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Die Mehrkoſten für Heer und Marine ſollen ſich auf 100 Millionen Mark belaufen. 0 Wie ſich die Regierung das Arbeiten im neuen in einer Beten denne ſie in der„Nordd. Allg. Ztg.“ einer Betrachtung über die i ältni Da heißt G82 9 Mehrheitsverhältniſſe. „Ein Rechenexempel mit ziemlich einfachen Faktoren iſt zu überwältigen. Wenigſtens ſollte man meinen, daß die Zahlen der jeweiligen Parteiſitze im Hauſe unter Veran⸗ ſchlag ung der Hauptpunkte des Programms, das die einzelne Fraktion doch wohl feſtzuhalten genötigt ſein wird, zu jeder Hauptfrage die künftigen Mehrheits⸗ voten ſchon mit annähernder Sicherheit vorausſagen ließen. Aber die auf ſo einfachem Wege zu gewinnende Klarheit iſt nicht überall beliebt, und namentlich die Organe der So⸗ zialdemokratie, teilweiſe auch die des Linksliberalismus, Poſitive Arbeit. b Bei Beginn des Reichstages, der nach den ſchon veröffentlichten Auszügen aus der Thronrede ein außer⸗ ordentlich großes Arbeitspenſum zu bewältigen haben wird, muß es ſich zeigen, ob ſich die Sozialdemokratie aus ihrer„Schmollecke“ herausbemühen wird und nun endlich mal ihre ſtaatsmänniſche Kunſt den ſo oft ge⸗ ſchmähten bürgerlichen Parteien zur gefl. Nachahmung vormachen wird. Beſonders der Liberalismus hat ein Intereſſe daran, daß die Sozialdemokratie wirklich in die Räder des Staatskarrens faßt und ihn vorwärts ſchieben hilft. Denn ohne poſitive Arbeit der Sozial⸗ demokratie iſt die„Mehrheit der Linken“ eine Mehrheit, die gar nicht in Aktion treten kann; es ſei denn, als Abwehrmehrheit. Die Liberalen ſind denn auch dabei, den Sozialdemokraten täglich ein Privatiſſimum über ihre Pflicht zur poſitiven Arbeit im kommenden Reichs⸗ tage zu leſen. Und um dieſer Mahnung den gebühren⸗ den Nachdruck zu verleihen, drohen ſie mit einer Samm⸗ lung aller bürgerlichen Parteien für den Fall, daß die die Sozialdemokratie verſagt. So hat Geheimrat Rießer, der Leiter und Agitator des Hanſabundes, in dieſen Tagen in Hamburg eine Rede gehalten, in der er klar und unumwunden ſagte: Arbeite die Sozialde⸗ Der türkiſche Kriegsminiſter Mahmud Schewket⸗ Paſcha erklärte einem Journaliſten gegenüber:„Wir können den Krieg jedenfalls ſehr lange aushalten. Ita⸗ lien nicht, und ich verſichere Ihnen, daß der Krieg uns noch keine 5 Prozent der Ausgaben Italiens koſtet. Es iſt vollſtändig richtig, wie wir vorgehen. Wir kön⸗ nen nur ſo Krieg führen. Der Feind darf ein Gefühl dor Ruhe und Sicherheit gar nicht bekommen. Seine Moral muß fortgeſetzt erſchüttert werden. Auch den Ausbau der Befeſtigungen darf er nicht ungeſtört vor— nehmen. Tag und Nacht muß er beunruhigt werden. Der Araber iſt kein diſziplinierter Soldat, er muß in fortgeſetzter Tätigkeit erhalten werden; er muß an den Feind gehen, dahin treibt ihn ſeine Natur. Dieſer wird Rechnung getragen. Dadurch wird auch der Charakter der Kriegführung bedingt. Wir werden ſehen, wer den Krieg länger aushält, die Italie⸗ ner oder wir. Die Italiener haben fünf Küſten⸗ punkte beſetzt und erklärten die Annexion von Tripolis und der Cyrenaika. Das iſt einfach lächerlich. Sie wer⸗ den ſchließlich auch in Tripolis nachgeben müſſen und nicht wir. Ein Friedensſchluß unſererſeits würde einen Sturm des Unwillens in der ganzen mo⸗ hammedaniſchen Welt hervorrufen. An einen Friedens⸗ ſchluß denkt aber auch niemand hier, keiner im Kabinett, n Aleiserteft, Katarrh, Ver- schlelmung, Krampf- und Keuchhusten diser Brust. 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Rat Rießer ebenſo deutlich, wie wenig brüderlich: „Vielleicht wäre es nützlicher, wenn Herr Rießer, ſtatl zu verſuchen, uns Direktiven zu geben, über den Miß: erfolg des Hanſabundes bei der letzten Reichstagswahl nach⸗ denken wollte. Aber es iſt ſchließlich ſeine Sache, ob en das Reden vorzieht, nur ſollte er nicht glauben, daß dig Sozialdemokratie ſich in ihren Entſchlüſſen irgendwie durch ſeine Ermahnungen beſtimmen läßt. Auch Drohun⸗ gen mit einer liberal⸗konſervativen Sammlungspolitik unter der Aegide des Hanſabundes rühren un ſer verſtock⸗ tes Herz nicht, wiſſen wir doch ohnehin, und zwar nicht erſt ſeit heute und geſtern, daf wir künftig noch manchen Strauß mit dem Hanſabunde auszufechten haben werden.“ Alſo man will ſchwarz und verſtockt bleiben und weiter prinzipiell„nein“ ſagen. So die Radikalen. dot werden es aber die Süddeutſchen halten, die den ſchönen Namen„Reviſioniſten“ tragen? Der Krieg in Tripolis. Der türkiſche Kriegsminiſter über den Krieg. Unter eherner Lauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 97(Nachdruck verboten.) „Davon bin ich überzeugt, aber—“ „Herbach, Sie ſind bei Gott unverbeſſerlich. Ich weiß wohl, was Sie ſagen wollen, darüber machen Sie ſich nur kleine Sorgen. Hela kann mit ihrem Erbteil unbeſchränkt walten, und ich weiß ſchon jetzt, ohne ſie gefragt zu haben, daß ſie freudig alles für Ihre Freiheit opfern würde. Oder, wenn das Ihren Stolz beſchämen ſollte, nehmen Sie alles als ein Darlehen von mir.“ Es klang ſtolz und frei, und Waldemar Herbach fand nicht ſofort Worte, um dem großmütigen Mann zu antworten. Dank wollte er nicht, das hatte er ſchon wiederholt erklärt, ſo ſagte er nur: „Ein Darlehen, das nie zurückgegeben werden kann.“ „Deſto beſſer für Sie,“ lachte Rüdiger gutmütig.„Schwarz⸗ seher, Sie, wann werden Sie lernen, endlich aus dem ſchäumen⸗ den Becher des Lebens zu trinken, ohne der Hefe zu gedenken. hei Ibnen hat die Natur jenen göttlichen Leichtſinn vergeſſen, ſonft allen Jungen im Blut liegt. Armes Kerlchen, das kommt, weil Sie ſchon viel zu früh haben darben und ſorgen züſſen. Aber, lieber Freund, was nützt es, ſich die Freuden, das Daſein bietet, zu verbittern, indem man der darauf ſolgenden Ernüchterung gedenkt und des aſchgrauen Alltags, der auf jedes Morgenrot folgen muß.“ Und nun plauderte Rüdiger von ſeinen Jugendtollbeiten und Streichen. ſodaß erbach alle gramvollen Gedanken vergaß und ſogar hell auf⸗ lachen mußte.—— 5 Rüdiger von Berkenſtein⸗Techingen⸗Wolfsburg auf Jagd- ſchloß bei Rehberg ſtand auf der mit Krone und Wappen ver⸗ ſehenen Karte, welche das Mädchen Martha in die Küche brachte. Sie band ſchnell die Schürze ab und ſtürzte hochrot Aber Eifer und Erregung in die gute Stube, um die Schutz⸗ weder der Großweſir Said-Paſcha nn i Meiniſter.“ ßweſ Paſcha noch ein anderer Die Revolution in China. Das Hinüberſpielen der Revolution nach Kiautſchon? Einer Meldung des cchen Bureaus“ zu⸗ folge iſt eine revolutionäre Gruppe in Tſimo inner⸗ halb des neutralen Territoriums bei Kiautſchov angelangt. Die Deutſchen haben gegen dieſe Verletzung des Kiautſchou⸗Vertrages proteſtiert. 8 Politiſche Rundſchau. 52 8— Berlin, 3. Februar. 5 E 2„ 2* 5 4 Der Kaiſer ſprach Samstag vormittag beim Reichs— kanzler vor. * 11 In der Samstagsſitzung des Bundesrats wurde den Entwürfen eines Reichs- und Staatsange⸗ hörigkeitsgeſetzes und eines Geſetzes zur Abände⸗ rung des Reichsmilitärgeſetzes ſowie des Geſetzes betr. Aenderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 die Zuſtimmung erteilt. Vermehrung des Flottenperſonals um 15 000 Mann. Außer der ſchon angekündigten Indienſtſtel⸗ lung des dritten Geſchwaders und einer erheblichen Forderung für Unterſeeboote verlangt, wie die„Tägl. Rundſch.“ hört, die neue Flottenvorlage eine Ver⸗ mehrung des Flottenperſonals um 15 000 Mann. bezüge von den Möbeln zu entfernen. Der Baron bemühte ſich perſönlich zu ihr, was mochte er wollen? Sie ahnte es nicht, vermochte auch keinen Anknüpfungspunkt zu finden. Da ſtand der Mann, der damals die Rehberger Stadt⸗ ſchönen in fröhlichem Tanz gedreht, mit ihr ſelbſt lachend und neckend geſcherzt hatte, vor ihr und verneigte ſich ſteif. Etwas Kaltes, Unnahbares ging aus von dem Edelmann. Ernſt und feierlich ſah er aus in dem tadelloſen Geſellſchaftsanzug mit dem Klapphut unter dem Arm. Nicht einmal die Hand bot er ihr zum Gruß und damals war er doch ſo galant und nett geweſen. Den Stuhl, den ſie ihm linkiſch anbot, nahm er nicht an, ſondern blieb, ſich auf die Lehne ſtützend, binter demſelben ſtehen. Dann begann er zu ſprechen. Seine Stimme klang ernſt und feierlich, gar nicht mehr froh und zum Scherzen geneigt, ſeine Augen ruhten fort⸗ geſetzt durchdringend mit einem ſeltſam kalten, forſchenden Blick auf ihr. Rüdiger war ein feiner Menſchenkenner. Dieſer Frau gegenüber, die noch röter und robuſter ausſah, als früher, wußte er den Erfolg ſeiner Sendung bereits im voraus. Jedes Wort war eigentlich von vornherein vergebens. Aber er war es Herbach ſchuldig, für ſeine Erlöſung zu kämpfen, und auch um Helas Willen wollte er alles tun, was in ſeinen Kräften lag. Endlich ſprach er. Martha ſaß vor ihm und batte die Augen geſenkt. Rüdigers Blicke beläſtigten ſie mehr und mehr. Es war ihr, als ſchaute der Mann tief hinein in ihr Inneres, als lägen alle Falten ihres Herzens unverhüllt vor ihm. „Frau Doktor,“ batte er begonnen,„ich komme heute zu Ihnen im Namen jemandes, der mir in kurzer Zeit ein Freund geworden iſt. Ich fand dieſen Jemand in Sturm und Regen vor meiner Tür, vom Fieber geſchüttelt, anſcheinend dem Tode verfallen. Ich nahm ihn auf, trotzdem er elend und ſiech war, ich pflegte ihn in ſeiner langen Krankheit bis er ge⸗ neſen war.“ 1 Dreimal dintereinander ſagte Rüdiger von Berkenſtein, der ſonſt die Beſcheidenheit in Perſon war: Ich babe das und das geben ſich lieber den Anſchein, als hielten ſie ihre prak⸗ tiſch bereits abgetanen Stichwahlparolen auch für die große Leuchte der Zukunft. Die„geſchloſſene Mehrheit“, um die zuletzt noch heiß gerungen wurde, möchte man ſich nun auch gern zubilligen, allein es dürfte nur eine Frage der nächſten Zeit ſein, wie bald der Radikalismus über Verrat und ähnliche Schlechtigkeiten aufbrauſen wird. Denn das Vergnügen, die liberalen Grundſätze völlig nach den ſozialdemokratiſchen Parteitagsbeſchlüſſen reformiert zu fin⸗ den, wird die vorderhand zahlreichſte Gruppe des neuen Parlaments auch durch ihr wildeſtes Geſchrei nicht herbeiführen können.“ N eee Vorder hand“— Das wird man wohl nur m dem Sinne deuten können, daß auch die Regierung mit einer baldigen Auflöſung des Reichstages rechnet! 11 Wann tritt die Privatbeamtenverſicherung in Kraft? Ueber den Termin des Inkrafttretens des Ver⸗ ſicherungsgeſetzes für Angeſtellte ſind in letzter Zeit Zweifel laut geworden. Wie eine parlamentariſche Kor⸗ reſpondenz ſchreibt, beſteht nach wie vor die Abſicht, das Geſetz am 1. Januar 1913 in Kraft treten zu laſſen, ſofern es ſich ermöglichen läßt, die umfangreichen Ausführungsbeſtimmungen zu dieſem Geſetze im Laufe des Jahres fertig zu ſtellen. Dem Reichstage wird bei ſeinem Zuſammentreten ein Nachtragsetat für die Beſoldungen der Mitglieder des Direktoriums der Reichsverſicherungsanſtalt für das Privatbeamtenver⸗ ſicherungsweſen für die Rechnungsjahre 1911 und 1912 zugehen.. 19 Spionageprozeſſe. Der Spionageprozeß gegen den engliſchen Rechtsanwalt Stewart konnte noch nicht ——.—— getan. Dreimal bintereinander rühmte er ſich einer Tat, für die er ſonſt unwillig jeden Dank zurückgewieſen hätte. Dieſer Frau gegenüber verſtummte die Zartheit ſeines Innern und nur der eine Wunſch beſeelte ihn, ſie zu demütigen und ſeinen Wünſchen geneigt zu machen. N 5 „Ich weiß nicht, ich verſtehe nicht,“ brachte Martha hochrot hervor.„Was meinen Sie eigentlich?“ „Das will ich Ihnen erklären, Frau Doktor. Sie beſtnnen ſich wohl noch, wem Sie aus Angſt vor Anſteckungsgefahr Ihre Tür verſchloſſen, wen Sie zum Spott der Leute und der ganzen Stadt machten. Bitte, vergegenwärtigen Sie ſich ein⸗ mal die Lage. Ein pflichttreuer Mann, ein Mann, der Tage und Nächte lang mit Aufopferung ſeiner Selbſt um ein fremdes Leben gekämpft und gerungen hat, kommt heim, todesmatt, der äußerſten Schonung und Pflege bedürftig. Er muß wie ein Bettler vor ſeiner eigenen Tür ſtehen, weil ihm nicht aufgetan wird. Und das alles geſchieht ihm von ſeiner eigenen Frau, ſeiner Frau, die ihm vor dem Altar gelobt hat, bei ihm aus⸗ zuharren in Freud und Leid.“ „Ah, jetzt verſtehe ich, Herr Baron, Sie ſprechen von meinem Mann,“ rief Martha aufgeregt.„Alſo bei Ihnen im Jagdſchloß iſt er die ganzen langen Wochen geweſen?“ „Ja, wie ich Ihnen bereits mitteilte— unfreiwillig— durch ein Wunder dem Tode entgangen. Er hatte ſich bei ſeiner heldenmütigen Pflege ſelbſt angeſteckt und lag an der Cholera darnieder.“ ö „Weil er alles übertrieb, weil er nie Maß und Ziel kannte,“ ereiferte ſich die blonde Frau—„ich und ſeine Familie kamen immer erſt hinter den ärmſten und elendſten Kranken. Die ganze Stadt bielt ſich ſchon darüber auf. Es iſt nicht an⸗ genehm, bemitleidet zu werden und nun gar mit vollem Recht. Wann hat ſich Waldemar jemals wie die andern Ebemänner gegen mich benommen Ich ſede doch, wie Herr Doktor Grün ſeine Frau auf Händen trägt.“ Fortſetzung folgt.) zu Ende geführt werden. Am Samstag war man noch bei der Beweisaufnahme. Das Urteil iſt jedenfalls erſt am Montag zu erwarten.— Im nächſten Spionage⸗ prozeß, der am 10. Februar vor dem Reichsgericht im Leipzig ſtattfindet und ſich gegen den Gipsfiguren⸗ händler Egiſto Barſanti richtet, handelt es ſich um verhältnismäßig geringfügige Sachen. Barſanti wird beſchuldigt, im vorigen Jahre den Verſuch gemacht zu haben, von einem Soldaten in Lyck in Oſtpreußen einen Armeerevolver zu erlangen. 206 Soll das Koalitionsrecht angetaſtet werden? Die Vertreter mehrerer norddeutſchen Staaten haben, wie aus Stuttgart gemeldet wird, im Bundesrat eine weitgehende Bekämpfung der Sozialdemokratie durch reichsgeſetzliche Beſtimmungen angeregt. Dieſe Beſtre— bungen ſind aber bei den ſüddeutſchen Staaten auf Widerſtand geſtoßen. Die württembergiſche ſowohl wie die badiſche Regierung ſtimmen nur einem Schutz Ar⸗ beitswilliger geden terroriſtiſche kusſchreitungen Strei⸗ tender zu, lehnen aber jede Beſchränkung des Kvalitions⸗ rechtes entſchieden ab.— Die Reichsregierung hat ſchon verſchiedentlich erklärt, daß ſie zu Ausnahmegeſetzen niemals greifen werde. Ein beſſerer Schutz der Arbeits⸗ willigen, wie er auch von den chriſtlichen Arbeitern gegenüber dem ſozialdemokratiſchen Terrorismus ver— langt wird, kann als Ausnahmegeſetz nicht betrachtet werden. Es handelt ſich bei dieſem Schutz um die Ver⸗ ſchärſung ſchon beſtehender Strafbeſtimmungen. Die Re⸗ gierung hat noch kürzlich in der„Nordd. Allg. Zeitung“ erklären laſſen, daß ſie ihre Haltung in dieſer Beziehung nicht geändert habe. Parlamentariſches. 2 Die Budgetkommiſſion des preuſtiſchen Abgeordneten haufes begann am Sattstag mit ber Beratung des Lan d— wirtſchaftsetats. Der Miniſter erklärte, es beſtehe die Abſicht, die Einfuhr des ſchwediſchen Viehs auf 15 000 Stück zu beſchränken. Ferner erklärte der Miniſter auf eine Anfrage, daß die Ausnahmeta rife bis zum 30. Jani d. J. Geltung haben und daß nur für Dünge mittel die Ausnahmetarife bis zum 1. April 1912 gelten. Eine eingehende Beſprechung erfolgte über die Maul und Klauenſeuche und über die Mittel zu ihrer Be buupfung. Ein Geheimer Veterinärrat aus dem Land— wirtſchaͤftsminiſterium legte dar, daß das in der Preſſe soviel gerühmte Mittel des Profeſſors Hoffmann-Stuttgart ſich noch nicht bewährt habe, viele Verſuche mit dieſem Mittel hätten vielmehr ungünſtige Ergebniſſe geliefert. Das einzige zu einem großen Teil wirkſame Mittel ſei das Serum des Profeſſors Löffler; nur ſei es leider noch viel zu teuer, es müſſe das Beſtreben ſein, dieſes Mittel zu verbilligen. Europäiſches Ausland. Italien. 5 1 Der italieniſche Miniſterpräſident Giolitti iſt erkrankt. Der Pariſer„Eelair“ weiß zu melden, daß Giolitti even tuell zurücktreten werde. daß der Rücktritt Giolittis den ins Stocken geratenen Frie- densvermittlungsbeſtrebungen der Großmächte, namentlich Deutſchlands, einen neuen Impuls geben könnte. Kreta. „ Nachdem der kretiſche Landtag beſchloſſen hat, das griechiſche Parlament zu beſchicken, haben nun— mehr die Mitglieder der kretiſchen Regierung die griechiſche Kouſtitution beſchworen. Die Zuſtände auf der Inſel trei⸗ ben einer Kataſtrophe entgegen, die nur durch ener— giſches Eingreifen der Schutzmächte verhindert werden kann. Wie ein Pariſer Blatt melden, durchſtreifen eingeborene Banden die Inſel und maſſakrieren unterſchiedlos Chriſten und Mohammedaner. In den Dörfern herrſche An⸗ archie. Eine revolutionäre Verſammlung, die Freitag in Kanega tagte, habe ſich mit allen Parteien ausgeſöhnt und ſomit einen großen Erfolg errungen. Alle Parteiführer hätten der jetzigen ſogenannten revolutionären Regierung den Eid geleiſtet. Afrika. Abeſſinien. : Das Geheimnis von Albeſſinien, ob der alte Kaiſer MNeneliklebtoder nicht, iſt noch immer nicht gelöſt. Der engliſche Lord Cranworth, der ſoeben aus Abeſſinien zurückgekehrt iſt, erklärte einem Berichterſtatter des Reu⸗ terſchen Bureaus: In der Hauptſtadt des Landes und in Ayrer Umgebung herrſcht große Unruhe infolge des immer ſtärker werdenden Verdachts, daß Kaiſer Menelik geſtorben ſei. Unter den Häuptlingen iſt ein heftiger Kampf um die Thronfolge entbrannt. Die Europäer beginnen um ihre Sicherheit zu fürchten. Menelik ſoll, wie manche glauben, in einem Palaſt im Zentrum der Stadt leben, wo auch der jugendliche Thronfolger wohnt. Der Arzt, der ge— legentlich den kranken Kaiſer beſucht, bekommt nur eine ſorgſam in Tücher eingewicklte lebende Ge⸗ ſtalt zu ſehen, deren Geſichtszüge verhüllt ſind, ſo daß auch er das geheimnisvolle Dunkel, das Menelik um⸗ gibt, nicht aufklären kann. Das Anglück in der engliſchen Marine. „A. 3“ mit 14 Perſonen untergegangen. Auf der Höhe der Inſel Wight iſt am Freitag das engliſche Unterſeeboot„A. 3“ nach einem Zuſammenſtoß mit einem anderen Kriegsſchiffe mit der geſamten Veſatzung von 14 Mann, darunter vier Offi⸗ ziere, untergegangen. Sowohl das Schiff als auch die Beſatzung gelten als verloren. Der Zuſammenſtoß zwiſchen dem Unterſeeboot„A. 3“ und dem Doppelſchrauben⸗Kanonenboot„Hazard“ wurde durch den dichten Nebel, der am Freitag über den Küſten der Inſel Wight hing, herbeigeführt, während mehrere Unterſeeboote Schießübungen unter⸗ nahmen. Dabei wurde das alte Torpedokanonenſchiff „Hazard“ als Zielſcheibe benutzt. Die Unterſeeboote tauchten unter, rannten auf das Schiff los, feuerten ihre Torpedos ab und tauchten dann wieder auf, um nach⸗ zuſehen, ob ſie getroffen hätten.„A. 3“ ſoll, als es wieder auf die Oberfläche kam, den„Hazard“ der Länge nach angerannt und deſſen ganze Lang ſeite aufgeriſſen haben. Die Lage des untergegangenen Unterſeebootes wurde erſt nach eingebrochener Dunkelheit ſeſtgeſtellt; es liegt an derſelben Stelle, an der es ene iſt. Es iſt bitter kalt, und da die See ziemlich hoch geht, konnten bis jetzt keine Verſuche gemacht wer⸗ den, Taucher hinabzuſchicken. Die Stelle iſt durch Bojen gekennzeichnet worden; Schlepper und Mo⸗ torbboote hielten ſich die ganze Nacht über in der Nähe der Unfallſtelle auf. Am Samstag morgen haben die Beragunasarbeiten begonnen. Es dürfte noch einige Das Pariſer Blatt ſetzt hinzu, Tage dauern, ois das Boot wieder gehoben iſt. Aus Deutſchland iſt folgendes Beileidstelegramm bei der engliſchen Admiralität eingetroffen: „Seine Majeſtät der Deutſche Kaiſer hat ſoeben ein Telegramm erhalten, in dem ihm der Verluſt des Unterſeebvotes„A. 3“ gemeldet wird. Seine Majeſtät wünſcht ſein tiefempfundenes Beileid für die Hinterbliebenen der braven Leute auszudrücken, die ihr Leben bei dem ſchrecklichen Unglück verloren haben. gez. Admiral von Müller.“ Die Admiralität antwortete darauf wie folgt: „Ich bitte Sie, Seiner Kaiſerlichen Majeſtät für ſeine Botſchaft der Sympathie, die ſoeben eingelaufen iſt, und die Verſicherung zu danken, daß dieſes Unglück die Offiziere der britiſcheu und deutſchen Flotte in ge— meinſamer Trauer vereinigt. gez. Der Erſte Lord der Admiralität.“ Die engliſchen Blätter vermerken tadelnd den Man⸗ gel an Rettungsapparaten bei den engliſchen Unterſee⸗ booten. Nicht einmal mit Rettungshelmen war die Mannſchaft des„A. 3“ verſehen. Dabei wird auch auf die beſſere Einrichtung der deutſchen Ma⸗ rine hingewieſen. Aus Stadt und Land. * Eine Familientragödie hat ſich in der Nacht zum Samstag im Norden Berlins in der Bornholmer⸗ ſtraße 9 abgeſpielt. Die 24 jährige Fabrikarbeiterfrau Eliſabeth Paech ſchnitt ihrer viereinhalbjährigen Tochter Eliſe den Hals durch und erhängte ſich dann ſelbſt. Beide ſind tot. *. Vier Bergarbeiter getötet. Wie man aus Saar⸗ gemünd meldet, ſind in den Saarkohlengruben vier Bergarbeiter durch niedergehendes Geſtein er⸗ ſchlagen worden. * Hinrichtung. Der Handarbeiter Wilhelm Mä⸗ necke aus Allrode, Kreis Blankenburg im Harz, war dom Schwurgericht wegen Ermordung zweier ſeiner Kin⸗ der zum Tode verurteilt worden. Am Samstag früh iſt er auf dem Hoſe des Gerichtsgebäudes in Braun⸗ ſchweig von dem Scharfrichter Gröbler aus Magdeburg enthauptet worden. * Achtet auf die Kinder! Ein tragiſcher Unglücks⸗ fall, dem zwei Kindesleben zum Opſer fielen, hat ſich in der märkiſchen Ortſchaft Templin zuge⸗ tragen. Die Witwe Karbe hatte ſich am frühen Morgen in ihre Arbeitsſtelle begeben und mußte ihre beiden üngſten 5 jährigen Kinder, ein Zwillingspaar, allein in der Wohnung zurücklaſſen. Als nach etwa drei Stun⸗ den ein älterer Sohn der Witwe nach Hauſe kam, fand er die Wohnung vollſtändig verqualmt und ſeine beiden leinen Geſchwiſter leblos im Bette liegend vor. Die tinder haben offenbar aus dem Ofen, in dem die Mutter bor ihrem Weggange Feuer gemacht hatte, ein Stück glühende Kohle herausgenommen und auf das Sofa ge⸗ legt. Das Möbelſtück war in Brand geraten und hatte eine ſtarke Rauchentwickelung verurſacht. Erſchreckt hier⸗ über flüchteten die Zwillinge in ein Bett und ſind hier durch Einatmung des Rauches beſinnungslos geworden. . eber das Duell in Greifswald, bei dem ein Student getötet wurde, wird noch berichtet: Bei der Raiſergeburtstagsfeier einer Kompagnie des 42. In⸗ janterie-Regimentes kam es zwiſchen einem Studenten, deſſen Name noch nicht ermittelt iſt, und dem Leutnant Gene vom 42. Infanterie-Regiment wegen einer Kell⸗ nerin zu einem Streit, deſſen Folge ein Piſtolenduell war. Das Duell ſei am Donnerstag im benachbarten Eliſenhain ausgetragen worden. Der Student iſt, wie verlautet, von ſeinem Gegner getötet worden, während dieſer ſelbſt ſchwer verletzt worden ſei. Die Behörden beobachten ſtrengſtes Stillſchweigen. a lleber die Hinrichtung des Raubmörders Göh⸗ lert in Dresden, der am 3. Oſterfeiertage den Rentner Todt ermordete, werden noch folgende Szenen von einem Journaliſten, der der Hinrichtung beiwohnte, berichtet: Kurz vor 7 Uhr erſchienen an der Seite der Kriminal⸗ beamten, die ſeinerzeit die Verhaftung Göhlerts bewerk⸗ ſtelligt hatten, drei Söhne und ein Schwieger⸗ ſohn des ermordeten Todt auf dem Hofe des Ge⸗ fängniſſes. Der Landesſcharfrichter Brandt aus Hohenlinde bei Freiberg, ein älterer, ſchmächtiger Mann mit grauem Bart und ernſten Geſichtszügen, kam mit drei kräftigen Gehilfen und prüfte noch einmal, ob der Apparat richtig funktioniere. Schlag 7 Uhr betrat der Delinquent in An⸗ ſtaltskleidung durch das ſüdliche Tor die Richtſtätte. Vor ihm her ſchritten Richter, Staatsanwalt und Verteidiger, hinter ihm ging der Anſtaltspfarrer. Göhlert war ge⸗ feſſelt. die Hände lagen„en dem Rücken. Angeſichts der Eütltötine ſchwieg er zunächſt. Die Gehilfen des Scharf⸗ richters drehten ihn mit dem Geſicht den Zeugen zu. Staatsanwalt Dr. Weichert verlas dann mit lauter Stimme: „Der hier vorgeführte Ernſt Friedrich Göhlert iſt vom Schwurgericht zu Dresden wegen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt worden. Se. Majeſtät haben beſchloſſen, vom Begnadigungsrecht keinen Gebrauch zu machen.“ Die übrigen an den Landesſcharſ richter geeich enn Worte wurden übertönt von der lauten Stimme Göhlerts, der ſich ſo heftig ſträubte, daß ſechs Mann ihn Schritt für Schritt auf das Gerüſt förmlich hinanſchleppen mußten. Schreck⸗ lich klangen ſeine Worte von den hohen Wänden wider und in die Stille hinaus:„Meine Herren, ich möchte erſt noch etwas mit euch ſprechen. Ich bin zu U nrecht verur⸗ teilt worden von der Juſtiz. Nehmen Sie ſich das zu Herzen! Es iſt mein letzter Gang. Ich habe ein Schrift⸗ ſtück an meine Frau abgegeben, da ſteht das drin; das iſt aber nicht abgegeben worden. Ihr wißt nun, wie es zu⸗ gegangen iſt. Meine.“ So weit kam Göhlert, dann hörte man ein dumpfes Aufſchlagen des Fallbeiles. *. Eine ſcheußliche Mordtat. In dem in der Nähe von Valencia gelegenem ſpaniſchen Städtchen Mon⸗ cada iſt man einem furchtbaren Verbrechen auf die Spur gekommen. Der Gutsbeſitzer Herrera, der mit ſeiner Frau in Unfrieden lebte, war ſeit Anfang Novem⸗ ber verſchwunden. Am Freitag wurde in der Nähe des Herrera gehörigen Landhauſes durch einen Hund ein Sack mit menſchlichen Knochen aus der Erde ge⸗ ſcharrt. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß es ſich um die Gebeine Herreras handelte. Die Frau des Unglücklichen wurde verhaftet; nach anfänglichem Leugnen geſtand ſie, mit ihrem Liebhaber ihren Mann durch Beilhiebe getötet zu haben. Der Körper wurde ſodann zerſtückelt und in einem Sack in der Nähe des Hauſes vergraben worden. Der Mittäter iſt flüchtig geworden. Kleine Nachrichten. Der aus der Feſtung Glatz entwichene franzöſiſche Spion Hauptmann Lux, der längere Zeit an der Riviera weilte, iſt nach Marotto verſetzt worden und wird ſich in den nächſten Tagen dorthin begeben. Durch Verſagen der Bremsvorrichtung hat ſich auf der Londoner Kopfſtation Fenchurch ein Unfall ereignet, bei dem 28 Perſonen verletzt wurden. Tobe ſind ücklecher⸗ weiſe nicht zu beklagen. Im Alter von 77 Jahren verſtarb inn Ron der päpſt⸗ liche Mundſchenk Marcheſe Urbauo Sacchetti. Graf Hektor Kwileecki, der durch den Prozeſf um ſeinen Sohn in weiten Kreiſen bekannt geworden iſt, iſt Samstag geſtorben. Sein Sohn, von dem behauptet wurde, er ſei das voreheliche Kind der Bahnwärtersfrau Meyer, iſt der Erbe des großen Majorats. Gerichtsſaal. 1 Verurteilung eines Kapitänlentnauts wegen Kage⸗ horſams. Das Kriegsgericht in Wilhelmshaven verurteilte den Kapitänleutnant Steinbrinck wegen Ungehorſauus, der den Verluſt von Geheimſachen verurſachte, zu einem Jahr Feſtungshaft. Ans Nah und Fern. * Käfertal, 5. Febr. In einem hieſigen Stalle iſt die Schweineſeuche ausgebrochen. i „ Lampertheim, 5˙ Febr. Die nächſten Ferkel⸗ märkte finden am 6. und 21. Februar ſtatt, morgens um 9 Uhr beginnend. „ Lampertheim, 5. Febr. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt lt.„L, 3.“ hervorzuheben, daß zur Förderung der Ferkelzucht Prämierungsmärkte abdehalten werden ſollen. Die Landwirtſchaftskammer erbietet ſich, hiezu einen Zuſchuß von 200 Mk. zu leiſten unter der Bedingung, daß die Gemeinde einen gleich hohen Betrag für dieſen Zweck ausſetze. Die Geſamtſumme ſoll dann auf 4 Märkten ausgeſchlagen werden. Die Gemeinde hat einen Mann als Preisrichter zu ſtellen. Der Betrag wird genehmigt und als Preirichter G.R Gries⸗ heimer beſtimmt.— In nichtoffentlicher Sitzung wird die Bedürfnisfrage für folgende Wiriſchaftskonzeſſtons bejaht: des Phil. Friedr. Abam Thomas für Wilhelmſtraße 82, des Martin Schuſter in Hüttenfeld für ſeinen Tanzſaal, des Pd. Boxhelmer in Wiesbaden für ein an der Kreisſtraße Worms⸗Bürſtadt zu erbanendes Haus und des Franz Xaver Kohl ebendaſelbſt. — Bezüglich des Geſuchs des Turnvereins Hüttenfe ld um Beihilfe zur Bezahlung angeſchaffter Turngeräte wird ein be⸗ ſtimmter Beſchluß nicht gefaßt, vielmehr ſollen zun ächſt nähere Erkundigungen eingezogen werden. » Heppenheim, 5. Febr. Bel der Beigeordneten wahl haben erhalten: Apotheker Otto Cuſtodis 376, Gemende⸗ rat Gremm 326 und der Gemeinderat Janſon 297 Stimmen. Es hat alſo Stichwahl flattzufinden zwiſchen Cuſtodis und Gremm. Von 1224 Wahlberechtigteu haben 1097 Wähler abgeſtimmt. — Heppenheim, 5. Febr. Zahlreicher Frem⸗ den verkehr. Wir hatteu geſtern hier einen ſo zahlreichen Fremdenverkehr, wie dies ſeit vielen Jahren ſelbſt in der beſten Sommerſaiſon vicht der Fall war. Schon vor 8 Uhr brachte ein Extrazug aus Maunheim über 300 Touriſten, Weiblein und Männlein. Dieſe beſtiegen ſofort bei 15 Grad Kälte und 30—40 em tiefem Schnee die Starkenburg und wanderten von da ab durch den Heppenheimer Hochwald nach Ober⸗Ham⸗ bach, wo Einkehr gehalten wurde, um Sauerkraut mit Ripp⸗ chen einzunehmen. Alsdann ſetzte man die Tour weiter über das Gebirg nach Auerbach, wo man gegen Abend elutraf. Vielen Damen ſoll dieſe etwas weite Tour bei dieſem ſtrengen Winterwetter doch nicht beſonders gut bekommen ſein. Die herrlichen Rodelbahnen in unſeren reizenden Tälern waren am Nachmittag von tauſenden aus nab und fern beſucht. Gbenſo waren die vom Schnee befreiten Gleflächen ſtark frequenttert. * Laudenbach, 5. Febr. Der kürzlich mit einem Mädchen aus Mannh im Gefluͤchtete hinterläßt Frau und zwei Kinder in dürftigen Verhältniſſen. „Birkenau, 5. Febr. Die Gaſtwirtſchaft und Metz gerel Bernhard wurde an die Elefantenbraueret in Worms verpachtet.— Die Weſchultz iſt bei einer Kälte von 24 Grad feſt zugefroren. — Hambach bei Heppenheim, 5. Fehr. Ver⸗ meintliche Höhle. Verſchledene Blätter brachten letzte Woche die Nach icht, daß in Hambach eine unlerirdiſche Höhle mit Gängen und Feuerungsanlagen im Walde entdeckt worden ſei, die jedenfalls in Kriegszeiten als Aufenthaltsort gedient habe. Infolge dieſer Mitteilung kamen letzter Tage Intereſſenten hierher, um dieſe Sache beſichtigen zu wollen. Leider aber lſt hler von einer derartigen Entdeckung nichts bekannt. Wi ewir nun erfahren, ſollte es in der fraglichen Notiz Hornbach bei Blikenau und nicht Hambach heißen. Ob nun in Hornbach wirklich eine ſolche Höhie entdeckt worden iſt, entzieht ſich un⸗ ſerer Kenntnis. Von der Tromm, 5. Febr. Herrliche Skiflächen und Rodelbahnen ſind jetzt hier zu finden, welche von Maun⸗ heimer, Heidelberger und Wormſer Sportfreunden gut be⸗ ſucht werden. a * Worms, 5. Febr. Am naäͤchſten Sonntag findet hier der Gautag der vaterländiſchen Arbeitern ereine Süͤd⸗ deutſchlands ſtatt. Murr 5 Lokale Nachrichten. * Viernheim, 6. Febr. » Per heſſiſche Baueruverein hält zur Zeit hier, unter Leitung ſelnes zweiten Präſtdenten des Herrn Pfarrers Blum Gernsheim, einen landwirtſchaftlichen Kur- ſus ab. Der Begrüßungsabend am Sonntag im„Engel“, zu der auch Damen Zutritt hatten, geſtaltete ſich zu elner mpoſanten Feier. Als Präſtdent des hieſigen Bauernverelns begrüßte Herr Herſchel die zahlreich Erſchlenenen; Herr Beigeordneter Martin hieß noch beſonders die auswärtigen Gaͤſte im Namen der Gemeinde willkommen; Herr Mandel ſprach einen Prolog. Den Mittelpunkt des Abends bildete die Rede des zwelſen Vorſitzenden des heſſiſchen Bauernvereins, Herrn Pfarrers Blum aus Gernsheim über„Induſtrie und Landwiriſchaft“. In ſeiner gewohnten meiſterhaft klaren und anſchaulichen Weiſe zeigte er, wie Bauern und Arbelter als Glieder desselben Gemeinweſens zuſammengehören, wie das elhen des einen nicht möglich ſei ohne das Gedeihen des deren, und wie darum auch die Arbeiter wie alle auderen üände am wirtſchaftlichen Wohlſein und an der geiſtigen Hebung des Baueruſtandes das größte Jutereſſe hätten. Herr ſarrer Wolf gedachte ſodaun noch beſonders der Frauen im Bauernſtand, von deren treuer Mitarbeit Glück und Erfolg ber ganzen Bauernwirtſchaft abhängig ſeien, und die deshalb alen Grund hätten, auf hren Stand ſtolz zu ſein. Zwiſchen dleſen Anſprachen erfreute der Mäunergeſangverein unter Leſtung des Herrn Hauptlehrers Mayr durch eine Reihe ſchöner Vorträge die Anweſenden und ſpielte die Muſik ihre Weiſen, ſodaß Geiſt und Gewüt auf ihre Rechnung kamen, und der Bauernverein mit dieſer Feier wohl zufrieden ſein kann. — Am Montag morgen verſammelten ſich die Teilnehmer ſchon in aller Frühe, um den intereſſanten Ausführungen des Herrn Generalſekretärs Hofmann Seligenſtadt über„Die neue Reichs verſicherungsordnung“ zu lauſchen. Redner be⸗ ſprach eingehend die einzelnen Neuerungen ſowohl bezüglich der Unfall- wie Invaliden⸗ und Krankenverſicherung und gab recht proktiſche Unterweiſungen. In der an den Vortrag an- ſchließenden Diskuſſton, welche noch nachmittags fortgeſetzt werden muſite, wurden recht wiſſenswerte Erläuterungen über Haftpflicht, Rentenanſprüche und Krankenkaſſen gegeben. Am Montag nachmittag ſprach Herr Amtsrichter Keller ⸗Oſthofen über„Die Bedeutung des bürgerlichen Geſetzbuches für den Bauern⸗ ſtaud.“ Der Herr Referent beleuchtete in klarer Weiſe die großen Vorteile, welche das Bürgerliche Geſetzbuch der Landwirtſchaft gegenüber den früheren Rechten gebracht hat, beſonders das Grundbuchsrecht, die Rentenſchuld, die Sicherheits hypothek, das Schikanenverbot, den Wucherparagraphen, das Zinsrecht, die Differenzgeſchäfte, die Verjährung, Wildſchaden, Nachbar rechte, Grenzabmarkungen, Hammerſchlags⸗ und Leiterrecht, Dienſtrecht, ehrliches Güterrecht, Erbrecht und Teſtamente. Der in tereſſante Vortrag wurde mit großem Beifall aufge- nommen. Außer den bereits veröffentlichten Programm wird, um auch ganz beſonders die arbeitende Klaſſe an einem Vor- trage teilnehmen zu laſſen, am Mittwoch abend 8 Uhr Herr Oeneralſekretaͤr Hofmann über„Jugendgerichtshöfe und die Mitwirkung der Laien“ ſprechen. Wir empfehlen dringend den Beſuch des Kurſus. Die weitere Reihenfolge der Vorträge iſt: Am Mitt- woch vormittag wird ſprechen Herr Dr. Spickermann⸗Koblenz über„Bodenbearbeitung und Auswahl des Saatgutes“, nach- mttags Herr Dr. Rudershauſen über„Tuberkulsſe“. Am Donnerstag vormittag wird Herr Dr. Spickermann⸗Koblenz über die Ernährung der Pflanze und die Wirkung der ver⸗ ſchiedenen künſtlichen Düngemittel“ referieren. Am Donners⸗ tag punkt 12 Uhr wird der Kurſus geſchloſſen. Scherz und Erxnſt. tt Kanonen ien Torniſter. Ein ſchwediſcher Artillerie— offizier, Oberſtleutnant Unge, hat eine Erfindung gemacht, die Artillerie bei Kämpfen im Walde oder in gebirgigen Gegenden leiſtungsfähiger zu machen. Die ſognannte Bergartilleriekanone— Kanonen von kleinerem Kaliber, mit kürzeren und leichteren Lafetten— verſagte bisher in ſol⸗ chen Fällen, da ſie weder in allzu dichten Wald vor⸗ dringen noch bedeutendere Höhen nehmen kann. Die Er⸗ findung des Oberſtleutnants Unge beſteht in einem ſoge⸗ nannten Lufttorpedo, welches ſowohl das Kanonenrohr, wie auch die Lafette überflüſſig macht. An die Stelle der letz⸗ teren tritt ein Torpedowerfer in Form einer Rinne, die auf ein Stativ geſetzt wird und dem Torpedo die Richtung weiſt. Der Torf edowerfer ſowie das Stativ, die zuſammen nur 70 Kilogramm wiegen, können in zwei Teile zerlegt werden, die im Bedarfsfalle leicht wieder zuſammengeſetzt werden können. Die Geſchoſſe beſtehen aus einem grö⸗ ßeren Torpedo: das größere von 10 Zentimeter Länge wiegt s Kilogramm und iſt mit 2,5 Kilogramm Sprengladung verſehen, die beim Anprall explodiert, oder mit einer Ladung von brennbaren Stoffen, die z. B. einen Wald leicht in Brand ſetzen können. Dieſes Torpedo hat eine Flugweite von vier- bis fünftauſend Metern. Das kleinere Torpedo, deſſen Gewicht ſich auf etwa neun bis 11 Kilo⸗ gramm belaufen wird, hat den Verſuchen noch nicht ganz entſprochen.— Anſcheinend wird dieſes Torpedo mit den Mitteln der Luftſchiffahrt hochgetrieben, wäre danach nur bei günſtigem Winde brauchbar. tt Der Kaiſer im türkiſchen Fes. viel zu lernen, um ſeine ihm rechtsmäßig zuſtehenden Uniformen zu kennen. Jeder Monarch eines„beſſeren“ Staates iſt doch Chef irgendeines Regiments aller übrigen Staaten. Unſer Kaiſer, der in ſeinem Kleiderſchrank in ſeiner Eigenſchaft als Ehrenchef einer Reihe ausländiſcher Regimenter eine Unmenge von Uniformen hängen hat, hat keine türkiſche, da ihm kein türkiſches Regiment„ge⸗ hört“. Der Grund daftilr beruht auf einer recht luſtigen cheſchichte: Abdul Hamid ließ einige Zeit vor dem Tode des alten Kaiſer Wilhelms dieſem ein türkiſches Garderegi⸗— ment anbieten. Er dankte dafür herzlich, aber mit einer ſehr höflichen Abſage. Das kam ihm doch als zuviel ver⸗ langt vor, daß er, wenn er türkiſchen Beſuch hatte, mit einem Fes auf dem Silberhaupte und in der buntgeſtickten Frkiſchen Uniform die Parade auf dem Tempelhofer Felde abnehmen ſollte. Er wäre ſich ſelbſt lächerlich erſchienen umd ſeinem Gefolge gegenüber äußerte er ſich recht draſtiſch darüber. Dieſe Abſage verſtimmt die guten Beziehunger uwiſchen Deutſchland und der Türkei nicht, doch hat mar memals ſpäter verſucht, unſerem jetzigen Kaiſer ein ühn uches Anerbieten zu machen, da man dieſelbe Antwort be befürchtete. So ein König hat Neueſles. München, 6. Febr. Das Geſamt Reſultat der bayeriſchen Landtagswahlen, die geſtern ſtattfanden, iſt folgendes: 87 Zentrum, 35 Oiberale und demſcher Bauernbund, 30 Sozlaldemokraten, 4 bo periſcher Bauernbunbund und 7 Bund der Landwirte. Das Zentrum gewinnt 2 und verliert 13, die L beralen gewinnen 18 und verlieren 2, die Sozialdemokraten gewinnen 9, der bahyertſche Bauernbund gewinnt 3 und verliert 2, der Bund der Land- wirte und die Konſervattven gewinnen 2 und verlieren 12 Es wird uns noch mltgetellt, daß die Rechtsmehrhelt be⸗ hen bleibt.) billigen Preisen zu bringen.— Nachstehend Kleiderstoffe in den neuesten Farben Meter 80 Pf., I.—, 1.50, 2.—, 2.50 bis 5.— Für die Frühjahrs- empfehle mein sehr grosses und mit den letzten Neuheiten sortiertes Lager in Kleiderstoflen und Anzugstoffen. Ich habe es mir sehr angelegen sein lassen, etwas wirklich gediegenes zu ausserordentlich einige Preisangaben: Kleiderstoffe in weiss Meter zu 70, 85 Pf, 1.—, 1 20 bis 2 80 Besonders beachtenswert] Kleidersteffe r, kan muatanthsen 23 1.50, 2.—, 2.50 Anzugstofffe Meter von 3 Mk. an bis zu den feinsten Qualitäten. Anzugstoffe für Kommunikanten Meter 2u 4.—, 5.—, S. 50, 6.— Bernh. 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Geistlich- keit für den trostreichen Beistand und den chrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege des teueren Entschlafenen. Viernheim, 5. Februar 1912. 0 Die trauernden Hinterbliebenen. g ſechswochenalte Nur Milch 8 Schweine Rosengartenstr. 32 zu verkaufen Möb el Waſſerflraße Ar. 22. ——— Unvergleichbar billig! Dickrü 0 10 Kompl. Schlafzimmer pol. mit Spiegelschrank u echtem 200 hat zu verkaufen Marmor Nur Mk. Kompl. pitsch-pine 0 Abraham Kaufmann Waſſerſtraße 30. Küchen Nur Mk. Diwan auf Federn gear- 14 beitet Nur Mk. 10 jährige Garantie. Möbel werden gratis bis zur Verheiratung aufbewahrt. Bad. Holz-Industrie Recha Pos ener Selbſteingemachtes Sauerkraut Rosengar tens tr. 32. Mannheim. Pfund 14 Pfg. eqpſiehlt Jakob eyer Makulatu-Papior du, Rathausſtraße. in der Buchdruckerei d Blattes. Grosse Auswahl in Fass naeftsar titel Ist eingetroffen. Ganze Lieferungen für Vereine! Billigste Preise! Jakob Beyer I., Rathausstrasse. Nachſtehend bringen wir eine Liſte der in unſerer Ge⸗ meinde wohnhaften Brieftaubenliebhaber mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß bleſe ihre Brieftauben der Militär⸗ Verwaltung zur Verfügung geſtellt haben. a Hierbei machen wir noch beſonders darauf aufmerkſam, daß dieſe Brieftauben den Schutz des obigen Geſetzes en. 4 1 Jean Hanf 9., Schneiber; J. Nikolaus Hoock 6 Gastwirt! 3. Ludwig Kuhn, Architekt; 4. Karl Hosk Mechaniker; 5. Nikolaus Weidner, Maurer; 6. Philipp f Stumpf 3., Fübrikant; 7. Alex. Müller, Maurer; 8. Jobaunmn Weidner, Taglöhner; 9. Gg. Jak. Kühner 1., Bäckermeiſter: 10. Joh. Jäger, Bäckermeiſter. 4 V Viernheim, den 2. Februar 1912 7 Großh. Bürgermeiſterei Vieruheim. Kühlwein. Die Alleinfabrikation Lathol. Krchenchor. eines einfach und billig her- stellbaren täglichen Verbrauchs- 2 N 4 artikels im Haushalt ist bezirks- Die nächſte Geſaugprobe ſindet am Donnerstag, abends halb 9 Uhr ſtatt und weise zu vergeben. Nötiges Kapital einige 100 Mk. 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