diz . Au, bag · dur. due h. „ l. N Uh lh. indigt Diese ait , den Mulein hein. buen b ud tex 27 Hen fille las. die Hur ere ben den B. icht 0 2 — 0 Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 80 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. Fernſprech⸗Nr. 20 Viernheimer Zeitung (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Graßherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Redaktion, Druck und Verlag von Wilh. Bingener, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 Ar. 147. Samstag, den 25. Dezember 1911. 2T. Jahrgang. — — Die Weihenacht. Heil'ge Nacht, auf Engelsſchwingen 5 Nah'ſt du leiſe dich der Welt, und die Glocken hör ich klingen, und die Fenſter ſind erhellt. Mit der Fülle ſüßer Lieder, ö Mit dem Glanz um Tal und Höh'n, Heil'ge Nacht, ſo kehrſt du wieder, Wie die Welt dich einſt geſeh'n. 8 Da die Palmen lauter rauſchten 8 — Und, verſenkt in Dämmerung, Erd und Himmel Worte tauſchten, 1 Worte der Verkündigung. l Da, den Frieden zu verkünden, Sich der Engel niederſchwang, Auf den Höhen, in den Gründen Die Verheißung wiederklang; Da mit ſeligem Entzücken Sich die Mutter niederbog, Sinnend aus des Kindes Nie gefühlte Freude ſog. Heil'ge Nacht, mit tauſend Kerzen Steigſt du ſeierlich herauf: D, ſo geh' in unſern Herzen, Stern des Lebens, geh' uns auf! Blicken R. Prutz. Gnadenbringende Weihnachtszeit. Eine Plauderei von Montanus. . wie das wogt und wallt und wirbelt! Auf Straßen, Gaſſen und Plätzen, daheim in Zimmern und im lauſchigen Kämmerlein, überall, wo ſonſt Ruhe herrſchte, treiben die neckiſchen Weihnachtskobolde ihr Spiel. Schieben Kiſten und Kaſten, hämmern, ſägen und zimmern, ſtricken und häkeln und nähen, bauen und ſtürzen— als ob die Welt von unterſt zu oberſt gekehrt wäre. Und ähnlich geht es zu im Hirne der geplagten Menſchheit, das ſich zermartert und zermürbt in dem einzigen Beſtreben, eine Chriſtfreude zu be⸗ reiten, ſich ſelbſt und—— den andern. O du fröhliche, o du ſelige, gnadenbringende Weih⸗ nachtszeit! Wehe dem Egoiſten, der von der Schön⸗ heit, Lieblichkeit und gnadenſpendenden Seligkeit des Feſtes nichts weiß. das wir mit Recht das Feſt aller Feſte nennen, Küchſten Friumph feiert. da in ihm die himmliſche Liebe den Wehe ihm, der als unerträg⸗ N liche Laſt empfindet, was fur die anderen das höchſte Glück bedeutet! Dreimal wehe ihm, der ſtöhnend mit gelangweilten Zügen in die ſchwere Geldtaſche greift. das blanke Gold herausholt und verteilt, weil es ja ſo bequemer iſt, als wenn man ſich erſt darauf be⸗ ſinnen müßte, mit welchem Gegenſtande man ſeinen Lieben eine wahre Herzensfreude bereitet.„Der ſchöne Frühling lacht ihm nicht“, den Vers des alten, lieben Volksliedes kann man ruhig auf ihn anweneden. Der Frühling der Wiedergeburt des Herzens durch die Liebe — er flieht ihn und läßt ihn in grauer, trüber Einſam⸗ keit zurück. Solange die gläubige Menſchheit das heilige Chriſt⸗ ſeſt begeht, iſt es ihr größter Vorzug geweſen, die Er⸗ kenntnis immer wieder aufleben zu laſſen, daß das größte eigene Glück darin beſteht, andere zu beglücken. Geben iſt ſeliger denn nehmen! heißt es ſchon in der heiligen Schrift, und an der Wahrheit dieſes Wor⸗ tes hat die Entwicklung der Menſchheit noch nichts zu ändern vermocht, ſo ſehr ſie auch in ihrer neuheid⸗ niſchen Richtung die Wurzeln des Chriſtenglaubens und damit der Glaubensſeligkeit überhaupt aus dem menſch⸗ lichen Herzen herausreißen möchte.„Wenn du nehmen willſt, ſo gib!“ hat auch Altmeiſter Goethe ſehr ſchön geſagt. Wohlan! Der Weihnachtsengel ſteigt in dieſer Zeit vom Himmel auf die Erde hernieder, und ein Füll⸗ horn der herrlichſten Gaben hält er für jeden bereit, der nur die Hand darnach ausſtreckt, zu empfangen. Es ſind Sterne, leuchtende Sterne! Dem einen iſt es ein Kreuzlein, dem andern ein Herzchen, dem dritten ein Anker— oder alles zuſammen: Glaube, Liebe, Hoff⸗ nung! Dem einen mildes Verzeihen, dem anderen hel⸗ denhaftes Entſagen, dem dritten Troſt in der Trübſal — für jeden eins oder mehr. Für alle aber ſoll es die Barmherzigkeit ſein, die unſer Herz mit göttlicher Wärme erfüllt und uns lehrt, nach dem Worte des Hei⸗ landes nicht nur zu denken, ſondern auch zu han⸗ deln: Liebe deinen Nächſten wie dich ſelbſt! Unter dem Schimmer der Kerzen ſitzen im trau⸗ lichen Heim die Familienmitglieder. Freude ſtrahlt aus aller Antlitz, denn reich mit Geſchenken iſt der Feiertiſch bedeckt und aus reiner, unverdorbener Seele auillen die Klänge: O du fröhliche, o du ſelige, anaden⸗ bringende Weihnachtszeit! Doch hört ihr, wie drau⸗ ßen der Sturm pfeift? Wie, Flocke für Flocke, der Schnee herabwirbelt, um die kalte Erde langſam mit ſeinem Leichentuch zu decken? Seht ihr das Mütterchen, das ſich ſchauernd ſeine mageren Glieder mit dünnem Tuch umhüllt und ſein erſtarrendes Kindlein feſter in die Arme drückt, damit es nicht erfriere? Der Weg iſt nicht mehr weit zu den Wohnſtätten der Menſchen. Schon geht es leiſe und verzagt gegen die Tür, das Elend. Hört ihr es nicht?... Und ſeht ihr ſie nicht dort auf der Hintertreppe kauernd ſitzen, ſich auf fau⸗ ligem Stroh wälzen, unfähig, ſich zu erheben, da die 5 88 zu ſchwach ſind— ſeht ihr ſie nicht, die ot? Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 200(Nachdruck verboten.) Waldemar Herbach ſaß ernſt und wortkarg, wie jetzt immer, neben ſeiner lachenden, ſchwatzenden und erwartungsvollen Frau. Ihre Fragen beantwortete er nicht. Sein Herz zuckte, ein wildes Feuer brannte in ſeinen Adern, in denen ſeit langem nur eiſiger Froſt geweſen war. Hela! Ach, Hela! Er würde Sie alſo doch wiederſehen, würde ihr holdes Antlitz, ihre dunklen Augen ſchauen dürfen. Hier konnte ſie ihm nicht ausweichen, konnte ihn nicht mit Stolz und Ver⸗ achtung mißhandeln. Herbach wurde bleich. Wie in körperlichem Schmerz zog ſich ſeine Stirn zuſammen, als er jener bitteren Stunde gedachte. Ja, unſäglich bitter war ſie geweſen, tief eingebrannt war das Gedächtnis daran in ſeinem Herzen. Wie konnte ſie, gleich einem Steinbild, verachtungsvoll an ihm vorüberſchreiten, an ihm, der einem Bettler gleich am Straßenrande ſtand, da er ſie doch einſt in Lebenswonne glühend in den Armen gehalten hatte. Das konnte, ſollte, durfte ſie nicht vergeſſen haben! Und das Weib neben ihm— ſein Weib— fragte und ſprach unaufhörlich von ihr, und wollte alles, tauſenderlei wiſſen und er hatte nichts zu ſagen— nichts. Alles in ihm ſchrie ihren Namen! Alles in ſeiner kranken lechzenden Seele verlangte nach ihr, aber kein Ton kam über ſeine Lippen. Sprechen konnte er nicht von ihr. Was hätte er auch ſagen ſollen? Automatenhaft wandte er mit den andern das Haupt dem Eingang des Saales entgegen, wo ſie hereintrat. Ein Flüſtern ging durch die Anweſenden. Wie eine regierende Königin kam ſie heran, den herbeieilenden Wirt mit einem gnädigen Lächeln begrüßend. Die lange weiße Schleppe ihres ſeidenen Gewandes wallte kniſternd hinter ihr her— ſie hatte vergeſſen ſie empor⸗ zuraffen— die vier begleitenden Herren zu einem ziemlich großen Abſtand zwingend. Herbach ſtarrte unverwandt, gleich⸗ ſam atemlos in ihr weißes, ſtilles Geſicht, in dem nichts mehr von Holdſeligkeit und Güte zu leſen war. Die reizende Schalk⸗ haftigkeit ihres Lächelns war einem kalten, hochmütigen Zuge gewichen, kalt und teilnahmslos blickten ihre Augen über die Verſammelten. Jetzt riß Graf Hornuſch dienſtbereit einen Stuhl zurück und Fräulein von Berkenſtein ließ ſich nieder. Nun konnten die neugierigen Rehbergerinnen ſie eingehend muſtern. Über den blendendweißen Nacken, der ſich einer Lilie gleich aus dem weißen Seidenkleide hervorhob, legte ſich loſe eine lange Kette von echten Perlen und hing weit über den Gürtel herab. Sonſt trug Hela keinen Schmuck. Neidiſche Blicke der ver⸗ ſammelten Frauen und Mädchen trafen Hela, dann begann ein Ziſcheln und Flüſtern. Martha war die Erregteſte. Wie ſchamlos und unweiblich ſo entblößt zu erſcheinen! Es war einfach unerhört, ſich ſo den Blicken der Männer preiszugeben. Und faſt unglaublich war es, wie dieſe ſich um den geringſten Dienſt förmlich riſſen. Der Baron hatte nicht nötig, auch nur einen Finger zu rühren. Dieſer miſchte ſich ſehr bald mit ſeinen Gäſten unter die Städter— ſie waren ja zum Fidelſein gekommen— nur Graf Hornuſch blieb bei Hela zurück. „Ah, gewiß ihr Bräutigam, ziſchelte Martha zur Frau Bürgermeiſter und Frau Doktor Grün hinüber,„daß der ſo — ſo etwas erlaubt,“ und dann verbreiteten ſich die drei Damen über die Rechte und Pflichten eines ſoliden Verlobten. Als im Laufe ihrer Rede dieſes Wort wiederholt fiel, wandte ſich Herbach plötzlich mit einer ſcharfen Drohung nach rechts und ſchaute ſeiner Frau feindſelig ins Antlitz. Das Wort Bräutigam hatte ihn wie ein Peitſchenſchlag getroffen, hatte ihn aus ſeiner Erſtarrung aufgeſchreckt. „Bräutigam, warum?“ fragte er klanglos. „Nanu, ſiehſt Du nicht, wie intim ſie tun. Solange iſt es doch noch nicht her, daß wir auch ſo— ſo verliebt waren.“ Wah ihr dem Geringſten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan! Die Worte des Heilandes wollen wir in dieſer glückbringenden Zeit beſonders uns angelegen ſein laſſen. Das Wohltun iſt eine eigene Sache. Man kann es auf vielerlei Art bewerkſtelligen. Doch muß immer darauf geſehen werden, daß es mit Anſtand, Takt und Feingefühl geſchehe. Denn die wür⸗ dige Armut ſtellt ſich meiſt nicht auf den offenen Markt und ruft die Menſchen an: Seht, hier bin ich, und nun ſorgt für mich! Scheu verkriecht ſie ſich in ihren dunklen Winkel, ängſtlich beſorgt, nur ja nicht ent⸗ deckt zu werden, denn auch die Armut hat dyren Stolz, der berechtigt iſt. Sie will aufgeſucht ſein und würdig behandelt. Gar leicht iſt durch den ſtachligen Dorn eines protzigen Wortes eine Wunde aufgeritzt, das Blut aber ſickert tropfenweiſe hernieder, gleich den Bluts⸗ tropfen aus der Dornenkrone des Heilandes. Hier gilt für die Glücklichen das Wort: Wer Augen hat zu ſehen, der ſehe! Und wahrlich, der Menſch ſieht viel, wenn er nur will!„Ich kann mich doch nicht darum kümmern, kann den Leuten doch nicht nachlaufen!“ ſagt der Egoiſt, und der Schein gibt ihm recht. Die Wahr⸗ heit iſt eine andere. Du brauchſt nur hellen Auges um dich blicken, mit dem frohen Willen, zu helfen und zu ſpenden. Der Engel der Barmherzigkeit führt dir ſchon die Hand; des ſei außer Sorge! Das göttliche Kind in der Krippe aber lächelt, ſendet die Strahlen der Liebe in das Gemach deines Herzens und ruft dir zu: Das haſt du mir getan! Chriſtnacht! Die Glocken läuten vom hohen Turm. Anbetend ſinkt die gläubige Menſchheit in die Knie. Und vom Horizont herüber grüßen die Sterne, allen voran der leuchtende Stern von Bethlehem! Und die Engel ſingen jubelnd ihr Gloria in excelſis. Gedenken wir in dieſen erhabenen Feierſtunden, daß ſie gnadenbringend für uns nur dann ſein wer⸗ den, wenn wir nicht nur für eigenes Glück beſorgt ſind, ſondern auch für die Beglückung des Nächſten, wie das Kindlein in der Krippe es uns gelehrt. Dann erſt wer⸗ den wir— beglückend beglückt— reinen Herzens in den Freudenſang einſtimmen können:„O du fröhliche, o du ſelige, anaden bringende Weihnachtszeit!“ Politiſche Weihnacht. s Die Stunde rückt heran, da alle Herzen höher ſchlagen, da uns unter brauſenden Orgelklängen der Engelruf entgegentönt: Gloria in excelſis. Aber an dieſen Jubelſang hat der Heiland die Verheißung ge⸗ knüpft, daß Friede auf Erden ſein ſoll allen denen, die da guten Willens ſind. Fragen wir uns, ob die Menſchheit reif geworden ſei für die Erfüllung der göttlichen Verheißung. Dann müſſen w irſchmerzvoll erkennen, daß ſie von dem Ziele kaum zu irgend einer Zeit weiter entfernt war, denn in unſeren Tagen. Und wahrlich: die da guten Willens ſind und den Frieden als das höchſte Glück der Menſchheit hinieden berbei⸗ In Herbachs bleichem Geſicht erſchienen jäh zwei dunkel⸗ rote Flecke, ſeine Hand, welche Martha ſchämig liebkoſte, zitterte plötzlich. Er folgte dem Fingerzeig ſeiner Frau und biß die Zähne knirſchend zuſammen. Maßloſe Sehnſucht, raſende Eiferſucht war in ihm und er⸗ ſtickte ihn faſt. Sie iſt mein! Sie gehört mir— trotz alledem! ſchrie es in ihm und drängte ſich auf ſeine bebenden Lippen. Da ſaß der Kavalier dicht neben ihr, ſeinen blonden Kopf tief hinabneigend und flüſterte mit der Vertraulichkeit des Freiers mit ihr. Das heißt, nur er ſprach, es blieb zweifelhaft, ob das weißwangige Mädchen ſeine Worte überhaupt vernahm. Nun wandte ſie leicht das Köpfchen: „Verzeihung, Graf, Sie ſind doch hergekommen ſich zu unter⸗ halten. Ich glaube kaum, daß Sie an meiner Seite auf Ihre Rechnung kommen werden. Seit einer halben Stunde bemühen Sie ſich um mich. Verlaſſen Sie mich bitte und ſeien Sie fröhlich.“ „Sie verbannen mich, wo ich Ihnen ſo viel zu ſagen hätte. Doch Ihr Wunſch iſt mir Befehl. Vorher aber ſchenken Sie mir bitte einen Tanz.“ Hela erhob ſich beveitwillig, ihre Pflicht als Wirtin erlaubte ihr kein Nein, und Hornuſch wußte das. Als er ſie aber im Arm hielt und trunken hinabſchauen durfte auf den Schnee ihres Nackens, ihrer Arme, da fragte er in heißem Flüſtern: „Fräulein Hela, wie lange wollen Sie mich martern? We lange ſoll meine Prüfung noch währen? Haben Sie kein Mit leid mit mir?“ Da ſah ſie ihn an mit einem ſeltſamen Blick ihrer dunklen, jetzt ſo ernſten Augen und leiſe, wie klagend kam es von ihren Lippen: „Ach, Graf, warum wollen Sie den Frieden unſerer Freund⸗ ſchaft ſtören.“ Fortſetzung folgt.) keinen,— es ſino gar wenige, der pouitiſcen und un⸗ politiſchen Giftmiſcher aber, die das Gift des Haders und der Zwietracht, der Falſchheit und Heimtücke in das Leben werfen, gibt es Legionen. N f Das ſehen wir nur zu klar ſchon im geſellſchaftlichen Leben wie in der Welt der Kunſt und der W iſſenſchaft. Es vollziehen ſich hier Wandlungen der Grundanſchau⸗ ung des Lebens und Geiſtes, die geeignet ſind, die Grundlagen des poſitiven Chriſtentums, auf denen ſich unſer Staats⸗ und Geſellſchaftsleben aufbaut, zu er⸗ ſchüttern. Und es bedarf aller Kraftanſtrengung der treuen Diener des Glaubens und der Kirche, um die Angriffe, die mit wahrhaft infernaliſcher Wut geführt werden, abzuwehren. 5 Das gilt aber in dieſen Tagen in beſonderem Maße auch für das politiſche Gebiet. In der Zeit, wo ſich die Gedanken ſammeln und auf die höchſten Ideale reli⸗ giöſen Empfindens richten ſollen, ſind wir umtobt von dem überlauten Lärm des Wahlkampfes. Hier aber prallen die politiſchen Gegenſätze derart hart auf ein⸗ ander, wie wir es nur in den erbittertſten Kämpfen der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts erlebt haben. Jetzt vollzieht ſich das Schauſpiel faſt genau in dem⸗ elben Rahmen, wie zu damaliger Zeit. Nicht genug mit, daß ſchon die politiſchen Leidenſchaften infolge der kraſſen wirtſchaftlichen und ſozialen Gegenſätze aufs Höchſte entfeſſelt ſind: auch die konfeſſionelle Gehäſſig⸗ keit wird mit ſyſtematiſcher Konſequenz aufgepeitſcht, liſche Volksteil, daß das Beſtreben darauf gerichtet iſt, Mitteln zum Bürger zweiter Rang⸗ Haſſe herunterzudrücken, der froh ſein mag, wenn man ihn überhaupt innerhalb der ſchwarz⸗weiß⸗roten Grenz⸗ 2 Die Waffen, deren ſich in dieſem Strei⸗ Liberalismus und Sozialdemokratie gleichermaßen bedienen, ſind ſo widerlich und abſtoßend, daß jedem objektiv Denkenden Ekel und Abſcheu anwandeln muß. Das häßliche Schimpfwort„Pfaffe“ hat wohl kaum je ein ſo tauſendfältiges Echo gefunden, als in dieſen Tagen. Aber nicht genug damit, daß man unſere Seelenhirten über die ſchmutzige Pritſche politiſcher Sa⸗ tire ſchleift, ſogar an der erhabenen Perſon des heili⸗ gen Vaters ſucht man ſich zu vergreifen, ſucht ſie in den Mittelpunkt der politiſchen Diskuſſion zu zerren, indem man es ſo darſtellt, als ſei der Papſt der ſyſte⸗ matiſche Störer des konfeſſionellen Friedens in Deutſch⸗ land. Als ſolcher ſoll er ſich wiederum durch ſein letz⸗ tes Motuproprio erwieſen haben, das die Kulturkämpfer doch nicht das mindeſte angeht, dieweil es das deutſche Reich überhaupt nichts angeht. Obwohl dies mit bün ig⸗ ſter Klarheit feſtgeſtellt iſt, geht die Verleumdung in ſchamloſeſter Weiſe weiter. Auf die Katholiken Deutſch⸗ lands aber wird mit dem Finger gewieſen, als ſeien ſie„einer fremden Macht ultra montes“ unterworfen, ſo daß man ſie als„vaterlandsloſe Reichsfeinde“ zu ſtigmatiſieren hat. Es iſt derſelbe Faden, und nicht einmal eine andere Nummer! Auch der internationale Horizont iſt in eine blutige Wolke gehüllt. Wohin das Auge blickt, ſchaut es auf ſchwere Kämpfe, und das Ohr hört die ſchrille Diſſo⸗ nanz der Streitrufe. In Tripolis ſchlachten Italiener und Türken ſich einander ab. Im Reiche der Mitte ver⸗ anſtalten die„Söhne der Sonne“ untereinander grau⸗ ſige Maſſakres. In Rußland, in Perſien, in Amerika herr cht wilde Gährung, nicht minder in den weſteuro⸗ päiſchen Staaten, die ſich rühmen, an der Spitze der Ziviliſation zu marſchieren. Die Gefahr eines unab⸗ ſehbaren Weltkrieges, der durch die engliſchen Staats⸗ leiter in frivolſter Weiſe beinahe heraufbeſchworen wor⸗ den wäre, iſt für den ugenblick abgewendet. Aber iſt ſie überhaupt abgewendet? Das wird niemand be⸗ haupten wollen, und ſchon fahren die Großmächte fort im fieberhaften Wettrüſten, wodurch den Völkern das Mark wirtſchaftlicher Geſundheit entzogen wird. So ſind die Bilder dieſer Tage wahrlich nicht ge⸗ eignet, unſer Herz mit der erhabenen Stimmung zu er⸗ füllen, wie ſie für die Aufnahme des tiefſten Myſte⸗ rtums des Chriſtſeſtgedankens erforderlich iſt. Uns aber, die wir Kinder Gottes ſind, ſoll dieſer Anblick nicht ent⸗ mutigen. Je mehr auf anderer Seite gegen die Grund⸗ feſten des heiligen Glaubens gewütet wird, umſo eint⸗ ger und feſter ſollen wir zuſammen ſtehen in der Verteidigung der idealen Werte unſerer Religion, der der Sieg verheißen iſt. Der Stern von Bethlehem leuchtet uns voran mit himmliſcher Klarheit. Folgen wir ihm vertrauend, wie einſt die armen Hirten, und ſinken wir anbetend nieder vor dem Kindlein in der Krippe, über deſſen Haupte die Dornenkrone ſchimmert. und aus deſſen Hand wir die Strahlenkrone ewigen Friedens entaegenehmen. Wochenrundſchau. ? Die Weihnachtsglocken läuten in den politiſ en Wahlkampf hinein. Das Feſt des Friedens i eh vom politiſchen Waffenlärm, das Feſt der Liebe von der Gehäſſigkeit einer ſchon jetzt bis ins Maßloſe geſteiger⸗ ten Agitation der Gegner. Und doch ſollte vor der Krippe der politiſche Hader ſchweigen; alle ſollten ſich erinnern der Friedensbotſchaft der gnadenbringenden Stunde von Bethlehem, die da lautet:„Friede den Menſchen auf Erden, die eines guten Willens ſind.“ Leider aber ſind nicht alle guten Willens. Und ſo werden diesmal auch die Feſttage berührt von dem vergiftenden Hauch eines erbitterten Wahlkampfes. Wir aber wollen trotzdem gläubigen Herzens zur Krippe eilen und angeſichts des Kindleins, das im Stalle ge⸗ boren wurde, all den Lärm und Haß des Tages ver⸗ a Hoh „Dem Ho enzollernhauſe iſt eine freudige Weihnachtsüberraſchung beſchert e Der vierte Prinz iſt in dieſen Tagen dem kronprinzlichen Paare geboren worden. Das freudige Ereignis hat im deut⸗ ſchen e Urtteiknahme hervorgerufen. Das ganze deutſche Vo ringt dem hohen Paa ſeine Glückwunſch dar. a 15 e 3 Frankreich haben in dieſen Tagen die Debatten über das deutſch⸗franzöſiſche Marokkvbabkommen begon⸗ nen. Die Verhandlungen zeigen, daß wir mit unſe⸗ cem Urteile recht hatten, daß das von der deutſchen Re⸗ Rerung bei dem Handel Errungene das Höchſte darſtellt, vas unter den obwaltenden Umſtänden zu erreichen war. Aus den Mitteilungen des franzöſiſchen Miniſters des Aeußeren, de Selves, ging zwar hervor, daß Deutſch⸗ land zuerſt höhere Forderungen geſtellt hatte, doch iſt nicht zu vergeſſen, daß es ſich bei den Abmachungen um ein Handelsgeſchäft handelt, bei dem auch die fran⸗ zöſiſche Regterung von ihren Foroerungen erwas har ablaſſen müſſen. Uebrigens nahm die Debatte einen für de Selves ungünſtigen Verlauf, ſo daß wohl die Folge iſt, daß er aus dem Miniſterium Caillaux aus⸗ ſcheidet. An ſeine Stelle wird jedenfalls Millerand treten, ein Ploitiker, der das Ohr der Deputiertenkam⸗ ner und das Vertrauen des Landes beſitzt. Durch die Aenderung wäre vielleicht das Miniſterium Cail⸗ laux, deſſen Stellung in letzter Zeit ſehr bedroht war, zu retten. Aus der Debatte war auch zu erſehen, daß die Schwärmer, die den Vertrag mit Hoffnungen auf eine nahende deutſch⸗franzöſiſche An⸗ näherung belaſtet haben, gründlich enttäuſcht wor⸗ den ſind. Als der Sozialiſt Jaures in ſeiner Rede die Politik der deutſchen Regierung rechtfertigte und Deutſchlands wirtſchaftlichen Aufſchwung pries, da wurde er von ſchmähenden Zurufen unterbrochen. Man warf ihm vor, ein„Plaidoyer gegen das Vaterland“ gehalten zu haben. Es gilt eben heute noch als einen Vorſtoß gegen ein ungeſchriebenes Geſetz der Deputier⸗ Verſtoß gegen ein ungeſchriebenes Geſetz der Deputier⸗ büne her vorzubringen. Die neue Aera der Deutſch⸗ freundlichkeit, deren Anbruch von verſchiedenen Optimi⸗ miſten prophezeit wurde, liegt noch in ſehr, ſehr weiter Ferne, wenn ſie überhaupt jemals anbricht. England hat in aller Stille wieder einen recht engliſchen Streich vollbracht. Es hat infolge der Ab⸗ tretung des Gebietes von Solum ſeitens der Türkei an die ägyptiſche Regierung dieſes Gebiet mit einer Streitmacht beſetzt und ſich dadurch einen Flotten⸗ ſt ü tz punkt am Mittelmeer, der für die engli⸗ ſchen Intereſſen von ungeheurer Bedeutung iſt, ge⸗ ſchaffen. In Italien herrſcht über dieſe— gelinde geſagt— Eigenmächtigkeit eine große Erregung. Der perſiſche Konflikt mit Rußland wird wieder bedrohlich. Das alte Miniſterium in Perſien, das den ruſſiſchen Forderungen entgegenkommen wollte, iſt ge⸗ ſtürzt worden, und an ſeine Stelle wird eine Regierung treten, die dem ruſſiſchen Ultimatum ſtrikte ablehnend gegenüberſteht. Der ruſſiſchen Regierung kann das ſelbſtverſtändlich nur willkommen ſein, gewinnt ſie doch auf dieſe Weiſe eine Handhabe, um zur Beſetzung Nord⸗ perſiens zu ſchreiten.— Auch ein türkiſch⸗perſi⸗ cher Konflikt ſteht bevor. Es handelt ſich um Grenzgebiete am Urmiaſee, wo ſich ruſſiſche und türkiſche Truppen gegenüberſtehen. Zu einem Zuſam⸗ menſtoß iſt es allerdings noch nicht gekommen. In Tripolis haben nur einige Kämpfe bei Ben⸗ ghaſi ſtattgefunden, in denen nach türkiſcher Meldung die Arabertruppen ſiegreich blieben. Sonſt ſcheinen die Operationen zu ruhen. In China haben die„Friedensverhandlungen“ be⸗ gonnen. Die Vertreter der Regierung und die der Rebellen ſind in Shanghai zuſammen gekommen und beraten. Da die Rebellen aber an ihren Forderungen, der Einführung der Republik, feſthalten, ſo beſteht wohl keine Hoffnung, daß die Verhandlungen zu einem Er⸗ gebnis führen. Insbeſondere, da ſich beide Teile um den vereinbarten Waffenſtillſtand gar nicht kümmern und das Morden und Brennen luſtig ſeinen Fortgang nimmt. In Mexiko beginnt ebenfalls wieder der revolutio⸗ näre Geiſt aufzuflackern. Eine Verſchwörerbande, die ein Attentat gegen den kürzlich eingeſetzten Präſiden⸗ ten Madero plante, iſt entdeckt worden. Der Krieg in Tripolis. Die Italiener beklagen ſich fortgeſetzt über die Grau⸗ ſamkeiten der Arabertruppen im Tripolisfeldzuge, dabei iſt die Behandlungsweiſe, die ſie den Arabern angedeihen laſſen, ebenfalls keine von den Geſetzen der Humanität diktierte. Jetzt wird von einer ſtandrechtlichen Erſchießung von 40 Arabern bon den Italienren ſtolz aus Rom gemeldet:„Die Italiener haben auf einem Marſche in die Oaſe von Tripolis 40 Enigeborene, die ſie mit Waffen in der Hand antrafen, erſchoſſen.“ Die Revolution in China. Die unterbrochene„Friedenskonferenz“. Die Friedenskonferenz in Schanghai iſt unterbrochen worden. Wutingfang hat den Standpunkt vertreten, daß die Republik die einzig mögliche Grundlage zu einer Verſtändigung ſei. Tangſhaoyi erklärte, er könne nicht eine Frage von ſo hoher Wichtigkeit beantworten, ſondern müſſe darüber nach Peking berichten. Der Waffenſtillſtand iſt in⸗ folgedeſſen um eine Woche, vom 24. Dezember an, ver⸗ längert worden. Das diplomatiſche Korps in Peking hat ſeine Ant⸗ wort auf die Note der revolutionären Regierung erteilt. In der Note wird darauf hingewieſen, daß das neue Regime erſt anerkannt werden könne, wenn die Ruhe wieder hergeſtellt und die Steuern in normaler Weiſe einlaufen würden. Politiſche Rundſchau. 5 Berlin. 21. Dezem 2 (2) Der Wilhelmshavener Spion. Der 5 Glau ß aus Wilhelmshaven, der Rädelsführer der dre wegen Landesverrats und Einbruchs verhafteten Wil⸗ helmshavener Schutzleute, der bekanntlich am 10. De⸗ zember auf bisher noch unaufgetlärte Weiſe aus dem Gefängnis entwichen iſt, wurde in Paris unter po⸗ lizeiliche Beobachtu ng geſtellt und wird in einigen Wochen wegen der Einbruchsdiebſtähle ausge⸗ liefert werden. (Eine ſozialdemokratiſche Landtagsmehrheit. Die Nachwahlen zum Landtage in Schwarzburg⸗Ru⸗ do l ſt a dt ſind beendet. Der Landtag ſetzt ſich nun⸗ mehr aus neun S ozialdemokra ten, vier Natio⸗ nalliberalen und drei Konſervativen, insgeſamt 16 Ab⸗ geordneten, zuſammen, gegen ſechs Sozialdemokraten fünf Nationalliberale und fünf Konſervative im frühe⸗ ren Landtage. Die ſozialdemokratiſche Mehrheit wird wahrſcheinlich den ſozialdemokratiſchen Abge⸗ ordneten Hartman n zum Präſidenten wählen. : Nochmals die vergrabenen Haſen. Die Ge⸗ ſchichte von den 100 vergrabenen Haſen durch das Hoſjagdamt des Großherzogs von Sachſen war zu⸗ nächſt in der Stadtverordnetenderſammlung in W̃ ei⸗ mar von einem ſozialdemokratiſchen Stadtverordneten aufgetiſcht worden. In der Dienstagsſitzung des Ge⸗ meinderats in Weimar nahm der Vorſitzende Geheimer Kommerzienrat Doellſtedt Beranlaſſung die vom ſozial⸗ 1 demokratiſchen Landtagsabgeordneten Baud ert in der letzten Gemeinderatsſitzung getane Aeußerung bezüg⸗ lich der Vergrabung don über hundert Haſen durch das großherzogliche Hofjagdamt als tief bedauer⸗ lich zu bezeichnen, zumal an der ganzen Sache kein wahres Wort geweſen ſei. Erſter Bürgermeiſter Dr. Donndorf gab eine ebenſo bündige, das ganze Ver⸗ fahren des ſozialdemokratiſchen Gemeinderatsvertreters ſcharf verurteilende Erklärung im Namen des ge⸗ ſamten Gemeindevorſtandes ab. Baudert erklärte, von ſeinem Gewährsmann düpiert worden zu ſein. ! Liberale Klagen über ſozialdemokratiſchen Terro⸗ rismus. In einer Verſammlung der Fortſchrittlichen Volkspartei, die am Montag in Frankfurt a. M. ſtatt⸗ fand, erklärte der Schloſſer Sokolowsky, ein An⸗ hänger der Fortſchrittspartei, folgendes: Die Sozialdemokratie lege ſich mächtig für das Koali⸗ tionsrecht ins Zeug, trete es aber ſelbſt mit Füßen.(Der Redner wird fortwährend durch Zwiſchenrufe der Sozial demokraten unterbrochen, und der Vorſitzende muß wie derholt einſchreiten.) Der liberale Arbeiter werde auf der Arbeitsſtelle bedroht. Man gehe ſo weit, zu unterſuchen in welches Papier er ſein Frühſtück eingewickelt habe. De dürfe man ſich nicht wundern, wenn die herrſchende Mehr heit Schlimmes gegen das Kolitionsrecht plane. Bei dei Fortſchrittlichen Volkspartei könne jeder frei ſeine Mei nung äußern, nicht aber bei der Sozialdemokratie. Man ſieht hieran, welche Berechtigung die Klagen der chriſtlichen Gewerkſchaftler über den ſozialdemokra⸗ ſchen Terrorismus haben, wenn ſelbſt in r Verſammlungen in ſolchem Tone darüber geredet wird 22 Dr. Solf endgültig Kolonialſtaatsſekretär. Ein Ber⸗ liner Nachrichten⸗Bureau erfährt aus zuverläſſiger Quelle daß der Gouverneur von Samoa, Dr. So Uf, der bisher die Geſchäfte des Kolonialſtaatsſekretärs verſah, vom Kaiſer endgültig zum Kolonialſtaatsſekretär ernann! worden ſei. 0 Der heſſiſche Landtag iſt am Mittwoch mit einer Thronrede eröffnet worden, in der die Geſetzesvorlagen über Tilgung der Staatsſchuld erneut angekün⸗ digt werden. Nicht weniger dringlich ſei die Aufgabe, die Bezüge der Beamten, Staatsdienſtanwärter und Volksſchullehrer mit den geſtiegenen Koſten der Lebens⸗ haltung in beſſeren Einklang zu bringen. Daneben werde geſorgt werden müſſen, der vielfach mißlichen Lage der Penſionäre und der Hinterbliebenen früherer Staatsbeamten Rechnung zu tragen, ſowie für die Zivilliſte gleichartige Schritte zu ermöglichen. Die ſehr ungünſtige Lage der weinbautreibenden Bevölkerung habe ſich in⸗ folge der diesfährigen Weinernte erheblich gebeſſert, da⸗ gegen ſei die La ndwirtſchaft durch ſtarkes Auftreten der Maul⸗ und Klauenſeuche und durch die Dürre teilweiſe in Schwierigkeiten geraten. Zur Ausführung des neuen Reichs⸗Viehſeuchengeſetzes ſeien geeignete Vorſchläge und der Entwurf eines Geſetzes wegen Entſchädigung für das an Maul⸗ und Klauenſeuche gefallene Vieh ausge⸗ arbeitet, die dem Landtage zugehen würden. Ferner wer⸗ den angekündigt ein Entwurf bezüglich der Einführung der Reichsverſicherungsord nung, der Entwurf eines Geſetzes über Aufbringung der Koſten für höhere Schulen und eine Novelle zur Reviſion des Volks⸗ ſchulgeſetzes. 0 0 Ter Kaiſerliche Prinz als Landrat. Der zum Landrat des Kreiſes Franken ſtein ernannte Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen wurde Mitt⸗ woch durch den Regierungspräſidenten Freiherrn von Tſchammer aus Breslau in ſein Amt eingeführt. Der Regierungspräſident betonte in ſeiner Rede, daß es in der Geſchichte des Kaiſerhauſes das erſte⸗ mal ſei, daß ein Königlicher Prinz ſich dem öffent⸗ lichen Beamtendienſte widmet. In der darauf folgen⸗ den Sitzung des Kreistages wurde Prinz Friedrich Wil⸗ helm zum Abgeordneten des Provinziallandtages ge⸗ wählt. Koloniales. Eine landwirtſchaftliche Schule in Kamerun. Nach dem Beiſpiel Togos hat auch Kamerun eine landwirtſchaftliche Schule für die Eingeborenen ge⸗ ſchaffen. Die Schule iſt in Viktoria errichtet und der Verſuchsanſtalt für Landeskultur angegliedert wor⸗ den. Im erſten Jahrgang beſuchen 20 Schüler die Anſtalt, die täglich eine Stunde theoretiſch über land⸗ wirtſchaftliche Betriebe unterrichtet und auch praktiſch unterwieſen werden. Dreimal wöchentlich erhalten die Schüler außerdem Unterricht in Deutſch, Rechnen und Geographie. Sie müſſen das Gelernte in Form von kleinen Aufſätzen wiedergeben. Der bisherige Erfolg iſt ſehr günſtig, und man hofft für die Zukunft gute Reſultate. Heer und Marine. § Die„Helgoland“ im Verband der Hochſeeflotte. Das Linienſchiff„Helgoland“ iſt nach Beendigung der Probe⸗ fahrten Mittwoch in. Wilhelmshaven eingetroffen und in den Verband des Nordſeegeſchwaders eingetreten. Kirche und Schule. 7 Reformation des Breviers. Der„Oſſervatore Ro⸗ mano“ wird ein Motuproprio des Papſtes veröffentlichen, durch das das Brevier reformiert wird. Europäiſches Ausland. Deſterreich⸗Ungarn. * Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus iſt nach Erle⸗ digung einer Reihe von Vorlagen in die Weihnachts⸗ ferien gegangen. * Anarchiſtenverhaftungen in Prag. Die beiden Anar⸗ chiſten Wlach und Koſel wurden in Prag verhaftet. Sie ſind dringend verdächtig, in Horitz im dortigen Konſum⸗ verein eingebrochen und dabei den Webermeiſter Schuſter ermordet zu haben. Frankreich. * Die Diſziplinloſigkeit der franzöſiſchen Soldaten iſt geradezu unglaublich. Man leſe nur folgende Meldung aus Bordeaux über Soldatenausſchreitungen: Die auf der Inſel Oleron untergebrachten Diſziplinarſolda⸗ ten verbreiteten in der Nacht zum Mittwoch Schrecken und Furcht unter der friedlichen Bevölkerung des kleinen Badeortes Saint⸗Trojan. Fünfzehn dieſer zum 144. In⸗ fanterieregiment gehörenden Leute brachen aus der Zi⸗ tadelle aus, wobei ſie ſich einer aus dem Fenſter hinunter⸗ gelaffenen Leine bedienten. Niemand ſtörte ſie dabei. Sie gelangten nach dem genannten Badeorte. Sie ſtürmten alle Caſes und Kneipen, ſtahlen und raubten, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, und betranken ſich mit Abſinth. Zufällig traten der Bürgermeiſter von Saint Trojan und wied der lame reite bine hilde lehn näch . Klagen demoktg⸗ innigen det wird ein ger, r Quelle beanten ichartige age der ſich in⸗ kt, da⸗ uftreten ſto⸗ en, cle⸗ 5 ein Unteroffizier des 144. Regiments in ein Cafe, in dem die Diſziplinarſoldaten gerade ſaßen. Ehe die beiden die Soldaten auch nur zur Rede ſtellen konnten, wurden ſie umringt und halbtot geſchlagen, worauf die Leute weiter⸗ zogen, um eine dicht am Meere gelegene Villa gänzlich auszurauben. Was nicht mitgenommen werden konnte, wurde kurz und klein geſchlagen. Der Wächter des Hauſes wurde mit dem Tode bedroht. Auch andere Einwohner des Ortes, die dem Treiben der Diſziplinarſoldaten ſteuern wollten, wurden mit den Seitengewehren bedroht. Später ſuchten die Leute den Matroſen Barbot zu zwingen, ſie nach dem Ort Chapus überzuſetzen, wobei ſie auch ihm die Dolche auf die Bruſt ſetzten. Doch der Vater des Mannes kam mit einer Flinte hinzu und verſcheuchte das Geſindel. Nun faßten die Einwohner Mut und rotteten ſich mit Gewehren, Heugabeln und Dreſchflegeln zuſammen. Endlich wurden die Meuterer gefangen und gefeſſelt nach der Zitadelle zurückgebracht. * Die franzöſiſche Deputiertenkammer nahm am Mittwoch mit 393 gegen 36 Stimmen das Marokko⸗neberein⸗ kommen an. Die Abſtimmung über das deutſch⸗franzöſiſche Uebereinkommen ergab eine weitaus größere Mehr⸗ heit, als die Regierung erwarten konnte. Dagegen ſtimmte überhaupt nur die Rechte, die ſich bei der Abſtimmung mehr von der Hochachtung für den Parteiführer Grafen de Mun als von inneser Ueberzeugung leiten ließ. In den Reihen der Sozialiſten und Radikalſozialiſten gab es viel Stimmenthaltungen. Nunmehr gelangt der Vertrag an den kranzöſiſchen Senat, deſſen Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten vorausſichtlich Leon Bourgeois zum Pra⸗ fidenten wählen wird. England. 7 Das Treiben der engliſchen Deutſchenhetzer wird immer lächerlicher. So verbreitet jetzt der„Standard“ ein Flug⸗ blatt über ganz England, in dem er beweiſt, daß die ganze deutſche Flotte nichts tauge. Die deutſche Marine⸗ artillerie habe im Durchſchnitt nur 15 Proz. Treffer, und die 3. Diviſion der engliſchen Heimatflotte ſchieße viel beſſer. Die deutſchen Torpedoboote ſeien den engliſchen nicht entfernt gewachſen, und die deutſchen Unterſeeboote ſeien geradezu primitiv. Noch ſchlimmer ſei es um die Mannſchaften beſtellt. Der„Standard“ kündigt an, daß es aus dem„Traum von Deutſchlands Unüberwindlichkeit“ eines Tages ein„ſchreckliches“ Erwachen gebe.— Etwa ſo wie das Erwachen Englands nach den Enthüllungen des Abgeordneten Faber??? Wersten. * Der ruſſiſch⸗perſiſche Konflikt wird vorausſichtlich wieder ſchärfere Formen annehmen und zu einem Einmarſch der Ruſſen in Teheran führen, da es dem perſiſchen Par⸗ Iament gelungen iſt, das zu Konzeſſionen an Rußland be⸗ reite Miniſterium zum Rücktritt zu veranlaſſen. Das Ka⸗ binett Samſam demiſſionierte. Es wird ein Kabinett ge⸗ bildet werden, das das ruſſiſche Ultimatum endgültig ab⸗ lehnen wird. Man rechnet damit, daß die Ruſſen in den nächſten Tagen von Kaswin nach Teheran aufbrechen. Amerika. * Das Repräſentantenhaus in Waſhington hat die Re⸗ ſolution des Senats, durch die der ruſſiſche Handelsvertrag gekündigt wird, mit allen gegen eine Stimme angenommen. Soziales. D Streikkrawalle in Schottland. In dem ſchottiſchen Hafen Dundee haben Dienstag ſtreikende Arbeiter ſo ſchwere Ausſchreitungen begangen, daß die Stadtbehörden militä⸗ riſche Hilfe erbitten mußten. Die Streikenden warfen einen ganzen Laſtwagen mitſamt ſeiner Ladung in ein Dock. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen Militär und Streikenden wurden zwei Streikende und ein Kind ſchwer verletzt. + Verurteilter Erpreſſer. Die Strafkammer in Frankenthal(Pfalz) verurteilte den Bankangeſtellten Friedrich Wilhelm Wehland wegen Erpreſſung, be⸗ gangen an Bankdirektor Ferdinand Heintz, zu vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. Heintz, mit dem Weyland in unerlaubten Beziehungen geſtan⸗ den haben ſoll, hatte ſich wegen Erpreſſungen, die Weyland an ihm verübt hatte, vergiftet. Aus Stadt und Land. *Geſchenk der Kaiſerin für eine katholiſche Kirche. Seit Jahren wird die Inſtandſetzung der alten katho⸗ liſchen Kirche zu Rimbach, die unterhalb der alten Burg Hanſtein liegt und jedem der vielen Beſucher dieſer alten Ritterfeſte bekannt iſt, geplant. Zu den Koſten der Wiederherſtellung des Turmes iſt jetzt von der Kaiſerin ein Geſchenk von 2000 Mark über⸗ wieſen. worden. Ein neuer Schmuggel blüht im Bayeriſchen Wald. Böhmiſche Schmuggler bringen Zündhölzer, die in Oeſterreich bedeutend billiger ſind als bei uns, über die bayeriſche Grenze und nehmen Zuckerwaren dafür als Rückfracht. * Luſtmord an einem Kinde. Im Münchener Stadtteil Ober⸗Gießing wurde in der Nähe des Martin⸗ Spitals ein Sack mit der Leiche eines ſeit Montag vermißten elfjährigen Mädchens gefunden. Die Kleine war von der Schule fortgegangen und hatte unterwegs einen Mann mit den Worten:„Da kommt mein Onkel!“ begrüßt. Sie hatte aber gar keinen On⸗ kel, ſo daß anzunehmen iſt, daß der Unbekannte das Kind früher ſchon an ſich gelockt und ſchließlich einen Mord an ihm begangen hat. ** Das Erſchrecken mit ſchrecklichem Ende. In der Nähe der Station Gummersdorf in Weſtfalen er⸗ eignete ſich am Dienstag ein tragiſcher Vorfall. Auf dem Heimweg von einem Ausflug riß ſich ein junger Mann vom Arme ſeiner Begleiterin los und ſprang, um ſie zu erſchrecken, auf das Eiſenbahngleis, As gerade ein Zug der Kleinbahn herannahte. Der Leichtſinnige kam zu Fall, wurde von der Maſchine er⸗ faßt und vor den Augen ſeiner Begleiterin getötet. Ein Luſtmord nach zwanzig Jahren aufgeklärt. Auf Grund einer anonymen Anzeige wurde Don⸗ nerstag in Schwelm in Weſtfalen ein Arbeiter unter dem Verdacht verhaftet, am 24. Dezember 1891 das Dienſtmädchen Amalie Mander ermordet zu haben. Der Feſtgenommene bezeichnete als den wirklichen Täter einen Arbeiter aus Hagen, der daraufhin ebenfalls feſtgenommen wurde. Der zweite Verdächtige war bereits am erſten Tage nach der Mordtat verhaftet wor⸗ den, mußte jedoch wieder freigelaſſen werden, da die Verdachtsgründe nicht ausreichten. Das Mädchen war am heiligen Abend des Jahres 1891 das Opfer eines Luſtmordes geworden. 1251 A — Eine Zentrale für telegraphiſche Zeitübertra⸗ gung iſt von der Reichspoſtverwaltung jetzt definitiv genehmigt worden. Die Zentrale, deren Aktionsradius das ganze Deutſche Reich beherrſchen ſoll, wird voraus⸗ ſichtlich in der Nähe von Fulda errichtet werden. * Die geheimnisvolle Ermordung eines Deutſchen in Rußland. Der ſächſiſche Untertan Ritſcher, Mit⸗ inhaber der Petersburger Hobelſpänefirma Witting u. Ritſcher, iſt Mittwoch abend das Opfer eines geheim⸗ nisvollen Verbrechens geworden. In ſeinem Kontor in Petersburg wurde er, in einer Blutlache ſchwimmend, tot aufgefunden. Die Leiche wies zehn Kopfwunden und drei Stiche am Körper auf. In dem geſchloſſenen Kontor herrſchte vollſtändige Ordnung; es war nichts geraubt worden. Wie die Mörder in das Bureau eindringen konnten, iſt ebenſo unaufge⸗ klärt, wie die Identität der Mörder und die Beweg⸗ gründe ihrer Tat. ** Vergiftete Speiſen an der Münchener Hoftafel. Prinzeſſin Klara von Bayern iſt an den Folgen einer Speiſevergiftung, die ſie ſowie andere Perſonen des Hofes nach einer Hoftafel befallen hat, erkrankt. Man glaubt, daß es Grünſpan vergiftung geweſen iſt. Die Prinzeſſin wurde am heftigſten von allen davon ergriffen. Es geht ihr jedoch wieder beſſer, ſo daß ſie in den letzten Tagen wiederholt längere Zeit das Bett verlaſſen konnte. Prinzeſſin Klara iſt die Nichte des Prinzregenten. Vier Perſonen durch Gas vergiſtet. In Tep⸗ litz wurde in der Nacht zum Donnerstag eine ganze Familie das Opfer einer Leuchtgasvergiftung. Der Rei⸗ ſende Kulhanek, ſeine Frau, ein dreijähriger Sohn und ein Logisfräulein, das bei ihm wohnte, wurden morgens von dem Briefträger, der in die Wohnung trat, tot aufgefunden. Die Vergiftung erfolgte, weil das Gas von der Straße aus durch ein geborſtenes Rohr in den Keller und von da in die Wohnung des Reiſenden drang. Liebe und Radium. Die erſte Kammer des Zivil⸗ gerichts in Paris hat Mittwoch die Scheidu ng des Ehepaares Langevin ausgeſprochen. Das Urteil gibt den Pariſer Abendblättern Anlaß, die Vorge⸗ ſchichte des Eheprozeſſes, in dem bekanntlich Frau Curie, die Miterfinderin des Radiums, eine Haupt⸗ rolle ſpielte, wieder aufzurollen. *Die Flagge des chineſiſchen Zukunftsſtaates. Die chineſiſchen Rebellen haben jetzt als gemeinſchaft⸗ liches Kennzeichen ihrer täglich anwachſenden Partei eine Flagge erwählt, die, wie die Zeitſchrift„Der deutſche Herold“ in ſeiner ſoeben erſchienenen Nummer mitteilt, folgendermaßen ausſieht: Die Grundfarbe der Flagge iſt rot und der große neunſtrahlige Stern in ihrer Mitte iſt blau. Auch dieſem heraldiſchen Bilde, das auf den erſten Anblick etwas primitiv wirkt, fehlt die Symbolik nicht. Inſofern nämlich, als die neun Kugeln, mit denen die neun Strahlen des Sternes beſteckt ſind, und die neun Kugeln, welche die Mitte des Sternes bilden, die achtzehn Pro⸗ vinzen von China darſtellen ſollen. Kleine Nachrichten. In der Nacht zum Donnerstag wurde die größte Dampf⸗ mühle Ungarns, die„Belovar“-Dampfmühle, durch eine Feuersbrunſt vollſtändig eingeäſchert. Der Schaden be⸗ trägt über zwei Millionen Kronen. Der ermordete ruſſiſche Miniſterpräſident Stolypin hat in ſeinem Teſtament ſeine Frau zur Univerſalerbin eingeſetzt. Er hinterläßt vier Güter und ein Haus in Petersburg. Regierungsrat Dr. Weber iſt zum Direktor des Kai⸗— ſerlichen Geſundheitsamtes in Berlin ernannt worden. Wie aus Lemberg berichtet wird, entgleiſte auf der Station Wolkow ein Perſonenzug. Siebzehn Paſſagiere wurden leicht verletzt. Der Profeſſor an der tſchechiſchen Univerſität zu Prag Joſef Wladislaus Pie hat ſich Dienstag wegen gekränkter Ehre erſchoſſen. Das ruſſiſche Segelſchiff„Anna Mathilde“ iſt auf hoher See vollſtändig verbrannt. Nur ein einziger Matroſe wurde gerettet. Der ſchweizeriſche Bundesrat bewilligte für den Neu⸗ bau der Techniſchen Hochſchule in Zürich die Summe von zwölf Millionen Franes. Im Mittelmeer herrſchen neue ſchwere Stürme. Von dem Dampfer„Macedonia“, der die Herzogs familie Fife in Gibraltar an Bord nehmen ſoll, iſt man ohne Nachricht. Scherz und Ernſt. uit Müllverbrennung und Elektrizität. Die Be⸗ ſeitigung des Mülls macht noch heute den Behörden der größeren Städte viel Kopfzerbrechen. Mit allen gemachten Anregungen wurden Verſuche angeſtellt, die oft nicht den gewünſchten Erfolg hatten, bis man vor einigen Jahren erkannte, daß nur der Weg der Müllverbrennung zu einer hygieniſchen Beſeitigung der Hausabfälle führen könne. Namhafte Männer der Wiſſenſchaft haben ſich dahin ausgeſprochen, daß bei der Auswahl eines Müllbeſeitigungsverfahrens die hygieniſchen Vorteile und nicht der materielle Gewinn ausſchlaggebend ſein dürfte. Erſt in zweiter Linie dürfe der finanzielle Nutzen in Betracht gezogen wer⸗ den. Im letzten Jahre iſt nun wiederholt der Ver⸗ ſuch gemacht worden, das hygieniſche Verbrennungs⸗ verfahren auch nutzbringend für den Stadt⸗ oder Ge⸗ meindeſäckel anzubringen. Es iſt auch tatſächlich in mehreren Orten gelungen, den Müll in den Oefen der Elektrizitätswerke zu derbrennen und das Feuer auch mit den Abfällen zu nähren.— In Budapeſt iſt kürzlich ein Buch erſchienen, das den Titel„Elektrizität aus Kehricht“ führt. Es wird darin bewieſen, daß die praktiſch⸗hygieniſche Verwendung des Mülls auch ſehr nutzbringend ſein kann. tt Eine berühmte Sängerin bei den Kaffern. Vor kurzem kehrte die bekannte Varieteeſängerin Ada Croß⸗ ley von einer großen Tournee durch Südafrika nach England zurück. Mehr als 8000 engliſche Meilen hat die Künſtlerin reiſen müſſen, um in etwa 40 Städten des dunklen Erdteils Konzerte zu geben. Sämtliche Orte, in denen ſie Aufenthalt nahm, liegen zwiſchen Kapſtadt und den Viktoriafällen. Am intereſſanteſten war es, wie Miß Croßley verſicherte, bei den Robinſon⸗ Goldgruben in der Nähe von Johannesburg. Dort ſang die Brett'ldiva einem Auditorium von etwa 2000 Kaffern ihre ſchönſten Lieder vor. Die wunder⸗ bar hohen Töne, über die Ada Croßley verfügt, ver⸗ ſetzten denn auch die dunkelhäutigen Zuhörer in ſtür miſche Begeiſterung. Man veranſtaltete ihr zu Ehren einen Kafſerntanz, an dem oie 2000 Sohne der Wildnis in vollem Kriegsſchmuck teilnahmen. Ein 40 Mann ſtarkes Orcheſter von Eingeborenen lieferte die Muſik. Das Hauptinſtrument der Kaffern iſt eine Art Kylo⸗ phon und ihre Lieblingsmelodie ſtellte ſich als die wenig veränderte Wiedergabe des einſt auch in allen Kulturländern vielverzapften„Tararabumdera“ dar. Als nach Beendigung des Kriegertanzes die Sänger en mit zwei Trommelſtöcken aus einem der Inſtrumente die beliebte Melodie herauslockte, brachen die Be⸗ wohner in ein ſo tolles jubelndes Lachen aus, daß man es bis nach Johannesburg hörte. Bei einer zu ihrem Vergnügen arrangierten Krokodiljagd in Beira erlegte die Künſtlerin eigenhändig eines der Tiere. Ein Krokodilbaby befindet ſich ausgeſtopft unter den vielen Souvenirs aus dem Kaffernlande, mit denn Ada Croßley beglückt wurde. a ti Sprachlicher Kindertiergarten. Im ſprachlichen Kin⸗ dertiergarten gibt es neben Gelbſchnäbeln un Gras⸗ affen auch junge Jagdhunde, d. unbändige oder vorlaute und naſeweiſe junge Burſche, die ſich etwa auch gern herumrekeln; unbändig— von dem noch nicht bändig oder führig gemachten, d. h. noch nicht richtig gezogenen Leithund; vorlaut— von dem zu früh an⸗ ſchlagenden Hunde; naſeweis— eigentlich: nach Hundeart alles mit der Naſe aufſpürend; rekeln— von rekel gleich grober Bauernhund. Solche Burſchen nennen wir wohl! auch Rangen— ein Wort mit ſtarker Bedeutungsverſchie⸗ bung: urſprünglich gleich Mutterſchwein, dann— unflä⸗ tiger Menſch, endlich— wildes, durchtriebenes Kind. Auch die Kälber, die durch ihr kalbriges Weſen Erwachſenen leicht einmal läſtig fallen, und die Ferkel, die ſich bei jeder Mahlzeit beſudeln, wären hier noch zu erwähnen Dazu kommen aber noch verſchiedene andere Geſchöpfe, die vornehmlich unter den kleinen Kindern ihre Vertreter haben: freche Spatzen, fette Schneckchen, muntere, kleine Krabben, niedliche Mäuschen oder Aeffchen, dumme Schäfchen, Dreckhämmelchen, arme Wür⸗ mer und endlich Tierchen überhaupt. Der Weidmanns⸗ ſprache entſtammt die Bezeichnung Wildfang. Man ver⸗ ſtand darunter urſprünglich den jungen Falken oder Beiz vogel, den man wild einfing, um ihn für die Falken⸗ beize abzurichten, den zu zähmen aber nicht leicht war; ſpäter wurde das Wort auch auf wilde Pferde, die man einfing, auf fremde Anſiedler, die ſich irgendwo ohne Er⸗ laubnis niederließen, endlich auf wilde, ausgelaſſene Men⸗ ſchen, vor allem aber auf Kinder, übertragen. Daneben bedeutete freilich das Wort ſchon im 15. Jahrhundert den Fana des Wildes. Lokales. — Heilung der Maul- und Klauenſeuche. Der Profeſſor an der Württembergiſchen Tierärztlichen Hochſchule in Stuttgart, Hoffmann, hat wie der Beobachter am Main meldet eine neue Erfindung gemacht, wie man in unglaublich kurzer Zeit die von der Manl⸗ und Klauenſeuche befallenen Tiere heilen kann. In einer Reihe großer Stallungen, deren Inſaſſen von dieſer ſchlimmen Seuche befallen waren, hat er ſein Mittel unter amtlicher Aufſicht mit vollem Erfolg in Anwendung gebracht. Sein Mittel nennt er Euguform; es beſteht aus Guyakol und Formalin und wird teils in Form einer Salbe zum Einreiben der Euter der Kühe, hauptſaͤchlich aber in Waſſer eingerührt zum Einſpritzen zwiſchen die Klauen und zum Ausſpülen des Maules erkrankter Tiere angewendet. In kaum zweimal 24 Stunden hat er damit in der von der Seuche befallenen ganzen Gemeinden ſaͤmtliche, darunter ganz ſchwere Erkrankungen geheilt. So wurde Profeſſor Hoffmann von amtlicher Seite eingeladen, die iu ſämtlichen Ställen des Hofgutes Erbach ausgebrochene Seuche zu bekämpfen. Es waren zirka 100 Stück Ochſen und Milchvieh erkrankt. Die Seuche war ſo bösartig, daß gleich in den erſten Tagen 5 Stück verindeten. Am 5. Dezember kam Hoffmann in Erbach an und konnte ſein Mittel noch am ſelben Abend beim Milchvieh anwenden. Am Donneestag, den 7. Dezember konnte er das ſämtliche Vieh als geſund . Dasſelbe war in 24 Stunden auch bei den Ochſen er Fall. QSchlittſchuhe. Wenn Teiche und Flüſſe mit einer blanken Eisdecke überzogen ſind, dann werden die Schlitt⸗ ſchuhe hervorgeholt. Der moderne Schlittſchuh hat in ſeiner Form mannigfache Veränderungen durchmachen müſſen. Es gibt zahlreiche Syſteme, die ſich gegenſeitig den Rang ſtreitig machen. Früher fuhr man auf Beinknochen oder gehärte⸗ ten Holzſtücken, auch auf ſcharfen Hölzern. Dann verwendet man ein Eiſenſtück zum Fahren auf dem Eiſe, indem man es mit Holz verband und an den Fuß ſchnallte. Beim modernen Schlittſchuh iſt kein Holz mehr zu ſehen; er iſt ganz aus Stahl gefertigt. Natürlich iſt die Leichtigkeit des Materials ſehr weſentlich. Am beſten zum Fahren eignet ſich der ſogenannte Rennſchlittſchuh. Dieſer zeigt einen lan⸗ gen, geraden Lauf, der in der Richtung der Fußachſe am Fuße befeſtigt wird und etwa 40 bis 45 Zentimeter lang iſt. Der Lauf! muß ſehr feſt ſein und darf ſich nicht ver⸗ biegen. Der Kunſtlaufſchlittſchuh iſt ein wenig anders ge⸗ formt. Er weiſt einen breiteren Lauf auf, der in der Mitte auch etwas gewölbt iſt. Dieſe Schlittſchuhe werden entweder durch Schrauben an den Schuh befeſtigt, oder ſie ſind an Sportſtiefel für immer feſtgemacht. Die erſtklaſſigen Rennſchlittſchuhe koſten 40 Mark, die anderen Arten ſind bedeutend billiger. Der Schlittſchuhſport iſt bei uns ſehr in Aufnahme gekommen. Vor allem wird jetzt das Kunſt⸗ laufen geübt. Schweden und Norwegen ſind die klaſſiſchen Länder dieſes Eisſportes, doch auch in Holland fährt man gern auf dem Eiſen über die blanke Eisfläche. In Kopen⸗ hagen, Davos, Berlin uſw. finden alljährlich große Wett⸗ läufe für Schlittſchuhfahrer ſtatt, die vieles Interefſe er⸗ regen. Jetzt wird auch vielfach noch von dem Schlitt⸗ ſchuhfahrer ein Segel in Benutzung kommen. Er läßt ſich dann vom Winde über das Eis treiben. Damen-Kleiderstoffe chwarz u. tarbig sowie Nerren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. 5% oder Rabattmarken. F 2, 7. 1 Die Zucker⸗Fabrik Waghäuſel will vor Jahresſchluß die Nachzahlungen leiſten, und bin ich aufgefordert, die Akkordliſten bis Weihnachten einzuſenden, weshalb ich höflichſt erſuche Handelsſchule Worms Alfred Höflich ſtaatl. gepr. Handelslehrer. Beginn des Winter⸗Quartals: 22. Jaunar 1912. Proſpekte gratis und franko. 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Adam Brechtel I. mittags 2 Uhr ab. ö Arz. Gutperle. Luisenstrasse. OO ο οοοονονοιεν 80. eth. Sr. ug J a1 leſu tamm lun ſramm Soldaten-Verein Teutonia. Die werten Mitglieder nebſt Frauen und den ange; meldeten Kindern, ſowie die Frauen und Kinder verſtorbe⸗ ner Kameraden werden zu unſerer Weihnachtsfeier und Beſcherung auf morgen Sonntag, den 24. Dezember, nach- mittags halb 4 Uhr ins Gaſthaus zum Fürſten Alexander freundlichſt eingeladen.(Eingang durch den Hof). Es wird gebeten, pünktlich— alſo nicht zu früh und auch nicht zu ſpät— zu erſcheinen. Kameradſchaftl. Gruß! Der Vorſtaud. Landw. Bezugs- U. Absatz-Oenossenschaft. Am 2. Weihnachtsfeiertag nachmittags 3 Uhr findet im„Fürſten Alexander eine Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Tages⸗Ordnung: 1. Beſprechung über Anbau von Zuckerrüben. 2. Eutgegennahme von Beſtellungen über Staubkalk, Kohlen uſw. 3. Verſchtedenes. In den nächſten Tagen trifft 1 Waggon Thomasmehl Beſtellungen können noch bei unſerem Rechner gemacht Der Vorſtand. ein. werden. * 14** Radſport„Germania“ Viernheim. Unſere wert. Mitgtieder werden höfl erſucht, die Ver- oſungsgegenſtände bis ſpäteſtens Sonntag, den 24. d. Mts m Gaſthaus„Zum Haltepunkt“ oder„Zum Schützenhof“ ab⸗ zultefern. Wir bitten aber um prompte Erledigung Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 24. d Mts., nachm. 3 Uhr im Lokal Gaſthaus„Zur Eintracht“ Mitglieder⸗Verſammlung. Im Intereſſe der wichtigen zu behandelnden Tagesord⸗ nung wird um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen aller Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Klub„Wanderer“. Nächſten Samstag abend 8½ Uhr Mitglieder Berſammlung bei Mitglied Alois Bergmann im Gaſthaus„Z. Morgenſtern“ Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um vollzäbliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Turn ⸗Genoſſenſchaft„Germania“. Sountag nachmittag 1 Uhr im Lokal Mitglieder⸗Verſammlung. Um vollzählige und pünktliche Beteiligung wird erſucht. Der Vorſtand. Fussball⸗LAuh„odalttät“ Viernbeim. Heute Abend punkt halb 9 Uhr Zuſammenkuuft im Um dringendes u. vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Lokal. Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr . Wettspiel gegen die 1. Maunſchaft des Fußball Klub Olympia hier. Der Kapitän. NB. Es wird gebeten, daß die 1. Mann⸗ ſchaft mit Sporiskleidung um 3 Uhr im Lokal„Eichbaum“ erſcheint. Fussball-Klub„Olympia“ Vürnheim. Heute Samstag abend /9 Uhr im Lokal„Prinz Friedrich“ Mitglieder- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen der Mitglieder dringend erwünſcht. Der Vorſitzende: N. Helfrich. Der Kapitän: A. Martin. Fussball-Aub„Alemannia“ Viarnbeim, Nächſten Sonntag nachm.— Uhr im Lokal. gr. Baum 1 Mitglieder- Versammlung. Da die Tages- Ordnung eine ſehr wichtige iſt, bitt t um zahlr. Erſcheinen Der Vorſtand. Sport- Verein Viernheim. Mitglied des Verbandes Süddeutſcher Fußball- Vereine. Jonntag, den 24. Dezemb. Wettspiel der 1. Mannſchaft gegen 1. Mannſchaft„Olympia“ ⸗Lorſch. Abfahrt der Spieler ver Wagen ab Lokal. Fonntag, den 24. Dez. Retour- Wettsniel der 3. Mannſchaft gegen 3. Mannſchaft Sportklub Käferthal auf unſerem Platze(Tivoll.) Samstag, den 23. Dezember Verſammlung der Spieler im Lokal. Es wird gebeten, daß ſaͤmtliche Spleler erſcheinen. Der Vorſtand. — Viernheimer Kreditverein (E. G. m. u. H.) Bekanntmachung. Die Spareinlagebücher ſind in der Zeit vom 28. bis 30. d. Mis. zwecks Zinſenbeiſchreibung auf dem Büro abzugeben. Die Sparmarken⸗Eutwertung geſchieht am 29. und 30. d. Mts. Letzter Zahltag iſt 31. d. Mts. bis halb 3 Uhr nachmittags. Beginn der Zahltage wird hier bekannt gegeben. f Es wird ganz beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß in der Zwiſchenzeit keinerlei Kaſſengeſchäfte erledigt werden. Viernheim, den 19. Dezember 1911. Der Vorſtand. Viernheim, den 21. Dezember 1911. Offene Anfrage! An Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Die Großh. Bürgermeiſterei richtete am 2. Dez. 1911 an Großh. Kreisamt ein Schreiben, in welchem angefuͤhrt wird, ich ſei vor Offenlegung der Wählerliſte geſtrichen worden. Auf dieſen Sachverhalt kommt es überhaupt nicht an, ſondern nur darauf, warum ich in der Wählerliſte geſtrichen, zumal die Bürgermeiſterei in der amtlichen Erklärung im Viernheimer Anzeiger vom 2 Dezember erklärte, ich ſei nicht o hu e rund geſtrichen worden. Nachdem nun durch die Bürgermeiſterei öffentlich erklärt worden iſt, ich ſei nicht ohne Grund geſtrichen, ſo fordere ich die Bürgermeiſterei auf, unverzüglich den Grund der Strei- chung amtlich bekannt zu machen. gez. Jakob Friedel 1. Glück wunschkarten für Neujahr und alle anderen Gelegenheiten wer- den geschmackvoll und billigst angefertigt. Muster zu Diensten. Wilh. Bingener, Buchdruckerei. Neueres Geschäftshaus in bester Lage für jede Branche geeignet, preiswert zu verkaufen. Schriftliche Anfragen befördert die Exped. d. Bl. Aecker im Werte von ca. 1000 Mk. aus freier Hand zu kaufen geſ. 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Weihnachts- 2 2 Feiertag im Saale, Zum Kaiserhof“ seinen 2 2 8 2 Weihnachts- Ball; Weihnachts-Ball; verbunden mit akrob. Vorführungen, ab. 5 2 Unsere werten Mitglieder nebst Familien- 2 2 Angehörigen, Freunde und Gönner des Ath- 2 letiksportes sind hierzu freundl. eingeladen. 2 2 DER VORSTAND. 1 /.P9ꝗ9. Rekruten-Verein Viernheim. Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr im Lokal gemütl. Beisammensein Die in Ausſicht ſtehenden ſchönen Stunden werden gewiß zu zahlreichem Einfinden führen. Es ladet höfl. ein Der Vorſtand. Verſteigerungs-Anzeige. Mittwoch, den 27. Dezember I. Js., nach⸗ mittags 2 Uhr wird durch den Unterzeichneten: ein Sopha, ein Kleiderſchrauk, ein Ver⸗ tieow, eine Nähmaſchine im Rathaus zu Viernheim zwangsweiſe gegen Barzahlung verſteigert. Lampertheim, den 22. Dezember 1911. Noſt Großh. Gerichts vollzieher. Kondensierte Milch Marke„Milehmädehen“ per Dose 55 pfg. 20 haben bei Philipp Lahres. N. 3 *** 7 + Sind Sie leidend?. dann machen Sie einen Versuch mit der auf wissenschaft- licher Grundlage herausgebildeten Kombinations- Strahlen-Therapie d. i. eine Vereinigung von Elektrizität, Magnetismus, Licht und Wärme, deren Energien gleichzeitig auf den erlrankten Körper einwirken und dadurch geradezu wunderbare Heiler folge erzielen, die durch zahlreiche Zeugnisse Gebesserter und f Geheilter zweifellos festgestellt sind und zwar bei: Nervenleiden versch. Art, Migräne, Schwindelanfälle, Blut- und Stoffwechselkrankheiten, Ausschlag, Bleichsucht, Flechten, Wassersucht, Neuralgien, Gicht, Muskel- und GSelenkrheumatis, Ichlas, Hexenschuss, Asthma, Bronchial- klatarrh, Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren-, Magen-, Darm- und Blasenleiden, sowie Entzündungen aller Art. Auch bei jahrelang bestehenden sog. chronischen Leiden, bei denen die Patienten jede Hoffnung bereits aufgegeben hatten, wurden schon nach verhältnismässig kurzer Behandlung wesentliche Besserung bezw. Heilung erzielt. — Jeder Leidende verlange vertrauensvoll mündlich oder schriftlich nähere Auskunft durch das stitut für Kombinations- Therapie Mannheim P 6, Nr. 607 Dir. Jos. Willig. Sprechstunden: täglich von 1½2—4 Uhr, Sonntags von 10—12 Uhr. Die Behandlung kann auf Wunsch auch in der Wohnung 5 der Patienten erfolgen. Achtung! Achtung! Bringe mein reichhaltiges Tager in Porzellan- u. Holz⸗Pfeifen ſehr geeignet für Weihnachts-Geſchenle, in Erinnerung. Philipp Lahres. 1 org V ͤ s Liedes Des Lebens Sorg', Verklärt des Des Tages Möh', beanhterfn Aarau Viernheim. 0 f —ä—— 24 e—— Am Dienstag, den 26. Dezember(2. Weihnachtstag)— „Goldenen Karpfen“ unser diesjähriges 100 2 5 1 0 g Henk! — . 2 r . N im Saale des Weihnachts-Konzett; i statt. Wir laden hierzu die verehrl. Mitglieder sowie Freunde und 0 3 — Gönner des Vereins höfl. ein. Fintritt fur Nichtmitglieder à Person 50 Pfg. Kassen-Eröffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. 0 Der Vorstand. Le 5 1 0 — 22 * 4. NB. Offene Weine gelangen zum Ausschank. 65 * 2 rr— e eee 2 8 8 Alungfrauen-Congregation Viernheim. 2 Aufführung des religiösen Schauspiels 0 „I MUTTER. 5 im Saale der Englischen Fraäulein 2 D und zwar nur für die Mitglieder 2 — 2 D 1. am J. Weihnachtstag für die 4 unteren Jahrgänge, 0 8 2. am II. Weihnachtstag für die übrigen Jahrgänge.. Beginn jeweils halb 4 Uhr nachmittags. 2 0 2 Eintritt für jedes Mitglied 20 Pfennige. = 8— 2 Der Vorstand.— eee eee 28. 9. 75 0 0 C, E Baie Deren„Ejntrach l, W Motto Sleib treu dem Sport, 8 n Nann en Wort. 0 N e. Ge e, e,, 0 Su dem am Neuiafirs lage, abends& Ar in eſaal 0 des Sasitſauses„gur Cambrinus halle“ Saliſindenden* Half — verbunden mis Reigenfaßren und finematographiſchen Nor- laden voir unsere führungen werfen Muglieder nebst . Zamilienangehorigen, sotoje Freunde und SCoônner des N eee D 0 eren hierdurch Höflichst ein. Der Wors tand. 8* == 2 Mädchen welche das Maschinen nähen können oder erlernen wollen er- haltengegen sofortige Bezahlung gute Arbeit. borset-Fahrik Herbst Mannheim Neckarstadt. Gebe von heute ab auf sämtliche Woll- Sachen wie: gestr. Westen, Sweaters, Normal-Hosen und- Hemden Unterjacken etc. 10 Prozent Hans Schumacher, Schulstr. 6. Rotkraut, Wirſing, Slumenkohl, Kaflanien tl. zu haben bei Jakob Beyer 1., Nathausſtr. 38. P Mäme.öGes ang Verein Viernheim. 0 N eujahrskonzer im basthaus„Zum goldenen Engel“ unter Mitwirkung v. Herrn Gust. Lamberth, Opernsdnger 1 Wozu wir unsere verehrlichen Mitglieder u. Freunde ö ergebenst einladen. = Fintritt: 50 Pfg. à Person. N Mise nns 7 Uhr. an 0 8 Uhr. 1 9 Pfogtamme und Lioderterte 0 pfg. ö Der Vorstand. 6 — 90 MB. jedes Mitglied hat das Recht, eine Dame frei einzuführen f 0 ——ů——— p p p ů —————. . ² . Junglings-Sodalitat Viernheim 0 Am Dienstag, den 26. Dezember(2. Weihnachtstag) abends 8 Uhr im Saale„Zum Freischütz“ 3 in Aufführung von Weihnachts- e und ohristhaum- Gaben- Verlosung. 9 Unsere Sodalen, ihre werten E Itern, sowie Freunde und Gönner aer 9 Sodalität sind hierzu freundlichst eingeladen.— Eintritt frei. 9 DER VORSTAND. 0 SS Seeee.eeeeeees Gefunden: 1 Schlüſſel eech Viernheim, 23. Dez. 1191. cee eee Gr. Buͤrgermeiſterei Viernheim 18 e e 1 at. Sport„Germania“ 48 Mefunden[N: Viernheim.:: 8 ein Teppich in der Wald⸗ 4 N AN ſtraße. Gegen Erſtattung der N N Einrückungsgebühr abzuholen IN N bei Gg. Dieter 1 AN All Heil! Aal Heil!„ N Hügelſtraße Nr. N SN 3 7 Fortwährend Kauft an 718„ N 5 7 Einlad 1 7 Hunde- und 7 Ina ung N 8 8 6* Unser Verein hält wie alljahrlich im N . Tauben-Kot N Lokale„Zum Schützenhof“ am 2. Weih- II Fee e eee A. nachts-Feiertag, abends 8 Uhr, seinen A. Ambrosius Martin N A. . MANNHEIM 3 Ne 16. Querstrasse 30. II/ B 11 I Postkarte genügt. 9 e R . Ii verbunden mit Blumen-, Schul- u. 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