0 2 le der fertz Len lernen, 1 Sufe der Jelanke au tige Kleie nen dufkomm eben n g. K die Qual 8 Stoffes J ing des fertig d die Vorzi dle sehen. 1 ieht stet u ormen Rleidg Jon dem tac ſten Kleidung chen Lie g pünktliche id haben obe 8 im gross und vorteilhe . — lität 0 1100 U 20 iger). men 0 1 0— 000, Nel). grosse grosse de in ler· 0 ten 4* 0.00, ger). gegen 400 ad, 2 1 20.00, dill) — gule Ware — 0 u. belt — Firma voller 9 und — Diernheimer Nachrichten Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen N. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 iernheimer Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfe⸗ Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [Gegründet 1884 Ur. 12. —— Dienstag, den 7. November 1911. 27. Jahrgang. .** Das Ei der Diplomaten. d Lange Monate hat es gedauert, bis der Ver⸗ trag über Marokko fertig geſtellt iſt.„Was lange währt, wird endlich gut“ ſagt man. Ob ſich das Sprich⸗ wort auch hier bewährt hat oder ob die Diplomaten nur ein Windei gelegt haben, das uns auch nicht einen Schritt weiter bringt, wie der Algeciras⸗Vertrag? Der Wortlaut des Vertrages liegt noch nicht vor und vor⸗ läufig muß man ſich noch mit den Auszügen, die von dem amtlichen Telegraphenbureau verbreitet werden, begnügen. Danach ſcheint es allerdings, als ob Deutſch⸗ land in wirtſchaftlicher Beziehung das Mögliche erreicht hat, in politiſcher Beziehung dafür aber viel hat geben müſſen. Der Marolkkovertrag. Amtlich wird ein längerer Auszug aus dem Marokko⸗ Abkommen mitgeteilt. Als Grundlage diente das deutſch⸗ franzöſiſche Abtommen vom 9. Februar 1909. Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat ſich zunächſt auf das bündigſte für die wirtſchaftliche Gleichberechtigung der verſchiedenſten Na⸗ tionen in Marokko verpflichtet. Andererſeits hat die deutſche Regierung der franzöſiſchen volle Bewegungsfreiheit für Herſtellung und Aufrechterhaltung der Ordnung zugeſichert. Sollte die franzöſiſche Regierung im Einvernehmen mit der marokkaniſchen Regierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Sicherung wirtſchaftlicher Transaktionen marokkaniſches Gebiet militäriſch beſetzen, ſo wird auch demgegenüber die deutſche Regierung keine Schwierigkeiten machen. Das Gleiche gilt von etwaigen Polizeiaktionen zu Lande und zu Waſſer. Endlich hat die deutſche Regierung erklärt, keinen Einſpruch erheben zu wollen, falls der Sultan von Marokko die diplomatiſchen und Konſularagen⸗ ten Frankreichs mit der Vertretung der marokkaniſchen Untertanen im Auslande betrauen ſollte. Das Gleiche gilt für den Fall, daß der Sultan den Vertreter Frank— reichs bei der marokkaniſchen Regierung zum Vermittler gegenüber den übrigen fremden Vertretern zu beſtellen wünſcht. Betreffen die erſten drei Artikel des Abkommens die franzöſiſchen Befugniſſe unter Vorausſetzung der offenen Tür und der Handelsgleichheit, ſo werden nun in den Ar tikeln 4ff. die beiden letztgenannten Grundprinzipien durch Einzelbeſtimmungen ausgebaut, die für ihre Innehaltung Garantien ſchaffen, die bisher gefehlt haben. Die franzöſiſche Regierung verpfli:tet ſich, keiner lei Ungleichheiten zwiſchen den in Marokko han deltreibenden Nationen zuzulaſſen, weder in bezug auf Zölle, Steuern und andere Abgaben irgend welcher Art, noch bei den Tarifen für die zukünftigen Eiſenbahnen, Schiffe oder andere Verkehrsmittel. Die fran zöſiſche Regierung wird ferner darüber wachen, daß von den aus Marokko zu exportierenden Erzen kein Ausfuhr⸗ zoll erhoben wird. Desgleichen ſollen der Mineninduſtrie in bezug auf die Produktion und die Arbeitsmittel keiner⸗ Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 11(Nachdruck verboten.) Doktor Waldemar Herbach ſaß untätig am Fenſter ſeines niedrigen Wohnſtübchens. Er war ſoeben von einem Kranken⸗ beſuch heimgekehrt. Es lag ein ſchwerer Fall vor, der ihm Sorgen machte. Plötzlich ſank das aufgeſtützte Haupt des Mannes ſchwer auf den niederfallenden Arm und das Fenſterbrett. Die Strahlen des Mondes glitten wie liebkoſend über das dunkle Haar. Einer ſchmeichelnden Hand gleich, die ein geliebtes Haupt tröſtend berührt. Aber Waldemar Herbach fühlte dieſe Berührung nicht. Tiefe Schatten ſenkten ſich auf ſeine Seele. Was ſeit Wochen, ſeit Monaten in ihm lebte und ſeine Tage mit Unraſt und Qual erfüllte, gewann heute ein neues be⸗ ängſtigendes Leben. Wie ſollte dies alles enden! Doch er hatte gar kein Recht mehr zu fragen; er hatte nur noch das Begonnene zu vollenden. Sein Lebensweg, der ihm heute in endloſem Dunkel zu verſinken ſchien, war ihm ſeit Jahren klar vorgezeichnet. Es war ein Verbrechen, noch an ein Drittes, eine Möglichkeit der Anderung zu denken.„Nein, nein,“ ächzte der Mann plötzlich,„ich kann, ich kann es nicht! Das darf Martha nicht von mir verlangen.“ Er erhob ſein Haupt. Seine Jugend, ſeine ganze Lebensfülle ſollte er als Erſatz geben für den elenden Mammon, der ihm das Studium er⸗ möglicht hatte. Er ſollte dieſe Frau, der er ſeine geachtete Stellung dankte, an ſein Herz, in ſein Haus nehmen. Einſt hatte ihm das nicht ſchwer gedünkt. Einſt hatte er nur in Martha die Helferin geſehen, die er boch und heilig halten, der er durch ein ganzes Leben der Liebe und Treue vergelten wollte. Jetzt fühlte er anders. Seit langem hatte er es angſtvoll und zitternd empfunden, daß ſie nie zu ihm gepaßt hatte, nie zu ihm paſſen würde. Sie lei beſondere Steuern auferlegt werden dürfen. Die fran⸗ zöſiſche Regierung wird nicht zulaſſen, daß in bezug auf Bergwerksabgaben zwiſchen den Angehörigen der ver⸗ ſchiedenen Nationalitäten irgendwelcher Unter⸗ ſchied gemacht wird. Der Betrieb der großen Unterneh⸗ mungen bleibt demmarokkaniſchen Staate reſer viert und kann von ihm freiwillig an Dritte abgegeben werden, die die für den Betrieb notwendigen Geldmittel zur Verfügung ſtellen. Die franzöſiſche Regierung wird je⸗ doch darüber wachen, daß beim Betriebe der Eiſenbah⸗ nen und etwaiger ſonſtiger Transportmittel ſowie auch in bezug auf die Anwendung der Reglements, die dieſen Betrieb ſichern, die Staatsangehörigen ſämtlicher Mächte eine unbedingt gleichmäßige Behandlung erfahren. Ueber den Betrieb der öffentlichen Eiſenbahnen ſoll alljährlich ein Bericht erſtattet werden. Bei Beſchwerden über franzöſiſche Beamte in Marokko ſoll ein gemeinſamer Schiedsrichter gewählt werden. Eröffnung neuer Häuſer iſt je nach dem vorhandenen Be⸗ dürfnis geſichert, wie auch die bisherigen Fiſchereirechte in den marokkaniſchen Gewäſſern garantiert ſind. Endlich ſichern ſich in Artikel 41 beide Mächte gegenſeitig ihre unter⸗ ſtützung zu, um die übrigen Signatarmächte der Algeciras Die akte zum Beitritt zu dem gegenwärtigen Abkommen zu beſtimmen. 5 Der Kongovertrag. Das Wolffſche Telegraphenbureau verbreitet über die in dem Abkommen ausgetauſchten Gebiete folgende Dar— ſtellung: „In dem bezüglich des Kongo zwiſchen Deutſchland und Frankreich abgeſchloſſenen Abkommen erhält Deutſchland be⸗ deutende und wertvolle Ländereien längs der ganzen Grenze ſeiner Kamerunkolonie, außerdem zwei Landſtrecken, die ſich bis an die Ufer des Kongo und des UÜbangi erſtrecken. Wenn dieſe Strecken auch an ſich weniger wertvoll ſind, ſo geben ſie doch Deutſchland Zugang zu den Ufern dieſer Ströme. Deutſchland erhält an dieſen Ufern Landſtreifen zwiſchen ſechs und zwölf Kilo⸗ metern, die ihm geſtatten, alle zur Schiffahrt erforderlichen Einrichtungen anzulegen. Dagegen tritt Deutſchland das kleine Dreieck zwiſchen Logone und Chari bis zu deren Zuſammenfluß ſüdlich des Tſchadſees ab. Togo wird in dem Abkommen überhaupt nicht erwähnt. Im übrigen enthält der Vertrag auf Gegenſeitigkeit beruhende Beſtimmungen über Handelsfreiheit, gegenſeitige Durch⸗ zugsrechte, Befugniſſe über Weiterführung von Eiſenbahnen und am Schluß den Vorbehalt gegenſeitiger Verſtändigung für den Fall, daß im internationalen Kongobecken, wie es durch den Berliner Vertrag feſtgeſtellt iſt, Veränderungen eintreten ſollen. Das Bedenklichſte iſt der faſt grenzenloſe Jubel der franzöſiſchen Preſſe über das Abkommen. Wohl den merkwürdigſten Kommentar zu dem Abkommen liefert „Temps“, der der von einem„vollen Sieg“ der —. rranzofrfchen Diplomatie ſpricht, der jetzt voll aus⸗ Furz werden müſſe. Der„Temps“ ſchreibt zu dem arokko⸗Vertrag: Der Vertrag gibt uns jene Garantien in die Hand, die wir brauchen, um in Marokko auf allen Gebieten fruchtbare Arbeit leiſten zu können: das Recht der militäriſchen Beſetzung; das Recht der diplomatiſchen Repräſentation; die Finanzkontrolle und die Verwaltungsaufſicht; die Kontrolle über die öffentlichen Arbeiten; Die Abſchaffung der Kapitulationen und der Konſu⸗ largerichtsbarkeit. Die übrige franzöſiſche Preſſe äußert ihre Sieges⸗ freude ja etwas zurückhaltender, aber immerhin fühlt man ſich als Sieger. Bei dieſem Abkommen ſollte es aber weder Sieger noch Beſiegte geben. Vorläufig muß man mit ſeinem Urteil noch etwas zurückhalten, und das Urteil eines Berliner Mittagsblattes:„Das Er⸗ gebnis des Marokkohandels iſt für Deutſchland er⸗ bärmlich“ iſt jedenfalls ſehr verfrüht und übereilt. Auch die„Kompenſationen“ im Kongo darf man nicht nur vom kolonialen Standpunkte aus werten. Lindequiſt— Solf. Der Staatsſekretär für die Kolonien, v. Lindeqniſt, geht als Unzufriedener mit dem Marokko⸗Vertrag. Der Rr — Kaiſer hat, wie nicht anders zu erwarten war, das Abſchiedsgeſuch genehmigt und ſich damit einverſtanden erklärt, daß der Gouverneur von Samoa, Dr. Solf, bis auf weiteres mit der Leitung des Kolonial⸗ amtes betraut wird. v. Lindequiſt hat ſich zweifellos Verdienſte um unſere Kolonien erworben. Er war einer der alten Afrika⸗ Praktiker, der das Land, das ſeinem Reſſort unterſtellt war, jahrelang bereiſt hat. Aber in dieſem Augenblicke und mit dieſer Begründung hätte er nicht gehen dürfen. Er mußte ſich die großen politiſchen Folgen ſeines Schrittes vergegenwärtigen, und vor allen Dingen den Eindruck bedenken, den ſein Rücktritt als Proteſt gegen den Marokko⸗ Vertrag im Auslande hervorzurufen geeignet war. Mit Recht weiſen offiziöſe Stellen darauf hin, daß hier ſo etwas wie eine Beamteninſubordination vorliegt, wenn eine nachgeordnete Behörde in dieſer Weiſe gegen die Politik des einzig verantwortlichen Staatsmannes, des Reichskanzlers, demonſtriert. Trotz ſeiner Per⸗ dienſte hat ſich Herr v. Lindequiſt keinen guten Ab⸗ gang geſchaffen und eine andere Möglichkeit, als ihn mit dem ſchlichten Abſchied ohne jede Auszeichnung zu entlaſſen, gab es nicht, wenn der Kaiſer nicht die Politik ſeines Kanzlers desavouieren wollte. Der jetzt mit der Leitung des Kolonialamtes beauf⸗ tragte Gouverneur, Herr Dr. Solf, iſt der erſte und bisher einzige Gouverneur von Samoa geweſen. Als ſolcher hat er eine ſchwierige und umfangreiche Verwal⸗ witrde mit ſtrenger Rechtlichkeit und hausfraulichem Geiſt ſeinen geringen Beſitz vermehren, vom Boden bis zum Keller würde alles vor Sauberkeit glänzen. Er würde aufgeräumte Stuben und ein gutes Mittageſſen finden. Als hätte ihm eine ge⸗ heimnisvolle Stimme ſeine eigenen Empfindungen und Er⸗ wägungen ins Ohr geräumt, ſo heftig fuhr Doktor Herbach von ſeinem Sitz in die Höhe. Seine Hände umklammerten den Fenſterriegel, ſeine Augen hingen ſehnſüchtig an dem un⸗ irdiſchen, geheimnisvollen Wehen über Berg und Halde. Wie ſchön war die Welt hier in dieſem Erdenwinkel! Im Prangen des Sommers, wenn die niedrigeren mit Obſtbäumen beſtandenen Hügel ſich mit bunten Fruchtkränzen ſchmückten, im Vergehen des Herbſtes, wenn die Bergwälder lohten in gelben und roten Flammen, in der herben Schönheit des Winters, wenn ſich die Stämme bogen unter den weißen Hermelinmänteln, die ihnen der Froſt überwarf und alles in ſchimmernder Weiße erſchien, ſoweit das Auge reichte. Wie ein Rätſel lag die kleine, uralte Stadt da mit ihren engen, winkligen, zum Teil ſehr ſteilen Gäßchen. Reſte der einſtigen Stadtmauer mit mehreren gut erhaltenen Warttürmen zauberten ein Stück Mittelalter zurück in die neue Zeit. Ge⸗ heimnisvolle Fäden ſpannen ſich von der Gegenwart hinaus in die Vergangenheit. So manchen Traum hatte Doktor Herbach ſchon geträumt in dieſem älteſten Teil des Städtchens, den er mit Vorliebe aufſuchte. Da war der alte Brunnen, an dem Gretchen ihren Urteilsſpruch vernahm, und jenes Haus, vor welchem Mephiſto Doktor Fauſt den Mordſtahl in die Hand drückte. Doktor Herbach, der eines Künſtlers Seele hatte, empfand jeden Tag dieſen Zauber aufs neue. Jedesmal blieb er gefeſſelt ſtehen, wenn er den Friedhof plötzlich vor ſich liegen ſah. Wie überirdiſche Hüter hielten zwei rieſenhafte Edeltannen Wacht an dem wundervollen alten Portal mit Inſchriften in ſchwer zu entzifferndem Mönchslatein. Dahinter folgten viele andere Baumrieſen. Es mußte ein ſanftes Schlummern ſein unter den Tannen, in deren Nadeln und tiefgeſenkten Zweigen der Wind unirdiſche Weiſen erweckte. Im Lenz und Sommer blühten wilde Blumen auf zwiſchen den Hügeln der ſtillen Schläfer, Samen von Wacholder und Buchen hatten ſich an⸗ geſiedelt in den klaffenden Riſſen der Friedhofsmauer und ſchmückten das zerbröckelnde Geſtein mit jungem, ſproſſendem Grün. Leider wollen die Menſchen wenig zu der Herrlichkeit der Natur paſſen, und das empfand Doktor Herbach bitter. Neid, Haß, Klatſcherei, wohin er blickte. Je enger die Straßen, je enger der Geſichtskreis der Bewohner. Er hatte es den klugen Freunden, die ihn vor einer Niederlaſſung in dem kleinen Neſt gewarnt hatten, nicht glauben wollen. Es war doch gar nicht möglich, daß unter den Wundern der Natur die Seelen nicht groß und weit— gleichſam alles verſtehend— wurden. So hatte er freudig nach beendeten Studien und Lehrjahren ſeinen Wanderſtab nach dem Städtchen im Tal geſetzt, um bald zu erfahren, daß in jedem Winkel Rehbergs irgendein Auswuchs des Philiſtertums wohnte, und ſeine Gläubigkeit, ſein Ver⸗ trauen in das Hohe der Menſchennatur hatte bald genug Schiffbruch gelitten. Mit dieſem Schiffbruch aber war in ſeinem Innern eine große Ode entſtanden. Er erkannte auf einmal, daß er ganz und gar nicht hineinpaßte in die engbegrenzte Lebensführung kleiner Geiſter; daß er erſticken müſſe in einem Geſichtskreiſe, der über heute und morgen, Eſſen und Trinken nicht hinausging. O, nur das, nur das nicht! Seine Seele war voller Hoffnung und Sehnſucht, jener großen göttlichen Sehnſucht, die keinen Namen hat und doch Entzückung mit ſich bringt, und welche vom Augenblick geboren einmal und irgendwo zur erlöſenden oder vernichtenden Wahr⸗ heit wird. Martha aber, an die ihn ſein Wort, an die ihn eherne Feſſeln der Dankbarkeit banden, war wie die Menſchen in Rehberg, war wie ſie alle. TFortſetzung folgt.) tungstätigkeit durchzuführen gehabt, die damit begann, daß in Samoa das Königtum abgeſchafft und dafür eine Art Selbſtverwaltung der Samoaner einge⸗ führt wurde. Seine amtliche Tätigkeit erfuhr in den letzten Jahren wiederholt heftige Angriffe von ſeiten der ſamoaniſchen Pflanzer, beſonders ſeine Politik in den Fragen der chineſiſchen Arbeiter und der Miſch⸗ lingsehen. Auch in den alldeutſchen Zeitungen in der Heimat erſchienen wiederholt ſcharfe Angriffe gegen ihn, die ſich auf Berichte von Pflanzern über angebliche Eingeborenentumulte ſtützten. Bei der Reichsregierung hat er jedoch einen ſtarken Rückhalt gefunden. Es iſt allerdings noch fraglich, ob Herr v. Solf dauernd mit der Leitung des Kolonialamtes beauftragt werden wird, oder ob er von Herrn v. Rechenberg abgelöſt wird.— Der Krieg um Tripolis. b Jetzt ſieht ſich auch die türkiſche Regierung veranlaßt, bei den Großmächten zu proteſtieren gegen die in Tripolis an Kindern und Frauen und Greiſen verübten Grauſamkeiten. Auf Grund einer Depeſche Neſchat⸗Beis aus Tripolis, in der er mitteilt, daß die Italiener wieder Araberkinder gebunden und nieder⸗ geſchoſſen hätten, ſchreibt das Blatt„Tertſchuman“ unter anderem:„Europa, wiſſet, wir werden uns, wie es ſich für einen Mohammedaner, einen Osmanen und einen Helden geziemt, an Italien rächen!“ Die Depeſche Neſchat⸗Beis ſandte der Miniſter des Aeußern an die türkiſchen Botſchafter des Auslandes, die ſie den Großmächten überreichen ſollen. Ein engliſcher Offizier, der im türkiſchen Heere als Freiwilliger kämpft, ſchickt der engliſchen Preſſe folgen⸗ des Aufſehen erregende Telegramm: „Ich halte es für meine Pflicht, Ihnen nachfolgendes Telegramm zu ſenden, und bitte Sie im Namen der Chriſtenheit, es in ganz England bekanntzumachen. Ich bin ein engliſcher Offizier und diene als Freiwilliger im türkiſchen Heere. Ich kann nur meine Bewunderu ng über die Tapferkeit der Türken und Araber aus⸗ ſprechen, die das Herz jedes wahren Soldaten hochſchlagen läßt. Stellen Sie ſich meine Gefühle vor, als wir einige arabiſche Häuſer von den Italienern geräumt hatten und dann in dieſen Häuſern die Leichen von 120 Frauen und Kindern fanden. Man hatte den armen Opfern Hände und Füße gebunden, ſie alsdann verſtümmelt, zum Teil aufgeſpießt und ihre Glieder ausein⸗ andergeriſſen. Später fanden wir eine Moſchee ganz angefüllt mit den Leichen von Frauen und Kin⸗ dern, die ebenſo ſchrecklich verſtümmelt waren. Ich konnte ſie nicht zählen, glaube aber, daß es 300 bis 400 waren. Iſt das europäiſche Kriegführung? Sind ſolche Verbrechen erlaubt? Kann England nichts tun, um dieſen Scheußlichkeiten ein Ende zu machen? Und in dieſem Augenblicke erhalten wir Nachrichten weiterer Greueltaten in Farmhäuſern, in denen ſich die Italiener einquartiert hatten. Auch hier ſind Frauen und Kinder hingeſchlachtet worden. Mr. Seppings Wright, der Korreſpondent der„Central News“, mit deſſen Einver⸗ ſtändnis ich dieſes Telegramm abſchicke, iſt damit beſchäftigt, photographiſche Aufnahmen von dieſen em⸗ pörenden Szenen zu machen. Die ſcheußlichen Ver⸗ ſtümmelungen laſſen keinen Zweifel, daß ſich die Italiener an dieſen Unſchuldigen für ihre Nieder⸗ lagen im Kampfe rächten. Wir befinden uns in dieſem Augenblick unter heftigem Schrapnellfeuer, weshalb Sie dieſe vielleicht etwas holperig klingenden Sätze entſchul⸗ digen müſſen. Eine Flugmaſchine kreiſt über uns und dirigiert das Feuer des Feindes. Ich hoffe, Sie werden ihr möglichſtes tun, um dieſe barbariſchen Grauſamkeiten dem britiſchen Volk und ſeiner Regierung bekanntzumachen. Herbert G. Montague, öth Royal Fuſiliers.“ * Ausdehnung des Kriegsſchanplatzes. Die türkiſche Zeitung„Tanin“ meldet in einer Son⸗ derausgabe: „Die feindliche Flotte liegt vor Chios und be⸗ reitet ſich vor, die Inſel heute anzugreifen.“ Die Inſel Chios liegt an der Weſtküſte Aſiens etwa 100 Kilometer weſtlich von Smyrna. Sie hat 60 000 Einwohner, vorwiegend Griechen. Die italieniſche Regierung hat bis jetzt ſtets er⸗ klärt, daß ſie nur eine rein örtliche Aktion in Tripo⸗ lis beabſichtigt. Wenn ſie jetzt den Krieg auch in andere Gebiete der Türkei trägt, iſt die Gefahr internationaler Komplikationen weſentlich geſteigert. Die Revolution in China. Die beſcheidenen Staatsretter. Juanſchikai ſandte telegraphiſch eine Denkſchrift an den Thron, in der er es ablehnt, den Vorfſitz im Kabinett zu übernehmen. Es iſt nicht möglich zu ſagen, ob dies eine wirkliche Ablehnung oder nur eine Aeußerung der Beſcheidenheit iſt. Denn die Sitte verlangt, daß ſolche wichtigen Stellungen mehrmals abgelehnt werden. Die neue chineſiſche Verfaſſung. Die vom Vorparlament aufgeſtellten neunzehn Verfaſſungsgrundſätze enthalten u. a. die Erb⸗ lichkeit der Dynaſtie, die die wichtigſten Kompetenzen an das Kabinett und zwei gewählte Parlamentshäuſer abgibt und auch nicht das Vetorecht behält. Der Kaiſer iſt bereit, die Grundſätze feierlich zu beſchwören. Man hofft, daß der Friede auf dieſer Baſis möglich ſein wird. * In den Kämpfen bei Hankau büßte die Flotte des Admirals Sa einen Torpedobootszerſtörer und ein Kanonenboot ein. Politiſche Rundſchau. — Die Indienreiſe des engliſchen Königs⸗ paares ſoll wegen der ſich in Indien ausbreitenden Cholera in letzter Stunde aufgegeben ſein. * 1! Der patriotiſche Wahlverein und die Stichwahl. Aus Ratibor wird berichtet: „Zu der am Mittwoch ſtattfindenden Stichwahl im Reichstagswahlkreiſe Ratibor zwiſchen dem polniſchen und dem Zentrumskandidaten macht der Vorſtand des Patrioti⸗ ſchen Wahlvereins, deſſen Kandidat am 27. Oktober 3467 Stimmen erhielt, bekannt, daß, da das Zentrum nach Aus⸗ laſſungen ſeiner Preſſe einer Wahlhilfe nicht bedarf, er es ſeinen Wählern überlaſſe, wie ſie ſich bei der Stichwahl verhalten wollen. Die Sozialdemokraten haben Stimmenenthaltung beſchloſſen.“ Der freikonſervative Führer, Frhr. v. Zedlitz, hatte ſeine in eben dieſem„patriotiſchen Wahlverein“ organi⸗ ſierten Parteigenoſſen aufgefordert, für das Centrum zu ſtimmen. Die„Patrioten“ von Ratibor werden mit einer ſolchen Wahlenthaltung offenbar die Wahl des Polen fördern; was bei der Mehrheit der Ratiborer „Patrioten“ zweifellos auch die Abſicht iſt. (Bauern und Landwirtſchaftsminiſter. Auf ein Telegramm an den preußiſchen Landwirtſchaftsminiſter v. Schorlemer hat dieſer folgende Antwort erteilt: „Euer Hochwohlgeboren bitte ich für die mir namens des Weſtfäliſchen Bauernvereins ausgeſprochene Zuſtim⸗ mung zu meiner Stellungnahme in den letzten Reichs⸗ tagsdebatten über Futternot und Teuerung meinen beſten Dank entgegenzunehmen. In der Verteidigung unſerer be⸗ währten, die Intereſſen aller Berufs- und Erwerbsſtände ſchützenden Wirtſchaftspolitik iſt das einmütige Eintreten der weſtfäliſchen Landwirte für die preußiſche landwirt⸗ ſchaftliche Verwaltung beſonders wertvoll und erfreulich! Freiherr v. Schorlemer, Landwirtſchaftsminiſter.“ In ähnlichem Sinne hatte bekanntlich auch der Reichskanzler geantwortet. 1? Eine Niederlage des Berliner Kommunalfrei⸗ ſinns. Am Sonntag fanden in Berlin die Stadtver⸗ ordnetenwahlen 3. Klaſſe ſtatt, die mit einer Niederlage des Freiſinns endigten. Die Sozialdemokra⸗ ten gewannen in Berlin fünf und in Charlottenburg vier neue Mandate. Soziales. — Der Tarifkampf im Holzgewerbe beendigt! Nach 33wöchigen Dauer iſt jetzt der Kampf im deutſchen Holz⸗ gewerbe beendet worden. Freitag abend iſt in Hamburg auf Grund der in den letzten Tagen in Berlin geführten Verhandlungen in der Verſammlung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer beſchloſſen worden, die Arbeit am Montag, den 6. November, wieder aufzunehmen. Der neue Tarif⸗ vertrag gilt von dieſem Tage an bis zum 15. Februar 1915. Schon wieder ein bevorſtehender Generalſtreik der Eiſenbahner in England. Die Konferenz der Eiſenbahn⸗ angeſtellten erklärt, daß, nachdem die Regierung nicht im⸗ ſtande geweſen ſei die Eiſenbahngeſellſchaften zu einer Verhandlung mit den Vertretern der Eiſenbahner zu be⸗ wegen, die Eiſenbahner darüber abſtimmen würden, ob ſie in einen neuen Ausſtand treten ſollten. Die Abſtimmung ſoll am 5. Dezember beendigt ſein. Armenunterſtützung und Land⸗ gemeinden. (Das Reichsgeſetz über den Unterſtützungswohnſitz auch für Bayern?) b Die Unterſtützung der Armen und Hilfsbedürf⸗ tigen in Bayern leidet an dem Mangel, daß nicht die Gemeinde unterſtützungspflichtig iſt, in der der Arme ſeinen Wohnſitz hat, ſondern die Gemeinde, in der er heimatberechtigt iſt. Heimatberechtigt aber iſt und bleibt er dauernd in der Geburtsgemeinde, wenn er nicht in der Großſtadt das unglaublicherweiſe noch immer ſehr teuere Bürgerrecht erwirbt. Die Einrich⸗ tung hat vor allem die Seßhaftigkeit der Bevölkerung zur Vorausſetzung. Dieſe Vorausſetzung iſt aber heute längſt nicht gegeben, denn die Landflucht iſt in Bayern nicht weniger umfangreich als in den übrigen Bun⸗ desſtaaten, in denen das Reichsgeſetz über den Unter⸗ ſtützungswohnſitz herrſcht. Im Jahre 1907 war nur die Hälfte der bayeriſchen Bevölkerung bodenſtändig, d. h., am Aufenthaltsorte auch geboren. Die Heimats⸗ berechtigung am Aufenthaltsorte zu erwerben, iſt ziem⸗ lich umſtändlich und koſtſpielig, und deshalb iſt es dem Minderbemittelten faſt unmöglich. Die alte Heimat bleibt eben, bis eine neue erworben, und Abweſenheit, mag ſie auch noch ſo lange dauern, führt an ſich nicht zum Verluſte der Heimat. Da die Wanderungen, wie ſchon erwähnt, überwiegend vom Lande nach der Stadt gerichtet ſind, ſo erſcheint es erklärlich, daß die Klagen über Mißſtände und Unzuträglichkeiten in der bayriſchen Armengeſetzgebung hauptſächlich aus ländlichen Kreiſen kommen. Das ſtatiſtiſche Landesamt hat jetzt Erhebun⸗ gen angeſtellt, und die haben ergeben, daß, je kleiner und ärmer die Gemeinde iſt, ein deſto größerer Teil ſich außerhalb der Heimatsgemeinde aufhält. Die jungen Leute ziehen in die Induſtrieſtadt, verbrauchen ihre Kraft in den Fabriken und ſonſtigen Betrieben der Städte, und wenn ſie dann alt, arbeitsunfähig und unterſtützungsbedürftig geworden ſind, gehen ſie zu⸗ rück in die Heimat, in die kleine und arme Dorf⸗ gemeinde. Sie, die von dem jungen Menſchen keine oder faſt keine Steuern erhalten hat, ſoll nun den In⸗ validen verſorgen, und die Stadt kümmert ſich nicht um ihn, obwohl ſie aus ſeiner Arbeit Vorteil zog, als er noch jung und arbeitsfähig war. Der Regierungs⸗ akzeſſiſt Schmetzer⸗München ſtellt ſoeben in einem leſens⸗ werten Aufſatz im„Reichsarbeitsblatte“ feſt, daß die niederbayriſchen Gemeinden die Hälfte, die oberpfälzi⸗ ſchen zwei Fünftel des geſamten Unterſtützungsauf⸗ wandes für Abgewanderte opfern, und allein in die⸗ ſen zwei Regierungsbezirken gibt es 400 Gemeinden, die keine anſäſſigen, ſondern nur abgewanderte Arme zu verſorgen haben. 5: Fe Angeſichts dieſer Tatſachen ſteht die Verbeſſerungs⸗ bedürftigkeit der bayriſchen Armengeſetzgebung zweifel⸗ los feſt, und es empfiehlt ſich vielleicht, die Sache dahin zu regeln, daß die Aufenthaltsgemeinde zur Unter⸗ ſtützung des Hilfsbedürftigen verpflichtet iſt. Das wäre auch in finanzieller Hinſicht für den ganzen bayriſchen Staat von Bedeutung. Denn, wie die Statiſtik nach⸗ weiſt, gehörten% aller aus Bayern Abgewanderten dem Arbeiterſtande an, und es iſt anzunehmen, daß der weitaus größte Teil der Unterſtützungsbedürftigen, für die die bayriſchen Gemeinden aufkommen müſſen, ſich aus ſolchen in anderen Bundesſtaaten invalid gewor⸗ denen Bayern rekrutiert. Wenn Bayern das Reichs⸗ geſetz über den Unterſtützungswohnſitz einführt, ſteht es auch in dieſer Frage mit den anderen Bundes⸗ ſtaaten auf dem Boden der Gegenſeitigkeit und kann alsdann die Verſorgung dieſer Armen anderen Leuten überlaſſen. Der Abgeordnetenkammer iſt nun auch ein Geſetzentwurf zugegangen, der die Einführung des Unterſtützungswohnſitzes einheitlich für das ganze Reich, alſo die Ausdehnung auf Bayern, anſtrebt. Der Sturm. (Die Elbmündung bei Kuxhaven iſt von einer ſchweren Sturmflut heimgeſucht worden. Die ganze Hafenggeend ſtand unter Waſſer, und die nachts Heim⸗ kehrenden konnten nur unter großen Schwierigkeiten mit Booten nach ihren Behauſungen kommen. Die Seedeiche hatten bei dieſer Sturmflut einen ſchweren Stand und ſind vielfach ſtark beſchädigt worden. Auch ſonſt haben die vom Weſtſturm getriebenen Fluten mancherlei Schaden angerichtet. Sehr ſchwer hat der Schiffsverkehr zu leiden. Die geſamte ausgehende Schiffahrt ſtockt. In der Elbmündung liegen zahl⸗ reiche hilfeſuchende Schiffe. Von Schiffsunfällen iſt bis⸗ her folgendes bekannt: Oberhalb der Elbmündung auf dem Scharhoernriff ſind ein Dampfer und ein Dreimaſtſchoner geſtrandet. An anderer Stelle in der Elbmündung ragt das Wrack eines Segetſchiffes empor. Nach allen Stellen ſind Hilfsdampfer und Rettungsboote ausgelaufen. Aus Stadt und Land, * Der Heldenmut eines fünfjährigen Knaben. Die Frau des Landwirts Nilles in Morſcheid(Rheinprovinz) war nach Trier zum Einkauf gefahren. Ihre beiden Kinder, ein fünfjähriger Knabe und ein dreijähriges Mädchen, wollten die Mutter vom Bahnhof abholen, verliefen ſich aber und wurden trotz eifriger Suche erſt Montag früh, vor Kälte erſtarrt, im Feld auf⸗ gefunden. Der brave Junge hatte ſein Schweſterchen in rührender Sorgfalt mit ſeinen Kleidern zu⸗ gedeckt. Der Knabe war bereits tot, das Mädchen konnte wieder ins Leben zurückgerufen werden. ** Straßenbahnkataſtrophe in Württemberg. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich Sonntag abend gegen 6 Uhr auf der elektriſchen Straßenbahn Bopſer—Deger⸗ loch bei Stuttgart. Ein von Degerloch kommender Wagen der elektriſchen Bahn geriet an einer Kurve infolge Laubfalls ins Schleifen. Durch die große Schnelligkeit, mit welcher der Wagen über die Ein⸗ fahrtsweiche hereinkam, entgleiſte er, wurde gegen den Randſtein geworfen und ſtürzte um. Von den 30 Per⸗ ſonen, die im Wagen Platz genommen hatten, wurden vierzehn ſchwer verletzt. Von dieſen ſind drei bereits geſtorben: Ein Ingenieur Hartenſtein aus Stutt⸗ gart, ein Wagenführer Krämer und ein Monteur von auswärts. ö * Die Tragödie eines Erfinders. In Treptow bei Berlin beſchäftigte ſich der älteſte Sohn des Packers Otto Paul ſeit längerer Zeit mit der Konſtruktion einer neuen Dampfmaſchine. Der junge Mann arbei⸗ tete an ſeiner Erfindung mit außerordentlichem Fleiß und hegte die Hoffnung, ein Patent auf ſeine Erfin⸗ dung zu erhalten. Am Samstag abend wollte er die Maſchine in Betrieb ſetzen. Nachdem die Maſchine an⸗ fangs gut funktioniert hatte, erfolgte plötzlich eine hef⸗ tige Exploſion. Der Keſſel zerſprang und flog der neben dem Tiſch ſtehenden Mutter des Erfinders gegen den Kopf. Die Wirkung war fürchterlich. Der Frau wurde der Kopf förmlich geſpalten, ſo daß das Gehirn frei lag. Ein Auge war ganz vernichtet. Der Sohn ſelbſt hatte Verbrühungen an den Händen und Geſicht und der Vater nicht unerhebliche Wunden da⸗ vongetragen. Die Mutter ſtarb eine halbe Stunde nach der Kataſtrophe. * Schon wieder Maſſenerkrankungen franzöſiſcher Soldaten. In Troyes(Departement Aube) ereignete ſich eine Vergiftung zahlreicher Mannſchaften des 70. Artillerieregiments infolge Genuſſes verdor⸗ benen Büchſenfleiſches. Ueber hundert Mann der dritten und ein paar Dutzend der zehnten Batterie mußten in der verfloſſenen Nacht den Arzt in An⸗ ſpruch nehmen. Die meiſten wurden als ernſtlich krank erkannt und ins Lazarett aufgenommen; Lebensgefahr ſcheint jedoch in keinem Fall zu beſtehen. ** Ein Gymnaſialprofeſſor als Mörder. Der Vizebürgermeiſter des rumäniſchen Badeortes Slameul Moldovei, Surujin, wurde von ſeiner Gattin und ihrem Liebhaber, dem Gym na ſialprofeſſor Se⸗ lochi ermordet. Die Leiche wurde zerſtückelt und die Teile in einen Koffer gepackt und an eine fingierte Adreſſe nach Konſtanza geſchickt, wo das Verbrechen entdeckt wurde. Hierauf wurden die beiden Schuldigen verhaftet. Der Profeſſor ſtürzte ſich jedoch, als er zum Verhör geführt werden ſollte, aus dem dritten Stock⸗ werk auf den Hof des Gefängniſſes und war ſofort tot. ** Ein Luftſchiff zur Ueberquerung des Ozeans. Der ehemalige Mitarbeiter Wellmanns, Vanima nn, der ein neues Luftſchiff zur Ueberquerung des Ozeans erbaut hat machte Sonntag mit dem Aeroſtaten,„Akron“ genannt, eine kurze Probefahrt. Eine ſchreckliche Einſturzkataſtrophe in Kalifor⸗ nien. Zu Auburn in Kalifornien ſtürzte eine im Bau begriffene Brücke, welche die größte in der Welt werden ſoll, teilweiſe ein. Sechzehn Arbeiter wurden getötet. ** Zwei ſchwere Grubenun glücke. Auf dem Schacht der Gewerkſchaft„Bergmannsſ gen“ bei Lehrte entlud ſich am Freitaa vormittaa bei dem Wearäumen der A Kilkiq;. Nee get — r