es mir ſo ergangen iſt mit dem Otto und ſie ſich beſſer dünken und darum ſtolz ſein können. Wenn ſie wüßten!— Aber, Blut und Hagel, ich laſſe nicht über mich ſpotten!“ Seine Hände klammerten ſich feſter um den Schaft der Büchſe. Hellborn ſchlang den Arm um die Hüfte ſeiner Frau und blickte nach Weſten, wo fern am Horizont eine bleigraue Dunſtſchicht die Lage der Hauptſtadt kenntlich machte. „Er iſt zu bedauern, der Arme,“ ſagte er.„Aber warum zieht er nicht heraus zu uns in den Wald und arbeitet mit uns? Iſt der Wald nicht immer ſeine Heimat geweſen?“ „O, er iſt ſchwach geworden da drinnen in der Stadt,“ entgegnete ſie,„ſchwach wie alle, die dieſe verderbliche Atmoſphäre atmen! Von Stufe zu Stufe zieht es ſie hinab, ſie können ſich nicht mehr aufraffen. Ich habe es gleich geahnt, als die Tante uns andeutete, er habe ſich dem Trunke ergeben. Wer weiß, wie ſchlimm das noch endet!“ Der lauſchende Förſter hatte nicht alles verſtanden, aber einzelne Worte waren deutlich an ſein Ohr gedrungen. „Was reden ſie?“ knirſchte er.„Dem Trunke ergeben habe ich mich? Hölle und Teufel, das wagt ſie von mir zu ſagen!“ Blitzſchnell erhob er die Büchſe.„O, ich habe noch ein gutes Auge und eine ſichere Hand, das will ich ihr zeigen! Aber das hat der da ihr vorgelogen, der falſche Prophet, damit ſie ihren alten Vater verachten lerne!“ Und er riß die Büchſe an ſeine Wange und die Finger, die nach dem Hahn taſteten, zuckten krampfhaft. Aber noch ehe ſie ihn fanden, ſtand der alte Mann plötzlich wie gelähmt. Von fern hatte ſich ein dumpfes, ſummendes Geräuſch hören laſſen. Der Knabe näherte ſich wieder den Eltern. (Fortſetzung folgt.) 4 ſchafter Cambon und dem Staatsſerretar von Kiderlen⸗ Wächter die Löſung des marokkaniſchen Teiles der Ver⸗ handlungen ſehr gefördert. Die Beſprechungen ſchei⸗ nen einen auten Fortgang zu nehmen.— Der All⸗ gemeinheit will das allerdings nicht ſo ſcheinen. Ueber „redaktionelle Aenderungen“ hätte man ſich längſt ver⸗ ſtändigen können. 5 1! Endlich wirklich der Abſchluß des erſten Teiles der Marokkoverhandlungen? Aus Paris wird am Dienstag gemeldet, daß jetzt endlich der Abſchluß des erſten Teiles des Marokkoabkommens ſo gut wie erreicht ſei. Im Zuſammenhang damit ſtehen Meldungen, daß die Premierminiſter der einzelnen Bundesſtaaten ſich nach Berlin begeben. Der bayeriſche Miniſterpräſident von Podewils reiſte am Tienstag zu einer Beſprechung mit dem Reichskanzler nach Berlin. Wie mitgeteilt wird, werden im Laufe dieſer Woche auch noch die an⸗ deren leitenden Miniſter der ſüddeutſchen Staaten ſich zu einer Beſprechung mit dem Reichskanzler in Berlin ein⸗ finden.— Dann ſcheint diesmal an der Meldung von dem Abſchluß der Verhandlungen des erſten Teiles wirklich etwas Wahres zu ſein. 11 Gegen minderwertige Bankgeſchüfte hat der würt⸗ tembergiſche Miniſter des Innern Piſchek ſoeben eine ſehr verſtändige und zeitgemäße Verfüauna erlaſſen. An ſichts der vielen Betrügereien und Ausbeutungen des ublikums durch minderwertige Bankgeſchäfte ſind die Oberämter und Polizeibehörden beauftragt, ſich an den Zentralverband des deutſchen Bank- und Bankieragewerbes in Berlin wegen Auskunfterteilung über zweifel⸗ hafte Bankgeſchäfte zu wenden und ebenſo ihrerſeits den genannten Verband durch Mitteilung wahrgenomme⸗ ner Mißbräuche auf dem Gebiete des Bankweſens zu un⸗ terſtützen. 7 Die ſozialdemokratiſchen Eiſenbahner. Das Or⸗ gan des ſozialdemokratiſchen Eiſenbahnverbandes(der „Weckruf“) veröffentlicht in ſeiner neueſten Nummer die nachſtehende beachtenswerte Mitteilung: „Der internationale Sekretär, Kollege Jochade, wird ſich einige Wochen in England aufhalten, um die Ein⸗ richtungen der befreundeten Organiſationen näher zu ſtu⸗ dieren und neue ersbVindungen anzuknüpfen, die Lohnver⸗ hältniſſe und Arbeitsmethoden der Verkehrs⸗ und Trans⸗ portarbeiter kennen zu lernen, ſpeziell die Schutzmaß⸗ nahmen für Leben und Geſundheit beim Laden und Löſchen der Schiffe, weitere Informationen über den Verlauf und die Reſultate der letzten großen Be⸗ wegung zu ſammeln.“ Plant man bei den Sozialdemokraten, das engliſche Beiſpiel nachzuahmen? Parlamentariſches. 7? Die Schiffahrtsabgabenkommiſſion des Reichstages begann am Dienstag ihre Arbeiten wieder mit der Be⸗ ratung des Artikels 2(Aufbringung und Verwendung der Mittel). Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten leitete die Verhandlungen mit einem längeren Expoſet über die Stellung der Regierung zu den bisherigen Be⸗ ſchlüſſen der Kommiſſion ein. Wenn die Regierung be⸗ reit ſei, den Anträgen aus 1. Leſung und den zu Artikel 1 in 2. Leſung geſtellten Anträgen Folge zu geben, jo habe das Geſetz für ſie damit jedes füänanzzelle 1 verloren und ſei nichts weiter als ein Verkehrsmeliorationsgeſetz. n . Europäiſches Ausland. „ Rußland. N * Das Kriegsminiſterium bewilligte für Flieger⸗ ſchulen für drei Jahre einen Betrag von 100 000 Mk. England. * In Portsmouth iſt der Ueberdreadnought„König Georg v“ glücklich vom Stapel gelaufen. Er iſt 555 Fuß lang, 89 Fuß breit, hat 24000 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung und iſt mit zehn 13,5 zölligen Geſchützen armiert. Frankreich. * In dem Pariſer Prozeß gegen die Redakteure der anarchiſtiſchen„Guerre Soziale“ wurden ſämtliche An⸗ geklagte freigeſprochen.(1) Portugal. * Der portugieſiſchen Regierung erſcheint es angeſichts der monarchiſtiſchen Putſche im Norden Portugals nicht mehr ganz geheuer zu ſein. Sie hat den geſetzgebenden Kongreß zum 16. Oktober einberufen. Serbien. * Einer Belgrader Mitteilung zufolge hat Nowako⸗ witſch jetzt den erſten Teil ſeiner Memoiren über den Bel⸗ grader Königsmord geſchloſſen. Wie er darin berichtet, hat der Prätendent Peter, der jetzt regierende König, in ſeiner letzten Zuſammenkunft mit den Verſchwörern die Verpflich⸗ tung übernommen, daß er eine verfaſſungsmäßige Regie⸗ rung führen und die Verſchwörer nicht verfolgen, ſon⸗ dern vielmehr, wenn notwendig, begnadigen werde. Sollte die Verſchwörung gelingen, ſo werde er die Auslagen für das Unternehmen aus ſeiner Taſche beſtreiten, bei einem Mißlingen würde er ſich jedoch zu keinen materiellen Opfern verſtehen. Dieſe Verpflich⸗ tungen des Prätendenten ſeien von dieſem eigenhändig auf Zettel geſchrieben und Nenadovitſch und Gentſchitſch übergeben worden. Kreta. * Die kretiſche Nationalverſammlung iſt Montag im Namen des Königs von Griechenland eröffnet worden. Marotto. * Am Kertfluſſe iſt es abermals zu einem größeren Ge⸗ fechte gekommen. Es hatten ſich drei ſpaniſche Ko⸗ lonnen nach dem Ued Kert in Bewegung geſetzt. Die Ko⸗ lonne Orozeo hatte den Fluß überſchritten und die Be⸗ feſtigungen der dahinter liegenden Harka heftig angegriffen. Die Spanier brannten alles im Umkreis von fünfzehn Kilo⸗ meter nieder und hatten, laut offiziellen Telegrammen, empfindliche, obwohl relativ geringe Verluſte erlitten. Die die Rückzuglinie deckendnen vier Bataillone unter Oberſt Pri⸗ mo de Ribera verloren dreißig Mann, darunter vier verwundete Offiziere. Primo de Ribera wurde leicht ver⸗ wundet. Zwei ſpaniſche Kriegsſchiffe unterſtützten die Ope⸗ rationen mit ihrer Artillerie. Nach einem Telegramm aus Melilla beſetzte die Di⸗ biſion Orozeo jenſeits des Fluſſes eine Stellung fünfzehn Kilometer landeinwärts und ſchlug jeden Widerſtand nie⸗ der. In Spanien herrſcht über dieſe Erfolge großer Jubel. Aſien. Japan. * Während im Flottenbau Japans dem ruſſiſch⸗ japaniſchen Kriege ein gewtſſer Stillſtano eingetreten war, der wohl in erſter Linie durch die Finanzlage veranlaßt wurde, kommt jetzt die Nachricht, daß die japaniſche Regie⸗ rung den Ausbau ihrer Flotte erheblich zu fördern be⸗ ſichtigt. Das Marineminiſterium beabſichtigt, in der näch⸗ ſten Seſſion von dem Parlament einen außerordentlichen Kredit von 400 Millionen Yen(837 Millionen Mark) zur Vergrößerung des Flottenbeſtandes für ſieben Jahre zu verlangen. China. * Anſcheinend ſind die— Ruſſen mit Schuld an der jüngſten revolutionären Bewegung in Südchina. Auf dem Beſitztum einer ruſſiſchen Geſellſchaft bei Hankau ſind eine Werkſtatt zur Herſtellung von Bomben, große Mengen falſcher Dollarnoten und chineſiſche revolutionäre Flugſchriften aufgefunden worden. Der unbekannte, von den Revolutionären zum Gouverneur gewählte Ver⸗ faſſer fordert die Bevölkerung darin auf, ſofort die Re⸗ publik zu erklären, dabei aber die Fremden und ihren Handel nicht zu ſchädigen, ſofern ſie nicht zu Verteidigern der herrſchenden Dynaſtie ſich aufwerfen. Amerika. Mexiko. * Die Revolution in Mexiko iſt noch immer nicht unter⸗ drückt. In den letzten Tagen kam es zu wiederholten Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen den Regierungstruppen und den Rebellen. Am 7. Oktober kam es zu einem beſonders hef⸗ tigen Gefecht zwiſchen 1500 Anhängern des Generals Za⸗ pata und 300 Mann Regierungstruppen. Der Kampf währte während der ganzen Nacht. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Tote und Verwundete, doch ſind die genauen Verluſte bisher noch nicht bekannt. Soziales. Drohende Spinnereiarbeiterausſperrung. In Eng⸗ land droht infolge von Differenzen in der Spinnerei in Burnley eine Ausſperrung von 150000 Spinnereiar⸗ Zum roten Flugblatt (Fortſetzung.) Daß durch das neue Wahlgeſetz das„frühere Syſtem der Revormundung der Wähler durch die Wahlmänner beſeitigt“ iſt, das muß ſelbſt der rote Lügenmann anerkennen. Bemerkenswert iſt nur die Art und Weiſe wie das geſchieht. Selbſt hier wird durch die Art des Druckes in dem Leſer, der oberflächlich das Machwerk überfliegt, der Eindruck hervor⸗ gerufen, als ob es ſich auch bei dieſem neuen Geſetzeswerk um eine Bevormundung der Wähler handle, während doch die Worte das Gegenteil beſagen. Man ſehe ſich einmal das Flugblatt daraufhin an. Ja, die roten Heerführer kennen ihre Pappenheimer. Ein Schlagwort, mag es noch ſo ver- logen ſein, bringt die rote Volks ſeele zum kochen. Wir können es ja den roten Herrn nachfühlen, daß es unangenehm iſt, ſagen zu müſſen, daß ſie nicht beteiligt ſind an der Nefreinng der Wähler von dem Syſtem der Bevormundung durch die Wahlmänner, ja daß ſte ſogar dieſes Befreiungswerk hintertreiben wollten. Aber es iſt die bittere Wahrheit. Und alle Entſchuldigungsgrunde ſind nichtig. Wir haben geſehen, wie es mit der Verfaſſungs⸗ verſchlechterung beſtellt iſt. Geradeſo fadenſcheinig und nichts ſagend ſind die anderen Entſchuldigungen, die man vorbringt wie die dreijährige Anſäſſtgkeitsklauſel, die Steuerzahlungs⸗ pflicht, die Unterſtützungsklauſel, die Notwendigkeit der heſſi⸗ ſchen Staatsangehörigkeit, das doppelte Stimmrecht der 50, jährigen. Die Genoſſen ſtellen ſich, als ob ſie allein gegen dieſe Einſchränkungen des Wahlrechts geweſen wären, als ob die Zentrumsfraktion mit den anderen Parteien die Schuld daran trügen. Der Schwindel iſt wahrhaftig zu plump. Vor der ganzen Oeffentlichkeit des Landes haben die Verhandlungen ſtaitgefunden. Jedermann konnte es leſen und hören, daß die Zentrums fraktion gegen die Einſchränkungen des Wah lrechtes, insbeſondere gegen das doppelte Stimmrecht geſprochen haben, und dennoch wagt man es, das Zentrum für die Verſchlechterungen mit verantwortlich zu machen, wenigſtens ſucht man den Anſchein zu erwecken. Aber warum hat denn das Zentrum, das übrigens gar nicht ausſchlaggebend iſt, nicht gegen das ganze Wahlgeſetz geſtimmt? Weil es Volſisverrat, Volſtsentrechtung geweſen wäre, weil das Zentrum im Parlament prattiſche Arbeit für das Volkswohl leiſtet, weil es keine Komödie treibt, wie Ge⸗ noſſe Kolb es ſeinen Kollegen vorwirft. Jeder Einſichtige mußte ſich ſagen: Wenn diesmal das Wahlgeſetz fällt, dann iſt die Sache auf die lange Bank geſchoben; deshalb muß zugegriffen werden. Nach dem Grundſatz,„daß Politik die Wiſſenſchaft von dem Erreichbaren“ iſt, hat es herauszuſchlagen geſucht, was zu erreichen war. Und wenn einige Mängel in dem Wahlaeſetz noch enthalten ſind, ſo iſt doch die Haupt- ſache erreicht: Das Volk hat das direkte Wahlrecht. Rom iſt auch nicht in einem Tage erbaut worden und wer ein Haus bauen will, der fängt mit dem Fundamente und nicht mit den Verzierungen an. So kann auch hier auf dem gelegten Fundamente weitergebaut und was noch fehlt, ergänzt werden. Das iſt praltiſche Politik im Sinne des Volſis woh les. Nach dem roten Grundſatz:„Alles oder Nichts“ iſt bis jetzt überhaupt noch nichts erreicht worden. Wir haäͤtten keine Arbeiterverſicherung und keinen Arbeiterſchutz, wir hätten keinen Schutz der wirtſchaftlich Schwachen und auch kein direktes Wahlrecht. Nach dieſem komödienhaften Grundſatz wird auch in Zukunft nichts erreicht werden. Doch das iſt ja die rote Taktik. Das Volkswohl iſt Nebenſache, Agitation iſt alles. Hat doch erſt im letzten Jahre der Herausgeber der ſozialiſtiſchen Monatshefte geſchrieben:„Die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion müßte endlich aufhören.... unerfüllbare Anträge zu ſtellen. Die Partei treibe Politik von hinten herum.“ Hier iſt von einem Genoſſen der Nagel auf den Kopf getroffen und viele andere, die nicht auf den blinden Köhlerglauben der roten Demagogen eingeſchworen ſind, ſtimmen mit ihm überein. Was überdies das doppelte Stimmrecht der Fünfzig⸗ jährigen anlangt, ſo ſind vor allem die Roten dafür verant- wortlich zu machen, daß dieſer„Schönheitsfehler“ nicht ſofort ausgemerzt werden konnte. Sie waren durch ihre Bankrotts- politik daran ſchuld, daß die Bauernbündler ausſchlaggebend wurden, die dann auf dem doppelten Stimmrecht beſtanden. Hätten die Roten mitgearbeitet, dann wäre jetzt ſchon dieſer und ſo mancher andere Schönheitsfehler beſeitigt oder gemildert. Geradezu komiſch wirkt es, wenn man in dem Flug⸗ blatt lieſt, daß das doppelte Stimmrecht hauptſächlich den Landwirtſchaftsbezirken zu aut komme und wenn dann weiter geſagt wird: Das ſind meiſtens hohe Veamte, Pfarrer, Nentiers, Jabriſanten und Großgrundbeſitzer; weniger find es Klein banern, Handwerker oder Arbeiter,!“ Das iſt wirklich eine neue Weisheit. Das war uns unbelaunt, daß die 50-jährigen hohen Reamten, Pfarrer, Nentiers, Fabrikanten und Großgrundbeſitzer ſich zu Tauſenden in den Landwirtſchaftsbezirken herumtreiben, um ſo das Wählerverhältnis zu beeinflußen. Hält denn die ſozialdemokratiſche Partei ihre Anhänger wirklich für ſo blödſinnig, daß ſie ihnen einen ſolchen Unſinn auftiſcht? Man muß in der Tat ſo manches rote Intelligenz blatt wegen ſeiner fortgeſetzten blöden Schwindeleien eutſchul⸗ digen, wenn die offizielle Partelinſtanz einen ſolchen Miſt ins Land hineinwirft. Echt ſozialdemokratiſch iſt auch die Bemerkung über das Stimmrecht der„Haus ſöhne.“ Man merke ſich wohl: Nach dem offiziellen Parteiprogramm tritt die ſozialdemokrati⸗ ſche Partei ein für gleiches direktes Wahlrecht, in dem Flugblatt ſelbſt ziehen ſie gegen die Einſchränkung des gleichen direkten Wahlrechtes los, aber die Haus ſöhne, deren Einkommen doch mit dem Einkommen des Vaters mitver⸗ ſteuert wird, ſie ſollen das Wahlrecht nicht belommen. Wahrhaftig eine wunderbare Logik. Ihr Haus ſöhne merkt es euch! Ja, die ſozialdemokratiſche Freiheit trägt ein ſonder⸗ bares Geſicht. Freiheit fur den Umfpurz, Freiheit für Revo⸗ lutlon, Freiheit fuͤr Gewalt und Mord, Freiheit für die roten Umſturzbewegungen. Wehe aber, wenn einer etwas anders denkt! Das letzte Jahr hat herrliche Blüten dieſer ſozial⸗ demokratiſchen Freiheit gezeitigt, die unſeren Fall aufs beſte illuſtrieren. Noch in aller Erinnerung iſt die ſchmach volle Wahlſtomödie der blauroten Umſturzmänner in Portugal: Niemand durfte Kandidat ſein, der den roten Umſtürz⸗ lern nicht geftel; wer eine andere Meinung hatte, kam hinter Schloß und Riegel oder wurde nicht in die Wählerliſten auf- genommen. Ueber die Hälfte der Wahlberechtigten wurde ſo von der Wahl ausgeſchloſſen. Und das nennt ſich eine Ab⸗ ſtimmung des Volkes, das iſt das berühmte gleiche direkte Wahlrecht der Roten, wo ſte die Gewalt haben. Was würde manchem ahnungsloſen Freund und Nach- läufer der Roten die Augen aufgehen, wenn die Herrn Ge⸗ noſſen einmal ans Ruder kämen. Entweder mit durch Dick und Dünn, heißt es dann, oder aber nieder mit ihm! Eine eigne Anſicht gibts dann nicht mehr. Daß auch bei uns nichts anderes herauskäme, das zeigt das Gebahren der Waſchechten unſerer Tage ganz klar. Man leſe z. B., was die„Offen- bacher Volkszeitung“ zu der am 19. September 1911 ge- tätigten Jügesheimer Bürgermeiſterwahl berichtet: „Unſerer Notiz vom 18. d. Mts. über die Jügesheimer Bürgermeiſterwahl iſt noch einiges nachzutragen. Herr Bruder errang ſeinen Sieg durch Unterſtützung ſeitens der Sozialde⸗ mokraten. Dieſe zeigten nun bei der Wahl, wie ein freies, allgemeines, geheimes Wahlrecht im ſozialiſtiſchen Zukunfts⸗ ſtaat ausſteht. Wie ſicher feſtſteht, lag im Gaſthauſe„Zur Krone“ ein Schriftſtück auf, in dem gefordert wurde, daß die Genoſſen ſich gemeinſchaftlich zum Wahllokal zu begeben haͤtten und daß vor dem Wahllokal ein Vertauſchen der Stimmzettel ſtattfinden müſſe, um eine genaue Kontrolle zu haben.(11) Dies Schriftſtück mußte unterzeichnet werden und ſein Inhalt wurde genau befolgt. Freies, geheimes Wahl- recht!— Ein Wähler von der andern Seite war, um den Anrempelungen der Herren Genoſſen zu entgehen, ſchon in Hainhauſen ausgeſtiegen, um dann nach Hauſe zu gehen. Das erfuhren die Herren. Ein großer Trupp zog ſofort dem Ausreißer entgegen, fing ihn und führte ihn in oben er⸗ wahntes Lokal. Dort wurde er gefangen gehalten, bis Herr Wachtmeiſter Preuß(Weiskirchen) einſchritt. Jetzt durfte der Mann wählen, allerdings unter Bedeckung von zwei Mann. Freies, geheimes Wahlrecht!— Nach Verkündigung des Wahlreſaltats viehiſches Geheul und Gebrüll; abends ſpät Schießen, Werfen mit Steinen. Auf dieſe Art ſollte wohl der Nachweis üder den Fortſchritt der ſozialdemokratiſchen „Büldung“ erbracht werden. Wenn die gerichtliche Unter⸗ ſuchung Klarheit geſchaffen hat, werden wir nochmals auf die Sache zurückkommen. Am Sonntag veranſtaltete man einen Triumphzug. Merkwürdigerweiſe fehlte der Kandidat der Senoſſen. Sollte er ſich vielleicht ſchon ſchaͤmen, inmitten dieſer Geſellſchaft zu erſcheinen?“ Die„Weſtdeutſche Arbeiterzeitung“ fuͤgt hinzu: „Bemerkt ſei, daß die Genoſſen mit einer Mehrheit von 5 Stimmen den Sieg errangen. Darob ein Gebaren, wie et bei Hinterwäldlern und Buſchkleppern Geltung hat. Es geht eben nichts über die freiheitlich geſinnten Genoſſen, deren Verhalten deutlich zeigt, daß ſie alles Zeug beſitzen, um eine neue Kulturära herbeizuführen.“(Forſetzung folgt.) Aus Stadt und Land. ** Ein Radium⸗Kurhaus in Mecklenburg. Der Brun⸗ nenbauer Johannes Paſſehl in Güſtrow(Mecklenburg) hat auf ſeinem Grundſtück eine warme und eine kalte Radiumquelle entdeckt. Er will dort ein Kurhaus errich⸗ ten, um das heilkräftige Waſſer nutzbar zu machen. k Ein ſpät entdeckter Raubmord. Ein Raubmord iſt in dem Dorfe Käſelow bei Güſtrow aufgedeckt wor⸗ den. In einem ziemlich flachen, durch die Dürre ausge⸗ trockneten Teich lag, mit einer eiſernen Feldbahnſchiene beſchwert, eine weibliche Leiche, die man als die eines Mädchens rekognoszierte, die im vorigen Jahre in Begleitung eines Vorſchnitters verlaſſen hatte. Die Leiche war faſt bis zur, Unkenntlichkeit verſtümmelt. 2 1 Der Ver⸗ — S 2 S S ˖ 3 1 8 , deten ultber⸗ umen. nerät bouder⸗ Repo⸗ roten auders fil d belt volle lugl: uit later M uuf. de ſo le Ab. direkte Nach; m ge 9 ld Ene nichts chen Offer. 1 gr heiner Bruder albe⸗ freies, lunfts⸗ ir ah die egeben 1 ber lle u u und Gal. 1 den 1. gehen. ſ jo en er⸗ herr 1 der Nann, f des 1 50 . lier. 1 len bet lten bon wie G5 deren eine .) dacht, das junge Mädchen ermordet zu haben, lenkte ſich naturgemäß auf jenen Burſchen. Man erfuhr, daß er dem Mädchen kurz vor ſeiner Abreiſe 200 Mark ausbe⸗ zahlt hatte und alſo wußte, daß ſie im Beſitze von Geld war. Andererſeits fand man bei der Leiche noch die Schmuckſachen des Mädchens. Der Vorſchnitter iſt ſeit dem Herbſt aus der Gegend verſchwunden und wird in ſeiner ruſſiſch⸗polniſchen Heimat vermutet. * Mord im Tanzſaale. Einen ſchlimmen Ausgang nahm ein Tanzvergnügen im Gaſthof zur Grünen Aue in Groitzſch bei Leipzig. Es entſpann ſich nachts ein Streit, bei dem der Beramann Krämer mit ſeinem Meſſer auf den Schloſſer Treſſelt einſt ach. Er brachte ihm erhebliche Wunden am Kopfe und der rechten Schläfe bei, denen Treſſelt nach kurzer Zeit erlag. Der Erſtochene war unverheiratet, dagegen iſt Krämer, der ſonſt als ruhiger Mann geſchildert wird, verheiratet und Vater von ſieben Kindern. *Die Scheidungsklage der Frau Toſelli. Die ehe⸗ malige Kronprinzeſſin von Sachſen, Frau Toſelli hält ſich augenblicklich am Lago Maggiore auf und unternimmt täglich größere Spazierfahrten im Automobil. Es ver⸗ lautet, daß ſie die Sſcheidungsklage gegen ihren Gatten bereits eingereicht hat. * Ein merkwürdiger Eiſenbahnunfall. Infolge eines Felsſturzes auf der Bahnlinie Belfort— Be⸗ ſancon iſt ein Güterzug teilweiſe zertrüm⸗ mert worden. Alle Wagen entgleiſten. Ein anderer Zug, der den Unfall nicht rechtzeitig bemerkte, rannte mit großer Gewalt gegen die Trümmer und erlitt ebenfalls große Beſchädigungen. Tas Gleis iſt vollſtändig zerſtört, ſo daß der Verkehr für einige Zeit unterbrochen iſt. Unglück bei einem Stiergefecht. Der berühmte ſpaniſche Torero Machaquito iſt Montag in Ma⸗ drid in der Stierarena tötlich v erletzt worden. Machaquito war am Sonntaa brillant geweſen und hatte durch ſeine glänzenden Kämpfe ein wahres Bei⸗ fallsdelirium beim Publikum hervorgerufen. Der Unfall paſſierte ihm mit dem letzten der ſechs Stiere, die er abzufertigen hatte. Der Stier rannte nicht, wie der Torero erwartet hatte, auf das rote Tuch zu, ſondern warf ſich direkt auf den Torero. Er traf zwar nicht Machaquito mit den Hörnern, aber der Torero wurde mit ſolcher Wucht zu Boden geſtoßen, daß er bewußtlos liegen blieb. Eine Unterſuchung ergab eine ſchwere Verletzung des Rückgrats. Der Zuſtand des Stierkämpfers iſt ſo ſchwer, daß man einen tödlichen Ausgang befürchtet. Das Hotel de Ruſſie, in dem Macha⸗ quito wohnt, war während des ganzen Abends von einer Menge umlagert. Seine Freunde hatten ihm ſchon lange geraten, jetzt, wo er ein Vermögen von drei Millionen Peſetas erworben und ſich ver⸗ heiratet habe, ſein gefährliches Gewerbe aufzugeben. Ma⸗ chaquito weigerte ſich aber wohl, weil er den Wunſch hatte, den berühmten Torero El Guerra zu übertreffen, der ſich mit einem Vermögen von ſechs Millionen Pe⸗ ſetas zur Ruhe geſetzt hat. f ** In einem Labyrinth verirrt. In einem Felſen⸗ keller bei Capellen wurde Montag ein Schneider von vier Arbeitern, die dort einſtiegen, faſt verſchmachtet auf⸗ gefunden. Er war bereits am 2. Oktober eingeſtiegen, hatte ſich verirrt und war nicht imſtande, den Ausgang aus dem Labyrinth wieder zu gewinnen, ſo daß er ſieben Da ge ohne Nahrung in der Felshöhle zubringen mußte. Am Halſe hatte der Unglückliche tiefe Schnitt wun⸗ den, die er ſich vermutlich in einem Verzweiflungsanfall ſelbſt beigebracht haben dürfte. Der todbringende Sturz einer Glocke. Von der im Bau befindlichen Alexanderkirche in Sofia iſt eine Glocke herabgeſtürzt. Drei Perſonen wurden ge⸗ tötet. Selbſtmord eines türkiſchen Mädchens aus Vater⸗ landsliebe. Ein junges türkiſches Mädchen von achtzehn Jahren, Tatwa Koniko, iſt aus Liebe zum Vater⸗ lande in den Tod gegangen. Als ſie erfuhr, daß die Italiener ſich in den Beſitz von Tripolis geſetzt hätten, ſtürzte ſie ſich aus dem Fenſter ihrer im fünften Stock⸗ werke gelegenen Wohnung in Petersburg auf das Straßenpflaſter hinab, wo man ſie ſterbend aufhob. Schreckliches Exyloſionsunglück in Newyork. Im Zentralpark, im feinſten Viertel Newyorks, iſt bei Erd⸗ arbeiten eine Quantität Dynamit explodiert. Vier Arbeiter wurden in Stücke geriſſen und viele Fenſterſchei⸗ ben zertrümmert. In dem betroffenen Stadtviertel herrſcht große Aufregung. ** Die Verfolgung einer Fliegerin im Automobil. Die Aviatikerin Moiſant wurde, weil ſie am Sonntag Flugverſuche in Long Island bei Newyork anſtellte, von der Polizei in einem Automobil verfolgt. Die inter⸗ eſſante Verfolgung nahm bald ihr Ende, da der Aviatike⸗ rin das Benzin ausging. Sie mußte landen und wurde ſofort verhaftet. Die anweſende Menge, die mit dem lebhafteſten Intereſſe der Jagd beigewohnt hatte, ergriff bei Vornahme der Verhaftung begeiſtert für die Avia⸗ tikerin Partei und wollte dieſe wieder aus den Hän⸗ den der Polizei entreißen. Es kam zu einer mächtig en Prügelei, in deren Verlauf ſchließlich die Aviatikerin ſelbſt verletzt wurde. Sie hat jetzt deswegen gegen die Polizei Strafantrag geſtellt. g ** Tſchechiſche Flegeleien. Ein am Sonntag in Schwarzenberg(Erzgebirge) aufgeſtiegener Ballon„Ilſe“ iſt in Tornau(Böhmen) gelandet. Die Inſaſſen wurden von den Tſchechen angegriffen, mit Steinwürfen und Schimpfworten überſchüttet und einer von ihnen durch einen Steinwurf am Kopfe verletzt. Die Ballon⸗ fahrer haben die Angelegenheit dem Gerichte übergeben. Mehrere Verhaftungen ſind bereits vorgenommen wor⸗ den. Auf der Spur des Mona⸗Liſa⸗Diebes. Der„Gau⸗ leis“ meldet, die Mona Liſa werde in den nächſten Tagen nach dem Louvre zurückkehren. Die Polizei ſoll ſich auf einer ſicheren Spur befinden, die eine baldige Auffindung der„Mona Liſa“ in Ausſicht ſtellt. *Ruſſiſches, allzu Ruſſiſches. Die Petersburger Polizei kam dieſer Tage einer neuen großen Beſte⸗ chungsaffäre auf die Spur. Mehrere große Bank⸗ häuſer hatten Poſtbeamte beſtochen, um Portoſveſen zu ſparen. Entgegen den Vorſchriften laſſen die Banken gewiſſe Wertpapiere unter dem Vermerk„Eingeſchrie⸗ ben“ zur Poſt gehen, anſtatt die Sendungen mit dem ſchleife auf Jahre zurückgehen, ſind die Betrage, um welche der Staat geſchädigt iſt, außerordentlich hoch. * Ein Maſſenduell in Rußland. Unter den Mit⸗ aliedern von zwei Familien in Baku, welche ſich ſeit vielen Jahren Blutrache geſchworen und ſich befehdet hatten, kam es dieſer Tage zu einem Maſſenduell. Nur wenige Schritte voneinander entfernt ſtellten ſich die Parteien in zwei Reihen auf und begannen auf ein gegebenes Kommando, aufeinander mit Revolvern los- zuſeuern. Sechs Tote und eine Anzahl Schwerverwunde⸗ ter blieben auf dem Kampfplatz. Die Ueberlebenden ſchie⸗ den unverſöhnt unter Mitnahme ihrer Toten und Ver⸗ wundeten. 8 4 ö 1. ** Ediſon wieder in Newyort. Thomas A. Edo iſt Sonntag auf dem Dampfer„Amerika“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie in Newyork angekommen. Er erklärt, frol zu ſein, wieder nach Hauſe zu kommen, und daß en voller Freude darüber die Freiheitsſtatue küſſen möchte In einem Interview mit dem„Standard“-Korreſpon denten ſagte er von den Deutſchen, ſie ſeien recht ſchaffene Leute, und er habe ſie in ſeinen Laborator'en von Anfang an beſchäftigt.„Ich halte,“ meinte der Er⸗ finder,„die Deutſchen für die am meiſten vorgeſchrittent 9 3 40 Nation e reichſte Stadt der Welt iſt nicht etwa Paris, wie man es in Frankreich manchmal an⸗ nehmen möchte, ſondern Irkutsk in Sibirien. Jedes Jahr werden in Irkutsk 55 Morde begangen, obgleich die Stadt kaum 120 000 Einwohner zählt. Und, was das Traurigſte iſt, dieſen 500 Verbrechen ſtehen nur 10 Verhaftungen gegenüber. Von den 500 Verbrechern dürfen 490 ihr Hand⸗ werk weiter treiben, und von den 10 Verhafteten werden gewöhnlich nur fünf verurteilt. Es wurden einmal an einem Tage 22 Mordtaten oder Mordverſuche gezählt. Die größte Mehrzahl der Dienſtboten und Handwerker beſteht aus ehemaligen Zuchthäuslern, die nach ihrer Befreiung durch die Regierung hier beſchäftigt werden. Wenn man in ein Friſeurgeſchäft kommt, erzählt der Friſeurgehilfe, indem er die ſcharfe Klinge des Raſiermeſſers auf die Wange des Kunden promeniert, welcher Unglücksfall ihn nach Sibirien geführt hat: er hatte ſeinem Schwiegervater den Hals einfach abgeſchnitten.— Das ſind angenehme Zu⸗ ſtände, die man ſich beſonders gern erzählen läßt, wenn einem das Meſſer des Raſeurs an der Keble ſitzt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Ein Fabrikarbeiter in Langerfeld(Rheinland) wurde von einem Arbeitsgenoſſen, der mit einem Gewehr hantierte, aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen. Von einem Bullen wurde der Bauernhofbeſitzer Rad⸗ datz in Bewerdick bei Neuſtettin angegriffen und tödlich ver⸗ letzt. Das Unglück ereignete ſich beim Hüten auf dem Felde. In Lintz Green, einem kleinen Städtchen unweit New⸗ caſtle in England, wurde der 60 Jahre alte Bahnmeiſter Georg Wilſon ermordet. Bei der Oeſterreichiſchen Flugwoche gewann Illner auf ſeinem Etrich⸗Monoplan mit einem Fluge von vier Stunden fünf Minuten den Dauerpreis von zehntau⸗ ſend Kronen. Bei dem Zuſammenbruch der Göttinger Bank ſind jeden⸗ falls auch die für die Abgebrannten in Duderſtadt geſam⸗ melten Gelder(180 000 Mark) ſowie die zu dieſem Zwecke Vermerk der Wertanaabe zu verſehen. Da die Unter⸗ gemachte große Stiftung des Kardinals Kopp-Breslau ver⸗ loren gegangen. Der holländiſche Frachtdampfer„Herzogin Maria“ iſt während der letzten Stürme an der holländiſchen Küſte untergegangen. Der Kapitän und die vierzehnköpfige Be⸗ ſatzung ſind ertrunken. Gerichtsſaal. Die Verurteilung einer Meineidsgeſellſchaft. Um eine größere Verſicherungsſumme zu erlangen, hatte der Buchhalter Karl Kiekuth in Witten die Schloſſers⸗ frau Hahn und vier andere Perſonen veranlaßt, in einer ganzen Anzahl von Prozeſſen wiſſentlich falſche Eide zu leiſten. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht in Bochum den Angeklagten Kiekuth zu vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrver⸗ luſt. Frau Hahn erhielt die gleiche Strafe. Die vier ande⸗ ren Angeklagten wurden zu Zuchthausſtrafen von einem bis dreieinhalb Jahren und je fünf Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. FFFTFFCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCTTTTTTTTbTbTTbTTTTTT Der heutigen Auflage liegt die Preisliſte 1911/12 der Firma Gebr. J. und P. Schulhoff in München — Tal 71— Engros Verſandhaus in Weiß⸗, Woll⸗, Schnitt⸗, Kurz⸗, Strumpf⸗ und Spielwaren bei. Wieder verkäufer finden in derſelben, mit Ausnahme von Kolonialwaren, bei gleichmäßig billigſt geſtellten Preiſen, ſämtliche Artikel ver⸗ einigt, welche fuͤr Handlungen und Krämereien notwendig ſind. 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Mts. ab kann die Ver⸗ wiegung auch auf der 2. an der Ecke der Blauehut⸗ und Waſſerſtraße erſtellten Bruͤckenwage erfolgen. Viernheim, den 12. Oktober. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. — Vorläufige Anzeige! Sonntag, den 15. Oktober, abends 8 Uhr im Saale„Zum Freischütz“ Bernati-Bosco o kommt. Karl Pfund Nachfolger Büchsenmacbermeister. Waffen-, Patronen- und Munitionshandlung Mannheim, PI, 4, Planken. Lager moderner Jagdgewehre. evolver la. Qualität. Waffen. Jagdartikel, Rucksäck, Gamaschen Anfertigung neuer Gewehre und Re- paraturen schnell, sauber u. billigst. Hans Schumacher, Schulstr. 6 Empfehle mein gut ſortiertes Lager in Aormal-Herren⸗ und Damen⸗Henden Notmal-Hoſen und Jacen geflrikte Jacken und Herren-Weſlen Knaben u. Mädchen-Sweaters, Strümpfe, Socken, Handschuhe. alles in bekannt guter Qualität. Rabat-Marken oder 5 Proz. in har Rabatt-Marken. Bernh. Oppenheimer empfiehlt Arbeitskleider für fast jeden Beruf in grosser Auswahl zu den billigsten Preisen. .. 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Postamtes für die Niederlegung eines Kranzes und den Stiftern von Seelenmessen, ferner den 5 ehrw. barmherzigen Schwestern für die aufopfernde Pflege. VIERNHEIM, den 11. Oktober 1911. —2—— im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Peter Weidner. 1 A ———— f 9885 A Tanzkursus- Eröffnung Ich mache den ſehr verehrten jungen Heren und Damen die ergebene Mitteilung, daß ich nächſten f Freitag Abend, den 13. Oktober im Gaſthaus I ö„Zum grünen Laub“ einen „ Tanz-Kursus IL eröffaen werde. Durch den Beſuch von verſchiedenen 9 auswärtigen Inſtituten bin ich in der Lage, alle Rund⸗ ſowie die neueſten Salontänze auf das gründ⸗ g lichſte zu erlernen. Ich mochte die verehrl. Eltern N beſonders darauf aufmerkſam machen und bitt! um geneigten Zuſpruch. Aameldun zen können jederzeit bei mir oder im Gaſthaus„Zum grünen Laub“ ge. macht werden. Hochachtend Jakob Kirchner Tanz⸗ und Anſtandslehrer. 2 2 65 Tanz- und Vergnügungs-Klub Fiel. Freitag abend halb 9 Uhr im Gaſthaus „Zum grünen Baum“ Mitglieder- Verſammlung. Sonntag, den 15. Oktober, nachmittags halb 4 Uhr im Gaſth aus„Zur Vorſtadt“ Tanz- Unterhaltung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Fussball-Klub„Allemannia“ Wiernheim. Lokal:„Zum grünen Baum.“ Dounerſtag Abend/ Uhr Jomütt. Beisammensein zum Abſchied uuſerer eiurückenden Mitglieder be 1 Faß Freibier. Der Vorſtand. Die städt. Sparkasse Weinheim Reichsbankglrokonto postscheck-Konto Karlsruhe 1180. verzinst sämtliche Einlagen mit 4 Proz ent, gewährt a. Hypotheken-Darlehen auf ertragsfähige Liegenschaften ev, bis zu 66 Prozent der amtlichen Schätzung pb. Lombard-Darlehen auf Wertpapiere e. Darlehen an Private auf Schuldschein gegen 2 gute Bürgen d. Liegenschaftskaufschillingge— Güterzieler— unter günstigen Bedingungen. werktags Vorm. von 9—12, Nachm. v. 3—5 Kassenstundlen Sanstage won 9—1 Nach. 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