1 Sn gel. 10 ieren ——. 1* . N Viernheimer Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (GHeſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzuglichen Vürgermeiſterei Niernheim Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: .—— ß r l Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Rathausſtraße Nr. 19. Ermordete Deutſche in China. Ein Maſſakre in Siaufu. b Die Revolutionäre in China haben bisher erfolg⸗ reich darauf hingearbeitet, daß bei den blutigen Käm⸗ pfen, die ſich zwiſchen Mandſchus und Chineſen ab⸗ N das Leben und Eigentum der Ausländer ge⸗ chützt wird. In den letzten Tagen kamen aber ſchon unbeſtimmte Nachrichten über Ausſchreitungen gegen Fremde, die jetzt durch folgende Meldung aus Sianfu beſtätigt werden: Peking, 21. Nov. Schwediſche Miſſionare, die geſtern abend in Tientſin eintrafen, berichten, daß in Sianfu die Schulvorſteherin Frau Beckmann und fünf Kinder von Ausländern ermordet worden ſeien; ebenſo ein im chineſiſchen Poſtdienſt ſtehender Deutſcher und viele chineſiſche Mädchen. Viele Ausländer haben auf den Rat der Konſuln Tſchungking verlaſſen. Es iſt noch nicht klar, ob es ſich bei der Schul⸗ vorſteherin Frau Beckmann um eine Deutſche oder eine Schwedin handelt. Nach eingezogenen Erkun⸗ digungen lebt in Sianfu ein ſchwediſcher Miſſionar R. Beckmann mit ſeiner Frau. Es iſt möglich, daß es ih bei der ermordeten Schulvorſteherin um die Frau ieſes Miſſionars handelt. Eine nähere Meldung, wel⸗ cher Nation die ermordeten Ausländerkinder angehören, liegt ebenfalls noch nicht vor. Auch der Name des deutſchen Poſtbeamten iſt noch unbekannt. Die Stadt Sianfu, in der dieſe Greuelſzenen ſich abgeſpielt haben ſollen, liegt im ſüdlichen Teile der gebirgigen Provinz Schenſi. Sie wird im Süden be⸗ grenzt von der Provinz Szetſchwan, dem Hauptherde und Urſprungsort der revolutionären Bewegung. Sianfu liegt an dem Fluß Waiho, einem Nebenfluß des Hoangho. Zu der Ermordung der Deutſchen in der Stadt Sianfu trafen ſpäter noch folgende zwei Nachrichten ein: — Peking, 21. November. Ausländiſche Miſſionare haben hier die Nachricht hergebracht, daß bei einem Ge⸗ metzel in Sianfu(Provinz Schenſi) Ende Oktober eine An⸗ zahl von Weißen ermordet worden ſeien, u. a. eine Miſſio⸗ narin namens Beckmann mit ihrem Kind, ein im Dienſt der chineſiſchen Poſt ſtehender Deutſcher namens Henne nebſt Familie und noch andere Ausländer. Die Staatsangehörigkeit der Miſſionarin Beckmann iſt noch nicht bekannt. Es ſind ſchleunige Ermittlungen eingeleitet, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen. — Peking, 21. November. Die Geſandtſchaften haben noch keine Maßnahmen getroffen; ſie beraten jetzt über die Lage. Ohne ein ſtarkes Expeditionskorps kann indeſſen außerhalb des Bereichs der auf dem Jangtſe lie⸗ genden Kanonenboote nichts getan werden. Die meiſten Donnerstag, den 23. November 1911. 27. Jahrgang. ——— Geſandtſchaften rieten ihren Staatsangehörigen vor drei Wochen, ſich aus dem Innern des Landes zurückzuziehen. Viele folgten jedoch dieſem Rate nicht, und andere ſandten nur ihre Frauen und Kinder fort. Der geiſtige Führer der Revolution auf dem Wege nach China. Dr. Sun Jatſen der geiſtige Urheber der Re⸗ volution in China, der ſich längere Zeit hindurch, wahr⸗ ſcheinlich zum Zwecke des Abſchluſſes einer Anleihe, in London aufgehalten hat, hat jetzt London ver⸗ laſſen und befindet ſich auf der Reiſe nach China. Vielleicht iſt hieraus zu ſchließen, daß die Revolution in China vor einer entſcheidenden Wendung ſteht. Der vorſichtige Staatsretter. Juanſchikai, der große Staatsmann Chinas, der den Auftrag erhalten hat, die Regierung der Tſching aus der Patſche zu helfen, hat ſich von einem engli⸗ ſchen Korreſpondenten interviewen laſſen. Der Korre⸗ ſpondent ſchildert. dieſen vorſichtigen Staatsretter, der erſt lange gezögert hat, ehe er das wichtige Amt über⸗ nahm, als einen gutmütig ausſehenden Mann in den beſten Jahren. Juanſchikai ſagte zu dem Korre⸗ ſpondenten, daß es das beſte ſei, die Monarchie in China aufrecht zu erhalten. Allerdings müßten die Machtbefugniſſe der Regierung eine Einſchränkung er⸗ fahren. Die Erklärung Chinas zu einer Republik, wie es die Rebellen wollen, würde zu einer rettungs⸗ loſen Anarchie führen und die inneren Kämpfe würden niemals aufhören. Auch das Leben und die Intereſſen der Ausländer würden dadurch gefährdet werden. Schon jetzt zeige ſich Uneinigkeit unter den Rebellen, und es würde ihnen nicht gelin⸗ gen, auch den Norden für ihre Ideen zu gewinnen. Der Krieg in Tripolis. Die italieniſche Flotte im Aegäiſchen Meere. Gegenüber der Blättermeldung, daß die italieniſche Flotte vor dem Hafen von Dedeagatſch, an der Südküſte der europäiſchen Türkei nordweſtlich der Dar⸗ danellen erſchienen ſei. teilt das Konſtantinoveler Preſſebureau mit, daß nur vor kurzem eine Flotte in einer Entfernung von dreißig Meilen an dem Hafen vorbeigefahren ſei. Ein Torpedoboot ſei in den Hafen eingelaufen, aber fünf Stunden ſpäter wieder abgedampft. Das Vorrücken der Türken. Die Agence Ottomane meldet aus Tripolis:„Die türkiſchen Truppen beſetzten wieder Mers und die Kavalleriekaſerne und nahmen nach einem heftigen Kampf die Poſitionen von Ahmed Mirza in der Nähe der Moſchee Amoura. Unſer rechter Flügel drang bis zum Fort Torgud Reiß vor. Die Italiener hatten große Verluſte, wir haben reiche Beute.“ Dlatteniſche Melbungen berichten uver neue Kampfe bei Tobruck. Zwei italieniſche Batterien hätten ein ara⸗ biſches Lager unter Feuer genommen und die türki⸗ ſchen Truppen zum Fliehen gebracht. Auch bei Derna 2 es zu einem lebhaften Kampfe gekommen. Die ürken, die ſich unter dem Schutze der Dunkelheit ge⸗ nähert hätten, ſeien durch ein lebhaftes Feuer zurück⸗ geworfen worden. neber neue Kämpfe bei Tripolis veröffentlichen die Italiener folgende Meldung: Montag morgen gegen 8 Uhr räumten die Ge⸗ nieſoldaten unter dem Schutze einer Abteilung des erſten Grenadierregiments das Schußfeld auf der Oſtſeite. Ein Leutnant, der den Aufklärungsdienſt verſah, bemerkte eine Gruppe lagernder Araber, auf die zuerſt ein Feuer eröffnet, ſpäter aber mit dem Bajonett vorgegangen wurde. Die Araber entflohen und hinterließen neun Tote. Die Verletzten nahmen ſie mit ſich. Gegen 11 Uhr eröffneten die Türken und Araber gegen das zweite Grenadierregiment auf der⸗ ſelben Oſtfront ein lebhaftes Gewehrfeuer, das die Italiener mit Gewehr⸗ und Mitrailleuſenfeuer be⸗ antworteten, während eine Sektion Artillerie ein vor der italieniſchen Linie ſtehendes Haus zerſtörte. Auf derſelben Seite eröffnete der Feind am Nachmittag das Feuer auf die Grenadiere. Das erſte Regiment, welches mit zwei Abteilungen einen Gegenangriff auf Front und Flanke der Feinde machte, brachte die Araber zum Fliehen, die zwanzig Tote zurückließen. Ein Gre⸗ nadier drang bis gegen die feindlichen Schützengräben vor, einige blutbeſpritzte Gewehre und Munition als Trophäen in den Händen. Auf italieniſcher Seite gab es keine Verluſte. Fünf Aeroplane, die zu Er⸗ kundigungen aufgeſtiegen waren, brachten die Nachricht, daß ſich die Lage der Feinde in den letzten Tagen wenig geändert habe. Die Flieger ließen Bomben auf das Lager der Feinde fallen, und ein Drachenballon ſtellte die Wirkungen ihrer Exploſionen feſt, die Verwirrung, Zerſtörung und Brände hervorriefen. Auf ein Zeichen des Drachenballons bombardierte das Kriegsſchiff „Carlo Alberto“ Amruß, das Zentrum der Feinde, ſowie Henni. Politiſche Rundſchau. +E Berlin, 21. November. — Kaiſer Franz Joſef hat den erſten Spaziergang ins Freie unternommen. — Das Befinden des Präſidenten der Vereinigten Staaten, Taft, hat ſich verſchlimmert. Er hat Lungen⸗ entzündung. * :: Einen Kanzlerſturz im kommenden Jahr erwar⸗ tet der„Hannov. Courier“, der alſo orakelt: „Andererſeits beſteht doch in den wirklich unterrichteten Anter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 80 Machdruck verboten.) So ſaßen ſie beieinander und hielten eines das andere ſtill bei der Hand wie Kinder, die auf den heiligen Chriſt warten. Ihre Weihnachtsglocken waren das Geborenwerden reinſten Menſchtums in ihren Herzen, ihre Weihnachtskerzen die Flamme der Liebe, die wie ein Opferbrand gen Himmel ſchlug und ſie froh machte und traurig zugleich. Endlich ſtand Doktor Herbach auf. „Lebe wohl, Hela,“ ſagte er von einer plötzlichen, ſeltſamen Traurigkeit ergriffen—„nun muß ich Dich doch verlaſſen. Es ift beſſer, ich ſpreche Deinen Bruder erſt, wenn alles geordnet iſt. Du biſt jetzt geſund, Liebling, und kannſt ihn wieder be⸗ gleiten wenn Du es magft. Er wird Dich ja doch bald ent⸗ behren müfſen!“ Sie gingen Hand in Hand zur Tür und ſchauten ſich an. Da hob Hela ihre Arme empor und legte ſie um den Nacken des Mannes, ihren ſüßen, roten Mund glühend auf den ſeinen drückend. Komme bald,“ hörte er ſie ſagen, dann war ſie ver⸗ ſchwunden. In ihm aber war ein Jauchzen, ein hohes, heiliges Freuen. Er ſchritt über den feſtgefrorenen Schnee durch das Tal, ein ſeliger Mann. In ihren weißen Königsmänteln ſtanden die Berge, ein feines Klingen lief durch die bereiften Bäume des Waldes. Er wußte nicht, daß ihm ein ſcharfer Oſtwind ins Geſicht fegte und glitzernde haarfeine Eisnadeln ins Geſicht warf, in ihm war brennende Glut und dann, als das Jagdſchloß ganz ſeinen Blicken entſchwand, plötzlich ein faſt körperliches Schmerzgefühl. Es war ihm wie jemand, der von etwas Geliebtem, dem Teuerſten auf der Welt zu ſcheiden geht— auf immer. Einmal blieb er ſtehen. Sein ſuchendes Auge überflog die blendende Landſchaft, den Himmel, der blau und leuchtend über der Erde lag. Es drängte ihn, wieder umzukehren, das Glück noch einmal zu durchkoſten, an ihrer Bruſt zu ruhen, an ihrem Munde zu hängen. Doch er bezwang ſich. Nein, er mußte vernünftig ſein. Er mußte warten! Jahrelang hatte die Sehnſucht nach dieſer Stunde ungeboren in ſeinem Innern geſchlummert und er hatte gelebt— immer der Erfüllung entgegenharrend. Nun mußte er Geduld haben noch wenige Wochen. Nein, nicht mehr Wochen, nur Tage noch. Ein ſchneller Schnitt ſollte das Tiſchtuch zwiſchen ihm und Martha zerſchneiden. Ein langes, arbeitsreiches Leben voller tadelloſen Wandels ſollte die Scharte auswetzen, die er dem blanken Schilde ſeiner Ehre zu⸗ zufügen ging. Es mußte für dieſe ſcheinbare Sünde, die längſt in ſeinen Augen keine ſolche mehr war, ein Gutmachen, eine Entführung geben. Ehrlich und tapfer wollte er ringen, ein Menſch zu ſein im vollſten Sinne des Wortes. Gerade ſein Beruf bot ihm reiche Gelegenheit, ſein echtes Menſchtum zu beweiſen. In Aufopferung und nie endendem Pflichtgefühl, nimmer müder Hilfsbereitſchaft wollte er ſich her⸗ vortun unter vielen ſeines Standes. Herbach dachte nicht daran, als Gatte der reichen Erbin ſeine Wiſſenſchaft zu ver⸗ laſſen. Hela hätte ihn ja ſonſt verachten müſſen. Nein, kämpfen und ringen wollte er wie ein ganzer Mann, trotz ſeines Treubruchs gegen Martha. Das Weib ſeiner Liebe ſollte ſtolz ſein dürfen auf ihn, ſie vor allen andern Frauen ſollte das Haupt hochtragen können. Er ging zum Eſſen in den„Grünen Hut“, wo man ſchon auf ihn wartete. Dort fand er einige der angeſehenſten Ein⸗ wohner der Stadt nebſt dem Bürgermeiſter vor, die ihren Frühſchoppen ſo lange ausgedehnt hatten. Letzterer ging im Gaſtzimmer auf und ab und ſchien ſich in gehobener Stimmung zu befinden. Als er Doktor Herbach gewahrte, eilte er ſofort auf denſelben zu. „Ab, Doktor, gut, daß Sie kommen! Sie gehen doch im Jagdſchloß ein und aus. Wie ſtehts mit dem Baron? Mords⸗ mäßig ſtolz und dünkelhaft, was?“ „Nicht daß ich wüßte,“ antwortete Herbach ſteif. Er dachte der gemütlichen Stunden an Rüdigers Seite, das berzliche Entgegenkommen des vornehmen Mannes. „Wie kommen Sie darauf, bitte?“ „Sollen Sie ſogleich hören, mein Lieber, ſogleich.“ Merken Sie denn nichts, Doktor?“ rief der Apotheker lachend berüber. Unſer Bürgermeiſter ſieht doch äußerſt ge⸗ ſchwollen aus. Seine großen Pläne ſtehen ihm doch gleichſam auf der Stirn geſchrieben.“ Große Pläne, gewiß— ja, die muß man auch zuweilen haben,“ warf ſich das Oberhaupt der Stadt in die Bruſt.„Sie werden ja ſehen, meine Herren, Sie werden ja ſehen und dann Ihren Spott laſſen.“ „Aber, ich bitte Sie, niemand ſpottet. Wir ſehen Sie ſchon längſt in Stein verewigt auf dem Marktplatz ſtehen. Ehre, dem Ehre gebührt.“ Nur Doktor Herbach ſah das feine, ſpöttiſche Lächeln, das des Apothekers Mund bei dieſen Worten umzog. „Wollen Sie mir nicht erklären?“ fragte er,„ich bin brennend neugierig.“ „Selbſtverſtändlich, ſelbſtverſtändlich, Herr Doktor, denn Sie ſind jetzt ſozuſagen ein Kind unſerer Stadt. Alſo hören Sie. Ein Herr Doktor Grün aus Berlin will in unſerm Rehberg ein Sanatorium gründen, fußend auf der eminenten Heilkraft unſerer Stahlquelle.“ „Stahlquelle?“ fragte Herbach gedehnt.„Sie wiſſen doch, wie es damit ſteht, lieber Herr Bürgermeiſter.“ Fortſetzung folgt.) 2 eiger ..—.—..—..—.——— —— Kreiſen nicht der mindeſte Zweifel darüber, daß Herrn v. Bethmanns Rücktritt doch in dem er ſten Viertel des neuen Jahres erfolgen wird. Herr v. Bethmann iſt nach der Ereigniſſen der letzten Wochen außerſtande, mit den Konſervativen in Preußen eine W ahl reform durchzuführen. Für eine„organiſche Entwick— lung des Wahlrechts“ iſt aber das Wort des Monarchen feſt⸗ geſetzt. Das Einbringen einer neuen Vorlage iſt unum⸗ gänglich; ſie kann aber nicht bis zur letzten Seſſion der Legislaturperiode hinausgeſchoben werden.“ 8 f Der„Hannov. Courier“ hat ſich ſchon oft als ſchlechter Prophet erwieſen. Wir glauben daher das Gegenteil.. :: Wie's im neuen Reichstage ſein wird, darüber ſchreibt der reichsparteiliche Abg. Dr. Arendt im „Tag“ u. a. folgendes: 278 „Man will(auf liberaler Seite) zuerſt die„Agrar- demagogen“ vernichten und dann mit den Sozialdemokraten fertig werden. Inzwiſchen ſtärkt man zu dieſem Zweck die Sozialdemokratie in einer unerhörten Weiſe und ſchwächt die eigene Poſition ſo, daß, wenn es zum Entſcheidungs⸗ kampf mit den Sozialdemokraten kommt, man auf die Hilfe und Bundesgenoſſenſchaft derer angewieſen iſt, die man heute„vernichten“ möchte. Vor allem aber treibt man dem Centrum Bundesgenoſſen zu, die es aus eigener Kraft niemals gewinnen konnte. g Die„Mehrheit der Linken“ iſt nichts als ein Traum weldfremder Ideologen, in die Praxis überſetzt be⸗ deutet er die Teilung der Herrſchaft im neuen Reichstag zwiſchen Centrum und Sozialdemo⸗ kratie und das Aufhören jedes poſitiven Einfluſſes der Liberalen auf die Geſetzgebung. Je ſtärker die Sozialdemokratie mit Hilfe liberaler Kurzſichtigkeit in den Reichstag zurückkehrt, um ſo mehr muß das Centrum zu jeder poſitiven Ent⸗ ſchließung unentbehrlich werden.“ Den Liberalen verheißt Dr. Arendt bei den Wah⸗ len eine große Enttäuſchung und den Natio⸗ nalliberalen eine Spaltung innerhalb der Partei. oder gar den gänzlichen Abfall des rechten Flügels. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 23 Nov. — Mar. Jüngliugs⸗Sodalität. Um eine regere Teilnahme der älteren Sodalen bei unſeren Verſamwlungen zu erzlelen, werden für die Folge die weltl. Verſammlungen derjenigen Mitglieder, welche das 17. Lebens jahr überſchritten haben, geſondert abgehalten. Der Anfang mit dieſen Ver- ſammlungen ſoll kommenden Sonntag Nachmittag 4 Uhr im „Freiſchütz“ erfolgen. Die betreffenden Sodalen werden noch ſchriftlich eingeladen. Wegen der Wichtigkeit beſonders dieſer 1. Verſammlung machen wir heute ſchon darauf aufmerkſam und laden jetzt ſchon zu recht zahlreichem Beſuche ein.— Ausführlicher Bericht folgt in nächſter Nummer. — Poſtaliſches. Am Geburtstage Sr. Köuigl. Hoheit des Großherzogs(25. November) wird der Schalter⸗ dienſt wie an Sonntagen und der Telegraphen⸗ und Fern ⸗ ſprechbetrieb wie der Werktagsdienſt abgehalten. Gemeinderats-Sitzung vom 17. November 1911. Anweſend waren die Herren Gr. Bürgermeiſter Kühlwein als Vorſitzender und die Gemeinderatsmitglieder Hoock, Helbig, Herbert, Hofmann, Lahres, Müller, Roos, Stumpf, Schmitt und Wunder. Tages- Ordnung: 1. Neubeſetzung der Gemeindebaumeiſterſtelle. 2. Baufluchtlinie am Kirſchenweg; hier Bangeſuch des Adam Ehrhardt 1. 3. Geſuch um Errichtung eines Backofens; hier Ausnahme- Genehmigung gemäߧ 15 B. P. O. 4. Antrag des Gr. Kreisvermeſſungsamts Heppenheim auf Erneuerung der Grundbuchs ⸗Supplementkarten bezw. deren Umrechnung in Mietermaß. 5. Antrag auf Genehmigung zur Aufſtellung von öffentlichen Fernſprechzellen. 6. Rezeß angelegenheiten. 7. Sparkaſſe-, Unterſtützungs⸗ und Friſtgeſuche. 8. Verſchiedenes. 1. Nachdem die Gemeindebaumeiſterſtelle ſeit 1. Nov. unbeſetzt iſt, beantragt der Vorſitzende die alsbaldige Neube⸗ ſetzung. Die gemachten Erfahrungen hätten gelehrt, daß die Anſtellung eines Baumeiſters von Nutzen geweſen ſei. Er empfehle ſchon jetzt, ſich mit der Angelegenheit zu befaſſen, da bis zur Wiederbeſetzung der Stelle immerhin noch eine geraume Zeit verſtreiche. Mitglied Lahres ſchließt ſich dem Antrage an und will in dem neuen Vertrag einen etwas höheren Gehalt feſtgeſetzt wiſſen, damit der Baubeamte ohne Privatarbeiten auskommen könne. Mitglied Wunder ſchließt ſich dem an und bittet, dem Baubeamten unter allen Um- ſtänden die Funktion des Rezeßbaukommiſſärs zu übertragen. Mitglied Hoock befürwortet ebenfalls die baldige Wiederbe⸗ ſetzung der Stelle und führt aus, daß es ſchon längſt Abſicht des Ortsvorſtandes geweſen ſei, dem Baubeamten das Rezeß⸗ bauweſen zu übertragen. Es ſei dadurch nicht allein eine durchaus unparteliſche und gewiſſenhafte Behandlung der An⸗ ſprüche gewährleiſtet, ſondern der Baubeamte könne ſich etwa zur Hälfte damit bezahlt machen. Der Vorſitzende erwidert darauf, daß die Uebertragung der Rezeßgeſchäfte an den Ban⸗ beamten nur durch die Schwierigkeiten bei Abänderung der Lokalſtatuten verzögert worden ſei. Aus Sporſamkeitsrück · ſichten müſſe hier auch ohne dieſe Abänderung anderweite Be⸗ ſtimmungen getroffen werden. Mitglied Lahres wünſcht er⸗ neute Prüfung des Vertrags und die Verwelſung der Sache an eine Kommiſſion. Der Gemeinderat beſchließt die dem⸗ nächftige Beſetzung der Stelle und bildet eine Kommiſſtion aus den Herren Lahres, Roos und Wunder. 2. Nachdem das Gr. Miniſterium die vom Gemeinderat beſchloſſene Verlängerung der Baufluchtlinie am Kirſchenweg genehmigen will, ſoll ſich der Ortsvorſtand über die naheren Bedingungen ſchlüſſig machen. Da es ſich hier aber um un⸗ weſentliche Veränderungen handelt, ſo ſtieht der Gemeinderat von beſonderen Bedingungen ab. Dagegen wird auf die Be⸗ ſtimmungen der§8 9 und 10 O. B. St. und den früheren Beſchluß, wonach der Geſuchſteller ſämtliche Koſten des Ver- fahrens zu tragen hat, Bezug genommen. 3. Auf ein vorliegendes Baugeſuch(Backofen) beſchließt der Gemeinderat die Erteilung der Ausnahme Genehmigung nach§ 15 B. P. O.— Errichtung des Backofens in einer geringeren Entfernung ols 5 m vom Hauptgebäude. 4. Nach dem Antrag des Gr. Kreisvermeſſungs Amts ſind die Grundbuchs-Supplementkarten einer Erneuerung be- dürftig. Hiermit könne die nicht weniger notwendige Umrechnung derſelben in Metermaß verbunden werden. Zur Durchführung dieſer Arbeiten ſeien auf 3 bis 4 Jahre hinaus jährlich 4—500 Mk. in den Voranſchlag einzuſtellen. Der Gemeinde⸗ rat kann nicht zu der Ueberzeugung kommen, daß dieſe Ar- beiten unbedingt notwendig ſind und beſchließt auch mit Rück⸗ ſicht auf die hierdurch entſtehenden ſehr hohen Koſten, den Antrag vorerſt abzulehnen. 5. Die Firma Töller u. Co. hat bei der Bürgermeiſterei um Genehmigung zur Aufſtellung von Fernſprechzellen nach ⸗ geſucht. Aus den geführten Verhandlungen teilt der Vor⸗ ſitzende mit, daß die Firma die Aufſtellung unentgeltlich be · werkſtellige und auch die Unterhaltung und event. Entfernung innerhalb 6 Wochen nach erfolgter Aufforderung übernehme. Außerdem ſei ſie bereit, eine Anerkennungsgebühr an die Gemeinde zu zahlen. Die Zellen haben ein ſchönes Ausſehen und ſtellen eine Zierde dar. Außerdem befindet ſich auf den- elben eine Uhr, welche jederzeit in Ordnung ſein muß. Der Vorſitzende befürwortet eine Genehmigung, da auch Koſten damit nicht verbunden ſeien. Die Erhebung einer jährlichen Anerkennungsgebühr an die Gemeindekaſſe ſei ſchon aus dem Grunde notwendig, damit durch die Aufſtellung für alle Zeiten die Erwerbung des Elgentumsrechts ausgeſchloſſen ſei. Mitglied Wunder und Schmitt treten für Genehmigung des Antrags ein. Der Gemeinderat beſchließt hierauf die Auf⸗ ſtellung der Fernſprechzellen, behält ſich aber den Abſchluß eines Vertrags und Beſtimmung der Plätze bis nach erfolgter Rückſprache mit einem Vertreter der Firma Töller vor. 6. Eine Angelegenheit wegen Niederlegung von Rezeß⸗ gebaͤuden ohne vorherige Genehmigung und Verwendung des alten Materials wird an die Rezeß⸗Erſatz⸗ Kommiſſion zu weiteren Feſtſtellungen verwieſen. Des weiteren wird die Auszahlung der Bauvergütung für vorgenommene Reparaturen unter gewiſſen Bedingungen bewilligt. 7. Dieſe Angelegenheiten wurden in geheimer Sitzung erledigt. 8. Die Bürgermeiſterei gibt dem Gemeinderat Kenntnis von der inzwiſchen ausgearbeiteten Antwort an die Ober- rheiniſche Elſenbahn⸗Geſellſchaft i S. Elektriſierung der Neben⸗ bahn Mannheim— Weinheim. Daraus iſt zu entnehmen, daß die Gemeinde einerſeits alles tut, um das Unternehmen zu fordern, andererſeits aber auch beſtrebt iſt, ihre Rechte zu wahren und namentlich für die an dem Projekt wohl am meiſten intereſſterten Frequentanten der Nebenbahn einzutreten. Die bis jetzt geführten Verhandlungen ſind außerordentlich reichhaltig und kann auch aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht näher darauf eingegangen werden. Es iſt zu hoffen, daß dald ein gegenſeitiges Einverſtändnis erzielt wird. Furchtbares Anglück im Kaliwerk. Elf Mann in einem Kaliwerke getötet. Nordhauſen, 21. Nov. Auf dem im Abbau befind⸗ lichen Schacht der fiskaliſchen Kaliwerke in Klein⸗ Bodungen hat ſich heute morgen ein ſchweres Unglück ereignet. Eine Drittelmannſchaft in Stärke von ſechzehn Mann wurde durch einen zu früh losgelaſſenen Schuß durch herabfallendes Geſtein verſchüttet. Elf Mann wurden ſofort ge⸗ tötet, einer ſchwer verletzt, vier konnten gerettet werden. Einzelheiten zu dem Unglück zu erfahren, iſt vor⸗ läufig unmöglich. Die Leitung des Werkes hüllt ſich in tiefes Schweigen über die Urſachen und den Um⸗ fang des Unglücks. Vormittags um 9 Uhr fuhren von Nordhauſen die Vertreter der Staatsanwaltſchaft in Automobilen nach Klein⸗Bodingen ab, um die nötigen Feſtſtellungen zu treffen. In der Geſchichte der Berg⸗ bauunfälle iſt es bisher wohl kaum vorgekommen, daß in Kaligruben eine ſo große Anzahl von Bergleuten ums Leben gekommen iſt. Der Kaliabbau galt bisher Ar ungefährlichſte unter den bergbaulichen Be⸗ eben. Aus Stadt und Land. * Ein ungetreuer Stationsvorſteher. In Görlitz ſtellte ſich der Vorſteher Schellmann unter der Selbſt⸗ bezichtigung, große Beträge von eingegangenen Fahr⸗ kartengeldern veruntreut zu haben. Schellmann wurde in Haft genommen. * Ein erſchütterndes Familiendrama in Berlin. In dem Hauſe Rüdersdorfer Straße 8 ſpielte ſich Dienstag früh eine erſchütternde Tragödie ab. Der 51jährige Pianofortetiſchler Karl Schöps erſchoß erſt ſeine 50jährige Frau und dann ſich ſelbſt. Das Mo⸗ tiv iſt in der Geiſteskrankheit der Frau zu ſuchen. S. konnte das Leiden der Lebensgefährtin nicht mehr mit anſehen und beſchloß, mit ihr zuſammen aus dem Leben zu ſcheiden. * Schweres Unglück in einer Aeroplanfabrik. In Schaffhauſen herrſchte Montag ein ſtarker Orkan. Durch einen heftigen Windſtoß wurde der Schuppen einer Aeroplanfabrik, in welchem ſich mehrere Flugzeuge befanden, umgeriſſen. Die Aeroplane wur⸗ den beſchädigt. 15 Arbeiter liegen unter den Trümmern. 3 n Selbſtmord vor dem Unterſuchungsrichter. In Jena wurde der Kaufmann Knobloch und ſein Sohn wegen jahrelanger Wechſelfälſchungen verhaftet. Auf der Polizei wurden dem Kaufmann ein Meſſer und verſchiedene andere Gegenſtände abgenommen. Als man ſeiner Taſche auch eine Piſtole entnehmen wollte, griff er blitzſchnell danach und ſchoß ſich vor den Augen des Unterſuchungsrichters eine Kugel in den Ko Wenige Minuten darauf ſtarb er. 5 * Die Tragödie eines Zuweitgefahrenen. Aus Leipzig wird berichtet: Bei der Station Kamme⸗ retforſt ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Der 10jährige Sohn des Gutsbeſitzers Fleiſcher in Naun⸗ dorf, der in Eilenburg das Realgymnaſium beſucht und gewöhnlich mit dem Perſonenzuge nach ſeinem Wohn⸗ orte zurückfährt, benutzte irrtümlicherweiſe den D⸗Zug, der auf dieſer Station nicht hält. Er bemerkte ſeinen 1 1 Irrtum, als der Zug die Statton ſchon pafſtert hatte, öffnete in voller Fahrt die Coupetür und ſprang zum Zug heraus. Er wurde ſofort ge⸗ tötet. * Bilderdiebſtahl in Florenz. Während eines Ge⸗ witterſturmes drangen in der Nacht zum Montag Diebe vom Dach aus in das San⸗-Marco⸗Muſeum in Florenz und raubten aus der Zelle 33 Fra Beato Angelicos herrliches kleines Reliquiarienbild„Ma⸗ donna delle Stelle“, das die Jungfrau Maria mit dem Kinde, Engeln und Heiligen darſtellt und 65:35 Zentimeter groß iſt. Der Diebſtahl wude durch zwei Bürger entdeckt, die aus dem geöffneten Fenſter einen Strick herabhängen ſahen und die Polizei alar⸗ mierten. Bis jetzt wurden fünf Verhaftungen vorgenommen. Der Wert des Bildes wird von Kennern auf einige hunderttauſend Lire beziffert. ** Spione. Die franzöſiſche Militärverwaltung ſieht wirklich alles als Spione an. Zwei arbeitsloſe Deutſche namens Stuppacher und Glück wurden hungernd und frierend in einem der Touloner Feſtungsgräben aufgefunden. Die mißtrauiſche Behörde hat eine Un⸗ terſuchung wegen Spionage gegen ſie einge⸗ leitet. ** Millioneugewinn einer armen Witwe. Das große Los in Frankreich, deſſen Gewinn rund eine Million Franes beträgt, hat eine Witwe Andouin in Thouars ewonnen, die ſich ſeit dem vor fünf Jahren erfolgten ode ihres Mannes, der Arzt war, mit ihren beiden Kindern ſehr kümmerlich fortbrachte. ** D Cholera in der franzöſiſchen Marine. Die Zahl der an Bord der Kriegsſchiffe in Toulon Erkrank⸗ ten beträgt bereits 130; fünf Matroſen ſind ge⸗ ſtorben. Es heiſt neuerdings, die Erkrankungen ſeien auf den Genuß ſchlechten Trinkwaſſers zurück⸗ zuführen. ** Der Tod eines Mailänder Millionärs. Aus Ge⸗ nua wird Pariſer Blättern berichtet, daß ein rätſel⸗ hafter Fremder, der ſeinen Tod in den Wellen bei Pieve de Sori fand, der in Pariſer Sport⸗ und Lebewelt⸗ kreiſen wohlbekannte vierzigfache Millionär Baron David Leonino aus Mailand geweſen ſei, der kürzlich von ſeiner Frau, einer geborenen Roth⸗ ſchild, geſchieden war und mit einer Schauſpielerin namens Lembo di Cielo reiſte. Die junge Dame hat in dem Augenblick, als der Baron in den Wellen ver⸗ ſchwand, hunderttauſend Lire dem geboten, der ihn retten würde, doch war das Meer ſo ſtürmiſch, daß an eine Rettung nicht zu denken war. Letzte Nachrichten. Die Beſtätigung der Ermordung. Trotz der Bemühungen der Pekinger Geſandtſchaf⸗ ten iſt noch immer nicht ermittelt, welche Perſo⸗ nen dem furchtbaren Fremdengemetzel in der Provinz Schenſi zum Opfer gefallen ſind und welcher Natio⸗ nalität ſie angehören. Während von der einen Seite behauptet wird, die Miſſionarin Beckmann, die mit ihrem Kinde ermordet iſt, ſei eine Deutſche, erklä⸗ ren andere, ſie ſei ſchwediſcher bzw. holländiſcher Na⸗ tionalität. Nur von dem chineſiſchen Poſtbeamten Henne weiß man, daß er deutſcher Staatsangehöri⸗ ger iſt. Er ſoll mit ſeiner Frau und ſeinen Kindern von den Aufſtändiſchen, die ſich hier nicht an die von den revolutionären Führern ausgegebene Parole der Fremdenſchonung halten, in grauſamer Weiſe nieder⸗ gemetzelt worden ſein. Die Geſandtſchaften haben Dienstag eingehende Be⸗ ratungen über die Lage gepflogen und ihren Regierun⸗ gen Bericht erſtattet über die Maßnahmen, die zum Schutze der Europäer ſchleunigſt getroffen werden müſſen. Unter den Europäern im Innern Chinas iſt jetzt, nachdem ſich die Revolutionäre in Hei⸗an⸗fu an den Eu⸗ ropäern vergriffen haben, eine furchtbare Panik ausgebrochen. Von den diplomatiſchen Vertretern der Mächte in Peking ſind neue Warnungsmeldungen nach allen Städten, wo ſich Europäer aufhalten, geſandt worden, nachdem die erſten Warnungen nicht die not⸗ wendige Berückſichtigung gefunden haben. Jetzt erſt verlaſſen die Europäer fluchtartig die be⸗ drohten Ortſchaften im Innern des Landes. Die wichtigſte Entſcheidung wird in der nächſten Zeit in Nanking fallen, gegen das die Rebellen jetzt in einer Stärke von 15000 Mann ziehen. Die kaiſerlichen Truppen marſchieren ihnen etwa in glei⸗ cher Stärke entgegen. Das Kommando führt Admiral Schang. Eine Schlacht bei Hankau. 7000 Rebellen haben die Kaiſerlichen vor Han⸗ kau im Rücken überfallen. Der Generalgouverneur Hang und der Tartarengeneral Tiehliang halten Nan⸗ king gegenüber einer großen Rebellenmacht. Der Reichsausſchuß fordert die ſofortige Abſchaffung des Zopfes und die Einführung des Gregorianiſchen Kalen⸗ ders ab 1. Dezember. Ein kaiſerliches Edikt, das dieſe Reformen verwirklicht, ſteht bevor. N Der heutigen Geſamt⸗Auflage u. Bl. liegt eln Proſpekt des Herrn Dr. med. Schröder, G. m. b H., Berlin 35 bei, welcher geneigter Beachtung empfohlen wird. 1 Lou na. Nute 10 Pfau e el 11 NIN 10 — — — — Sr 2 * D dus l 9 IIILLLLLLLLLLLLLLLLLL N eee eee e f bebrüder Rothschild, Viembeim F bebrüder Rotnschnd, Mefn eim 7 empfehlen zur l ern. 3 a Winter-Saison: ben 0 Herren-Westen fa Fra, s: Me 55 4% 350 35 20 Je i Damen-Beinkleider„. sets a fees, L. Te L 1e . 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November 1911. Jöſt. Zipfer geſucht für die Wirtſchaft zum ſchwarzen Peter. Eröffne anfangs Dezember wieder einen 8 wöchentlichen Zuschneide- und Näh-Kursus für Schneiderinnen, Frauen und Mädchen zur Selbst- Anfertigung der Kleider. Anmeldungen nehme in meiner Wohnung, Haupt- strasse Mr. 25, entgegen. Es ladet ergebenst ein Emma Montigel, Weinheim Akademisch geprüfte Zuschneide- Lehrerin. und ohne Geſang Theater⸗ e Feuerwehr, Radfahrer, Geſaug und Vergnügungs vereine. 6. O. Uhse, Berlin O. 27, Grüner Weg 95 Auswahlſendung. Verzeichniſſe umſonſt u. frei. N Empfehlen 5 von heute an bei unserer Ninds- u. Schweine- Metzgerei A ners Huhfleisch 80 u. Plima Kalbfleisch 90.. III Bertsch Jol. Beckmaal. Näheres bei der * Gegen Huſten und Heiſerteit ſnd Ehrbar's Bürge r- Brauerei e FHbisch. Bonbons S in Weinheim. aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim ein be⸗ Nur ächt zu haben bei: ſtücke, Reden, Pro⸗ loge, Vorträge mit währtes vorzügliches Linderungsmittel. 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W.. 1 Mialerlaae, die fülligen Zirſen⸗ uud Kapital“ FFF uiſen fraß Fabri Niederlage 5 a: 3 116101„ Anzen tees r e bene a a Rückzahlungen zu leiſten. 0 1 El ung. von nachm. 5 Uhr ab Fristen Lederwarenfabriten Nach 30. d. ts. wird Klage erhoben. qed l zu vergeben. Off. unt. Chiffre 80 Es diene den Landwirten zur Kenntnis, daß wir hausgem. W urſt Vetler L. 8, Tanker 2. l. Zahltage ſind: 0 8 4 iſ 1 antes S iahriges Jeden Donnerſtag und Sonntag nachmittag der Herrn Konrad Jakob Haas und lei 0 Pferd von halb 1—3 Ahr mit Ausnahme der Feiertage ba. hier unſere 1 au freier Hand, ſowie[und des dritten Sonntags des Monats. in 7 1 g Johan Wiegand 2. e Gerate Auträge auf Prolongation ſind unter 1 Rübenagentur übertragen Don Saus tag nor Wichael Gauen 8. Angabe der gürgen ver dem 30. bs. Mts. 0 haben und daß derſelbe Anfang Dezember mit dem f Ban Auuteg Aerzen nee während der 3 ahlſtunden zu ſtelien. 4 1 a 7 1 Accordgeſchäft beginnen wird. hauggem Wurſt Der 2. Stock Der Vorſtand. 3 9* ber Zuckerfabrik Frankenthal. h r e Fiuſiger Galcgenpeif 5 und Fleiſch e ee ee, Günſliger Gelegenheits⸗ gan 7 CCC„ 4 21 ae. in Kinder- Schuhen! 1 2 5 j 1— Nich. Hoock 1 9 a 1 1 0 100 Jeden 4 reitag Wegen Umban orntling Halti dur Nosenpartenstrasst 32.] Durch günſtigen Einkauf bin ich in der Lage, 1a 9 8 e eee ee Keinen Laden! einen größeren Poſten Kinderſchuhe ſo lange und Samſtag vater u. S e Samstag Morgen ab 2 22 5 Vorrat reicht Gr. 27-35 4⁊ 6 weit unter 1 Abend von 7 Uhr ab eufter und Läden, haus om 5 Möbel— Preis abgeben zu können. 0 ſeitogebatenn The“ be 1 25 Wurst ee, ee, Julius Weidner 0 Ische. Wee, Semm-Fune 5 Wer 8 Wörtge oh. 515 2. Bäckermeister zu 70 Pig. e eee 05 Kath. Kirchen-Chor. 8 . ferthal. prima Onalitt 2M. Morgen Freitag abend. e 33 5 5505 Gg. Kempf 8. 1. Kleiderschrank 1 9 2 2 Guterhaltenes 8 g Uhr 1 Eiuleg⸗Schweine Be tt Metzger, Nathausſtraße. Nas, 2 1. Ibu. 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