Auf andere Kandidaten 5.— F 5 er 2 Amtlicher Teil. Bekauntmachung. Betr.: Reichstagswahlen 1912. Bei der am 12. lfd. Monats im VII. heſſiſchen Reichs⸗ iagswahlkreiſe vorgenommenen Abgeordnetenwahl wurden 28 278 gültige Stimmen abgegeben. Dagon ſind gefallen auf: Herrn Cornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrns- heim in Worms Herrn Arbeiterſekretär Johann Engelmann in Mainz Herrn Stadtrechner Philipp Uebel in Dieburg Herrn Gutsbeſitzer Arthur Becker in Bensheim 11325, 6644, 6348, 3959, 2, — 28278. lute Da ſich hiernach auf keinen Kandidaten die abſo Mehrheit A gültigen Stimmen vereinigt hat, ſo hat eine engere Wahl zwiſchen den Herren Cornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrnsheim Der untere Stock in Worms und Arbeiterſekretür Johann Engelmann in Mainz ſtattzufinden. Gemäß des§ 28 und ff. des Reglements zur Aus⸗ führung des Wahlgeſetzes für den deutſchen Reichstag vom 28. Mai 1870 wird Termin für die engere Wahl auf Montag, den 22. Jaunar 1912, von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 7 Uhr ſeſtgeſetzt. N g Dieſe engere Wahl hat nur ſtattzufinden zwiſchen den Herren Cornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrusheim in Worms und a Arbeiterſekretr Johann Engelmann in Mainz und ſind alle auf andere Kandidaten fallenden Stimmen un⸗ e engere Wahl findet auf denſelben Grundlagen und nach denſelben Vorſchriften ſtatt, wie die Wahl vom 12. 1a Mis. und bleiben insbeſoudere die Wahlbezirke, die Wahllo 75 und die Wohlvorſteher unverändert; auch ſind dieſelben Wählerliſten anzuwenden, ohne daß eine nochmalige Offen- legung und Berichtigung derſelben zuläſſig iſt. Worms, 16. Januar 1912. Der Wahlkommiſſär für den VII. Heſſ. Reichstagswahlkreis. Dr. Kayſer, Geheimer Regierungsrat. Belr: Reichstagswahlen 1912. Wir machen auf die vorſtehende Bekanntmachung beſon⸗ ders aufmerkſam und bemerken das folgende: Die Wahlbezirke uuſerer Gemeinde, ſowie die Wahllokale in dieſen ſind die gleichen wie in der Hauptwahl. Die Wahl beginnt vormittags um 10 uhr und endigt nachmittags 7 Uhr. Stimmzettel find nur gültig wenn ſie neben den übrigen beſonderen Vorſchriften nur den Namen eines der beiden in der Stichwahl ſtehenden Kandidaten enthalten. Viernheim, den 18. Januar 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. f Kaufleute, oder ſolche die es werden wollen, ee nach Amerika, Afrika uſw. iſt die Be⸗ herrſchung der engliſchen Sprache Erfordernis, weil es die Weltſprache iſt.— Ich eröffne auch dieſes Jahr wieder einen Kurſus zur Erlernung derſelben. Ebenſo ertelle Unterricht in kaufm. Korreſpondenz, ſowie über Vor⸗ telle des kaufm. Rechnungsweſens und über Wechſellehre. Bin zu ſprechen: Samstags und Sonntags. F. Hartmann, Waldſtraße Nr. 14, I. Eine große Wohnung event. auch geteilt auf 1. Febr. d. J. zu vermieten. Näheres bei Joh. Jöſt 3., Bismarckſtr. 0 Alte Ziegel, Zimmer · 1 hochträchtige, gut ge. türen, Feuſter mit Ge⸗ wöhnte Zug- Kuh zu wäudern, Haustüren, verkaufen. 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Januar gewähre ich noch die außer- gewöhnlich billigen Preiſe auf ſchon angegebene Partie⸗ poſten. Viernheim. Viernheim. Kreditvorein E. G. m. u. H. Nächsten Samstag früh von 8 Uhr ab Ausgabe der Spar- Einlage- u. Sparmarken-Bücher. Der Vorstand. Männer-Turn- Verein. Die verehrl. aktiven und paſſiven Mitglieder werden zu der am Sonntag, den 21. Jaunar, nachmittags 3 Uhr im Lokal ſtattfindenden General-Uerſammlung höflichſt eingeladen. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, Ko ſſenbericht, „Wahl des Geſamtvorſtandes, . Entlaſtung des Vorſtandes, „Verſchiedenes. Der Vorſtand. N S N Hafermehl und Reismehl% Nahrgehalt, der leichten Verdau- chkeit und der gewissenhaften Auswahl des en a : ͤ erſcheinen. Für den Vorſtand: Adler. Motto: Treu dem Sport immerfort! Delegierten zur Bundes⸗Verſammlung. kunft im Gaſthaus„Zum Haltepunkt“ und Ausfahrt nach Wallſtadt bei günſtiger Witterung. Mitglieder bei der Ausfahrt zahlreich beteiligen. Militär-Verein„Germania“ Viernheim. Am nächsten Sonntag, den 21. Januar, abends 8 Uhr findet zu Ehren des Kaisers- geburtstages bei Kamerad Winkenbach im Deutschen Kaiser“ unser diesjähriger S Ball statt, wozu unsere Mitglieder, sowie diejenigen des Kriegervereins ergebenst eingeladen siad. DER VORSTAND. Die Vereinsabzeichen sind anzulegen. Gleich- falls müssen die gestifteten Gegenstände bis vormittags 12 Uhr im Vereinslokale sein. Nur noch 3 Tage B. Oppenheimer NB. Der Generalverſammlung geht eine Vorſtands⸗Sitzung voran und bitte die Herren Vorſtände vollzählig zu Rad⸗Sport„Germania“ Viernheim. Sountag, den 21. Jaunar d. Js., nachmittags 12½ Uhr ab Lokal„Zum Schützenhof Abfahrt unferer Am gleichen Tage nachmittags 2½ Uhr Zuſammen⸗ Wir erwarten ganz beſonders, daß ſich unſere werten Mit ſportlichem Gruß„All Heil!“ Der Vorſtand. ere eee U Turn- Gesellschaft Jahn 0 11 Kommenden Sonntag, 21. Januar, l 0 Abends 8 Uhr, veranstaltet die Turn- 0 4 Gesellschaft„Jahn“ im Vereins-Lokal Gast- 115 0 haus„Zum weissen Ross“ ihren 0 * 1 asKen- verbunden mit 5 5 I Masken-Prämiisrung f und sonstige Unterhaltungen.— Da ein 1 reichhaltiges Programm vorhanden ist, sind den Besuchern einige vergnügte anden ff gesichert. Der Vorstand.. NB. Maskenkarten sind bei Adam* Ehrhardt, Louisenstrasse, Peter Benz, Lorscher- 5 99 strasse und im Lokal erhältlich. ——— 8— e 8 ere Verkaufe von heute ab dämliche Winkerwaren it 10 Prozent Rabatt. Pelze zu jed. annehmbaren Preis. Nik. Brechtel IV. Lorscherstrasse Nr. 11. Fußballklub, Allemannia“ Viernheim. (Lokal zum grünen Baum). Samstag, den 20. d. Mis., abends 8 Uhr Verſammlung der Mitſpielenden zwecks Probe. Pünktliche und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. port⸗Verein Viernheim. ſtandes, 3. Wahl des Geſamtvorflandes, 4. Verſchiedenes. Samſtag abend Daſelbſt 7 eines Faſſes Freibier. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Sbuntag nachm. 3 Uhr im Lokal„Zum Darmſt. Hof“ General⸗Verſammlung 1 Waffen-, Patronen- und Munitionshandlung wozu wir unſere aktiven und paſſiven Mitglieder erg. einladen. Mannheim, P 1, 4, Planken. Tages Ordnung: 1. Jahresbericht, 2. Entlaſtung des Vor⸗ uſammenkunft im Lokal. Der Vorſtand. Für den Vorſtaund: Adam Haas. Karl Pfund Nachfolger Büchsenmachermeister. Lager moderner jagdgewehre. Revolver la. Oualität. Waffen. Jagdartikel, Rucksäck, Gamaschen d Anfertigung neuer Gewehre und Re- paraturen schnell, sauber u. billigst. Viernheimer Nachrichten Bezugspreis: 8. Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich. [Fernſprech⸗Nr. 20 (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Großherzoglichen Vürgermeiſterei Viernheim Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung am hieſigen Platze Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Viernheimer Zeitung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1884 Ar. 8. Samstag, den 20. Januar 1912. — 28. Jahrgang. Heute 2 Flätter(S gelten). An unſere werten Leſer! Den langjährigen Abonnenten unſeres Blattes iſt es bekannt, aus welchen Anfängen der Viernheimer Anzeiger ſich nach und nach entwickelt hat. Ungefähr in der halben Größ— wie heute und bis zum Jahre 1906 nur 2mal wöchentlich erſcheinend, koſtete der Vlernhelmer Anzeiger ſtets 30 Pfg. monatlich. Die durch die Vergrößerung des Formats, das dreimalige Erſcheinen und die Zugabe eines weiteren Unter. haltungsblattes entſtehenden Mehrkoſten mußten bis vor Jahresfriſt aus dem Inſeraten⸗Mehr⸗Erträgnis gedeckt werden Da nun aber ſeit der Teuerung, die auch ſaͤmtliche in der Buchdruckerei benötigten Artikel betroffen hat, am 1. Januar d. Js. eine Lohn⸗Erhoͤhung von ca. 15 Prozent eingetteten iſt, ſo ſind auch wir, gleich vielen anderen Zeitungen, vor dle unbedingte Notwendigkeit geſtellt, eine kleine Erhöhung des Abonnements Breiſes unſeres Blattes ab 1. Jaunar eintreten zu laſſen und zwar von 30 auf 35 Pfg. pro Monat. Unſere geehrten Leſer ſehen, daß wir die Erhöhung ſo klein wie möglich bemeſſen haben. Wir dürfen wohl die Hoffnung hegen, daß nun kein Abonnent in gerechter Würdigung der Umſtände, die uns zu ber geringen Preisſteigerung zwingen, untreu wird. Wir dagegen werden andernſeits uns beſtreben, in redaktioneller Hinſicht unſer Blatt immer mehr zu ver⸗ beſſern, beſonders noch mehr den lokalen und provinzlellen Tell zu pflegen, um damit der Heimatkunde etwas mehr In⸗ tereſſe entgegenzubringen. Und ſomit dürfen wir uns der angenehmen Hoffnung hingeben, daß unſer Leſerkreis in Zukunſt treu zu uns halten wird, wie andernſeits auch wir beſtrebt ſein werden, den öffentlichen Intereſſen weitgehendſte Rechnung zu tragen. Der Verlag des Viernheimer Anzeigers. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 21. Jan. Zeutrumsverſammlung. Wir machen auf die morgen, Sonntag, nachmittag halb 4 Uhr im Freiſchͤtz ſtatt⸗ findende Zentrums verſammlung aufmerkſam. Alle Zentrums⸗ wähler zur Stelle! * Marianiſche Jünglings Dodalität. Die welt⸗ liche Verſammlung findet in dieſem Monat am Sonntag, den 29. Januar ſtatt und zwar gleichzeitig für die jüngere und ältere Abteilung zuſammen, da mit der Verſammlung zugleich eine Kaiſer⸗Feier verbunden iſt. Näheres folgt nächſte Woche. Kaiſersgeburtstageſſen. In dieſem Jahre findet daß Kaiſersgeburtstageſſen im Gasthaus zur Roſe am Samstag den 27. Jan. abends 6 Uhr ſtatt. Brand. Geſtern, Freitag, nachmittag, brannte es im Schlachthaus des Metzgermeiſters Michael Adler 11 in der Lerſcherſtraße. Es verbrannte das Dach, ein Bett und Heu⸗ und Strohvorräte. Jafolge der Bemühungen der freiwilligen Feuerwehr blieb das Feuer auf ſelnen Herd beſchränkt. Das Schlachthaus iſt verſichert. — Die Geueral-Verſammlung des Soldaten; Vereins„Teutonia“ erfreute ſich am Sonntag eines guten Beſuches. Aus dem Jahresbericht iſt u. a. zu entnehmen, daß der Verein gute Fortſchritte gemacht hat. Die Mitglleder⸗ zahl betrug Ende 1911 152, davon im letzten Jahre 14 neu aufgenommene Kameraden. Von den im letzten Jahre abge⸗ haltenen Feſtlichlichkeiten wurden beſonders hervorg⸗ hoben die 40 jährige Gedenkfeier für die Veteranen von 1870% 1 und die Weihnachtsfeier des Vereins mit Beſcherung an über 100 Kinder. Nach dem Kaſſenbericht des Schotzmeiſters beträgt das Geſamtvermoͤgen 955,71 M. Die ausſcheldenden Vorſtandsmliglieder 2. Vorſitz nder Jukob Kempf 4, Schrift- führer Joſ. Nff 1., die Herren Joh. Bugert 5., Jakob Kübner 2. Edmund Martin und Jakob Schloſſer wurden kümtlich wieder gewählt. Die Feier des Geburtstags Sr. Mojeſtät des Kaſſers findet für den Verein am Sonntag, den 28. Januar im Gaſthaus zum Fürſten Alexander ſtatt. kum Vorteile entſtehen. Das Prozekt über die Elektriſierung der Nebenbahn Maunheim⸗ Weinheim vor dem Gemeinderat zu Viernheim in der Sitzung vom 17. Januar 1912. Anweſend waren die Herren Gr. Bürgermeiſter Kühl⸗ wein als Vorſitzender, Gr. Beigeordneter Martin und die Gemeinderatsmitglieder Bugert, Haas, Helbig, Hoock, Hof⸗ mann, Herbert, Kühner, Lahres, Müller, Roos, Stumpf, Schmitt und Wunder. Als Vertreter Gr. Kreisamts Heppenheim die Herren Gr. Kreisrat v. Hahn und Gr. Kreisbauinſpektor, Baurat Zimmermann. Als Vertreter der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft die Herren Direktor Nettel und Diplom-Ingenieur Weigele. i Der Herr Bürgermeiſter Kühlwein eröffnete die Sitzung und begrüßte beſonders die erſchienenen Vertreter Gr. Kreisamts Heppenheim und der Oberrheiniſchen Eiſenbahnge⸗ ſellſchaft. Er gab hierauf dem Wunſch Ausdruck, daß in der heutigen Sitzung die ſeit nunmehr 1½ Jahre ſchwebenden Verhandlungen zu einem für beide Teile befriedigenden Ab⸗ ſchluß kommen möchten. Die Gemeinde Viernheim habe be⸗ kanntlich von jeher ein Intereſſe an dem Zuſtandekommen des Elektreſierungsprojektes der für einen ſehr großen Teil der hieſigen Einwohner recht wichtigen Bahn gezeigt und ſei der Ortsvorſtand jederzeit bereit geweſen, das Unternehmen nach Möglichkeit zu fördern. Wenn nun ſeitens der Eiſenbahnge⸗ ſellſchaft noch weitere Opfer der Gemeinde gefordert wurden, dann bitte er die heute auweſenden Vertreter den immerhin nicht zu unterſchätzenden Angeboten der Gemeinde kein„unan⸗ nehmbar“ entgegenzuhalten, ba doch auch für die Bahn ein großes Intereſſe in Frage ſtehe. Gr. Kreisrat v. Hahn dankte für die Einladung. Es ſei zu wünſchen, daß in der heute zur Beratung ſtehenden Angelegenheit eine Verſtändigung zwiſchen den beiden Parteien zuſtande komme. Nicht in die Verhandlungen einzugreifen, ſei er gekommen, da dieſe vorerſt noch Sache der Gemeinde ver⸗ tretung ſein müſſe, ſondern es ſei für ihn von Intereſſe, dieſe Sache durch eine guͤtliche Uebereinkunft erledigt zu wiſſen. Die bis jetzt von der Bürgermeiſterei geführten Verhandlungen und den Standpunkt des Gemeinderats finde er ſehr korrekt und könne er Uitzteren durchaus teilen. Die von der Gemeinde bis jetzt gemachten Angebote ſeien ſeitens der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft jedenfalls nicht zu unterſchätzen. Direktor Nettel dankte ebenfalls für die Einladung und deu Herren Vertretern Gr. Kreisamts Heppenheim für ihr Erſcheinen. Nach den bis jetzt mit der Gemeinde ge führten ſehr umfangreichen Verhandlungen ſei eine Beſprechung der inzwiſchen auch mehr dringend gewordenen Angelegenheit der Sache ſehr dienlich. Man beabſichtige, die Strecke Mann- ö heim⸗Viernheim zwelgleiſig zu bauen und dieſe eventuell vor Fertigſtellung der übrigen Strecken in Betrieb zu nehmen. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft ſet gerne bereit, der Gemeinde ein Entgegenkommen zu zeigen, jedoch habe die Ge⸗ meinde die Aufgabe, ſich in einem ihren Wünſchen entſprechen⸗ den Verhältnis an den Laſten zu beteiligen. Daher ſei es unbedingt notwendig, daß der Ortsvorſtand ſeine Konzeſſtonen eh damit ſie im Verhältnis zu den gebotenen Vorteilen tehen. Aus den von der Gr. Bürgermeiſterei geführten Ver⸗ handlungen ergibt ſich im Weſenilichen das Folgende: Im Auguſt 1910 wurde von der damals„Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft“ der Gemeinde von dem Vorhaben, den elektrſſchen Betrieb auf der Nebenbahn einzuführen, Kenntnis gegeben. Natürlich ſei die Verwirklichung dieſes Projektes nur auf denjenigen Strecken moglich, auf welchen die beteilig⸗ ten Gemeinden im Intereſſe an der Sache wenigſtens durch Stellung des fur Erweiterung der Bahnanlagen notwendigen Gelaͤndes zum Ausdruck bringen. Um einen flotten elektriſchen Betrieb einrichten zu können, ſei es notwendig, die Bahnlinte teilweiſe zweigleiſig auszubauen. Aus dieſem Grunde ſolle auf der hieſigen Gemarkung ein zweites Geleiſe hergeſtellt werden, zu welchem Zwecke ſeitens der Gemeinde Gelände von zuſimmen etwa 19000 qm der Bahn zur Verfügung geſtellt werden müſſe. Der damalige Orts vorſtand beſchaftigte ſich mlt den hier gemachten Forderungen ſehr eingehend. Aus dem Schriftſatz der Großh. Bürgermeiſterei vom 30. 8. 1910 iſt zu entnehmen, daß der Ortsvorſtand gerne bereit iſt, in der angeregten Angelegenheit in Unter- handlung zu treten. Bevor er jedoch definulv Stellung zu nehmen gerne die Hand reiche, dann tue er es namentlich im Intereſſe der auf der Strecke Viernheim Mannheim täglich verkehrenden Arbeiterſchaft, welcher eine möglichſt billige und raſche Beförderung wohl am meiſten zugute komme. Es ſei dies auch ein Faktor, mit dem man mit Beſtimmtheit inbezug auf Frequentierung gerechnet werden könne. Nicht allein eine zweimalige(Hin- und Rückfahrt), ſondern eine viermalige Beförderung muͤſſe eventuell für einen ſehr großen Teil er⸗ möglicht werden. Dadurch ſolle den Arbeitern bei einer an⸗ zemeſſenen Mittagspauſe zur Einnahme der Hauptmahlzeit zu Hauſe Gelegenheit gegeben werden. Diejenigen aber, welche mittags eine Fahrt nach Hauſe nicht unternehmen könnten, müßten eine Vergünſtigung dadurch erhalten, daß ihnen von Viernheim Mittageſſen mittelſt Eßkorb geſandt werden kann. Auch müſſe man darüber Klarheit haben, ob die Beförderung der Arbeiter morgens und abends wie ſeither oder durch elektriſche Wagen erfolgen ſolle. Hierzu käme noch, daß erſterenfalls Verſpätungen eintreten können, die eine Beförde⸗ rung auf elektriſchen Wagen notwendig machen. Dann ſei von Intereſſe, ob letzterenfalls die Benützung der Wagen mittelſt der Abonnementskarte oder gegen einen beſtimmten Zuſchlag erfolgen könne. Des weiteren fragt die Gr. Bür- germeiſterei an, welchen Verkehr man einzurichten gedenkt, wobei namentlich auf ungünſtige Fahrgelegenheit in ſpaͤteren Abendſtunden hinzuweiſen ſei. Auch möchte man Gewißheit über die feſtzuſetzenden Fahrpreiſe haben. Die Einrichtung möglichſt vieler Halteſtellen innerhalb der Gemarkung Vlern⸗ heim ſei in beider ſeitigem Intereſſe. Ferner ſei die Gemeinde nicht abgeneigt, ſich an dem Unternehmen durch Erwerbung von Aktien zu beteiligen. Hierauf erfolgte eine eingehende Rückſprache zwiſchen den Herren Gr. Bürgermelſter Kühlwein und Gemeinderatsmitglieb Hoock einerſeits und der Direktion der Eiſenbahngeſellſchaft fee N die zu einer Berſtändigung in faſt allen Punkten ührte. a Insbeſondere iſt das Folgende hervorzuheben: Für den Arbeiter verkehr ſolle zunächſt Dampfbetrieb beibehalten werden. Dabei ſet in Ausſicht genommen, daß auch beſtimmte elektriſche Züge, die zur Bedienung des Ar⸗ beiterverkehrs notwendig ſein ſollten, mit den gewöhnlichen Arbeiterkarten ohne Zuſchlag benutzt werden können. Jeden⸗ falls werde den Erforderniſſen des Arbeiterverkehrs in jeder Weiſe Rechnung getragen. Der Fahrplan werde ſo geſtaltet, daß bei angemeſſener Mittagspauſe die Heimfahrt mittags möglich ſein wird. Bei einer Amaligen Benützung der Bahn auf Arbeiterkarten müßte natürlich ein Zuſchlag gegen den jetzigen Fahrpreis von etwa 85 bis 50 Prozent ſtattſinden. Trans port der Eßkoͤrbe gegen eine Gebühr von 40 Prozent pro Woche ſel jederzeit möglich. Die übrigen Fahrpreiſe würden auch noch Einführung des elektriſchen Betriebs zwiſchen dem Bahnhof Viernheim und Bahnhof Mannheim⸗Neckarvor⸗ ſtadt keine Erhöhung erfahren. Die von Viernheim kommen⸗ den elektriſchen Wagen werden direkt bis in das Stadtinnere in Mannheim geleitet werden. Für die Weiterfahrt vom Bahnhof Mannh im⸗Neckarvorſtadt in die Stadt und umge⸗ kehrt würde natürlich ein kleiner Zuſchlag zur Erhebung kom⸗ men. Was die Fahrgelegenheit angehe, ſo ſeien täglich außer den Dampfzuͤgen mindeſtens 16 elektriſche Züge zwiſchen Mannheim und Weinheim vorgeſehen, bis Viernheim bei einigermaßen ſtattfindender Entwickelung mehr. Auch für aus⸗ reichende Fahrgelegenheit in den ſpäteren Abendſtunden werde geſorgt Der Gemeinderat beſchloß hierauf in ſeiner Sitzung vom 8. November 1910, der Etſenbahngeſellſchaft die erforderlichen 7000 qm Allmendgelände zur Benutzung zu überlaſſen unter der Bedingung, doß: 1. eine Verlegung eines Teils der Gleis⸗ anlage längs der Ringſtraße, ſoweit ſolche wegen der Straßen- anlage notwendig oder zweckmäßig erſcheint, erfolgt und die Gemeinde das dadurch notwendig werdende Gelände erwirbt und das freiwerdende unentgeltlich erhält, 2. die früher ange⸗ regten Bedingungungen endgültig feſtgelegt werden, 8. den Beamten ohne Einſchränkung geſtattet wird, auch für die Folge in Viernheim zu wohnen. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen fand noch eine Beſprechung der Direktion der Eſſenbahngeſcllſcaft auf dem Rathauſe ſtatt, an der die Gr. Bürgermeiſterei und Gemeinbe⸗ ratsmitglied Hoock teilnahmen. Es galt hier, namentlich über die vom Gemeinderat geſtellten Bedingungen eine E nigung zu erzielen. Die Vermehrung der Fahrgelegenheit für die Arbelterſchaft, Feſtſetzung der Ffahrpreiſe, Helzung der elektri⸗ ſchen Wa zen in der kaͤlteren Jahreszeit und zweckentſprechende der Sache nehme, erachte er eine Feſtſtellung der bel der[ Verlegung des Geleiſes längs der Ringſtraße, auch inſowett, Elektriſterung der Nebenbahn haupiſächlich maßgebenden Be⸗ daß eine Durchführung der letzteren bis 2 0 Er verkenne auch nicht, daß ſt aße möglich iſt, bildeten den Hauptgegenſtand dieſer Ber⸗ handlung. Ueber ſämtliche Punkte erzſelte man die Zuſage des Vertreters det Eiſenbahngeſellſchaft inſowelt, als es ſich ſtia mungen ſehr angebracht. durch den elektriſchen* Nebenbahn für das Publi⸗ f u er zu dem projektierten Unter- ir Heddes heimer⸗ um Entgegenkommen der Gemeinde Viernheim gegenüber handelte. Nach dem hierauf ſowohl von der Gr. Bürgermeiſterei, als auch der Direktion der Eiſenbahngeſellſchaft aufgeſtellten Projekt iſt folgendes Gelände für die Bahn notwendig: 1. Allmendfeldfeld und Gemeindegelände rund 9600 qm, 2. Privatgeläude rund 16000 qm, 3. desgl für den neu an⸗ zulegenden Parallelweg, da der ſeitherige verſchoben wird, rund 3000 qm; zuſammen rund 28600 qm. An die Gemeinde konnten längs der Ringſtraße abge⸗ geben werden rund 2900 qm. Außerdem muß eine Geleisverlegung längs der Ring⸗ ſtraße von der Heddesheimer⸗ bis gegen die Weinheimerſtraße und die Anlage eines neuen Parallelweges ſtattfinder, für welch letzteren Zweck noch rund 3000 qm Gelände erforderlich werden. Die Direktion macht jedoch die Durchführung des Projektes von Stellung des erforderlichen Geländes durch die Gemeinde abhängig, da nur dann einigermaßen Erſotz für die ihr namentlich durch die Geleisverlegung entſtehenden Koſten geleiſtet würde. Durch Gemeinderatsbeſchluß vom 13. 10. 1911 wurde ſodann die Sache einer Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Hoock, Helbig, Kühner, Lahres, Müller und Wunder, über⸗ wieſen, welche das Projekt eingehend pruͤfte. Das Reſultat der Kommiſſtonsverhandlungen wurde dem Gemeinderat in ſeiner Sitzung vom 17. Nov. 1911 vorgelegt. Es wurde beſchloſſen, der Babn das zu dem gedachten Zweck notwendig werdende Allmendfeld und Gemeindegelände mit zuſammen 9600 qm auf die Dauer des Beſtehens der Bahn zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, ohne daß die Gemeinde das Eigentum an dieſen Parzellen verliert, und einen Beitrag von 5000 Mk. zu leiſten. Das durch die ganz auf Koſten der Bahn vorzu⸗ nehmende Geleisverlegung freiwerdende Gelände iſt der Ge⸗ meinde unentgeltlich zu überlaſſen. Auch behielt ſich der Ge⸗ meinderat die Verlegung des auf die Oſtſeite projektierten Wagendepols vor, da hierdurch das Anweſen der Firma Gebr. Brechtel beeinträchtigt werden könnte. Dieſe Beding- ungen uebſt weiteren Wünſchen, wie u. a. Ausgabe und — 15 von Arbeiterwochenkarten, Helzung der elektriſchen agen in der kälteren Jahreszeit, Fuͤrſorge für ausreichende Sitzgelegenheit, Errichtung von Wartehallen, Abgabe von elektriſchem Strom an Private, Berückſichtigung von hier an⸗ ſäſſigen Unternehmern bei der Arbeitsvergebung und Beſeiti⸗ gung der baufälligen Maſchinenhalle an der Ringſtraße wurden der Direktion der Eiſenbahngeſellſchaft durch Schriftſatz der 0 Gr. Bürgermelſterei zur Kenntnis gebracht und es war zu hoffen, daß nunmehr der Abſchluß der Verhandlungen abzu⸗ ſehen ſein dürfte. Die hierauf erfolgte Antwort der Eiſen⸗ bahngeſellſchaft befaßte ſich mit den einzelnen Punkten und gab einerſeits zufriedenſtellende, andererſeits das Unterehmen fördernde Antwort. Es wurde eine nochmalige mündliche Verhandlung mit dem Ortsvorſtand gewünſcht, die der Ge⸗ meinderat im Intereſſe der Sache beſchloß. In der letzten Sitzung erfolgte nun eine eingehende Be⸗ ſprechung des Projektes. Gr. Bürgermeiſter Kühlwein wieß nochmals kurz auf die nun ſoweit zu Ende gefuhrten Verhandlungen hin. Der Gemeinderat habe bis jetzt ſeine Schuldigkeit getan und ſei nicht geneigt, weitere Zuſicherungen zu machen. Die Elektriſierung der Bahn habe für die Gemeinde nicht das Intereſſe, wie es in verſchiedenen Zeitungsartikeln und ſeitens der Direktion der Oberrheinlſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft geſchildert worden ſei. Im Gegenteil erſcheine ihm nicht ausgeſchloſſen, daß durch den beſſeren Verkehr der Gemeinde weitere, namentlich Armeukoſten, erwachſen, während an die Zunahme der Stenerkraft nach den gemachten Erfahrungen nicht zu denken ſel. Nicht Sache der Gemeinde ſei es, die Koſten des Gelände-Erwerbs zu übernehmen, da die Bahn doch nach wle vor Unternehmerin bleibe. Wenn die Gemeinde nicht auf die projektierte Geleisverlegung Wert legte, hätte ſte zu dem bereits gemachten Gebot keine Veranlaſſung gehabt. Viernheim ſel eine Gemeinde, die die dauernde Frequentierung der Bahn gewährleiſte, und er glaube, daß die Elſenbahngeſellſchaft hierauf ganz beſonders Gewicht legen müſſe. Eine guͤtliche Einigung über das Projekt ſel vünſchenswert und deshalb bitte er die Herren Vertreter, von ihren Forderungen Abſtand zu nehmen. Gemeinderat Kühner ſchließt ſich den Ausführungen des Vorſitzenden in allen Teilen an. Auch er verſpreche ſich von dem Projekt nicht den ſeitens der Eiſenbahngeſellſchaft betonten Erfolg. Mit Recht ſei anzunehmen, daß die Laſten der Ge⸗ meinde immer größer würden. Er erinnere nicht nur an die Schullaſten, die heutzutage ſchwer auf den Kommunen laſteten. Das Augebot der Gemeinde ſei jedenfalls nicht zu verachten und hade Anſpruch auf Berückfichtigung. Ein Mehrgebot müſſe er ablehnen. Direktor Nettel kommt auf die Ausführungen ſeiner Vorredner zurück. Er begreife nicht, daß die Gemeinde von der Elſenbahngeſellſchaft die Verlegung der Geleiſe und Ab- tretung von zur Straße notwendigem Gelände verlangen, aber nicht bereit ſei, hierfür eine entſprechende Gegenleiſtung zu ge- wahren. Die Gemeinde erhalte Gelände, das einen viel höheren Wert habe, als das zu erwerbende Gelände. Außer- dem habe die Gemeinde den Vorteil, baß ſie alsdann die An⸗ lage der Ringſtraße ohne die vielleicht recht ſchwierige und koſtſpielige Geländeerwerbung bewerkſtelligen könne. Wenn die Bahn außer dieſer Geländeabtretung noch die Geleiſe auf eigene Rechnung und mit einem Aufwand von wenigſtens 8000 Mk. nach Abzug der vorhandenen Materialien vorlege, dann ſtehe eine Gegenleiſtung von 5000 Mk. nicht im ge⸗ ringſten Verhältnis. Wenn ſich die Gemeindevertretung nicht anderweit entſchliiße, dann ſei nicht notwendig, auf dieſer Grundlage weiter zu verhandeln. Dee Bahn werde deshalb doch gebaut, aber der zweigleſſige Ausbau ſeii in Frage ge- ſtellt, der für die Verkehrsverhältniſſe ebenfalls von außer⸗ ordentlichem Vortell ſetl. Ferner habe die Gemeinde keine Gelegenheit mehr, die Ringſtraße in der beabsichtigten Weiſe anzulegen. Nicht une wähnt wolle er laſſen, daß die Buhn durch die Gleis verlegung auch auf den Betrieb ungünſtig ein⸗ wirkende Richtungsverhältniſſe bekomme, was ebenfalls in die Wagſchale falle. Sache der Gemeindevertretung ſei es nun, ihr Intereſſe an dem Piofekt durch Ertöhung ihrer Leiſtungen zu zeigen. Auch haͤnge vorerſt die bald'ge Duſchführung der Euektriſterung von der Haltung des Viernheimer Orts vor⸗ ſtandes ab. ä f g 0 hebt die für die Gemeinde in Frage ſtehenden Vorteile bei Gemeinderat Roos ſchließt ſich ebenfalls den Ausführungen des Vorſitzenen an. Man brauche dem Proßfekt nicht abgeneigt zu ſein, um die weiteren Forderungen der Eiſenbahngeſellſchafe abzulehaen. Er verſpreche ſich von dem Projekt für unſert Gemeinde durchaus keinen Vorteil. Nachteile ſeien aufgrund der gemachten Erfahrungen unausbleiblich und er könne aus bdieſen Gründen einer Erhöhung des Zuſchuſſes der Gemeinde nicht zuſtimmen. Viernheim ſei ſchon immer bei der Renta⸗ bilitätsberechnung der Bahn ausſchlaggebend geweſen und habe es auch bei dieſem Projekt Berückſichtigung verdient. Gemeinderat Lahres ſchließt ſich ebenfalls dieſen Aus- führungen an. Man könne ſich von dem vielbeſprochenen Vorteil der Gemeinde durchaus nicht überzeugen. Die bis jetzt durch den Ortsvorſtand genehmigten Leiſtungen der Ge⸗ meinde ſeſen wohl nicht zu unterſchätzen. Zu dieſen habe ſich der Gemeinderat auch nur verſtanden, um die Bahn fur die notwendig werdende Geleisanlage zu entſchädigen. In den Kommiſſionsverhandlungen, in welchen er als Mitglied mitge wirkt habe, ſei eine eingehende Prüfung und Berechnung er- folgt und aufgrund dieſer ſei auch der Gemeinderatsbeſchluß vom 17. Nov. 1911 gefaßt worden, an dem er feſtzuhalten bitte. Gr. Kreisrat v. Hahn glaubt den Standpunkt des Gemeinderats teilen zu ſollen. Den Ausführungen des Herrn Vertreters der Eiſenbahngeſellſchaft, daß das längs der Ring- ſtraße abzutretende Gelände einen viel höheren Wert habe, als das auf der anderen Seite zu erwerbende, könne er nicht zuſtimmen, da das erſtere Gelände weber als Garten- noch als Baugelände anzuſchlagen ſei. Richtig ſei wohl, daß die Gemeinde hler eine günſtige Gelegenheit benützen wolle, um die Ringſtraße ſchön anzulegen. Die Elſenbahngeſellſchaft habe in Anbetracht des nicht zu unterſchätzenden Angebotes der Gemeinde jedenfalls keine Veranlaſſung, weitere Verhandlungen abzulehnen. Direktor Nettel begründet nochmals ſeine Ausführungen inbezug auf das Gelände der Ringſtraße. Die Gemeinde ſolle ſich nur einmal die Erwerbung des nach den jetzigen Verhalt- niſſen in der Ringſtraße fallenden Geländes berechnen und ſie werden finden, daß ſie an dem Projekt auch ein finan⸗ zielles Intereſſe habe. Die Verſchiebung der Geleiſe durch die Bahn ſei mit erheblichen Koſten verbunden. Er müſſe auf ſeinem urſprünglichen Standpunkt beharren und er bemerke nur noch, daß ein zweigleiſiger Ausbau auch für die Gemeinde einen Vorteil bedeute. Eh handle ſich hier nicht um eine un⸗ bedingt notwendige Leiſtung der Geme inde ſondern nur um eine Gegenleiſtung, da die Bahn das Elektriſierungsprojekt auch ohne die Geleisverlegung durchführen konne. Gemeinderat Ho o ck beſpricht kurz die bis jetzt mit der Bahn⸗ vewaltung geführten Verhandlungen. Er ſei der letzte, der den Projekt unſympathiſch gegenüberſehe. Von einem Vorteil ſei er nicht überziugt. Als Vertrer des Gemeinderats bei den ſtatt⸗ gefundenen Beſprechungen ſei er ſtets warm für eine Ueberein- kunft eingeten. Eine ſolche einerſeits ſei auch für die Gemeinde von Bedeutung. it andererſeits berechtigte Wünſche der Ein- wohner auch Anſpruch auf Berückſichtigung hätten. Wenn die Eiſenbahngeſellſchaft die Geleisverlegung berechne, ſo ſei hier wohl das Schienenmaterial als noch brauchbar in Abzug zu bringen. Der Gemeinde könne ein finanzieller Vorteil in der von Herrn Direktor Nettel berechneten Höhe nicht angerechnet werden. Die Ringſtraße ſei bis jetzt nicht eröffnet und die Anwohner aufgrund ihrer ſeinerzeitigen Erklärungen und der 88 9 und 10 des Ortsbauſtatuts zur Abtretung des Straßen⸗ geländes zu 70 Pfg. pro qm verpflichtet. Das von der Bahu längs der Ringſtraße an die Gemeinde abzutretende Ge⸗ lände ſei als Ackergelände zu bewerten. Das Angebot der Gemeinde ſel jedenfalls beachtenswert und er könne einer Er⸗ höhung desſelben nicht zuſtimmen. Gr. Kreisbau-Inſpektor, Baurat Zimmermann Anlegung der Ringſtraße herbor. Verfehlen wolle er nicht, darauf hinzuweiſen, daß es für die Gemeinde jedenfalls kein Schaden ſei, wenn das Projekt bald zur Durchführung komme. Er erinneze nur an die Verhandlungen vor 2 Jahren wegen Errichtung einer Gartenſtadt bei Viernheim. Gemeinderat Herbert ſchließt ſich den Ansführungen des Vorſitzenden und ſeiner Herren Kollegen in allen Teilen an. Die Gemeinde habe durch das Angebot ihr Intereſſe an der Sache jedenfalls hinreichend gezeigt. Er müſſe eine weitere Erhöhung der Leiſtungen der Gemeinde ablehnen und könne dieſen Standpunkt auch mit Räckſicht auf die Ausführungen des Herrn Baurat nicht verlaſſen. Gr. Bürgermeiſter Kühl wein bittet Herrn Direktor Nettel, dem Verwaltungsrat der Eiſenbahngeſellſchaft den Standpunkt des Gemeinderats befürwortend vorzutragen. Er verſpreche ſich hiervon Erfolg, da immerhin nicht nur die Gemeinde Viernheim mit der Bahn, ſondern auch dieſe mit der Gemeinde bezw. deren Einwohnern zu rechnen habe. Jedenfalls halte er die Durchführung des Projektes ohne Rückſicht auf berechtigte Wünſche der Gemeinde nun in An⸗ betracht der bereits gemachten Angebote für verfehlt. Direktor Nettel glaubt ſich auf ſeine bereits ge⸗ machten Erfahrungen beziehen zu können. Es ſei ihm nicht möglich, die Sache vor dem Verwaltungsrat hinreichend zu vertreten. Die Gemeinde müſſe, ganz abgeſehen von den Leiſtungen anderer Gemeinden bei Bahnbauten ſchon in An⸗ betracht der viel höheren Gegenleiſtungen der Bahn ihr An⸗ gebot weſentlich erhöhen, da andernfalls eine weitere Ver⸗ handlung nicht möglich ſei. Gemeiuderat Wunder kommt auf die Kommiſſionsver⸗ handlungen zu ſprechen und führt aus, daß in dieſen genaue Berechnungen angeſtellt worden ſeien. Nach dieſen ſei aber ein Beitrag in der angebotenen Höhe ſehr am Platze. Wenn die Bahnverwaltung auch heute geneigt ſei, das Unternehmen eventuell ohne die Mitwirkung der Gemeinde durchzuführen, dann dürfe ſie der noch von früher ſchuldigen Pflichten nicht vergeſſen. Die berechtigten Wünſche der Gemeinde hätten eine weitgehende Berückſichtigung verdient. Daß ſich in der letzten Zeit bei dem Dampfbetrieb Mißſtände herausgebildet hätten, ſei ſehr bedauerlich, namentlich wenn man den letzten Unfall in Betracht ziehe. Die Gemeinde ſei nach ihrer ſeit⸗ herigen Haltung bereiit, das Projekt zu fördern und müſſe auf dieſer Grundlage eine Einigung erzielt werden. Hierauf wird die Generaldebatte geſchloſſen und die 5 Herren Vertreter der Eiſenbahngeſellſchaft entfernen ſich, um eine nochmalige Beratung durch den Gemeinderat zu er⸗ möglichen. An dieſer Diskuſſion beteiligen ſich die Herren Gr. Kreisrat v. Hahn, Gr. Bürgermeiſter Kühlwein, Gr. Beige⸗ ordneter Martin und die Gmeinderatsmitglieder Helbig, Hoock, Hofmann, Müller, Roos und Stumpf. dch Die erfolgte Agſtimmung ergab einſtimmigen Beſchluß ahin: A. 1. Die Gemeinde ſtellt der Bahn a. vom Allmend⸗ feld ca. 5620 qm, b. vom Gemeindewald ca. 1100 m. zuſammen 6720 qm zum Bahneetrieb zur Verfügung, ohne jedoch das Eigentum an dieſen Parzellen zu verlieren. 2. Der beſtehende Parallelweg wird mit ca. 2870 qm an die Ober⸗ rheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft in Eigentum abgetreten. 3. Die Gemeinde Viernheim leiſtet zu den durch An⸗ bezw. Ver⸗ legung der Geleiſe entſtehenden Koſten an die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft einen Betrag vdn 10000 Mk. B. 1. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft tritt an die Gemeinde Viernheim das durch die Geleisverlegung längs der Ringſtraße freiwerdende Gelände in Eigentum ab ca. 3000 qm. 2. Der neu anzulegende Parallelweg mit ca. 3000 qm wird von der Eiſenbahngeſellſchaft enworben und der Gemeinde in Eigentum abgetreten. 3. Die Erwerbung, Vermeſſung und Ueberſchreibung des notwendigen Geländes hat auf Koſten der Eiſenbahngeſellſchaft zu erfolgen. 4. Die nach Maßgabe der vorgelegten Pläne längs der Ringſtraße notwendig werdende Gleisverlegung mit einem Aufwand von ca. 8000 Mk. iſt von der Bahn auf eigene Koſten auszu⸗ führen. Im Allgemeinen bezieht ſich der Gemeinderat auf die zwiſchen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und der Gr. Bürgermeiſterei Viernheim geführten Verhandlungen und die von der Eiſenbahngeſellſchaft dort gemachten Zuſicherungen. In den letzteren iſt u. a. Beſtimmung getroffen über die Beteiligung der Gemeinde an dem Akt enkapital, Anlage eines Wagendepots auf Gemarkung Viernheim, Vermehrung der Fahrgelegenheit, Feſtſetzung des Fahrpreiſes, Ausgabe und Ausnützung der Arbeiterwochenkarten, Vergebung der Arbei⸗ ten möglichſt an hieſige Unternehmer und Entfernung der an der Ringſtraße mißſtändigen Maſchinenhalle. Direktor Nettel glaubte aufgrund dieſes Beſchluſſes dem Ortsvorſtand keine beſtimmte Ausſicht auf Annahme des Projektes ſeitens des Verwaltungsrates; machen zu können⸗ Wie dies ja von allem Anfang an Bedingung geweſen ſei, ſo erſcheine notwendig, daß die Gemeinde wenigſtens nach den neu anzulegenben Parallelweg vorſtehend B 2 ſelbft erwerbe. Gr. Bürgermeiſter Kühlwein teilt hierauf mit, daß dör Gemeinderat in dieſer Sache ſein letztes Wort geſprochen habe und dabei müſſe es jetzt bleiben. Eine nochmalige Be⸗ ratung ſei zwecklos. Auch glaube er nicht, daß der Auf⸗ ſichtsrat wegen dieſer Frage einen ablehnenden Standpunkt einnehme. Er bitte den Herrn Direktor vermittelnd zu wirken, da er heute nicht ohne erneutes Entgegenkommen von hier wegzugehen brauche. Gemeinderat Kühner gibt der Erwartung Ausdruck, daß die heutigen Verhandlungen einen würdigen Abſchluß der wichtigen Frage bilden. Mit der Einrichtung eines moder⸗ nen Betriebs müſſe die Bahnverwaltung auch Zuſtände, die den jetzigen Verhältniſſen nicht mehr entſprechen, beſeitigen. Er bitte die Bahnverwaltung für Anlage eines Telephons in das hieſige Stationsgebäude, ſowie für Anbringung einer Uhr, wie dies ſeitens der Staatsbahn erfreulicherweiſe ſogar auf kleinen Bahnhöfen geſchehe, beſorgt zu ſein. Direktor Nettel ſagt Erfüllung dieſer Wünſche zu. Im übrigen müſſe er die Entſcheidung über Annahme des Projektes dem Verwaltungsrat überlaſſen. Gr. Bürgermeiſter Kühlwein dankt den anweſenden Herren für ihre eifrige Mitwirkung an dem Zuſtandekommen des heutigen Beſchluſſes. Jedenfalls ſei die Stellung, welche der Gemeinderat heute einzunehmen hatte, von außerordent⸗ licher Bedeutung. Er glaube, daß dem Ortsvorſtand der Gemeinde Viernheim keine rückſtändige Haltung in der be⸗ handelten Frage zur Laſt geſetzt werden könne. Nunmehr hoffe er, daß auch die noch erforderlichen Genehmigungen zu dem Projekt erteilt und die Elektriſierung für die Gemeinde Viernheim ein wider Erwarten günſtiges Reſultat zeitigen würde. Neueſtes. Berlin, 21. Jan. Von 191 erforderlichen Stichwahlen zum Reichstag finden 77 am Samstag, 80 am Montag und 34 am Donnerstag ſtatt. Berlin, 21 Jan. Das Reich und Preußen geben zu- ſammen 500 Millionen Mark Aprozent Anleihen aus, woran Preußen mit 420 Milllouen Mark beteiligt iſt. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Joſeph Keil in Viernheim —————ů— Dandelslehrauſtalt„Merkur“, Mannheim. Wir wollen auch an dieſer Stelle darauf hinweiſen, daß am 1. Februar wieder neue Kur ſe beginnen. Es iſt Knaben und Mädchen, Damen und Herren ſowie Gewerbe⸗ treibenden Gelegenheit geboten, ſich gründlich für den kaufm ännichen Beruf auszubilden. Das Inſtitut ver⸗ fügt über eine leicht faßliche Lehrmethode und ſtehen die feinſten Dankſchreiben zur Verfügung. 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In der alten Kirche: 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Montag: 7 Uhr beſt. S.-⸗A. für Leonhard Hoock, beide Ebefrauen Katharina geb. Hanf und Magdalena geb. Pfenning. ½8 Uhr beſt. J.⸗G. für Wilhelm Winkler, Ehefrau Katharina geb. Barth, Sohn Jakob und Anverwandte. Dienstag: 7 Uhr beſt. J. G. für Nikolaus Zöller 2., Ehefrau Magdalena geb. Neundörfer, Schw.⸗Eltern Nikolaus Kempf und Ehefrau Marg. geb. Helfrich. ½%8 Uhr beſt. S.-A. für Nikolaus Mandel 3, Ehefrau Franziska geb. Binninger, ledig 1 Sohn Nikolaus und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr beſt. J.-G! für Georg Winkenbach 4., Eltern, Schw.⸗Eltern und Angehörige. 1ſ%8 Uhr beſt. S.⸗A. für Magdalena Froſchauer geb. Hoock und Sohn Ja kob. Donnerstag: 7 Uhr beſt. S.⸗A. für Barbara Hofmann geb. Neff, Tochter Sophie, Eltern, Schw.⸗Eltern und Angehörige. ½8 Uhr beſt. E-A. für Eva Hanf geb. Bnugert, Mutter, Geſchwiſter und Schw. Eltern Jakob Hanf. Freitag: 7 Uhr beſt. S.A. für Joh. Winkenbach 2., Ehe- frau Marg. geb. Helfrich, Lorenz Adler 2 und Ehefrau Barbara geb. Keil. ½8 Uhr beſt. S.-A. für Barbara Hanf geb. Simon und Angehörige. Samstag: 7 Uhr beſt. J⸗G. für Joh. Pfützer 2., Cltern, Schw. Eltern und Anverwandte. 8 Uhr beſt. Br. A. zu Ehren der hl. Familie für Jöſt und Burkert. In der neuen Kirche an Werktagen: Am Montag und Donunerſtag iſt bei den Barmh. Schweſtern und am Dienſtag und Freitag bei den Engl. Fräulein um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Dienstag: /7 Uhr geſt. S.-A. für Math. Kubach und Ehefrau Katharina geb. Adler. Mittwoch: ½7 Uhr geſt. S. A. für Nikolaus Bauer 1., Ehefrau Anna Maria, Töchter Katharina und Anna Marta und An verwandte. Donnerstag: 7 Uhr geſt. J.⸗G. für Georg Pfützer, Ehefrau Anna Maria geb. Müller und Angehörige. Freitag: ½7 Uhr geſt. J.⸗G. für Georg Beikert 1., Töchter A. Marla und Katharina, Schw.⸗T. Luiſe geb. Bugert und Angehörige. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftl. hl. Kommunion für Frl. Lippert. Beicht Samstag 2 Uhr. Verkündete: 1. Adam Faltermann 2. und Anna Maria Waibel geb. Lammer 2tenmal. frau Anna Maria geb. Effler und Karoline Bender aus Mingolsheim, T. v. Franz Bender 1. und ſ. Ehefrau Raimenda geb. Schwarz Ltenmal. Gottesdienſt- Ordnung der enangeliſchen Gemeinde Pieruheim. Sonntag, den 21. Jaunar 1912. Vorm./ 10 Uhr: Gottesdienſt. . Viernheim. 9 Programm zu den am Sonntag, den 21. Jaunar, im Gaſthaus „Zur Gambrinushalle“ ſtatifindenden kinematograph. Vorstellungen. gültig. 5 Zahle die höchſten Preiſe für ge⸗ brauchte Möbel, getragene Kleider, Schuhe n. ſ. w. Peter Benz, Korbmacher Annaſtraße 22. Getragene Schuhe und Kleider gebraucht Möbel ſtatt. ſtets billigſt zu haben bei Peter Benz 55 Alle Sorten Herd⸗ u. Ofen⸗ Ringe hat preiswert abzugeben Alfred Lublin. Zentrums⸗Verſammlung. Morgen, Sonntag, 21. Januar 1912, findet im Frei ſchüt eine Zentrums⸗Verſammlung Auf der Tagesordnung ſteht neben anderen wichtigen Gegeuſtänden Ausſprache über unſere Stichwahlparole. Alle Zentrumswähler werden dringend gebeten, pünktlich um halb 4 Uhr zu erſcheinen. Das Ortskomitee der Zentrumspartei. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahlen 1912. tagswahlkreiſe vorgenommenen Abgeordneten wahl 28 278 gültige Stimmen abgegeben. f Davon ſind gefallen auf: Herrn Cornelius Wilhelm Freiherr Hey zu Herrns— heim in Worms Herrn Arbeiterſekretär Johann Engelmann in Mainz Herrn Stadtrechner Philipp Uebel in Dieburg Herrn Gutsbeſitzer Arthur Becker in Bensheim 3959, Auf andere Kandidaten 2, Da ſich hiernach auf keinen Kandidaten die abſolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen vereinigt hat, ſo hat eine engere Wahl zwiſchen den Herren Cornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrusheim in Worms und Arbeiterſekretär Johann Eugelmaun in Mainz ſtattzufinden. Gemaͤß des§ 28 und ff. des Reglements zur Aus⸗ führung des Wahlgeſetzes fuͤr den deutſchen Reichstaa vom 28. Mai 1870 wird Termin für die engere Wahl auf Montag, den 22. Januar 1912, von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 7 Uhr feſtgeſetzt. Dieſe engere Wahl hat nur ſtattzufinden zwiſchen den Herren Eornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrusheim in Worms und Arbeiterſekretär Johann Engelmann in Mainz und find alle auf andere Kandidaten fallenden Stimmen un⸗ Die engere Wahl findet auf denſelben Grundlagen und nach denselben Vorſchriften ſtatt, wie die Wahl vom 12. ds. Mis. und bleiben insbeſoudere die Wahlbezirke, die Wahllokale und die Wohlvorſteher unverändert; auch ſind dieſelben Wählerliſten anzuwenden, ohne daß eine nochmalige Offen- legung und Berichtigung derſelben zuläſſig iſt. Worms, 16. Januar 1912. Der Wahlkommiſſär für den VII. Heſſ. Reichstags wahlkreis: Dr. Kayſer, Geheimer Regierungsrat. Betrs: Reichstagswahlen 1912. Wir machen auf die vorſtehende Bekanntmachung beſon⸗ ders aufmerkſam und bemerken das folgende: Die Wahlbezirke unſerer Gemeinde, ſowie die Wahllokale in dieſen ſind die gleichen wie in der Hauptwahl. Die Wahl beginnt vormittags um 10 Uhr und endigt nachmittags 7 Uhr. Bei der am 12. lfd. Monats im VII. heſſiſchen Reichs wurden 11325, 6644, 6348, 28278. Bekanntmachung. Betr.: Das Muſterungsgeſchaͤft 1912. Alle im Jahre 1892 geborenen Militärpflichtigen, ſowie diejenigen, welche das Alter bereits überſchritten, aber ſich zur Muſterung noch nicht geſtellt haben, oder bei der Muſterung 1911 zurückgeſtellt worden ſind, reſp. bei welchen überhaupt eine entgültige Entſcheidung über die Dienſtpflicht noch nicht erfolgt iſt und die in unſerer Gemeinde ihr Vomizil haben, haben ſich behufs ihres Eintrags in die Stammrolle, während der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1912 bei uns zu melden. Bei den auswärts geborenen Militär- pflichtigen des jüngſten Jahrganges iſt die Vorlage eines Ge- burtsſcheints erforderlich. Bei den älteren Jahrgängen genügt die Vorlage des Loſungsſcheins. 5 5 Wir machen zugleich auf die Nachteile nach§ 2511 der Wehrordnung aufmerkſam, die diejenigen treffen, welche ihre Anmeldung innerhalb des vorgeſchriebenen Termins unter laſſen. Das Büro der Gr. Buͤrgermeiſterei iſt während der Reichstagsſtichwahl am Montag, 22. Jaunar geſchloſſen. Viernheim, den 15. Januar 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Fußballklub, Allemannia“ Viernheim. (Lokal zum grünen Baum). Samstag, den 20. d. Mis., abends 8 Uhr Verſammlung der Mitſpielenden zwecks Probe. Pünktliches und vollzähli Erſcheinen wird er wartet. 0 zähliges Tür den Vorſtand: Adom Haas. Stemm⸗ u. Ringtlub„Germania“. Jeden Mittwoch und Samstag abend Uebungs- Stunde. Die aktiven Mitglieder werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Pfd. 17, 18, 19 Pfg. Pfd. 15 Pfg. Zwetſchen fd. 40, 50, 60 Pfg. Miſch-Gbſt fd. 36, 50, 60 Pfg. Dampfäpfel, Datteln, Aprikoſen, Feigen, Preßhefe, Haferflocken per Pfd. 21 Pfg. Leinſte Weizenmehle Brotmehl Stimmzettel find nur gültig wenn ſie neben den übrigen beſonderen Vorſchriften nur den Namen eines der beiden in der Stichwahl ſtehenden Kandidaten enthalten. Viernheim, den 18. Januar 1912. 2. Mameli; Unter Nachbarn, Drama; Krauſe als Jnſektenfäger; Fritzchen iſt nicht auf den Kopf gefallen; Fraun gabilas als Tierfreundin; Kraftübungen der Geſchwiſter Amalie u. Leonore; 8 Vathe Journal. Hierzu ladet die verehrl. Elnwohnerſchaft hoͤſlichſt ein Jakob Faltermaunn. * Verkaufe von hente ab einen guten Herru⸗Borſchnürſtiefel“ mar Desgleichen empfehle Anabenſtiefel aus einem Stück prima Qualität 5.50. Weiter gebe auf alle anderen Sroßh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühl wein. Große Preisermäßigung! 9* Sachen 10 Prozent Nachlaß. Hochachtend! G. V. Hook I. . Hans Schumacher Schulstrasse 6 Beste und billigste Bezugaqelle für Anzug- und Hosen- Stoffe b Lodensioffe in verschied. 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