N eil. nittags um 564 Mitgliet ſzeiger Viernheimer Volksblatt Viernheimer Viernheimer Zeitung Viernheimer Nachrichten 0 11 gegeben. tet 10. — ung L —— —— u Gaſthan lung b — J I Ir fide b II 1 wal 1 1 Miglleder, nd. — 11 5 En 1 4 ehen. b Bezugspreis: 30 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. [Ternſprech Nr. 20 (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Piernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. [Gegründet 1884 Ar. 141. Samstag, den 9. Dezember 1911. 27. Jahrgang. g — Ein kräftiger Reichstagsſchluß. Der letzte Tag im vergoldeten Wallotbau. p Die Abſchiedsglocken ſind dem„ſterbenden Reichs tag“ faſt in jeder Sitzung geläutet worden. Jedweder Redner, der von Links erſchien, er trug einen vergifte⸗ ten Pfeil des Hohnes und Spottes im Gewande und ſandte ihn auf die„ſterbende“ Volksvertretung. Die Preſſe, vom„Vorwärts“ und„Tageblatt“ bis zur„Täg lichen Rundſchau“, ſie aſſiſtierte und baute einen„Berg von Scherben“ auf, den der jetzt entlaſſene Reichstag an⸗ geblich hinter ſich zurücklaſſe. Der bekannte Haß über das Grab hinaus, mit dem die Unduldſamkeit des Liberalismus und Sozialismus alles verfolgt, was nicht bedingungslos ſich ihnen verſchreibt. Ift der Reichstag wirklich ſo geſtorben als ohn⸗ mächtiger Greis, unfähig, die ihm geſtellten Aufgaben zu erfüllen? Nein, und abermals nein! Das Gebilde, das den Urnen von 1907 entſtieg, iſt geſtorben, wie ein Held.„In den Sielen“, mitten in der Arbeit, endete dieſer Reichstag. Sterbend noch ſchaffte dieſer Reichstag Werte, die ihm ein dauerndes, wohlwollendes Andenken im Volke ſichern. Selten hatein Reichs⸗ tag ſo ſegenbringend für die Nation gear⸗ beitet wie dieſer, der von 1907 bis 1911 lebte Nachdem das unglückliche Experiment der Errichtung eines„Blockes“ mit kataſtrophalen Wirkungen zuſam⸗ mengebrochen war und den ſich genial dünkenden Kon⸗ ſtrukteur des unnatürlichen Gebildes, den Fürſten Bü⸗ low, unter ſeinen Trümmern begraben hatte, entſtand ein arbeitswilliger und arbeitsfähiger Reichstag, der die größten Belaſtungsproben aushalten konnte. Wir nennen nur die drei Markſteine: Reichsfinanzre⸗ form, Reichsverſicherungsordnung und An⸗ geſtelltengeſetz. Dieſe drei Geſetze geben dem Reichstage das Gepräge eines nationalen und ſo⸗ zialen Reichstages. Mögen die Gegner ſchmähen, ſchmälern und verkleinern, mögen ſie die Arbeiten des Reichstages läſtern und verleumden: die Zukunft wird uns Recht geben, daß ſelten ein Reichstag für die Ge⸗ ſamtheit der Nation ſo viel Erſprießliches geleiſtet hat als dieſer, dem die Gegner die„Herrſchaft des ſchwarz⸗ blauen Blocks“ angedichtet haben. Noch am letzten Tage ſeines Beſtehens leiſtete der Reichstag eine ungeheure Arbeit. Um 10 Uhr begann die Sitzung, und nacheinander, in ernſter, würdiger und ſachlicher Beratung wurden das Hausarbeitsgeſetz, das Kleinaktiengeſetz, das Kolonialbahngeſetz, das Arbeits⸗ zettelgeſetz, das Privatbeamtengeſetz unter Dach und Fach gebracht. Schon kurz nach 12 Uhr war man mit alledem fertig, und die Sitzung wurde für eine halbe Stunde vertagt, um mit friſchen Kräften die De⸗ batte über das Marokko⸗Akommen aufzu⸗ nehmen. Die Marokko⸗Debatte gab der letzten Sitzung noch das Gepräge eines aroßen Tages. Die Tribünen waren uverfuut, oer dreichsranzier mit allen ſeinen„mach⸗ geordneten Stellen“ ſaß am Regierungstiſche. Im Hauſe herrſchte begreifliche Erregung, war doch bekannt, daß der Reichstag heute weniger über Marokko, als über unſere Stellung zu England ſprechen würde. Der Centrumsführer, Freiherr v. Hertzog, wohl der beſte Beurteiler unſerer auswärtigen Politik, leitete die Verhandlungen durch Bekanntgabe des Kommiſſions⸗ berichtes ein. Dann ſprach der Reichskanzler. Ohne jede Erregung, nur hin und wieder den einen oder anderen Satz kaum merklich ſchärfer hervorhebend, machte er ſeine Ausführungen. Aber was er ſagte, war feſt und beſtimmt. Unſer Verhältnis zu England war, wie vorauszuſehen, der Hauptgegenſtand ſeiner Aus⸗ führungen. England hatte keinen Grund zur Beun⸗ ruhigung, da ihm unſere Pläne bekannt waren, und wir ſtets bereit waren, Auskunft zu geben. Aber trotz⸗ dem, die Situation war geſpannt, und der Weltkrieg dräute in den Lüften. Und in Zukunft? Hier ſetzte der Reichskanzler mit einer ſchärferen Betonung ein, und jedes Wort, was er ſprach, wog ſchwer. Wir wollen Frieden, aber nicht um den Preis des in die Ecke ge⸗ ſtellten Mauerblümchens. Dann ein Aufruf an das deutſche Volk, und der Reichskanzler konnte diesmal unter allſeitigem lebhaftem Beifall abtreten. Nach dem Reichskanzler kamen die Parteiführer zu Wort. Ihre Kritik war milder, und energiſcher die Betonung des deutſchen Willens zur Weltmachtſtellung. Durch alle Reden— mit Ausnahme der Bebels— klang ein natio⸗ naler Ton, die Bereitwilligkeit, dem Vaterlande alle Opfer zu bringen. Nach Schluß der Marokkodebatte ergriff der Reichs⸗ kanzler die rote Mappe und verlas den allerhöchſten Befehl zur Auflöſung des Reichstages. Ein Kaiſer⸗ hoch, ein kurzes Händeſchütteln, und die Volksver⸗ tretung hat aufgehört zu exiſtieren; die Reichsboten machen den Scheuerfrauen Platz Wir aber rufen dieſer Mehrheit, die ſo tat⸗ kräftig für das Wohl des deutſchen Volkes arbeitete, hoffnungsvoll zu: Auf Wiederſehen! Aus Stadt und Land. Im Streit erſchoſſen. Bei einem in Ilſenau im Kreiſe Samter(Poſen) zwiſchen dem Gärtner Golen⸗ beck und dem Schmied Muſial, die beide dasſelbe Haus bewohnten, ausgebrochenen Streite ergriff Golenbeck ein Gewehr und ſchoß ſeinen Gegner nieder, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Golenbeck, der in Notwehr gehandelt haben will, wurde verhaftet. ** Ein fürchterliches Verbrechen aus Rache. Am Samstag abend brach ein Schlafzimmerbrand in der Wohnung der Witwe des Amtsrichters Haman in der Fiſchergaſſe in Breslau aus. Die elfjährige erkrankte Tochter Erika Haman wurde mit Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. (Nachdruck verboten.) Mit wildklopfenden Pulſen war er dahingeraſt, ſeines ſteilen Weges nicht achtend. Wenn es ihm jetzt beſchieden wäre, zu ihr ſprechen zu dürfen! Wenn er jetzt endlich, end⸗ lich ihre Verzeihung erlangte. Noch vor ſeiner Hochzeit waren die Geſchwiſter abgereiſt und hatten eine Reiſe um die Welt angetreten. Gleich nach Marthas Ankunft hatte er ſich einmal bei Hela melden laſſen— er wußte, Rüdiger war nicht da⸗ heim— ſie batte ihn nicht angenommen. Nun aber war ſie wieder nach Rehberg zurückgekehrt, nach zwei Jahren würde es ihm endlich gelingen, ihr zu ſagen, zu erklären— nach zwei endloſen Jahren wollte er den Vorwurf der Feigheit, der Lüge von ſich abwälzen, ſich von dem Makel des gebrochenen Wortes reinigen. Wie er gelebt hatte ſeitdem mit dem Alp auf der Bruſt, heute wußte er es nicht mehr. Aber gelebt hatte er. Hatte ſogar gelacht, gegeſſen und getrunken, Karten geſpielt wie all die übrigen Männer auch. War Vater eines Kindes geworden, hatte geziemend deſſen Taufe gefeiert und würde auch diejenige eines zweiten Nachkommen feiern.— Gott! Gott! Und in ſeiner Seele Grund war all die Zeit Raſerei, Aufbäumung und Gier nach Untergang, nach Vernichtung geweſen! Wie hatte nur all das Nebenſächliche, Gleichgültige ſein können Wie hatte er nur vermocht, ein nichtsſagender Kleinbürger zu ſein mit den andern— ein Herdentier, das aß und ſchlief, in ewigem Gleichtritt dahinlebte und ſich genug ſein ließ an dem Kleinkram des Lebens. Doktor Herbach ballte plötzlich die Fauſt. Seine Geſtalt reckte ſich hoch. Um ſeine Zukunft, ſein Leben war er betrogen worden, nun aber wollte er wenigſtens die Achtung der einen— einen 15 wieder erkämpfen, ohne die er plötzlich nicht mehr leben zu können meinte. „Hela,“ wollte er ſprechen, wenn ſie an ihm vorüberſchritt.— „Hela, vergib mir, um meiner Leiden willen. Sieh, ich war nicht ſo wortbrüchig, nicht ſo feige, als Du denkſt. Aber ich war ein Geſchöpf ohne Wille, eine Fliege, die im Spinnennetz zappelt, eingegarnt und gefangen wird.“ Wenn er auf der Brücke blieb, mußte ſie an ihm vorüber⸗ kommen, konnte nicht ausweichen. Da war ſie plötzlich ganz nahe bei ihm. Er ſah ihre feine Geſtalt mit den ſchwebenden, ſchnellen Bewegungen, ihr holdes, geliebtes Antlitz. Aber er ſah noch mehr! Daß ſie viel ſchlanker und blaſſer geworden, daß um ihren ſchönen Mund ein herber, hochmütiger Zug ſpielte, den er ſonft nie gewahrt hatte. Er hörte deutlich das leiſe Rauſchen ihres ſeidenen Unter⸗ kleides, den Klang ihrer Schritte.— „Hela,“ wollte er aufſchreien. Aber irgend etwas würgte ihm die Kehle zu, irgend etwas lähmte ſeine Zunge, Kein Laut drang von ſeinen Lippen. Fremd und kalt ſchritt das wonnige Weib, welches er in Liebe glühend im Arm gehalten hatte, dicht an ihm vorüber. Ihr Kleid ſtreifte ſeine Füße. Aber kein Blick, kein Zucken ihrer Züge ſagte: Ich habe dich einſt gekannt! Du biſt damals in mein Leben getreten, wie ein heller ſchöner Stern. Es gab keinen Doktor Herbach mehr für Hela von Berkenſtein. Er war nicht mehr vorhanden für ſie. Er mußte zurücktreten vor ihr in die Waſſerlache, die auf der Brücke glänzte, damit ſie trockenen Fußes vorüber konnte. Er fand nicht den Mut, ſie anzureden. Eine finſtere Falte auf ihrer Stirn, ein zorniges Blitzen ihrer Augen würde ihn zum Sprechen gebracht haben. Dieſes kalte, ſtolze Dahin⸗ wandeln jedoch, das hochmütige Lächeln ihres Mundes, der Ausdruck ihres Geſichtes, der deutlich ſagte: Ich kenne dich nicht mehr! zwang ihn zum Verſtummen. Sie verachtet dich! ſchrie es in ihm! Zornes mehr für würdig! Sie hält dich keines ſchweren Kopfwunden vewußtlos aus dem brennenden Bett geborgen, ſtarb aber ſchon in der⸗ ſelben Nacht. Urſprünglich wurde angenommen, die Kopfwunden ſeien bei Fluchtverſuchen vor dem Brand durch Aufſchlagen auf die Bettkante entſtanden. Dieſe Annahme erſchütterte alsbald die Auffindung eines blutigen Hammers. Nach eingehender Unterſuchung geſtand der fünfzehnjährige Diener der Familie Haman namens Erich Renner, den Erika häu⸗ fig neckte, daß er das Mädchen aus Rache dafür er⸗ mordet habe. Fünf Hammerſchläge habe er Erika auf den Hinterkopf verſetzt, und dann das Bett, um die Spuren ſeines Verbrechens zu verwiſchen, angezündet. Es ſind Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des jun⸗ gen Mörder rege geworden. „ Die heldenmütige Tat eines Elfjährigen. Auf der Chauſſee von Halle nach Ammendor lief ein vierjähriger Knabe einem Automobil des Bankhauſes Lehmann aus Halle in den Weg. Der elfjährige Bruder des Knaben wollte ihn zurückreißen und kam dabei ſelbſt unter die Räder, während der kleine Bruder gerettet werden konnte. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhauſe in Halle geſchafft, ſtarb aber ſchon auf dem Wege. * Der Zwiſt des Königs von Spanien mit ſeiner Tante. Was eine Beſtrafung der Infantin Eulalia betrifft, ſo kommen zwei Punkte in betracht: Ab⸗ ſetzung von der Infantinwürde und Ent⸗ ziehung der Jahrespenſion, die 260 000 Pe⸗ ſetas beträgt. Man glaubt vielſach, daß die erſtere Strafe unmöglich iſt, da die Würde der Infantin durch Geburt und nicht durch königliche Gnade, wie das bei ihrem Sohne der Fall war, zukommt. Ueber die Streichung der Penſion wird die Regierung entſchei⸗ den, da die Zivilliſte Staatsgeld iſt. Der peinliche Eindruck dauert fort, obſchon die Mißhelligkeit inner⸗ halb der Königsfamilie längſt bekannt war. Man be⸗ dauert, daß die Infantin der feindlichen Pariſer Preſſe Waffen gegen Spanien geliefert hat. f * Schreckensſzenen auf einem Ozeanſegler. Eine grauenhaft phantaſtiſche Geſchichte wird aus Belle⸗ Ile gemeldet. Dort war Montag der große Segler „Antoinette“ mit einer Ladung Zucker aus Sama⸗ rang in Java angekommen. Vor der Reede gab das Schiff durch Signale zu erkennen, daß eine heftige Epidemie an Bord wüte. Das Schiff wurde nach St. Nazaire geſchafft, und dort begab ſich der La⸗ zarettarzt an Bord. Ein ſchrecklicher Anblick bot ſich ſeinem Auge. Von der Beſatzung von 15 Mann lagen drei tot auf dem Verdeck, zehn waren ſchwer krank oder bewußtlos, und nur zwei Schiffsjungen waren noch bei Kräften. Das ganze Schiff war bedeckt von einem wilden Schwarm von Ratten. Es wurde gleich eine Unterſuchung eingeleitet und ſeſtgeſtellt, daf es ſich weder um Peſt noch um Cholera noch um das gelbe Fieber handeln konnte. Vermutlich liegt Beri⸗ Heiliger Gott! was war aus ſeiner blühenden, entzückenden Roſe geworden! Kein welkes, aber ein herbes, verſteinertes Frauenbild! Der Mann fuhr mit einer wilden Bewegung in ſein feuchtes Haar. Dort klammerte ſeine Fauſt ſich feſt. Hela! Hela! Wieder packte ihn wahnſinniger Zorn gegen die, welche ſein Leben an ſich geriſſen hatte, gegen die, welche ſeine Jugend, ſeine Zukunft, ſeine Wonne in Feſſeln geſchlagen hatte! Was galt ihm das Kind, was ſie ihm geſchenkt, der Schein von Behaglichkeit, den ſie in ſeinem Hauſe verbreitete. Er dachte heute nur ihres Sieges über ihn, ihres ihm ewig fremd bleibenden Weſens. Und wenn er auch tauſendmal ein von den Leuten ge⸗ achteter Mann, ein ſogenannter Ehrenmann war, weil er ſein gegebenes Wort eingelöſt hatte, für ihn— ihn ſelbſt, für ihn, den Mann mit der empfindſamen Seele, war ſeine Ehe von Anbeginn her ein Verbrechen. Nichts Geiſtiges verband ihn mit dem Weibe, das ſeinen Namen trug, die Mutter ſeiner Kinder wurde! Niemals wuchs die Flamme der Leidenſchaft empor, wenn er ſie im Arme hielt. Er hätte ſich ſelbſt ins Antlitz ſchlagen mögen! Hinaus wollte er es ſchreien, ſo laut, daß Hela, die langſam ſeinen Blicken entſchwand, es hören konnte: „Ich bin ein Erbärmlicher! Ein Feigling! Verachte mich, ſtoße mich von Dir!“ Dann aber kam es über ihn wie Hoffnung. Wie vor etwas Unmöglichem wich er vor dem Gedanken zurück, daß ſeine Hela ihm das antun konnte. All ſein Entſetzen über ihre Kälte mußte ein Selbſtbetrug, ein Schemen geweſen ſein. Doch Hela hatte ihn geſehen. Vom weitem ſchon. Cortſetzung folgt) Du haſt Recht. Derr vor. Die stranten jino ausgeſchiſſr und ins Sagarett gebracht worden. Das Schiff wird desinkiziert ** Flugpoſtlinie Europa— Amerika. Die Köln Zeitung“ meldet aus Waſhington: Paul Gans, der Vorſitzende der Flugexpedition, die beabſichtigt, mit dem Ballon Suchard im nächſten März von Tene⸗ riffa aus über das Meer nach Amerika, zu fliegen wurde durch Vermittlung des deutſchen Botſchafters vom Präſidenten Taft, der großes Intereſſe zeigte empfangen. Der Marineſekretär hatte Gans ſchon vor⸗ her zugeſichert, wenn es möglich, Kriegsſchiffe auf die Flugſtrecke zu entſenden. Konteradmiral Weinwright der mit den Verhältniſſen durchaus vertraut iſt, und Profeſſor Moore, der Leiter des Wetterbureaus, haben ſich günſtig für das Unternehmen ausgeſprochen. Dem Repräſentantenhaus wird ein Geſetzentwurf zur Be⸗ willigung von 100 000 Mark zur Förderung der Wiſſenſchaft mit internationalem Charakter vorgelegt Ferner wird vorgeſchlagen, eine Ueberſeepoſtlinie mi⸗ Hilfe„Suchards“ zu errichten. Das Schatzamt hat zoll⸗ freie Einlaſſung des Ballons angeregt. Gans kehr, Ende dieſes Monats nach Europa zurück. * Ein neuer Komet. Der Aſtronom Shaumaes auf dem Obſervatorium des Mont Gros hat, wie aus Nizza gemeldet wird, in dem Sternbilde der Jung⸗ frau einen neuen Kometen entdeckt. Näheres iſt noch nicht bekannt. 5 5 ** Mord an einem Schutzmann? In einem außer Betrieb befindlichen Ziegelei⸗Ringofen auf der Sten⸗ daler Straße bei Aachen wurde die Leiche eines ſeit Sonntag vermißten Schutzmannes aufgefunden. Die Todesurſache konnte bisher noch nicht genau feſtge⸗ ſtellt werden 5 2 ** Eine Tollwut⸗Epidemie. In Königgrätz(Böh⸗ men) ſtarb der Landwirt Boucek an Tollwut. We⸗ nige Tage darauf wurde ſein Sohn, ſeine Tochter, zwei Nonnen, ein Diener und ein Dienſtmädchen des Krankenhauſes ſowie der Oberbezirksarzt Dr. Krejeik, die ſich ſämtlich bei der Behandlung des Patienten infiziert hatten, krank. Sie wurden nach Wien ge⸗ bracht, um im dortigen Paſteurſchen Inſtitut einer Behandlung unterzogen zu werden. * Auf der Spur der Mona Liſa. Die Pariſer Polizei will wieder einmal eine Spur des im Auguſt aus dem Louvre⸗Muſeum geſtohlenen Bildes der„Mona Liſa“ gefunden haben. Sie bewahrt aber ſtrengſtes Stillſchweigen über die Einzelheiten ihrer Entdeckung. Exploſion in der ruſſiſchen ſtaatlichen Geld⸗ fabrik. In der Goldabteilung des Münzhofes in Petersburg hat Mittwoch früh eine Gasexploſion ſtattgefunden, bei der zwei Arbeiter getötet, neun ſchwer und mehrere leichter verletzt wurden. * Schweres Unglück in der Fremdenlegion. Bei Uebungen, die das 6. Pionier⸗Bataillon Dienstag auf der Reede von Algier vornahm, kenterte ein Ponton, auf dem ſich ſechs Soldaten befanden, drei er⸗ tranken. * 15 Perſonen bei einer Exploſion in Argentinien getötet. In einer pyrotechniſchen Anſtalt in Ro ſario (Argentinien) ereignete ſich eine Exploſion, die ein Gebäude zum Einſturz brachte. 15 Perſonen wurden getötet, die Verletzten ſind zahlreich. * Das Königszelt in Delhi(Indien) abgebrannt. In Delhi wurde Dienstag früh eine vollſtändige Probe des Staatseinzuges des engliſchen Königs abgehalten, wobei der Vizekönig von Indien den eng⸗ liſchen König darſtellte. Als der Aufzug bei dem Damme vorüberzog, ſah man Rauch aus dem Fort ſteigen. Er kam von einem Feuer, das das pracht⸗ volle, auf maſſiven Silberpfeilern ruhende Zelt vollſtändig zerſtörte, in dem der König die indiſchen Prinzen nach der Ankunft auf dem Selim⸗ gach⸗Bahnhof empfangen ſollte, und in dem der Vize⸗ könig die Probe des Empfanges abgehalten hatte. Das Zelt gehörte dem Bahalwapur⸗Staat; es kann wegen ſeiner Größe und ſeiner kunſtvollen Decke nicht er⸗ ſetzt werden. Das Feuer erregt Senſation; es wird wahrſcheinlich das umfangreiche Programm für die An⸗ kunft des Herrſcherpaares umwerfen. Die Urſache des Brandes iſt gänzlich unbekannt. Kleine Nachrichten. Sir Henry Ingilby, der Repräſentant der zaltadeligen engliſchen Familie von Norkſhire, hat wegen unheilbarer Krankheit Selbſtmord verübt. Auf dem Kraxtſee bei Biſchofsburg ſind drei junge Leute ertrunken. 2391 6 Anerkennungsschreiben beweisen die vorzügliche Wirkung der Limosan Gicht und Rheuma- Tabletten. Diese ausserordentlich grosse Zan freiwilliger Anerkennungen von dankbaren Gichi- und fheuma. Kranken sagt mehr a8 Wir ihnen sagen Jönnen Wenn Sie die Limoſan⸗Tablatten kennen lernen wollen, brauchen N Sie nur eine Poſtkarte mit Ihrer genauen Adreſſe zu ſchreiben, wir ſenden Ihnen 8 5 b und intereſſante Bro⸗ ſchüre nebſt erwähnten 10 2 Zeugniſſen ſofort vollständig kostenlos. Chemisches Laboratorium Limosan iederoderwitz-Sa. Mr. 835 K*. In einer Fabrik in Bludenz(Vorarlberg) wurde der Schloſſermeiſter Robert Bargehr vom elektriſchen Strom mit 3000 Volt Spannung getötet. Die der Spar- uno Dartegnsraſſe in Uchtel⸗ fangen wurden bei der Reviſion Fehlbeträge von 42 000 Mark ermittelt. Gerichtsſaal. Die Verurteilung eines Duellanten. Wegen nis Zweikampfes verurteilte die Danziger Strafkammer den Studenten der Techniſchen Hochſchule. Goldſchmidt aus London zu drei Monaten Feſtung. Goldſchmidt hatte mit einem Regierungsbaumeiſter ein Piſtolen⸗ Duell ausgefochten. A Wegen Zollhinterziehungen. Vor den Neuyorker Gerichten fand Montag der Prozeß gegen den ſehr mit Noch bevor dies Verlöbnis gelöſt war, zu einem Mädchen in Reutlingen in ein näheres Verhält⸗ zuſtande, anwalt 1 Jahr beantragt. Das Gericht ſprach den Angeklagten frei, da es deſſen tigkeit des deſſen Einfluß geſtanden zu haben. familie Waldemar Freiherr von Uechtritz⸗Stein⸗ kirch. Er hatte zur Aufbeſſerung der Finanzen des ver⸗ ſtorbenen Automobilbeſitzers Weiß, der dem Baron die Teil⸗ hbaerſchaft verſprochen hatte, ſich gen Mädchen verlobt und dieſem unter falſchen An⸗ gaben 5000 Mark abgenommen. zuerſt mit einem jun⸗ Später verlobte er ſich ihm 25 000 Mark anvertraute. war er bereits einer Witwe, die getreten. Ein neues Verhältnis kam aber nicht mehr da ſeine Verhaftu ng erfolgte. Der Staats⸗ hatte wegen Betruges eine Gefängnisſtrafe von Angaben glaubte, von der Ehrenhaf⸗ Weiß überzeugt geweſen zu ſein und unter bekannten Kunſthändler Benjamin Durleen ſtatt, ——— der beſchuldigt wurde, wertvolle Gemälde weit unter Wert deklariert zu haben. Der Kunſthändler wurde zu einer Geldſtrafe von 6000 Dollar verurteilt. Das Urteil im Dynamitprozeß von Los Au⸗ geles iſt Dienstag gefällt worden. MeNamara wurde zu lebenslänglichem Gefängnis und John MeNamara zu fünfzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Leutnant unter Anklage des Heiratsſchwindels. Wegen Heiratsſchwindels angeklagt erſchien vor der Stutt- Damen-Kleiderstoffe schwarz u. farbig sowie Herren-Anzugastoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheirn U 2, 7. 5% oder Rabattmarken. F 2. zarter Strafkammer der Sproß einer altadeligen Offiziers⸗ denn das Haus J I, 6, wird abgebrochen bros Prds-Nastlass, in allen Abteilungen Herren-Ulsier vorherrschend II reihig, auch Ireihig, wahre Prachtstucke Jetzt nur: 12⁵⁰ 16.— 20.— 24.— 28.— 30.— 45.— 50.— 32.— 58.— erren-dlelots hauptsächlich dunkle Muster, halbschwer Jetzt nur: 1. 18.— 22.— 25. 28. 42.— 15.— 13. 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