hahe f baut 30 9% l ſtern 10 eim · Piernheimer Nachrichten Bezugspreis: 20 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 ö Diernh Viernheimer kr (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Biernheim Geleſenſte und verbreitetſte FJeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Zeitung Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ nzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Ar. 2. Donnerstag, den 26. Oktober 1011. 27. Jahrgang. Der Krieg um Tripolis. p Die verluſtreichen Kämpfe, die im türkiſch⸗ita⸗ lieniſchen Kriege ſtattgefunden haben, waren die bei Benghaſi. Allerdings gehen die Nachrichten über die Höhe der Verluſte noch ſehr auseinander: „Wie der halbamtlichen Agenzia Stefani aus Benghaſi gemeldet wird, ſahen ſich die italieniſchen Truppen bei ihrer Landung einer feindlichen Streitmacht von 500 oder 600 regulären Soldaten, die durch 4000 oder 5000 Araber verſtärkt waren, gegenüber. Die Verluſte der Türken und insbeſondere der Araber waren bedeutend. Die Zahl der Toten beträgt etwa 400, die Angaben über die Zahl der Verwundeten ſchwanken zwiſchen 800 und 120 0. Die Verluſte des Feindes würden noch größer geweſen ſein, wenn der Einbruch der Dunkelheit nicht ſeine Flucht in das Innere des Landes begünſtigt hätte. In der Stadt blieben während der Nacht nur wenige Menſchen zurück, welche die Toten beſtatteten und die Verwundeten fortſchafften. die Italiener am folgenden Morgen, als ſie die Stadt be⸗ ſetzten, faſt keinen Widerſtand fanden. Der in der Stadt durch das Bombardement angerichtete Sachſchaden iſt nicht beträchtlich, da die Zahl der auf die Südſeite der Stadt abgegebenen Schüſſe nur gering war. Die Lage beſſert ſich ſowohl in Benghaſi wie in der näheren Um⸗ gebung. Eine vom General Caneva verlaſſene und vom General Briccolo gegengezeichnete Proklamation, die in der Stadt angeſchlagen und unter den Arabern der Um⸗ gebung verbreitet worden iſt, hat einen ſehr guten Ein⸗ druck gemacht. Fortgeſetzt kommen arabiſche Stammeshäupt⸗ linge hier an, um ihre Unterwerfung anzubieten.“ Die„Agence Stefani“ bezeichnet die türkiſchen Mel⸗ dungen über angebliche ſchwere Verluſte der Italiener in den Kämpfen um Benghaſi als über⸗ trieben. Sie gibt die Verluſte der Italiener im Kampf um Benghaſi an Toten und Verwundeten auf 109 an. ** * Ein deutſcher Konſulatsdiener in Tripolis kriegsrecht⸗ lich erſchoſſen. Ein eingeborener Diener des deutſchen Konſuls iſt am Dienstag nachmittag ſtandrechtlich erſchoſſen worden, weil er am Montag einem italie⸗ niſchen Soldaten einen Dolchſtich verſetzt hatte. Der Diener war ein Araber aus Fezzan. Die bisherigen Verluſte. Nachrichten, die im türkiſchen Kriegsminiſterium eingelaufen ſind, beſagen, daß bisher die Geſamt⸗ verluſte bei den Kämpfen in Tripolis und Cyre⸗ naika auf italieniſcher Seite 2000 Tote und Verwun⸗ dete, darunter 100 Offiziere, betragen. Die Tür⸗ ken verloren zuſammen mit Arabern 250 Mann. Zwei türkiſche Offiziere wurden getötet. Unter der größeren Zahl von jungen Offizieren, die über Aegypten nach Benghaſi gelangt ſind, befinden ſich mehrere vollkommen deutſch geſchulte Gardeoffiziere, die in Jemen und Aſſyr am Feldzug teilnahmen, und bereits bei der Eroberung Konſtantinopels 1909 als gewöhnliche Gendarmen ausgezeichnete Dienſte leiſteten. Die Revolution in China. (Die Revolution macht immer weitere Fortſchritte. Die Revolutionäre haben jetzt auch die Stadt Kinkiang, einen wichtigen ſtrategiſchen Punkt der Provinz Kiangſi, eingenommen. Die Stadt liegt unweit der Stelle, wo der Poyangſee in den Jangtſekiang mündet und hat für den Schiffsverkehr und Teehandel große Bedeu⸗ us Vielleicht hängt dieſe Einnahme Kiukiangs mit em Abfall eines großen Teiles der chineſiſchen Flußflotte, die vom Admiral Sah kommandiert wird, eng zu⸗ ſammen. Nach einer Meldung aus Tokio ſind nämlich vier vom Admiral Sahtſchengping befehligte Fluß⸗ kauonenboote bei Hankau zu den Rebellen übergegang n. Da die Rebellen auch an der Eiſenbahnlinie Peking⸗ Hankau im Vordringen begriffen ſind und die Truppen der Regierung immer weiter zurückweichen, wird die Möglichkeit eines Angriffs auf die Reichshauptſtadt immer wahrſcheinlicher. Am Dienstag kam es beim Siebenmeilenbach unterhalb Hankaus abermals zu Vorpoſtengefechten. Politiſche Rundſchau. — Berlin, 25. Oktober. Kaiſer Wilhelm empfing den neuernannten amerikaniſchen Botſchafter Mr. Leiſhman in Audienz. Wegen einer leichten Erkältung des Kaiſers Franz Joſef ſind die für die nächſten Tage in * genommenen allgemeinen Audienzen abgeſagt orden. * 11 Ein Dreibundminiſter über den türkiſch⸗italieni⸗ ſchen Krieg. Der öſterreichiſche Miniſterpräſident Frhr. Daraus erklärt es ſich, daß bereit“ des Herrn Delcaſſe prächtig illuſtrieren v. Gautſch führte am Dienstag im oſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe folgendes aus: Die italieniſch⸗tür⸗ kiſchen Differenzen haben die k. k. Regierung ſchon ſeit längerer Zeit beſchäftigt und ſie veranlaßt, ſowohl in Konſtantinopel wie auch in Rom ihre Bemühungen aufzubieten, damit möglichſt eine Trübung der Be⸗ ziehungen beider Reiche vermieden werde. Es iſt be⸗ dauerlich, daß die frühere türkiſche Regierung unſeren rechtzeitigen Ratſchlägen kein Verſtänd⸗ nis entgegengebracht hat. Daß Italien ſeine Alliierten von ſeinen Abſichten nicht im vornherein verſtändigt hat, iſt auf eine freundſchaftliche Rückſicht⸗ nahme der italieniſchen Regierung auf ihre Verbün⸗ deten zurückzuführen. Auch nach Eintritt des Kriegs⸗ zuſtandes war die k. k. Regierung beſtrebt, eine Grundlage zur Beilegung de's Konflikts ausfindig zu machen. Die Beſtrebungen haben zur⸗ zeit allerdings noch zu keinem Reſultate ge⸗ führt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Politik Oeſter⸗ reich⸗Ungarns angeſichts der großen Intereſſen der Monarchie in der Adria und den angrenzenden Bal⸗ kanländern das Hauptgewicht auf die Einſchrän⸗ rung des Kriegstheaters legen mußte. In dieſer Hinſicht hat die italieniſche Regierung von Anbe⸗ ginn ihrer Aktion ihre Dispoſitionen in der klarſten und unzweideutigſten Weiſe kundgegeben, indem ſie ihren Entſchluß bekanntgab, alles vermeiden zu wollen, was eine unerwünſchte Rückwirkung ihres Unter⸗ nehmens auf dem Balkan auszuüben imſtande wäre, und die türkiſchen Küſten des adriatiſchen und joniſchen Meeres von den kriegeriſchen Opera⸗ tionen auszuſchließen. Wir haben allen Grund, dieſen Entſchluß, der mit uns befreundeten und alliierten italieniſchen Regierung als durchaus ernſt und loyal aufzufaſſen. 12 Der Arbeitsplan des Reichstages. Der Senio⸗ renkonvent des Reichstages beſchloß, die Beſprechung der Teuerungsinterpellationen am Donnerstag zu Ende zu führen. Am Freitag, 27. Oktober, ſollen dann die Interpellationen über die Maul- und Klauenſeuche ver⸗ handelt werden und dann tritt eine Pauſe bis zum 7. November ein, um der Kommiſſion zur Beratung des Privatbeamtenverſicherungsgeſetzes Ge⸗ legenheit zur intenſiven Arbeit zu geben. Man nimmt an, daß am 8. November der Reichskanzler die Interpellationen über die auswärtige Politik beantworten werde. Nach deren Erle⸗ digung wird die 2. Leſung des Schiffahrtsabgabenge⸗ ſetzes und des Hausarbeitsgeſetzes ſowie die Beratungen mehrere kleinerer Vorlagen erfolgen. Vom 16. bis 18. November findet die Erledigung der noch ausſtehenden 3. Leſungen des Arbeitskammergeſetzes und der No⸗ velle zum Strafgeſetzbuch ſtatt. Dann tritt weder eine neue Pauſe bis zum 23. November ein, um den Par⸗ teien Gelegenheit zu geben, den Bericht der Kommiſſion über das Privatbeamtengeſetz zu ſtudieren, worauf dann die 2. Leſung dieſes Geſetzes beginnen ſoll. Die Arbeiten des Reichstages dürften bis Ende November oder Anfang Dezember dauern. ropaiſches Ausland. Frankreich. ? Nur um Haaresbreite iſt das Kriegsſchiff„Suf⸗ fren“ dem Schickſal der„Liberte“ entgangen, als deren Erſatzſchiff es figuriert. In einem Kohlenbunker war Feuer ausgebrochen. In ſeiner Kopfloſigkeit und gro⸗ ben Unkenntnis tat ein Heizer, um nur raſch über⸗ haupt etwas zu tun, das Törichteſte, was geſchehen konnte: Er öffnete den Dampfhahn. Der Dampf dehnte ſich mit großer Schnelligkeit in dem Raume aus und überhitzte die Wände, vor allem auch die Wände, die an die Pulverräume 1 und 3 anſtießen, die von der Hitze anfingen, rot zu glühen. Ein Glück, daß der Schiffskommandant die große Gefahr bemerkte, die den beiden Pulverlagern drohte, und dieſe ſofort unter Waſſer ſetzen ließ! Später wurden die unter Waſſer geſetzten Pulvermengen ausgeſchifft. Der„Suffren“, der mit den übrigen Schiffen des Ge⸗ ſchwaders ausfahren ſollte, mußte nun in Toulon zurückbleiben. Als die Nachricht in Toulon bekannt' wurde, entſtand dort große Unruhe und Erregung Auch in den franzöſiſchen Munitionsanſtalten ſchei⸗ nen geradezu groteske Mißſtände zu herrſchen. Der„Ma⸗ tin“ veröffentlicht„Aeußerungen eines Seeoffiziers“, in denen es heißt:„Wenn Oberingenieur Maiſſin nach der „Jena“-Kataſtrophe dem Kriegsminiſter mitteilte, daß das für die Marine neugelieferte Pulver tatſächlich älteren Datums ſei, ſo iſt das keine Neuigkeit für uns. Alle Artillerieoffiziere der Kriegsflotte wiſſen, daß das Herſtellungsdatum des gelieferten Pulvers durchaus un⸗ zuverläſſig iſt. Zuerſt wird in dieſer Hinſicht in den Pulverfabriken und dann in der Feuerwer⸗ kerei bei der Anfertigung der Kartuſchen gemanſcht. Sollte das vom Jahre 1906 datierte Pulver der„Liberte“ in Wirk⸗ lichkeit noch um zehn Jahre älter geweſen ſein, ſo braucht man ſich darüber nicht allzu ſehr zu wun⸗ dern.“— Das ſind ja hübſche Zuſtände, die das„Erz Deutſcher Reichstag. r U Berlin, 24. Oktober. Nach dem geſtrigen großen Tage iſt wieder der Alltag in den Reichstag eingekehrt. Zwar erſcheint bei der Rede des nationalliberalen Abg. Fuhrmann auch der Reichskanz⸗ ler wieder, doch er hört nicht lange zu, ſondern verläßt bald wieder die Halle. Der Abg. Fuhrmann wirft der Regierung eine gewiſſe Oberflächlichkeit in der Beantwor⸗ tung der Teuerungsinterpellationen vor, iſt aber im übri⸗ gen mit den Regierungsmaßnahmen einverſtanden. Auck der Abg. Höffel(Rp.) betont ausdrücklich, daß er keine Wahlrede halten wolle, und ſpricht für die Beibehaltung der gegenwärtigen Wirtſchaftspolitik. Der Landwirtſchafts⸗ miniſter Freiherr v. Schorlemer wendet ſich ſcharf geger die Linke und ihr übertriebenes Geſchrei über Teuerung. Den Gedanken des Reichskanzlers, daß die Hetzereien der Linken und ihrer Preſſe nicht wenig dazu beigetragen haben, die Zuſtände zu verſchlimmern, unterſtreicht er ausdrück⸗ lich. Unter lebhaftem Hört, hört! ſtellt er feſt, daß das Syſtem der Einfuhrſcheine nicht eine agrariſche, ſonderr eine freiſinnige Erfindung ſei. Er ſchließt mit der Verſiche rung, daß man ohne allzu große Sorge in die Zukunft blicken könne. Abg. Voigt(wirtſch. Vgg.) und Abg. Hil⸗ pert(bayer. Bauernbund) ſtimmen dem Landwirtſchafts⸗ miniſter zu. Abg. Dr. Heim(Ctr.) hält eine groß ange⸗ legte Rede über die Teuerung, in der er ſowohl mit den linksliberalen Uebertreibungen als auch mit der Untätig⸗ keit der Regierung abrechnet. Die Rede war von außer⸗ ordentlicher Wirkung, da Dr. Heim Beiſpiele von der ſchlech⸗ ten Bezahlung der Bauernarbeit anführen konnte. Nach Dr. Heim ergriff des Reiches Schatzgewaltiger, Staatsſekre⸗ tär Wermuth, das Wort, um in kurzeer Rede auszu⸗ führen, daß ein Zollproviſorium große Schäden nach ſich ſich ziehen würde. Morgen Weiterbeſprechung. Berlin, 25. Oktober. Haus und Tribünen ſind heute wieder gleicherweiſe ſchwach beſetzt. Am Regierungstiſche ſitzen vier Staats⸗ ſekretäre. Bevor der Reichstag die Weiterberatung der Teuerungsinterpellationen vornimmt, werden einige kolo⸗ niale Rechnungsſachen, die Ueberſichten aus den Schutzge⸗ bieten für 1908 und»kiautſchou fur 1904, erledigt. Der Centrumsabgeordnete Erzberger kritiſiert in ſcharfer Weiſe die großen Etatsüberſchreitungen und erklärt, die Penſionswirtſchaft ſei ſo bedeutend, das wir mit den ko⸗ lonialen Fonds nicht mehr auszukommen drohten. Er er⸗ ſucht die Regierung beſonders hier um ganz energiſche Sparſamkeit. Dasſelbe tut namens der Sozialdemokratie der Abg. Noske, und auch der nationalliberale Abgeord⸗ ntee Goerke erklärt es für notwendig, daß dem Penſions⸗ fonds eine erhöhte Aufmerkſamkeit zuteil werde. Warum? die Kandidatur der Vereinigten Liberalen Hauptlehrer Mayr, Viernheim für den Landtags-Wahlkreis Heppenheim Endlich hat ſich für die„Vereinigte Liberale Partei“ — Nationalliberale und Freiſinnige— nach langen Verhand⸗ lungen ein Kandidat gefunden, ſo meldet das„Verordnungs- und Anzeigeblatt für den Kreis Heppenheim“ in ſeiner Diens⸗ tags⸗Nummer. Es war alſo das Gejammer der Mainzer roten Volkszeitung in Nr. 241 vom 17. Oktober umſonſt, oder auch nicht umſonſt. Damals ſchrieb das rote Organ: „Die Wahlkreiſe Dieburg, Heppenheim, Seligenſtadt etc. überlaſſen die Nationalliberalen der Zentrumspartei kampf⸗ los und ſtärken damit den Meaktionsblock.“ Hier liegt der Haas im Pfeffer. Die Roten haben ihren blau⸗roſaroten Parteifreunden von Heppenheim zu früh mißtraut. Ein Blick auf Düſſeldorf, wo ſelbſt ein hochſtehen der Regierungsbeamter offen für den Umſturz arbeitete, hätte ſte ſchon früher von ihrer Furcht befreien können. Die Heppenheimer Llberalen und Freiſinnigen laſſen ihre roten Freunde, mit denen ſie zum großen Teil die Weltanſchauung teilen, nicht im Stich. Die Roten werden ihnen jetzt innigen Dank wiſſen, daß ſie ſich zuſammengefunden haben, um der Zentrumspartei den ziemlich ſicheren Wahlkreis nicht„kampflos“ zu überlaſſen. An und für ſich iſt ja nichts dagegen einzuwenden daß die Herrn der liberalen Richtung einen eignen Kandidaten aufſtellten. Dazu hat jede Partei das Recht, und, wenn es nur den Zweck hat, die Stimmen zu zählen. Hier aber gibt die Art und Weiſe der Aufſtellung ſehr zu bedenken. Heppenheim-Viernheim iſt ein ziemlich ſicherer Zentrums⸗ wahlkreis. Das geht aus der Geſchichte und der Stimmen⸗ ſtatiſtik hervor. Bei den Reichstagswahlen 1907 wurden in den einzelnen Orten des jetzigen Landtagswahlkreiſes Heppen⸗ heim abgegeben: Zentrum 2429 Stimmen Nationalliberale 304 4 Freiſinnige 200* Sozialdemokraten 1021 17 Bei dieſer Berechnung iſt natürlich berückſichtigt, daß in den Orten, die zum Reichstagswahlkreis Bensheim⸗Erbach ge⸗ hören, die jetzt zum Landtagswahlkreis Heppenheim gekommen ſind, das Zentrum keine eigene Kandidatur aufgeſtellt hatte, ſondern ſchon im erſten Wahlgang für den chriſtl.⸗ſozialen Rippel gegen den nationalliberalen Haas ſtimmte; die Stimmen alſo, die in Mörlenbach, Gorxheim etc. für Rippel abgegeben wurden, waren Zentrumsſtimmen. Wenn ſich alſo die 304 Nationalliberale mit den 200 Freiſinnigen vereinigen und einen gemeinſamen Kandidaten aufſtellen, dann iſt das ihre Sache. Man war ſich in den Heppenheimer liberalen Kreiſen dieſer ſeiner Bedeutungsloſigkeit vollſtändig bewußt. Daher galt es, Durcheinander in die Zentrumsreihen zu bringen. In Heppenheim, wo doch die Intelligenz in der Potenz bei den Nationalliberalen und Freiſinnigen zu finden wäre, wollte man nicht daran,— man wäre auf eigne Kraft angewieſen geweſen und hätte es ſchwerlich über 500 Stim- men gebracht— deshalb mußte abſolut ein Kandidat geſucht werden, der event. durch ſeine Stellung, Anſehen etc. noch Stimmen aus dem Zentrumslager, vielleicht auch aus dem ſozialdemokratiſchen Lager herüberziehe, um die 500 Stimmen event. ſo zu verſtärken, daß man ſchließlich in die Stichwahl käme, oder aber dem Genoſſen zum Sieg zu verhelfen. Wochenlang hat man bereits daran gearbeitet, einen ſolchen Kandidaten bereitwillig zu ſtimmen. Und dieſen fortwährenden Bemühungen gelang es endlich in der Perſon des Herrn Hauptlehrer Mayr die geeignete Perſönlichkeit zu finden. Hauptlehrer Mayr iſt katholiſch, hat Anſehen in Viernheim, das muß ziehen. Warum auch nicht? Die Zentrumsleute in Viernheim werden ſchon einfältig genug ſein, dem offiziell erklärten Zentrums kandidaten Wiegand den Rücken zu kehren und ſich für Hauptlehrer Mayr, den Kandidaten der vereinigten Liberalen, zu entſcheiden. Männer, Zentrumswähler von Viernheim! Ihr wiſſet jetzt von wem euch Herr Hauptlehrer Mayr als Kandidat empfohlen wird. Ihr wiſſet genau, welcher„Segen“ und welches„Wohlwollen“ euch aus Heppenheimer liberalen Kreiſen entgegengebracht wird. Denkt daran, daß Herr Hauptlehrer Mayr mehreremals abgelehnt und ſchließlich nur dem Drängen dieſer liberalen Kreiſe nachgegeben hat. Die Heppenheimer Bürger, ſowie die Odenwalddörfer denken nicht daran, ſich von den Herrn Liberalen, zu denen auch die Regierungsbeamten gehören, ſich einen Kandi- daten aufſchwätzen zu laſſen. Haben wir in Viernheim nicht noch mehr Urſache, jeden Regierungs kandidaten abzulehnen? Ihr ſeid ſtolz auf euer Bürgerrecht und euren Buͤrgernutzen; ihr wiſſet aber auch, wie man in den liberalen Kreiſen über dieſen Bürgernutzen denkt. Wollt ihr aus der Hand dieſer Heppenheimer Liberalen eine Kandidatur akzep⸗ tieren, ſtatt des Zeutrumskandidaten, der ausdrücklich als Programmpunkt aufgeſtellt hat: Gegen jede Ein⸗ ſchränkung des Bürgernntzens mit aller Macht arbeiten zu wollen.(Verordnungsblatt 24. Okt. 1911). Laſſet euch nicht verbluͤffen durch Wahlmachinationen und allerlei ſonſtige Verſprechungen. Von den Heppenheimern Liberalen iſt uns Viernheimern noch nie etwas Gutes zu Teil geworden. Selbſt wenn ſie einen Zentrums mann zum Kandidaten gewählt hätten, ſo wäre die Abſicht klar: Sie wollen nur Eines, den Zentrumskandidaten ver- drängen, auch wenn der Rote ſeinen Siegeszug hält. Lieber Rot als Schwarz, das iſt die Parole dieſer Heppen⸗ heimer Liberalen. Denkt an Düſſeldorf! Viernheim hat ſchon in jeder anderen Beziehung die wohlwollende Liebe von dieſer Seite kennen gelernt, jetzt ſoll es auch in politiſcher Hinſicht in Unordnung gebracht werden. Darum die Augen auf, ihr Viernheimer! Aus Mah und Fern. — Kirchliche Nachrichten. Herr Pfarrer Blum von Ober⸗Abtſteinach wurde zum Pfarrer von Gernsheim er⸗ nannt.— Pfarrverwalter von Ober⸗Abtſteinach wurde der bisherige Herr Pfarrverwalter Jacobi von Gernsheim. — Lampertheim, 25. Ott. In den Rheinmühlen⸗ werken kam der verheiratete Müller Aug. Bitſchmann mit dem Zipfel eines Rockes dem Kammrad zu nahe, der Zipfel wurde erfaßt und dem Manne der Arm abgeriſſen. Außerdem er⸗ litt er noch andere ſchwere Verletzungen. — Heppenheim, 25. Okt. Der Beſitzer des abge⸗ brannten Hotels„zum Halben Mond“, der wegen Brand⸗ ſtiftung längere Zelt verhaftet war, dann aber wieder aus der Haft entlaſſen wurde, iſt jetzt von der Staatsanwaltſchaft ganzlich außer Verfolgung geſetzt und das Verfahren einge⸗ ſtellt worden. Der Verdacht der Brandſtiftung richtet ſich nunmehr gegen eine andere Perſönlichkeit. Das Gebäude wird bald wieder aufgebaut werden. — Wald⸗ Michelbach, 25. Okt. Vom Polizeihund ertappt. Den Miſſetäter, der jetzt ſchon dem Steinmetzmeiſter Uth in Litzelbach wiederholt dadurch großen Schaden verur- ſacht hat, daß er nächtlicherweiſe im Steinbruch behauene Steine demoliert, hat man nun jedenfalls ermittelt. Uth ließ ſich ſofort den Schutzmann Sing aus Darmſtadt mit ſeinem Poltzeihund Rex kommen. Nach kurzer Zeit nahm dieſer die Spur auf und verbellte einen Steinhauer aus Gras-⸗Ellenbach, auf den auch der allgemeine Verdacht ſogleich gefallen war. Rer verfolgte die Spur bis zur Wohnung des betr. Steinhauers. Auch die konfiszierten Stiefel paſſen ganz genau in die Fußſpuren. “ Aſchbach, 25. Okt. Bei der Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Peter Jäger 1. zum a von ſaͤmtlichen Wahlberechtigten einſtimmig wieder⸗ gewählt. . Aus Stadt und Land. Brand in einem ſächſiſchen Theater. Im Stadt⸗ theater in Döbeln brach Dienstag abend nach der Vorſtellung unter dem Bühnenraum Feuer aus, das raſch um ſich griff. Das Bühnenhaus ſowie ein Teil des Zuſchauerraums wurden zerſtört. Die nächſtge⸗ legenen Häuſer wurden nicht gefährdet. * Wir Deutſchen ſind die Protzen der Welt. Der don einer Automobiltour durch Deutſchland nach New⸗ Vork zurückgekehrte Richter William N. Cohen hat lich über unſer Land, das er ſeit dreißig Jahren nicht beſuchte, in wahrhaft enthuſiaſtiſchen Worten ausge⸗ laſſen. Ueber unſere Vermögensverhältniſſe ſchwingt er ſich zu folgender Lobhymne auf:„Der Wohlſtand Deutſchlands grenzt ans Wunderbare, von allen Seiten ſtarrt Einen der Wohlſtand förm⸗ lich an. Wir Amerikaner ſind nicht länger die Protzen der Welt. Heute ſind das die Deutſchen, denn ſie geben das Geld mit volleren Händen aus als vir. Auf dem Kontinent iſt jedem Chauffeur ein deutſcher lieber als Fahrgaſt als ein Amerikaner, denn nie Deutſchen haben maſſenhaft Geld und laſſen es pringen.“— Der brave Herr Millionär ſcheint in eine Geſellſchaft von Großinduſtriellen-Söhnen hineingera⸗ ten zu ſein, deren Väter ganz beſonders kapitalkräftig ind. ' Das kommt her von dem Mauſegift— dem Mauſegift.... Schlimme Folgen des Mäuſegiftes traten in Lobendau, Kreis Goldberg⸗Haynau, bei dem Rindviehbeſtande eines dortigen Gutsbeſitzers in Erſcheinung. Zur Vertilgung von Mäuſen hatte man im Rindviehſtalle Phosphorſyrup unter Außeracht⸗ aſſung der erforderlichen Vorſicht ausgelegt, ſo daß das bieh mit dem Gift in Berührung kam. Vier Stück des Beſtandes erkrankten unter Vergiftungsanzeichen. Während zwei noch notgeſchlachtet werden konnten, ver⸗ indeten die anderen beiden. e Ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der„Bützower Zeitung“ wird amtlich mitgeteilt, daß Dienstag nach⸗ nittag auf Bahnhof Blankenberg von dem gegen ½7 Uhr durchfahrenden D-Zug Nr. 2 Stettin⸗Hamburg Zwei 6 reſp. 11 Jahre alte Mädchen einer Schnittersfrau, die mit ihren neun Kindern hier auf den nächſten Zug wartete, überfahren und ge⸗ kötet wurden. * Kirchenraub. In Zſchorlau iſt Dienstag Nacht in der hiſtoriſchen Kirche ein Raub verübt worden. Die am Kreuz hängende wertvolle Chriſtusfigur wurde abgeriſſen, der goldene Kronleuchter abgehängt und die Leuchter geſtohlen. Dann beſudelten die Räuber die Kirche mit Petroleum, die Opferſtöcke wurden er⸗ zrochen und ihres Inhalts beraubt. * Blei für Gold. Die ſchweizeriſche Nationalbank kauft von Zeit zu Zeit in London Barrengold, das ihr franko und verſichert nach Bern geliefert wird. In den letzten Tagen war wiederum ein derartiger Auf⸗ trag nach London ergangen. Die Sendung wurde von der Poſt ordnungsgemäß am letzten Montag der Natio⸗ nalbank in Bern abgeliefert. Bei Prüfung der Sen⸗ dung ergab ſich, daß eine der Kiſten, die in der Regel drei Goldbarren im Werte von etwa 130 000 Frank enthalten, nicht mit Gold, ſondern mit Blei⸗ barren angefüllt war. Die Entwendung iſt offen⸗ bar ſorgfältig vorbereitet worden; an der äußeren Ver⸗ packung war keine Spur von Gewalt zu bemerken, und die Bleibarren, die genau in die Form der Kiſte paßten, vieſen nicht eine im Handel vorkommende Form auf, ſondern waren ſpeziell für den Diebſtahl ge⸗ goſſen worden. Für den Schadenerſatz kommt die Nationalbank nicht in Frage. Mit abſoluter Sicher⸗ heit iſt anzunehmen, daß der Diebſtahl ſchon in London verübt worden iſt, denn das ganze Ver⸗ fahren erforderte ſo umfangreiche Vorbereitungen und genaue Kenntnis des Inhaltes und der Verpackung, daß der Diebſtahl unterwegs oder in Bern gar nicht möglich geweſen wäre. Die Sendung war nur mit 60 000 Frank verſichert. * Schweres Unwetter an der italieniſchen Riviera. Ein furchtbares Unwetter hat Dienstag den Kurort Ra⸗ pallo in Ligurien heimgeſucht. Die Feuerwehr rettete mit großer Anſtrengung viele Familien. Namentlich die Unterſtadt wurde von Waſſersnot betroffen. N fehlt, da Telephon und Telegraph unterbrochen ſind. ** Ein ſchweres Automobilunglück hat ſich Dienstag in Lyon zugetragen. Infolge Verſagens der Bremſe ſtürzte das Auto des in Paris wohnenden braſili⸗ aniſchen Millionärs Silva Brado in wilder Fahrt über die Saint Remybrücke in die Rhone. Die fünf Inſaſſen des Automobils, unter denen ſich auch der Beſitzer des Kraftwagens befand, wurden ſchwer verletzt. **„Kommerzielle Spionage.“ Einer neuen Art von Spionage, und zwar einer Spionage auf kom⸗ merziellem Gebiet kam man in Jeumont auf die Spur. Die Polizei verhaftete dort einen Deutſchen Edmund Ecker, der in Buenos Aires anſäſſig iſt. Ecker hatte ſich über Nacht in einer Glasfabrik ein⸗ ſchließen laſſen, um ſich in den Beſitz des Fabrikations⸗ geheimniſſes gewiſſer von der Fabrik allein herge⸗ ſtellter Artikel zu ſetzen. Ecker nimmt in Buenos Aires eine erſte Stellung ein. Bei ſeiner Verhaftung fand man in ſeinen Taſchen einen deutſchen Militär⸗ paß, 600 Frank in Geld, ein Notizbuch und zwei kleine photographiſche Taſchenapparate. ** Schweres Unglück bei einer Leichenfeier. Aus Lovrano kommt die Nachricht, daß bei einer dorti⸗ gen Leichenfeier in einem baufälligen alten Hauſe die Leidtragenden plötzlich durch den Fußboden des erſten Stockwerkes brachen und etwa vierzig hinunterſtürzten. Zwei Perſonen wurden dabei getötet und viele verletzt. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. ie wegen Spionageverſuchs verurteilte franzöſiſche Sprachlehrerin Thirion wurde zur Verbüßung ihrer Strafe nach Kottbus gebracht. 1 Beim Offiziersrennen in A ugsburg ſtürzte Leut⸗ nant v. Braun, Sohn des Augsburger Regierungspräſi⸗ denten, vom Pferde und wurde ſchwer verletzt. Andrew Carnegie hat 120 000 Doll. zu einem Hel⸗ denfonds für Norwegen geſtiftet. 3 Der Student Lewicki, der Mörder der Schauſpielerin Oginska, iſt Dienstag im Gefängnis zu Le mberg an den Folgen ſeiner Vergiftung geſtorben. ö Der Bürgermeiſter von Re„Mathon, wurde auf dem Turiner Elektrizitätswerk durch einen Starkſtrom ſchwer derletzt. Katholischer Kirchenchor. Morgen Freitag abend halb 9 uhr Probe für Baß 1. und 2. Bekanntmachung. Betr.: Die Wahlen zum XXXV. Landtag. Die Abſtimmung zur Wahl eines Landtags⸗ ab geordneten im X Wahlkreis der Provinz Starken⸗ burg findet am 3. November 1911 ſtatt. Unſere Gemeinde iſt zu dieſem Zwecke in die nach⸗ ſtehend näher bezeichneten drei Abſtimmungsbeztrke eingeteilt. Die Wahlhandlung beginnt vormittags um 10 Uhr und wird nachmittags 7 Uhr geſchloſſen. Abſtimmungs bezirk I. Anna⸗, Bismarck, Söthe⸗, Holz-, Jäger-, Kirch-, Kies-, Kreuz Mannheimer-, Moltke⸗, Neubau-, Neuhäuſer⸗-, Spital-, Stein⸗, Wilhelm, Peter-, Sand⸗ und Seegartenſtraße. Wahlvorſteher: Gemeinderatsmitglied Hoock, Stellvertreter: Gemeinderatsmitglied Kühner, Wahllokal: Gaſthaus„Zum Fürſten Alexander“ (Seiteneingang). Abflimmungsbezirk II. Blauehut⸗, Bahnhof-, Hügel., Hans-, Jakob-, Lampert- heimer-, Karl-, Linden-, Rathaus⸗, Ring⸗, Schul⸗ Waſſer⸗, Weinheimer⸗ und Wieſenſtraße ſowie Neutzerlache. Wahlvorſteher: Großh. Bürgermeiſter Kühlwein, Stellvertreter: Gemeinderatsmitglied Hofmann. Wahllokal: Rathaus ⸗Saal. Abſtimmungs bezirk III. Alice, Alexander ⸗, Bürſtädter-, Ernſt-Ludwig⸗ Fried- rich-, Hofmann-, Kühner-, Kirſchen⸗, Lorſcher⸗, Louiſen-, Lud⸗ wig⸗, Waldſtraße u. außerhalb Viernheims gelegene Hofralten. Wahlvorſteher: Großh. Beigeordneter Martin, Stellvertreter: Gemeinderatsmitglied Helbig. Wahllokal: Gaſthaus„Zur Vorſtadt“(Oberer Saal). Viernheim, den 24. Oktober 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Fortbildungsſchule. Der Unterricht in der Fortbildungsſchule für das Winterhalbjahr 1911/12 beginnt Montag, den 30. Oktober abends 5½ Uhr. Unterrichtsabende ſind Montags, Dienstags u. Freitags. Zum Beſuche der Fortbildungsſchulen ſind alle diejenigen Knaben verpflichtet, welche in den Jahren 1909, 1910 und 1911 aus den Volksſchulen entlaſſen wurden. Diejenigen Fortbildungsſchulpflichtigen, die regelmäßig außerhalb ihres Wohnortes beſchäftigt ſind, können ihre Fort⸗ bildungsſchulpflicht in den Gemeinden ihres Beſchäftigungs⸗ ortes genügen. Anzeige und entſprechende Nachweiſe hie rüber ſind alsbald an den Leiter der hieſigen Fortbildungsſchule, Herrn Hauptlehrer Mayr, zu richten. An die Eltern, Lehr ⸗ und Dienſtherren richten wir die dringende Bitte, die Herren Lehrer der Fortbildungsſchule in ihrer ſchweren Aufgabe zu unterſtützen, indem ſie die Schüler nicht nur zu inem regelmäßigen Schulbeſuch auhalten, ſondern ſie auch zu Gehorſam gegen die Lehrer, ſowie zu Ordnung, Fleiß und guter Sitte in und außerhalb der Schule auſpornen. Gleichzeitig ſehen wir uns veranlaßt, folgende Geſetzes⸗ beſtimmungen hiermit zur öffentlichen Kenntnis zu bringen: 1. Lehrherren, Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber haben ihren Lehrlingen, Dienern und Arbeitern die zum Be. ſuche der Fortbildungsſchule nötige Zeit einzur äumen Zuwiderhandlungen werden mit einer Poltzeiſtrafe von 2— 20 Mk. geahndet.(Art 25 des Volksſchulgeſetzes.) 2 Der Lehrherr iſt verpflichtef, den Lehrling zum Beſuche der Fortbildungsſchule anzuhalten und den Schul · beſuch zu über wachen.(§ 127 der Gewerde⸗ Ordnung für das deutſche Reich.) 3. Mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. und im Unver⸗ mögensfalle mit Haft bis zu vier Wochen wird deſtraft: wer die geſetzlichen Pflichten gegen die ihm anvertrauten Lehrlinge verletzt.(8 148, Ziffer 9 der Gewerbeordnung für das deutſche Reich.) Der Schulvorſtand: Wolf, Pfarrer. Betr.: Errichtung von Fortbildungsſchulen. Wir weiſen auf vorſtehende Bekanntmachung des Schul- vorſtandes beſonders hin und empfehlen den hiernach in Be⸗ tracht kommenden Perſonen die genaue Erfüllung ihrer Ver⸗ pflichtungen. Viernheim, den 20. Oktober. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Das Reinigen und Ausbrennen der Schornſteine in der Gemeinde Viernheim findet vom Freitag, den 27. Oktober J. Is. ab ſtatt. Viernheim, den 26. Oktober 1911. Großh Bü meiſterei Viernheim. ühlwein. — 8 SS, K —, ̃, 7 0. n, Sund, * d. ä ine, d blast a Rez. ö Arab“ Lumet. „ Naſer, küſloen, Hofnann, 1 rech. en., Lub⸗ Hoftalten r Nuri 1 1 Helig. (Oberer iheim. . ſir daz 1 reitags biegen 90 und regelmäßig ihre or ſftigungk- b Herübet göſchule, richten rer der gabe zu nut zu ſondern owie zu ſerhalb Gothe ringen er hal um N. ur innen aft on E i be⸗ 1 Nu ein, 1 Ger 5 Nhe „ Si, e. Lohnende Reise Mur noch etliche Tage! Mehrere Eisenbahn- Wagen-Ladungen U. a.: Große Mengen Kaſſerolen, Badewannen, Kochtöpfe, Waſchtöpfe, Waſſerkeſſel, Waſſertöpfe, Waſſer⸗ krüge, Waſſereimer, Waſſerſchöpfer, Milcheimer, Kartoffeleimer, Kaffee- kannen, Kaffeekrüge, Teekannen, Servierkannen, Taſſen, Löffel, Schaumlöffell, Schöpflöffel, Brat- löffel, Seiher, D MNur sehr kurze Zeit leder, der diese günstige Gelegenheit Georg Im grossen Eckladen d. Hauses O6, 9 112 1 15 15 1 11 1 len täglich fliesen-Massen-Verkäufe] e Kaufzwang!(aus den grössten Emaillewerken Deutschlands). Aussuchen! EMaille-Waren Alle Haus- und Küchengeräte in selten grosser Auswahl spottbillig! Milchlöffel, Milchtöpfe, Milchkrüge, Milchkocher, Milchſeiher, Rahmkannen, Speiſe ſchuͤſſeln, Schaffnerkrüge, Petroleum⸗ kannen, Teigſchüͤſſeln, Gemüſeſchüſſel, Bratſchüſſeln, Durchſchläge, Teller, Kümpe, Bratpfannen, Tortenpfannen, Eler⸗ jedermann wird zum Besehen der Waren freundl. eingeladen. Verkauf täglich von 9 bis 1 Uhr und von 3 bis 7 Uhr. Stets neue Sendungen.— Nie wiederkehrende Gelegenheit.— Stets neue Sendungen. nach Mannheim! Mie wiederkehrende Gelegenheit! sollen zu fabelhaft billigen Preisen verkauft werden! Milchkannen,] pfannen, Pompöſchenpfannen, Pud- dirgformen, Brockörbe, Backſchaufel, Fleiſchplatten, Becher, Suppenſchüſſel, Wannen, Spargelkocher, Schwenk⸗ bütten, Waſchbecken, Seifennäpfe, Eſſenträger, Salzfaſſer, Kehricht⸗ ſchaufeln, Loöffelbretter, Kartoffel- kocher, Nachttöpfe, Toiletteneimer ꝛc. Kuchenpfannen, f a versäumt, ist sich selbst zum Schaden. Sonntags kein Verkauf. Benecke aus Bremen. Sport-Verein Viernheim. Mitglied des Verbandes Südd. Fußball-Vereine. Samstag Abend halb 9 Uhr Zuſammenkunft der Spieler im Lokal. Sonntag, den 29. ds. Mts. Wettſpiel der 1. und 2. Mannſchaft gegen die 1. und 2. Mannſchaft des Fußballklubs„Olympia“ Lampertheim. Abfahrt der 1 Mannſchaft halb 1 Uhr mit der Staats- bahn. Die 2. Mannſchaft ſpielt auf unſerem Sportsplatze (Tivoli). Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Fußballklub Allemannia Viernheim. Donnerstag Abend balb 9 Uhr im Lokal Gaſthaus „Zum grüner Baum“ e Verſammlung betreffs Beſprechung über die Beteiligung am Sports feſt in Roxheim. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. — 0 2 hat man hier die grösste Auswahl und kauft am billigsten Herren- u. Knaben-Anzuge? Gehen Sie nur zu Julius Weidner ſtathausstrasse Nr. 57 denn hier haben Sie nicht nur dusserst hillige Preise sondern Sie haben auch die eres lenkbar grösste Auswahl in Herren- und Knaben- Konfektion. Ich unter- . halte fortwährend ein grosses Lager von circa 250-260„ Herren- u. Knaben-Anzüge Ferner empfehle ich noch meine reiche Auswahl in Lodenjoppen, gestrickt. Jacken, K inder-Sweater warmen wollen Hemden u. Unterhosen, Kragen sowie meine Neuheiten in Krawatten. In Schuhwaren empfehle eine grosse Auswahl soeben eingetroffener Winter- maren. Man findet bei mir für jeden noch so empfindlichen Fuss stets etwas passendes. Für Kinder empfehle zum Schlusse noch meine guten billigen Schulstiefel. Prima Aufziehtücher, Putzbürſten, Schrubber, Hand- und Staunbbeſen, ginſena- und Reiß ⸗ Stroh-geſen, Wichs- und Kleider- gürſten, Pferdebürſten etc. empfiehlt zu billigſten Preiſen Jakob Beyer, Rathausstr. Nabatt⸗ Vergütung. 9 Prima Poll⸗ Heringe. Stück 6 Pfg. 5 Biswark- Heringe Stück 8 Pfg. Rollmops.. Ftück 8 Pfg. Sardinen Gurken iich 4 s. Rahmkäüs, Limburgerkäs, Schweizerküs —. Servelatwurſt Mik. Werle, Hügelstr. Cͤĩ ͤ TTT Auf Allerheiligen empfehle unverzierte u. verzierte Fichten⸗Krünze. Frau Jakob Winkler 4. Hofmannſtraße Nr. 6. neben Herrn Lehrer Salt tg. 5 Schöne Moos- und Fichten- Kränze auf Allerheiligen empfiehlt Frau Georg Sommer 6. Burftädterſtraße 31. Da ich alles ſelbſt anfertige, mit allem Zubehör, ſofort be⸗[kann ich meine Kränze ziehbar zu vermieten. billig abaeben. hat zu Von wem, f 7101 ber Cpetllten b. Slas. Pafvien-Falat, aufen Schreibſekretär Martin, vis-a-vis d. Apotheke. kur ſosengartenstrasst 32. gut erhalten, billig zu verkaufen Keinen Laden! h stufen Möbel! Jeden Freitag one Konkurrent und 8 f m f. I. mer mit grossem Spiegel- schrank u. Marmor, 20bu Abend von 7 Uhr ab 1 Wohnhaus aus freier Hand zu verkaufen. Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. Blattes. Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern und Küche nebſt Zubebör auf 1. Dezember zu vermieten. Maunheimerſtraße 28. Eine Drei Zimmer- Wohnung III prima Qualität nur pol. Fertiko, modern, ae innen Eiche Abx. Fische. 125 em breiten Spiegel- schrank, prima Qual. Ibu. Diwan auf Federn gear- beitet eu. Sämtliche Zutaten zur Möbel- Wörtge. f 5 f fabrikation empfiehlt: Seidler Bad. Holzindustrie eldubere Recha Posener MANN MEIN Rosengartenstr. Tiehung am 8. u. 9. November 1911. 6269 Geldgewinne Mark: 7 FTufter-Kartoffeln per Zentner 2 Mk empfiehlt 2 oiliov Labees. 32. Hauptgewinne bar ohne Abzug Mark 1 Flechten es. u. trockene Schuppenflechis, ahroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füße Denschiden, Beingeschwüre, Ader deine, böse Finger, alte Wunder ind oft ehr hartnäckig; wer bisher vergeblich hoff heilt zu werden, mache noch eines erzuch mit der bestens bewibrtes Rino-Salbe ktrel von schädl. Bestandteflam. Dose Mark 1,15 u. 2,8. Dankschreiben gehen täglleh ln. Nur echt in—9ꝗ5— weiß- grün- rot und mit Flirts dchubert& Co., Weinböhla- Dresden. Fllschungen weise man zurück. Lose à M. 3.—. Porto und Liste 30 Pfg. extra. Zu bez. durch die Generalagentur Eberhard Fetzer Stuttgart, Kanzleistr. 20. Zu haben bei den Kgl. Preuss. Lotterie-Einnehmern und allen durch Plakate kenntlichen ver- kaufsstellen. Zu haben in den Apotheken. 15 Arbeiterinnen finden dauernde und lohnende Be- schäftigung bei der Firma Marx Maier Produkte zur Papier fabrikation, an der Station Mannheim- Käfertal. Zuschneide- und Nähkurs-Eröfinung. Eröffne anfangs November wieder einen 8 wöchentlichen Zuschneide- und Nähkursus für Schneiderinnen, Frauen und Mädchen zur Selbst- Anfertigung der Kleider. Anmeldungen nehme in meiner Wohnung, Haupt- strasse Mr. 25, entgegen. Es ladet ergebenst ein Emma Montigel, Weinheim Akademisch geprüfte Zuschneide- Lehrerin Zur gefl. Beachtung! Von heute ab übernimmt Herr Mik. Brechtel, Lorſcherſtraße 11 für mich Beſtellungen in Kränzen u. Kreuzen ſowie Blumenbindereien zu allen Gelegenheiten entgegen und bitte um geneigten Zuſpruch. Hochachtend 1 Gg. Schlösser, lunst- u. Handefsgärtner Sandhöferweg. ist das De Ste und billigste Gewürz für Kuchen, Puddings und) Alle Süßspeisen. 2— um Gräberschmuck empfehle hübſche Auswahl in Grab⸗Kränzen und Winteraſtern zu allerbilligſten Preiſen. Carl Zeise, Handelsgärtner. Jöschffs-Eröffnonge Der geehrten hieſigen Einwohnerſchaft, werten Nachbarn, Freunden und Gönnern teile hierdurch er⸗ gebenſt mit, daß ich am Samſtag in meinem neu⸗ erbauten Hauſe Ecke Waſſer- und Blauhut⸗ ſtraße ein Spezerei- Waren- Geschäft eröffnen werde.— Durch Verabfolgung nur Waren beſter Qualltät bei billigſt geſtellten Konkurrenzpreiſen hoffe ich mir eine zahlreiche Kundſchaft zu erwerben. Um geneigten Zuſpruch freundl. bittend, zeichne Hochachtungs voll August Winkenbach. 8000008280 Frauenleiden ——— Bersteng= dl Natur- und Lichthell- Verfahren. schwedische Hellgymnastlk. l Frau Direktor Hch. Schäfer Reher ven Dr. ed. are- rand. Mannhehn nur M 3, 3 Mannheim D 0 Tuch⸗ und Plüſch⸗Tiſchdecken b S Kaffee⸗Decken Gardinen in groß und klein Bett⸗Decken und Bett⸗Vorlagen empfiehlt in großer Auswahl H. Schumacher, Schulſtr. Nabattmarken! Nabattmarken! 1 1 SSS rr re F Rathausstrasse 10 Sr feldes Diagonal, Chev— Neuheiten l Hübsche Blus— tüm-Röcke per Mtr. 99 A 1 Tul. Sreme 3 SD lie 95 à jour Stoffe Srosse Auswahl! Sticker. rel 9 0 551 bine 1˙ Mk. Gebrüder Rothschild Viernheim Spezial- Ange hof — n hübschen Dessin Meter l. 45 u 2 2 für Herren— u ad. Knaben—- Anzüge Emorm billig! a e 5 65 Quali dan 115 atzlüs allen Fa Auen und Jac 1 5 s, für Kleider nur moderne Dessin 38 Pfg. a Creme Kleiderstoffe . Rathausstrasse 10 faeldesstolte K em 15 90 N 2 5 Sa. ie legan Blus Kelken 9.* r Rlet * 1 1 Täffel-Voe allen moder per Meter 2.25 und per Meter l. 35, l 25 95 1 Sämtliche Zutaten für Schneider u. Schneiderinnen in großer Auswahl u. billigſten Preiſen. SSS eee ere Grüne Marken! Gebrüder Rothschild, Viernheim DSS Derr Grüne Marken! 3 SSS D e eee erer— Centrungpartei Viernheim: Müchſten Jountag, den 29. Oklober, nachmittags 24 Ahr in„Freischütz“ Centrums Aall erſammlung Unser Kandidat Herr Postmeister Wiegand wird sein Programm entwickeln. Als weiterer Redner wird der Kandidat vom Wahlkreis Offenbach, Herr Arbeitersekretär Frede sprechen. Alle Zeutrumsleute, ſowie alle Freunde der Zentrumspartei ſind ebenſo herzlich wie dringend eingeladen. Die Wichtigkeit der Landtagswahl macht es jedem zur Pflicht, bei dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Das Ortskomitee der Centrums partei. S SST A