105 a 46. Viernheimer Biernheimer Nachrichten Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Feitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. lzeiger Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [Gegründet 1384 Ar. 154. 4 Heute 3 Blätter(12 Seiten). Samstag, den 25. November 1911. — 27. Jahrgang. Wahlleſten. Jeder Reichstagsabgeordnete koſtet 25 000 Mk. p Der Wahlkampf hat, trotzdem uns noch 1¾ Mo⸗ nat von dem„Gerichtstage“ am 12. Januar trennen, ſchon mit großer Heftigkeit begonnen. Die liberalen Parteien haben bereits ihre Wahlaufrufe veröffentlicht, und der Vertretertag der nationalliberalen Partei, der am Sonntag in Berlin ſtattfand, beſchäftigte ſich aus⸗ ſchließlich mit den bevorſtehenden Reichstagswahlen. Es dürfte nicht unintereſſant ſein, ſich einmal damit zu be⸗ ſchäftigen, welche Koſten dem Volke durch die Wahlen erwachſen. Das ſtolze Reichstagsgebäude am Königs⸗ platz, das für 23,4 Millionen Mark in den Jahren 188494 nach den Plänen Paul Wallots im Stile italieniſcher Hochrenaiſſanee erbaut worden iſt, beher⸗ bergt, wenn der Reichstag einmal vollzählig verſam⸗ melt iſt, was aber ſelten vorkommt, 389 Volksver⸗ treter. Ehe aber die Reichstagskandidaten nach Berlin ziehen können, werden ſie ſiebenmal geſiebt. Es gibt nur ganz wenige Wahlkreiſe, in denen eine Partei ihres Erfolges ſo unbedingt ſicher iſt, daß die anderen Parteien von vornherein darauf verzichten, einen Ge⸗ genkandidaten aufzuſtellen. In den meiſten Wahlkreiſen kämpfen, drei, vier und mehr Kandidaten um die Ehre,„M. d. R.“ zu werden. Es werden daher ganz erheblich mehr Kandidaten aufgeſtellt, als Reichstagsab⸗ geordnete gebraucht werden können. Man ſchätzt die Zahl auf tauſend, aber auch dieſe dürfte noch viel zu niedrig gegriffen ſein. Vor allen Dingen die So⸗ zialdemokraten, die, nach Bebels Wahlparole, in allererſter Linie die Stimmen zu zählen, auch in den ausſichtsloſeſten Wahlkreiſen Kandidaten aufzu⸗ ſtellen, ſtellen einen erheblichen Prozentſatz zu dieſer Kandidatenzahl. Die Koſten der geſamten Reichstags⸗ wahl laſſen ſich ſelbſtverſtändlich, wie auch die Zahl der Kandidaten nur ſchätzungsweiſe angeben. Die So⸗ zialdemokraten dürften zweifellos die höchſten Wahl⸗ unkoſten haben, da ſie nicht nur aus dem ſchon oben erwähnten Grunde die meiſten Kandidaten aufſtellen, ſondern auch wohl unbeſtritten die meiſten Aufwen⸗ dungen für die Agitation machen. So ſollen die So⸗ zialdemokraten bei der vorigen Reichstagswahl im Jahre 1907 3,5 Millionen Mark aufgewendet haben. Der Hanſabund ſoll nach einer Schätzung, die allerdings nicht unwiderſprochen geblieben iſt, einen Wahlfond von 1,5 bis 2 Millionen zur Verfügung haben. Ein Parlamentarier, der mit den Koſten vertraut ſein will, rechnet in einer Zuſchrift an das„Wiesbade⸗ ner Tageblatt“ die geſamten Koſten für einen Wahl⸗ kampf auf 10 Millionen Mark aus. Wenn man bedenkt, daß die Sozialdemokratie allein davon über ein Drittel der Koſten trägt, ſo läßt ſich leicht berechnen, daß den Sozialdemokraten jeder einzelne Reichstagsabge⸗ ordnete am teuerſten zu ſtehen kommt. Auch wir ſind der Anſicht, daß die Summe von 10 Millionen Mark nicht als zu hoch, höchſtens noch als zu niedrig ange⸗ ſehen werden darf. Verteilt man die Koſten auf die einzelnen Kandidaten, ſo koſtet jeder Reichstags⸗ kandidat, ob er nun gewählt wird oder nicht, rund 10000 Mark. Man kann ſchon daraus erſehen, welch wertvolles Subjekt ein ſolcher Kandidat, auch wenn er nicht die Ehre hat, in den ſtolzen Wallotbau einzu⸗ ziehen, darſtellt. Ein Reichstagsabgeordneter, auf den ſelbſtverſtändlich die Koſten der durchgefallenen Kandidaten verrechnet werden müſſen, koſtet dem Volk durchſchnittlich 25000 Mark. Da aber, wie ſchon er⸗ wähnt, die Wahlunkoſten der einzelnen Parteien nicht gleich ſind— das ergibt ſich ja ſchon aus den Macht⸗ verhältniſſen der Parteien in den einzelnen Wahl⸗ kreiſen—, ſo kommt auch den einzelnen Parteien der Abgeordnete verſchieden teurer zu ſtehen. Nach der ſchon oben erwähnten Berechnung ſoll ein Reichs⸗ tagsabgeordneter den Sozialdemokraten 80 000 Mark koſten, während die Unkoſten bei einem kon⸗ ſervativen oder bei einem Centrumsabgeord⸗ neten durchſchnittlich auf 7⸗ bis 10 000 Mark veran⸗ ſchlagt werden. Die geſährdeten Wahlkreiſe koſten den Parteien am meiſten Geld. Die umſtrittenſten Wahl⸗ kreiſe dürften jedenfalls die Rieſenwahlkreiſe des rhei⸗ niſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietes und der der rhei⸗ niſchen Metropole Köln ſein. Die 10 Millionen Wahlunkoſten bedeuten im Grunde nichts anderes als eine ſelbſtauferleate, aber dafür nicht weniger ungerecht verteilte Wahlrecht ſteuer. Aber für ſein Mitbeſtimmungsrecht trägt das Volt dieſe Steuer gern. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 23. Nov. + Für den Wahlkreis Worms- Heppenheim⸗ Wimpfen, zu dem auch Viernheim gehört, wurde geſtern in einer allgemeinen Vertrauensmännerſitzung Herr Reichs- und Landtagsabgeordneterllebel als Zentrumskandidat aufge⸗ ſtellt. Das allgemeine lebhafte Bravo der ſtaatlichen Anzahl Vertrauensmänner bewies, daß die Zentrumsleute die Ver⸗ dienſte des allverehrten Herrn Abgeordncten zu ſchätzen wiſſen und gewillt ſind, durch eifrige Werbearbeit für unſeren Kan- didaten die richtige Antwort zu geben auf die liberal ⸗ſozial⸗ demokratiſchen Verdächtigungsver ſuche. Wir begrüßen dieſe Kandidatur aufs herzlichſte und bemerken zugleich, daß unſer Kandidat am 1. Januar Nachmittags in unſerem Orte eine allgemeine Waͤhlerverſammlung abhalten wird. Ein an⸗ derer paſſender Tag war bei den vielſeitigen Intereſſen für dieſe Verſammlung nicht zu gewinnen. Wir hoffen, daß un- ſere Viernheimer Zentrumsleute auch an dieſem Tage und bei dieſer Wahl ihre Schuldigkeit tun werden. Deshalb auf zum Kampf für Wahrheit und Recht! „Die Tiroler Alpenſänger, Kuuſtjodler ⸗ und Tänzer⸗Geſellſchaft„Andreas Hofer“ aus Tirol veran⸗ ſtaltet morgen Sonntag im Saale des Gaſthauſes zum deutſchen Kaiſer“ 2 Konzerte. Das Enſemble gaſtterte in letzter Zeit im Mannheimer Roſengarten mit rieſigem Erfolge. Wer Zelt und Muße findet, ſollte nicht verſaͤumen, einem der Konzerte beizuwohnen. Der wohltuende Geſang, die hüb⸗ ſchen Tänze und die hohe Begabung der Mitſplelenden ver⸗ ſprechen jedem Beſucher einige genuß reiche Stunden.(Siehe Inſerat in heutiger Nummer).(Getränke nach Belieben.) Aus Stadt und Land. * Bauunglück bei Detmold. Auf dem Gute Wi⸗ ſtinghauſen bei Detmold ereignete ſich Dienstag nachmittag ein ſchweres Bauunglück. Ein für die Zementfabrikation beſtimmter Neubau ſtürzte ein und begrub die zahlreiche Bauarbeiterſchaft unter ſeinen Trümmern. Bisher hat man einen Toten und zehn Schwerverletzte geborgen. * Unterſchlagungen eines Berliner Bankiers. Nach Unterſchlagung von etwa 120000 Mark iſt vor einigen Tagen der 34 Jahre alte Bankier Emil Siegel aus Berlin flüchtig geworden. Siegel war Direktor der Allgemeinen deutſchen Kommiſſionsbank Akt.⸗Geſ., die ihr Bureau in der Wilhelmſtraße 37 hat, hat aber auch unter anderen Firmennamen die ver⸗ ſchiedenartigſten Geſchäfte gemacht. Von den Geſchä⸗ digten, iſt bei der Staatsanwaltſchaft gegen den flüch⸗ tigen Bankier Anzeige erſtattet worden, angeblich hält ſich Siegel zurzeit in England auf. ** Geheimrat Schoeller 7. Der Senior der Ge⸗ ſchäftsinhaber der Diskonto⸗Geſellſcggaft, Ge⸗ os Alexander Schoeller, iſt in Berlin ge⸗ torben. ** Die neuen Spuren in der Konitzer Geſchichte werden von den Behörden mit ſtarken Zweifeln auf⸗ genommen. Feſt ſteht nur, daß der Bäckermeiſter Bräunlich in Laurahütte in der Trunkenheit ſeiner Frau etwas vorgefaſelt hat, das die Frau ſpäter, als ſie mit ihrem Mann in Scheidung lag, weitererzählte. * Frau Toſelli wieder geſchieden. Der Gerichtshof in Florenz verfügte im Eheſcheidungstermin am Don⸗ nerstag die ſofortige Trennung des Ehepaars Toſelli. Der Gerichtshof hat den Gatten zu kei en Geldſtrafe verurteilt und weiterhin das Kind nicht der Gattin, ſondern den Eltern Toſellis zu⸗ 2 D geſprochen. Toſelli war ſehr erfreut über den Ur⸗ teilsſpruch, Frau Toſelli dagegen konnte ihre Er regung nicht verbergen. Sie wird wohl wieder den Titel einer Gräfin Montignoſo annehmen. ** Schon wieder eine Schülertragödie. Der Schüler Max Heinrich, der die Oberſekunda des Königlichen Realgymnaſiums in Berlin beſuchte, erſchoß ſich Diens⸗ tag in der Nähe von Sadowa. Mißliche Familienver⸗ hältniſſe und mangelnder Erfolg in der Schule haben dem jungen Menſchen die Mordwaffe in die Hand gedrückt. * Eine fürchterliche Rattenplage. von einer fürchterlichen Plage heimgeſucht worden. Millionen von Ratten haben gewiſſe Stadt⸗ teile überfallen, freſſen in Läden, Bäckereien und Speiſekammern der Privathäuſer alles leer und ſind Tag und Nacht ein Schrecken der Menſchen. Niemand Cardiff iſt geht mehr zu Bett, ohne die Decke über den Kopf zu ziehen, denn die frechen Tiere ſpazieren ohne Scheu über die Schlafenden hinweg. Der Stadtrat wird Mittel zu einem Feldzug gegen die Ratten bewilligen. Scherz und Ernſt. — Napoleon war ſtets eiferſüchtig au die Unab⸗ hängigkeit des Reichtums. Einſt war die Gattin eines . reichen Pariſer Kaufmanns auf einem glänzen⸗ en Hoſballe gegenwärtig. Der Kaiſer ging raſch auf ſie zu, und ſagte ihr ziemlich ſtreng:„Sie ſind Madame Cardon?“—„Ja Sire!“—„Sie ſind ſehr reich, Madame?“—„Ja Sire, ich habe zehn Kinder.“ Napoleon empfand die ganze Schärfe dieſer Antwort, und entfernte ſich ſchnell von ihr. tt Ein ſchlauer Trick. Ein Pariſer Juwelier hat einen Hochſtapler, der ihn mit einem ganz neuen Trick um ſein Geld brachte, verklagt. Ein ſehr vornehmer Amerikaner trat nämlich vor einem Vierteljahr in das Geſchäft des Juweliers und verlangte eine roſa Perle, die bekanntlich ſehr ſelten iſt. Es wurde ihm eine gezeigt, für die er 70 000 Franken bezahlte. Einige Tage vergingen, und der Juwelier bekam aus der Schweiz einen Brief von ſeinem Kunden, der ihn bat, ihm eine zweite ähnliche Perle zu ermitteln. Der Juwelier ſchrieb ihm, daß dieſe aber ſehr teuer werden würde.„Einerlei,“ war die Antwort,„um jeden Preis beſorgen.“ Nach einer mühevollen Suche gelang es dem Juwelier eine vollſtändig ähnliche Perle zu kaufen, die er ſeinem nach Amerika ver⸗ zogenen Kunden für 120 000 Franken anbot. Die Antwort blieb aber aus. Der Amerikaner hatte ihm nämlich dieſelbe Perle durch einen Dritten zum Preiſe von 105 000 Franken, alſo mit einem Gewinn von 35 000 Franken, verkauft. Die Sieben und das Menſchenleben. Sage einer nur: Die Sieben ſei eine gleichgültige Zahl! Mit der Sieben ſteigen und fallen wir. Im ſiebenten Jahre ſehen wir die zweiten Zähne kommen. Mit zweimal ſieben(im vierzehnten) iſt die Mann⸗ barkeit erſchienen. Mit dreimal ſieben(21 Jah⸗ ren) iſt die volle Körpergröße, und mit viermal ſieben(28 Jahren) die volle Körperkraft vorhan⸗ den. Wenn fünfmal ſieben(35 Jahre) verfloſſen ſind, iſt Geiſt und Körper in voller Reife. Doch ach! mit ſechsmal ſieben(42 Jahren) beginnt die Un⸗ vollkommenheit ſich hier und da zu melden, mit der böſen ſiebenmal ſieben(49 Jahre) tritt ſie im vollen Maße ein. Achtmal ſieben iſt 56 und da ſagt doch wohl jeder, er fühle, daß er älter ſei. Kommi es bis zum neunmal ſiebenten Jahre, dann gibt er es gewiß vollends zu. Bei der nächſten Sieben wer⸗ den Wenige etwas Anderes zu erinnern haben, als das ſie der Schatten von der dirtten und vierten ſeien. Ehrlich geteilt. Ein italieniſcher Edelmann wollte ſein Hochzeitsfeſt feiern, alles war günſtig bis auf das Meer. welches ſo aufgeregt geweſen war, daß keine Fiſche hatten herbeigeſchafft werden können. Am Morgen des Feſtes kam aber ein armer Fiſcher und brachte einen großen Fiſch. Alles geriet in große Freude, und der Fiſcher wurde mit ſeinem Fiſche in den Saal geführt, wo ihn der Edelmann in Gegen⸗ wart der Gäſte fragte, was er für ſeinen Fiſch verlange! „Hundert Hiebe auf den bloßen Rücken,“ antwortete der Fiſcher. Der Edelmann und ſeine Gäſte erſtaunen nicht wenig, als ſie dieſe Forderung des Fiſchers vernahmen. Doch da dieſer bei ſeiner Forderung blieb, ſo ſtimmte der Wirt endlich ein und befahl, ihm die geforderten hundert Hiebe zu geben.— Nachdem der Fiſcher fünfzig Hiebe erhalten hatte, rief er!„Halt, ich habe einen Handelsgeſellſchafter. der nun auch die Hälfte haben muß.“„Wie?“, fragte der Edelmann,„gibt es zwei ſolche närriſche Männer in der Welt? Nenne ihn, ich will ihn ſogleich holen laſſen.“„Er iſt nicht weit,“ entgegnete der Fiſcher, „es iſt der Pförtner am Tore, der mich nicht eher einlaſſen wollte, als bis ich ihm die Hälfte von dem, was ich für den Fiſch erhalten haben würde, verſprochen hatte.“ Der Edelmann ge⸗ bot, dieſen ſogleich hereinzubringen, und ließ ihm nach ſtrenger Gerechtigkeit die übrigen fünfzig Hiebe auf zählen. Nach Beendigung dieſer ſonderbaren Zere⸗ monie wurde der Pförtner entlaſſen, der Fiſcher aber reichlich beſchenkt.— Fürchterliche Drohungen. Ein engliſcher Edel⸗ mann machte eine Reiſe mit ſeinem Bedienten. Auf einer Tour dieſer Reiſe mußte man des Nachts eine Brücke paſſieren, die ſehr baufällig war. Der Eng⸗ länder, der dies wußte, befahl ſeinen Bedienten, ihn, falls er in der Nacht eingeſchlafen ſein ſollte, an dieſer gefährlichen Stelle zu wecken. Als der Wagen an der Brücke angelangt war, lag der Engländer im tiefſten Schlaf, der Bediente trug alſo Bedenken, ihn zu wecken, und man fuhr auch glücklich über die baufällige Brücke. Einige Zeit darauf erwachte der Eingeſchlafene und fragte den Bedienten:„Johann, ſind wir ſchon uber die gefährliche Brücke?“—„Ja, gnädiger Herr!“— Aber warum haſt du mich nicht geweckt, wie ich's dir befohlen hatte?“—„Ich wollte Sie nicht ſtören.“— Auf Ehre! wär' ich mit dem Wagen ins Waſſer ge⸗ ſtürzt und ertrunken, ſo hätte ich dir auf der Stelle eine Kugel durch den Kopf gejagt.“ —„Gott ſtraf mich! Hätten Sie das getan, o wär' ich den Augenblick aus Ihren Dien⸗ ſten gegangen.“ Geſchäftliches. Auf der Internationalen Hygiene⸗Ausſtellung, Dresden, erhlelt die Firma Henkel u. Co., Düſſeldorf, Fabrikanten des ſelbſttätigen Waſchmittels Perſil die Goldene Medaille. Dieſe Auszeichnung iſt umſo bemerkenswerter, als damit Perftl nicht nur als ſelbſttätiges Waſchmittel ausgezeichnet wurde, ſondern auch ſeine außerordentlich desinfizierende Wirkung beſondere Anerkennung gefunden hat, was in volkswirtſchaft⸗ licher Hinſicht von nicht zu unterſchätzender Bedeutung iſt. * Eine Verſchönerung hat die mittlere Breite- ſtraße beim alten Rathauſe erhalten: Die alte Wollwaren⸗ firma J. Daut, Mannheim, Breiteſtraße F 1, 4, hat ihr ſeit 1870 in dieſem Hauſe beſtehendes Ladengeſchäft mit einem neuen Gewand ausgeſtattet. Statt der ſeitherigen etwas altmodiſch gewordenen kleinen Schaufenſter, wurde ein großes modernes Schaufenſter geſchoffen; der Ladeneingang wurde nach der Seite des alten Rathauſes verlegt. Die ganze Umrahmung der Ladenfaſſade bildet ein großes als Trans- parent gearbeitetes Firmenſchild, welches auf ſchwarzem Glas in weißer, deutlicher Schrift den Namen der Fa. und die darin dargebotenen Artikel kennzeichnet; die beiden ſeitlichen Trans⸗ parentſchllder, welche an die Daut'ſche Spezialität„Strümpfe“ erinnern, bilden einen originellen Abſchluß; beſonders wirkt das Ganze in den Abendſtunden bei Beleuchtung. Aber auch im Innern des Ladens iſt der Geſamteindruck ein ebenſo ſchöner und gediegener; wer— als Altmannheimer beſonders — ſich des ehemaligen engen und düſteren Ladenlokals er⸗ innert, wird freudig betrachten, was Menſchenhand mit Fleiß und Sinn für alles Praktiſche aus einem alten Lokale gemacht hat. Der ſeither dunkle Laden iſt in einen freundlichen, hellen und dabei trotzdem behaglichen Verkaufsraum umge⸗ wandelt; wo früher Mauern ſtanden, iſt Verglaſung— wo Möbel und Lagerkaſten ſtehen, trägt ein vorzüalich ausgeführ⸗ ter Ahornanſtrich ſehr viel zur Helligkeit und zu freundlichem Ausſehen bei; auch die Farbenwahl des Fußbodens(reſeda⸗ farbiges Linoleum) darf als eine gute bezeichnet werden, alles wirkt harmoniſch, gediegen und hell. Der Beſucher fühlt ſich jetzt in einen, auch den modernſten Anſprüchen genügenden Verkaufsraum verſetzt, wo Helligkeit, Ueberſichtlichkeit und Gediegenhelt zu Hauſe ſind. Die einzelnen Artikel⸗Abteilungen ſind praktiſch verteilt. Das Ganze zeugt von großer Ueber- ſichtlichkeit, gutem Ordnungsſinn und vieler Bequemlichkeit, die dem kaufenden Publikum entgegengebracht wird. Der Hausumbau lag in der bewährten Hand des Herrn Bau- meiſters Jean B. Brück, nach deſſen Plänen und unter deſſen Leitung ſaͤmtliche Bauarbeiten ausgeführt wurden. Woͤnſchen wir dem alten Wollwarenhauſe J. Daut auch in ſeiner neuen Geſtaltung Fortſchritte und weiteres gutes Gedeihen. Gottesdienſt- Ordnung der enangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 26. November Totenſonntag. Vormittags 10 Uhr: Gottes dienſt. Theater- Anzeiger. Spielplan des Großß. Hof. und National- Fheaters in Maunheim. Sonntag, 26. Nov.„Triſtan und Iſolde.“ Hohe Preiſe. Anfang 5 Uhr. Donnerstag, 30. Nov.„Der Raub der Sabinerinnen.“ Mittlere Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Sonntag, 3. Dez.„Lohengrin.“ Hohe Preiſe. Anf. 6 Uhr. Neues Theater. e Nov.„Der Pfarrer von Kirchfeld.“ Anfang r. esel Achtung! Achtungl Zwecks Gründung eines Rekruten-Vereins S[ laer Rekruten werden Interessenten eines solchen auf morgen Sonntag nachm. 8 Unr in das Gasthaus„Zur frischen Ouelle“ herzl. wie hofl. eingeladen. Da sich voraussichtlich ein solcher Verein mit Vorträgen, Coupletts etc. für das schöne Ziel— das spätere Soldatenwesen befassen wird, hoffen Unter- zeichnete auf rege Anteilnahme. Auf fakruten zur„ffischon Ouelle!. DER PRO V. vogST AND. eee N 75 in grösster eſdτν] Allseitig bewundert werden meine chik moderne Ulster, Paletots und Anzüge billigen Preisen en u 20. 25. 28. 30. 34. 36. 38. 40. 45. 48. 50.„. Täglich Eingang von Neuheiten in deutschen und englischen Stoffen elegante Maßanfertigung Mn derglol vormals M. Trautmann leltest renommiertes, solides Spezialgeschäft für = flerren⸗ u. Knaben⸗Bekleioung fepfig u. nach Man. N, 5 Breites. Mannheim greitest.., 5 f Auswahl, zu wirklich àusserst 775 1 .. mA Weihnachts- 9 flusſtellung! Glas-, Porzellan- u. Buxus- 5 Waren. 1 Große Huswanl! Billige Preise! 5 bouis Franz Mannheim 0 2, 2 9 Paradeplatz. f 6 — ö 5 Bekanntmachung. 9 Nächſten Dienſtag, den 29. November, nachm. 2 Uhr 7 wird in der Behauſung Molkeſtraße und um 2½ Uhr auf dem Rathauſe hier die vom Gemeinde- 6 27 ein Einleg- Schwein! 0 pfandmeiſter in Beſchlag genommenen Pfänder verſteigert. 5 Mittwoch, den 29. November, vorm. 10 Ahr N werden auf dem Rathauſe dahier: 1 1. das Fahren von 900 Ztr. Wieſenduͤnger 6 a. von der Bahn zur Lagerſtelle 0 b. von der Lagerſtelle in die Wleſen und 0 2. das Fallen von Holz im Gemeindewald losweiſe an die + Wenigſtnehmenden verſteigert. Betr.: Erlöſchen der Maul- und Klauenſeuche in Viernheim 5 Nach telephoniſcher Verfugung Großh. Kreisamts Heppen- 8 5 8 23. d. Mts. I die für unſere Gemeinde erlaſſe⸗ 7 eſtimmungen eines Beobachtungsgebiet au b Viernheim als freies Gebiet erllärt.. ee e Wir mahnen unſere Ortseinwohner erneut zur größten 0 Vorſtcht. 4 0 e von uns am 2 Oktober d. Js. verſteigerte Wald⸗ ſtren muß bis langſteus 30. Nobember 1911 abge⸗ 7 fahren ſein. 1 Im Falle der Zuwiderhandlung werb Verſteigerungsbedingungen handeln. n e 2 Vienheim, den 24. November 1911. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. 05 Kühlwe in. 6 0 Die Formen Der Sitz Die Bequemlichkeit Die Dauerhaftigkeit sind nur einige Vorzüge, welche unser Schuh- Werk auszeichnet. 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