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Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. 0 Gegründet 1864 Ar. 10. — 28. Jahrgang. Vor dem Ziel. 5 Die Stichwahlen am Montag— es waren ins⸗ geſamt 79— haben das Wahlergebnis der Vollſtändig⸗ keit erheblich näher gebracht. Nur noch 34 Wahlen ſtehen aus, und der Reichstag, der ſoeben durch kai⸗ ſerkiche Kabinettsorder auf den 7. Februar ein⸗ berufen iſt, iſt wieder vollſtändig beiſammen. Die Signatur des 2. Stichwahltages war ein faſt ge⸗ ſchloſſenes Zuſammengehen des Liberalismus beider Schattierungen mit der Sozialdemokratie. Dement⸗ ſprechend iſt denn auch das Wahlreſultat ausgefallen. Es erhielten in der Stichwahl vom Montag Man⸗ date: Konſervative Reichspartei Nationalliberale Centrum 5 Fortſchrittler 5 19 Sozialdemokraten 25 Antiſemiten u. Wirtſch. Vereinig. Welfen 1 Polen 15 Lothringer Bayeriſcher Bauernbund — S 1 9— be folgender: Der gegenwärtige Stand der Parteien iſt danach J Bis jetzt gew.: alte Stärke: Konſervative 42 59 Reichspartei— 12 5 Nationallib. und Bauernbund 38 Fortſchrittliche Volkspartei 36 Centrum 91 Sozialdemokraten 99 Antiſ. u. Wirtſch. Vereinig. 14 Welfen— 5 Polen ö 16 Dänen 6 a 1 Elfäſſer ö 5 Lothringer 2 Wilde(davon 2 bayr. Bbd.) 3 An den noch ausſtehenden 34 Stichwahlen, die am Donnerstag, 25. d. M., ſtattfinden, ſind betei⸗ ligt die Konſervativen in 10, das Centrum in 7, die Reichspartei in 5, die Nationalliberalen in 9, die Fort⸗ ſchittliche Volkspartei in 10, die Sozialdemokratie in 22, die Polen in 4 Wahlkreiſen und 1 Wilder. Die noch ausſtehenden Stichwahlkreiſe ſind folgende: Ma⸗ rienburg⸗Elbing, Schwetz, Potsdam⸗ Oſthavelland, Landsberg⸗Soldin, Frankfurt a. Q.⸗Lebus, Züllichau⸗ Croſſen, Guben⸗Lübben, Sorau⸗Forſt, Kalau⸗Luckau, Krotoſchin, Striegau⸗Schweidnitz, Oppeln, Lublinitz⸗Toſt⸗ Gleiwitz, Grünberg⸗Freyſtadt, Glogau, Lüben⸗Bunzlau, Liegnitz⸗Goldberg, Schönau⸗Hirſchberg, Salzwedel⸗Gar⸗ delegen, Liebenwerda⸗Toraau. Schwe Wittenberg, r Donnerstag, den 253. Januar 1912. Sangerhauſen⸗Eckartsberga, Querſurt-Merſeburg, Nord⸗ hauſen, Osnabrück, Altena, Iſerlohn, Bochum⸗Gelſen⸗ kirchen, Dortmund, Lennep⸗Remſcheid, Elberfeld-Bar⸗ men, Düſſeldorf, Eſſen, Mülheim(Ruhr), Duisburg, Mörs⸗Rees. Auch nach dem zweiten Stichwahltage läßt ſich noch nicht mit Sicherheit behaupten, ob ſich die Mehrheits⸗ verhältniſſe im Reichstage in der vom Großhlock er⸗ ſtrebten Weiſe verſchieben werden. Bis jetzt hat eine Verſchiebung von 35 Mandaten nach links ſtattgefunden. Die geſamte Rechte iſt um 34, die bür⸗ gerliche Linke um 15 Mandate geſchwächt, während die Sozialdemokratie um 46 Mandate ſtärker geworden iſt. Vorläufig hat der„ſchwarz⸗blaue Block“, zu deſſen Ver⸗ nichtung der Liberalismus ausgezogen war, noch die Mehrheit. Nach welcher Richtung die noch aus⸗ ſtehenden Stichwahlen die Entſcheidung bringen werden, iſt ſchwer zu ſagen, da in den meiſten der noch aus⸗ ſtehenden Kreiſe die Entſcheidung auf des Meſſers Schneide ſtoht. Die linksliberale Preſſe tröſtet ſich denn auch mit der Ausſicht auf einen Sieg, kündigt ihn aber mit aller notwendigen Vorſicht mit„wenn“ und „aber“ an. Das einzig ſichere, womit der Freiſinn bisher rechnen kann, iſt ein Verluſt an Manda⸗ ten. Das„Berl. Tagebl.“ hilft ſich über dieſe unbequeme Tatſache wie folgt hinweg: „Auch die Fortſchrittliche V olkspartei hat ſich tapfer geſchlagen. Sie wird ſchwe rlich einen Zuwachs gewinnen können, aber ſie wird auch nicht weſentlich vermindert aus den Wahlen hervorgehen, und ſie hat ebenſo an Wählerſtimmen wie an politiſchem Preſtige bei dieſen Wahlen gewonnen.“ Auch die nationalliberale Partei wird den Wahlkampf mit einem Ma ndatsver bluſt abſchließen müſſen. Die Erfolge des Zuſammengehens mit der So⸗ zialdemokratie ſind für der Liberalismus alſo nicht die beſten geweſen. Das Centrum hat ſeinen ſicheren Beſitz gerettet. Nur Köln, das allerdings ſeit Jahren nur mit Hilfe der Nationaliiberalen gehalten werden konnte, iſt ver⸗ loren gega Wohl der ſchmerzlichſte Verluſt für die Parte ſehr des Kreiſes wegen, als des Mannes, des Abg. Trimborn, der in dieſem Wahl⸗ kreiſe gefallen iſt. Die„Köln. Volksztg.“ ſchreibt dazu: „Köln von den Nationalliberalen der So zi aldemokratſte ausgeliefert. Das iſt das Er gebnis der geſtrigen Stichwahl in Köln. Wie Flammen— ſchrift wird es weithin in die deutſchen Lande leuchten und vor aller Welt dem Kölner Libera lis mus das Brandmal auf die Stirn drücken. Es muß dank⸗— bar anerkannt werden, daß hervorragende Mitglieder der nationalliberalen Partei ihre Geſinnungsgenoſſen von dem verhängnisvollen Schritt abzuhalten verſucht haben. Leider reichte der Einfluß dieſer Kreiſe nicht aus, das Gros der Nationalliberalen davon zu überzeugen, daß es ihre Pflicht ſei. das Vaterland über die Partei zu ſtellen. den Unter eherner Fauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 32(Nachdruck verboten.) Sanft ſuchte er ſich aus den ihn umfangenden Armen zu löſen und ſie zurückzuſchieben. „Hela, um Gotteswillen, Du darfſt mich nicht anrühren. Fliehe mich, ſoweit Du kannſt. Es iſt ein neues Verbrechen, wenn ich Dich halte und bei mir dulde. Ich komme aus einem verſeuchten Hauſe, ich bin ſelbſt krank— Du mußt mich hören, mein Liebling, mußt mir glauben, wenn nicht um Deinet⸗, dann um Deines Bruders willen.“ g„Damit ſchreckſt Du mich nicht,“ ihr ſchönes, bleiches Ant⸗ litz färbte ſich glühend rot.„Rüdiger und ich fürchten uns nicht. Nun, da Du freiwillig gekommen biſt— verjagt von ihr— nun biſt Du mein. Ich laſſe Dich nicht mehr. Und wenn wir zuſammen ſterben müſſen, gleichviel, noch beſſer iſt's als ohne einander leben.“ f Sie ſaß neben ihm auf der Seitenlehne des weiten Seſſels, ſein müdes, ſchmerzendes Haupt ruhte auf ihren Knien, ihre Hand ruhte zärtlich auf ſeinem Haar. Rüdiger kam noch immer nicht. Da beichtete Waldemar Herbach dem geliebten Weibe alles— alles— Seine Stimme klang nur wie ein Hauch, aber ſie verſtand ihn trotzdem— ihr Herz erriet es, was er ſagte. Wie hätte ſie hart ſein und ihn verurteilen können, wo er ſo elend war. „Liebling! Liebling!“ Jetzt kam die Reue, wo es zu ſpät war. Wenn er nun ſtarb und ihr auf immer genommen wurde. Aber dieſe Stunde war noch ihr und ſie wollte ſie ausnützen bis auf den letzten Augenblick. „Liebling! Liebling“! Das hörte und verſtand er noch den raſchen Schlag ihres Herzens, den Kuß ihrer brennenden Lippen fühlte er, das ſagte ſein Lächeln. Jetzt mußte ſie ihn doch hergeben und ihr laſſen, ih r, trotz aller ihrer verbrieften und verſiegelten Rechte! Bürgerſinn der Parteiverhetzung zu überordnen.“ Rückhaltlos zufrieden mit dem Ergebnis des 2. Stichwahltages iſt die Sozialdemokratie. Mit Hilfe des Liberalismus iſt es ihr gelungen, an dieſem Tage 27 Mandate zu erobern. Jubelnd ſchreibt der „Vorwärts“: „Das war ein guter Tag heute! wir gehalten, und nicht nur die Zahl der Siege, ſon⸗ dern auch hre Art dürfen wir rühmen Köln iſt unſer! Das deutſche Rom hat die rote Fahne gehißt, die Hauptſtadt des Centrums iſt von der Sozialdemokratie er- obert worden. Zu Ende geht das ſtolze Märchen von der Unbeſiegbarkeit der Klerikalen. Jetzt haben wir ihre Reihen ins Wanken gebracht, und unermüdliche Arbeit wird dafür ſorgen, daß ſie nicht zum Stehen kommen. Hagen haben wir erobert, den alten Wahlkreis Eugen Richters, der ſolange unſerem Anſturm ſtandgehalten hat Dieſen zwei ſchönſten Siegen ſchließen ſich eine ganze Reihe anderer an.... Noch einmal iſt es den Freiſinnigen gelungen, Berlin 1 zu erhalten. Der Sieg iſt allerdings mehr als knapp. Nur neun Stimmen, und die letzte Feſte wäre er⸗ ſtürmt geweſen. Aber ſo ſehr wir auch dieſen Mangel be⸗ klagen, der gleichſam in dem Bilde des roten Berlin einen Schönheitsfehler bildet, zur Enttäuſchung iſt weder Grund noch Zeit. Und am Donnerstag wollen wir uns Revanche holen, und in Potsdam ſoll die rote Fahne aufgepflanzt werden als Zeichen unſeres unaufhaltſamen Vormarſches.“ Beſchämend muß für alle bürgerlichen Kreiſe die Anerkennung ſein, die der„Vorwärts“ dem Libe⸗ ralismus ausſpricht: „Soweit bis zur Stunde, wo die Zahlenangaben nicht vollſtändig zu überblicken ſind, ein Urteil gefällt werden kann, ſcheinen ſich die Wähler der Fortſchritts⸗ partei im Kampfe gegen den ſchwarzblauen Block beſſer gehalten zu haben als am erſten Stichwahltage. Dies gilt für die ſüddeutſchen Wahlkreiſe mehr als für die nord⸗ deutſchen. Und in Köln ſind nicht nur Fortſchritt⸗ ler, ſondern auch Nationalliberale für den So⸗ zialdemokraten gegen das Centrum mit ihrer Stimme eingetreten.“ Das Lob iſt bitterer wie mancher Tadel. Ein drohender Konflikt. Die Verſtimmungen zwiſchen Frankreich und Italien. Die franzöſiſche Regierung hat der ita⸗ lieniſchen bekannt gegeben, daß ſie bereit ſei, eine ein⸗ gehende Enquete über die Qualität und Identität der 29 in Frage ſtehenden Türken zu veranſtalten, vor⸗ ausgeſetzt, daß Italien ſie unver z üglich an Frank reich aus liefere, ſei es in Ajaccio, in Tunis, in Marſeille oder Toulon. Dies ſei die unbedingte Vorausſetzung weiterer Verhandlungen. Wenn dies nicht geſchehe, werde Frankreich ſein Recht bis zum Aeuferſten verfolgen. Im Falle der Aus⸗ Reiche Ernte haben Freiwillig war er gekommen, nur freiwillig ſollte er wieder gehen! Warum nun all die Jahre der Qual, des Entſagens? Warum nur Entfremdung und Zorn, wo beute doch alles wieder beim Anfang knüpfte. Wie Marionetten, gelenkt von der Hand des Meiſters, hatten ſie ihr Spiel getan. Was werde nun kommen. Es gab Luſtſpiele und Tragödien in der Welt, aber der Tod zog ſchließlich in beiden zu guter Letzt den Vorhang herunter. Und plötzlich kam maßloſes Entſetzen über das junge, lebensvolle Mädchen. Nein, Waldemar ſollte, durfte nicht ſterben. Der Tod war gräßlich furchtbar, war das Ende von allem! Aber er hatte ſelbſt geſagt, daß er krank ſei! Er war Arzt, er mußte es wiſſen. Hela fühlte, wie ihr ſonſt ſo mutiges, ſtolzes Herz ſich zu⸗ ſammenkrampfte in wildem Schmerz, wie all ihre Hoffnungs⸗ freudigkeit, ihr Glaube an die Zukunft zerbrach bei dem toten⸗ ähnlichen Ausſehen des Mannes, deſſen Stirn noch immer auf ihren Knien lag. Ihr wurde ſo bange, ſo verzagt— wo nur Rüdiger blieb, ihr Freund, ihr Berater in allen Nöten. Sie wußte ja, er hatte Herbach Zeit laſſen wollen zur Aus⸗ ſprache, aber nun— nun wo längſt Stille zwiſchen ihnen war, wo ihr graute vor allem, was da kommen würde, hätte er zurückkehren ſollen. Und er kam. „Bruder hilf uns!“ Es brach wie ein Schrei von ihren Lippen bei ſeinem Anblick und faſſungslos lehnte ſie ſich an ihn, als er ſchnell den Arm um ſie legte. „Mut— nur Mut!“ „Rüdiger, ſage mir, ob er ſterben muß?“ flehte ſie angſtvoll. „Hela, mein Herz, Du weißt doch, daß ſo lange jemand noch lebt, noch Hoffnung iſt. Ich habe ſoeben nach J. tele⸗ graphiert, gegen morgen kann Profeſſor X. hier ſein. Mehr können wir nicht tun, mein Kleines. Das übrige müſſen wir dem überlaſſen, der Wind und Wetter gebietet.“ Der Kutſcher vom Jagdſchloß klopfte mitten in der Nacht den überraſchten Poſtverweſer heraus. Auf die lebhafte Frage desſelben: „Jemand krank bei Ihnen,“ erhielt er jedoch nur ein kurzes „Ja“ zur Antwort. Profeſſor X. war ein ſehr verwöhnter, weil berühmter Mann. Sein Name hatte weit über die kleine Univerſttätsſtadt hinaus einen guten Klang. Rüdigers kurze Depeſche:„Bitte ſofort kommen, Wagen Bahnhof, von Berkenſtein“ imponierte ihm. Er war kein Freund von langem Reden. Sein Diener mußte die Handtaſche packen, dann fuhr er zur Station. Das übrige würde ſich finden. Leute, die es konnten, mußten be⸗ zahlen. Tauſend Mark pro Tag und mehr. Nun, er würde ja ſehen, damit hatte es ja nicht ſolche Eile. Angenehm über⸗ raſcht beſtieg er dann die Equipage vom Jagdſchloß. Wie Hirſche brauſten die Trakehner dahin, milchweißen Schaum um ſich ſprühend. Sonſt hätte Rüdiger geſcholten, er ver⸗ hätſchelte ſein Geſpann, heute hatte er ſelbſt die größte Eile befohlen. Das Schlößchen war taghell erleuchtet, auch das gefiel dem berühmten Mann. Er hatte, wie alle verwöhnten Menſchen, ſeine ausgeſprochenen Eigenheiten. Vor allem haßte er Dunkel⸗ heit und Armſeligkeit. Nun freute es ihn, daß er gekommen war. Schon im Flur empfing ihn Rüdiger. Der Diener nahm ihm die Taſche ab und befreite ihn von ſeinem Pelz, den er fürſorglich bereits trug, während der Hausherr zu ihm ſprach: „Es tut mir ſehr leid, Herr Profeſſor, daß ich Sie Ibrer Nachtruhe entreißen mußte, der Fall ſcheint jedoch ſo ernſt, daß ich nicht wagte, länger zu zaudern. Zuerſt bitte ich Sie, bier herein zu treten, meine Schweſter erwartet Sie zu einem Im⸗ biß.“ Die Tür wurde geöffnet und mit einer leichten Hand⸗ bewegung bat Rüdiger ſeinen Gaſt um den Vortritt. Er war in tadelloſem Anzuge, wie zu einem Feſtmahl. Gleichmüttig, 1 ſcheinbare Bewegung kam er ſeinen Pflichten als Wirt na ö Gortſetzung ſolgt) 1 wurden italieniſche Zeugen gehort werben, man zweifle nicht, daß die Angelegenheit zu bei⸗ derſeitiger Zufriedenheit geregelt werde, da ſie alsdann dem Haager Schiedsgericht übergeben werden würde Dem„Echo de Paris“ zufolge dürften die Verhand⸗ kungen einige Tage dauern, Frankreich ſei entſchloſſen, gegebenenfalls bis zum diplomatiſchen Bruche genen. Frankreich ſei ferner entſchloſſen, falls es ine(enugtuung in der Frage der türkiſchen Reiſen⸗ den erl lte, auf die italieniſchen Verſprechungen kei⸗ nerlei J. ickſicht zu nehmen und erforderlichenfalls die den Die ſt mit Tunis und Algerien verſehenden Dampfe von Kriegsſchiffen begleiten zu laſſen. ndererſeits werde ſich die franzöſiſche Re⸗ gierung genötigt ſehen, verſchiedene Flugzeugfa⸗ brikanten, die für Italien die Lieferung von Aero⸗ planen übernommen haben, aufzufordern, die Aero⸗ plane nicht zu liefern. Das Blatt teilt ferner mit, die franzöſiſche Regierung wiſſe, daß die Paris⸗ Lyon⸗Mittelmeerbahn nach Italien Kriegsmunition und Waffen befördert habe, die offenbar nach Tripolis be⸗ ſtimmt geweſen ſeien. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 25. Jan. Kaiſersgeburtstagsfeier. Zur Geburtstagsfeier des deutſchen Kaiſers fand am vorigen Sonntag im deutſchen Kalſer der diesjährige Ball des Militärvereins Ger- manila ſtatt, welche bei gutem Beſuche in recht aminirter Weiſe verlaufen iſt. Nachdem der Vorſitzende, Kamerad Roos die Erſchienenen herzlichſt begrüßt hatte, namentlich die Mit⸗ glieder des Krieger⸗Vereins, welcher beſonders eingeladen war, dankte mit begeiſterten Worten das Mitglied des genannten Vereins Nikolaus Bugert und ſchilderte recht anſchaulich die Kriegserlebniſſe, welche ſich vor 41 Jahren um dieſe Zeit zugetragen haben, welcher Vortrag von den Anweſenden recht beifällig aufgenommen wurde. Die Feier wird den Kameraden noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Fernſprechaulage. Im Intereſſe möglichſt frühzettiger Inangriffnahme der Arbeiten zum weiteren Ausbau der Fern⸗ ſprechanlagen iſt es erforderlich, daß die Aumeldungen neuer Fernſprechanſchlüͤſſe ſpäteſtens bis zum 5. März den Kalſer⸗ lichen Telegraphenanſtalten vorliegen. Verſpätet angemeldete Anſchlüſſe, die infolgedeſſen außerhalb des Bauplans nur mit Mehraufwendungen(z. B. durch beſondere Entſendung einer Baukolonne uſw.) herzustellen ſind, werden in dem laufenden Bauabſchnitt nur dann ausgeführt, wenn die Antragſtekler zu den entſtehenden Mehrkoſten einen Zuſchuß von 15 Mk. leiſten oder wenn dieſe Mehrkoſten den Betrag von 30 Mk. überſteigen, den wirklich aufgewendeten Koſtenbetrag erſtatten. Aus Nah und Fern. Feudenheim, 25. Jan. Anf dem Dache ſeines Hauſes erhängte ſich der verheiratete 55 jährige Heizer Jakob Bauer. Mannheim, 25. Jan. In der Kunſthalle wurde hier am Sonntag die Akademie für Jedermann eröffnet. Oberbürgermeiſter Martin dankte in ſeiner Anſprache dem Herrn Konſul Smreker und Kammerzienrat Pochling, weſche durch Spenden bei Gründung des Unternehmens ermöglicht, ſowie den Leiter der Akademie Herrn Dr Wichert. Letzterer hielt die Weiherede. Weinheim, 25. Jan. Die hieſige Bürgermeiſterwahl iſt auf den 6. Februar angeſetzt. » Von der oberen Bergſtraße, 25. Jan. Eine Wildererei im Großen. In der Gemeinde Walldorf wurde eine Wildererbande endeckt, die ſeit langer Zeit ſchon die Wilderei im Großen betrieb. Denn man hat ſichere Anhalts⸗ punkte dafür, daß die Barde die Haſen und Faſanen nach hunderten verkauft hat. Bereits ſind drei Verhaftungen erfolgt und noch weitere ſollen in Ausſicht ſtehen. Der Hauptanführer der Bande iſt der vereidigte Jagdaufſeher ſelbſt. Natürlich werden babe auch die Abnehmer des Wildes recht unangenehme Folgen aben. Vom Odenwald, 25. Jan. Das Auto kommt. Das langjährige Projekt, von Neckarſteinach über Schönau und Altnendorf nach Heiligkreuzſteinach einen regelmäßigen Autoverkehr einzuführen, kommt endlich zuſtande, nachdem die intreſſterten Gemeinden auf Veranlaſſung des Bezirksamtes entſprechende Zuſchüſſe für das Unternehmen bewilligt werden. Wald⸗Michelbach, 25. Jan. Generalverſamm⸗ lung. Die diesjährige Generalverſammlung des Kreisobſt- bauvereins wird unter dem Vorſitz des Herrn Kreisrat von Hahn in Heppenheim am 4. Februar dahler ſtattfinden. Beusheim, 25. Jan. Vermögeusſtand der Stadt. Das Aktivvermögen der hieſigen Stadt beträgt nach dem ſoeben veroͤffentlichen Jahresbericht 6049400 Mk. d. i. 672 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung. Die Schulden betrugen 2452400 Mk. d. i. 272 Mk. auf den Kopf der Bevölkerung. Von 2458 Perſonen wurden 123582 Mk. Einkommenſteuer bezahlt. Dies repräſentiert ein Einkommen von 5047183 Mk. Die Gewerbeſteuer erbrachte 22662, die Grundſteuer 57802 und die Kapital⸗Rentenſteuer 14593 Mk. Fahreubach, 25. Jan. Weil ein Kind des Lehrers an Scharlach erkrankt iſt, mußte die Schule geſchloſſen werden. Darmſtadt, 25. Jan.(Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche.) Am 15, Jan. waren im Großherzogtum Heſſen verſeucht: in der Provinz Starkenburg in 5 Kreiſen(14 Ge- meinden) 30 Gehöfte in der Provinz Oberheſſen in 4 Kreiſen (20 Gemeinden) 140 Gehöfte und in der Piovinz Rheinheſſen n 5 Kreiſen(15 Gemeinden) 56 Gehöfte. Aus Stadt und Land. * Alte Leute. In Schönow in der Neumark voll⸗ endet am 13. Februar eine alte Dorfbewohnerin, Frau Gillert, ihr 102. Lebensjahr. Die Greiſin hat ſich große Rüſtigkeit bewahrt. Sie durchwandert noch den märkiſchen Wald, und ihr Ausſehen läßt nicht auf ihr hohes Alter ſchließen.— In Eiſe nach, Land⸗ kreis Trier, iſt ebenfalls der Rentner Theodor Jonas 100 Jahre alt geworden. Sein Bruder Peter Jonas in Maſſolda zählt 92 Jahre. . Verſuchter Doppelmord. In Hohenniendorf bei Arendſee in Mecklenburg wurde Dienstag in der dritten Morgenſtunde eine Bluttat verübt. Der Maurer Haaſe drang in das Haus ſeiner früheren Braut Stie— ger und verſuchte, dieſe und ihren alten Vater mit einem Beil, das er in der Küche aufgenommen hatte, zu erſchlagen. Beide wurden ſchwer verletzt. Der Täter entfloh zu ſeinen Eltern nach Neu-Buckow, wo er im Laufe des Vormittags verhaftet wurde. * B eſterchen. Am 19. d. M. Brüderchen und Schwe wurde in Magdeburg ein 1½½jähriges Mädchen, das in einem Schlitten ſaß, von einem Zuge erfaßt und ſo ichwer verletzt. daß es bald darauf ſtarb. Ein Bru⸗ ver ves Kindes hatte es in dem Schlitten gefahren. dieſen aber auf dem Bahngleiſe ſtehen laſſen, um ſich auf dem Eiſe eines in der Nähe des Gleiſes befindlichen Grabens zu beluſtigen. * Beim Gewehrreinigen erſchoſſen. Aus Königs⸗ hütte wird gemeldet: Der Forſtlehrling Kroll erſchoß aus Unvorſichtigkeit beim Reinigen eines Gewehres den fünfjährigen Sohn des Handwerkers Wunſchik aus Sandowitz. * GGeſtänduis eines Mörders. Der Viehwärter Schippel in Düſſeldorf legte der Polizei das Geſtändnis ab, daß er in der Nacht zum 23. November in Ge— meinſchaft mit dem Feiler Lommel in Köln einen un⸗ bekannten Herrn ausgeraubt und in den geworfen habe. ein teurer Haſe. In Cambery(Frankreich) widerfuhr einem braven 9 ei bas merr⸗ würdige Mißgeſchick, i. n richtiger Fetdhafe 120 Franes ſtahl. s kam ſo. Der Mann ging längs des Bahngleiſes nach Hauſe und hatte 120 Fres. in ſein Taſchentuch geknüpft, das er in der Hand trug. Plötzlich entdeckte er einen Haſen, der neben dem Bahn⸗ damm eingeſchlafen war. Er verſetzte dem armen Kert einen Schlag auf den Kopf, um ihn zu betäuben, band ihn mit den Hinterläufen an ſein Taſchentuch und nahm ihn mit. Bei ſeinem Hauſe angelangt, ließ er die Beute ſamt dem inhaltsſchweren Taſchentuch für einen Augenblick liegen. Aber als er wieder heraustrat, war nicht nur der Haſe verſchwunden, ſondern auch die 120 Franes. Das Tier hatte fich erholt und war— offenbar aus Rachſucht— mitſamt dem Taſchentuch davongelaufen. » Der Racheakt des zurückgewieſenen Freiers. In ber Nacht zum Mittwoch verſuchte der Maurer Heinrich daaſe den Altenteiler Stieger und ſeine Tochter in dohen-Wiendorf bei Kröpelin(Mark Branden⸗ zurg) durch Beilhiebe im Schlafe zu ermorden. Beide vurden ſchwer verletzt. Der Täter wurde verſcheucht ind ſchoß ſich, ehe man ihn ergreifen konnte, eine ſtugel in den Kopf. Alle drei Verletzten wurden ins krankenhaus der chirurgiſchen Klinik in Roſtock ge⸗ zracht. Haaſe hat die Tat aus Rache verübt, weil eine Liebesanträge von dem Mädchen zurückgewieſen vorden waren. 5 ** Der beraubte Kriegervereinstaſſierer. Bei Aß⸗ ling in Oberbayern wurde der Kaſſierer eines Krieger⸗ hereins, der Schreiner Maier, von einem Unbekaun⸗ en niedergeſchlagen und der Vereinsgelder in Höhe von 200 Mark beraubt. * Räuber auf einem ruſſiſchen Pfarrhof. Dienstag bend überfielen in Hruſchtſchobrody(Gouv. Petrikau) in Abweſenheit des Pfarrers ſechs R äuber den Pfarrhof. Das Dienſtperſonal wurde gefeſſelt und eine zroße Barſumme geraubt. Als die Dorfpolizei die Räuber verfolgte, entwickelte ſich ein Revolverkampf. Zwei Räuber wurden getötet, die anderen konn⸗ ten verhaftet werden. Auch wurden viele Hausſuchun⸗ gen und Verhaftungen in der Nachbarſchaft vorge— nommen. ** Das gepfändete Dampfſchiff. Vom Gericht wurde Dienstag im Hafen von Neufahrwaſſer der norwegiſche Dampfer„Tromſö“ aus Arendal mit Beſchlag belegt. Das Schiff hatte auf der Fahrt dorthin im Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Kanal ein größeres Leichtfſahr zeug ge⸗ rammt und zum Sinken gebracht. Dafür wird ein Schadenerſatz von 90000 Mark verlangt, und der Dampfer iſt nun bis zur Hinterlegung der Summe feſtgelegt worden. * Dulgariſche Gymnaſiaſten als erpreſſeriſche An⸗ archiſten. In Ruſtſchuk(Bulgarien) hob die Po⸗ lizei eine anarchiſtiſche Gymnaſiaſtenverbindung auf, die ſeit längerer Zeit Erpreſſungen aller Art ins Wert geſetzt hatte. Der Führer der Organiſation, der Stu— dent Bakalow, wurde verhaftet. n Die eigenen Kinder ins Feuer geworfen. Aus Lorient(Frankreich) wird berichtet: Eine 34jährige Frau, die ſchon mehrere Male im Irrenhauſe inter⸗ niert war, hat in einem Anfall von Wahnſinn ihre drei Kinder ins Feuer geworſen. Die Kin⸗ der wurden von Nachbarn gerettet, haben jedoch der⸗ artig ſchwere Brandwunden erlitten, daß an ihrem Aufkommen gegweifelt wird. Kleine Nachrichten. In Dürkheim in der Pfalz hat ſich die 60 Jahre alte Privatiere Ehſcheidt im Krankenhauſe mit Benzin über— oſſen und angezündet. Sie ſtarb unter furchtbaren Qualen. — Neueſtes. Berlin, 25. Jan. Man ſpricht davon, daß ein Sozial⸗ demokrat Vizepräſideyt des Reichstags werden ſoll. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Joſeph Keil in Viernheim W. W. 1912. „Die Damen ſtanden wie feſtgebannt beim Anblick der wunderbaren Weißwaren⸗Ausſtellung. Da war zunächſt um ſie das Veſtibül, eine Halle mit hellen Spiegelſcheiben und Moſaikboden, wo die billigen Waren die kaufluſtige Menge zurückhielten. Dahinter dehnten ſich in blendender Weiße die Galerien aus, eine Schneelandſchaft, aus dem Norden hierher verſitzt, endloſe Steppen, mit Hermelin überſpannt, im Sonnen- licht leuchtende Gletſchermaſſen. Hler fand man die Weiß- waren der Schaufenſter wieder, jedoch belebt, koloſſal, gleich- ſam brennend von einem Ende des großer Schiffes mit dem weißen Lichte einer ganz entflammten Feuersglut. Da war alles weiß: alle weißen Artikel aus allen Abteilungen waren hier angeführt, eine Verſchwendung von Weiß, ein weißes Geſtirn, deſſen Glanz anfangs blendete, ohne daß man in⸗ mitten dieſer rieſigen Weiße die Einzelheiten unterſcheiden konnte. Da war nichts als Weiß, doch nirgends dasſelbe Weiß, eines ſtach von dem anderen ab, trat in Gegenſatz von ihm oder ergänzte es. Es begann mit dem matten Weiß der Baumwolle und der Leinwand, dem gedämpften Weiß der Flanelle und Tuche; dann kamen die Samte, Seiden und Atlaſſe in aufſteigender Tonleiter. Das Weiß begann all ⸗ mählich zu leuchten und wurde zu kleinen Flammen in den Bögen der Falten. Und das Weiß verſchmolz mit der Durch⸗ ſichtigkeit der Vorhänge, ward zu lichter Helle in den Mouſſe⸗ linen, den Gipüren, den Spitzen und beſonders in den Pelzen, die ſo zart waren wie ein verhallender Klang. Ein ganzes Volk zog durch dieſe ſchneebedeckten Räume. Die Menge er⸗ ſchlen ſchwarz, wie im Dezember die Schlittſchuhläufer, auf einem polniſchen See. Das Erdgeſchoß bildete eine dunkle, von Ebbe und Flut bewegte See, in der man nur die zarten und entzückten Geſichter der Frauen unterſchied.“ So enthu⸗ ſiaſtiſch, ſo faſzinierend ſchilderte Emile Zola in ſeinem Ro⸗ man„Au bonheur des Dames“(Das Paradies der Damen) in einem großen Parlſer Warenhaus„Die weiße Woche.“ Er hat, als er ſeine bilderreiche Erzählung ſchrieb, gewiß nicht geahnt, daß ſein wundervolles Phantaſtegemälde jemals Wirklichkeit werden würde. Nicht lange nach dem Erſcheinen des Aufſehen erregenden Romans hatte Paris bereue eine erſte„Weiße Woche war das Warenhaus Bon Marché, das zuerſt in dieſer Falperanſtaltung auf dem Plane er⸗ 1 ſchien und damit geradezu einen ſenſationellen Erfolg erzielte. In Deutſchland iſt die„Weiße Woche“ erſt ſeit etwa einem Jahrzehnt bekannt. Trotzdem aber iſt ſie bereits zu einer ſtändigen Einrichtung geworden, auf welche die Frauenwelt mit Spannung wartet. Nicht nur beim Publikum iſt die „Weiße Woche“, die die denkbar günſtigſte Gelegenheit bietet, den Wäſchebeſtand durch ebenſo gediegene wie wohlfeile Ware zu ergänzen, beliebt, auch in der Geſchäftswelt hat ſie ſich viele Anhänger erworbene, denn nicht mit Unrecht wird darauf hingewieſen, daß ſie das Geſchäft in einer Zeit belebt, die ſonſt eine völlige„saison morte“ wäre. Auch der Deko⸗ rationskünſtler ſieht die„Weiße Woche“ nicht ungern heran⸗ nahen. Bietet ſie ihm doch Gelegenheit, ſeiner Phantaſie die Zügel ſchießen zu laſſen. Weiße Wundergebilde entſtanden unter ſeiner geſchickten Hand. Man baute Märchenſchlöſſer, Burgen und Tempel, Elfeltürme und Triumphbögen aus weißen Tüchern, ſchuf wahre Senſationen, die die Bewunderung und das Entzücken aller Beſchauer erregten. Auch in Mannheim weiß man die Vorzüge der„Weißen Woche“ zu ſchätzen. Und ſo hat ſich unſer populärſtes Mannheimer Warenhaus, Herm. Schmoller u. Co., ent- ſchloſſen, auch dieſes Jahr wieder mit der beliebten Veran⸗ ſtaltung dem Publikum etwas Außergewöhnliches zu bieten. Der Beglun der Schmoller'ſchen„Weißen Wochr“ iſt auf den 29. Januar feſtgeſetzt. Schon ſeit Monaten werden die Vor- bereitungen getroffen. Wir möchten nicht voreilig den Schleier lüften. Aber ſoviel können wir verraten, daß die beliebte Ve ranſtaltung diesmal alle früheren in den Schatten ſtellen wird. Ermöglichen es doch die neuen, ebenſo eleganten wie großen Räumlichkeiten des Warenpalaſtes, die enormen Waren⸗ maſſen recht wirkungsvoll zu präſentieren. Schon ſelt Monaten ſind die Einkäufer der Firma am Werke, um die Waren- poſten recht vorteilhaft einzukaufen. Die„Weiße Woche“ 1912 wird zeigen, daß die routinierten Fachleute diesmal ganz be⸗ ſonders günſtige Abſchluͤſſe gemacht haben. Selbſt für den größten Andrang wird die Firma gerüſtet ſein. Beſonders die großen Warenabteilungen Leinen⸗ und Baumwollwaren, Tiſch-, Bett: und Leibwäſche, Stickereien, Spitzen, Herren⸗ wäſche, Tapfſſerte, Schürzen, Gardinen, Damen- und Kinder⸗ konf ktion und Haushaltungsartikel werden in einer erſtaun⸗ lichen Fülle von ebenſo gediegenen wie preiswerten Artikeln ausgeſtatteet ſein und ſich in ihrer enormen Auswahl jeder Situatlon gewachſen zeigen. Ueber die Dekoratſon der Schau- „ fenſter und des Innern ſei vorher nur verraten, daß ſie hinter ihren Vorgängerinnen an Originalität und Wirkung ebenfalls nicht zurückſtehen werden. Die Kunſt der Dekorateure der Firma Herm. Schmoller u. Co. hat ſchon ſo glänzende Proben abgelegt, daß der Hinweis darauf vollkommen genügt. Alle f Fenſter werden in ſchneeigem Weiß erſtrahlen. „Zur Linken dehnten ſich weiße Vorgebirge von Lein⸗ wand und Baumwolle aus, Felſen von weißer Bettwäſche, von Servietten, von Taſcheutüͤchern, während die zur Rechten befindliche Galerie, die von den Poſamenten, Wlik⸗ und Woll waren eingenommen war, ganze Bauwerke von Perlmutterknöpfen ausſtellte, eine große Dekoration, die aus weißen Strümpfen zuſammengeſetzt war, daneben einen ganz mit weißem Molton bedeckten Saal, den aus dem Hintergrund kommendes Licht matt erhellte. Doch der Hauptpunkt des Lichtes kam aus der mittleren Galerie von den Bändern und Tüchern, vom Handſchuh⸗ und Seidenlager. Die Labentafeln verſchwanden dort unter dem Weiß der Seidenſtoffe und Bänder, der Hand⸗ ſchuhe und Fichus. Um die Säulen wellte weißer Mouſſelin, der in Abſtänden mit weißem Foulart aufgerafft war. Die Treppen waren mit weißen Draperten behangen, die ſich an den Rampen hinzogen und die Woͤlbungen bis zum zweiten Stockwerk umgaben. Und dieſer weiße Aufſtieg ſchien Flügel zu erhalten, ſich bald auszudehnen, bald zuſammenzudrängen, wie eine Schar Schwäne. Dann kam das Weiß von den Wölbungen herab, als ob Daunen herabflatterten, als ob in großen Flocken Schnee herabſchwebte; weiße Bettdecken, weiße Fußdecken flatterten in der Luft, wie Kirchenbanner aufgehängt. Lange Gipürſtreifen waren ausgeſpannt, einem Schwarm weſßer Schmetterlinge gleich, die in der Luft ſchwebten. Das Wunderbarſte aber, der Altar für dieſen Kultus des Weißen, befand ſich über der Seidenabteilung, in der großen Halle: ein Zelt von weißen Vorhängen, die von dem Glasdach herabhingen. Mouſſeline, Gaze, kunſtvolle Gipüren floſſen leicht im Gewoge herab, während ſehr reich geſtickte Tülle und orientaliſche, ſilberdurchwirkte Seidenſtoffe den Hintergrund dieſer Rieſendekoration bildeten.“ In dieſer wundervollen Detailmalerel preiſt Emile Zola weiter in ſeinem Roman die von ſeiner ſchöpferiſchen Phantaſte hervorgezauberte„Weiße Woche“. Er würde ebenſo begeiſtert ſchreiben über die „Schmoller'ſche Weiße Woche 1912.“ eee. 1 1 1 iali ſtär-Krioger- Verein„Hassia“ % Zur Feier dos Geburtsfeſtes 5 4 Er. Maj. des deutſchen Kaiſers veranſtaltet unſer Verein am Sonn · tag, 28. d. Mts,, abends 8 Uhr im Gaſthaus„Zum weißen Noß“ ein Konzert ede Ball 0 Im Konzert gelangen nene großartige Militär- Ge⸗ ſamtſpiele zur Aufführung. Eine Verloſung findet ebenfalls ſtatt und erhält jeder Kamerad beim Ein- tritt zum Feſtlokal eine Gewinn⸗Nummer. Den Kameraden, welche auf eine 25jährige Mit⸗ gliedſchaft zurückblicken, wird bei dieſer Gelegenheit ein neues Vereinsabzeichen uͤberreicht. Es wird gebeten, auch Gegenſtände zur Ver- loſung ſtiften zu wollen. Hierzu laden wir die werten Kameraden mit ihren Familien⸗Angehörigen höflichſt ein. Mit komeradſchaftlichem Gruß! Der Vorſtand. zeichen ſind anzulegen. 0 Soldatenverein, Teutonia. Sonntag, den 28. Januar findet unsere Kaisers- Geburtstagsfeier (Konzert, Ball, Verlosung) im Gasthaus„Zum Fürsten Alexander“ bei Kamerad Jean Haas 12. statt. Anfang 8½ Uhr Abends. Hierzu laden wir unsere Kameraden nebst werten Angehörigen freundlichst ein. Der Vorstand. oe ü 8 Militär-Jerein Germania. Sonntag, den 28. Jaunar, nachm. präzis 3 Uhr, findet bel Kamerad Knapp in der Wistſchaft„Zur Germania“ unſere diesjährige General- Versammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht und Entlaſtung des Vorſtandes; 2. Wahl des Vorſtandes; 3. Verſchiedene Angelegenheiten. Die Mitglieder werden um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Der beste Schulstoff ist Marke„Siegeslauf“ aus einem Stück geſchnitten. Kein Trennen der Nähte! Kein Zerreiſen des Futters mehr! Preis: 5.20 Mk. Daggleichen bringe meine Arbeits Stiefel ſowie meine keſſeren Damen und Herren ⸗Stiefel in allen Quali- täten, Faſſons und Preislagen in empfehlende Erinnerung. Jul. Weidner, Rathausstrasse 57. Grosse Preis Ermäßigung gewähre auf ſämtliche Damen- u. Kinder- Jacken Paletots, Mäntel u' Pelze 20 Proz. Rabatt gegen Barzahlung. B. Oppenheimer, Viernheim. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in Straßenheim Bezirksamt Weinheim. i Anläßlich des obigen Seuchenausbruchs iſt unſere Ge⸗ meinde als Beobachtungsgebiet erklärt. Wir machen auf die diesbezüglichen Beſtimmungen aufmerkſam und empfehlen genaue Beachtung. Zu feder weiteren ſind wir ſtets gerne bereit. Vlernhelim, den 25. Jannar 1912. Groſßfh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlpein. dem Unterzeichneten oder bei Verloren ging am letzten Sonntag von der Loniſenſtraße bis zur neuen Kirche eine goldene Broſche Der redliche Finder w. gebeten, dieſelbe gegen Belohnung in der Expeditlon d. Bl. abzugeben. Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern und Küche bis 1. Februar an ruhige Leute zu vermieten. Von wem, zu erfragen in der Expedition d. Blattes. Der 1. eventl. der 2. Stock nebſt Zubehör zu vermieten. Johann Gallei Lampertheimerſtr. Nr. 29. 2 Zimmer und Zubehör bis 1. März zu vermieten. Mauuheimerſtraße 23. Milttär Kriegelvorein Allassia“, Diejenigen Witwen oder Vormünder, welche Kinder von ehemaligen Kameraden des Militär⸗Kriegervereins Haſſia haben und dieſes Jahr zur hl. Kommunion gehen laſſen u. Unterſtützung wünſchen, wollen ſich bis nächſten Sonntag bei mir melden. A. Stumpf, Präſident. Acker im Berlich, Flur 5, Nr. 144, 3500 Quadratmeter, iſt aus freier Hand zu verkaufen. Liebhaber wollen ſich bei Herrn Heinrich Jakab, Zigarren-Fabrikant, Viern⸗ heim, melden. Ph. Welde, Uhrmacher Worms. Reife Milchschweine hat zu verkaufen Martin Alter 2. Milchhändler Kies wird ſtändig angeliefert, Waſſerſtraße Nr. 46. pro 2ſpänner Fuhre zu M. 4 50 8. P. Lahres. Reife Milchschweine]„. hat zu verkaufen Ropierpreſſe Philipp Dimon 2. zu kaufen geſucht. Schriftliche Ludwigſtraße 3. Anmeldungen erbitte an die foife Milchschwoine Geſchäftsſtelle dieſes Blattes unter J. K. 33. hat zu verkaufen N Val. Kühlwein Wwe. Ernſtludwigſtraße Nr. 3. Frische 0 Eier ſind fortwährend zu haben Weinheimerſtr. Ar. 66. Reife Milchschweine hat zu verkaufen Lorenz Ross Gemeinderat. Bekanntmachung. Bauern-Verein Viernheim. Unſeren werten Mitgliedern ſowie den hieſigen Ortseinwohnern zur gefälligen Nachricht, daß im hieſigen Gaſthaus„Zum Gugel“ ein am Montag, den 5. Februar beginnender und bis Donnerstag, den 8. Februar dauernder landwirtſchaftlicher Kurſu⸗ ſtattfindet, zu welchem zahlreiche Gäſte und Redner aus unſerem Heſſenlande am Sonntag, den 4. Februar bei uns eintreffen. Aus dieſem Anlaß ſoll den hierher kommenden Herrn Freilogis gewahrt werden. „Wir richſen deshalb an unſere Mitglteder ſowie an die hieſig. Ortseinwohner die allerherzlichſte Bitte uns durch Gewährung von Frei-Onartieren gütigſt zu unterſtützen und bitten, wer über ein ſolches zu verfügen hat, dies bei uuſeren Vorſtandsmitgliedern Herren Johann Philipp Herſchel 1. Georg Heckmann 3., Valentin Winkler 6. und Peter Weidner 1. bis ſpäteſtens den 26. ds. Mts. gefälligſt anzumelden. Da wir ſtolz darauf ſein können, dieſen Kurſus erlangt zu haben, was ganz beſonders für die hieſige Landwirtſchaft treibende Bevölkerung und die Arbeiterſchaft von großer Bedeutung iſt, ſolch praktiſche Belehrungen von den tüchtichſten Rednern koſtenlos zu auf zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. TDountag, den 28. Jaunar, nachmittags 3 Uhr, im Vereinslokal Gaſthaus„Zum Stern“ Mitglieder- Versammlung Nach den kriegsminlſteriellen Beſtimmungen des Reichs ⸗ geſetzes 1894 muß bei der Großh. Bürgermeisterei ein Mit⸗ glieder⸗Verzeichnis eingereicht werden, woraus Name bes Mit- gliedes, Wohnung, Anzahl ſeiner Mllitärbrieftauben und die Lage des Taubenſchlages zu erſehen iſt, weshalb jedes Mit- glied einen Nachweis bis läugſtens Sonntag, den 28. Januar beizubringen hat. Mitglieder, welche dieſer Auf⸗ forderung nicht Folge leiſten, ſind bei der Bewerbung um die goldene Staatsmedaille ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. Radfahrer- Verein„Eintracht“ Viernheim. Mitglied des Süddeutſchen Rennfahrer Verbands Ortsgruppe Viernheim. Am Sonntag, den 28. Jaunar l. Is., nach⸗ mittags punkt 1 Uhr findet im Lokale Gaſthaus zur Ein⸗ tracht unſere 5. ordentliche General- Versammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht und Rechnungsablage, 2. Entlaſtung des Vorſtandes, 3. Neuwahl desſelben, 4. Aufnahme neuer Mitglieder, 5. Verſchiedenes. hören, ſo machen wir ſchon heute darauf aufmerkſam und rechnen Militär-Brieftauben-Verein„Heimatliebe“. Kathol. Männe-verein. Sonntag, den 28. Januar, abends 8 Uhr findet im Waſthaus„Zum Freiſchütz“ der diesjährige Familien⸗Abend ſtatt.— Zutritt haben nur Mitglieder des Männervereins und des Kirchenchores mit den nächſten Familienangehörigen. Der Vorſtand. Heil! 90 Zu dem am Samstag, den 27. Jauuar, abends 8 Uhr, im Saale des Gaſthauſes„3 u m 9 Ochſen“ ſtattfindenden 4 Ball verbunden mit sportlichen Auf- 10 führungen und Verlosung laben wir unſere werten Mitglieder nebſt Familien⸗ 0 angehörige, ſowie Freunde und Gönner des Vereins 60 höflichſt ein. Der Vorſtand. NB. Verloſungs-Gegenſtände wollen bis Samstag mittag im Gaſthaus„zum Ochſen“ abgegeben werden. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Die Firma Gebrüder Brechtel von Viernheim beabſichtigt, auf dem Grundſtück Flur 1 Nummer 491 in der Gemarkung Viernheim einen Dapwpfkeſſel aufzuſtellen. Pläne und Beſchreibung des Unternehmens liegen vier⸗ zehn Tage lang, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung in dem Heppenheimer Kreisblatt an gere chnet, in dem Bureau Großb. Bürgermeiſterei Viernheim zur Einſicht der Intereſſen⸗ ten offen. Etwaige Einwendungen ſind, gehörig begründet, binnen vorbeſtimmter Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes bei der Großh. Bürgermeiſterei daſelbſt ſchriftlich oder mündlich vor⸗ zubringen. Heppenheim, den 22. Januar 1912. Großh. Kreisamt Heppenheim. v. Hahn. Bekanntmachung. Nächſten Samstag, den 27. Jaunar, nachmittags 2 uhr, werden auf dem hleſigen Rathauſe die vom Gemeinde⸗ Pfandmeiſter in Beſchlag genommenen Pfänder verſteigert. Viernheim, den 25. Januar 1912. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwe in. Gemeindekasse. Wegen des Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des Deutſchen Kaiſers fällt der Zahltag am nächſten Samstag aus. Viernheim, den 25. Januar 1912. Jö ſt. Geset chemitalen 5 deshalb der natürlichste volkstrunk Huch in 50 und 150 Literpaleten zu haben. ueberall Niederlagen, exltenntlich durch Plakate, Wir laden unſere werten aktiven und paſſiven Mit- glieder hierzu höflichſt ein und bitten im Intereſſe der wichtigen Tagesordnung um zahlreiches und pünkt liches Er⸗ ö ſcheinen. Der Vorſtaud. oder direkt ab Plochingen unter Nachnahme von. Weiss 4 Co., d. m. b. N., Plochingen a. NM. prospekte mit Gebrauchsanwoisung gratis und franko