ee Marian. Jünglings-Sodalität Viernheim. Fastnacht-Sonntag, den 18. Fehruar, abends 8“ Uhr in sämtlichen im närrischen Festschmuck prangenden Sälen des „Freischützs“ Grosse barnevals-Sitzung Kath, Küchon-Chot. Morgen Freitag abend Probe für 1. und 2. Baß. Der Dirigent. [Gesang-Verein Liederkranz. Samstag abend ½9 Uhr Cesangs-Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt und ein näàrrisches Programm haben, all-welche Jeder und Jede muss eine närrische Behauptung 1 Eingang der Festsäle käuflich zu haben sind. Der Elfer Rat- dringend nötig. 6 Der Dirigent. Stemm- U. Ringbund Cermania. Heute Donnerstag abend im Vereinslokal Vorstands-Sſtzung. e 2 wir die bisher vereinbarten weiter beſtehen laſſen werden. OOOOOOOOOOO OOO 0000 o οοοοοοοοοοοοοιοοο οοοοοοο οο be Zur gefl. Beachtung! Den Herren Vereinsvorſtänden zur gefl. Kenntnißnahme, daß Preiſe für Jahres⸗Abonnements Geſchüäftsſtelle des Viernheimer Anzeigers. Um vollzähliges Erſcheinen Der Vorſitzende. von Frcilag mitlag ab hausgem. Wurſt und Jleiſch v. zu verkaufen. Philipp Grab 3. Blauhutſtraße.“ ſucht. Schriftliche Meldungen an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ein Glacchandschon rechte Hand) rot, in der grat⸗ hausſtraße verloren. in der Cxpedition d. Bl. Durch Urteil vieler Behörden, sowie tausenden von Landwirten ist längst festgestellt, dass die weltbekannten Weber'schen transportabeln Hausbacköfen. Fleischrducher die besten in Konstruktion und Ausführung sind Aufklärende Broschüre resp. Preisliste kostenlos. Anton Weber, Ettlingen(Baden). Der Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's Eibisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim ein be⸗ währtes vorzügliches Linderungsmittel. Nur ächt zu haben bei: Adler Fr. 2. We.] Brechtel Konr. Keil Georg Neuhäuſer Mich Adler Adam 7. Bugert Joh. 5. Klee Gg. Fr. Rall Emil Adler Gg. 10. W. Diehl Franz Klee Joh. M. 1.] Roos Lorenz Arnold Gg. Faltermann J.4.] Koch Friedrich Roſchauer J. 6 Becker Joh. Geier Andreas Koob Fr. Ww. Schadt Theod. Benz Pet. 3. 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Mts., abends 8 Uhr, im„Freischütz“ N stattfindenden Masken- 8. 5 1 0 7 * 5 1 6 . unter Einreihung allerhand närrischer Atrak- tionen, laden wir unsere werten Mitglieder nebst Angehôrigen freundlichst ein. 0 Nur Masken mit Karten, welche bei 0 unserem Präsidenten Herrn Z Iller zu lösen sind, haben Eintritt. 0 . Verlosungs-Gegenstände erbitten wir uns bis Samstag nachmittag. Der Vortand. um Samstag, den 7. d. Mts. abends halb 9 Uhr dem Präsidenten Karl Hofmann, Peterstrasse, bei dem Sebriftfährer Fritz Böhm, Lorscherstrasse, sowie im Vereinslokal Gasthaus zum Storchen. Hierzu laden wir unsere Mitglieder sowie Freunde und Gönner unseres Vereins freundlichst ein. Der Vorstand. Sooo Landw. Bezugs- U. Absatz- Genossenschaft. Anmeldungen zum Bezuge von Kohlen können bis nächſten Sonntag bei unſerem Rechner gemacht werden. Der Vorſtand. Stomm- und Ringbund Germania Viernpeim Samstag, d. 17. Februar d. Js., abends halb 9 Uhr findet im Vereinslokal Gaſthaus zum goldenen Stern die jänrliche Ceneral-Versammlung ſtatt. Tages Ordnung: 1. Kaſſenbericht, 2. Vorſtandswahl, 3. Berichterſtattung vom Delegiertentag in Fendenheim, 3. Vorſtandswahl, 4. An⸗ träge und Verſchledenes. Wegen Wichtigkeit der Sache werden die Mitglieder ge⸗ beten, vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Rad⸗Sport„Germania“ Viernheim. Motto: Treu dem Sport— immerfort. Sonntag, den 18. Februar 1912, nachmitta punkt 1 Uhr findet im Lokal„Zum Sb eine 5 außerordentl. Generalverſammlung ſtatt mit folgender Tages⸗Ordnung: 1. Aenderung unſerer Satzungen;„ N. ee bezügl. des„Rheiniſchen Radfahrer ⸗ undes“; n 3. Unſer diesjähriges Radfahrer feſt; 4. Verſchledenes. Mane ie 1 „ AUgſere Mitalleder werden blermit höfl. eingeladen und rechnen 6 im Jud altri Tagesordnung auf vollzaͤhſiges und pünktliches El ſcheinen. Der Vorſtand. Mit Sportgruß„All Heil“ Viernheimer Vierunlleimer Ze Bieruheimer Aachrichten Bezugspreis: 28 Pf. monatlich einſchl. Bringerlohn. Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich 1 Nr. 2 [Sernivrec Nr. 20 — 4 5 (Heſſiſch-badiſcher Grenzbote) itung Amtsblatt der Großherzoglichen Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 19. Anzeiger Viernheimer Volksblatt Auzeigen: Die Petit⸗Zeile 15 Pfg. Neklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1384 Ar. 20. —— Samstag, den 17. Februar 1912. eee 59 ———— 2——̃— 28. Jahrgang. 2—— Gegen die Erbſchaftsſteuer. Das Centrum läßt ſich nicht brüskieren! Abg. Speck(Centr.): Ich will eine Lücke in den Aus⸗ führungen des Vorredners ausfüllen und über einen Gegen— ſtand ſprechen, der heute auf der Tagesordnung ſteht, das iſt nämlich der Reichshaushaltsetat.( Heiterkeit.) Schon ſeit geraumer Zeit weiß man, daß eine Verſträrkung der Wehrmaccht, zugleich mit Deckungsvorſchlägen in Ausſicht ſtehen. Es wäre nützlich, über ihren ſachlichen Inhalt zu ſprechen. Aber es muß doch befremden, daß dieſe Ankündigungen jetzt gekommen ſind nach den vorjährigen Erklärungen des Staatsſekretärs der Marine und des Kriegs⸗ miniſters. Die Thronrede läßt nicht erkennen, wie man ſich die Deckung denkt, auch nicht die geſtrigen Ausführun⸗ gen des Schatzſekretärs. Man kann an neue Steuern den⸗ ken, aber man kann ſich auch vorſtellen, daß die Mehr⸗ ausgaben gedeckt werden durch richtige Schätzung der Ein— gänge. Auf die Frage der Kindeserbanfallſteuer gehe ich nicht ein, der Schatzſekretär hat mir dazu keinen Anlaß gegeben. Nur einen Satz will ich ausſprechen: Wir würden die Wiedereinbringung der von uns 1909 abge⸗ lehnten Erbſchaftsſteuervorlage im jetzigen Zeitpunkte als eine Brüskierung derjenigen Parteien betrachten müſſen, die ſo große Opfer bei der Reichsfinauzreform gebracht haben.(Beifall i. Ctr. und rechts. Lachen und Be— wegung links.) Die ganze Situation muß uns doch Ver— anlaſſung geben, zu prüfen, ob denn tatſächlich zur Deckung eines eventuellen Mehrbedarfs die Erſchließung neuer Steuerquellen unumgänglich notwendig iſt. Es iſt ſchwer, jetzt ein richtiges Bild der Finanzlage zu gewinnen, weil wir über die Mehrforderungen noch im Unklaren ſind. Immerhin iſt die Aufſtellung des Etats für 1912 in einer Weiſe erfolgt, die es ſehr wohl ermöglicht, große Sum— men zur Verfügung des Ordinariums zu ſtellen, ohne daß wir mit den Prinzipien einer geſunden Finanzge— ſchuß in Widerſpruch kommen. 150 Millionen Ueber— ſchuß— eine ſolche Ueberſchußwirtſchaft entſpricht ſicher nicht den Grundſätzen einer geſunden Fi⸗ nanzwirtſchaft. Bei der Brauſteuer und ganz beſonders bei der Zuwachsſteuer werden wir ganz erhebliche Mehr— erträgniſſe einſtellen können. Neue Steuern dem Volke aber aufzuerlegen, um Schulden zu tilgen, wäre ein gewagtes Beginnen. Es würde den bedauerlichen Er— jolg haben, daß die Vertreter der äußerſten Linken hier noch zahlreicher werden.(Heiterkeit links.) Alſo neue Steu⸗ ern— welcher Art ſie auch ſein mögen— müſſen ver— mieden werden. Man muß ſich einſchr änten, man muß ſparen und mit den vorhandenen Mitteln auskommen. Für den Kaiſer Wilhelmkanal, für die Werft in Wilhelms⸗ haven und für die Anlagen in Helgoland ſtehen 82 Mil⸗ lionen im Ordinarium. Sie gehören aber ins Ex⸗ traordinarium! Dieſe 82 Millionen würden alſo frei werden für die neuen Wehrvorlageu. Im Extraordinarium müßten ſie freilich durch eine Anleihe gedeckt werden.(Rufe: Aha!) links.) Der Schatz— ſekretär will die zu erwartenden großen Ueberſchüſſe ver— ſchwinden laſſen und irgendwie im Etat unterbringen. Es wird gehen, es muß gehen; die neuen Forderungen zur Verteidigung des Landes müſſen ans den ordentlichen Ein⸗ abzuſchwächen. nahmen gebeat werden. Auch die Voltes hat eine Grenze. Der ganze Etat beweiſt, daß die Finanzreform einen guten Erfolg gehabt hat.(Lachen links.) Es iſt nur zu bedauern, daß nichts geſchehen iſt, um der unglaublichen Verhetzung wegen der Reform entgegenzutreten.(Sehr richtig! rechts und in der Mitte.) Die Einzelſtaaten ſtanden unter einem ſtarken Druck der ſteigenden Matrikularbeiträge. Dieſem Druck hat die Reform ein Ende gemacht. Wir brauchen zu unſerer Rechtfertigung die Unterſtützung der Regie— rung nicht. Unſere beſte Rechtfertigung iſt die günſtige Entwickelung des Etats.(Sehr richtig! rechts. Zuruf links; Wahlen! Wahlen!) Jeder künftige Etat wird ſie be⸗ ſtätigen und ſo dieſe große nationale Tat rechtfertigen. (Beifall rechts und in der Mitte.) Sie hat die größten Erwartungen erfüllt. Bei Beurteilung der auswärtigen Dinge ſollen wir uns unter den heutigen Verhältniſſen eine große Reſerve auferlegen, nur wäre eine Beſſerung der überaus ſchwankenden Lage wünſchenswert. Die Bei⸗ behaltung des Schutzes der nationalen Arbeit iſt geboten, ſie liegt auch im Intereſſe der Indurſtie und ihrer Arbeiter. Ein geſundes Schu tzzollſyſtem hat unſere Ausfuhr erſt ermöglicht. In der Sozialpoli⸗ tik ſteht das Reich noch immer an der Spitze der Staaten. (Reichskanzler Dr. v. Bethmann Hollweg erſcheint im Saale.) Wenn man, wie die Sozialdemokratie ſtets neue Aufgaben ſtellt, ſo muß man auch die Mittel dafür bewilligen.(Sehr richtig! rechts. Lachen links.) Ja, was wollen Sie(nach links) nicht alles mit der Erbſchaftsſteuer?(Große Heiter⸗ keit rechts.) Die Durchführung und Kontrolle des Etats muß geſetzlich ſichergeſtellt werden. Der Redner erörtert das unter Eingehen auf zoll- und ſteuertechniſchen Einezl⸗ heiten, zum Teil unter Polemik gegen den Schatzſekre— tär. Das Schatzamt ſcheint ſich zu viel auf Generalabſolution vom Reichstage zu verlaſſen; aber das ſchwächt ſeine eigene Widerſtands⸗ kraft gegenüber den Reſſorts. Die vornehmſte Aufgabe des neuen Reichstages muß die Fürſorge für den kauf⸗ männiſchen und gewerblichen Mittelſtand ſein. Meine Freunde haben in dieſer Beziehung ein umfang⸗ reiches Programm aufgeſtellt, das wir Ihnen angelegent⸗ lichſt empfehlen. In der Etatsdebatte wird der Wahl⸗ kampf ja wohl noch nachzittern. Meine Freunde halten es nicht für zweckmäßig, ihn womöglich noch in verſchärfter Auflage hier noch einmal durchzukämpfen. Die Zeiten ſind zu ernſt und zu ſchwer(Beifall), die Zeit der Volks⸗ vertretung damit zu vergeuden. Das kann dem An⸗ ſehen des Parlaments nicht förderlich ſein, und wir dürfen auch die Rückwirkung auf das Aus⸗ land nicht überſehen. Die ſchweren Kämpfe. die die deut⸗ ſchen Lande während der letzten Monate erſchürtern, haben im Auslande Schadenfreude erregt. Verpflanzen wir nun dieſen Parteihader hier in die Volksvertretung, dann würde das Ausland geneigt ſein, die Kluft zwiſchen den Par⸗ teien und Erwerbsſtänden für unüberbrückbar zu halten und daraus Folgerungen zu ziehen, die dem Frieden Euro⸗ pas gefährlich ſein könnten. Die arpPteigegenſätze zu diezem Hauſe ſollten nicht weiter verſchärft werden.(Leby. Zu⸗ ſtimmung. Zurufe von den Soz.: Handeln Sie und die Rechte danach.) Wir ſollten alles verſuchen, ſie möglichſt (Gelächter der Soz., Rufe:Präſidentenwahl.) Frant bin ich einverſtanden, daß das deutſche reiſtungsfahigteit ves Mit Dr. Unter eherner Tauſt. Roman von Emmy von Borgſtede. 421(Nachdruck verboten.) Er gedachte jener Stunde, da er ein Sterbender ſchien und ihre Arme ibn furchtlos umfingen, ihre Lippen die ſeinen ſuchten. Ja, das war Heldenmut der Liebe, einer Liebe, die nichts be— gehrt, ſondern bedingungslos gibt— ohne Ende! Nun trennte ſie nicht mehr das bittere Sterben, ſondern das bittere Leben. Ohne beieinander ſein, Tag für Tag, Woche um Woche! Das war nicht auszudenkeg, das war Pein ohne die Hoffnung auf Er⸗ löſung und darum maßlos! Ob Hela gleich ihm litt und kämpfte? Nur das nicht, nur das nicht! Sein Kampf war Qual! Sein ſüßes, ſtolzes Lieb aber ſollte im Sonnenſchein wandeln, nur Licht ſollte auf ihren Wegen ſein und die Dunkelheit, die Sorge und Schmerz mit ſich bringen, ihr fernbleiben. Schon einmal hatte er die Blume ihrer Jugend welk werden ſehen unter dem Schmerz um ihn, nun trat er dieſes reiche Leben zum zweiten Male unter ſeine Füße. Er hätte ſie ſchützen und halten mögen gleich einer Herrſcherin und war fort und fort verdammt, ihr Leiden zu bereiten. Warum ging er nicht zu ihr! Warum zauderte er, ſich ſein Glück zu nehmen? Warum? Rieſengroß kroch die Schlange der Verführung an ihm empor. Ihr Ziſchen, ſüß und verheißungsvoll erreichte ſein Ohr. Berauſchendem Wein gleich jagte es ſeine Pulſe zu ſchnellerem Schlage auf. Es war kein Traum mehr, es war Wahrheit, daß die Geliebte ihm zulächelte und wieder ſeine Lippen ſuchte in beißem Kuß, daß ihr Köpſchen ſich an ſeine Bruſt legte und ihre Hände die ſeinen umſchloſſen hielten. Aber ſchon hatte ſeine Ferſe der Umgarnerin den Kopf zertre⸗ ten, als er Berkenſtein beichtete. Schon hatte er eine Schranke aufgerichtet zwiſchen ſich und ſeinem Begehren, eine Schranſe die ſtark und ehern war: Freundestreue und Bruderliebe. Er konnte nicht mehr zurück, er mußte bleiben. — a—— Soll uns hieryergeſchiat har zu poftttber Arbeit. Die politiſche Lage iſt nach außen und innen ſehr ernſt und mehr als je zuvor haben die bürgerlichen Parteien An⸗ laß, ſich an die Mahnung zu erinnern, die draußen vor dieſem Saal in goldenen Buchſtaben geſchrieben ſteht: „Zuerſt das Vaterland und dann die Partei!“ (Beifall, Gelächter d. Soz.) In dieſem Sinne ſtellt die Centrumsaprtei ſich auch jetzt in den Dienſt des Vater-⸗ landes, für ruhige ſachliche Mitarbett bei allen Aufgaben des Reiches.(Beifall und Händeklatſchen i. Ctr.) Die diplomatiſche Friedensaktion. b Der deutſche Reichskanzler hat am Donnerstag die„hoffnungsvolle Sprache“, die der engliſche Pre⸗ mierminiſter am Tage zuvor im Unterhauſe redete, mit einer kurzen Erklärung über das, was vorgegangen iſt, unterſtrichen. Man kann es alſo jetzt als Tat⸗ ſache anſehen, was lange in inſpirierten und aus den Fingern geſogenen Zeitungsauslaſſungen beſtritten wor⸗ den iſt, daß der engliſche Kriegsminiſter Lord Haldane nach Berlin gekommen iſt, um„eine Grundlage für vertrauensvolle Beziehungen her⸗ zuſtellen“. Der Kriegsminiſter kam, wie der Reichs⸗ kanzler feſtſtellte,„im Auftrage des engliſchen Kabinetts“. Ob dieſem Auftrage eine vorherige Ein⸗ ladung des deutſchen Kaiſers zugrunde lag, 18 engliſchen Blättern behauptet wurde, weiß man nicht.. Bisher fehlte in der deutſch-engliſchen Friedens⸗ rechnung immer einer der Hauptfaktoren, die eng⸗ liſche Regierung! Alle privaten und halbamt⸗ lichen Verſuche zur Anbahnung beſſerer Beziehungen — ſie gingen meiſt und unſerer Auffaſſung nach viel zu oft von Deutſchland aus— ſtießen auf eine Paſſi⸗ vität der engliſchen Regierung. Darauf konnte ſich dann der engliſche Preßklüngel, der bei jeder Gelegen⸗ heit gegen Deutſchland hetzt, berufen. Jetzt aber er⸗ greift mit einem Male die engliſche Regierung die Initiative und bekundet einen geradezu erſtaunlichen Eifer im Wedeln mit der Friedenspalme. Heute haben die wenigen deutſchfreundlichen Stimmen in England die volle Autorität der engliſchen Regie⸗ rung hinter ſich. Das will immer etwas heißen! Allerdings ſind es nur Fühler, die bis jetzt ausgeſtreckt ſind. Im Hintergrunde droht noch immer die bange Frage, was wird werden, wenn man auf Grund der erſten Fühlungnahme zu der Anſicht kommt, daß eine Annäherung nicht durchführbar iſt? Dieſe Annahme iſt zwar ziemlich ausgeſchloſſen, aber eine entfernte Möglichkeit beſteht doch. Nicht mit Unrecht ſchreibt der Pariſer„Temps“ zu der Rede des engliſchen Premierminiſters Asquith: Nach dieſer Rede iſt der Peſſimismus nicht mehr am Platze. Gewiß, das Uebereinkommen, welches die beiden Regierungen vorzubereiten ſcheinen, kann nicht mit Berkenſtein verließ ihn und das Leben ging weiter Tag um Tag. Herbach war anſcheinend unverändert, nur daß ſeine Verantwortlichkeit wuchs. Der Oberarzt war wieder von einem ſchweren Fieberanfall ergriffen worden, der ihn Wochen hin⸗ durch arbeitsunfähig machte, kaum daß er ſich ab und zu wankend durch die Zimmer ſchleppte. Das Hoſpital war gerade überfüllt, da wurde eine neue Kranke gemeldet. Ein Hamburger Dampfer, der die Ver—⸗ bindung mit den Kolonien unterhielt, hatte eine Schwerkranke an Bord. Angeſichts Afrikas war ſie bereits von der Malaria befallen worden. Sie gehörte zum Haushalt des Gouverneurs, aber ein Transport bis dahin war in ihrem jetzigen Zuſtande unmöglich. 5. Herbach rͤumte ſein eigenes Zimmer, alles war zum Emp⸗ fange der Kranken vorbereitet. Die Träger mit der Hänge⸗ matte, in welcher ſie getragen worden war, erſchienen unten im Hausflur, Herbach mit einer Wärterin trat herzu. Vergebens wartete man auf ſeine Befehle, vergebens er— ſtattete ihm einer der Träger Bericht. Wie ein Steinbild, mar⸗ morbleich ſtand er da. Nur ſeine Augen verrieten, daß Leben in ihm war. Unnatürlich weit geöffnet, raubtiergleich funkelnd, ſtarrten ſie auf das blaſſe Weib, welches anſcheinend bewußt⸗ los vor ihm lag.. Nein, das war zuviel. Das konnte kein Menſch, kein Gott von ihm verlangen! Oder war es ein Spuk, der ihn narrte? Ja, ſo mußte es ſein. Dieſe Frau, vor der er geflohen war in ein fernes Land, dieſe Frau, welche Meere von ihm getrennt hatten, konnte nicht plötzlich vor ihm liegen— krank, hilfsbedürftig. Und doch, er hatte ſie ſofort erkannt, es war Martha. Sie, die ſein junges Leben vergiftet und jede Blüte vom Baum ſeines Daſeins gepflückt hatte, hier lag ſie vor ihm, bleich, elend— vielleicht dem Tode verfallen, der einzigen Macht, welche ihren Trotz zu brechen, ſie zu einem Verzicht zu zwingen vermochte. Hier lag ſie dor ihm. hilflos, ſeiner Gnade überantwortet, zum erſten Mal nicht obecherrlich über ihm ſtehend. Ganz ſeiner Macht, ſeinem Willen anheimgegeben. Doktor Herbach ſtand und ſtarrte auf die Frau, ſtarrte regungslos bis alles in einem wogenden, wallenden, blitzenden Nebel verſchwommen und nur noch die jagenden Gedanken in ſeinem Hirn blieben und ihm Kunde davon gaben, daß er bei Beſinnung ſei. War er wirklich ein Feigling und darum wert, vom Schick⸗ ſal verworfen und zermalmt zu werden, daß er auch jetzt nicht den Mut hatte, ſie unter einem Vorwand hinauszuweiſen. War es nicht Grund genug, daß alle Betten beſetzt waren, daß ſie ſeine Feindin war. Er hatte ſich von ihr gelöſt— auf immer, ſie ging ihn nichts mehr an— nie mehr. Konnte die Pflicht eines Menſchen, eines Mannes, der, wenn es ſein muß, ſtark und ohne Erbarmen ſein ſoll, ſoweit gehen, daß er ſie aufnahm und geſund machte, ſie, die ihm den Weg verſperrte zu ſeinem Glück. Konnte man von ihm, dem Kinde einer modernen Zeit, verlangen, daß er den alten Apoſteln und Heiligen vergleichbar, Böſes mit Gutem vergaltl Nein, das war zuviel, das konnte, konnte er nicht. Er war auch nur ein Menſch wie alle andern, ein Menſch aus Fleiſch und Blut. Gottähnlichkeit durfte man von ihm nicht verlangen. Da rührte die Wärterin ihn angſtvoll an. Arzt und Kranke beunruhigten ſich beide. Es mußte irgend was geſchehen. Waldemar Herbach fuhr zuſammen. Er beſann ſich. Er ſtand nicht hier als Menſch dem Menſchen gegenüber, er war hier Arzt. Für ihn als ſolchen aber gab es nicht Freund oder Feind, da gab es nur Elende und Kranke, nur Sieche, die ſeiner Hilfe bedurften. Er fuhr aus ſeiner zuſammengebrochenen Haltung empor, ſeine Geſtalt reckte ſich hoch. Plötzlich war er entſchloſſen. Sie, ſeine Wiſſenſchaft, um die er unendliche Opfer gebracht batte, wollte er nimmer verlaſſen. Er wollte ſeine Pflicht tun bis zuletzt. ein Soldat. der ſeinen Schwur und ſeiner Fahne treu iſt bis zum Tode, dann aber— Weiter ging das Gebot ſeiner Ehre nicht.(Schluß folgt) einem Federſtrich die zwiſchen England und Deutſchland beſtehende Nebenbuhlerſchaft zur See beſeitigen, welche noch lange den Hauptfonds der gegenwärtigen Fragen bilden wird. Aber es würde dem Zuſtande der Spannung ein Ende machen, der ſo häufig nach den europäiſchen Kriſen zurückbleibt. Man muß ſich auch beeilen, die Nerven Europas zu beruhigen. Die einzige Gefahr, die noch beſteht, iſt die, welche aus einem Mißerfolge der von Haldane angeknüpften Verhandlungen oder auch aus ihrem allzu langſamen Verlauf erwachſen könnte. Es wäre ſchlimm, wenn ſich England und Deutſchland, nachdem man urbi et orbi angekündigt hat, daß ſie ſich die Hand reichen wollen, nach reiflicher Ueberlegung den Rücken kehren würden. Es iſt wohl kaum daran zu denken, daß die erſten Annäherungsverſuche mit einer ſchroffen Abkehr enden werden. Aber allzu viel dürfen wir uns auch von einer freundſchaftlichen Verſtändigung nicht verſprechen. Die„Voſſiſche Zeitung“ kennzeichnet die Erfolge einer ſolchen Annäherung ganz richtig, indem ſie ſchreibt: „Daß niemand daran denkt, von England den Ver— zicht auf ſeine Bündniſſe oder Ententen mit anderem Mächten zu verlangen oder zu erwarten— braucht es erſt verſichert zu werden? Deutſchland iſt mit Oeſterreich-Un⸗ garn und Italien verbündet und wird es bleiben, auch wenn der Gegenſatz zum Inſelreich ſchwindet. Und das Inſelreich wird nicht von Frankreich abrüchen, wenn die Mißverſtändniſſe und Mißhelligkeiten aufhören, die hüben wie drüben die Maſſen erregt haben. Aber ein Gewinn für alle Welt wäre es ſchon, wenn ſie dew Alb der Unruhe los würde, die durch die Ausſicht auf die Möglichkeit eines deut ſch-britiſchen Krieges hervorgerufen wurde.“ * 1* Das„deutſch⸗eugliſch⸗franzöſiſche Kolonialabkommen“. Ein Berliner Mittagsblatt will wiſſen, daß in die deutſch-engliſchen Verhandlungen auch Frankreich mit hineingezogen wäre und daß es ſich um ein großes Kolonialabkommen handele. Das Blatt läßt ſich aus Paris telegraphieren: Die gegenwärtig ſchwebenden deutſch-engliſchen. Verhandlungem ſind nicht erſt durch die Reiſe Hal— danes in Fluß gekommen. Der Ausgangspunkt liegt viel— mehr viel weiter zurück, und ſo erklärt ſich nach— träglich manches in der Kolonialpolitik der beteiligten Staaten, was die Jahre über unbegreiflich erſchien. Denn was jetzt übrigens nicht nur zwiſchen Deutſchland und England, ſondern zwiſchen Deutſchland, Eng⸗ land und Frankreich zuſtande kommen ſoll, iſt kein Abkommen über irgendwelche Rüſtungen, ſondern ein Ko⸗ lonialabkommen, und zwar ein ſolches allergrößten Stils und von weltgeſchichtlicher Bedeutung. Die Aufnahme des Geplanten, wenn es demnächſt bekannt wird, wird in jedem der beteiligten Länder zunächſt eine recht gemiſcht⸗ ſein, weil für jedes von ihnen die Preisgabe eines lange bearbeiteten und der Nation liebgewordenen Kolonialbeſitzes in Frage ſteht. Demgegenüber wird auf dem Wege einer Zuſammenlegung, wie ſie die Geſchichte kaum geſehen hat, eine großartige Abrundung der beteiligten Kolonialreiche und der Intereſſenkreiſe zuſtande kommen. England er— langt weſentliche Vorteile, z. B. die Möglichkeit der Durch- führung ſeiner K ap⸗Kairo⸗Bahn. Zweifellos be— ziehen ſich die Verhandlungen auch auf den franzöſi⸗ ſchen und belgiſchen Kongo. Millionenſtreik. Der Generalſtreik der engliſchen Bergarbeiter. Der Generalſtreik der engliſchen Bergarbeiter iſt faſt unvermeidlich. Wenn es nicht noch in der elften Stunde zu einem Kompromiß kommt, ſo werden die engliſchen Kohlenarbeiter in 14 Tagen alle die Arbeit niederlegen. Auch die letzten Mitglieder des Bergarbeiterbundes haben jetzt ihre Kündigung eingereicht. Nach der letzten Sta⸗ tiſtik werden in ganz Großbritannien 1 0 50 000 Berg⸗ leute gezählt, davon 800 000 unter Tag arbeitende. Wenn dieſe ungeheuren Arbeitskräfte plötzlich ſtillſtehen, ſo kann man ſich vorſtellen, daß ein ungeheurer Rückſchlag auf das wirtſchaftliche Leben in der Nation erfolgen muß, ganz abgeſehen davon, daß infolge einer ſolchen Arbeits einſtellung noch eine weitere Million Arbeiter zu feiern gezwungen ſein wird. Viele Arbeiter ſträubten ſich, im Gefolge der waliſiſchen Kohlenarbeiter an dieſer gigantiſchen Arbeitseinſtellung teilzunehmen, doch bleiben ſie eine derartig kleine Minderheit, daß ihr vor⸗ käufiger Entſchluß kaum einen Einfluß auf die geſamte Arbeitseinſtellung haben dürfte. Die Kohlenpreiſe ziehen denn auch ſchon wieder gehörig an, worin man ein böſes Zeichen erblickt. Man rechnet hier in gewiſſen Kreiſem ſogar mit einem Solidaritätsſtreik auf dem Kon⸗ tinent. Greenall, der Präſident des Arbeitgeberver— bandes von Lancaſhire und Cheſhire behauptet, die Berg⸗ leute von Frankreich, Deutſchland und Bel⸗ gien würden ihnen Hilſe leiſten, um einen Mindeſtlohn durchzuſetzen. Wenn ſie nicht ſoweit gingen, ſo würden ſie jedenfalls dafür ſorgen, daß keine Kohlen nach England eingeführt werden. Intereſſant iſt auch der Standpunkt der parlamentariſchen Arbeiterführer. Bei der Adreß⸗ debatte, die Donnerstag im Unterhauſe fortgeführt wurde, ſprach Ramſay Macdonald in einem Zuſatzantrag ſein Bedauern darüber aus, daß angeſichts der infolge un⸗ genügender Löhnung unter den Arbeitern herrſchendem Erregung in der Thronrede kein Wort darüber ſteht, daß man auf dem Wege der Geſetzgebung für einen aus- reichenden Mindeſtlohn wirken würde. Der Krieg in Tripolis. 40 000 Maun italieniſcher Verſtärkungen nach Tripolis! Nach dem Avanti ſind die Vorbereitungen für die Ex⸗ pedition eines weiteren italieniſchen Armee⸗ korps in Stärke von vierzigtauſend Mann nach Tripolis beendigt. Der Einſchiffung hat be⸗ reits begonnen. Die Republik China. Juanſchikai zum Präſidenten gewählt. Juanſchikai wurde Donnerstag in Nanking von der Nationalverſammlung, in der 17 Provinzen vertreten waren, einſtimmig zum Präſidenten der proviſoriſchen Regierung der Republik China gewählt. Wie von der alten Kaiſerſtadt am Jangtſe telegraphiert wird, hatte die Nationalverſammlung vorher in einer ſtürmiſchen Sitzung die ſogenannten Entſagungserlaſſe gut⸗ geheißen, obwohl dieſe nach der Anſicht einiger Delegierten aus dem Suden der Dynaſtte viel zu viel Rechte vorbehalten haben. Dr. Sunjatſen hat ſich bereit erklärt, das Amt des Präſidenten noch ſolange weiter⸗ zuführen, bis der neue Präſident in Nanking anlangt. Trotz gegenteiliger Nachrichten von Peking ſoll Juan⸗ ſchikai in der Tat bereits vertrauliche Mitteilungen an Sunjatſen gemacht haben, daß er nach Nankin kom⸗ men werde, was indeſſen ſeine Rückkehr nach Peking nicht ausſchließen würde. Seine Reiſe nach der ſüd⸗ lichen Hauptſtadt drüfte ſich zu einem wahren Triumph⸗ zuge geſtalten, wenn man den Verſprechen der ſüd⸗ lichen Republikaner glauben will. Die Erfolge des Diktators haben offenbar einen ſehr tiefen Eindruck im ganzen chineſiſchen Reiche gemacht und ihm das Ver⸗ trauen der Völker geſichert. Die Nationalverſammlung ſordert von Juanſchikai, daß er den Amtseid in Nanking ablege. Daß ſie auch darauf beſtehen wird, Nanking zum Sitze der Zentralregierung zu machen, gilt heute mehr als zweifelhaft, ſchon weil das eine Verlegung der Ge⸗ ſandtſchaften nötig machen würde; denn man wird in China alles vermeiden wollen, was den Mächten unan⸗ genehm ſein könnte. Politiſche Rundſchau. 2 Ein Vertrauensvotum für Baſſermann. Abg. Baſſermann wurde zum Vorſitzenden der na⸗ tionalliberalen Reichstagsfraktion gewählt und ihm gleichzeitig ein Vertrauensvotum ausgeſprochen, in dem es heißt, die Fraktion habe„auf eine aus ihrer Mitte gegebene Anregung mit allſeitiger freudiger Zuſtim⸗ mung beſchloſſen, dieſe Gelegenheit nicht vorübergehen zu laſſen, ohne ihrem in langen Jahren angeſtrengter und aufregender parlamentariſcher Tätigkeit bewährten Führer den herzlichſten Dank und gerade im Hin⸗ blick auf die Ereigniſſe der jüngſten Zeit die Verſiche⸗ rung ihres einmütigen u nerſchütternden Ver⸗ trauens und ihres Einverſtändniſſes aus⸗ zuſprechen.“ 1! Was geht im Hauſabund vor? Der Geſchäfts⸗ führer des Hanſabundes, Oberbürgermeiſter a. Knobloch, hat am 13. dieſes Monats einen Urlaub angstreten, von dem er laut„Rheiniſch⸗Weſtf. Ztg.“ nicht mehr in ſein Amt zurückkehren wird. Er iſt tatſächlich an dieſem Tage endgültig aus ſeiner Stellung ausgeſchieden. Mit ihm ſcheidet eine Perſönlich⸗ keit aus dem Hanſabunde, deren Tätigkeit ſich ins⸗ beſondere um den Mittelſtand bemühte. Als Nach⸗ folger Knoblochs wird vielfach Dr. Streſemann, Syndikus des Verbandes ſächſiſcher Induſtrieller, ge- nannt. Nach einer Meldung ſoll Knobloch wegen Diffe⸗ renzen mit Geheimrat Rießer ausſcheiden, nach anderweitigen Meldungen iſt aber auch die finan⸗ zielle Grundlage des Hanſabundes nicht mehr derartig, daß er den erſten Geſchäftsführer mit 30 000 Mark beſolden kann. 0 Bevorſtehendes Verbot der ſozialdemokratiſchen Jugondausſchüſſe. Nach der„Braunſchw. Landesztg.“ bereitet das preußiſche Miniſterium des Innern die allgemeine Schließung der neugebildeten ſozialdemo⸗ kratiſchen Jugendäusſchüſſe in Preußen vor. Die Maß⸗ regel wird damit begründet, daß die erwähnten Jugende ausſchüſſe gegen die Beſtimmungen des Ge—⸗ ſetzes über die politiſchen Vereinigungen verſtoßen. Man erinnert ſich dabei, daß kürzlich durch Gerichtsurteil feſtgeſtellt wurde, daß die Jugendaus⸗ ſchüſſe politiſche Vereine und als ſolche anmelde⸗ „flichtig ſin d... 1 7 a Wer Miniſter und die kommunale Finanzpolitik. Der Miniſter des Innern und der Finanzminiſter in Preußen haben durch den Oberpräſidenten den Städten mit mehr als 10000 Einwohnern einen Erlaß über⸗ mittelt, der eine ſchärfere Ueberwachung des ſtädtiſchen Anleiheweſens bezweckt, als ſie bis⸗ her erfolgte. Es heißt darin einleitend:„Die fort⸗ während ſteigende Zunahme deskommunalen Schuldenſtandes und das damit verbundene An⸗— ſchwellen der kommunalen Ausgaben zu Zwecken des Schuldendienſtes hat ſich zu einer ſo bedrolichen Erſcheinung ausgewachſen, daß die ſtaatlichen Auf⸗ ſichtsbehörden vor die Aufgabe geſtellt ſind, mehr als bisher ſich die Ver meidungeiner Vermehrung und die Verminderung der beſtehenden kom⸗ munalen Schuldenlaſt angelegen ſein zu laſſen.“ Insbeſondere wird in dem Exlaß verlangt, daß die Regierung von kommunalen Projekten in einem früheren Stadium, in dem Geldaufwendungen da⸗ für noch nicht gemacht ſind, Kenntnis zur Prüfung er⸗ hält. Die Miniſter betonen, daß ſie nicht in das Selbſt⸗ verwaltungsrecht der Kommunen eingreifen, ſondern nur ihr Mufſichtsrecht praktiſch ausüben wollen. 11 Weitere nationalliberale Kundgebungen. Wie uns gemeldet wird, haben auch der bayeriſche und der braunſchweigiſche Landesverband der na⸗ tibnalliberalen Partei gegen die nationalliberale Ab⸗ 1 zugunſten der Sozialdemokratie Einſpruch er⸗ oben. 29 Kein Petroleummonopol. Die in der Preſſe neuerdings wiederum mehrfach verbreitete Nachricht, daß dem Reichstage demnächſt der Entwurf eines Petroleummonopols zugehen ſolle, beruht auf durch⸗ aus unzutreffenden Kombinationen. Deutſcher Reichstag. IJ Berlin, 14. Februar. Wieder ſtand heute vor dem Reichstagsgebäude das nun ſchon übliche Spalier der Schauluſtigen, die wenig zu ſchauen haben. In den Couloirs war die Stimmung weniger erregt als an den vorigen Tagen. Auch die Tribünen und Logen waren heute gleich gut beſucht. Wenn es auch an Unken nicht fehlte, die auf die Möglich⸗ keit neuer Zwiſchenfälle hinwieſen, ſo hatte ſich doch all⸗ Peäftd. die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß die räſidentenkriſis heute mit der Wahl des von der Fortſchrittlichen Volkspartei auf den Schild erhobenen Abg. Kaempf ihren vorläufigen Abſchluß finden werde. Allein, es gab doch eine kleine, obgleich nicht aufregende Ueberraſchung. Die Kriſis ſollte noch gründlicher ge⸗ löſt werden, als zunächſt anzunehmen war: der 1. Vize⸗ Beifall Scheidemann ſchlug nämlich nach der mit Beifall rechts und n em Gelächter links aufge⸗ nommenen Rücktr ttserklärung des Abg. Dr. Paaſche vor, auch die Wahl des zweiten Vizepräſi⸗ denten heute vorzunehmen, was, wenn niemand wider⸗ ſchlag, der einſchlägige karagrapd der wpricht, zulaſſig iſt, oowoyl es nicht auf der Tagesord⸗ nung ſtand. Da ein Widerſpruch nicht erfolgte, wurde demgemäß verfahren. Niemand gem Vor⸗ eſchäftsordnung wurde verleſen, und nun hob von neuem der eintönige Namensaufruf an, zur Abwechſelung beginnend mit dem Buchſtaben H. Auf der Journaliſtentribüne hatte ſich ein Photograph aufgebaut, um das weltgeſchichtliche Mo⸗ ment im Bilde festzuhalten. Da Rechte und Centrum weiße Zettel abgaben, ſpielte ſich die Entſcheidung nur zwiſchen Sozialdemokratie und bürgerlicher Linken ab. Lange dauerte das Zählen der Aigen Inzwiſchen waren auch die Miniſter wieder erſ ienen: Herr Wermuth, Herr Kraetke und die andern. Endlich war es ſo weit, und Herr Kaempf ſprang ſiegreich aus der Urne. Von 374 abgegebenen Zetteln waren 173 weiße. Von den übrigen 201 Stimmen erhielt Herr Kaempf 193 Stim⸗ men. Außer ihm wurden„einſtimmig“ noch gewählt die Genoſſen Zubeil und Simon, der konſervative Herr Kreth, der Elſäſſer Dr. Will und Graf Oppersdorff. Herr Kaempf faßte ſich ſehr diplomatiſch. Unter Beifall erklärte er:„Ich fühle mich verpflichtet, die Wahl an⸗ zunehmen.“ Mit einem Händedruck empfing ihn Herr Scheidemann und ſetzte ihn auf den Thron. Und aber⸗ mals rollte der Namensaufruf. Dann folgte die Wahr des zweiten Vizepräſidenten. Gewählt wurde der fort⸗ ſchrittliche Abg. Dove mit 194 Stimmen; 165 Zettel waren unbeſchrieben. Dove nahm die Wahl an. Damit war dann das Präſidium gewählt und der Reichstag konſtituiert. Nun konnte man endlich in die ſachliche Verhandlung eintreten. Nach der Erledigung einiger Interpellationen folgte die erſte Leſung des Etats, zu dem Staatsſekretär Wermuth einen Rückblick auf die Entwickelung der deutſchen Finanzen gab. Um 5% Uhr vertagte ſich das Haus. Weiterberatung Donners⸗ taa 1 Uhr. IJ Berlin, 15. Februar. Im Reichstage begann man am Donnerstag mit der Generaldebatte zum Etat. Der erſte Redner war der Sozialdemokrat Dr. Frank, der in dreiviertel⸗ ſtündiger Rede die Initiativanträge ſeiner Partei empfahl. Abg. Speck(Ctr.) erklärte, daß die Wieder⸗ einbringung der Erbſchaftsſteuervorlage eine Brüskie⸗ rung der Parteien ſei, die die Reichsfinanzreform geſchaffen. Die Koſten der Wehrvorlagen müßten ſich aus den vorhandenen Einnahmen decken laſſen. Der Staatsſekretär v. Wermuth verwahrte ſich dagegen, daß er falſche Etatſchätzungen vorgenommen habe. Ein Ueberſchuß ſei doch kein Verbrechen! Der konſer⸗ vative Redner, Graf Weſtarp, ſprach ſich gegen die Mitarbeit der Sozialdemokratie aus. Für Deutſch⸗ land gezieme ſich nur eine ſtarke Monarchie auf chriſt⸗ licher Grundlage. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg erklärte, der engliſche Kriegsminiſter Lord Haldane habe bei ſeinem Beſuche in Berlin alle Punkte, die die Intereſſen der beiden Länder berühren, durchgeſprochen, um eine Grundlage für vertrauens⸗ volle Beziehungen herzuſtellen.— Abg. Jun ck(natlib.) verlangte, daß ein anderer Kurs geſteuert werde. Der Reichstag habe entſcheidende liberale Majorität und es müſſe ſich zeigen, ob dieſer Reichstag arbeitsfähig zu erhalten ſei. Weiterberatung: Freitag 1 Uhr. Aus Stadt und Land. ö* Unglücksfall in Oldenburg. In Auguſt⸗Fehn ge⸗ rieten die Eheleute Buchholtz, die ſich infolge 175 1 verirrt hatten, in den Kanal und er⸗ ranken. * Eine Liebestragödie, die zwei junge Menſchen⸗ leben forderte, ſpielte ſich in früher Morgenſtunde in einem Reſtaurant in Reinickendorf bei Berlin ab. Dort ſchoß nach einem Wortwechſel der 24jährige Max Ritſch ſeine frühere Braut, ein 19jähriges Mädchen, nieder. Die Schwerverletzte wurde nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſie kurz nach ihrer Einlieferung verſchied. Ihr ehemaliger Bräutigam hatte ſoſort nach der Tat den Revolver auf ſich gerichtet und ſich mehrere Schüſſe beigebracht, ſo daß bei ihm der Tod auf der Stelle eintrat. . Sektbegeiſterung für die deutſche Luftflotte. Die Brüder Otto und Karl Henckel, Inhaber der be⸗ kannten Sektkellerei, haben dem Kaiſer 100 000 Mark zur Verfügung geſtellt zur Beſchaffung von Flug⸗ zeugen für das deutſche Heer. n Verhaftungen in der Wilhelmshavener Spio⸗ nageaffäre. Wie ein Bericht der Polizei in Jena meldet, ſind die beiden Mechaniker der Firma Carl Zeiß, Auguſt und Fritz Clauß verhaftet und dem Amts⸗ gericht zugeführt worden. Die Feſtnahme erfolgte weil der dieſer Tage von England ausgelieferte Wil⸗ helmshavener Schutzmann Clauß gegen die beiden Je⸗ naer Beamten Ausſagen gemacht haben 1050 Die bei⸗ den Verhafteten ſind Brüder des Wilhelmshavener Schutzmanns Clauß. Als dieſer aus der Wilhelms⸗ havener Haft zu entfliehen vermochte und nach England entwich, wurde der Verdacht rege, daß einer der beiden Brüder dem Verhafteten bei der Flucht behilflich ge⸗ weſen ſein mußte. Unterſuchungen der Kriminalpoli⸗ zei ergaben jedoch kein poſitives Ergebnis. Auch be⸗ ſtritten die Verhafteten energiſch, ihrem Bruder irgend⸗ welche Geſchäftsgeheimniſſe oder Materialien verraten zu haben. Wie verlautet, iſt die Verhaftung der Brüder Clauß jetzt auf direkte Anordnung des Unter⸗ ſuchungsrichters beim Reichsgericht in Leipzig erfolgt. Beendigung des belgiſchen Bergarbeiterſtreiks, Die ſtreikenden Bergarbeiter im Borinage werden nun⸗ mehr die Arbeit wieder aufnehmen, nachdem die Gru⸗ benbeſitzer ſich mit dem angenommenen Zuſatzgeſetz zum Penſionsgeſetz einverſtanden erklärt haben. e Schiffszuſammenſtoß. Nach einer Cherbourger Depeſche des franzöſiſchen Marineminiſteriums ſtießen nachts während einer Schießübung das Torpedoboot „315“ und der Torpedobvotszerſtörer„Durau⸗ dal“ zuſammen und erlitten dabei ſchwere Beſchäpdi⸗ gucke Beide Schiffe konnten in den Hafen zu⸗ ru 9. * Verunglückt iſt niemand. . Schneeſturm erfroren. In der Nähe der ruſſiſchen Stadt Iſchim in dem Gouvernement Omsk erfroren infolge der furchtbaren Kälte während eines Schneeſturmes viele Perſonen. Bisher konnten 63 Lei⸗ chen geborgen werden. „ Ermordung eines Deutſchen in Urga. Aus Mos⸗ kan wird Nene Die öſterreichiſchen Untertanen gehörige Bierbrauerei in Urga in der Mongolei iſt von Ehineſen überfallen und ausgeyfündert worden, wobei der dort beſchäftigte deutſche Reichsangehörige Drittenhofer ermordet wurde. 1 „ Millionenunterſchlagung bei einem ruſſiſchen Zollamt. Beim Petersburger Hafenzollamt wurden Un⸗ teuſchlagungen feſtgeſtellt, die eine Million Mark über⸗ gen. des Eine ſpaniſche Vombenfabrik in die Luft ge⸗ flogen. Eine Pulverfabrik in der Nähe von Valen⸗ eia iſt Mittwoch durch eine Exploſion in die Luft ge⸗ flogen. Von der Exiſtenz dieſer Fabrik, die vornehmlich zur Anfertigung von Bomben diente, hatte die Polizei feine Ahnung. Bei der Exploſion wurden zwei Per⸗ ſonen getötet, vier andere ſchwer verletzt. * Drei Kinder von Mutter und Großmutter er⸗ mordet. In Nemours(Dep. Seine⸗et⸗Marne) wurden Mittwoch die Witwe Boulmet und ihre achtzehnjährige Tochter verhaftet. Die Tochter hatte vor einigen Togen ein Kind zur Welt gebracht. Das Neugeborene nah⸗ men nun die beiden Frauen und legten es in die verlaſſene Kapelle eines Friedhofes, wo es zugrunde ging. Als die Behörde nun auf der Fundſtelle nach⸗ forſchte, fand ſie noch die Skelette von zwei anderen Kindern. Wie ſich herausſtellte, iſt auch 1 diesen Fälhſe die Tochter de. Noylmet die Mutter Ale Kender, die in den letzten drei Jahren das Licht der Welt erblickt hatten, waren von den Frauen Boul⸗ met auf die gleiche Weiſe beſeitigt worden. * Sechs Perſonen im Leuchtturm dem Hungertode preisgegeben. Aus Madrid wird gemeldet: Wie letzt bekannt wird, befinden ſich im Leuchtturm auf der Inſel Lobeira nicht nur zwei, ſondern ſechs Perſonen, die nunmehr ſeit 25 Tagen ohne Nahrung ſind. Es iſt bisher noch unmöglich geweſen, in die Nähe des Leuchtturmes zu gelangen, ſo daß jede Hoffnung ſchwindet, die von der Außenwelt Abgeſchnittenen noch lebend zu erreichen. * Grobe Erzeſſe polniſcher Arbeiter. In einer Fabrik in Lodz haben polniſche Arbeiter ſchwere Aus⸗ ſchreitungen begangen. Sie bemächtigten ſich des Direk⸗ tors und des älteſten Meiſters, ſteckten ſie in Säcke und zerrten ſie darin umher. Die Polizei befreite beide und verlangte, daß die Arbeiter ſich entſchuldigen ſollten. Bis dies geſchieht, bleibt die Fabrik geſchloſſen. a Gelandete Schiffbrüchige. Von der aus 27 Mann beſtehenden Beſatzung der vor einigen Tagen bei Fal⸗ mauth geſtrandeten Hamburger Viermaſtbark„Pindos“ ſind mit dem Dampfer„Präſident Lincoln“ 17 Mann in Hamburg eingetroffen. Die übrigen ſind einſtweilen in England zurückgeblieben. n Folgenſchweres Unwetter in Marokko. Durch den anhaltenden Regen ſind in Caſablanca große Schä⸗ den ee worden. In Suani Oſti ſind acht Ein⸗ geborenenhäuſer eingeſtürzt. Fünf Perſonen ſind ge— tötet worden, eine Anzahl wurde verletzt. ** Ein Mord aus religiöſen Beweggründen iſt in Konſtantinopel begangen worden. Als ein türkiſcher Arbeiter das Kreuz der Antoniuskirche herunternahm, die gegenwärtig zwecks Verbreiterung der Peraſtraße eingeriſſen wird, ohne daß die Kirchengemeinde für ihren koſtbaren Beſitz irgendwie entſchädigt worden wäre, traf ihn eine Kugel in den Kopf. Man konnte nicht feſtſtellen, woher der Schuß kam. Der Vorfall erregte großes Aufſehen. a Fünffacher Mord in Palermo. Eine furcht⸗ bare Familientragödie ereignete ſich Mittwoch in der Via Pellegrino. Aus Eiferſucht wurde die Frau des Bankiers Agoſtino Guarneri wahnſinnig und tötete ihren Mann ſowie ihre vier Kin⸗ der im Alter von vier bis zehn Jahren durch Beil⸗ hiebe. Darauf ſprang ſie durch das Fenſter und blieb, ohne äußere Verletzungen erhalten zu haben, ohnmächtig auf der Straße liegen. Die Unglückliche wurde in ein Hoſpital übergeführt.. reiſter Straßenraub im Newyorker Bankviertel. Ein Verbrechen, das an die jüngſten Taten der bis⸗ her noch nicht ergriffenen Pariſer Kaſſenräuber er⸗ innert, iſt Donnerstag am hellen Tage in der be⸗ lebteſten Gegend Newyorks begangen worden. Mehrere Straßenräuber überfielen um die Mittagsſtunde eine Autodroſchke mitten im Finanzdiſtrikt der Stadt, in der zwei Bankboten über hunderttauſend Mark in bar fortſchafften. Die Räuber betäubten die Boten mit Schlägen auf den Kopf und entkamen dann mit dem Geld in demſelben Automobil. Von den Tätern fehlt jede Spur. * Ein gelynchtes Negerpaar. In Marſhall bei Harriſon in Texas wurden ein Neger und eine Negerin Donnerstag von einer aufgebrachten Volks⸗ menge geteert, gefedert und dann erhängt, nachdem ſie gewaltſam aus ihrem Hauſe herausgeſchleppt, worden waren. Der Mann wurde beſchuldigt, vor vierzehn . auf einen Weißen Revolverſchüſſe abgegeben zu aben. Kleine Nachrichten. Der Schnellzug Paris Amſterdam iſt Donnerstag mittag 13 Uhr 44 Min. auf dem Bahnhof du Midi entgleiſt. Acht Perſonen wurden verletzt. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Das Internationale Schachturnier in Abbazio hat mit dem Siege des deutſchen Meiſters Spielmann ge⸗ endet. Er gewann den erſten Preis von tauſend Kronen. Bei dem Kloſter Neuſtift bei Brixen ging eine große Erdlawine nieder und verſchüttete die Kulturgründe und die Straße. 0 Wie aus Tomsk gemeldet wird, ſind durch einen Orkan im Gebirge Iſchim viele Menſchen ums Leben gekommen. Bisher wurden 63 Leichen aufgefunden. Gerichtsſaal. Wegen fahrläſſiger Tötung zu zwei Monaten Gefüngnis verurteilt. Im Oktober vorigen Jahres war der Oberleutnant Fiſcher in ſeiner Wohnung in Köln tot aufgefunden worden. Wie die Aerzte kurz darauf ſeſtſtellten, war der Tod durch Gasvergiftung einge⸗ treten. Bei der Beſichtigung der Wohnung bemerkte man unter dem Fußboden eine Gasrohrleitung, welche nicht luftdicht verſchloſſen war. Hier war das Gas ausgeſtrömt und in die Wohnung des Oberleutnants eingedrungen, was deſſen Tod herbeiführte“ Am Tage vor dem Unglück hatte ein Monteur die Gasleitung unterſucht und ſie für gut befunden. Er hatte ſich deshalb wegen e eit vor Gericht zu verant⸗ . 750 das ihn zu z Monaten Gefängnis verur⸗ teilte Aus Nah und Fern. Lampertheim, 17. Febr. Leichen ländung. Am 12. Februar wurde im Rhein bei Rheindürkheim eine unbekaunte männliche Leiche geländet und dort als unbekannt beigeſetzt. Die Identität iſt inzwiſchen feſtgeſlellt worden. Es handelt ſich um die ſeit 15. Dezember v. J. vermißte Leiche des Kutſchers Andreas Kühner von Lampertheim. » Lützelſachſen, 17. Febr. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde die Errichtung einer Bezirksſpar⸗ kaſſe ſowie der Voranſchlag der Gemeinderechnugen pro 1912 genehmigt. Da die Ausgaben ſich auf 34065 Mk., die Ein- nahmen auf 14258 Mk. belaufen, ſo ſind 19807 Mk. durch Anlage zu decken, was einem Anlagefutz vou 52 Pfg. entſpricht. * Hohenſachſen, 17. Febr. In der letzten Büger⸗ ausſchußſitzung wurde der Voranſchlag pro 1912 ſowie die Errichtung einer Bezirksſparkaſſe genehmigt. Die Einnahmen des Vor inſchlages betragen 8008 Mk., die Ausgaben 21217 Mk., ſo daß der zu deckende Betrag 13 209 Mk., der An⸗ lagefuß demnach 50 Pfg. beträgt. Die Bekämpfung des Heu- und Sommerwurmes durch die Semeinde warde abge⸗ lehnt. Ferner wurde der Beſchluß, wonach jeder hieſige Orts⸗ einwohner, welchem rachſuͤchtiger Weiſe an Gebäuden, Bäumen, Feld- und Gartengewächſen ein Schaden verübt wird, eine entſprechende Entſchädigung aus der hieſigen Gemeindekaſſe erhält, deſſen Aufhebung beantragt war, aufrechterhalten. — Mörlenbach, 17. Febr. Oden waldklub. Mit Ablauf des Kalenderjahres 1911 hat auch für die meiſten Ortsgruppen des Odenwaldklubs das Wanderfahr 1911 ſeinen Abſchluß gefunden. Nachdem in den letzten Wochen die einzelnen Ortsgruppen ihre Dekoratlonsfeſte begangen, haben ſchon einige Sektionen mit ihren Wanderungen fuͤr das Wanderjahr 1912 angefangen. So hat die Ortsgruppe Waldmichelbach ſchon am letzten Sonntag ihre erſte Programmtour mit dem End⸗ ziel Mörlenbach erledigt. Abgeſehen von dem einen Zwecke, durch einen Gang durch die herrlich ſchöne Schneelandſchaft ſich die angenehmen Ueberbleibſel von dem Dekorationsfeſte am Abend vorher bezw. demſelben Morgen aus dem Kopf zu ſchlagen, hatte man auch die Abſicht, der Schweſtergruppe Mörlenbach einen Beſuch abzuſtatten. In ſtattlicher Anzahl kamen die Wanderer gegen 5 Uhr von Weiher her in Mör⸗ lenbach eingezogen und bald entwickelte ſich denn auch in dem behaglich durchwärmten Saale dis„Grünen Baumes“ ein reges Leben. Gemeinſame Lieder, flotte Tänzchen, die neben⸗ bei den Zweck hatten, die Füße zu erwärmen, Vertilgung von Coteletts, Würſtchen, Rippchen u. dgl. wechſelten in harmoni⸗ ſcher Weiſe mit einigen künſtleriſchen und komiſchen Vorträgen ab. In kurzen Worten gedachte dann Herr Oberamtsrichter Wünzer des herrlichen und guten Einvernehmens, das in letzter Zeit zwiſchen den beiden Ortsgruppen Waldmichelbach und Mörlenbach herrſcht, und ſprach den Wunſch aus, daß ſich dieſer Freundſchaftsbund immer enger und inniger geſtalten möge. Der Vorſitzenbe der Ortsgruppe Mörlenbach, Lehrer Knapp, dankte hierauf der Ortsgruppe Waldmichelbach für ihr ſo zahlreiches Erſcheinen und überhaupt für das Wohlwollen, das von Waldmichelbach aus unſerer Ortsgruppe Mörlenbach ſchon ſo oft gezeigt wurde. Er ſprach den Wunſch aus, daß beide Ortsgruppen mehrere Wanderungen gemeinſam unter⸗ nehmen möchten, was beiderſeits großen Anklang fand und augenommen wurde. In ſchöner Weiſe erging er ſich denn auch über das Schöne und Erhabene des Wanderns und wies barauf hin, daß das Wandern nicht nur für Beamte Wert habe, es vielmehr auch für das Landwirtſchaft treibende Volk gut ſei. * Heppenheim, 17. Febr. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch iſt in der Poſtraße eine Scheune ab⸗ gebrannt. — Heppenheim, 17. Febr. Neubau für die Gewerbeſchule. Der hieſige Gewerbeverein wird nun zur Erbauung eines neuen Schulhauſes ſchreiten, nachdem die Gemeinde dem Verein einen Bauplautz im Villenviertel unent⸗ geltlich zur Berfügung geſtellt hat. Der Bau, wozu bereits die Pläne gefertigt ſind, wird auf 22000 Mk. zu ſtehen kom⸗ men und eine weitere Zierde unſeres aufblühenden Städtchens abgeben. * Fahreubach, 17. Febr. Am Sonntag wird der Generalſekretär des heſſiſchen Bauernvereins Herr Hofmann in der Müller'ſchen Wirtſchaft öber Viehkauf ſprechen. „Krumbach, 17. Febr. Die Aberdunterhaltung, welche der Geſangverein Concordia unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Lehrers Falls im„Ambos“ abhielt, war ſehr gut beſucht und verlief vorzüglich.. * Sonderbach, 18. Febr. Ihre ſilberne Hochzeit feierten dieſer Tage die Eheleute Beigeordneter Nikolaus Trares 2. und Margaretha geb. Eckſtein. „ Kocherbach, 18. Febr. Der Geſangverein Sänger luſt hielt unter der Leitung des Herrn Lehrers Wolf⸗Harten⸗ rod am 11. Februar im Roth'ſchen Saale ſeine diesjährige Abendunterhaltung, beſtehend in Theaterſtücken, Männerchören und Anſprachen ad. Am 21. Juli feiert der Verein das Feſt der Fahnenweihe.„O. V. Bl.“ Gras⸗Ellenbach, 18. Febr. Herr Lehrer Falls Krumbach hielt am letzten Sonntag im Notarmel'ſchen Saale einen Vortrag über Deutſchlands Flotte. — Hirſchhorn, 17. Febr. Große Rindenver⸗ ſteige rung. Am 11. März wird die alljährlich wieder⸗ kehrende Lohrindenverſteigerung des ſüdlichen Odenwaldes ſtatt⸗ ſinden. Es kommen d. J. nur 28050 Zeutner NRinden aus Domanial⸗, Gemeinde, Standesherrlichen- und Privatwaldungen zum Ausgebot. Früher, als die Rindenwälder noch rentierten. kamen gewöhnlich jährlich 70000— 80000 Zentner Rinden zum Verkauf. Da aber die RNindenwälder ihrer Unrentabilität wegen auf dem Ausſterbeetat ſtehen, werden bald dieſe ehemals ſo wichtigen Verſteigerungen ihr Ende finden. * Worms, 17. Febr. Offene Stellen ſür Dienſtperſonal. liche Abteilung, in Worms am Rhein, Hagenſtraße 11, hat wieder eine große Anzahl guter Stellen für Köchinnen Zim⸗ mer-, Haus⸗ und Alleinmädchen zu beſetzen. Es bietet ſich für Mädchen eine günstige Gelegenheit, einen guten Platz koſtenlos n. Mädchen, welche gewillt ſind, in Worms oder Der ſtädtiſche Arbeitsnachweis, weib⸗ Umgebung Stellung anzunehmen, wollen Zeugnis abſchriften nebſt Bild an die Arbeitervermittlungsſtelle unter 1 5 der Lohnanſprüche einſenden. Jede gewünſchte Auskunft wird dort ertellt. Die Vermittlung iſt unentgeltlich. Es beſteht bei der genannten Anſtalt die Eturichtung, daß Mädchen, welche ihre Stelle durch den Arbeits nachweis erhalten haben und etwa zwei Jahre auf derſelben verbleiben, Geldprämien erhalten. So konnten im vergangenen Jahre etwa 12 Madchen, im Vor⸗ jahre 15 Mädchen mit Prämien bedacht werden. — Friedberg, 17. Febr. Neue Blinden anſtalt. Der ſtattliche Neubau für die hleſige Blindenanſtalt iſt ſoweit gediehen, daß zur Zeit die Arbeiten und Lieferungen zum inneren Ausbau zur Vergebung ausgeſchrieben ſind. Bewerber haben ihre Angebote bis zum 22. Februar beim Hochbauamt dahier einzureichen. * Darmſtadt, 17. Febr. ſoll am 28. April eröffnet werden. „ Frankfurt, 17. Febr. Man will die neue Uni- verſität am 1. April 1914 eröffnen. „Bingen, 17. Febr. Herr Kaplan von Efff, Religions⸗ lehre am Realgymnaſium und Progymnaſium, iſt geſtorben. Die Beerdigung iſt Montag in Groß⸗Steinheim. Der verſtorbene wurde am 22. Nov. 1876 in Groß⸗Steinheim geb., abſolvierte ſeine theologiſchen Studien am biſchöflichen Seminar in Mainz und wurde am 12. Auguſt 1901 zum Prieſter geweiht. Am 12. Januar 1904 wurde er hierher nach Bingen verſetzt. „Heſſiſche Zweite Kammer. Die heſſiſche Zweite Kammer iſt auf Donnerstag, den 22. Februar, vormittags 10 Uhr, einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.: An- fragen der Abgg. Dr. Oſann und Brauer, tierärztliche Auter⸗ ſuchungskoſten der Maul- und Klauenſen che betreffend; des Abg. Dr. Winkler, Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms betreffend; des Abg. Korell-Königſtadten die Ausführungsbeſtimmungen zum Reblaus geſetz be- treffend; des Abg. Dr. Oſann, Elektriſche Ueberland⸗ zentralen betreffend; des Abg. Ulrich und Genoſſen, den Spar- und Kreditverein Nied er- Mo dau betreffend; der Hauptvoranſchlag der Staats- Einnahmen und Ausgaben für das Etats jahr 1912. a — Schutz den Brieftauben. Zehn hieſige Brief⸗ taubenbeſitzer haben ihren Beſtand an Brieftauben der Miſt⸗ tärbehörde zur Verfügung geſtellt, wodurch nun dieſe Tauben den Schutz des ſogenannten Brieftaubengeſetzes genießen, was zur Zeit öffentlich bekannt gegeben wird. Hücherſchau. „Wie macht mau ſein Teſtament koſteulos ſelbſt? Unter beſonderer Berückſichtigung des gegenſeitigen Teſtaments unter Eheleuten, gemeinverſtändlich dargeſtellt, er- läutert und mit Muſterbeiſpielen verſehen von R. Burgemeiſter 1912. Geſetzverlag L. Schwarz und Comp., Berlin S. 14, Dresdenerſtraße 80. Preis Mk. 1,10. Jeder, ſei er jung oder alt, arm oder reich, verheiratet oddr ledig, hat die moraliſche Pflcht, ſein Haus zu beſtellen und zu verfügen, in welche Hände ſein Hab und Gut nach ſeinem Tode gelangen ſoll. Das Werkchen ſoll dazu beitragen, daß bei dem Tode eines der Gatten die Rechtsverhältniſſe des überlebenden Gatten bzw. Gattin und der Kinder in jeder deutſchen Familie koſtenlos geregelt ſind, und viele Koſten, Sorge, Kummer und Zwiſt vermieden werden. p ers f f hilſen⸗ Früchte! Beſte Qualitat! * Schwefelbohnen Pfd. 32 Pfg. d scht Wachtebohnen„ 24„ praktisch! gründlich! Der neue Bahnhof Grüne Erbſen, ganze 34 50 Gelbe Erbſen Pfd. 25„ zu haben bei Joh. Karl Kempf Ww. Waſſerſtraße. . 2 Prozent Rabatt. dil! 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Annahmeſchluß für Jnſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Ar. 20. Sad“ Samstag, den eitung Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ —— Anzeiger Viernheimer Volksblatt 4 Anzeigen: Reklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 28. Ja Zen ie Steuerfragen. Im Zuſammenhang mit der Erbſchaftsſteuer wird von gewiſſen Leuten zu gewiſſen Zwecken auch die Wehrſteuer zum Gegenſtand politiſcher Kannegießerei gemacht. Man kann da hören:„Es wäre gewiß eine gerechte Steuer geweſen, wenn alle, die nicht zum aktiven Heeresdienſt herangezogen waren, zum Ausgleich eine Wehrſteuer hätten zahlen müſſen. Dieſe Wehrſteuer hätte ca. 40 000 Mk. eingebracht und manche audere Steuer verhindert.“ Solche Ausführungen tragen ganz und gar den Stempel der Rotblockleute an ſich. Um Märchenbildungen von vorn⸗ herein zu verhindern, wollen wir nach den authentiſchen, un⸗ beſtrittenen Akten den wahren Sachverhalt über die geplante Wehrſteuer hier wiedergeben: Bei der Finanzreform war eine ſolche Wehrſteuer durch die Regierung vorgeſchlagen. Jeder, der keine Heeresdienſte geleiſtet, ſollte eine ſolche Steuer zahlen. Der Ertrag der geplanten Steuer war aber nicht auf 40 000 Mk., ſondern nur auf 14000 Mark berechnet? Warum wurde dieſe Steuer, die uns wahrhaftig auch keine Rettung aus der Finanznot gebracht hätte, abgelehnt? 1. Weil kein Unterſchied gemacht war zwiſchen Kranken und Geſunden. So berechtigt es erſcheint, alle Geſunden für nicht geleiſtete Heeresdienſte zu beſteuern, ſo ungerecht wäre es, die wegen Krankheit und Krüppelhaftigkeit Dieuſtunfähigen mit einer Steuer zu belaſten. 2. Weil dieſe Wehrſteuer nicht von dem„Ungedienten“ ſelbſt gezahlt, fondern erſt aus ſeinem Nachlaß erhoben werden ſollte. Wir hätten dann die nicht ſeltenen Fälle er⸗ lebt, wo ein Vater ſelbſt nicht gebient hat, während ſeine Söhne alle zum Heeresdienſt herangezogen waren. Nach dem Tode dez Vaters der nicht gedient, hätten dann die Söhne, die ſelbſt bei Militär waren, von ihrer Erbſchaft eiue empfindliche Wehrſteuer zahlen müſſen. Nicht der„ungediente“ Vater, ſondern die„gedienten“ Söhne hätten dieſe Laſt getragen. Wer eine ſolche Wehrſteuer gerecht findet, der höre, was Bebel im Reichstage noch im Jahre 1907 bezüglich der Wehrſteuer geſagt hat: „Wenn Sie eine Wehrſteuer einführen wollen, ſo wer⸗ den wir ſie zwar mit allen Mitteln bekaͤmpfen, wir werden uns aber nicht ärgern, wenn dieſer Widerſpruch vergeblich bleibt; denn wenn Ste uns mit irgend einer Steuer Woſſer auf unſere Mühlen liefern, daun mit der Wehrſteuer.“ Es iſt nachgerade lächerlich, wie dieſe roten und frei⸗ innigen Großſprecher ſich an Strohhalmen feſtklammern, um ihre Poſttion zu retten! „Wir wollen heute auch einmal zur Abwechslung einige Fragen an die verehrten Herrn Alleswiſſer ſtellen. 1. Warum weiß der Freiſiun und die Sozial- demokratie nie ein Wort gegen die ſchamloſe Ausbentung des Volkes durch das Groß kapital? Ein Beiſpiel. 1906/7 war die Koffeernte in Braſtlien außerordentlich gut geraten. Der Kaffecpreis ſtand in Ham⸗ burg auf 36 bis 37 Pfg. pro Pfund und fiel ſogar auf 28 Pfg. Da vereinigten ſich die freigeſiunten Großkapita⸗ liſten und kauſten die Kaffeevorräte auf und erhöhten eigenmächtig den Preis derart, daß der Kaffee bald 67 bis 68 Pfg. das Pfund koſtete. Heute erhält dieſe kapttaltſtiſche Geſellſchaft für den Kaffee, den ſte durchſchnittlich für 32 bis 33 Pfg. einkauft, 71 bis 72 Pfg., alſo einen reinen Gewinn von 40 Pfg. pro Pfund. Seit ihrem Beſtehen(ca. 3 Jahre) hat die Geſellſchaft ſchon 300 Millionen Mark auf dieſe Weiſe aus den Taſchen der Konſumenten herausgeholt. Man denke, das iſt nur der Raubzug des Großz⸗ kapitals; die Verteuerung des Zwiſchenhandels iſt damit noch nicht berührt. Warum, ſo wiederholen wir, weiß der Role und der Freiſinnsmann gegen eine ſolche Ausplünderung nichts einzuwenden 7 Warum hat man den Kohlenausfuhrzoll, den das Zentrum vorgeſchlagen hat, für unannehmbar erklärt? Unser deutſches Vaterland hat Kohlenſchätze genug, ſämtliche Einwohner zu annehmbarem Preiſe damit zu ver⸗ ſorgen Um den Preis jedoch in die Höhe zu treiben, haben ſich die Kohlenbergwen ksbeſſtzer zu einem Ring zuſam⸗ mengeſchloſſen und verſchlendern nuſere deutſchen Kohlen zu billigen Preiſen nach England. In Deniſchland werden dadurch die Kohlenprelſe immer mehr geſtetgert. Erſt vor kurzem waren die Kohlenbarone wieder zuſammen und haben eme neue Steigerung der Kohlenpreiſe feftgeſetzt. So —— ————(——⅛ werden dem deutſchen Volke Millionen und aber Millionen abgenommen, ohne daß ein rotes oder freiſinniges Vöglein ſeine Stimme erſchallen ließe. Im Gegenteil, als das Zentrum durch den Kohlenausfuhrzoll dieſer Verſchleuderung deutſcher Kohlen und der ungerechten Preisſteigerung einen Riegel vor⸗ ſchleben wollte, da war das rote und freiſinnige Holland in Not. Pcan ſchrie, man zeterte, man gründete den„Bund der großen Hanſen zur Hänſelung der Kleinen.“ Wahrhaftig, wenn ſolche Herren, die den Bentil des deutſchen Michel in dieſer unerhörten Weiſe beſchneiden, von Volksfreundlichkeit reden, dann— muß man es eben glauben 121 Und wenn dieſe Volksfreunde à la Hanſabund etc,, welche bei jeder Aufwandſteuer das Mehrfache des Steuerſatzes auf die Waren ſchlagen, von ungerechten Steuern reden, dann ent⸗ ſpringt dieſes Gerede eben ihrem„volksfreundlichen Herzen“? Wer das nicht glaubt, zahlt einen Thaler. Der Deutſche Landwirtſchaftsrat, 5 die große offizielle Körperſchaft zur Vertretung landwirtſchaftlicher Inetreſſen, hat ſich ar ihrer gegenwärtigen Tagung in Berlin auch mit der Not der Landwirtſchaft in den Kolonien beſchäftigt. Die Ver handlungen darüber eröffneten manchen Einblick in di Verhältniſſe drüben. Der frühere Vorſitzende des Bun des der Landwirte, Frhr. v. Wangenheim, knüpfte an Anträge des Referenten, die eine Organiſation des landwirtſchaftlichen Kredits für Deutſch⸗Südweſtafrika dringend verlangen und außerdem die Schaffung eines Meliorationskreditinſtituts mit ſtaatlicher Hilfe als not⸗ wendig bezeichnen, die Anſicht:„Ich habe den Eindruck als ob man drauf und dran iſt, die Fehler, die im eigenen Lande gemacht wurden, nun auch auf die Kolo⸗ nien zu übertragen. Es ſcheint, als ob man auch dort nicht rechtzeitig mit ſtaͤatlichem Schutze einzugreifen gedenkt. Will das Deutſche Reich ſich Kolonien ſchaffen, dann muß es auch die erforderlichen Mittel aufbringen.“ (Beifall.) Staatsſekretär im Reichskolonialamt Dr. Solf: „Das Geſchick der ſüdweſtafrikaniſchen Pflanzer liegt der Kolonialverwaltung ſehr am Herzen, ihre Lage iſt ernſt. Das Ergebnis unſerer Verhandlungen war aber ein zweifaches: nämlich daß den Farmern drin⸗ gend geholfen werden muß und ferner, daß das deutſche Privatkapital zur Hilfe nicht geneigt iſt.(Lebhaftes Hört! Hört!) Es iſt feſtgeſtellt, daß das Privatkapital den Kredit auch kaum geben kann, denn mit geringen Ausnahmen ſind die Farmen bis zu 50 Prozent im Durchſchnitt mit Hypotheken belaſtet. Die Kolonial⸗ verwaltung iſt aber bereit, dem Reichstage eine Vor⸗ lage zu machen, durch die Gelder flüſſig gemacht wer⸗ den(Beifall), wobei wir jedoch nicht überſehen dürfen, daß wir dieſes Geld a fonds perdu ausgeben. Was Oſtafrika anbelangt, ſo habe ich dem Gouverneur ge⸗ ſchrieben, er möge 1520 000 Mark zur Förderung des genoſſenſchaftlichen Kreditweſens bereitſtellen. Sollte er den Betrag nicht zur Verfügung haben, ſo bin ich bereit, in der Budgetkommiſſion das Nötige zu tun.“ (Lebh. Beifall.)— Hierauf werden die vorliegenden Anträge angenommen. 1 Beim Feſtmahl, bei dem vor ſechs Jahren Fürſt Bülow ſich den Leichenſtein:„Dieſer war ein agrariſcher Kanzler“ wünſchte, hörte man dieſes Mal eine große Rede des früheren Reichstagspräſidenten v. Schwerin⸗Löwitz über die politiſche Lage: Was wir in den letzten Monaten erlebt haben, war keider kein Zeichen einer in die Tiefe gehenden Entwick⸗ lung unſerer Volkskraft. Auf wirtſchaftlichem Gebiete ſehen wir zwar eine Zunahme der Arbeitsgelegen⸗ heit und eine ſichtliche Zunahme des allgemeinen Wohl⸗ ſtandes wie in keinem anderen Lande. Auf ſozialem Ge⸗ biete haben wir in der neuen Reichsverſicherungs⸗ ordnung ein Werk chriſtlich⸗ſozialer Fürſorge, wie es niemals irgend ein Volk der Erde beſeſſen. Aber das alles hat nicht die Zufriedenheit unſeres Volkes vermehrt. Im Gegenteil. Wohl kaum jemals iſt in irgend einem Lande mit ſolcher Ungeniertheit, ja, man möchte ſagen, Ge⸗ wiſſenloſigkeit von den Parteien lediglich im Parteiinter⸗ eſſe der Klaſſenhaß und Parteihader geſchürt worden als in dieſem letzten traurigen Wahlkampf, und einer, der uns von der Tribüne des Reichstages die denkbar ſchwerſte Beleidigung unſeres Kaiſerhauſes entgegengeſchleudert hat, iſt zum erſten Vizepräſidenten des deutſchen Reichstages gewählt worden. Das ſind die Früchte des bürgerlichen Parteihaders! Und die Urſache war nicht eine große ideale vaterländiſche Lebensfrage. Nein, elender Zank, vermeint⸗ bei der letzten Reform unſerer Reichs⸗ finanzen. Die Liebe, die rechte alles überwindende Liebe zum Vatexrlande iſt leider Gottes nicht nur unſeren Par⸗ teien, ſondern auch weiten Kreiſen unſeres Volkes ver⸗ loren gegangen. Sonſt wäre das Vorgekommene undenk⸗ bar. Gibt es nun eine Hilſe gegen den drohenden Nieder⸗ gang? Ich meine, es gibt ein Programm, das zugleich ein urtſchafkliches ſosiales und ſtaatserbaltendes wäre. Das Derbrück. den 2 reichen, iſt eine ganz entſchloſſene zrelbewußte Metten. ſtandspolitik. Die 4 Millionen Wähler der Sozial demokratie folgen nicht dem republikaniſchen Programm ihrer ührer. Es iſt pure Unzufriedenheit, die große wirtſchaftliche Kluft, durch welche namentlich die indu⸗ ſtrielle Lohnarbeiterſchaft von der bürgerlichen Geſellſchaft getrennt wird, was ſie veranlaßt, ſozialdemokratiſch zu ſtimmen. Und hier in der Ueberbrückung dieſer wirt⸗ ſchaftlichen Kluft ſehe ich den einzigen Weg, einem wei⸗ teren Anwachſen der Sozialdemokratie zu begegnen. Namens der Regierung ſprach Staatsſekretär Dr. Seine Rede beſchränkte ſich auf einen Kom⸗ mentar der Thronrede. Auch er kam auf die vom Vorredner behandelte 0 ſozialdemokratiſche Frage. In dieſer Hinſicht führte er aus: „Was uns trennt, iſt nicht die Scheidung zwiſchen dem angeſeſſenen ländlichen Beſitz und dem heimatloſen feſt Induſtriearbeiter; die Kluft liegt an einer anderen Stelle. Diesſeits der Kluft ſtehen alle oder ſollten alle diejenigen ſtehen deren Ueberzeugung und Streben, deren Lebens⸗ auffaſſung und politiſche Anſchauung Ende aller Enden wurzelt in den Traditionen des Deutſchen Reiches, in Traditionen der deutſchen Monarchie, wie ſie ſich für verl ort im friederizianiſchen Staat, die ſtolz ſind darauf, daß ihre Väter in den Befreiungskriegen geblutet uns haben und mit Stolz auf die Kämpfe zurückblicken, die zur Einigung des deutſchen Reiches geführt haben. Und die Zahl derer, die unter dem Einfluß dieſer Ueberlieferungen ſtchen, reicht weit hinaus über die Grenzen des ländlichen Beſitzes in die Maſſen derer, die ohne Ar und Halm die Feder oder den Hammer führen. Deswegen muß unſer letztes Ziel nicht nur um wirtſchaftliche Zwecke zu er— ſondern um die Ziele zu erreichen, die Graf Schwerin-Löwitz in ſeiner Rede betont hat, dahingehen, daß wir alle diejenigen wieder unter eine Fahne bringen, deren ſittliche, religiöſe und politiſche Anſchauungen wur⸗ zeln in den großen Traditionen unſeres Volkes, und die ent⸗ ſchloſſen ſind, das Werden und Vergehen, dem auch ſtaats⸗ rechtliche und politiſche Verhältniſſe unterworfen ſind, ſo zu leiten, daß nichts verloren geht von den Gütern, die wir aus der Vergangenheit übernommen und von den Vätern ererbt haben, daß das Neue nicht das Alte, ſo⸗ lange es lebensfähig iſt, zerſtört. Und alle diejenigen, die auf dieſem Boden ſtehen, werden ſich wieder zuſammen⸗ finden.“ 1 77 7% Mg. Stadtrat H enp˙f= 1* „ Ab q D OV — — Zur gefl. Beachtung. um Mißverſtändnſſſen vorzubeugen, erklären wir, daß wir die bisherigen Anzeigen-Preiſe für Jahres⸗Abonnements ſowohl für Private wie Vereine und ebenſo die bisherigen Annoncen-Rabattſätze beſtehen laſſen werden. Geſchäfts ſtelle des Viernheimer Anzeigers. Gemeinderats-Jitzung vom 12. Februar 1912. Anweſend waren Gr. Bürgermeiſter Kühlwein als Vor⸗ ſitzender, Gr. Beigeordneter Martin und die Gemeinderats⸗ mitglieder Brechtel, Bugert, Haas, Helbig, Hoock, Hofmann, Herbert, Kühner, Lahres, Müller, Roos, Stumpf, Schmidt und Wunder. Tages⸗Ordnung: 1. Wiederbeſetzung der Gemeindebaumeiſterſtelle. 2. G. ländeerwerb in der Sandſtroße. 5 3. Verkauf von Bauplätzen au der verlängerten Waſſerſtr. 4. Ortsbuͤrgernutzen der Johann Friedel 1. Ww. 5. besgl. der Johann Sommer 8. Ww. 3 Die Petit⸗Zeile 15 Pig. 6. Rezeßaugelegenheiten. 7. Ausführung der Friedhofsorbnung. 8. Anſchaffung eines Kochherdes für Söoͤtheſchule. 9. Sparkaſſe⸗, Unterſtützungs⸗ und Friſtgeſuche. 10. Geſuche um Ueberlaſſung des Losholzes. 11. Verſchiedenes. 1. In der Sitzung vom 26. Januar 1912 hatte der Gemeinderat unter den aufgetretenen 47 Bewerbern eine engere Wahl vorgenommen und hierzu die Bewerber Jöſt, Berberich, Thomas und Helfrich beſtimmt. Es ſollte nun zur definitiven Wahl eines Kandidaten geſchritten werden. Inzwiſchen hat der Bewerber Adam Winkenbach⸗ Viernheim an den Ortsvor⸗ ſtand unter Vorlage weiterer Zeugniſſe ein Geſuch gerichtet, in welchem er um ſeine Einbeziehung zur engeren Wahl nach⸗ ſuchte. Dieſes Geſuch wurde von der Kommiſſton vorberaten und dem Gemeinderat die Entſcheidung überlaſſen. Es ent⸗ ſpann ſich hierüber eine längere Debatte, in welcher für und gegen die Aufhebung des Beſchluſſes über die erfolgte engere Wahl Stellung genommen wurde. Die Abſtimmrng ergab mit geringer Mehrheit die Einbeziehung des Winkenbach zur engeren Wahl. Hierdurch war auch fuͤr die anderen in der engeren Wahl befindlichen Bewerber eine andere Lage ge- ſchaffen. Die Zeugniſſe ſämtlicher Kandidaten waren mit ge⸗ ringen Unterſchieden durchweg gut. Die weitere Frage war die Erfüllung der in dem Ausſchreiben verlangten Prüfung für mittlere ſtaatliche Baubeamte, welche die Bewerber Joöſt und Winkeubach nicht abgelegt hatten und nach der Prüfungs- ordnung von 1908 jedenfalls auch nicht mehr ablegen können. Die Distuſſion wurde geſchloſſen und Zurückſtellung der Per⸗ ſouen über die Frage geführt, ob lediglich ein Viernheimer, oder ein anderer der in der engeren Wahi ſtehenden Bewerber zum Gemeindebauaufſeher gewählt werden ſolle. Hierüber konnte eine Abſilmmung nicht erfolgen, da hierauf dre nachfolgende Wahl Entſcheidung treffen muß. Die hierauf erfolgte Abſtimmung ergab: Joſt 8, Berberich 3, Winkenbach 3 und Thomas 2 Stimmen. Da nicht auf 2 die meiſten Siimmen entfallen ſind, ſo war unter den gleichbeſtimmten Winkenbach u. Berberich eine engere Wahl vorzunehmen, welche für erſteren 9 und letzteren 7 Stimmen ergab. Von den beiden Kandidaten Joöſt und Winkenbach war nun ein Gemeindebauaufſeher zu wählen. Die Abſtimmung hierüber wurde wiederholt vorgenommen und ergab das Endreſultat für Winkenbach 9 und Jöſt 7 Stimmen. Erſterer wäre ſomit unter der Bedingung gewählt, daß er die vorgeſchriebene Prüfung ablegt. 8 15 Der Galbabe Erwerb in der Sandſtraße kann, nach⸗ dem die Meßbriefe vorliegen, erfolgen. Der Gemeinderat be⸗ ſchließt dieſen zum Preiſe von 70 Pfg. pro Quadratmeter. 3. Die Bauplätze an der verlängerten Waſſerſtraße ſind im vorigen Jahre verſteigert, dieſe Verſteigerung aber nicht genehmigt worden. Eine Eröffnung von neuem Bauquartier war bis jetzt nicht möglich, da die Nachträge zum Ortsbau⸗ ſtatut etc. noch nicht in Kraft geſetzt waren. Dieſe iſt nun⸗ mehr erfolgt, und beſchloß der Ortsvorſtand, die verlängerte Friedrichſtraße zu eröffnen und ſich über die Abgabe der ein- zelnen Bauplätze in jedem Falle beſondere Entſchließung vor⸗ zubehalten. Der Gr. Burgermeiſter kommt kurz auf das von ihm im vorigen Jahre angeregte Projekt über die Errichtung von praktiſchen Arbeiterwohnhäuſern zu ſprechen. Er werde in der nächſten Zeit dem Gemeinderat eine diesbezügl. Vor⸗ lage machen. Die hier in Frage ſtehenden Bauplätze ſeien zur Durchführung dieſes Projektes ſehr geeignet. 4. Johann Friedel 1. Wwe. hat in Mannheim und Viernheim je eine Wohnung. Sie beanſprucht Ortsbürger⸗ nutzen, da ſie in Viernheim wohne und Steuer bezahle. Die Bürgermeiſterei hat die erforderlichen Feſtſtellungen gemacht und beſchließt der Gemeinderat, die Gewährung von Orts⸗ bürgeruutzen abzulehnen, da nicht nachgewieſen ſei, daß Wwe. Friedel in Viernheim ihren ſtändigen Wohnſitz habe. 5. Johann Sommer 3. Wwe. iſt im vorigen Jahre in den Genuß von Allmendnutzen gekommen. G wurde ihr ein ſeit der anderweiten Einteilung der Grundſtücke infolge des Bahnbaues falſch nummeriertes Grundſtück zugewleſen, das bereits von einem anderen Nutznießer bebaut wurde. Die Unrichtigkeiten waren den in Betracht kommenden Nutznießern alsbald bekannt und Wwe. Sommer wurde ſogar noch beſon⸗ ders hierauf aufmerkſam gemacht. Trotzdem bebaute ſie den Acker weiter und erntete ab. Eine Beſchwerde veranlaßte die Prüfung und Aufklärung der Sache, trotz der zu tage getrete · nen Gegenſätze war die andere in Betracht kommende Nutz⸗ nießerin zu einer Verſtändigung bereit. Nach Lage der Sache hat bis jetzt keine Partei einen nennenswerten Nachteil. Der Gemeinderat lommt nach Beratung der Angelegenheit zu der Ueberzeugung, daß dieſe Sache durch Zuweiſung eines noch leerliegenden Nachbargrundſtücks an Wwe. Sommer ihre ge- rechteſte Erledigung findet und beſchließt demgemaͤß. 6. Der Abbruch und die Veränderungen von Nezeßge⸗ bäuden werden unter Verweiſung auf die Beſtimmungen der Lokalſtatuten genehmigt. 7. Die Kinderbegräbnisſtätten gehen zur Neige und ſoll weiterer Naum beſtimmt werben. Dieſe Angelegenheit wird der Friedhofs kommiſſton überwieſen. Es erfolgt noch die Beſprechung weiterer auf die Ausführung der Friedhofsordnung Bezug habender Angelegenheiten. 8. Die Lleferung eines Kochherdes wird bedingungsweiſe aufgrund der vorliegenden Angebote vergeben. 9. Die weitere Tagesordnung wird in geheimen Sitzung erledigt. eee ee Aus Stadt und Land. „ Zigeunerfrechheiten! Aus Fulda wird ge⸗ meldet: Im Walde bei Nieſig wurde der Förſter den Schuldiener der Romanus, Vater mehrerer Kinder, von drei Zigeunern ermordet. Die Zigeuner wurden durch ein großes Aufgebot von Artil lerie unter Führung mehre⸗ rer Offiziere und durch Gendarmerie verfolgt. Mehrere Zigeunerfrauen, die der Mithilfe bei der Tat ver⸗ dächtig ſind, wurden verhaftet. Ein Artilleriſt ſtürzte bei der Verfolgung und zog ſich ſchwere Verletzun⸗ 12 90 Adel einer Turnübung der Magen geplatz. In Mühlhauſen in Tyuringen upte ein Leyrer mit ſeinen Schülern Kopf⸗ und Rumpf⸗Rückwärtsbeugen. Da er mit der Leiſtung eines 13jährigen Schülers nicht zufrieden war, beugte er ihn ſchroff nach rück⸗ wärts. Dieſe Bewegung hatte zur Folge, daß der Magen des Jungen platzte. Der Schüler ſtarb nach kurzer Zeit. Der Vorfall erregt in Mühlhauſen großes Aufſehen. e Folgenſchwere Ueberſchwemmungen in Ungarn. Im ungariſchen Komitat Szatmar iſt durch eine Ueber⸗ ſchwemmung großer Schaden angerichtet worden. Die Waſſermaſſen des Szamosfluſſes riſſen die Dämme bei der Ortſchaft Panyola fort; der Ort iſt vollkom- men zerſtört. Außer der Dampfmühle ſind 70 Wohnhäuſer ſamt Nebengebäuden überſchwemmt. Mehrere Häuſer ſind eingeſtürzt. Eine Kompagnie Pioniere arbeitet mit 40 Pontons an der Rettung der Bevölkerung und ihrer Habſeligkeiten. Bisher ſind keine Verluſte an Menſchenleben zu verzeichnen. Etwa 10 000 Stück Geflügel und Vieh wurden vom Strom fortgeſchwemmt. Die Ortſchaften Nabrod, Semien, Mi— lota, Eſeeſe, Uſzka, Marosliget und Pared ſind über⸗ ſchwemmt. Bei Paks hat die Donau zehntauſende Joch Felder und Wieſen von Raczalmas bis Paks überſchwemmt. 4 Ter engliſche Gentlemen⸗Spion in Feſtungs⸗ haft. Der engliſche Spion Stewart iſt Donnerstag abend kurz nach 7 UÜhr, von Leipzig kommend, in Begleitung zweier Transporteure in Glatz einge- troffen. Am Bahnhof ſtand für ihn ein Wagen bereit, der den Engländer zunächſt zur Meldung nach der Kommandantur brachte. Von da aus wurde er auf die Feſtung geleitet, wo ihm ein Raum ange⸗ wieſen wurde, von dem aus es ihm unmöglich iſt, mit dem anderen auf der Feſtung befindlichen Spion, Hauptmann Trench, in Verbindung zu treten. Die Be⸗ aufſichtigung auf der Feſtung iſt nunmehr äußerſt acer. Elettriſche Verwertung der Kohlenhalden? Eine Neuerung von großer wirtſchaftlicher Nützlichkeit wird von der Lehigk Valley Coal u. Navigation Company geplant. Es handelt ſich darum, elektriſche Kraft von den Kohlengruben in die Umgegend zu leiten. In den Kohlenrevieren ſind im Laufe der Zeit vor den Zechen ganze Berge von Steinen und unreiner Kohle aufgeſchüttet worden, deren Trans⸗ port ſich für die Gruben nicht als lohnend erwies. Dieſe Schutthaufen verunzieren nicht nur die Gegend, ſie ſind auch eine Gefahr für ſie, denn eines Tages können ſie durch Selbſtentzündung in Brand geraten, wie das öfter geſchehen iſt. Außerdem handelt es ſich um Verluſte, die im Lauf der Jahrzehnte auf ganz gewaltige Ziffern ge— ſtiegen ſind. Dieſe Verluſte ſollen jetzt eingebracht und die Schutthaufen induſtriell verwertet werden. Die ge— nannte Geſellſchaft wird in unmittelbarer Nähe ihrer Gruben rieſige Dynamos aufſtellen, und die nötige Kraft ſoll aus den aufgeſchütteten Kohlenmengen gewonnen wer— den. Um die Kohlen von dem beigemengten Geſtein zu befreien, werden ſie einem Schwemmprozeß unterworfen. Das abgeſonderte Geſtein wird in die Gruben zurückwan— dern und dort zum Ausfüllen der durch den Abbau der Kohlenflöze entſtandenen Hohlräume benutzt werden, wie das in Deutſchland ſchon ſeit langem geſchieht. Mit den Kohlen will man die Keſſel der Dynamoanlagen heizen. Die gewonnene Elektrizttät ſoll vorläufig bis zu Entfer⸗ nungen von 45 engliſchen Meilen geleitet werden, indes hofft man den Venwendungsradius ſchon bald beträchtlich vergrößern zu können.— In Deutſchland enthalten die Halden nicht ſo viel Kohlen, daß ſich derartige Experi— mente lohnten. Kleine Nachrichten. In einem Vororte bei Prag(Böhmen) ſtürzte eine mehrere Meter hohe Mauer ein und begrub unter ſich zahlreiche Arbeiter. Vier Maurer und ein Tage— löhner wurden lebensgefährlich verſchiedene andere Arbeiter leichter verletzt. In Ronneburg(Sachſen-Altenburg) erſchoß ſich der Schlächtermeiſter Bräutigam mit dem Schlachtapparat. Der Schuldirektor Richard Lißner aus Chemnitz wurde erſchoſſen aufgefunden. Ungerechtfertigte Angriffe auf ſeine amtliche Tätigkeit ſollen den angeſehenen Mann in den Tod getrieben haben. Unbekannte Täter haben den Wald von Burlba am Fuße des Olymp in Brand geſteckt. Das Feuer hat große Dimenſionen angenommen. Der Rentier und Millionär Connemann erſchoß ſich in Würzburg in ſeiner Wohnung wegen eines ſchweren Leidens. Die Infantin Iſabella von Spanien iſt Donnerstag auf einem kleinen Bahnhof in Spanien von einem Eiſen⸗ bahnunfall betroffen worden. Ihr Zug ſtieß mit einem Güterzug zuſammen. Die Inſantin kam aber mit dem Schrecken davon. 2 f f 5 3„Marke Schwysn 5 bestes Waschmittel 2 Land wirtſchaftliches. „Miſt iſt des Bauern Liſt, lautet ein altes, be⸗ währten Sprichwort; denn gut behandelter Stallmiſt bleibt nach wie vor die ſichere Grundlage jeder Feldbeſtellung. Aler⸗ dings kann man heute nicht mehr nur mit Stallmiſt allein wirtſchaften. Wer unter den jetzigen Verhältniſſen vorwärts kommen will, muß unbedingt neben Stallmiſt vor allem noch Thomasmehl verwenden. Für die Frühjahrsbeſtellung kaun dasſelbe ſchon im Februar mit beſtem Erfolg auf jedem Boden ausgeſtreut werden. Selbſt zur Kopfdüngung dünnſtehender 5 wird im zeitigen Frühjahr Thomasmehl erfolgreich verwendet. Gottesdienſt⸗Oronung der katholiſchen Gemeinde Viernheim von Sonntag, den 18. Jeb ruar bis einſchl. Samſtag, den etarramtliche Mitteilung 24. Februar.(Nachdruck verboten, Ju der neuen Klrche: 1/7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Hochamt. i ¼2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 1 2 Uhr Bruderſchaftsandacht, darauf Verſammlung für die Mitglieder der Chriſtl. Mütter ⸗Vereins. In der alten Kirche: 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uéhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Sander geb. Froſchauer. ½8 Ühr 1. S.-A. für M. Joſepha Helbig geb. Roth. Dienstag:/ 7 Uhr 2., ½¼48 Uhr 3. S.⸗A. für M. Joſepha Helbig geb. Roth. Mittwoch: /7 Uhr geſt. hl. Michael Neuhäuſer 2. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johann Weidner, Ehefrau Katharina geb. Hoock und Angehörige. Donnerstag: /7 Uhr 1. S.A. für ledig 1 Marg. Lahres. 8 Uhr beſt. G.⸗A. für Friedrich Adler 2., Eltern, Schwiegereltern, Jakob Ringhof u. Franziska geb. Eder und Angehörige. Freitag: /47 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.A. Margaretha Lahres. Samstag: ¾ 7 Uhr best. S⸗A. für Stephan Gutperle, Ehefrau Anna Maria geb. Kempf, Kinder u. Angehörige. 8 Uhr beſt. S.⸗A. für Johannes Wunder 6., Ehefrau geb. Träger und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein und am Dienſtag und Donunerſtag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der alten Kirche an Werktagen: Donnerstag: ½7 Uhr geſt. S.-A. für Joh. Jak. Haupt⸗ mann und Ehefrau Anna geb. Pfützer. Freitag: ½7 Uhr giſt. S. A für Gg. Michael Adler 1., Ehefrau Juliana geb. Weidner. Am Aſchermittwoch, der ein Abſtinenztag iſt, beglunt die hl. Faſtenzeit. hl. Meſſe. Man bittet, die Schulkinder zuerſt zuzulaſſen. Während der bl. Faſtenzeit iſt Mittwochs und Freitags abends /7 Uhr Faſtenandacht. Am nächſten Sonntag iſt beim Hochamt Kollekte fur den hl. Vater. Am nächſten Sonntag iſt gemein ſame hl. Kommunion für die Schüler der HH. Lehrer Beller und Baldauf. Beicht Samstag 2 Uhr. Gottesdienſt Ordnung der euangeliſchen Gemeinde Viernheim. Sountag, den 18. Februar 1912. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Konfirmanden ⸗ Zuſammenkunft in der Sakriſtei. Meſſe für die Fauillie für ledig 1 Spielplan des Großh. Hof⸗ und National- Fheaters in Mannheim. Sonntag, 18. Feur.„Der fisele Bauer.“ Anfang 6 Uhr. Donnerſtag, 22. Febr. 73 Uhr. Sonntag, 25. Febr. Meililere Preiſe. „Der Bergſee.“ Hohe Preiſe. Anfang „Tosca.“ Hohe Preiſe. Neunes Theater. „All Heidelteg“ Anfang 8 Uhr. Schauſpiel. Anfang 8 Uhr. Anf. 7 Uhr. Sountag, 18. Febr. Sonntag, 25. Febr. Damen-Kleiderstoffe schwarzu. farbig sowie Herren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. 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Von jetzt ab jeden Mittwoch und Samstag abend Turnstunde. Vollzähliges Erſcheinen erwarten f Die Turuwarte: g E. Wieland. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Donnerstag, den 22. ds. Mts. vormittags 10 Uhr werden auf dem Ralhauſe dahier 1. Das Fahren von 60 ebm Bru ſchabfall von Weinheim nach der Gemarkung Viernheim an die Wenigſtnehmenden 2. Verſchiedene Allmendgrundſtücke auf die Dauer der Ge⸗ nußzeit in Pacht 3. Eine größere Anzahl gebrauchte Düngerſäcke an die Meiſt⸗ bietenden verſteigert. Donnestag, den 22. ds. Mts. vormittags 10 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier das Laub im Viehtrieb, um der Hirtenwieſe und Maſchlache an die Meiſtbletenden verſteigert. Vlernheim, der 17. Februar 1912 Großh. Bürgecmeiſterei Viernheim. Kühlwein. errvenc un ee nam. Betr: Geländeverkauf der Gemeinde; hier der Bauplätze au der verlängerten Waſſerſtraße. Der Gemeinderat hat aufgrund des§ 7 des Ortsbau⸗ ſtatuts in ſeiner Sitzung vom 13. d. Mts. beſchloſſen, die verlängerte Friedrichſtraße zu eröffnen. Ueber die Abgabe der in dieſer Straße liegenden, der Gemeinde gehörigen Ban⸗ plätze behält ſich der Ortsvorſtand in jedem Falle beſoudere Entſchließung vor. Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Geſetzliche Geſellenprüfung. Die diesjährigen Geſelleuprüfungen finden im Monat März ſtatt. An derielben können alle jungen Handwerker teilnehmen, deren Lehrzeit ſpäteſtens am Schluß der Prüfungen beendet iſt. Auweldungen zur Prüfung ſind unter Benutzung des vorgeſchriebenen Formulars(bei dem Unterzeichneten erhältlich) bis zum 1. März an den unterzeichneten Ausſchuß zu richten. Die Prüfungsgebühr beträgt 3 Mark und iſt mit der An⸗ meldung an den Unterzeichneten einzuſenden. Wir machen insbeſondere darauf aufmerkſam, daß die Ablegung der Geſelleuprüfung zwingende Vorbedingung für die Zulaſſung zur Meiſter · prüfung ift, künftig aber uur noch durch das Be⸗ ſtehen der letzteren die Befugnis zum Auleiten von Lehrlingen erworben werden kaun. Die Verſäum⸗ nis der Geſelleufrüfung hat alſo ſpätere empfind⸗ liche, nicht mehr nachzuholende Nachteile im Gefolge. Viernheim, den 15. Februar 1912. Derrüfungsausſchuß des Ortsgewerbenereins zu Viernheim. Zöller, Vorſitzender.