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Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 0 Gegründet 1884 Ar. 6. . 5 Nationalliberale 5 0 „Mit Mann — und Roß und Wagen Hat ſie der Herr geſchlagen!“ den Ausgang des Kampfes bringen würde. Tatſä ö Tatſäch⸗ lich hat denn auch in faſt der Hälfte aller Wabt⸗ kreiſe eine Stichwahl ſtattzufinden, deren A zeiſe eine Ausgan die endgiltige Geſtaltung der Machtverhältniſſe 8 kommenden Reichstages bringen wird. Das Ergebnis der I 210 1 das folgende:. n 212 Wahlkreiſen ergab die Hauptwahl ei glattes Ergebnis, während in 183 Stich Mlattzu⸗ finden Haßen U in 185 Stichwahlen ſtattzu⸗ Im einzelnen ſieht das Ergebnis alſo aus: definitiv an Stichw. bisherige gewählt beteiligt Parteiſt. 37 113 43 1 1. 10 9 k 13 4 64 14 Centrum Sozialdemokraten Konſervative Polen Deutſche Reichspartei Nationalliberale Wirtſch. Vereinigung Wilde 10 Fortſchrittliche Volkspartei 6² Deutſche Reformpartei 4 Erledigt 0 0 Zuſammen 212 370 An intereſſanten und bezei i 1. 1 zeichnenden Eiuzelreſul⸗ taten und Einzelerſcheinungen ſei dem folgendes fen Hochdruck betriebene Wahlagitation. Von den 12 6 a 5 5 120 Aer auf die die Genoſſen hofften, die Skep⸗ 15 im bürgerlichen Lager befürchteten, iſt heute keine kede 10 0 Die Genoſſen wiſſen recht gut, daß die 1. demokratie gerade bei Stichwahlen ſehr ſchlecht abzuſchneiden pflegt. Sehr erheblich über den bis⸗ 1 Höhepunkt, den die Partei mit 81 Mandaten n hat, wird man ſicher nicht kommen. Siegen . die Sozialdemokratie in der Stichwahl nur mit 110 15 der liberalen Gruppen. Dieſe aber bedürfen der 0 1 gerade von rechts gegen die Sozialdemo⸗ crit Nach einer Aufſtellung des führenden fort⸗ prtſ ichen Blattes, der„Freiſinnigen Ztg.“, hat die 5 chrittliche Volkspartei an die Sozialdemokraten ver⸗ 19 5 die Mandate von Königsberg i. Pr.(Gyſſling), feuer Stettin(Dr. Dohrn), Breslau⸗Weſt, Bremen 95 rmann), Heilbronn(Dr. Naumann), Zittau, Lonneberg, wozu dann noch Magdeburg, das von dem liberalen Kobelt vertreten mar. kummt. Aus dieſem Freiſinn. Hemdenflanell schwere Qualitäten 75 bis 80 em breit Meter 60, 70 Pfg. Jackenbiber gute Qualitäten waschecht Meter 45, 60 Pfg. Velour für Kleider, Blusen, Röcke, in schönen Mustern Meter 35, 45, 60 Pfg. Blusenflanelle in schönen Streifen Meter 40, 60, 75 Pfg. Bettkattun und Satin Meter 25, 40, 58 Pfg. Bettzeuge 80 em breit, waschechte Qualitäten Meter 28, 40, 55 Pfg. Bettbarchend 80 om breit, rot oder gestreift Meter 40, 60, 95 Pfg. Betibarchend 130 und 160 em breit Meter 1.10, 1.50, 1.95 Mk. Betidamaste u. Satin 80 und 130 om. breit, weiss u. farbig, besonders billig Bettuch- Halbleinen doppelbreit Meter 75 Pfg, 1.10 Mk. Beituch- Halbleinen schwere Qualit 150 em breit Meter 1.25 Mk. Handtücher grau Meter 10, 15, 22 Pfg. 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(Nachdruck verboten.) 5 Dieſes arme, alte Weiblein hing vielleicht noch mit In⸗ runſt am Leben, wer konnte es wiſſen, hoffte wohl gar von der Zukunft allerlei, was ſich erf 0 1 1 erfüllen ſollte. Waldemar Her⸗ 155 wollte dem Meſſias gleich ſie lehren, ihr Bett zu nehmen 8 zu wandeln, aus ſeinen Händen ſollte der Einſamen, i erſtoßenen Heil und Geneſung kommen! de e Herzens wurden Heilige und Reformatoren wecker ganzer Völker, ihr Glaube an die eigene Stärke übertrug ſich auf Tauſende, ſollte da Herbachs Wille nicht ge⸗ fügen, ſich der wimmernden Alten mitzuteilen. Aſiatiſche Cholera! 1 8 9 5 Senſe in ihrer Knochenfauſt war ſcharf und mähte Wie reifes Korn ſanken die Menſchenleiber unter ihren Streichen. Sie brachte den Gifthauch ihrer bei imat mi Puaen en 1910 ibrer eißen Heimat mit und gebörten N 15 1 erven von Stahl dazu, ber Waldemar Herbach wich nicht von der Alt i f en. Wie fue rang er mit den Mächten der Finſternis, die ſich an f af e Fa Er fühlte keine Müdigkeit, kein Er⸗ 5 1 a üllte i i weten wel eine erfüllte ihn ganz, das eine, daß er ſie Sie hatte ihn der Schlan i it ü hatte ge gleich mit übler Nachrede und orw f en die Ferſe geſtochen, er aber wollte ihnen den Wie klein, wie jämmerlich klein M , Wie klein, 0 artha heute wieder ge⸗ 5 e Sie war nichts Beſſeres als eine taube Nuß mit 6 äußerlich anſehnlicher Schale. Wenn Hela das— 0 dienstag, den 16. Januar 1912. 28. Jahrgang. Einbruch der Sozialdemokraten in freiſinnigen Befttz⸗ ſtand ergibt ſich natürlich keine alla tundliche Stlim⸗ mung. Dazu kommt, daß die ſortſchrittliche Volkspartei nur neun Mandate nach rechts(Dr. Doormann⸗Bunz⸗ lau-Lüben, Kopſch⸗Löwenberg, Kiel⸗Minden⸗Lübbecke Siehr⸗Inſterburg⸗Gumbinnen, Heyn⸗Stralſund Hänle⸗ Ulm, v. Liszt⸗Glogau, Struve⸗Oldenburg⸗Plön, Kopp⸗ Tilſit⸗Niederup) mit ſozialdemokratiſcher Hilfe gegen rechts zu verteidigen hat, während ſie in 22 Stichwahlen * ae m pf⸗ Berlin, Fiſchbeck⸗ Liegnitz, Weinhauſen⸗ Gang, Ab laß⸗Hirſchberg, Haas⸗Karlsruhe, Gunſſer— zmünd⸗Göppingen, Schweighardt⸗Kalw⸗Nagold, Koch⸗ Merſeburg⸗QAuerfurt, Payer⸗ Reutlingen, Dr. Wie⸗ mer Nordhauſen, Dr. Müller⸗Altena⸗Iſerlohn Krö⸗ mer⸗Schaumburg Lippe, Günther⸗Plauen, Ahlhorn⸗Ol⸗ denburg⸗Birkenſeld, Träger- Varel(Oldenburg II) Dr. Crüger„Hagen, Haußmann⸗Balingen, Dr M ug dan⸗ Görlitz, Dr. Müller⸗ Meiningen, Dr. Wen⸗ dorff⸗Malchin⸗Waren, Dr. Neumann⸗Hofer⸗Lippe, En⸗ Rechtöparteſen inne wichtinden Führer mit Hilfe der digen haben when die Sozialdemokraten zu vertei⸗ Die Gewählten. Nach den bisherigen Er iſſ in i gewählt zu c I 75 8105 Deutſchkonſervative. — bon ieberſtein, 2. von Bonin, 3. r Fee 4. von Brederlow, 5. Graf von Eurnker 8 Frommer, 7. Dr. v. Heydebrand und der Laſe, 8 8 1% v. Kaniß, 9. v. Kaphengſt, 10. Kreth, 11. Malke⸗ b. 12. v. Michaelis, 13. Nehbel, 14. Niederlöhner, 15 10 ormann, 16. Dr. Oertel, 17. zu Putlitz, 18. Reck e 20. Rupp, 21. Graf v. Schwerin⸗Löwitz, 22. Sie enbürger, 23. Dr. v. Veit, 24. Meilnböck, 25. Graf v. Weſtarp, 26. Will, 27. v. Winterfeldt⸗Menkin. 1185 0 Reichspartei. N Frhr. Gamp v. Maſſaunen, 2. Mertin, 3 (Bromberg), 4. Witt, 5. Ber e Wirtſchaftliche Vereinigung. 1. Gebhardt, 2. Hi 2 f (Erailsheimz⸗ Hilpert, 3. Lie. Mumm, 4. Vogt Schultz 1191 505 Das Centrum. Angerpointner, 2. Aſtor, 3. Becker(Arnsberg 2 4. Dr. Becker(Siegkreis), 5. Dr. Belzer, 6. Virten⸗ 11 5 7. Bolz, 8. Chryſant, 9. Dr. Dahlem, 10. Delſor 11. Engelen, 12. Erzberger, 13. Dr. Faßbender 14. Fehrenbach, 15. Dr. Fervers, 16. Graf v. Galen, 17. Gerſtenberger, 18. Frerker, 19. Gleitsmann, 20. Groe⸗ 355 21. Häusler. 22. Harkrath. 23. Haußt 24. Herold 5. Dr. Frhr. v. Hertling, 26. Dr. Hitze, 27. Horn MNeiſſe), 28. Hubrich, 29. Irl, 30. Dr. Jaeger, 31. Kloſe, 32. Kohl, 33. Krebs, 34. Krings, 35. Kritz, 36. Dr. Lender, 37. Leſer. 38. Fürſt zu Löwenſtein⸗ Wertheim⸗Roſenverg, 39. Frhr. v. Malſen, 40. Dr. Marebur, 41. Marx, 42. Dr. Matzinger, 43. Dr. Mayer (Kaufbeuren), 44. Müller(Fulda), 45. Nacken, 46. Pau⸗ Iv(Cochem), 47. Dr. Pfleger, 48. Dr. Pichler, 49. Pon⸗ ſchab, 50. Poppe, 51. Dr. Pieper, 52. Graf Praſchma, 53. Dr. Preuß, 354. Pütz, 55. Rammer, 56. Roeren, 57. Fürſt und Altgraf zu Saln⸗Reifferſcheidt⸗Kraut⸗ heim und Dyck, 58. Reichsgraf Sandizell, 59. Sapletta, 60. Dr. v. Savigny, 61. Dr. Schaedler, 62. Schatz, 63. Schedlbauer, 64. Schefbeck, 65. Schiffer, 66. Schir⸗ mer, 67. Schmidt(Marburg), 68. Schüler, 69. Schwarze (Eippſtadt), 70. Sir, 71 Sittard, 72. Dr. Spahn(Bonn, 73. Speck, 74. Sperlich, 75. Stamm, 76. Steindl, 77 v. Strombeck, 78. Strzoda, 79. Stupp, 80. Thumann, 81. Frhr. v. Thünefeld, 82. Dr. Trendel, 83. Wallen⸗ born, 84. Wellſtein, 85. Dr. Will, 86. Wörle, 87. Dr. Am Zehnhoff, 88. Dr. Zehnter. Die Polen. 1 1. Leo v. Czarlinski, 2. Dunajski, 3. v. Grabski, A Kurszawski.. v. Lasziwski, 6. Graf Mielzynski (Pleß). Graf Mielzynski(Samter⸗Birnbaum), 8. von Moranski⸗Ozierzykraß, 9. Niegolewski, 10, Nowicki, 11. ne, 12. Seyda, 13. Stychel, 14. v. Tramp⸗ 1811. 3 Nationalliberale. J. Lafer, 2. Schlee, 3. Dr. Semmler, 4. Wittum. ö 1 8 e „il. Albrecht. 2. Antcick, 3. Bebel, 4. Bernſtein, 5. Binder, 6. Bock, 7. Böhle, 8. Bloß, 9. Brey, 10 Büchner, 11. Dr. David, 12. Dietz, 13. Emmel, 14. ö Jiſcher(Berlin), 15. Fiſ cher(Zittau), 16. Förſter, 17. Dr. Frank(Mannheim), 18. Frohme, 19. Geher, 20 Göhre, 21. Grenz, 22. baaſe, 23. Henke, 24. Hilden. ö 2 25.„Hoch, 26. Hofmann, 27. Horn(Sachſen), 28. Kaden, 29. Keil, 30. Körſten, 31. Kühn, 32. Kunert 33. Kuntze, 34. Landsbeerg, 35. Ledebour, 36. Legien. 975 Lehmann, 38. Dr. Lemſch, 39. Metzger, 40. Molken⸗ 85 41. Noske, 42. Per is, 43. Pſannkuch, 44. Pinkau, 40 Reißhaus, 46. Rühle,, 47. Sachſe, 48. Scheidemann. 85 Schmidt(Berlin), 30. Schmidt(Meißen), 51. Schulze Erfurt, 52. Schöpflin, 53. Schwartz, 54. Segitz, 55. Silberſchmidt, 56. Simon 57. Stadthagen, 58. Stolle 69, Stücken, 60. Dr. Sü dekum, 61. Thiele, 62. Ulrich 63. v. Vollmar, 64. Vog therr, 65. Wurm, 66. Zubeil 8 65 Elſa ß⸗Lothringer. 1. Lebeque(Lothringe r), 2. Ricklin, 3. Wetterle Delſor, ſiehe unter Ceniri 50 1 19 Verlorene und gewonnene Wahl. kre iſe. 1 Die Sozialdemokraten haben 3 N gewonnen: öni berg, Stettin, Randow⸗G reifenhagen. Breslau Wen CCCCCCCCCCCC0cc ͤ ͤ ccf ͤã ĩͤâjdvbã ͥãĩͤãdͥã d ĩðͤv e TTT heute— bätte ſehen können; ſie würde ihm doch verziehen haben. Ihn fror, wenn er an die blühende, blonde Frau, ſein totes, liebearmes Heim dachte. Da ſaß er beſſer hier neben dem kranken Weiblein auf dem ſchlechten Strohlager, deſſen ſchlechtverhüllte Blöße ſein eigener Mantel deckte. An den blinden Scheiben rüttelte der rauhe Wind, zuweilen wehte ein kühler Hauch bis zu ihm herüber. Er hatte ſelbſt am Herde ſchaffen müſſen, ſo gut er es verſtand, nirgends war ein hilf⸗ reiches, mitleidiges Weſen zu ſehen. Nur kecke Mäuschen ſpielten zwiſchen den dürren Aſten, die die Alte ſich zur Feuerung beigetragen hatte und blickten ihn mit klugen Augen an. „Diesmal ſollt ihr nicht recht behalten, Sinnbilder des nein 0 es at al 7 0 Doktor Herbach leiſe und finſter—„ich trete euch alle unter meine Füße, alle! Ein Herrſcher wi werde ich ſein, ihr ſollt es ſehen!“ 5 171 50 05 5 Aber es war ein hartes Ringen. Immer wieder wieder ſchwebte die mähende Senſe dicht über dem e Kranken und drohte all ſeine Hoffnung zu Schanden zu machen. Nicht ſchlummernd und doch nicht ganz wach, ſaß Herbach ſekundenlang da— von plötzlicher Schwäche übermannt. Es war, als ſehe er einen kryſtallhellen Waſſerſpiegel ſchimmern das Lied ſanft flüfternder Bäume lullte all ſein Wünſchen und Denken ein, und weiße Blumen, unendlich viele weiße, wunder⸗ bare Blumen blühten aus der Tieſe empor. Da ſchreckte er auf. Er dachte einer, die auch hold f uf. 5 und weiß geweſen war, wie jene Blume und eine große, unermeß⸗ liche Sehnſucht kam über ihn. Sie hätte ihn nicht wartend vor der Tür ſteh 1 en laſſen. Sie hätte ihm trotz Anſteckung und Tod ein gutes e auf ſeinen ſchweren Weg gegeben, wohl gar— 4 Waldemar Herbach fühlte, wie ſich zwei weich lte, e, lebens⸗ warme Frauenarme um ſeinen Nacken legten, wie zwei ſüße rote Lippen die ſeinen ſuchten! Im Traum! n Er mußte ein wenig geſchlafen haben, nur eine Minute viel⸗ leicht, aber ſchon dieſe konnte ih m einen Sieg auf immer ent⸗ reißen. Angſtvoll— noch den Kuß der Geliebten auf ſeine Lippen— neigte er ſich über die Kranke. 90 a Nur ietzt nicht ſchwach werden, nur jetzt mutig ſein und bleiben bis zuletzt. Wie einem eheimnisvollen Zauber ver fallen, kehrten Herbachs Gedanken doch wieder zu Hela aurück Sie klammerten ſich gleichſam an der lichten, holden Geſtalt des Mädchens feſt. Hinweggetäuſcht über Zeit und Raum durch einen beglückenden Trug ſeiner bis aufs äußerſte ange! ſpannten und überreizten ne hatte Herbach das Gefühl fe ſeine Umgebung verloren. ir fror und hungerte nicht mel Schmutz und Armſeligkeit war aus ſeiner Umgebung v 15 ſchwunden. Reinheit und Schönheit umgab ihn, verkörpert„. dem einen Weibe. Eine Schönbeit, die nie welkt, eine R 250 beit, die nimmer endet! eee Die Nacht brach an. Eine Nacht ohne Mond kämpfte ſich hervor hinter einem Welkenberge⸗ 5 95 ſchwarz gegenüber dem Hüttchen ſtand. Schimmernd b it 5 ſich ſein Glanz aus über Berg und Tal. Weiße unirbiſche Strablenſchleier hingen vom Himmel hernieder zur Welt, 0 ſo viel Leid und Not war, wo Kinder und Mütter um Er⸗ barmen ſchrien, wo Männer, Greiſe und Jünglinge ſich die Lippen wund biſſen, um ſtumm ſein zu können bei uneberter Qual. Wie ſegnende Arme umſpannen die Lichtfluten der Mondes Wälder und Berge. Was vordem dunkel ewiſc 715 e und klar. Regen triefte aus der Höhe dna 1 6.75 1 Land, aller Kampf, aller Streit wich unend⸗ Und eine zweite Nacht kam! Da ging Waldemar Herbach das ſteile Gä ; 280 Bäßchen hinab ſeinem Hauſe zu e 1 N Unia! ſe zu mit ſtolzgetragenem Haupt: Ein Sieger, ein Jäh fuhr der Mann zuſammen und von ſeinem Sitze auf. Cortſetzung folgt) vteichenvach⸗yceuxode, Brandenvurg⸗Weſthavelland, Rup⸗ pin⸗Templin, Magdeburg ⸗Stadt, Naunburg, Wanzle⸗ ben, Erfurt, Hof, Fürth⸗Erlangen, Döbeln, Meißen. irna, Zittau, Annaberg, Reichenbach⸗Auerbach, Darm⸗ dt, Braunſchweig, Holzminden, Schwarzburg⸗Rudol⸗ ſtadt, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Bremen. W Sozialdemokraten verloren: Landau, Pſorz⸗ Die Konſervativen gewannen: Lyck⸗Johannesbur Forchheim. 8 n* Die Konſervativen verloren: Augsburg⸗Lötzen, Ran⸗ dow⸗Greiſenhagen, Querfurt⸗Merſeburg, Otterndorf⸗ Neuhaus, Schwerin Die Nationalliberalen gewannen: Aegernburg⸗ Lötzen. Die Nationalliberalen verloren: Lyck⸗Johannes⸗ burg, Erſurt, Flensburg, Dittmarſchen, Darmſtadt. Forchheim, Roßwein-Döbeln, Annaberg, Kirchberg⸗ Auerbach, Erbach⸗Bensheim, Roſtock, Rudolſtadt. Die Freiſinnigen verloren: Stettin, Breslau-Weſt, Landeshut⸗Jauer, Naumburg, Hof, Erlangen, Zittau, Heilbronn, Hagenow, Sonneberg, Deſſau, Bremen. Das Centrum verlor: Reichenbach-Neurode, Bingen⸗ Alzey. N Die Deutſche Reichspartei verlor: Oberbarnim, Frauſtadt⸗Liſſa, Breslau-Oſt, Sangerhauſen, Harburg, Borna⸗Pegau, Braunſchweig, Gotha, Schaumburg-Lippe. Die Wirtſchaſtliche Vereinigung verlor: Goslar, Böblingen, Jena, Holzminden. 5 Die Welfen verloren: Göttingen, Verden, Branden— urg. Die Geſamtſtichwahlen. c Insgeſamt haben Stichwahlen ſtattzufinden: zwischen rechtsſtehenden Kandidaten und Liberalen zwiſchen Liberalen und Sozialdemokraten zwiſchen rechtsſtehenden Kandidaten und Sozial— demokraten Ein Vergleich zwiſchen 1907 und 1912. 1912 1907 1912 1907 Hauptw. Hauptw. Stichw. Stichw gew. gew. bet. bet. Konſervative 27 38 43 36 Dt. Reichspartei 5 12 13 16 Dt. Reformpartei u.—— 4— Wirtſch. Vereinigung 4 8 14 19 Centrum 88 39 37 30 Polen 14 10 3 Nationalliberale 4 64 62 Fortſchr. Vereinigung 0 8 62 90 Sozialdemokraten 66 2 113 96 Andere Fraktionen 4 a 10 6 * Die Stichwahlparole der Regierung. Unbedingt gegen die Sozialdemokratie gibt die Re⸗ gierung in der„Nordd. Allg. Ztg.“ die Parole aus. Sie ſtellt zunächſt mit Bedauern feſt, daß die Hauptwahlen gebracht haben,„was ſie nach den er⸗ bitterten Kämpfen unter den bürgerlichen Parteien bringen mußten: einen beträchtlichen Gewinn der So— zialdemokratie“, und ſchreibt dann: Unſere Werke des Friedens können nur gedeihen, wenn wir uns als ſtarke, einige Nation in der Welt behaupten. Zu den nahen Aufgaben des neuen Reichstages gehört die Sicherung unſerer Wehrhaftigkeit. Eine Partei, die ſich ſelbſt international nennt, in der ſich der Gedanke eines Maſſenſtreiks im Falle der Mobilmachung hervorwagen durfte, iſt ihrem ganzen Weſen nach zur Erfüllung dieſer wichtigſten Aufgabe unfähig. Nicht Mißmut über dieſen oder jenen mit Recht oder Unrecht als Uebel empfundenen Zuſtand in Reich und Staat, nicht Rückſicht auf Parteivorteile durch Paktieren mit der Sozialdemokratie lenke den Schritt zur Stichwahl. Nicht auf vergangenne Hader der Parteien— auf die Zukunft der Nation richte ſich der Blick. Neueſtes. Berlin, 16. Jan. 64 Mandate hat die Sozialdemo⸗ Bei den Block⸗ 8 nur 29 Hauptwahlſiege, dagegen bei der Hauptwahl i. J. 1903 waren es ebenſoviel wie jetzt. Von kratie diesmal im erſten Anlaufe gewonnen. wahlen waren e den 64 Hauptwahlſiegen entfallen 38 auf Kreiſe, welche ſchon in der letzten Legislaturperiode ſozialdemokratiſch vertreten waren. Von den 26 neueroberten Mandaten waren alſo 17 bisher im Beſitze der Liberalen, 8 in den der Rechten und einer in dem des Zemtrums. Von den 26 ren aber 23, wenn auch nicht in der letzten, doch in früheren Legislaturpertoden ſchon ſozlal⸗ Nur drei der 64 von der Sizial ⸗ neueroberten Wahlkreiſen wa demokratiſch vertreten. demokratie in der Hauptwahl eroberten Mandate waren früher noch nie im Beſitze der Sozialdemokratie, namlich Wanzleben, Erfurt und Hof. Berlin, 16. Jan. Es ſtellt ſich alſo als wahr nur 4 Mandate bei der Hauptwahl herausgeſchlagen haben, alſo gerade ſoviel als in heraus, daß die Nationalliberalen einer Kutſche Platz nehmen können. — Berlin, 16. Jan. Der preußiſche Landtag wurde geſtern mil einer Throurede eröffnet, wonach bei der günſtigen ßiſchen Finanzlage es vorausſichtlich ge⸗ nungsjahr 1911 veranſchlagten Fehlbetrag erheblich herabzumindern. Der Etat pro 1912 ſchliezt zwar mit einem Fehlbetrag ab, jedoch iſt Ausſicht auf Die Entwürfe einer Einkommen- und Ergänzungsſteuernovelle, eines Waſſergeſetzes, eines Fiſherei⸗ rechtes, und Zwangsarbeitsgeſetzes, und eines Geſetzes zum pflichtmäßigen Beſuch der Fortbildungsſchule werden angekündigt. Entwickelung der preu lingen werde, den für das Rech Beſſerung vorhanden. 1 Politiſche Rundſchau. N Berlin, 15. Jan. :: Steuererhöhung und Wahlrecht. In der Be⸗ u per der preußiſchen Steuernovelle heißt es:„Um zu verhüten, daß durch die Umgeſtaltung der Steuer⸗ eine 77 75 175 ett 920717 Sah automatiſch rung de ahlrechts her⸗ beigeſüört werde. iſt in 9 Entmurfe 55 471 mung vorgesehen, daß bei Berechnung der zu entrich⸗ tenden Einkommenſteuerbeträge für Wahlzwecke in den Steuerſtufen von mehr als 12 500 bis 31000 Mark ein Zehntel und in den Steuerſtufen von mehr als 31000 Mark ein Fünfteil ſowohl der Staatseinkommen⸗ ſteuer⸗ als auch der Gemeindeeinkommenſteuerbeträge abzuſf etzen ſind. Hierdurch wird erreicht, daß 12 die Stuſen über 31000 Mark ſo gut wie jede Verände⸗ rung der für die Wählerliſten anrechnungsfähigen Steu⸗ erbeträge gegenüber den alten Tarifen vermieden wird und auch die Stufen von 12 500 bis 31000 Mark von einer Erhöhung des ſteuerlichen Einfluſſes auf die Wählerliſten im weſentlichen ausgeſchloſſen bleiben.“ Einſacher wird das preußiſche Dreiklaſſenwahlrecht da⸗ durch nicht, und beliebter auch nicht. Wohl aber werden alle, die dem jetzigen Wahlſyſtem zu Leibe wollen, heißer neuen Angriffspunkt entſchieden willkommen ißen. 13: Die preußiſche Steuerreform, die in der Thron⸗ cede bei der Eröffnung des preußiſchen Landtages an⸗ gekündigt wurde, ging dem Hauſe noch am Montag zu. In der Begründung wird darauf hingewieſen, daß die Beamtengehaltsaufbeſſerungen den Ekat um 144 Millionen Mark belaſten, weshalb die Steuer⸗ zuſchläge eingeführt wurden. Dieſe waren aber nur als vorübergehende Maßregel gedacht. Der neue Geſetz⸗ entwurf will die Tarife der Einkommenſteuer ſo ge⸗ ſtalten, daß dieſe ſo viel einbringt, wie es im letzten Jahre einſchließlich der Steuerzuſchläge der Fall war. Durch die Steuerzuſchläge war der Steuerfuß bei der Ergänzungs(Lermögens)⸗Steuer von 0,526 pro Tauſend auf 6,6575 pro Tauſend erhöht worden. Das neue Geſetz beruht auf dem Satze von 0,66 pro Tau⸗ ſend. Bei der Einkommenſteuer iſt für die Steuer⸗ ſtufen über 100 000 Mark jetzt allgemein der Steuer- fuß von 5 Proz. durchgeführt, wie er in allen deut⸗ ſchen Bundesſtaaten beſteht. In der niedrigſten Steuer— ſtuſe(900—1500 Mark) iſt der Satz von 6 Mark bei⸗ behalten worden. Der Anregung, die Steuerfreiheit für dieſe Stufen eintrgten zu laſſen, iſt mit Rückſicht auf die erheblichen Eßkragsausfälle nicht ſtattgegeben worden: dieſe Steuerſtufen bis 1500 Mark bringen nämlich 58 Millionen Mark auf. In den Zwiſchenſtufen hat man die unteren Klaſſen ebenfalls geſchont, frei— lich müſſen ſie mehr zahlen als früher, aber nicht ſoviel als mit den Zuſchlägen.„Die Steuerſätze des neugeſtalteten Tarifs ſind zum Teil höher, zum an⸗ deren Teil und zwar bis zur Einkommenſteuerſtufe von 32 000 Mark, zum weit überwiegenden Teile nie— driger als die bisherigen Steuerſätze einſchließlich der Zuſchläge, und es ergibt ſich hieraus für die Staats⸗ kaſſe ein Steuerausfall von mehr als 2¾% Millionen Mark.“ 9⸗(Der neue Reichstag wird nach einer Mitteilung der„Frkf. Ztg.“ bereits in der erſten Februarhälfte einberufen werden. In der Thron rede werde bereits eine neue Heeres⸗ und Flottenvorlage ange⸗ kündigt werden. Die Grundzüge der Marinevorlage ſtänden ſchon ſeſt. Es handele ſich in der Hauptſache darum, zu den zwei vorhandenen Hochſeegeſchwa⸗ dern ein drittes aus den Reſerveſchiffen in Dienſt zu halten. 12 Das Auslandstommando eines Kaiſerſohnes. Prinz Adalbert von Preußen, der dritte Sohn des Kaiſerpaares, wird nach Beendigung des Lehrganges auf der Marineakademie ein längeres Kommando auf der amerikaniſchen Station erhalten. Hierfür wird der kleine Kreuzer„Bremen“ in Frage kommen, der oft Norfolk im Staate Virginien anläuft. Daß Prinz Adalbert im Herbſt d. J. für eine dienſtliche Ver⸗ wendung im Auslande vorgeſehen iſt, wird von unter⸗ richteter Stelle beſtätigt. 11 Ein eigenartiges Experiment, wie man es im Wahlkampfe ſelten erlebt hat, hat der bisherige Cen⸗ trumsabgeordnete Reichsgraf v. Oppersdorff ge⸗ macht. Nachdem er wegen der Auseinanderſetzungen im Centrum in ſeinem bisherigen Wahlkreiſe Glatz⸗Habel⸗ ſchwerdt nicht wieder aufgeſtellt worden war, hat er ſelbſt die Eroberung eines bisher der Partei nicht gehörenden Wahlkreiſes, des von Frau⸗ ſtadt⸗Liſſa, in die Hand genommen, und zwar mit fol⸗ gendem Ergebnis: „Löhning(Pp.) 6116, v. Oppersdorf(Ctr.) 3086, Po⸗ nikiewski(Pole) 2781, Grunow(Soz.) 345, zerſplittert 5. Stichwahl zwiſchen Löhning und v. Oppersdorff; bisher Kolbe(Rp.).“ Der Wahlkreis iſt überwiegend polnisch Graf Op⸗ persdorff, der Schwiegerſohn des polni chen Fürſten v. Radziwill, dürfte deren Stimmen ſicher vollſtändig erhalten und auch auf die bislang der Wahlurne fernge⸗ bliebenen Polen einen ſtarken Zug ausüben. Es wäre daher mit der entfernten ſeltſamen Möglichkeit zu rech⸗ nen, daß hier ein Politiker auf eigene Fauſt, gegen den Willen der eigenen Parteileitung, ſich und ſeiner Par⸗ tei einen Wahlkreis eroberte; Möglichkeit freilich nur. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß Löhning ge⸗ wählt wird. Bergarbeiterſtreik in Deutſchland 7 Zu der Behauptung der Londoner Zeitung„Daily Chroniele“, im Falle eines engliſchen Bergarbeiter⸗ Generalſtreikes würden auch die deutſchen Bergarbeiter und Bergleute anderer kontinentaler Staaten ſich dem Streik anſchließen, wird der„Köln. Ztg.“ mitge⸗ teilt: An der Verſammlung der engliſchen Bergar⸗ beiterverbände am 3. Oktober 1910 in Southborough. wo die Forderung eines Mindeſtlohnes für alle engliſchen Bergarbeiter, auch die Uebertage, erhoben wurde, und wo die radikale Richtung unter den engliſchen Bergleuten die Oberhand erhielt, hat auch der Führer des Alten ſo⸗ zialdemokratiſchen Bergarbeiterverbandes in Deutſchland, der bisherige Reichstagsabgeordnete Hue, teilgenom⸗ men. Daß hier ebenſo wie auf dem internationalen Berg⸗ arbeiterkongreß im letzten Sommer in London auch die Möglichkeiten und Wirkungen eines großen engliſchen Berg⸗ arbeiterausſtandes beſprochen worden find, liegt auf der Hand. Es iſt ja auch die Möglichkeit nicht von der Hand zu weiſen, daß bei einem allgemeinen Bergarveiterausſtande in England und bei deſſen längerer Jauer in Deutſch⸗ land— und hier kommt nur das Ruhrrevier in Betracht — die organiſierten Bergleute ſich weigern könnten, Koh⸗ len für eine Ausfuhr nach England zu fördern. Es iſt auch anzunehmen, daß auf dem letzten internationalen Ar⸗ beiterkongreß Beſprechungen für einen ſolchen Ausſtand unter den Vertretern der oraaniſierten Bergarbeiter in * England, Belgien, Deutſchland und Frantreich gepflogen worden find. Aber beſtimmte Vereinbarungen als Tatſache hinzuſtellen, dazu iſt kein Grund vorhanden. Wenn „Daily Chroniele“ von den deutſchen Gewerkſchaften ſpricht, ſo iſt doch neben dem Alten ſozialdemokratiſchen Bergar⸗ beiterverband auch noch der Chriſtliche Gewerdverein deut⸗ ſcher Bergarbeiter vorhanden, und es iſt nicht anzunehmen, daß dieſe chriſtliche Gewerkſchaft, die zwar vor einigen Jahren an den internationalen Bergarbeiterkongreſſen ſich beteiligte, aber dann ſich dieſer internationalen Bewegung ſehr abgeneigt zeigte, ſich ſo ohne weiteres einer internatio⸗ nalen Bergarbeiterbewegung anſchließen würde. Ob ein engliſcher allgemeiner Ausſtand, wenn er wirklich kom⸗ men ſollte, auch in die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe der Ruhrbergbaues eine Bewegung bringen könnte, ſteht noch in weitem Felde, wobei aber nicht zu verkennen iſt, daß man die Entwicklung dieſer Dinge ganz ernſt im Auge behalten muß. f Lokale Nachrichten. * Viernheim, 11. Jan. — Kreisfeuerwehrtag. Unſer Ort wird in dieſem Jahre der Ehre gewürdigt, daß der Kreisfeuerwehrtag in ſeinen Mauern abgehalten wird. Das Feſt findet gleichzeitig mit dem 25jährigen Stiftungsfeſte der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Der nähere Termin wird noch bekaunt Aus Nah und Fern. — Weinheim, 15. Jan. Ez wird erzahlt, daß der vermißte Profeſſor Glock im Walde bei Großſachſen und auf der Straße bei Rippenweiher geſehen worden ſei. Daraufhin hat ſich die Weinheimer-Polizei zur Suche dorthin begeben.— Geſtern machte der hieſige Odenwalbklub in einer Stärke von zirka 80 Perſonen einen Aus ug nach der Juhhöhe. — Fendenheim, 15. Jau. Auf die Eingabe des Gemeinützigen Vereins Feudenheim beſchloſſen die Stadtver- ordneten von Mannheim, den auf der Dampfbahn Mannheim ⸗Feudenheim halbſtündigen Verkehr bis zum Schluß durchzuführen! Es werden abends noch die Züge ab Mann⸗ heim 10½ und 11 ½ Uhr eingelegt. — Ludwigshafen, 15. Jau. Der penſtonterte Stadtpfarrer Keim iſt auf dem Wege zum Wahllokal von einem Schlaganfalle betroffen worden und ſtarb bald darauf. Er erreichte ein Alter von 88 Jahren.— Der Frlſeur Jean Doͤrr und ſeine Frau ſind flüchtig. Er ſoll zirka 25000 M. Bargeld mit ſich führen. Hirſchhorn, 15. Jan. Siſenbahnbauten. Zur Zeit herrſcht in unſerer Gegend reges Leben, indem unſere Bahn zweigleiſig angelegt wird. Die von 1877 auf 1879 erbaute, ſich größtenteils an ſteilen Bergabhängen, hart am Neckar ſich hinſchlängelnde Bahn verurſachte recht ſchwierige Arbeiten. Ram doch damals ſelbſt die Hinterburg bei Neckarſteinach in Bewegung. Die verſchiedenen Tunnels wurden gleich zweigleiſig angelegt. Und nun gilt es, an den felſigen Abhängen Terrain für das zweite Gleis zu gewinnen. Soeben wurden nun auch die Arbeiten zur Verbreiterung der vielen Brückenaulagen zur Vergebung ausgeſchrieben, die über die in den Neckar mündenden Bäche und Flüßchen führen, ſo daß wohl im Laufe des Sommers der Verkehr auf der ganzen Strecke Heldelberg— Würzburg und Heidelberg— Neckarelz— Heilbronn zweigleiſig aufgenommen wer⸗ den kann. — Siedelsbrunn b. Waldmichelbach, 15. Jau. Hler ſcheint man lt.„V. u. A.“ jetzt jetzt feſt entſchloſſen zu ſein, eine Waſſerleitung zu bauen. Das von der Kulturinſpektion Darmſtadt ausgearbeite Projekt beanſprucht einen Koſtenauf⸗ wand von 38000 Mark. Das Waſſer ſoll der 1 ½ km vom Dorfe entfernten Krötenbachquelle entnommen werden. — Nieder-Jugelheim, 15. Jan. Die Leiche eines Ausländers wurde auf der Straße bei einem Kalkofen aufge- funden. Der Betreffende wollte ſich wohl an dem Kalkofen wärmen, die auſtröͤmenden Kohlengaſe haben ihn dann betäubt und getötet. Der Mann iſt 30 Jahre alt. — Bensheim, 15. Jan. Nach der letzten Volks⸗ zählung ſind hier 6029 Katholiken und 2692 Proteſtanten, zuſammen 8 721 Einwohner. — Darmſtadt, 15. Jan. Leichenf und. Es wurde auf der Strecke Darmſtadt Frankfurt zwiſchen Erz ⸗ hauſen und Wixhauſen, am Sonntag vormittag die vollſtändig zerſtümmelte Leiche eines jungen Landwirtes aus Arhelligen gefunden. Man vermutet Selbſtmord aus Liebeskummer. — Aus dem Großherzogtum Heſſen, 15. Jau. Feilerabendſtunde. Auf elne Eingabe des Verbandes heſſiſcher Bürgerverrine bezüglich der Feierabendſtunde ging dem Vorſtand von der Regierung nachſtehendes Antwort⸗ ſchreiben zu:„Die Großh. Regierung hat ſich wiederholten Anregungen aufklufhebung der Feierabendſtunde gegenuber bis⸗ her ablehnend verhalten und beabſichtigt, dieſen Standpunkt jetzt um ſo weniger zu ändern, da beide Kammern überein ⸗ ſtimmend im Landtag 1905/8 ſich für Beibehaltung ber polzellichen Feierabendſtunde ausgeſprochen haben. Dabet komme in Betracht, daß den Großh. Kreisämtern und Bürger⸗ melſtereien in der Handhabung der betr. Vorſchriften ein weitrr Spielraum und die Möglichkeit gegeben iſt, allen Ver⸗ hältniſſen Rechnung zu tragen. Im übrigen wird bie Frage bei der in Ausſicht ſtehenden Neuredaktion des Heſſ. Polizei ſtrafgeſetzes, die mit der Novelle zum Reichsſtrafgeſichbuch nötig wirb, erneut geprüft werden muͤſſen“ Aus Stadt und Land. n Ein betrügeriſcher Bahnhofsvorſtand. Auf dem regem Skalmierzyee in Poſen wurden N15 Un⸗ regelmäßigkeiten entdeckt. Ein Oberbahnhofsvorſteher, zwei Bahnmeiſter, ein ee di und auch ein Eiſenbahnſekretär wurden vom Dienſt ſuspendiert. Ein Bankguthaben bei der Oſtbank von 30 000 Mark wurde einem der Beamten beſchlagnahmt. e Unglücklicher Wurf. In Hamme bei Bochum erieten eine Koſtwirtin und ein Koſtgänger in Streit. m Verlaufe 70 7 wollte der letztere ſeiner Koſt⸗ wirtin eine Bierflaſche an den Kopf werken. Der Wurf ging jedoch ſehtrund das fünſ Jahre alte Tochterchen r Frau würde am Kopfe getroffen. Das Kind brach lautlos zuſammen und ſtarb auf der Stelle. Im Wahllokal geſtorben. Ein 70 jähriger Greis erlitt in Königsberg im Wahllokal inſolge der Auf⸗ regung einen erzſchlag und war ſofort tot. * Ergötzliches aus dem Wahlkampf. In einem ſtramm konſervativen Wahlkreis Norddeutſchland führte — ſo erzählt man der„Tägl. Rundſch.“— ein Fabrit⸗ beſitzer bei einer nationa iberalen Wahlverſammlung einen e als nationalliberalen Kandidaten ein. ach deſſen Wahlrede nahte ſich dem Fabrikanten ein Bäuerlein mit den Worten:„Nanu können Sie uns voch'in Achtel Bier ſpendieren.“ Dar⸗ auf dieſer:„Das täte ich ja herzlich gerne, aber das darf ich doch nicht, das wäre ja Wahlbeeinfluſſung.“ Da meinte das Bäuerlein treuherzig:„Wenn's wegen dem iſt, dann können Sie es gut tun. Wir wählen Ihren Freund ja doch nich.“ 9 * Der gefährliche Rodelſport. Auf der Landes⸗ kron⸗Kodelbahn bei Görlitz verunglückten zwei Ma⸗ ſchinenbauſchüler ſchwer. Der 23jährige Rubin brach beide Beine und trug eine Gehirnerſchütterung davon, ſein Kamerad erlitt eine Sehnenzerreißung. * Von einem Hotelier um mehr als eine halbe Million Mart betrogen. Aus Poſen wird berichtet: Der Hotelbeſitzer Hüttner in Schroda iſt, nachdem er zahlreiche dortige Kaufleute, Großgrundbeſitzer der Umgegend, höhere Beamte um etwa 500 000 Mark ge⸗ ſchädigt hat, flüchtig geworden. Man hielt ihn irr⸗ tümlicherweiſe für einen vermögenden Mann. Hüttner hat das ganze Geld beſonders in ausländiſchen Pa⸗ pieren verſpekuliert. * Der weiße Tod. Aus Genf wird gemeldet: Iv den letzten zwölf Stunden ſind drei Ber aſteiger durch Lawinen verſchüttet worden. In der Nähe vor Chambery ſind drei Bergſteiger, die in einer Hütte Zu flucht geſucht hatten, von einer Lawine überraſcht und getötet worden. Auf dem Großen St. Bernhard auf italieniſcher Seite hatten drei Touriſten trotz der Er⸗ mahnung der Mönche einen Abſtieg unternommen. Sie wurden ebenfalls von einer Lawine überraſcht und verwundet. Nach mehreren Stunden wurden ſie von den Mönchen in Sicherheit gebracht. Einer der Tou— riſten liegt im Sterben. ** Vier Monteure totgeſtürzt. Wie aus Saarge⸗ münd gemeldet wird, ſind bei einem Hochofenbau in der Nähe von Hagendingen vier Monteure abge— ſtünrzt. Sie waren auf der Stelle tot. a Ein Millionär als Mörder. Aus Fort Worth in Texas wird gemeldet, daß ein Herr Snead, einer der reichſten Ländereibeſitzer in Texas, einen anderen reichen Großgrundbeſitzer namens Boyee in der be⸗ deckten Empfangshalle des Metropolhotels in Fort Worth erſchoſſen hat. Der Sohn des Herrn Bohyee, Albert Boyee, entführte vor kurzem die Frau von Snead, die aber wieder zu ihrem Manne zurückkam. Der Mord iſt als eine Folge dieſer Entführung an— zuſehen. Snead betrat das Hotel, ohne ein Wort zu ſagen, zog ſeinen Revolver aus der Taſche und gab bier Schüſſe auf Boyee ab, die ſofort deſſen Tod her— beiführten. * Juſolge eines amerikaniſchen Duells getötet? In Wien wird ſeit einigen Tagen der Sohn einer ſehr bekannten Kaufmannsfamilie vermißt. Unter ſeinen Papieren fand man folgendes Telegramm:„Friſt ab⸗ jelaufen, Amerika Schluß.“ Man will daraus entnehmen, daß es ſich um ein amerikaniſches Duell handelt, das den jungen Mann in den Tod getrieben haben könnte. 1* Schreckliche Unwetter⸗Verheerungen in ganz Ita⸗ lien. Seit zwei Tagen herrſchen Sturm und Regen in ganz Italien. Auf dem Comerſee wurde ein Boot dom Sturm überraſcht und kenterte. Hierbei ſind ſeine brei Inſaſſen ums Leben gekommen. In Livorno richtete ein Orkan großen Schaden an. Zwei Segelſchiffe ſind in der Nähe der Küſte geſunken. In dellaros, unweit Reggio de Calabria, ſind mehrere Wohnhäuſer eingeſtürzt. Bisher konnten vier deichen geborgen werden. Der Kapitän des aus New⸗ hork in Neapel eingetroffenen franzöſiſchen Dampfers St. Anne“ berichtet über eine ſtürmiſche Ueberfahrt. Beſonders die Durchfahrt durch die Meerenge von Gi⸗ braltar geſtaltete ſich ſehr gefährlich. Fünf Matro⸗ ſen wurden von einer heftigen Sturzwelle über Bord geſpült, und es gelang nur einem von ihnen, ſich zu retten. Der Dampfer ſelbſt erlitt nicht uner⸗ hebliche Havarien. Eine ſtark romanhaft klingende Geſchichte läßt ſich das„Paris Journal“ aus Lyon telegraphieren. Danach gibt es in der Nähe Lyons, in Saint⸗Michel de Maurienne, ein Geſpenſterhaus, in dem ſich die uner⸗ hörteſten Vorfälle abſpielen. Nadeln, Scheren, Metall⸗ gegenſtände, kurz alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, verſchwindet. Das merkwürdigſte Ereignis ſoll ſich an⸗ zeblich in Gegenwart einer ganzen Reihe von einwand⸗ freien Zeugen abgeſpielt haben: Als man einen Stuhl, der gleichfalls im Begriffe ſtand, das Weite zu ſuchen, mit einer ſtarken Kette feſtbinden wollte, brach aus dieſer ein ſtarker Feuerſtrahl hervor. Sämtliche Spiritiſten Frankreichs ſind unterwegs, um ſich das Wunder zu beſehen. * Ein griechiſcher Dampfer mit 25 Maun unter⸗ gegangen. Auf der Reiſe nach Odeſſa iſt der griechiſche Frachtdampfer„Antonios“ mit der geſamten Beſatzung von 25 Mann untergegangen. e Das Dementi vor der Nachricht. Der Berichter⸗ ſtatter einer Petersburger Zeitung hatte ſeinem Blat aus Sewaſtopol gemeldet, daß im dortigen Poſt⸗ amt eine Anzahl von Kreuzbandſendungen geſtohlen worden ſeien. Ehe die Nachricht erſchien, er⸗ hielt die Zeitung folgendes Telegramm des Poſtdirek⸗ tors in Sewaſtopol:„Soeben telegraphiert Ihnen Ihr Korreſpondent eine bewußt lügenhafte Mittei⸗ lung über ſyſtematiſche Diebſtähle im hieſigen Poſt⸗ amt. Sollte das Telegramm abgedruckt werden, ſo er⸗ ſuche ich Sie auf Grund des Preßgeſetzes, auch mein Dementi abzudrucken.“— Dieſe Verletzun des Poſtgeheimniſſes iſt echt ruſſiſch. Echt ruf, ſiſch iſt aber auch die Unverſchämtheit des oſtdirektors indem ex ſich auf das Preßgeſetz beruft. 1 Rei ne ehen E Nepfo nen! Die zuhlrelchen ö eiſenden einer Firma in Lahr(Baden) haben von ihrem Geſchäft die Aufforderung erhalten, am 12. Ja⸗ nar von den Plätzen, an denen ſie ſich befinden, nach Lahr zuruczurehr en, um tyrer wahyrpfttch. Die hieraus entſtehenden Koſten trägt . Scharfe Schüſſe auf einen Poſten. In Deutſch⸗ Donnerstag zum zweitenmal auf den Regiments⸗ und Brigadebureau ein bt, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, zu genügen. die Firma. Eylau wurde Poſten vor Ueberfall verü Marktbericht. 5 — Weinheim, 18. Jan. Schweinemarkt. Zugeſührt 324 Stück Milchſchweine, verkauft 290 Stück das Paar zu 10 bis 25 Mark. Läufer zugeführt 27 Stück, verkauft 17 Stück, das Paar zu 38— 45 Mk. den Tätern auf die Spur zu kommen. In der Dunkel⸗ heit wurde auf den Poſten vor dem Deutſch⸗Eylauer Regimentsbureau, in dem ſich geheime . l ſcharfer Schuß abgegeben. Eine Patrouille ſuchte ſofort die Umgebung ab, fand jedoch niemand vor. In der Neujahrsnacht war Poſten geſchoſſen worden. Das Armeekorps in Dan⸗ Brigade⸗ und Akten befinden, ein ſchon einmal auf den Generalkommando des ſiebzehnten zig wurde telegraphiſch von den Unfällen benachrichtigt. 5 un Der Schwiegerſohn Bebels geſtorben. In Zü⸗ rich ſtarb der praktiſche Arzt Dr. med. Simon, der Schwiegerſohn des Reichstagsabgeordneten Bebel, an Blutvergiftung. Simon betrieb ſeit Jahren bakterio⸗ Vor 14 Tagen wurde er bei einem Maus in die Hand gebiſſen. Streptokokken haben jetzt ſeinen Tod herbeigeführt. uu. Das Bombenattentat im Kientopp in Brüſſel. Die Brüſſeler Polizei verhaftete am Donnerstag einen Deutſchen(2), namens Ballin, der verdächtig iſt, mit dem am 10. Dezember in einem Kinematographentheater in Lüttich erfolgten Bombenattentat in Verbindung zu Er iſt angeblich Anarchiſt. Scherz und Ernſt. tt Ter angeführte Höfling. befaßte ſich manchmal damit, verfertigte er ein kleines Ge fand. Er gab es einem ſein „Herr Marſchall, leſen Sie Sie mir, ob Sie je etwas Der Marſchall glaubte natürlich, die anderen Höfling, und da es ihm nicht unlieb war, der König einen ſeiner Nebenbuhler verſpottete, ſo ant⸗ wortete er:„Majeſtät, da Ihr mir befehlt, daß ich meine Anſicht freimütig ſage, ſo geſtehe ich, da teſte Gedicht iſt, das ich je gel zu lachen und ſagte:„Iſt es logiſche Studien. Experiment von einer Ludwig der Vierzehnte Verſe zu machen. Eines Tages dicht, das er nicht allzu hübſch er Marſchälle mit den Worten: bitte dieſes Gedicht und ſagen Lächerlicheres geleſen haben?“ Verſe ſeien von einem ß dies das ſchlech— eſen habe. Der König begann nicht wahr, daß der Verfaſſer ich bedaure, daß es mir ihm einen anderen Namen zu geben.“— bin entzückt, die Verſe ſind von mir.“— Geruhen Ew. unmöglich iſt, daß Sie ſo freimütig geſprochen haben; Majeſtät, welche Hintergehung! mir das Gedicht zurückzugeben: ich habe es zu ſchnell geleſen.“—„Nein, Herr Marſchall, die erſten Ein— drücke ſind immer die beſten.“ tt Selbſtloſigkeit einer Königin. Einer der ſchönſten der Welt iſt derjenige, welchen man den„Pitt“ „Regenten“ nennt. Er führt dieſen Namen, weil er von dem Statthalter Lord Pitt aus Indien mitgebracht der ihn an den Herzog von Orleans verkaufte. daß die Engländer vergebens verſucht haben, rem Lande zu erhalten. Einige Mit⸗ ts meinten, daß es ſchade wäre, wenn land käme und wollten beantragen, die Regierung es für die Königin kaufe. Königin Anna dieſen Plan er zu veranlaſſen, da „Was liegt daran, zoſen oder einem wenn man d Spielzeug ausg für die Vollen Bekanntlich iſt der„Regent“ Schlacht bei Waterloo erbeutet worden, findet er ſich in Paris. tt Exzentriſche Komponiſten. heiten findet man vielfach doch ſind ſie allen Schöpfern eigen, na⸗ Spontini konnte nicht bel Nächte hindurch kompo⸗ isnahmsweiſe auch dieſen Diamanten ih glieder des Parlamen dieſes Kleinod ins Aus Aber als die fuhr, bat ſie die Miniſter, Antrag nicht geſtellt würde. “ ſagte ſie, ob der Diamant einem Fran⸗ Es würde mir ſehr as Geld des Volkes für ein ſolches äbe, es wäre beſſer, daß man die Summe dung des Greenwich-Hoſpitals verwendete.“ von den Preußen in der gegenwärtig be— ß ein ſolcher Engländer gehört. Verrücktheiten und eigen tümliche Gewohn bei Dichtern und Erfindern, mentlich auch den Muſikern. Tageslicht arbeiten, er mußte die Fühlte er ſich aber einmal ar am Tage inſpitiert, ſo ſchloß er alle Fenſterläden und Vor⸗ bis vollſtändige Finſternis herrſchte. angezündet war, flackerte, dann ſetzte er haftem Eifer. ſich nieder und arbeitete in fieber⸗ der jetzt faſt vergeſſene Wände ſeines das ihm auch als Schlafzimmer diente, ern und ſolchen von Muſikern, die er liebte. Er arbeitete faſt den ganzen Tag, und ſelbſt nachts ließ ihm die Schlafe erwachte, las einige Stellen, Traume gewann er dann die Idee zu einem neuen — Beethoven lebte inmitten der größten Unordnung. eunde erzählen, daß nur ein Genie fähig ſei, ſich mit habs von Dingen zu umgeben. Immer hatte er teſten und ungeſündeſten Wohnungen Hilflos wie ein Kind, war der große Künſtler in die Hand ſeiner Mietsleute und Dien die ihren Herrn, Boieldien, der„Weißen Dame“, tapezierte die Arbeitszimmers, mit Notenblättern ſeiner Op Arbeit keine Ruhe. ſchaute er über die notenflimmernden ſchlief wieder ein, Wenn er aus dem ſo einem C das Unglück, die ſchlech ſtboten gegeben, wo immer ſie nur konnten, Aber auch die Dienſtleute waren nicht zu beneiden, ſie Amtlicher Teil. Bekauntmachung. Mittwoch, den 17. Januar 1912, vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier 1. 6 zur Zucht untauglich gewordene Ziegenböcke und 2. 3 zur Zucht untauglich gewordene gutgemäſtete Eber an die Meiſtbietenden verſteigert. Betr.: Die Haftpflichtverſicherungsanſtalt zur land- und Hasen Berufsgenoſſenſchaft für das Großherzogtum Heſſen. Wir nehmen Bezug auf unſere früheren Bekanntmachungen und verfehlen nicht, die Landwirte, ſoweit ſie noch nicht Mit⸗ glied der Haft pflichtverſicherungsanſtalt ſind, erneut zum Bei- tritt aufzufordern. Im Beſonderen weiſen wir auf das Folgende hin: Die Hafiflpichtverſicherungsanſtalt iſt eine gemeinnützige Anſtalt und nur im Intereſſe der Landwirte begründet. Es werden alle Schäden, auch diejenigen unter 20 M., übernommen. Was den Kreis der Perſonen anlangt, auf den ſich die von der Haftpflichtverſicherungsanſtalt gewährte Verſicherung gegen Privathaftpflicht erſtreckt, ſo ſchließt ſie wie bei der Berufs haftpflicht, nicht nur den Verſicherungsnehmer und ſeine mit ihm in Familiengemeinſchaft lebende Ehefrau in ſich, ſondern umfaßt auch Bevollmächtigte, Be triebs oder Arbeiter⸗ aufſeher des Verſicherungsnehmers. Zur Erhebung kommen ſehr niedrige Beiträge, welche ſich bei einem Betrieb etwa bis zu 3 ha auf 1 Mk., von 3 bis 8 ha auf 2 Mk. jährlich beziffern. Auf die in unſerer Zeit beſonders große Haftpflicht gefahr brauchen wir jedenfalls nicht beſonders aufmerkſam zu machen.. Anmeldungen werden auf unſerem Büro jederzeit entgegengeuommen. Das Reinigen der Kamine in der Gemeinde Viernheim nimmt nächſten Mittwoch, den 17. Jaunar 191 ſeinen Anfang. 8 Viernheim, den 15. Januar 1912. 5 Groſßth. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein.' Bekanntmachung. Nächſten Donnerstag, den 18. d. Mis. wird an Rezeß⸗ holz pro 1912 abgegeben: Auflage Kleines Losholz Kiefern Scheit von Valentin Lammer 3.(Holzſtraße) bis Jak. Wiegand 2. (Waſſerſtraße) 2,20 A. Kiefern⸗Kuüppel von Georg Grab 1. (Gypſer) bis Kreisſtraßenwart Phil. Hanf 4. 2,20. Kiefern⸗Stöcke von Johann Helfrich 4. Witwe (Holzstraße) bis Jak. Niebler 4.(Annaſtr.) 3,60 A1. Kiefern- Wellen von Heinrich Roſchauer 1. bis zum jüngſten Bürger und vom älteſten Bürger bis Ad. Winkler 6.(Alexanderſtr.) 2,— A. Eichen ⸗ und Buchen Stöcke von Phil. Bauer 1. bis Mich. Adler 6. Ww.(früher Vorſtadt) 3,60 A4 Viernheim, den 16. Januar 1912. Der Gemeinde⸗Einnehmer Jöſt. Zuclertabri Waghäusel. Am nächſten Mittwoch u. Donnerſtag je vormittags von 8— 12 Uhr erfolgt bei mir die Auszahlung der Nachzahlung für die ſämtlichen gelieferten Rüben. Die leeren Schnitzelſäcke ſind bis Freitag bei in 1911 mir abzu geben. Ebenſo die Beträge für erhaltene Schnitzel. Joſ. Martin 3. litten unter den Gewohnheiten ihres Herrn und verließen Schließlich wollte überhaupt niemand zu ihm. Briefe und Papiere lagen überall am Boden umher, Tiſche und Stühle waren mit Schachteln und Speiſereſten überladen, und fingerhoch lag überall der Staub. ſuchte Beethoven wochenlang ein Manuſkript, das er not⸗ Trotz größter Mühe blieb die Arbeit un⸗ zuffindbar; da beſchloß der Komponiſt, er dann das finden könne, Seine Ungeſchicklichkeit war überraſchend. Sein Klavier war mit Tinte defleckt, denn nur hier konnte er ſchreiben, weil auf den riſchen ganze Stöße von Büchern und Heften lagen. Beet⸗ oven liebte kalte Bäder, die nahm er in ſeinem Arbeits⸗ daß es davon überſchwemmte. ihm während des Badens eine Idee. Er ſprang dann aus der Wanne, warf ſich, ohne abzutrocknen, in einen Fau⸗ teuil, auf dem er gewöhnlich Schriften zu liegen hatte, und zerſtörte und beſchmutzte alles in ſeiner Nähe. wendig brauchte. auszuziehen, weil was er brauchte. was er berührte. Manchmal kam Bunte Steinchen. Ein Strauß bringt bei ſachverſtändiger, guter Pflege im Jahre Werte von zirka 120 bis 200 Mark an Aber Spar⸗ und Leih⸗Kaſſe Viernheim (E. G. m. u. H. Die Gutſchrift der Zinſen iſt beendet und können die Sparbücher während der Kaſſenſtunden auf unſerem Büro(Holzſtraße) abgeholt werden. Der nächſte Zahltag findet ſtatt am onnerstag, den 18. Januar. 8 95 85 Vorſtand. Edelweiß⸗Camembert iſt der fein ſte und leicht ver dan ⸗ lichſte Kaſe. Zu haben bei: Jakob Beyer, dug 3s