en Preisen EIN U. 2 88. —— tags 10 Ur Auneabgnub⸗ ſſthietenden in ie in Alnenb⸗ hein. r dich gerate 1 den legten L— 1 zu et allen. 5 1 Auzſct ln e len wit ni, ll. rin · eee * 8 K. 1 151 ungen u ſpͤtet ut fille vad Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 2 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen N. 1.14 vierteljährlich. iernhei (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) er Ampeiger Viernheimer Zeitung Amtsblatt der Graßherzaglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Heitung am hieſigen Platze Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfo⸗ Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. JErſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ 7 N i. n 1 5 Gegründet 1334 Fernſprech Nr. 20 Redaktion, Druck und Verlag von Wil h. Bin gener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. U Ar. 15 Dienstag, den 21. November 10. 27. Jahrgang. — 33— 3————————*————.——— 5 berlaſſen. Eines Tages ſtehen wir vor der Tatſache, Der Verzicht auf die italieniſche Flottenaktion. Das Ende Perſiens. Rußlands Koſaken auf dem Wege nach Teheran. b In einem Vertrage vom 31. Auguſt 1907 haben Rußland und England gegenſeitig erklärt, die „Unabhängigkeit und Integrität“ Perſiens zu ſchützen und für die Aufrechterhaltung der Ordnung zu ſorgen. Die„Intereſſenſphären“ der beiden Länder würden fein ſäuberlich abgegrenzt; England erhielt die Sorge für Südperſien und Rußland die für Nordperſien. Was ſolche Garantien für die„Unabhängigkeit“ des Lan⸗ des für einen Wert haben, ſieht man bei Marokko. Dort haben ſämtliche Mächte die„Integrität“ zu ſchützen erklärt, aber Frankreich und Spanien teilen ſich trotzdem das Land als ſouveräne Beherrſcher. Ge⸗ nau ſo geht es jetzt in Perſien. Allerdings mußte erſt ein Anlaß zur Beſitzergrei⸗ fung gefunden werden. Rußland ſtattete alſo den Ex⸗ ſchah Mohammed Ali mit Geld aus und ließ ihn eine Revolution gegen den derzeitigen Schah, ſei⸗ nen noch unmündigen Sohn Mirza Ali, anzetteln. Ein monatelanger Bürgerkrieg folgte. Aber das Re⸗ ſulrat war: der Exſultan wurde geſchlagen, und Rußland ſteht da mit einem langen Geſicht in der derühmten Poſe des Lohgerbers, dem die Felle wegge⸗ ſchwommen ſind. Aber wozu hat man Diplomaten, wenn ſie nicht einmal einen neuen Konflikt herbeiführen könnten. Alſo wurden rufſiſche Konſulatsbeamte in Teheran beleidigt, und zwar von Gendarmen Morgan Schuſters, des amerikaniſchen Finanzbei⸗ rats in Perſien. Die ruſſiſche Regierung verlangt ſchleunigſt Genugtuung, und da dieſe nicht ſofort ge⸗ währt wird, ſchickt ſie unter den fadenſcheinigſten Gründen ein ultimatum an Perſien, das für den Fall der Nichterfüllung der ruſſiſchen Forderungen mit dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen droht. Die⸗ ſer Drohung hat Rußland denn auch gleich die Tat folgen laſſen: Die amtliche Petersburger Telegraphen⸗ Agentur meldet: — Petersburg, 17. November. Die ruſſiſche Regie⸗ cung hat, da ſie von der perſiſchen auf ihre am 11. November durch ihren Geſandten in Teheran überreichte Note keine Antwort erhalten hat, angeordnet, daß ſo⸗ fort eine Truppenabteilung nach Perſien abgeſandt wer⸗ den ſoll, die ſich vorläufig in Kaswin auf dem Wege nach Teheran konzentrieren wird. Ade Perſien! Das iſt der Anfang vom Ende. Die cuſſiſchen Soldaten, die aus dieſem nichtigen Anlaß in Perſien einmarſchieren, werden das Land nicht wieder —.—p Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. (Nachdruck verboten.) Haſt Du mich nicht lieb, wie ich Dich?“ flüſterte Herbach heiß—„ſag nur ein Wort und ich gehe! Stoße mich doch zurück in die Finſternis, aus der ich komme! Ich, ich, was will ich denn auch vom Glück und ſeinem berauſchenden Überfluß! Für mich iſt allezeit nichts anderes übrig geweſen als Arbeit und wieder Arbeit und da⸗ zwiſchen die kalte, freudloſe Pflicht, die die Seele erfrieren macht. Da ſah ich Dich und mußte Dich lieben, ich weiß nicht warum, denn Deine guten und edlen Eigenſchaften lernte ich nachher kennen, als es vor der Glut meines Innern keine Flucht mehr gab. Es iſt Vermeſſenheit von mir, daß ich, der arme, bürgerliche Arzt, Dir das ſage, wo Du Deine Hand ausſtrecken kannſt nach einer Fürſtenkrone, aber ich ertrage es nicht länger.“ Sein ernſtes, jetzt gleichſam leuchtendes Antlitz war ihr ſo nahe, ſeine Augen baten mehr noch als ſein Mund, und das Glücksgefühl ihrer Bruſt ließ ſich nicht mehr ſtillmachen. Seine Lippen brannten auf den ibren wieder und wieder, dann plötzlich ſank ſein Haupt ſchwer auf ihre Knie.„Zürnſt Du mir?“ fragte ſie letſe koſend, ſein geliebtes Haupt umfangend— habe Geduld, mein Leben, mein Alles, ich muß erſt lernen, daß Du mich lieb haſt.“ Als er ſtumm blieb unter ihren Worten und ihren Lieb⸗ koſungen erbebend vor Wonne und Jammer zugleich, fuhr ſie innig fort: „Du darfſt den Kopf bochtragen vor allen, glaube mir, Rüdiger denkt wie ich und will nur mein Glück.“ „Nicht das iſt es, meine Hela,“ jetzt raffte Herbach ſich empor und erhob ſich.„An meinem Herzen frißt etwas anderes und es muß geſagt ſein. Sieh mich nicht an während meiner 7 „Hela, Du biſt ſo kalt? leicht über ein kleines verachten wirſt.“ daß der Norden Perſiens zu einem Stück ruſſiſchen „Vaterlandes“ geworden iſt. England, das ja die „Unabhängigkeit“ mit„garantierte“, ſieht ſchleunigſt zu. daß es von der„Unabhängigkeit“ für den Fall, daß fie verteilt werden ſollte, auch ſein ordentliches Stück abbekommt. Schon ſind die erſten beiden Schwadronen indiſcher Kavallerie, die am 1. November von Buſchir aufgebrochen ſind, in Schiras(Südperſien) eingetroffen. Die Aufteilung kann alſo beginnen. Wie ver⸗ lautet, iſt der perſiſche Regent ſchon zurückgetreten, und das Miniſterium hat demiſſioniert. Alſo nur zu, ihr Biedermänner! Die Taſchen auf! Im Namen der Unabhängigkeit! Der Krieg in Tripolis. Der Rückzug der Italiener vor Tripolis iſt durch ein Naturereignis not⸗ wendig geworden. Ein durch die Wolkenbrüche der letzten Tage zu einem See gewordener Fluß hat ſie aus ihren Stellungen bei Bumiliana, dem ſo hart umkämpften Waſſerwerk, vertrieben. Es wird ihnen ſchwer fallen, nach dem Zurücktreten des Waſſer dieſe Stellung wieder zuerobern. Ueber das Naturereignis äußert ſich ein Fachmann folgendermaßen: f „Im allgemeinen verſiegen in Nordafrika dieſe Waſſermaſſen ebenſo ſchnell, wie ſie gekommen ſind, unb vielleicht ſchon in wenigen Tagen liegt das Fluß⸗ bett genau ſo trocken und trügeriſch da wie zuvor. Es iſt mitunter ſchwer, ein ſolches trockenes Flußbett überhaupt zu entdecken, denn es unterſcheidet ſich von der Umgegend durch nichts als die etwas tiefere Lage und die feinere Körnung ſeines weißen Sandes. Wenn dann aber plötzlich in der Regenzeit die gewaltigen Wolkenbrüche vom Himmel herabſtrömen, ſo vermag der Boden die Waſſermaſſen nicht ſchnell genug auf⸗ zuſaugen. Die Flußbetten füllen ſich raſch mit einer ſchäumenden, wild dahinbrauſenden und alles vor ſich niederreißenden Flut. So hat man die ſeltſame Er⸗ ſcheinung, daß im waſſerarmen Wüſtengebiet manchmal mehr Menſchen ertrinken als in flußreichen Gegenden Auch den Italienern kann jetzt in Tripolis in dieſer Beziehung allerlei Schaden erwachſen ſein, da es ſicher⸗ lich an der Zeit gefehlt hat, um allen Proviant recht⸗ zeitig in Sicherheit zu bringen oder gegen Gewitter⸗ regen zu ſchützen.“ Uebrigens ſind auch die türkiſchen Stellun⸗ gen durch Waſſer gefährdet worden, allerdings nicht ſo ſchlimm, wie die der Italiener. Durch die Natur⸗ ereigniſſe iſt es zu einem vollſtändigen Stillſtand der Overatin nen var Frinnlis geknmmen Der Entſchluß der italieniſchen Regierung, die ge plante Flottenaktion im Aegäiſchen Meere nicht aus⸗ zuführen, wird in einer römiſchen Depeſche beſtätigt Darnach hat die italieniſche Regierung endgiltig, d. h zum wenigſten für die nächſte abſehbare Zeit, darauf verzichtet,„durch eine Flottenaktion auf den Gegner einen Zwang auszuüben“. In politiſchen Kreiſen Roms iſt man über dieſe Wendung ernſthaft erregt. Die italieniſche Preſſe verlangt nach wie vor die Ausführung der verſprochenen Aktion und tadelt die Inkonſequenz der Regierung. Der Zug ins Hinterland vor Tripolis. Nach dem von General Cane va der türkiſchen Regierung mitgeteilten Plan des Zuges ins tri⸗ politaniſche Hinterland wird das Expeditionskorps aus drei Armeekorps in Stärke von je neun⸗ tauſend Mann mit 6000 Kamelen und 4000 Maul⸗ eſeln gebildet. Jedes Armeekorps wird von 12 Flug⸗ zeugen, einem Lenkballon und ſechs Batterien Berg⸗ und Feldartillerie begleitet ſein. Das Expeditionskorpe ſoll in den erſten Tagen des Februar näch⸗ ſten Jahres zum Marſch ins Innere bereit ſein. Der Proteſt der deutſchen Preſſe. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe veröffentlicht folgende Proteſterklärung:„In der ita⸗ lieniſchen Preſſe iſt gegen die deutſchen Kriegsbericht⸗ erſtatter der ſchwere, bis jetzt unerhörte Vorwurf er⸗ hoben worden, daß ſie in ihren Darſtellungen der Er⸗ eigniſſe auf dem tripolitaniſchen Kriegsſchauplatze, ſo⸗ weit ſie die italieniſche Kriegführung betrafen, ſich nicht ſowohl von den Tatſachen als vielmehr von Rück⸗ ſichten anderer Art hätten beſtimmen laſſen. Die ita⸗ lieniſche Preſſe hat ſich nicht geſcheut, offen zu be⸗ haupten, daß die deutſchen Kriegsberichterſtatter ihre für die italieniſche Kriegsführung abträglichen Mittei⸗ lungen im Intereſſe von Börſenſpekulationen gemacht hätten, um den ursſtand der italieniſchen Staatsrente herabzuſetzen. Der Hauptvorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe legt gegen dieſe vollkommen wahrheitswidrigen, die Ehre der deut⸗ ſchen Kriegsberichterſtatter tief verletzen⸗ de Unterſtellung die ſchärfſte Verwahrung ein. Die deutſchen Kriegsberichterſtatter haben ledig⸗ lich ihre Pflicht gegenüber der Oeffentlichkeit erfüllt indem ſie gleich vielen öſterreichiſchen, amerikaniſchen und namentlich engliſchen Kollegen gewiſſenhaft die Vorgänge auf dem Kriegsſchauplatz der Wahrheit gemäß zur allgemeinen Kenntnis brachten. Mit derſelben Schärfe weiſt der Hauptvorſtand des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe die beleidigende Unterſtellung des italieniſchen Miniſterpräſidenten Herrn Giolitti zurück, daß deutſche Blätter in ihrer Beurteilung der italieni⸗ ſchen Aktion ſich durch Berückſichtigung finanzieller Intereſſen hätten leiten laſſen.“ gleichen und bin doch ö würdig zu ſein, möchte ich einem Gotte erbärmlich ſchwacher Menſch, den Du viel⸗ nur ein ſchwacher, „Verachten— ich Dich?“ aber des Mädchens Wangen wurden weiß und ſie ſchlang die Hände angſtvoll ineinander, jeder ſeiner unruhigen Bewegungen mit den Blicken folgend. Wie er emporſprang und durch das Gemach ſtürmte, wie er endlich hinter ihrem Stuhl ſtehen blieb und leiſe und eintönig begann: was er ſeine Beichte genannt hatte, das alles wußte ſie noch nach Jahren. Dem Bergſtrom gleich, der ſeine Ufer verläßt, brach das Geſtändnis ſeiner Verpflichtungen gegen Martha, ſeiner Qualen, ſeiner Sehnſucht von Waldemar Her⸗ bachs Lippen. Er ſtand hinter dem Weibe ſeiner Liebe, zu deſſen Füßen er kaum gelegen hatte und ſchaute mit um⸗ düſterter Stirn auf ſie nieder. Sein Arm ruhte ſchwer auf der Lehne ihres Sitzes. So empfand er wenigſtens ihre Nähe, ſo konnte er wenigſtens hinabſchauen in ihr Antlitz, deſſen Farbe kam und ging, je nachdem ſeine Worte lauteten. Als er endlich geendet hatte und es von ſeinen Lippen klang: „Hela, und nun komme ich zu Dir, ein trauriger, verzagter Mann, der von Dir ſeine Rettung erwartet aus ſchweren Banden,“ da warf ſich das Mädchen mit der Stirn auf die Lehne des Armſeſſels und ihr ganzer Körper zitterte. „Hela, mein Lieb, mein Alles, ſei nicht ſo traurig, Du zer⸗ reißt mein Herz, habe Erbarmen— Dein Jammer macht mich wahnſinnig.“ Er kniete zum zweiten Mal vor ihr und hob ihre zu⸗ ſammengebrochene Geſtalt ſanft empor, ſie an ſeine Bruſt ziehend. Er wagte nicht, ſie zu küſſen, er ſtrich nur ſanft und liebkoſend über ihr dunkles Haar. Dann flüſterte er heiß: „Soll meine Hoffnung wirklich ſo zu ſchanden werden! Willſt Du verzweifeln, wo ich Rettung von Dir begehre!“ „Waldemar! Waldemar!“ weiter ſagte ſie nichts, aber es Beichte. Bitte, ſonſt ſinkt mir der Mut. Um Deiner Achtung lag eine Welt von Liebe und Jammer in den Worten. -Ich hätte Dir nie von meinen Gefühlen reden dürfen, Heil kommen,“ rief er war in ſeinen Augen. natürlich— ich weiß das wohl. Ein Ehrenmann tut ſo etwas, wie ich getan habe, nicht. Feſſelt nicht erſt ein Weib, dem er durch Dankbarkeit verpflichtet iſt an ſich und bekennt dann einer andern ſeine Liebe. Aber bei Gott, der alles ſieht und weiß, ich bin vielleicht weniger ſchuldig als hunderte, die äußer⸗ lich tadellos leben und doch im Geheimen, im Verborgenen fehlen und ſündigen. Ich habe zu Martha halten wollen, es war mein feſter Entſchluß, bis mich das Spießbürgertum hier wund drückte, bis ich dann endlich Dich fand und nun deutlich empfinde, daß es ein zwiefaches Gelübde halte. Hela— ſo iſt es, nicht wahr?“ Verbrechen iſt, wenn ich meine Dich würde ich vernichten, nicht nur mich— Da legte ſie beide Arme um ſeinen Nacken und ſagte leiſe, aber mit feſter Stimme: „Du biſt mein! Du gehörſt mir! Weil ich Dich liebe. Was kannſt Du jener anderen ſein. Vielleicht ein Freund, ein Bruder, ein Kind, weil ſie Dir half und mütterlich für Dich ſorgte. Das gilt mir nichts. anders. Du biſt der erſte gewalt hinzieht. ſein, das muß aus der Höhe ſtammen, mein Geliebter! darum ſage ich Dir auch: daß Du Dich geirrt haſt, daß ihre Feſſeln Dich blutig drücken und fordere Deine Freiheit. Mein Gefühl iſt mächtiger— Mann, zu dem es mich mit All⸗ Das kann kein niedriges, unrechtes Gefühl Und gehe hin und ſage jener andern, Sie kann ſie Dir nicht weigern.“ „Hela! Siehſt Du, ich wußte es ja, von Dir würde mir jauchzend vor Glück und ein tiefer Glanz Da bat ſie ſanft: „Geh nun, mein Lieb, ich muß mich erſt ſammeln.“ „Hela, ſchicke mich noch nicht fort! Nur eine Spanne Zeit noch. Ich verſpreche Dir ganz vernünftig zu ſein, nur Deine liebe Hand will ich noch halten, Dir noch ins Auge ſchauen dürfen, damit ich weiß, daß heit iſt.“ alles 5 kein Traum, ſondern Wahr⸗ (Jortſetzung fohat.) — 89ꝗ—u——— Ein neuer Sieg der Türten vor Tripolis. Aus Tripolis wird unter dem 16. von türkiſcher Seite amtlich gemeldet:„Geſtern nachmittag verließ die feindliche Flotte den Hafen. Unſere Truppen be⸗ nutzten die Gelegenheit, die jüngſt von den Italienern wegen der Ueberſchwemmung gewählte Poſition El⸗ baiati bei Bumiliang plötzlich anzugreifen. Die Italiener wurden im Bajonettkampf zurückge⸗ worfen. Sie hatten über 400 Tote und Ver⸗ wundete, 23 Soldaten und ein Offizier wurden ge⸗ fangen genommen. Wir verloren 130 Mann und er⸗ beuteten 70 Gewehre und Munition, ſchoben unſere Linien derart vor, daß wir hoffen, mit Gottes Hilfe die Stadt zu erobern, wenn das ſchlechte Wetter die Flotte andauernd ſernhält. Der Stamm Elmeritſch iſt heute eingetroffen. Das ermöglicht uns, die faſt gänzlich zernierte Stadt von allen Seiten gleichzeitig anzugreifen.“ Die Revolution in China. Admiral Sa gefangen. 7 Nach einer Depeſche des„Newyork Herald“ iſt Admiral Sa in Kiukiang veranlaßt worden, an Land zu kommen, worauf die Rebellen ihn gefangen nahmen. Eine Niederlage der Rebellen. Juanſchikai machte bekannt, daß die Inſurgen⸗ ten Freitag die kaiſerlichen Truppen bei Hankau im Rücken angegriffen hätten. Es ſei darauf zu einem heftigen Kampf gekommen, in dem die Inſurgenten mit großen Ver luſten zurückgeworfen worden ſeien. Das Eingreifen Amerikas. Aus San Franeisko wird gemeldet, daß die ame⸗ rikaniſche Pacifieflotte mobil mache. Man er⸗ warte, ſie werde Befehl erhalten, nach China zu gehen. Aus Tientſin wird gemeldet, der amerikaniſche Geſandte habe ſtrengen Befehl an alle amerikaniſchen Staatsbürger in China erteilt, das Binnenland zu ver⸗ laſſen und ſich zeitweilig in die Vertragshäfen zu begeben. Ermordung dreier franzöſiſcher Offiziere in Südchina. Nach einem dem franzöſiſchen Kolonialminiſterium zugegangenen Telegramm ſind der franzöſiſche Mili⸗ tärarzt Dr. Legendre und zwei Offiziere na⸗ mens Noiret und Deſſirier, die ſeit einem Jahre auf einer mit Unterſtützung der franzöſiſchen Regierung unternommenen Forſchungsreiſe im ſüdlichen China begriffen waren, im Lologebiet niederge⸗ metzelt worden. Ueber die Umſtände, unter denen die Forſchungsreiſenden den Tod fanden, iſt hier noch nichts Näheres bekannt, doch glaubt man nicht, daß der Mord mit der Revolution in irgendeinem Zuſammen⸗ hang ſteht. Wo bleibt der chineſiſche Kaiſerhof? Nach der„Times“ iſt man jetzt auch in den dem Hofe nächſtſtehenden Kreiſen für eine Verlegung des Kaiſerhofes von Peking nach Jehol, wo in der Tat alles zur Aufnahme des Kaiſers, des Regenten, der Prinzen und ihrer zahlreichen Frauen und Eunuchen vorbereitet iſt. Juanſchikais Freunde drangen in ihn, den Regenten darüber aufzuklären, daß er die Sicher⸗ heit des Hofes in Peking nicht verbürgen könne. Das chineſiſche Volk würde in der freiwilligen Entfernung des Kaiſerhofes nach Jehol nur ein Zeichen des guten Willens ſehen. Von anderer Seite wird jedoch be⸗ richtet, daß der Hof ſich ſeiner Entfernung aus Peking mit allen Mitteln widerſetzen werde, offenbar in der Beſorgnis, daß, wenn er einmal die Hauptſtadt ver⸗ laſſen habe, ihm die Tore für immer verſchloſſen ſein dürften. Vereidigung des Prinzregenten auf die Verfaſſung. Ein Edikt kündigt an, der Prinzregent werde am 26. November im Beiſein des Prinzen Tſching im Namen des Kaiſers den vom Reichsausſchuß nach engliſchem Muſter entworfenen Eid auf die Verfaſ⸗ ſung leiſten. Politiſche Rundſchau. * Darmſtadt, 20. Nov. Es ſind in den Landtags. Stichwahlen gewählt worden: 5 Nationalliberale, 3 Fort- ſchrittliche Volkspartei, 4 Bauernbündler und 2 Sozialdemo⸗ kraten. Bei den 33 Wahlen ſind im ganzen gewählt worden: 6 Nationalliberale, 10 Bauernbündler, 5 Fortſchrittliche Volks- partei, 6 Zentrum und 6 Sozialdemokraten. Mithin wird ſich die neue Zweite Kammer, die 58 Abgeordnete gegen früher 50 zählt, folgendermaßen zuſammenſetzen: National⸗ liberale 16, Bauernbund 16, Zentrum 9, Fortſchrittliche Volkspartei 9, Sozialdemokraten 8; die Nationalliberalen ver⸗ lieren 2 Sitze, der Bauernbund gewinnt 2, das Zentuum ge⸗ winnt 1, die Sozialdemokraten gewinnen 3 und die Fort- ſchrittliche Bolkspartel 4 Sitze. — Wöllſtein, 20 Nov. Nach genauer Feſtſtellung iſt in Wöllſtein nicht der Frelſinnige Eibach, ſondern der nationalliberale Schott gewählt. Schott erzielte 2059, Eibach nur 2047 Stimmen. 0 Die Landtagswahlen in Bayern ſind auf den 5. Februar anberaumt worden.(Die Reichstagswahlen finden am 12. Januar ſtatt.) 7? Der proviſoriſche Reichsausſchuß der deut⸗ ſchen Centrumspartei trat am Samstag in Berlin unter dem Vorſitz des Abgeordneten Dr. Freiherrn von Hertling zu einer mehrſtündigen Sitzung zuſammen, wobei die Satzungen des Reichsausſchuſſes endgültig feſtgeſtellt wurden. Sodann fand eine eingehende Be⸗ ſprechung über die kommenden Reichstagswahlen ſtatt. wobei eine übereinſtimmende Auffaſſung der grund⸗ ſätzlichen Fragen zutage trat. Die endgültige Konſtitui⸗ rung des Reichsausſchuſſes wird nach den Neuwahlen erfolgen.— Der Vorſtand des Landesausſchuſſes der preußiſchen Centrums partei trat am Freitag in Berlin unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Porſch zu einer Sitzung zuſammen. Es wurden in der Haupt⸗ ſache die gegenwärtige politiſche Lage und Organiſa⸗ tionsfragen beſprochen. Parlamentariſches. ? Die Freiſinnigen haben im Weſtkreiſe Bielefeld die Unterſtützung der bürgerlichen Sammelkandidatur des Grafen Poſadowsky abgelehnt. 1? Das Kronprinzentelegramm an ſeine Bruder, in dem er ſie zu einer gemeinſamen Aktion gegen die Marokkopolitk des Kanzlers aufforderte, iſt durch einen Danziger Telegraphenbeamten, der das Telegramm zu expedieren hatte, an die Oeffentlichkeit gekommen. Gegen den Beamten ſoll ein Verfahren wegen Bruches der Amtsverſchwiegenheit eingeleitet werden. a g ( Die Flottenvorlage auf Umwegen. Die„Mil. Pol. Korreſp.“ weiß zu melden: Den vom Flottenverein und neuerdings während der Beſprechung des Ma⸗ rokko⸗Abkommens auch im Reichstag geäußerten Wün⸗ ſchen nach einer verſtärkten Flottenrüſtung ſteht die Reichsmarineverwaltung jetzt durch⸗ aus ſympathiſch gegenüber. Allerdings dürfte ſie das Entgegenkommen kaum in der Einbringung einer neuen Flottenvorlage bekunden. Man iſt in Ma⸗ rinekreiſen der Meinung, daß ſich dieſe Wünſche auch ohne ein neues Flottengeſetzerfüllen laſſen, und zwar auf verſchiedene Arten. Welchen Weg man wählen wird, darüber ſind die Erwägungen noch im Gange. Es kommt der Marineverwaltung in erſter Linie dar⸗ auf an, bei möglichſt großer Effektivwirkung der ge⸗ planten Maßregeln das Reichsbudget ſo wenig wie möglich zu belaſten. N So wenig wie möglich! Das heißt alſo, daß doch eine Flottenvermehrung über das feſtgelegte Programm hinaus geplant iſt. Wir haben ſchon darauf hinge⸗ wieſen, wie eine Flottenvorlage gerade in dieſem Augenblicke unſere Stellung zu England un⸗ günſtig beeinfluſſen würde. Die Regierung wird gut tun, von der Einbringung der Vorlage abzuſehen, weil diete den lebhafteſten Widerſpruch berausfordern wird WVerſien. * Die Ruſſen haben ihren Eiunmarſch nach Perſien ſchon begonnen. Das zweite kaukaſiſche Schützenbataillon iſt nach Täbris abmarſchiert. Zweihundert ruſſiſche Koſaken befin⸗ den ſich auf dem Wege nach Aſterabad. Auch der mit ruſſiſchem Gelde angezettelte Bürgerkrieg des Exſchahs Mohammed Ali gegen ſeinen Sohn Mirza Ali macht die letzten ſchwachen Verſuche zu einem Erfolge. Der Bruder des Exſchahs Mohammed Ali, Sala ed Dau- leh, iſt in einem fünfſtündigen Gefecht von den perſiſchen Regierungstruppen geſchlagen worden. Seine Verluſte betragen 500 und die der Regierungstruppen 50 Mann. Auch Mohammed Ali ſelbſt hat nochmals erfolgloſe Verſuche gemacht, in Aſterabad einzudringen; iſt jetzt aber nach Gömeſchtepe zurückgekehrt. Deutſcher Reichstag. Berlin, 17. November. Ziemlich heftig verlangen heute Abgeordnete ver⸗ ſchiedener Parteien die Erfüllung von Spezialwün⸗ ſchen, die die Grundlage des Schiffahrtsabgabengeſetzes erweitern würden. Abg. Dahlem(Centr.) fordert zugleich mit Herrn Behrens von der wirtſch. Vgg. und dem Nationalliberalen Buchſieb die Kanaliſie⸗ rung der Lahn. Im Vordergrunde ſteht aber die Moſel⸗ und Saarkanaliſierung, für die der nationalliberale Führer Baſſermann eintritt. Merkwürdigerweiſe ſchließen ſich die Sozialdemokraten intereſſiert an, obwohl ſie es doch ſind, die geſchloſſen das ganze Geſetz ablehnen wollen. Miniſter v. Breitenbach führt ihnen dies ſehr wirkſam zu Gemüte, um dann ſeinen ablehnenden Standpunkt zu betonen, weil dadurch die ganze finan⸗ zielle Grundlage des Geſetzes über den Haufen gewor⸗ fen würde. Nachdem der Miniſter in den ſozialdemo⸗ kratiſchen Moſelwein recht viel Waſſer gegoſſen, erklärt er ſich bereit, das Lahnprojekt erneut zu prüfen. Der württembergiſche und der bayeriſche Bundesratsbevoll⸗ mächtigte ſpringen ihrem preußiſchen Regierungs⸗ kollegen nach Kräften bei. Von gewiſſem Reiz iſt die Jungfernrede das neugewählten Abgeordneten für Konſtanz, Schmid, der ſich entſchieden gegen das Geſetz äußert. Er erhält von dem Centrumsabgeord⸗ neten Zehnter einen wohlverdienten Wiſcher, der ihm unter großer Heiterkeit des Hauſes klar machte, wie bei der letzten Reichstagserſatzwahl in Konſtanz die Wählerſchaft von nationalliberaler Seite angelogen iſt. Herr Schmid wußte darauf nichts zu erwi⸗ dern. Nach einem weiteren Wortgeplänkel wurde dann der Antrag Baſſermann in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 188 gegen 109 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen abgelehnt. Hintereinander wurden nun auch alle anderen Anträge abgelehnt, nachdem der Lahn⸗ und Saaleantrag zurückgezogen worden wa⸗ ren. Der Ablehnung verfiel auch noch ein ſozial⸗ demokratiſcher Antrag auf Erweiterung der Befugniſſe der Strombeiräte.— So iſt man denn heute wieder nicht zum Ende gelangt. Morgen aber ſoll und muß nan mit den Schiffahrtsabgaben fertig werden. Berlin, 18. November. Der heutige letzte Tag vor der achttägigen Pauſe geſtaltete ſich zu einer wahren Dauerſitzung. Zunächſt erledigte man das Schiffahrtsabgabengeſetz unter Ablehnung verſchiedener Spezialanträge. Dabei gab es noch ein ebenſo intereſſantes wie aufregendes Intermezzo. Der Centrumsabgeordnete Dr. Pfeiffer nämlich nahm ſich noch einmal den neugewählten Abg. Schmidt⸗Konſtanz aufs Korn, um ihm wegen der Wahl⸗ lügen bei der Reichstagserſatzwahl heimzuleuchten. Un⸗ ter anderem war dort liberalerſeits verbreitet worden, durch die Einführung der Schiffahrtsabgaben werde eine Verteuerung der notwendigſten Lebensmittel ein⸗ treten Dieſe Behauptung war mit monſtröſen, un⸗ glaublichen Zahlen illuſtriert worden. Der Redner rief Herrn Schmid donnernd zu, daß zur Verbreitung ſol⸗ cher Lügen eine eherne Stirne gehöre. Große Erre⸗ gung herrſchte im ganzen Hauſe, als der Präſident die Glocke rührte, um den Redner zur Sache zu rufen, der ruhig und beſtimmt erklärte: Ich bin ja mitten drin! Eine ſchwächliche perſönliche Bemerkung des Herrn Schmid war nicht geeignet, deſſen Situation angenehmer zu geſtalten. Nachdem das Schiffahrts⸗ abgabengeſetz endlich erledigt war, unterhielt ſich das Haus noch lang und breit über die Gewerbeord⸗ nungsnovelle, wobei es ſich in der Hauptſache darum handelte, ob die Lohnbücher bei Gefahr des Verrats von Fabrikgeheimniſſen in den Fabriken blei⸗ ben ſollen oder nicht. Mit Recht ſagte Abg. Dr. Pie⸗ per(Centr.), der hierfür eintrat, gegenüber den So⸗ zialdemokraten, man habe wahrhaftig keine Veran⸗ laſſung, den freien Gewerkſchaften die Lohnbücher zwecks ſattſam bekannter Lohnſtatiſtiken auszuliefern. Schließ⸗ lich wurde auch dteſe Novelle unter Ablehnung der ſozialdemokratiſchen Wünſche erledigt. Und nun kön⸗ nen die Reichsboten in die Heimat reiſen, um eine Woche hindurch Wahlreden zu halten, was in den mei⸗ ſten Fällen gerade nicht eine Erholuna ſein ſoll. Soziales. Die Bäcker von Liſſabon haben den Generalausſtand angekündigt. Alle notwendigen Vorſichtsmaßregeln ſind ge⸗ troffen worden. E Ausſperrung von 70 000 Metallarbeitern. Die Hauptverſammlung des Verbandes Berliner Metallindu⸗ ſtrieller hat im Intereſſe der ſeit Wochen von Teilſtreiks betroffenen Gießereibetriebe einſtimmig beſchloſſen, am 30. November ſechzig Prozent der Arbeiterſchaft zu entlaſſen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 21. Nov. »Der ſoziale Unterrichtskurs findet heute Diens⸗ tag abend im„Freiſchüͤtz“ ſtatt. Aus Nah und Fern. — Heddesheim, 20. Nov. Der vor einiger Zeit verhaftete Landwirt Adolf Schmitt befindet ſich noch in Haft. Er ſoll ſich betrügeriſche Manipulationen beim Strohverkauf haben zuſchulden kommen laſſen, indem er Wagenſcheine faͤlſchte. Die Meldung eines Mannheimer Blattes, daß Schmitt in einer Droſchke abgeholt wurde, beruht auf Un⸗ wahrheit.— Im Gaſthaus zum Kaiſer fiel infolge des Erdbebens die Hängelampe herab. E Jugenheim, 20. Nov. Im Verlaufe einer Kneiverei kamen die beiden Schwäger Emil Wild und Karl Buſch über die Frage, wer die ſchöneren Pferde beſitze, der⸗ artig in Streit, daß Buſch aus dem nächſten Metzgerladen ein Beil holte und mit dieſem ſeinem Schwager einen der- artigen Hieb auf den Kopf gab, daß er lebensgefährlich ver⸗ letzt zuſammenbrach. — Oppenheim, 20. Nov. Kundengelder unter⸗ ſchlagen wurden einer hieſigen Metzgerei von einem längere Zeit bei ihr beſchäftigten Peetzgergeſellen aus Rimbach i. O. Die Unterſchlagungen wurden erſt entdeckt, nachdem der Geſelle ſeine Stellung aufgegeben und Oppenheim verlaſſen hatte. — Grünſtadt, 20. Nov. In dem Orte Eiſenberg erſchoß der verwitwete Kaufmann Lorenz Poſch ſeinen 14 Jahre alten Sohn und dann ſich ſelbſt. Als der Laden ge⸗ ſchloſſen blieb, wurde er gewaltſam geöffnet. Man fand Poſch hinter dem Ladentiſche. Der Revolver lag neben ihm. In der anſtoßenden Vorratskammer lag noch röchelnd der Sohn. Mißliche Vermögens verhältnſſſe ſollen die Urſache zu der Tat geweſen ſein. Aus Stadt und Land. * 18 Opfer eines Taifuns. Im Taifun ging in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern der Apenrader Dampfer „Ilſe“ vollſtändig verloren. Achtzehn Perſonen ertranken, darunter zwei Kinder des Kapitäns. e Abſturz eines ruſſiſchen Militärfliegers. Der Militärflieger Maruzi iſt in Sebaſtopol mit ſeinem Aeroplan abgeſtürzt. Der Flieger hat beide Beine ge⸗ brochen und erlitt außerdem ſchwere, lebensgefährliche Verletzungen am Kopf. Der von ihm benutzte Ap⸗ parat iſt vollſtändig zertrümmert. * Antomobilunfall eines Arztes. Auf der Fahrt von Repperndorf nach Kitzingen(Unterfranken) fuhr der Arzt Dr. Porzelte mit einem Automobil gegen einen Baum. Er wurde herausgeſchleudert und er⸗ litt einen ſo ſchweren Schädelbruch, daß er kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. ** Die Aushebung einer richtigen Verbrecherhöhle. Unweit des weſtfäliſchen Ortes Borken ſtöberte die Polizei eine künſtliche 25 Meter lange Höhle auf, die in einen 30 Quadratmeter großen Raum mündete und einer Anzahl Mörder und Straßen räu⸗ ber Unterſchlupf gewährte. Als die Polizei die Geſellſchaft überrumpelte, feuerte ſie Revolver⸗ ſchüſſe auf die Beamten, von denen einer ſchwer ver⸗ letzt wurde. Hierauf gaben die Poliziſten Feuer; drei Verbrecher wurden kampfunfähig gemacht. Die Verbrecher ſowie einige Komplizen ergaben ſich. Unter ihnen befindet ſich der langgeſuchte Mörder des Poli⸗ ziſten Ellerman n Haus Herzebrock, ſowie jener Straßenräuber, der jüngſt einen Holländer nieder⸗ ſchlug und beraubte. Ein anderer Verbrecher plante einen Mordanſchlag auf einen Bergwerksdirektor, der 60000 Mark bei ſich führte. Alle Verbrecher wurden gefeſſelt in das Gefängnis eingeliefert. 22 Eine entſetzliche Vrandkataſtrophe hat ſich am Sonntag in Sangerhauſen am Harz zugetragen. Die große Aktienmalzfabrik Sangerhauſen iſt in ihrem geſamten Umfange ein Raub der Flammen geworden. Drei Perſonen, der Holzhändler Ludwig, der Buch⸗ händler Tack und der Schornſteinfeger Brandt, muß⸗ ten bei den Löſchungsarbeiten ihr Leben laſſen. Achtzehn andere ſind teils ſchwer, teils leichter ver⸗ letzt worden. Für 800 000 Mark Ware iſt den Flam⸗ men zum Opfer gefallen. Sämtliche Gebäude und auch die inneren Einrichtungen, die verbrannt ſind, re⸗ Rr einen Wert von etwa drei Millionen ark. 18 Bergleute bei einer Exploſion getötet. Durch eine Exploſion ſind 18 Bergleute in den Botton Ereek Kohlenbergwerken bei Vivian(Virginia) zu Tode gekommen. Darunter befanden ſich 4 In⸗ genieure, welche die halbjährige Unterſuchung der Grube vornahmen. 16 Leichname ſind bereits geborgen. * Der Spielteufel. Der 23 jährige Sohn einer begüterten Familie aus Köln, der ſich der Spiel⸗ leidenſchaft ergeben hatte, verkaufte ohne Wiſſen und Willen der Familie die Einrichtung der väterlichen Villa. Er erzielte etwa 30 000 Mark, reiſte mit dem Geld nach Nizza und hatte in kurzer Zeit das Geld verſpielt. Jetzt erhielten die Eltern die Nachricht, daß der leichtſinnige Sohn ſich in Monte Carlo erſchoſ⸗ ſen habe daß zan ihten Lafer 3 Thea gehil iner los,! in de gegan det N geſellſ unterg ſitunt an 50 23 Rorwe der kön: eine mei⸗ and Nee idu⸗ eng Jat lj. Kauf ine daß Un. de let url der, en r ler gete le rg 1 och hn. du In et en 1 5 95 rt hr en r it ſe. ie ie ei 2* 2 A D 1 ** Ein Familiendrama in Berlin N. Am Samstag morgen hat ſich im Norden Berlins eine Tragödie ab⸗ geſpielt, der ein nicht alltägliches Motiv zu Grunde lag, die zärtliche Liebe zu einem fremden, an⸗ genommenen Kinde. Im Hauſe Tegelerſtraße 38 hat der 47 Jahre alte Invalide Wilhelm Drückert ſeine um drei Jahre jüngere Frau durch vier Meſſer⸗ ſtiche in die Lunge ſchwer verletzt und dann ſich ſelbſt aus der vierten Etage auf die Straße geſtürzt. Er er⸗ litt ſchwere innere Verletzungen, die nach ſeiner Ueber⸗ führung in das Virchowkrankenhaus den Tod herbei⸗ führten. Auc, der Zuſtand der Frau iſt bedenklich. Dückert hat die Tat begangen, weil ſeine Frau ein vor Monaten angenommenes, fremdes Kind nicht mehr im Hauſe haben wollte, und Schritte unternommen hat, um es im Waiſenhauſe unterzubringen. Dar⸗ über hat ſia, Dückert, der an dem Kinde hing, ſo gegrämt, daß er beſchloß, ſeine Frau zu ermorden und daun Selbſtmord zu begehen. * Ehetragödie in Moabit. Der 36 Jahre alte Schankwirt Otto Belau in Berlin verſuchte Freitag abend ſeine Frau und ſeine ſieben Jahre alte Tochter zu töten. Während dieſe nur unbedeutend verwun⸗ det wurde, mußte Frau Belau, die ſchwer verletzt wurde, nach dem Krankenhaus Moabit geſchafft wer⸗ den. Belau durchſchnitt ſich dann ſelbſt die Kehle, ſo daß er wenige Minuten ſpäter ſeinen Verletzungen erlag. * Folgenſchwerer Hauseinſturz. Am Freitag abend ſtürzte in Cannes ein im Bau befindliches zwet⸗ ſtöckiges Haus ein und begrub 16 Arbeiter unter ſeinen Trümmern. Von den Verunglückten, die durchweg Italiener ſind, wurden zwei ſofort getötet. Drei wurden ſchwer, die übrigen leicht verletzt. *Die Luſtheimer Gemälde wiedergefunden. Zwei der Diebe, die in dem bayriſchen Schlößchen Luſtheim die wertvolle Bilderſammlung beraubt haben, ſind ver⸗ haftet worden. Es handelt ſich um zwei Tage⸗ löhner. Die 22 Bilder wurden in einem Wäldchen bei Schleißheim, der ſogenannten Schweizer Haardt, an der von Moosreiner bezeichneten Stelle vergraben unbeſchädigt aufgefunden. Der geiſtige Ur⸗ heber des Streiches iſt ein Münchener Gaſtwirt, der den Dieben verſprach, ihnen die Beute gegen gute Bezahlung abzunehmen. * Boykott gegen die Reiherfedern. Der Aufforde⸗ rung von Prof. C. G. Schillings an unſere Damen⸗ welt, keine Reiher⸗, Paradiesvögel⸗ oder ähnliche Fe⸗ dern zu tragen, ſchließen ſich auch im neuen Hefte der„Süddeutſchen Monatshefte“ eine große Anzahl Da⸗ men an, darunter beſonders die Familie Wagner: Frau Coſima Wagner, dann ihre Töchter Frau Eva Chamberlain, die Gräfin Blandina Grawing und Frau Henry Thode. * Ein Bataillouskommandeur verſchwunden. Seit etwa 3 Wochen iſt aus Gotha der Kommandeur des 1. Bataillons des dort garniſonierenden Infanterieregi⸗ ments Nr. 95, Major v. Wurmb, verſchwunden. Wie man hört, hat er bis zum 1. Januar Urlaub genommen und ſich ohne Angabe ſeines künftigen Auf⸗ enthaltsortes entfernt. Das geſamte Mobiliar ſowie das ſonſtige Eigentum des Verſchwundenen wurde zwangsweiſe öffentlich verſteigert. Seine Frau hat mit lar beiden erwachſenen Töchtern Gotha bereits ver⸗ afſen. * Bei einer Theaterprobe erſchoſſen. Bei einer Theaterprobe in Haynau wollte der Büchſenmacher⸗ gehilſe Wanke mehrere junge Leute über den Gebrauch einer Browningpiſtole belehren. Dabei ging die Waffe los, die Kugel drang dem 19jährigen Maurer Geßner in den Unterleib. Der Schwerverletzte ſtarb bald darauf. * Ein Schiff mit 25 Mann in der Nordſee unter⸗ gegangen. Während der letzten heftigen Stürme auf der Nordſee iſt der der ruſſiſchen Norddampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft gehörige Dampfer„Hermann Lerche“ untergegangen. Die aus 25 Mann beſtehende Be⸗ ſatzung iſt ertrunken. Die Ladung, die der Dampfer an Bord hatte, hatte einen Wert von ca. 250 000 M. ** Die Strandung eines norwegiſchen Schiffes. Die norwegiſche Bark„Antigue“, die im Martin River an der Gaſpe⸗Küſte Ladung nahm, iſt in der Nacht zum Samstag bei Sturmwetter geſtrandet und gänzlich wrack. Von 21 Mann der Beſatzung ſind 18 umgekommen. *Das Liebesdrama einer Kabarettſängerin. In Paneſova(Komitat Torretal) in Ungarn erſchoß die 22jährige Wiener Kabarettſängerin Eugenia Senft den Jägerleutnant Karl Zobel in ſeiner Woh⸗ nung im Schlafe und hierauf ſich ſelbſt. Das Motiv der Tat iſt Rache, weil Zobel das Liebesverhältnis mit der Sängerin löſen wollte. ** Ohrfeigen⸗Patriotismus. Der ſozialiſtiſche Ab⸗ geordnete Muſatti wurde in Venedig wegen ſeiner Auslaſſungen gegen den Krieg von Studenten der Univerſität Padua gefordert. Als er die Forderung ablehnte, wurde er von einem Bevollmächtigten der Studenten geohrfeigt. ** Die Verhaftung zweier gefährlicher Räuber. Ein Raubattentat an einem Geldbriefträger wurde Sams⸗ tag vormittag in Prag verübt. Die Attentäter wurden aber verhaftet. Es ſind dies die 17⸗ und 19jährigen Brüder Karl und Franz Slaba. Karl iſt Schreiber der tſchechiſchen juridiſchen Fakultät, Franz iſt Handlungs⸗ gehilfe. Es ſtellte ſich heraus, daß ihre Perſo endes bung vollſtändig auf jene beiden Burſchen paßt, die vor kurzer Zeit in dem Schnellzug Liſſa- Prag das Raubattentat auf einen Leutnant ver⸗ übten. Als ſie auch hierüber in ein ſcharfes Verhör genommen wurden, geſtanden gab ein, den Raubanfall auf den Leutnant verübt zu haben. en„Die Germaniſierung Frankreichs durch Dienſt⸗ boten“. Freitag abend hielten in Paris etwa zwei⸗ tauſend Mitglieder der Vereinigung franzöſiſcher Dienſtboten eine Verſammlung ab, in der ſie gegen den ihnen durch Ausländer bereiteten„unlauteren Wettbewerb“ Einſpruch erhoben. Mehrere nationa⸗ liſtiſche Deputierte und Gemeinderäte hielten An⸗ ſprachen, in denen ſie verſchiedene Vorſchläge erör⸗ terten, um einer„Germaniſierung Frank⸗ reichs durch Dienſtboten“ Einhalt zu tun. Ein orkanartiger Sturm hat in Buenos Ai⸗ re ſchwere Verheerungen angerichtet. Ein Eiſenbahn⸗ zug iſt entgleiſt. Die Telegraphenleitungen find im ganzen Lande unterbrochen. Man befürchtet, daß an den Saatfeldern große Schäden angerichtet worden ſind. * Ein Rauber, der 500 Menſchen gemordet hat. Wie aus Smyrna gemeldet wird, wurde dort der berüch⸗ tigte Räuberhauptmann Tſchekirdiali, der ſeit fünfzehn Jahren die Gegend von Smyrna unſicher machte, und bis jetzt etwa fünfhundert Men⸗ ſchen umbrachte, nachts bei einem Zuſammenſtoß mit Gendarmen erſchoſſen. *Die Martinikirche in Münſter abgebrannt. Sonn⸗ tag abend gegen 9 Uhr entſtand aus unaufgeklärter Urſache in der altehrwürdigen evangeliſchen Martini⸗ kirche in Münſter i. W. ein Brand, der raſch um ſich griff. Kirche und Turm brannten vollſtändig aus. Die Kup⸗ pel des Turmes iſt eingeſtürzt. Drei der Kirche benach⸗ barte Häuſer wurden gleichfalls von den Flammen ergriffen und eingeäſchert. Die Kirche wurde erſt vor kurzem mit einem Aufwand von mehreren hundert⸗ tauſend Mark vollſtändig reſtauriert. Die Kirche ſtammt zum Teil aus dem zwölften, zum Teil aus dem fünf⸗ zehnten Jahrhundert. * 28 Perſonen durch Pilze vergiftet. In dem franzöſiſchen Städtchen Trecour ſind 28 Gäſte eines Hotels nach dem Genuß von Pilzen ſchwer er⸗ krankt. Acht von ihnen ſind bereits geſtorben. Einer der Hotelgäſte, der gleichfalls an der Mahlzeit teilgenommen hatte, ein Elektriker namens Mangemont, der als beſonderer Kenner von Pilzen bekannt war, hatte dieſe geſammelt und der Hotelküche zum Kochen übermittelt. Während der Mittagstafel ſagte er: „Wenn wir an Vergiftung ſterben ſollten, ſo werden wir alle zuſammen ſterben.“ Auch an der Abendtafel wurden die Pilze gereicht, da ſich die Vergiftungser⸗ ſcheinungen erſt gegen Mitternacht zeigten. * Der Ausbruch eines Vulkans auf Sizilien. Das Obſervatorium in Catania meldet eine ſtarke Tätig⸗ keit des Stromboli auf Sizilien. Es fanden zwei heftige Exploſionen mit ſtarker Rauchentwicklung und ſtarkem Steinregen ſtatt. * Ein ruſſiſcher Arzt von einem ſeiner Patienten erſchoſſen. In Kraſſnojarsk(Sibiren) erſchoß der Ren⸗ teibeamte Menſchikow den Arzt Dr. Shukow, der ihn vier Jahre erfolglos behandelt hatte. Menſchi⸗ kow verübte darnach Selbſtmord. ** Das Raubgeſindel im Theater. Sonntag nach⸗ mittag kam es in Bordeaux im Alcazar⸗Theater zu einer großen Panik, die auf den Racheakt einer Apachenbande(jenes großſtädtiſchen franzöſiſchen Raubgeſindels) zurückzuführen iſt. Die Apachen warfen plötzlich von der Galerie brennende Programme und Zeitungen in das Parkett. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Theater entſtand eine unbe⸗ ſchreibliche Panik. Unter lautem Geſchrei ſtürzte alles nach den Ausgängen. Von den oberen Galerien, wo die Apachen vorher die Ausgänge durch Stühle verrammelt hatten, ſprangen viele Menſchen in das Parkett hinab. Mehrere Perſonen wurden ſchwer ver⸗ letzt. Zehn Perſonen mußten insK rankenhaus ge⸗ ſchafft werden; einige davon ſchweben in Lebensgefahr. Mehrere Zuſchauer ſprangen durch die Fenſter auf die Straße, wo ſie bewußtlos liegen blieben. Sehr bald war die Polizei zur Stelle, die gegen die Apachen energiſch vorging. Ein wüſtes Handgemenge ent⸗ ſtand, bei dem ein Poliziſt buchſtäblich totge⸗ treten wurde. In der Bevölkerung von Bordeaux herrſcht groeß Erbitterung über dieſe Vorgänge. Kleine Nachrichten aus Stadt und Land. Ein Großfeuer vernichtete in Kutahia(Anatolien) rund tauſend Häuſer, darunter die meiſten Regierungs⸗ gebäude. Acht maskierte Räuber überfielen das Poſtamt in Buſch⸗ kenari in Rumänien, ermordeten den Poſtmeiſter ſowie deſſen Frau und raubten 129 000 Frank aus der Poſtkaſſe. Den Räubern iſt es gelungen, zu entkommen. Gegen den Garniſonverwaltungsinſpektor Bender aus Lübeck iſt wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung ein Steckbrief erlaſſen worden. Der diesjährige Nobel⸗Friedenspreis ſoll dem fran⸗ zöſiſchen Friedensfreunde Leon Bourgeois wegen ſeiner Ver⸗ dienſte zur Ausbreitung des Schiedsgerichtsgedankens zu⸗ erkannt werden. London und das ſüdöſtliche England wurden von rie⸗ ſenhaften Ueberſchwemmungen heimgeſucht, hervorgerufen durch eingn wolkenbruchartigen Regen. Zur Vorbereitung einer deutſch⸗engliſchen Aus⸗ ſtellung in London im Jahre 1913 iſt jetzt ein Komitee ge⸗ bildet worden. In dem großen Pelzwarengeſchäft von Revillon in London ſtahlen Samstag nacht Diebe Pelzwaren im Werte von 250 000 Mark. In Gilnigham in England ſtarb Miß Happis, eine perſönliche Freundin Richard Wagners. a Marktbericht. * Weinheim, 18. Non. Zugeführt waren 302 Stuck Milchſchweine, verkauft wurden 250 Stück, das Paar zu 8 bis 16 Mk. Läufer waren 26 Stück zugeführt, verkauft wurden 18 Stück, das Paar zu 28 bis 40 Mk. Tanz- und Vergnugungs- Klub„Fidelio“. Heute Dieuftag abend punkt halb 9 Uhr im Lokal Vorstands-Sitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der 1. Vorſtand. Bekanntmachung. Betr.: Die Wahlen zur Handwerkskammer im Jahre 1911. Die innerhalb der vorgeſchriebenen Friſten eingegangenen Beſtandliſten liegen vom 23. bis 30. November 1911 zur Einſicht der Beteiligten und Entgegennahme von Ein⸗ ſprachen auf unſerem Büro offen. Die von uns am 2. Oktober d. Js. verſteigerte Wald⸗ ſtreu muß bis längſtens 30. November 1911 abge⸗ fahren ſein. Im Falle der Zuwiderhandlung werden wir nach den Verſteigerungsbedingungen handeln. Betr.: Geländeerwerb in der Sandſtraße zu Viernheim. Der Plan über die anderweite Feſtſetzung der Straßen- und Baufluchtlinie auf der Südweſtſeite der Sandſtraße iſt feſtgeſtellt und ſteht deſſen Einſicht bei uns jedermann frei. Betr.: Die Stelle des 2. Wiegemeiſters der Gemeinde Viernheim. Herr Sebaſtian Hauf 1. wurde für die obige Stelle ernannt und verpflichtet. Betr.: Ausſtellung von Wandergewerbeſcheinen zum Gewerbe⸗ betrieb im Umherziehen. Diejenigen Einwohner unſerer Gemeinde, welche den Wandergewerbebetrieb in 1912 fortzuſetzen oder zu beginnen beaſichtigen, werden aufgefordert, ihre diesbezügl. Anträge ſchon jetzt bei uns zu ſtellen. Im Verzögerungsfalle iſt es die Schuld der Gewerbe- treibenden, wenn ſte nicht rechtzeitig in den Beſitz der Scheine gelangen. Viernheim, den 20. November 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Mittwoch, den 22. ds. Mts., vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier verſchiedene Allmendgrund⸗ ſtücke auf die Dauer der Genußzeit an die Meiſtbietenden in Pocht verſteigert. Zu gleicher Zeit werden dürre Obſtbäume im Allmend⸗ feld losweiſe an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 16. November 1911. Großh. Büre ermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Spar⸗ und Leihkaſt Viernheim. Wir bitten, die noch rückſtändigen Rübengelder au unſerem Zahltage Donnerstag, den 23. November in Empfang nehmen zu wollen. Der Vor ſtand. Haarkrankheiten wie: Haarausfall, Haarschwund, begluneade Kahiköpflgk eit. kreisfürrige Kabbelt, 80 eto. behand adericht ang Bree Sram rn ne Llehtheil- Institut Elektron, zur M 3. Mannheim. Vis-d-vis dem Restaurant z.„Wilden Mann“ 5. Dir. Fier Schäfer. Ceöſfnet v.— 1 8— f morg. 7 Semmtagt von 8 12 Uhr. , J08. Weissenberger, Künstl. Zahnersatz, Zahnziehen, Plombieren Zahnreinigen, Nervtöten etc. Künstliche Zühne schon von 2.50 Mk. an Reparaturen von 1.80 Mk. an innerhalb weniger Stunden. Bin berechtigt auf Kosten sämtlicher aus- 3 925 aus Or. Oetkers puddingpulver zu 10 Pfg. ist eine wohlschmeckende und billige Nachspeise. Für Kinder gibt es wegen seines reichlichen Gehaltes phorsa n Liebhaber eines zarten, reinen Peſichte⸗ m. roſigem jugendfriſchem Aus- ſehen u. blendend ſchönem eint gebrauchen nur die echte a Steckenpferd-Lienmilchseife v. Bergmann& Co., Radeben Preis à St. 50 Pf., ferner macht der Lilieumilch Cream Dada rote u.ſpröde Haut in einer Racht weiß u. ſammetweich. 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