and, heim Ir. Naum“ Akin en höfcht ſtaub. —.— hel“ Piernheimer Nachrichten Bezugspreis: 90 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. 5 Durch die Poſt bezogen A. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Seitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Vier nheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [Gegründet 1884 Ar. 1 27. Jahrgang. ————— Die Lage vor Tripolis ſcheint ſich nach den letzten Meldungen wirklich wieder zu Gunſten der Italiener verbeſſert zu haben. Ueber alle kleineren Gefechte der letzten Tage 72 die türkiſchen Meldungen ausgeblieben, während ie Italiener„Sieg über Sieg“ meldeten. Jetzt kommt auch eine türkiſche Meldung, die die italieniſche zu be⸗ ſtätigen ſcheint: In Konſtantinopel verlautet, daß es den Ita⸗ lienern durch ein Umgehungsmanöver gelun⸗ gen ſei, den türkiſchen Truppen vor Tripolis eine empfindliche Schlappe beizubringen. In den nächſten 24 Stunden wird ein allgemeiner Angriff auf die Stadt Tripolis erwartet. — Unterbleibt die Aktion der italieniſchen Flotte im Aegäiſchen Meer? Ob die italieniſche Flotte ihre beabſichtigte Aktion begonnen hat, darüber liegen keine beſtimmten Nach⸗ eichten vor. Im Gegenteil ſcheinen in Italien neue Bedenken erwacht zu ſein über die Zweckmäßigkeit einer Beſchießung türkiſcher Häfen. Italien will, wie es heißt, nochmals die Türkei um Anerken⸗ nung der Annexion von Tripolis erſuchen. Von Konſtantinopel wird gemeldet, daß Italien, ehe es zum Seekrieg in den türkiſchen Gewäſſern über⸗ geht, der Pforte noch ein weiteres Ultimatum ſtellen werde, in dem die Anerkennung der Annektie⸗ rung von Tripolitanien durch Italien gefordert wer⸗ den ſoll. Außer den neuen Kämpfen bei Tripolis haben auch kürzlich wieder Zuſammenſtöße bei Benghaſi ſtattgefunden. In Benghaſi leitet Enver⸗Bei mit großer Umſicht die Operationen. Nach ſeinen Angaben wurden die türkiſchen Stellungen befeſtigt. Bei Sabri in der Nähe von Benghaſi fand ein heftiger zweiſtün⸗ diger Kampf ſtatt, in deſſen Verlauf ein italieni⸗ ſcher Ausfall gegen die türkiſchen Poſitionen 8 u⸗ rückgeworfen wurde. Ein darauf unternommener türkiſcher Angriff gegen die italieniſchen Stellungen wurde durch die Artillerie der Flotte und der Feſtungs⸗ geſchütze niedergekämpft, ſo daß zuletzt beide Par⸗ keien keinen Vorteil erringen konnten. Ein Ver⸗ ſuch der Italiener, beim Hügel Seid Huſſein zu landen, wurde von einem geſchickt poſtierten türkiſchen Batail⸗ lon zurückgewieſen. Ein chineſiſcher Bismarck. Der Einzug Juanſchikais in Peking war höchſt grotesk. Juanſchikai trug die gelbe Jacke, das Zeichen der höchſten militäriſchen Würde. Sein Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. L(Nachdruck verboten.) War das wirklich Freundſchaft, was ihn die Stunden zählen ließ bis er ins Jagdſchloß eilen durfte! Wenn die ernſteſten Fälle erledigt waren, hielt ihn nichts mehr im Städtchen. Seine Sprechzeit, in der manchmal niemand ſeine Hilfe begehrte, wurde ihm zur Pein. Dann malte er ſich aus, wie die Haustürglocke im Jagdſchloß ertönte und des Barons markige Stimme ihn fröhlich willkommen hieß, oder Uſcha mit ihrem zitternden, alten Weiberſtimmchen ihr zu melden ging, daß Herr Doktor gekommen ſei. Er ſah ihr ſüßes Geſichtchen, auf welches allmählich die Röte der Geſundheit zurückkehrte, ihre kleine, zarte Hand, die ſie ihm jedesmal mit liebem Lächeln hinreichte. Ach, wie oft hielt er dieſelbe länger, viel länger als er gedurft hätte, als er ſelbſt wollte in der ſeinen. Es ging ein geheimnisvoller, rätſelhafter Zauber aus von dieſer weißen Hand, von dem ganzen Sein des Mädchens, ein Zauber, dem Waldemar Herbach willen⸗ und rettungslos verfallen war. Er wehrte ſich nicht einmal dagegen. Es hatte eben ſo und nicht anders kommen müſſen. Hela war ſein Glück und ſein Verhängnis. Hela ergänzte und verſtand ihn. Bisher war ſeine Seele einſam geweſen, nun batte ſie ihre Erlöſerin gefunden. Nicht die hohe, holde Schön⸗ heit des Weibes allein hatte ihn beſiegt, der Doppelklang ihrer Empfindungen warf ihn ſo ſchnell zu ihren Füßen nieder. Seit ſie das Bett verlaſſen hatte, war er viel— meiſt— mit ihr allein. Herr von Berkenſtein langweilte ſich, wenn er ans Haus gefeſſelt war, und Hela ſchickte ihn jedesmal in den Wald, hatte ſie doch andere Geſellſchaft. Sie dachte nur an den Bruder dabei, aber dieſes Ungeſtörtſein gab die beſte Ge⸗ legenheit zu vertraulicher Ausſprache. Einmal, ganz flüchtig, dachte Doktor Herbach daran, wie er Donnerstag, den 16. November 1911. Wagen war von Soldaten umgeben, von denen er 2000 mit nach Peking gebracht hat. Hinter ihm mar⸗ ſchierten ſechs Henkersknechte, bon denen ein jeder ein nacktes, zweiſchneidiges Kriegs⸗ ſchwert trug. Auf dem Bahnhof und auf der Mauer waren andere Truppen aufgeſtellt. Juanſchikai durch⸗ ſchritt den Bahnſteig inmitten einer ihn eng um⸗ ſchließenden Eskorte, die ihn förmlich zu tragen ſchien. Es war ein eindrucksvolles Schauſpiel. Juanſchikai ſelbſt ſah vortrefflich aus. Als er im Vorbeigehen eine Gruppe bon Europäern erblickte, die ihn begrüßte, blieb er einen Augenblick ſtehen und nickte der Gruppe freund⸗ lich lächelnd zu. Gleichzeitig mit dem Einzug wurde ein Edikt veröffentlicht, das Juanſchikai den abſo⸗ luten Oberbefehl über alle Streitkräfte des chineſiſchen Reiches überträgt. Seit dem Beſtehen der Mandſchudynaſtie hat noch kein Chineſe eine der⸗ artige Vollmacht gehabt. Juanſchikais Ankunft wird — wie man glaubt— dem Throne eine ernſtliche Stütze verleihen, weil Juanſchikai der einzige iſt, der genug Vertrauen einflößt, um die finanzielle Hilfe des Aus⸗ landes für China zu erwirken. Die Bevölkerung, die in der vorigen Woche bereit war, zu den Rebellen überzugehen, dürfte zweifellos unter dem Einfluſſe Juanſchikais wieder der Dynaſtie treu bleiben. In Peking herrſcht abſolute Ruhe, gleichwohl haben ungefähr 150 000 Einwohner die Stadt verlaſſen. Die in der Hauptſtadt ſtehenden Truppen ſind anſchei⸗ nend treu. Es iſt dies die erſte Mandſchu⸗Diviſion und ungefähr zwei Drittel der kaiſerlichen Garde. Die 20. Diviſion im Norden Petſchilis gilt als weniger ver⸗ läßlich. Schlimm für die Regierung lauten dagegen die Nachrichten aus Kanton. Es heißt, daß in den letzten Tagen 40 000 Piraten in der Stadt angekommen ſind. Verbrechen ſollen an der Tagesordnung ſein. Die be⸗ rüchtigten Bandenführer Lukantſching und Li⸗ Tang⸗Tung mit ihren Spießgeſellen durchziehen die Straßen der Stadt zum Entſetzen der Bewohner. In der Provinz Kwantung iſt die Unabhängig⸗ keit proklamiert worden. In der Proklamation wird den Mandſchus P.. en ugeſichert, wenn ſie der Re⸗ publik den Treueid leiſten. Zugleich wird das Tragen von Zöpfen verboten. Politiſche Nundſchau. 0 Deutſchlands Recht zur Erwerbung von Spaniſch⸗ Guinea. Einige Mitglieder der Kommiſſion für die auswärtigen Angelegenheiten in Paris verlangten in der Dienstagnachmittagſitzung vom Miniſter des Aeuße⸗ ren, de Selves, die Veröffentlichung des Textes jener zwei Zuſatzklauſeln zum deutſch⸗franzöſiſchen Ab⸗ es vor ſeinem Gewiſſen verantworten könne, immer noch im Jagdſchloß als Arzt zu erſcheinen, wo niemand mehr ſeiner Hilfe bedurfte. Aber dann lächelte er. Wie konnte ihm Hela für ſeinen Rat ein Honorar anbieten, wie all die andern gleichgültigen Menſchen, die er behandeln mußte. Wie hätte ſie ihm da Steine reichen können, wo er Brot des Lebens von ihr begehrte! Mochten die andern doch denken, was ihnen gefiel, Hela würde ihn verſtehen, daran war kein Zweifel. Sein Ernſt, ſeine wortkarge Abgeſchloſſenheit war gleichſam über Nacht einer ſtrahlenden Freudigkeit gewichen. Die Reh⸗ berger erkannten ihn nicht wieder. Im„Grünen Hut“ wurde er bereits gefragt, ob er das große Los gewonnen habe. Er lachte nur und ſchwieg. Mußte denn immer gleich Geld mit im Spiele ſein, wenn einer ſein Herz weitwerden fühlte in Seligkeit, Sehnſucht und Hoffen. Mußte es denn immer der ſo oft verderbenbringende, unheilvolle Mammon ſein, der eine Bruſt von ſchwerem Alp, ein junges Leben aus drückenden Banden zu befreien be⸗ rufen war! All die guten, klugen Worte, die er mit Hela wechſelte, all das tiefe Verſtehen ihrerſeits, das Eingehen in ſein Selbſt, das er bei ihr fand, war das nicht mehr, tauſendfach mehr als Millionen, als ein Königreich! Hela war ſehr klug. Sie hatte viel geſehen und ſcharf beobachtet. Einmal, als er ſich über ihren tiefen Einblick in die ſoziale Lage wunderte und erſtaunt fragte: „Woher wiſſen Sie das?“ Das ſteife„gnädiges Fräulein“ wollte längſt nicht mehr über ſeine Lippen, ſagte ſie, ihn voll mit ihren wundervollen Augen anblickend: „Ich bin älter, als Sie denken, als ich ausſehe. Wenigſtens meint mein Bruder das, und dann weiß ich vieles von ihm. Wenn mich irgendein Gedanke, ein Rätſel quälte und mich unruhig machte, bin ich einfach zu ihm geflüchtet und habe ibn —....—....—.—.—— tommen, bur oie igtano fein delchtintereſſtertſein bei den franzöſiſch⸗ſpaniſchen Verhandlungen erklärte und gleichzeitig das Recht erlangte, ſich mit Spanien wegen Erwerbung von Rio Muni und Fernando Po ins Einvernehmen zu ſetzen. Miniſter de Selves er⸗ klärte, daß die beiden Klauſeln beſtänden, wenngleich ſie nicht veröffentlicht ſeien. Sie ſeien in die erklärenden Briefe infolge eines Uebereinkommens des deutſchen Auswärtigen Amtes und des franzöſi⸗ ſchen Miniſteriums des Aeußern nicht aufgenommen worden. Der„Temps“ fügt hinzu, daß die deutſch⸗ ſpaniſchen Verhandlungen wegen Spaniſch⸗Guinea ſchon ſehr weit vorgeſchritten ſeien und daß Spanien für die Abtretung ſeiner Guinea⸗Beſitzung keinerlei Entſchädigung verlange. Nach anderen Stellen würde es ſich um einen Pachtvertrag mit gg⸗ jähriger Dauer und dem jährlichen Pachtzins von einer Mark handeln. 1?„Es lebe Deutſchland!“ Ein Aufſehen erregen⸗ der Vorfall ſpielte ſich am Dienstag in Lorient in Frankreich ab. Im Cerele de Commeree hielt Maurice Colrat einen Vortrag über die Teuerung, wobei er zu dem Schluſſe kam, die mittleren und kleinen Kaufleute müßten als Gegengewicht gegen die uner⸗ hörte Teuerung eine Union bilden. Als er erzählte, daß dies in Deutſchland bereits längſt geſchehen ſei, wurde er von dem radikal⸗ſozialiſtiſchen Stadtrat von Lorient Mallet unterbrochen, der begeiſterte Rufe:„Vive l'Allemagneꝛ“ ausſtieß. Er ließ ſich auch nicht beruhigen, bis man ihn aus dem Saal entfernte. Der Zwiſchenfall erregt um ſo mehr Auf⸗ ſehen, als Mallet Hauptmann der Reſerve und bei der nächſten Auszeichnung für die Ehren⸗ legion vorgeſchlagen iſt.— Dieſem plötzlichen Freund⸗ ſchaftsausbruch für Deutſchland darf man wohl ebenſo⸗ wenig Bedeutung beimeſſen, wie den gelegentlichen Feindſchaftsausbrüchen. 1! Die bayeriſchen Neuwahlen. Wegen der Anbe⸗ raumung des Termins für die bayeriſchen Landtags⸗ wahlen wurde am Dienstag zwiſchen Berlin und Mün⸗ chen eifrig hin und her verhandelt. Da man eine Kolliſion mit den Reichstagswahlen vermeiden wollte, ſo kam man ſchließlich überein, daß die Landtagswahlen kurz vor der Reichstagswahl und zwar in den Tagen zwiſchen dem 8. und 12. Januar 1912 der genaue Tag dürfte erſt am Freitag feſtgeſtellt werden erfolgen ſollen. Das bayeriſche Wahlver⸗ fahren, das durch das Geſetz vom 9. April 1906 ge⸗ regelt iſt, ähnelt inſoſern dem Reichstagswahlrecht, als es auf der geheimen und unmittelbaren Stimm⸗ abgabe beruht. Die relative Mehrheit entſcheidet mit der Maßgabe, daß der Gewählte ein Drittel aller ab⸗ gegebenen Stimmen auf ſich vereinigt. Hat kein Kan⸗ didat dieſe Drittelmehrheit erreicht, ſo kandidieren wie⸗ der alle Kandidaten, nur daß jetzt ohne Beſchränkung um Aufklärung gebeten. Ach, manchmal, meiſtens war ſie bitter, und ich habe oft meine glückliche Unwiſſenheit zurück⸗ gewünſcht. Doch kann ein liebendes, zärtliches Gemüt, wie das meines Bruders manches ausſprechen, was bei einen ryben Natur greulich und tief verletzend ſein würde. Wie gütig har er mich getröſtet, wenn ſeine Beichte mir Kummer bereitet hatte, denn ſeine Ideale dahingeben zu müſſen, tut weh, und ich ſah alles durch einen roſigen Schleier. So erfuhr ich viel, vielleicht mehr als ein Mädchen meines Standes zu wiſſen braucht. Doch wollte ich es ja ſelbſt und habe dieſer Klarheit bisher das eine zu danken gehabt, daß ich davor bewahrt blieb, einem ungeliebten Manne nur um ſeiner Stellung und ſeines Namens willen die Hand zu reichen. Sind Sie nun enttäuſcht? Bin ich jetzt in Ihrer Achtung geſunken? Lügen kann ich Ihnen gegenüber nicht. Ich ſehe es Ihnen an, daß Sie wünſchten, ich ſei ein unbeſchriebenes Blatt, mit einer gläubigen, vertrauenden Seele, um dann von einem Ihres Geſchlechtes aus allen Himmeln geriſſen zu werden!“ „Hela!“ hatte er gerufen, von einem zwiefachen Schreck durchzittert. Sein Antlitz war jäh erbleicht, ſeine Hand, welche die ihre erfaßte, flog wie im Fieber. Konnte ſie ihm, ſeiner Liebe, ſeiner Ehrenhaftigkeit miß⸗ trauen, konnte ſie wähnen, die heilige Flamme ſeiner Zuneigung würde jemals erlöſchen! Und dann fiel ihm Martha ein— Martha! Sie hatte ihm ferngeſtanden, die ganzen ſeligen Tage hin⸗ durch, ihr Bild, das immer verdammt war, ſeine Seele in Aufruhr zu bringen, war hinter einem Meer von Licht unter⸗ gegangen. Nun rührten die Worte des geliebten Weibes an der ſchlummernden Qual ſeines Innern, nun trat plötzlich die Gegenwart, die er tot gewähnt hatte, wieder in ihr Recht. Er ließ Helas Hand, wie einem plötzlichen Schmerz gehorchend, ſinken und wandte das Haupt ab. (Fortſetzung folgt.) derjenige als gewahlt gilt, der die relativ größte Stim⸗ menzahl auf ſich vereinigt. Bei Stimmengleichheit ent⸗ ſcheidet das Los. Im ganzen werden 163 Abgeord⸗ bähl e des Staatsſekretärs v. Kider⸗ len⸗Waechter mit dem Abg. Erzberger. Im Verlauf der Reichstagsſitzung von Montag ließ der Staatsſekre⸗ tär v. Kiderlen⸗Waechter den Abgeordneten Erzberger um eine Unterredung bitten, die nahezu eine Stunde dauerte. Der Staatsſekretär machte dem Vertreter der Centrumspartei vertrauliche Mitteilungen über die Stellungnahme des Reichskanzlers zum Ver⸗ faſſungsabänderungsantrag des Freiherrn v. Hertling und ließ ſich vom Abg. Erzberger über die Art, wie 55 das Centrum die weitere Behandlung des Antrages enkt, unterrichten. Im Anſchluß an dieſe Mitteilungen aud der Staatsſekretär Herrn Erzberger verſchiedene ufſchlüſſe über ſchwebende Fragen, die ſich auf die auswärtige Politik beziehen. Die Unterredung war ſtreng vertraulicher Natur. Das Mitbeſtimmungsrecht des Reichstages bei den Marokkoverträgen. Wie der„Köln. Ztg.“ gemeldet wird, ſchweben zurzeit in den beteiligten Reſſorts der deutſchen Reichsregierung Erwägungen darüber, wie die Frage der Mitbeſtimmung des Reichstages bei Veränderungen von Kolonialbeſitz in einem Sinne erledigt werden könne, der dem öffentlichen Gefühl Rechnung trägt. Es handelt ſich dabei um Anordnun⸗ gen für die Zukunft. Die Beſchlußfaſſung würde der⸗ art beſchleunigt werden, daß ſie noch in der Budget⸗ kommiſſion verhandelt werden kann. :: Eine Verſchmelzung deutſcher und franzöſiſcher Intereſſen in Marokko. Aus Paris wird gemeldet: Zwiſchen dem Marokko⸗Minenſyndikat(Man⸗ nesmann) und der franzöſiſchen Union des Mines iſt ein Abkommen zur Fuſionierung ihrer geſell⸗ ſchaftlichen Intereſſen in Marokko auf paritätiſcher Grundlage unterzeichnet worden. O Sozialdemokratiſche Geiſteshelden. Je näher der Wahltag herannaht, um ſo vergifteter und häßlicher wird die ſozialdemokratiſche Poeſie. In der ſozial⸗ demokratiſchen ſchleſiſchen„Bergwacht“ dichtet ein„Ge⸗ noſſe Franz“: Junkerparole. Wechſel tut den Menſchen laben, Sättigung wird leicht fatal, Hunger, den die andern haben, Würzt am beſten mir das Mahl. Könnt' ich wohl im Vollen ſchwelgen, Göttlichem Gebot gemäß, Wenn ſamt ſeinen ſchmutz'gen Bälgen Satt ſich auch der Pöbel fräß'? Könnt! ich wohl den Junkerhintern In dem prallen Hoſenſack Un vermindert überwintern, Wenn nicht hungerte das Pack? Unverſchämtheit, Lügenhaftigkeit und Gemeinheit im edlen Wettſtreit in dieſen drei Strophen. Wirk⸗ lich ein„Gedicht“, das den geiſtigen Tiefſtand der Sozialdemokratie nicht beſſer illuſtrieren könnte. Parlamentariſches. ? Der Reichstag will in den erſten Tagen des De⸗ zember mit ſeinen Arbeiten fertig werden und zwar auf Grund folgenden Arbeitsplanes: Am Diens⸗ tag ſollen die Interpellationen zu Ende beraten wer⸗ den. Dann ſollen zunächſt das Schiffahrtsabga⸗ bengeſetz ſowie das Hausarbeitsgeſetz erledigt werden. Damit würde der Reſt der Woche wohl aus⸗ efüllt ſein. Inzwiſchen ſoll die Kommiſſion für das rivatbeamtengeſetz ihre Arbeiten beſchleunigt erledigen und ſpäteſtens bis Ende der Woche den Be⸗ richt darüber in Druck geben. Die erſte Hälfte der nächſten Woche bis zum Bußtag ſoll ſitzungsfrei bleiben. Am 23. November wird man dann mit der Beratung des Privatbeamtengeſetzes beginnen, und man hofft, daß dann der Schluß der Tagung in den erſten De⸗ zembertagen erfolgen kann. Eutopu eee Mumu. Oeſterreich⸗Ungarn. Bei der heutigen Teuerungs⸗ Debatte im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe verlangten die So⸗ zialdemokraten die vollſtändig freie Einfuhr von argen⸗ tiniſchem Gefrierfleiſch. Der Miniſterpräſident erklärte, die Regierung ſtehe noch auf demſelben Rechtsſtands⸗ punkt, wie zur Zeit, als ſein Vorgänger noch im Amte war. Ohne Befragen Ungarns über die Zulaſſung des Gefrierfleiſches könne die Regierung ſolches nicht ge⸗ ſtatten. Es ſeien aber neue Verhandlungen mit Ungarn eingeleitet worden. * Der Führer der chriſtlichſozialen Partei in Oeſterreich, Dr. Ebeuhoch, hat aus Geſundheitsrückſichten ſein Reichs⸗ ratsmandat niedergelegt. Frankreich. * Das franzöſiſche Parlament hat Dienstag bei der Debatte über die vielumſtrittene Pulverfrage dem Ka⸗ binett Caillaux mit überwältigender Mehrheit ſein Ver⸗ trauen ausgeſprochen. Das Miniſterium hat dieſen über Erwarten großen Sieg in erſter Linie dem Marineminiſter Delcaſſe zu danken, der in ſeiner Verteidigungsrede wieder einmal die ſtärkſten nationalen Akzente anſchlug und dafür den ſtürmiſchen Beifall des Hauſes fand. E Nach dem Rekrutierungsbericht der franzöſi⸗ ſchen Heeresverwaltung konnten von den im vorigen Herbſi eingeſtellten Rekruten 14225 Mann weder leſen noch ſchrei⸗ ben, 62 Mann mehr als im vergangenen Jahr, bei einer Zahl von 218 315 Einſtellungsfähigen. Die meiſten An; alphabeten weiſt das Norddepartement auf, die wenigſten der Kreis Belfort. Zum Vergleiche ſei angeführt, daß bel unſerer Jahresklaſſe 1909 nur noch 0,03 Analphabeten ge⸗ zühlt worden ſind. * Die Spionenfurcht hat wieder einmal eine ſeltſame Blüte an der Oſtgrenze von Frankreich getrieben. So wird jetzt bekannt, daß dort ein auf den Wällen eines Forts Poſten ſtehender Reſerviſt, der Soldat Bourdot nächtlicherweile einen ächtigen Schatten“ ſich nähern geſehen habe. Dreimal rief der Soldat ſein vorſchriftsmäßi⸗ ges„Qui vive?“, ohne jedoch Antwort zu erhalten. Dar⸗ auf gab Bourdot Feuer; der Schuß alarmierte die ganze Boſatzung des Forts, und die Mannſchaften ſchwärmten ſofort aus, um den vermeintlichen Spion oder ſeine Leiche zu finden. Man fand aber nichts. Jetzt hat es ſich herausgeſtellt, daß der nervöſe Soldat auf einen kapi⸗ talen Rehbock geſchoſſen hatte, der in dem Gemüſegarten des Forts äſte, natürlich— ohne den Bock zu trefen. Deutſcher Reichstag. [J Bertin, 13. November. Die Wellen der Erregung haben ſich wieder gelegt, und der Reichstag zeigt das alltägliche Geſicht. Am Re⸗ gierungstiſch ſitzt einſam der Eiſenbahnminiſter von Breitenbach, der ſich bereit erklärt, die ſozialdemo⸗ kratiſche Interpellation wegen Entlaſſung elſaß⸗loth⸗ ringiſcher Eiſenbahnarbeiter ſofort zu beantworten. Ge⸗ noſſe Emmel leitet die Beſprechung ein. Nach ſeiner Meinung hätten die Entlaſſenen keine Wäſſerlein ge⸗ trübt, die Eiſenbahnverwaltung aber habe ſich einen Mißbrauch der Amtsgewalt zuſchulden kommen laſſen. Miniſter v. Breitenbach iſt der entgegengeſetzten Meinung. Er legt dar, daß die Gemaßregelten ſozial⸗ demokratiſche Hetze getrieben und zum Widerſtand gegen die Staatsgewalt aufgefordert hätten. Ueber die Kon⸗ ſervativen hinweg, die eine Beſprechung der Inter⸗ pellation ablehnen, tritt das Haus in dieſe ein, und der Centrumsabgeordnete Becker, der meint, die Behörde hätte nicht gleich das gröbſte Geſchütz aufzufahren brauchen, findet Gelegenheit, eine Neuregelung des Koalitionsrechtes zu fordern, aber nicht in Geſtalt einer Zuchthausvorlage, die das Centrum grundſätzlich ableh⸗ nen müßte. Sehr wirkſam ſind die Vorwürfe des Red⸗ ners gegen die Sozialdemokratie, die ihrerſeits den gröbſten Terrorismus ausübe und den nicht ſozialdemo⸗ kratiſchen Arbeitern fortgeſetzt das Koalitionsrecht unterbinde. Hiernach machen die Redner der verſchie⸗ denen Parteien ihren Standpunkt geltend, der konſer⸗ vative Abg. Graf Weſtarp und der Reichsparteiler Höffel für die Regierung, der nationalliberale Beck, Herr MNüller⸗Meinigen von der Volkspartei, der Pole Nowiceki und Herr Behrens von der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung dagegen. Die Redner kommen insgeſamt auf die Forderung des Abg. Becker hinaus, daß ſich die Schaffung eines einheitlichen klaren Koa⸗ litionsrechtes nicht umgehen laſſen werde. An die Fort⸗ ſezung der Verhandlung will man morgen mit friſchen Kräften herantreten. . Berlin, 14. November. Ueber dem Hauſe gähnt die graue Langeweile. Der Geſetzentwurf wegen Ausgabe kleiner Aktien in Kiautſchou hat nur ein kleines Häuflein von Volks⸗ vertretern angelockt. Und auch von dieſen ſpaziert ein Teil während der Verhandlungen im Foyer, wo die Luft friſcher iſt. Der Geſetzentwurf iſt vor 1½ Jah⸗ ren ſchon abgelehnt worden. Die Regierung bringt ihn jetzt in anderer Form, um, wie Staatsſekretär v. Ki⸗ derlen⸗Waechter ausführte. die Zurückhaltung des chineſiſchen Kapitals von deutſchen Unternehmungen zu verhindern. Das Geſetz ſoll in keiner Weiſe auch für andere Kolonien wirkſam werden. In der eintönigen Debatte, an der ſich Redner aller Parteien beteiligen, kommen hauptſächlich Geſichts⸗ punkte zur Sprache, wonach die wilde Spekulation ver⸗ hütet werden müſſe. Andererſeits werden die Gefahren betont, daß England uns in jenen Gegenden auf dem induſtriellen und Handelsgebiete den Wind aus den Segel unternehmen könne. Der Geſetzentwurf, für den Centrum, Nationalliberale, Reichsparteiler und Frei⸗ ſinnige eintreten, wéhhrend Konſervative, Antiſemiten und Sozialdemokraten ſich dagegen ausſprechen, geht an die Budgetkommiſſion. Etwas mehr Leben kommt in das Haus bei der Fortſetzung der geſtern abgebrochenen Beſprechung der ſozialdemokratiſchen Eiſenbahnerinterpellation. Genoſſe Böhle reitet noch einmal in die Schranken, um das Recht der ſtaatlich angeſtellten Arbeiter zu betonen, ſich zur Sozialdemokratie offen zu bekennen. Miniſter v. Breitenbach greift ein, um den Unterſchied zwi⸗ ſchen ſtaatlich angeſtellten und privaten Arbeitern klar zu legen. Dann folgt Prof. Martin Spahn(Ce r.) mit einem Vorſtoß gegen die Sozialdemokratie, die die Arbeiter zu Heuchlern erziehe. Wie denkt denn die Sozialdemokratie über das Streikrecht der Staatsbeam⸗ ten und ⸗Arbeiter? In dieſem Punkte hatte ſie ſtets gekniffen. Redner geht dann noch ausführlich auf die reichsländiſchen Großblockaſpirationen ein. Damit hat die Debatte ihr Ende erreicht.„Ge⸗ noſſe“ Ledebour möchte ſie freilich mit aller Gewalt noch fortgeſetzt wiſſen. Allein er wird überſtimmt. So kann denn der Reichstag morgen das Schiffahrtsab⸗ gabengeſetz vornehmen. [I Bertin, 15. November. Vor ſchwach beſetzten Bänken geht heute die zweite Leſung des Schiffahrtsabgabengeſetzes vor ſich. Nachdem der Abg. Gerſtenberger(Ctr.) den Bericht über die Kommiſſionsberatungen erſtattet hat, erklärt Abg. Zehnter(Ctr.) ſich namens ſeiner Partei mit der nun⸗ mehr ſtark verbeſſerten Vorlage einverſtanden. Auch Abg. Kreth(konſ.) iſt mit dem Entwurf zufrieden. Dagegen polemiſiert Abg. Dr. David(Soz.) dagegen und ſagt: Die preußiſchen Kanalfrondeure, das ſeien die eigentlichen Väter der Vorlage. Soziales. E Der Newyorker Straßenbahnerſtreik iſt jetzt be⸗ endigt. Viele Streikende erklärten, ſie hätten ſich nur fabee Streik beteiligt aus Furcht vor den Streik⸗ ührern. Todesſturz eines deutſchen Fliegers. (Am Mittwoch früh iſt der kühne Albatrosflieger Alfred Pietſchker, der erſt am Montag ſeinen Flug Rund um Berlin in glänzendſter Form durchführte, kurz nach einem Aufſtieg auf dem Flugplatz Jo⸗ hannisthal mit ſeinem nach eigenen Angaben kon⸗ ſtruierten Eindecker abgeſtürzt; er war ſofort tot. Alfred Pietſchker, ein Neffe des Geheimrats Sie⸗ mens, beabſichtigte am Mittwoch morgen abermals einen Rundflug um Berlin und hatte ſeinem Monteur die Order gegeben, ſeine Maſchine, einen Eindecker, der nach ſeinen eigenen Ideen erbaut war, klar zu machen. Um 8½ Uhr etwa ſtand die Maſchine zum Auffſtieg bereit, und wenige Minuten ſpäter nahm Pietſchker ſeinen Sitz ein. Der Motor, ein 70 pferdiger Gnom, ſchien tadellos zu funktionieren, und leicht ſtieg der Eindecker in die Höhe. In Spiralen erreichte Pietſch⸗ ker eine Höhe von etwa 300 Metern. Plötzlich bemerk⸗ ten einige Herren. daß ſich der Avvarat ſtark auf ote Seite legte, und in demſelben Augenblick auch ſchoß der Eindecker vor der Hügeltribüne rapide er- ab. Als die Maſchine noch etwa 30 Meter vom Grd⸗ boden entfernt war, wurde Pietſchker vom Sitz ge⸗ ſchleudert und ſtürzte kopfüber zur Erde. Faſt genau an der Stelle, an der Kapitän Engelhardt im Sep⸗ tember d. J. ſeinen Tod fand, ereilte den jungen Pietſch⸗ ker das gleiche tragiſche Schickſal. Der Tod war in⸗ folge Bruches der Wirbelſäule eingetreten. Der Unglückliche lag nur wenige Meter von dem Apparat entfernt. Die Unterſuchung der Maſchine ergab, daß höchſtwahrſcheinlich das Ausſetzen des Motors die Ur⸗ ſache des Unglücks geweſen iſt. Aus Nah und Fern. * Uubeſtellbare Poſtſeudungen. Bei der Ober⸗ poſtdirektion in Darmſtadt haben, wie der amtlichen„Darmſt. Ztg.“ mitgeteilt wird, im Jahre 1910 29 120 Poſtſendungen aus Orten des Großherzogtums Heſſen(und zwar 6448 Briefe, 21580 Poſtkarten und 1092 Druckſachen) vernichtet werden müſſen, weil ihre Zuſtellung weder an den Empfänger noch an den Abſender möglich war. Wie viele Unannehmlichkeiten mögen den Empfängern und den Abſendern aus dieſem Anlaß erwachſen ſein und wieviel ungerechte Vorwürfe über Unzu⸗ verlaͤſſigkeit ſind wohl gegen die Poſtverwaltung und ihre Beamten erhoben worden! Immer wieder müſſen wir daher den Briefſchreibern empfehlen, in oder auf den Poſtſendungen ſtets Namen und Wohnung des Abſenders handſchriftlich oder durch Abdruck des Stempels anzugeben, damit ihnen, falls der Empfänger nicht ermittelt wird, die Sendungen zurückgegeben werden können. — Mauuheim, 15. Nov. Bei der geſtrigen Stadt- verordnetenwahl zur erſten Klaſſe waren wahlberechtigt 5033, abgegeben wurden 4254 Stimmen, 80 Prozent der Wahl- berechtigten haben ſich alſo an der Wahl beteiligt. Gewählt wurden 16 Nationalliberale, 10 Fortſchrittler, 4 Zentrum und 2 Sozialdemokraten. Der Bürgerausſchuß beſteht alſo in ſeiner Geſamtheit aus 24 Nationalliberalen, 18 Fortſchrittlern, 12 Zentrums mitgliedern und 40 Sozialdemokraten und 2 Vertretern der Mieterpartei, Da auf je 4 Mitglieder ein Stadtrat entfällt, ſo erhalten: Nationalliberale 6, Fortſchrittler 4, Zentrum 3 und Sozialdemokratie 10 Sitze. — Mainz, 15. Nov. Nach dem Rechnungsabſchluß des Katholikentages verbleibt ein Ueberſchuß von 30000 Mk. Der Abſchluß balanziert in Soll und Haben mit 121000 Mk. Bad Nauheim, 15. Nov. Bei ſeinem dies jaͤhrigen Kuraufenthalte hat der Sultan Raſchid von Sanſibar in Frankfurt größere Einkäufe gemacht, aber das Bezahlen ver- geſſen Da auf gutwilligem Wege von dem exotiſchen Herry kein Geld zu erlangen iſt, gehen jetzt die Firmen klagbar gegen ihn vor. Den Anfang hat ein Geſchäft mit einer Forderung von rund 1380 Mark gemacht. — Abenheim, 15. Nov. Ein in den 20er Jahren ſtehender Landwirt, dem ſeine Mutter das Geld zur An⸗ ſchaffung zweier junger Pferde verweigerte, ging aus Rache hierüber in den Keller und ließ ein Ohm Wein auslaufen. Er wollte auch ein zweites Faß auslaufen laſſen, doch konnte er an ſeinem Vorhaben gehindert werden. Auch ſchlug der Rabiate verſchiedenes Küchengeſchirr zuſammen. Aus Stadt und Land. N Unwetter⸗Nachrichten. 1 Weitere Opfer des Sturmes. 5 Der große ſchwediſche Laſtdampfer„Ebba“, von Grimsby nach Stockholm mit Steinkohlen unterwegs, iſt in der Nordſee untergegangen. Alle an Bord befindlichen Perſonen, darunter 26 Mann Beſatzung und der Inſpektor der Reederei mit Frau und zwei Kindern, ſind ertrunken. Ein Schiff mit 26 Mann in der Nordſee untergegangen. Der der Reederei Robert M. Sloman jr. gehörige, 1901 gebaute Frachtdampfer„Carrara“, der am 3. November nach Barcelona abgegangen iſt, iſt allem Anſchein nach in den letzten Stürmen der Nordſee mit 26 Mann Beſatzung untergegangen, da inzwiſchen von dem Dampfer jede Meldung fehlt und bei Texel ein Boot und Oelfäſſer angetrieben ſind, die nachweislich von dem Dampfer herſtammen. Der Zyklon an der atlantiſchen Küſte verurſachte bei ſeinem Fortſchreiten zahlreiche Strandungen von Küſtenſchiffen. Der Schoner„Witchapel“ iſt un⸗ ter gegangen. Der Kapitän und drei Mann ſind ertrunken. Der Flieger Rodgers in Losangeles, der längs der Küſte zur formellen Beendigung des Atlantie⸗Paeific⸗Fluges flog, ſtürzte hundert Fuß ab und erlitt innere Verletzungen. Der Aeroplan wurde zerſtört. 700 Perſonen vom Zyklon getötet. Der Zoklon, der während der letzten Tage in Ame⸗ rika wütete, hat einen ungeheuren Schaden angerichtet. Ueber 700 Perſonen ſind getötet worden. Der Scha⸗ den, der durch den Orkan angerichtet wurde, wird auf 50 Millionen Dollars geſchätzt. In Chicago ruht die Schiffahrt immer noch vollſtändig, viele Schiffe müſſen einer eingehenden Reparatur unterzogen wer⸗ den, da ſie durch den Sturm ſehr beſchädigt worden ſind. Innerhalb 19 Stunden ſank die Temperatur in Chicago um 41 Grad Fahrenheit, ſo daß viele Per⸗ ſonen in der Umgebung der Stadt erfroren ſind. Der Sturm in Chicago hält nach wie vor an, und auch in den übrigen Ortſchaften hat das Unwetter bis jetzt nur wenig nachgelaſſen. ** Kataſtrophe„einem öſterreichiſchen Torpedo⸗ boot. Auf dem Torpedoboot„Anaconda“ erlitt Mon⸗ tag früh das Hauptdampfſperrventil des vorderen Keſſels einen Riß. Durch den ausweichenden Dampf wurden drei Heizer verbrüht und ſofort ge⸗ tötet. Ein Maſchinenmaat erlitt ſchwere Brand⸗ wunden. * Zwei Liebesdramen. In Borna bei Chemnitz wurde die 20 Jahre alte Adele Beckert in der Wohnung ihrer Mutter mit einem Schuß in der Schläfe tot aufgefunden. Ihr Bräutigam, Lehrer Hochmuth, war in ihrem Zimmer. Er wurde verhaftet, leugnet aber, der Mörder zu ſein. n Krefeld erſchoß der 26⸗ Pr 1 1 daz daf du Ohe, „Daf. ſelhurgen Udet, t weden er noc nlckeiten in Anlaß er Upm uud hr ait beher ſerburgen flch der fils der icgegehen u Subt i 5088, u Wahl Gewählt Hum und ao in celtlern, und 2 ladet eln Iiſchtittler Nabſchluß 000 Mk, 000 Mk. lährigen iſtbat in Hen ber- en Hern u llagbar alt ener r Jchren ur Au- 1b Nahe laufen. 0 konte Hug der — 4“ bon terpegs, m Vor eſatzung Frau gangen. tan fk. rar 0 igen iſt, nen der igen, da lt un ſind, die Jahrige verheiratete Zu der Nteſſen ſeine Geltebte, die 20jährige Käthe Dappers, und tötete ſich dann ſelbſt. * Unfall des Militärluftſchiffes„M. 1. In der Umgebung von Köln hat Montag nachmittag das Militärluftſchiff„M. 1“ mit erheblichen Be⸗ ſchädigungen eine Notlandung vornehmen müſſen. Mannſchaften des Luftſchiffer⸗Bataillons eilten zu Hilfe. Das Höhenſteuer iſt zerſtört, der Ballon ſelbſt hat ſchwere Beſchädigungen erlitten. Die Ur⸗ ſache des Unglücks iſt das Verſagen des Motors. Die Paſſagiere ſind unverletzt.„M. 1“ wird abmontiert werden müſſen. ** Unterſchlagungen im Amte. Auf dem Poſtamt in Gera hatte ſich der Oberpoſtaſſiſtent Steinbach ſchon vor längerer Zeit verdächtig gemacht, amtliche Geld⸗ briefe zu unterſchlagen. Nachdem er beobachtet worden war, wurde er verhaftet. Zu dieſem Zwecke wurde er in das Dienſtzimmer des Direktors gerufen. Als er ſah, daß es keinen Ausweg mehr gab, richtete er einen Revolver gegen ſich. Der Direktor trat aber dazwiſchen und ſchlug ihm die Waffe aus der Hand, ſo daß die Kugel ihr Ziel verfehlte. Er wurde hierauf verhaftet. Die Unterſchlagungen ſind, wie ſich ſchon jetzt ergab, ſehr umfangreich. Zwei Brüder an Tropenkoller erkrankt. In Frankfurt a. M. waren am Sonntag aus der Schweiz die Brüder Karl und Wilhelm v. Verſen, beide ehe⸗ malige Offiziere und angeblich Söhne des verſtorbenen kommandierenden Generals v. Verſen, eingetroffen. Sie hatten um Schutz gebeten, weil ſie angeblich von zwei Engländern verfolgt würden. In Frankfurt blie⸗ ben ſie in ihrem Hotel und als der ihnen zum Schutze beigegebene Polizeikommiſſar ſie abholen wollte, riefen ſie ihm durch die geſchloſſene Tür zu, ſie würden das Hotel nicht verlaſſen, da es von Engländern umſtellt ſei. Sie waren mit Brownings aus⸗ gerüſtet und drohten, ſofort zu ſchießen, falls die Tür, die ſie feſt verbarrikadiert hatten, geöffnet wer⸗ den ſollte. Mit Hilfe der Polizei gelang es, die bei⸗ den augenſcheinlich geiſtesgeſtörten Brüder, die anſchei⸗ nend an Tropenkoller erkrankt waren, feſtzuneh⸗ men. Auf dem Transport von der Polizei bis zur Irrenanſtalt ſprang der eine der Irrſinnigen aus dem in voller Fahrt befindlichen Automobil, wurde aber von dem ſie begleitenden Kommiſſar wieder erreicht. Als er feſtgenommen wurde, rief er aus:„Schlagt den Kommiſſar tot! Es lebe die Republik und die Anarchie!“ Die beiden Kranken wurden in der Frank⸗ furter Irrenanſtalt untergebracht. * Der Mord an dem Knaben Winter in Konitz. Bei der Staatsanwaltſchaft in Beuthen in Ober⸗ ſchleſien iſt in der Konitzer Mordaffäre eine Anzeige eingelaufen, die ſich gegen einen Agenten in Siemianowitz richtet. Die Anzeige wurde von der geſchiedenen Frau des Agenten erſtattet und ſtützt ſich lediglich auf die angebliche Beobachtung der Frau, daß ihr Mann über die Einzelheiten des an dem Gym⸗ naſtiaſten Winter in Konitz verübten Mordes genau Beſcheid wußte. Es dürfte ſich allem Anſchein nach um einen Racheakt der Frau des Agenten handeln. * Heuryt Sienkiewicz auf der Jagd ſchwer ver⸗ wundet. Während einer Faſanenjagd auf dem Gute Pawlowice wurde der polniſche Schriftſteller Henryk Sienkiewicz von einem Jagdgaſt, als dieſer nach einem hochgehenden Faſan ſchoß, durch zwei Schüſſe am Knie und an der Stirn ſchwer verletzt, ſo daß er nach dem Krankenhauſe in Warſchau gebracht werden mußte. Der Neffe eines indiſchen Fürſten als Juwelen⸗ ſchwindler. Unter den zur Krönungsfeierlichkeit in Lon⸗ don erſchienenen Perſönlichkeiten befand ſich auch der Neffe eines indiſchen Radſchas, Mandſchad Mohammed Ali Khan, in Vertretung ſeines Onkels. Nach Beendigung der Feier begab er ſich nach Paris, um hier vor ſeiner Rückkehr nach Hauſe das Leben kennen zu lernen. Da ihm aber bald das Geld aus⸗ ging, ſchickte er ſeinen Adjutanten zu einem großen großen Juwelier, von dem er ſich Schmuckſachen im Werte von 21000 Frances geben ließ. Als der Juwelier darauf im Hotel des indiſchen Prinzen erſchien und Bezahlung oder Rückgabe des Schmucks forderte, verweigerte Ali Khan beides. Geld habe er nicht, und die Juwelen hätte er bereits einer Part⸗ ſerin geſchenkt. Auf die erfolgte Strafanzeige wurde Ali Khan, der gerade im Begriff war, nach Indien ab⸗ zureiſen, in Marſeille verhaftet. 1 3 *Die Extruntenen vom Kreuzer„Munchen“. Von den am 26. Oktober von dem Kreuzer„München“ ver⸗ unglückten Mannſchaften iſt Dienstag die erſte Leiche bei Friedrichsort gefunden worden. * Straßenbahnunglück in Hamburg. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zuge der Feuerwehr und einem Straßenbahnwagen ereignete ſich in Hamburg Der Hinterperron des Straßenbahnwagens wurde faſt vollſtändig zertrümmert. Der Anprall war ſo heftig, daß der auf dem Hinterperron ſtehende Schaff⸗ ner in großem Bogen gegen einen Pfeiler der Straßen⸗ laterne geſchleudert wurde, wo er mit zerſchmet⸗ tertem Schädel tot liegen blieb. Das linke Hand⸗ pferd des Leiterwagens wurde ſo ſchwer verletzt, daß es getötet werden mußte. Von den Inſaſſen des An⸗ —— wurde wunderbarerweiſe keiner ver⸗ etzt. * Liebesdrama. Der Fabrikarbeiter Georg Bütt⸗ ner aus Gompitz bei Kreiſcha erſchoß in Dresden auf dem Heimwege von einer Kirmesfeier ſeine Geliebte, fel. lige Packerin Wally Richter, und dann ſich elbſt. Attentat auf einen Schnellzug. Als der Buda⸗ gest— Wiener Schnellzug die Station Tornocz paſ⸗ fierte, wurden kürbisgroße Steine auf ihn geworfen. Die Fenſter des Pullmannwaggons wurden zertrüm⸗ mert, mehrere Reiſende, darunter zwei ſehr ſchwer, verletzt. „ neiber eine Tragödie zweier 16jähriger Mädchen, die wie ein Gegenſtück zu der Gymnaſiaſtentragödie in Rudolſtadt anmutet, wird aus Wien gemeldet: In dem Lheeum von Dr. Block in Währing haben ſich zwei 16lährige Mädchen, Wilhelmine Prokeſch, die Tochter eines Wiener Advokaten, und Eliſa Wilnai, die Toch⸗ ter eines reichen Kaufmanns, aus dem Fenſter des zweiten Stockwerks auf die Straße geſtürzt. Beide er⸗ litten eine Gehirnerſchütterung und andere ſchwere Verletzungen. Der Grund des Selbſt⸗ mordverſuchs liegt in ſchweren ſittlichen Verfehlungen der beiden Madchen, die deshalb ausgeſchult werden ſollten. ** Ein geheimnisvolles Verbrechen in einer Buda⸗ peſter Bank. In dem Budapeſter Bankgeſchäft Ben⸗ zal waren der Diener Niculeſo und ſeine Frau eben damit beſchäftigt, nach Schluß der Bureauſtunden die Räumlichkeiten zu ſäubern, als wenige Minuten nach 5 Uhr ein ungefähr 30 Jahre alter, gut gekleideter Mann eintrat und Niculeſo fragte, wann er den Chef des Geſchäftes ſprechen könne. Der Diener wollte ant⸗ worten, allein da zog der Fremde raſch einen Revolver heraus und ſtreckte Niculeſo mit dem vierten Schuſſe tot zu Boden. Frau Nieuleſo ſprang aus dem Fenſter und ſchrie um Hilfe. Zahlreiche Leute rannten zuſammen, es gelang ihnen auch, den Mörder feſtzunehmen und ihm den Revolver aus der Hand zu ſchlagen, allein blitzſchnell zog er ein ſcharf geſchliffe⸗ nes Raſiermeſſer heraus und ſchnitt ſich die Kehle durch. Binnen wenigen Minuten war er auch eine Leiche. Die Polizei hat bis zur Stunde noch keine ** Das beſtätigte Todesurteil gegen einen Millio⸗ när. Das Gnadengeſuch des im September wegen Er⸗ mordung ſeiner Frau zum Tode verurteilten millionen⸗ reichen Bankiers Henry Clay⸗Beattie iſt vom Präſidenten Taft abgelehnt worden. Die Hinrichtung ſoll am 24. d. M. vollzogen werden. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Geheimrat Arnſtaedt, Vorſitzender des Aufſichtsrats der Dresdener Bank, hat wohltätige Stiftungen im Betrage von 705 000 Mark gemacht. Der Landesbaudirektor von Steiermark, Großmann, hat ſich in Graz erſchoſſen, weil er bei dem Bau des neuen Krankenhauſes den Koſtenanſchlag um elf Millionen Kronen überſchritten hat. Richard Strauß“„Roſenkavalier“ fand Dienstag im Berliner Königlichen Opernhauſe bei vollendeter Wieder⸗ gabe eine glänzende Aufnahme. In Berlin wurde auf dem Poſtamt 30 ein außer⸗ ordentlich frecher Raubanfall ausgeführt. Ein Former ent⸗ riß einem vor dem Schalter ſtehenden jungen Mädchen mehrere große Geldſcheine und verſchwand. Er wurde aber verhaftet. f Die Meldung von dem tödlichen Unglück des pol⸗ niſchen Dichters Sienkiewicz iſt übertrieben. S. iſt nur von einem einzigen Schrotkorn getroffen worden. In Mostau machte der mehrfache Millionär Sta⸗ chejew einen Selbſtmordverſuch. In Aceringtown in England rannten zwei Straßenbahnwagen mit furchtbarer Gewalt aufeinan⸗ der. 16 Perſonen wurden ſchwer verwundet. Gerichtsſaal. 1 Der Spionageprozeß gegen den Engländer Schulz und ſeine vier Genoſſen iſt auf den 7. Dezember vertagt 8 Der Prozeß um das Erbe König Leopolds. Im Prozeß der Prinzeſſin Luiſe von Koburg gegen den belgiſchen Staat wurden die Anſprüche der Prinzeſſin auf die Erbſchaft König Leopolds ſämtlich abge⸗ wieſen. — 9 5 und Ernſt. tk Das Unglücksjahr 1913. In Frankreich ſind jetzt große Propheten aufgeſtanden, die den Völkern ihre künf⸗ tigen Geſchicke vorausſagen. Madame de Thebes heißt eine von ihnen, und ſie macht allen Anſpruch auf Glaubwürdig⸗ keit, zumal auch Alexander Dumas der Jüngere an ſie ge⸗ glaubt und ſie berühmt gemacht hat. Sie wird bei allen unheildrohenden Vorfällen von den geleſenſten Pariſer Zei⸗ tungen um ihr prophetiſches Urteil gefragt, und ſo iſt denn in den letzten Tagen wieder allerlei über nahendes Unheil verkündet worden. Madame de Thebes hat be⸗ ſtimmt, daß es im Jahre 1913 zum Weltkrieg kommen muß, während eine Zeitung,„Echo du Merveilleux“ ge⸗ nannt, das Jahr 1914 als Unglücksjahr bezeichnet. Dru⸗ mont, der Redakteur der„Libre Parole“, ſagt, alle die⸗ jenigen, die die Geſtirne befragt und unterſucht haben, erklärten das Jahr 1913 für unheilvoll, weil es zwiſchen den Ruinen Merkurs und der großen ſaturniniſchen Fata⸗ lität liegt. Die entſcheidende Kriſis aber ſei für das Jahr 1914, denn am 21. Mär z dieſes Jahres ſei Saturn der handelnde Miniſter des Mars, und das ſei die entſetzlichſte aller Konjunkturen.— Ja, ja, wir gehen ſchlimmen Zeiten entgegen.—— tt Chinas Bevölkerung iſt ſeit einigen Jahrzehnten eben⸗ falls in die Volkszählung hineinbezogen worden. Das Zähl⸗ geſchäft wird dort aber auf recht ſonderbare Weiſe be⸗ trieben. Die Zähler hängen ſich eine Unmenge Schnüre um, gehen in jedes Haus und machen für jeden Bewohner einen Knoten in eine Schnur. Auf dieſe Weiſe hatte man vor etwa einem Jahrhundert für China ca. 330 Millio⸗ nen Menſchen ermittelt. Jetzt hat man genauere Reſul⸗ tate, wonach China mehr Einwohner hat als ganz Eu⸗ ropa. Im Jahre 1910 machte die chineſiſche Regierung den ernſtlichen Verſuch einer wirklichen Volkszählung. Nach den bekannt gewordenen Ergebniſſen iſt die früher allge⸗ mein angenommene Ziffer von 400 Millionen nicht über⸗ trieben. Rechnet man für Schanſi, Honan, Schenſi, Kanſu, Kweitſchou, für welche genauere Erhebungen noch nicht vor⸗ liegen, 55 Millionen, ſo ergibt ſich eine Geſamtzahl von 439 210 000, mehr als der vierte Teil der ganzen Menſchheit. —„Das iſt mir aber ſehr peinlich!“ Nach der„Tägl. Roſchau“ lebt in Halle ein älterer Herr, ein Rentier, der gut gekleidet geht und ſich nichts abgehen läßt. Man wußte, daß er vermögend iſt und an der Börſe ſpekuliert. Daß er ſich aber auch mit anderem beſchäftigt, davon wußten ſeine Bekannten nichts. Dagegen wurde die Polizei auf⸗ merkſam. Ein Schutzmann erhielt den Auftrag, den Ren⸗ tier zu beobachten. Eines Tages läutete der Herr in einem Hauſe im 1. Stockwerk. Nachdem ihm hier die Tür zu⸗ geſchlagen worden war, hatte er ſich in den zweiten Stock begeben; als er dort betteln wollte, legte ſich ihm die Hand des Poliziſten auf die Schulter. Vor Gericht ſagte der ſehr elegant gekleidete Bettler aus, er ſei müde und erſchöpft geweſen und habe ſich darum ins nächſtbeſte Haus begeben, um ſich ein Glas Waſſer zu erbitten. Der Bewohner des 1. Stocks aber erklärte beſtimmt, er ſei nicht um ein Glas Waſſer, ſondern um ein paar Pfennige angebettelt worden Das Gericht erkannte auf 5 Tage Haft wegen Bettelns, und der Rentier meinte nachdenklich:„Das iſt mir aber ſehr peinlich.“— Eigentlich ſollt⸗ der Geizkragen ſich doch freuen auf die Gratisbeköſtigung, die ihm das Gericht verſchafft. . 2 0 e Städt. Spiel- u. Feſlhaus in Dorms. Sonntag, 19. Nov. 9. Aufführung. Vormietekarte Nr. 9 gültig. Gaſtſpiel des Darmſtäͤdter Hoftheaters. Zum erſten Male:„Die Liebe hört nimmer auf!“ Eine Tragödie aus der Boheme in 5 Akten von Ono Ernſt. Anfang 6 Uhr. Kaſſeneröffrung ½6 Uhr. Ende nach 9 Uhr. Echt amerikanisches Morgen Freitag von nachm. 5 Ahr ab Poffoleun 4e Lites 17%, Pf. hüllsge. Wurft drannspintus be, Ul Aleiſch p. 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