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Klarheit über den Umfang des Streiks beſteht auch heute noch nicht, weil auf beiden Seiten mit denkbarſtem Hochdruck gearbeitet wird, um alle Schwankenden und deren Zahl iſt die Mehrzahl umzuſtimmen. Dazu kommt die nach der Parteiſtellung und nach der Rückſicht auf den Leſerkreis verſchiedene Haltung der Preſſe und ihr Urteil über den Stand des Streikes. Nach Mitteilungen aus der beruſenſten Quelle ſah die Sache am Dienstag mittag alſo aus: — Eſſen, 12. März. Es hat den Anſchein, als ob im Eſſener Streikgebiet die Bewegung ziemlich zum Still ſtand gekommen iſt. Auf den meiſten Zechen hat ſich die Zahl der Streikenden geſtern nicht vermehrt, und auf einer ganzen Anzahl von Zechen iſt ſogar die Zahl der Arbeitswilligen heute morgen verhältnismäßig grö ßer als geſtern. Das iſt der Fall auf den Zechen der Eſſener Steinkohlenbergwerke, die nur auf einer Zeche, auf Dahl— hauſer Tiefbau, die Schichten zuſammenlegen mußten, weil hier 70 Prozent der Belegſchaft feiern. Geſtern nachmittag fehlten dort allerdings ſogar 90 Prozent der Nachmittags- ſchicht. Dagegen hat ſich auf alen übrigen Zechen der Geſellſchaft die Verhältniszahl der Streikenden zu⸗ meiſt verringert. Es ſtreiken auf den übrigen Zechen 6 bis 27 Prozent der Belegſchaft. Auch von den Stinnes Zechen, auf denen allerdings die Schichten zuſammengelegt worden find, iſt die Situation mindeſtens nicht ungünſtiger geworden. Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor. Von den Kruppſchen Zechen wird mitgeteilt, daß auch hier die Lage gegen geſtern unverändert und die Be— teiligung an dem Streik nur gering ſei. Von den Schichten der Arenbergſchen Bergbaugeſellſchaft, wo geſtern zent der Geſamtbelegſchaft ſtreikten, fehlten heute nur noch 30 Prozent. Beim Eſſener Bergbauverein„König Wilhelm“ ſtreiken 15 Prozent der Belegſchaft. Sehr gering iſt auch im allgemeinen die Zahl der Streikenden auf den kleineren Ruhrzechen, von denen bei„Adler“ und„Heinrich“ die ganze Belegſchaft angefahren iſt. Leider hat dieſe für die Streikenden ungünſtige Entwickelung des Ausſtandes bereits bedenkliche Aus⸗ ſchreitungen gezeitigt, die im Duisburger Revier zu blutigen Zuſammenſtößen geführt haben. — Duisburg, 12. März. Beim Wechſel der Nachtſchicht auf Zeche Gewerkſchaft„Deutſcher Kaiſer“ fand ein blu⸗ tiger Zuſammenſtoß zwiſchen Streikenden und Polizei ſtatt. 40 Schutzleute wurden durch Revolverſchüſſe, * Der Streik der Ruhrbergleute hat ſeit Montag leute morgen Schichtwechſel vor der Zeche Streikenden, die Arbeitswillige beläſtigten. zerſtreute einige Male die Menge und mußte ſchließlich Don der Waffe Gebrauch machen, wobei mehrere Per⸗ ſonen verletzt wurden, dabei einige ſchwer. anderen Straße wurde nach dem Schichtwechſel ein Ar⸗ ſchließlich, die Leute zu beruhigen. Am 37 Pro- Werfen mil ni. Strei⸗ Steinen und Flaſchen ſtark bedrängt und mußten blanker Waffe vorgehen. Eine große kender wurde durch Säbelhiebe verletzt; ſind verletzt, Verhaftungen wurden vorgenommen. Anzahl auch fünf Schutz⸗ einer von ihnen iſt dienſtuntauglich Rück⸗ Acht Bei der fahrt einer Anzahl Poliziſten mit der Straßenbahn wur⸗ den von Streikenden ſcharfe herrſcht wieder Ruhe. Ferner ſammelten ſich Montag nachmirtag nach dem „Ewald“ Hunderte von Die Polizei Schüſſe abgegeben. Heute In einer beiter von zwei Streikenden ziemlich erheblich verletzt. Auf der Zeche„Adolf von Hanſemann“ bei Dortmund kam es zu Ausſchreitungen. Die Ausſtändigen ver⸗ ſuchten die Arbeitswilligen anzugreiſen. Ein Polizei⸗ kommiſſar wurde mit Steinen beworſen Es gelang Dienstag morgen wurden auf dem Schacht Tongern der„Gute⸗ hoſfnungshütte“ bei Oberhauſen 18 Bergleuten die Schuhe und Kleider zerſchnitten. In Deklwig ſind die Arbeitswilligen mit Steinen beworſen worde Der Chriſtliche Gewerkverein und die ſitzer haben ſich telegraphiſch an den Miniſter des Innern gewendet, indem ſie darlegen, daß der Schutz der Arbeitswilligen ungenügend und es des⸗ halb erforderlich ſei, eine größere Anzahl von Polizei⸗ mannſchaften oder von Militär in das Induſtrie⸗ gebiet zu legen. Die Streikausſichten ſind ſomit ſchlecht. Die Börſe war denn auch am Dienstag in der Be⸗ urteilung der Montanpapiere ſehr zufrieden und hoff— nungsfreudig. Es iſt zu erwarten, daß am Mittwoch die Arbeiterausſchüſſe zuſammentreten und die Lage beraten werden. Dann werden die Zechen bekaunt— geben, welche Lohnerhöhungen ſie jetzt geben wollen und was ſie nach dem Inkrafttreten der neuen Kohlen⸗ preiſe nach dem 1. April zahlen zu können glauben. Dann wird der Streik, der bis dahin weiter abflauen dürfte, wohl ſein ſchnelles Ende erreichen. Anarchie in China. ( Die Geiſter, die ſie rief, die neue Republik des chineſiſchen„Reiches der Mitte“, die wird ſie an⸗ ſcheinend nicht wieder los. Jene Elemente, die ſeit Beginn eines Verkehrs Europas mit China den Schrecken der europäiſchen Kauſmannſchaft gebildet haben, nutzen die Uebergangsſchwierigkeiten der neuen — aue,. N a. Stürmiſche Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. (Nachdruck verboten.) Er ſah ſie verſtört mit wirren, ſchlaftrunkenen Augen an. Drüben im Nebenzimmer wimmerte das auch aus ſeinem Schlafe geweckte Kind:„— Mama“, und begann, da niemand ſich darum kümmerte, leiſe zu weinen. Frau Welpner aber hatte keine Fähigkeit, auf das Kind zu hören. „Sage mir alles, Karl“, ſtieß ſie hervor,„ſage mir, 800 de unſchuldig biſt, daß kein Blut an deinen Fingern ebt.“ „Blut?“ und er ſtarrte dabei ſeine Hände an.„Ich verſtehe dich nicht. Von weſſen Blut ſprichſt du?“ „So weißt du nicht, was geſchehen iſt? Weißt du es wirklich nicht? Frau Walter iſt tot, und man nennt dich und ihren Mann als die Mörder!“ 6. Kapitel. Hans Heide entfaltete einen fieberhaften Eifer in der Sache. Sie machte ihm Spaß. Noch nie waren Polizei und öffentliche Meinung, die diesmal in der Beurteilung der Tat merkwürdigerweiſe eines Sinnes waren, ſo ſehr auf dem Holzwege, wie gerade hier. Noch nie aber hatte ſich ihm der Zufall aber auch ſo günſtig erwieſen und alle Fäden in ſeine Hand gegeben. Es blieb zwar zur Auf⸗ klärung noch ſehr viel zu tun. Aber die Möglichkeit der⸗ ſelben hatte vorläufig nur er. Bei ſich ſelber konnte Heide aus begreiflichen Gründen Herrn von Walter keine Unterkunft geben. Bei dem Kommen und Gehen von Parteien war ein Zuſammen⸗ treffen mit Fremden, ſelbſt bei der größten Vorſicht, ſchwer zu umgehen. Er rief daher Wendler. „Iſt Ihr Zimmer noch frei, oder iſt es vermietet?“ „Es wird heute noch frei“, ſagte Wendler. 10 „Das trifft ſich ſehr günſtig. Ich habe einen Mieter für Sie. Der Herr, der vorher bei mir war.“ „Den Paul verfolgen ſollte, nicht wahr?“ „Nein, der andere, der noch hier iſt.“ „Der!“ rief Wendler ganz entſetzt.„Nein, Herr Heide, kann Ihr Ernſt nicht ſein.“ „Es iſt mein vollſtändiger Ernſt. Der Herr wird das Zimmer bei Ihnen auf vorläufig unbeſtimmte Zeit nehmen. Sie können dafür verlangen, was Sie wollen. Der Betrag ſpielt weiter keine Rolle. Sie werden dafür ſorgen, daß es dem Herrn an nichts fehlt. Aber werden auch verhüten, daß er das Haus verläßt.“ „Ich werde ihn auf Tritt und Schritt bewachen laſſen, Herr Heide. Schon um meiner Frau und meiner Kinder willen. Denn daß der Menſch ein Verbrecher iſt, das, Herr Heide, ſieht man ihm auf hundert Schritte ſchon an.“ „Sie ſind ein Narr, Wendler. Der Mann iſt ſo wenig Verbrecher, wie Sie oder ich. Ein Unglücklicher dſt es, und wenn ich nicht will, daß er geſehen wird, ſo ge⸗ ſchieht dies um ſeinetwillen. Um ihn vor noch größerem Unglück zu bewahren. Verſtanden?“ „Ich werde mir Mühe geben, Herr Heide, es zu glauben, obgleich...“ „Laſſen wir das“, ſchnitt aber der Detektiv die weiteren Auslaſſungen ſeines Untergebenen ab.„Bringen Sie den Herrn ſo unauffällig wie möglich in Ihre Woh⸗ nung. Weiſen Sie ihm das Zimmer an und kommen Sie dann zurück, um mir zu melden, ob alles pünktlich ge⸗ ſchehen iſt.— Haben Sie Paul Auftrag gegeben, mich telephoniſch zu verſtändigen? Gut. Und noch eins, Herr Wendler, für Sie iſt der Herr ein Herr Schneider. Weiter nichts. Merken Sie ſich das. Auch wenn Sie anderes über ihn hören oder ſonſt in Erfahrung bringen. Schneider. Weiter nichts. Für Sie und Ihre Familie. das henbe⸗ — Regierung gründlich aus: Hongkong, 12. März. Große Piratenhorden griffen Montag nacht Kanton, die ſüdliche Hau: t, an und begannen mit der Plünderung. Die Admiralität iſt niedergebrannt. Die Kämpfe in der Stadt dauçen fort. ö Der Telegraph iſt unterbrochen. In der Provinz heerſcht große Verwirrung.— London, 12. März. Die„Times“, das große Londoner Weltblatt, meldet aus Hongkong, die Kämpfe hätten ſich zwiſchen den neuen Truppen der Regie⸗ rung und alten Räuberbanden, die zur Unter⸗ ſtützung der Revolution aufgeboten worden waren, jetzt aber aufgelöſt worden ſind, abgeſpielt. Nach neueſten Depeſchen ſcheint der Kampf gerade⸗ zu grauenhaft geweſen zu ſein; es muß ſich um eine blutige Schlacht gehandelt haben: — Hongkong, 12. März. Bei den Zuſammenſtößen zwiſchen den neu eingeſtellten Truppen und Aufſtändiſchen in Kanton ſollen, wie der Londoner„Daily Preß“ meldet, einhundert bis zweihundert Perſonen getötet bezw. verwun⸗ det worden ſein. Der engliſche Generalkonſul hat ange⸗ ordnet, daß ſich die Fremden nach Hongkong begeben. r*** 4 Der Krieg in Tripolis. Die Friede saktion der Mächte. Ueber den Inhalt der bevorſtehenden Antwor! Italiens auf die Anfrage der fünf Großmächte ist bis zur Stunde noch nichts bekannt geworden, aber man darf annehmen, daß ſie in nicht ungünſtigem Sinne ausfallen wird, weil die Mächte, welche ſchon vorher über die in Rom vorherrſchende Stimmung in⸗ ſormiert waren, die Anfrage andernfalls nicht geſtellt hätten. Von Bedeutung iſt der übereinſtimmende Schritt der fünf Botſchafter inſofern, als es am Sonn⸗ tag zum erſtenmale geweſen iſt, daß die Großmächte in amtlicher Form zu dem italieniſch-türkiſchen Kon⸗ flikt Stellung genommen und damit ihren Wunſch nach Einſtellung der Feindſeligkeiten zu erkennen gegeben haben. Da die zu erwartende Antwort der italieni⸗ ſchen Regierung gegebenenſalls für eine Weitergabe an die Pforte geeignet ſein könnte, liegt die An⸗ nahme nahe, daß ſie in ſchriftlicher Form erfolgen wird. Von Rom aus warnt man allerdings vor einem allzugroßen Optimismus. Adieu.“ Die Fahrt zum Südpol. 6 Die Beſchwerden der Reiſe. Verſchiedene Blätter veröffentlichen Unterredungen mit Kapitän Amundſen, dem norwegiſchen Polar⸗ ſorſcher. Der Entdecker des Südpols gibt zu, daß viel⸗ leicht auch Kapitän Scott, der engliſche Forſcher, den Pol erreicht haben mag, aber Amundſen hat keine Und damit war Herr Wendler verabſchiedet. Hans Heide aber trat an ſeinen Schreibtiſch, drehte die Kurbel des Telephons und nahm die Hörmuſchel zur Hand. „Liebes Kind, Herr Walter möge ſo freundlich ſein, Wendler in deſſen Wohnung zu folgen. Oder warte, rufe ihn ſelbſt ans Telephon.— Herr Walter. Ich habe ein ſicheres Aſyl für die Zeit verſchafft, in der Sie ſich ver⸗ borgen halten müſſen. Ganz verborgen natürlich. Daß es Ihnen nicht einfällt, das Haus etwa verlaſſen zu wollen... Nein. Ich glaube nicht. Lange wird es nicht dauern. Aber ein paar Tage, ein paar Wochen immerhin... Das halten Sie nicht aus? Ja, lieber Herr Walter, Sie müſſen. Sonſt ſchaden Sie der Sache... Na, wollen mal ſehen. Übrigens ſpreche ich bei Ihnen heute noch vor. Du. Käthe, ſieh zu,— bitte, rufen Sie meine Braut— Käthe, wenn Walter fort iſt, bitte, komm rüber. Wir haben alle Hände voll zu tun. Und ſchicke Reisner herüber oder bring ihn gleich mit. Ich habe Erkundigungen einzuziehen. Dich? Ja natürlich, Schatz, auf dich rechne ich ja wie immer allermeiſt.“ Ein paar Minuten ſpäter trat Käthe bei Heide ein. „Nun, iſt Walter fort?“ fragte dieſer.—„Jawohl!“ „Und Reisner?“—„Kommt gleich.“ In demſelben Augenblick kam der junge Angeſtellte Heides auch ſchon herein. „Schön, daß Sie da find, Reisner. Sie müſſen in der Walterſchen Angelegenheit eine Recherche machen. Ver⸗ mögenslage, Charakter, Leumund. Sie erkundigen ſich überall, verſtehen Sie. Ich muß mich auf Ihre Auskunft verlaſſen können. Auch im Klub des Weſtens fragen Sie nach. Nein, nicht um Herrn Walter, um einen Herrn von Ramingen handelt es ſich. Vor allem, um den geſtrigen Abend. Erkundigen Sie ſich, bis wieviel Uhr Herr von Ramingen dort war. Möͤglichſt auf die Minute.“ (Fortſetzung folgt.) Spur von ihm geſehen. Aus der Plauderet ergeben ſich intereſſante eile e über die Schnelligkeit, mit der Amundſen die weite Strecke im Eislande zurücklegte. Es wurden 15 lengliſche) Meilen in ſechs Stunden zurückgelegt; dann wurde gegeſſen, die Hunde gefüt⸗ tert und andere Arbeiten verrichtet, was zuſammen ge⸗ wöhnlich zwei Stunden in Anſpruch nahm. Sechs Stun⸗ den gehört dann dem Schlaf, worauf wieder ein ſechs⸗ den gehörten dann dem Schlaf, worauf wieder ein ſechs⸗ auf dem Rückwege durchſchnittlich 20 Meilen pro Tag zu machen. Die größten Schwierigkeiten hatte die Expe⸗ dition bei Ueberſteigung der Gebirge zu überwinden, das an manchen Stellen bis zu 16750 Fuß(etwa 5300 Meter) emporſteigt. Die Ebene, in der der Pol ge⸗ ſunden wurde, erhebt ſich 3360 Meter über dem Meere. An Proviant war nie Mangel, obgleich man im Eis⸗ lande unvergleichlich viel mehr ißt als in gemäßigten Zonen. Auch die Hunde bekamen meiſt ſo viel ſie woll⸗ ten. Sehr ſchmackhaſt fand Amundſen das Hundefleiſch. Nachdem der 85. Grad überſchritten war, mußten 25 Hunde geſchlachtet werden. Sie waren faſt alle fett, und ihr Fleiſch war eine wahre Delikateſſe. Schon unter dem 82. Grad war eine Hündin geſchlachtet wor— 1 IR 8 iich 11 0 9 3 5 122 den, und man hatte ihr Fleiſch bei den dort aufge⸗ ſich an der Grenze der beiden Staaten vereinigten. ſtapelten Vorräten zurückgelaſſen. Unter dem 83. Grad deſertierten drei der beſten Hunde, um die Hündin zu ſuchen. Auf dem Rückwege vom Pol kam die Expedition beim 83. Grade auf friſche Spuren dieſer Hunde, die indeſſen das dortige Depot nicht angegriſſen hatten. Ihre Spuren wurden bis zum Depot unter dem 82. Grad verſolgt, wo ſie die gefrorene Leiche der ge— töteten Hündin auf einem Schneehügel gefunden und aufgefreſſen hatten. Auch das Depot hatten ſie an⸗ egriffen und ein Paket Pemmikanfleiſch und zwei an⸗ 8855 geſchlachtete Hunde waren ihnen zum Opfer ge⸗ fallen. Weihnachten wurde dicht in der Nähe des Pols geſeiert. Es gab eine Extraportion Hafeecſchleim mit Zwieback. Von wirklichen Strapazen könne er nichts er⸗ zählen, meinte Amundſen beſcheiden, und Not hätte ſeine Expedition nie gelitten. Alle Mitglieder waren wohlgenährt und geſund, als ſie wieder in Framheim anlangten. Waſchen war ein Luxus, ben ſich niemand während der Fahrt nach dem Pol geſtattete, ebenſo— wenig das Raſieren. Um aber die Geſichter eisfrei zu halten, wurden die Bärte mit einer Maſchine geſchnit— ten. Sehr gut war es, daß man eine Zange zum Zähneziehen mitgenommen hatte. Ein Mitglied der Expedition konnte ſo von Schmerzen befreit werden. Politiſche Rundſchau. e— Berlin, 12. März. — Der Kaiſer beſichtigte Dienstag im Atelier Pro— feſſor Otto Leſſings, Grunewald, Caspar-Theyßſtr. 12, das Luther-Denkmal, das für Hamburg beſtimmt iſt. — Der Prinzregent hat mit der Vollendung des 91. Lebensjahres das Alter Kaiſer Wilhelms J. über— ſchritten und iſt damit der älteſte regierende Fürſt der Weltgeſchichte. * 2? Die neue Heeresvorlage und ihre finanzielle Deckung treten mehr und mehr in den Vordergrund. Die leitenden Miniſter der Bundesſtaaten werden am nächſten Donnerstag zu einer Beſprechung mit dem Reichskanzler über die Wehrvorlagen und ihre finan- zielle Deckung in Berlin eintreffen. Wie wir aus be⸗ ſtimmteſter Quelle wiſſen, handelt es ſich nicht mehr um die Erbſchaftsſteuer. Man wird vielmehr die Frage des Kalimonopols(das eine Milliarde Aufwen⸗ dungen des Reiches für den Ankauf der Gruben er⸗ ſordert) und des Petroleummonopols erörtern. )neber den Inhalt der Heeresvorlage will die ſreikonſervative„Poſt“ näher Beſcheid wiſſen:„Die Wehrvorlage bringt für alle Infanterie-Regimenter eine Maſchinengewehrkompagnie, deren Bil⸗ dung mit Oktober 1913 abgeſchloſſen ſein ſoll. Die Aufſtellung dieſer Kompagnien erfolgt aber zunächſt durch Abgabe aus dem bisherigen Etat der Truppe. Die Wehrvorlage bringt auch die Aufſtellung der dritten Bataillone bei allen ſogenannten kleinen Regimentern. Sie iſt aber erſt Oktober 1914 abzuſchließen, vielleicht auch erſt Oktober 1915. Die neuen Fliegerſorma⸗ tionen(ein Bataillon) ſollen bis Oktober 1913 ab⸗ geſchloſſen ſein. Bis zu demſelben Zeitpunkt will man die beiden neuen Armeekorps(20. und 21.) durch Auf⸗ ſtellung von je einem neuen Diviſionsſtab im Weſten und im Oſten und der ſux dieſe Dipiſton notigen. Feldartillerie gebildet haben. Was geſchieht, iſt endlich weiter eine Steigerung des Pferdeetats der Feld⸗ artillerie; im Oſten und Weſten ſollen einige Batterien mehr auf hohen Etat gebracht, und die Zahl der Batte— rien, die mittleren Etat haben, vermehrt werden, aber ſehr langſam und ſtufenweiſe.“— Näheres bleibt ab— zuwarten. 19 Centrum und Regierung. Die„Germania“ hatte am Montag einen Artikel gebracht, worin gegen die Haltung des Reichsſchatzſekretärs in der Frage der Kindeserbſchaftsſteuer proteſtiert wurde. Wie jetzt offi⸗ ziös gemeldet wird, hat Dr. Wermuth der„Germania“ folgende Berichtigung zugehen laſſen: Europäiſches Ausland. Frankreich. 1 In Dünkirchen, wo dieſer Tage eine aus Hamburg kommende, für Oran beſtimmte Sendung von einer Viertel- million Patronen beſchlagnahmt wurde, ſind am Montag bei einem anderen Kommiſſionär mit demſelben Schiff ein⸗ getroffene 840 Gewehre, die als Glaswaren deklariert waren, feſtgeſtellt und eingezogen worden. Die Kommiſſio⸗ näre werden wegen falſcher Zollerklärung gerichtlich ver⸗ folgt werden. Soziales. + Haſenarbeiterſtreik. In Geeſtemünde haben 250 Hafenarbeiter der Firma Freeſe die Arbeit nieder⸗ gelegt. Aus Stadt und Land. an Die Zigeunerplage in Schleſien. Zigeunerban⸗ den beunruhigen häufig das ee Grenzgebiet bei Neuſtadt(Oberſchleſien) und Ziegenhals. Die Hor⸗ den finden in den Grenzwaldungen einen willkomme⸗ nen Unterſchlupf. Die nahe öſterreichiſche Grenze bietet einen beauemen Uebertritt und umgekehrt die preu⸗ 1 von Leutnant Filchner geleiteten deutſchen Südpolexpedi⸗ tion; da man annimt, daß auch dieſe Marken von einer ſolchen Poſtfiliale ſtammen, ſind die Briefmarkenſammler ſehr hinter dieſe Seltenheiten her. tt Langfriſtige Vorbereitungen für ein Stadtjubiläum. Im Jahre 1924, alſo in zwölf Jahren, begeht das Städt⸗ chen Fordon ſein 600 jähriges Stadtjubiläum. Bereits jetzt werden Sammlungen zu einem Fonds veranſtaltet, der dazu dienen ſoll, die im Archiv der Stadt Poſen zahlreich vorhandenen lateiniſchen Urkunden überſetzen zu laſſen. Man glaubt, daß an Hand der Urkunden die Ge⸗ ſchichte des Ortes bis in das 9. und 10. Jahrhundert zu verfolgen iſt; die Erhebung Fordons zur Stadt iſt für das Jahr 1324 urkundlich nachweisbar. Die Stadt For⸗ don liegt im Regierungsbezirk Bromberg, unterhalb der Brahemündung an der Weichſel. Sie hat gegenwärtig zirka 3000 Einwohner und iſt bekannt durch eine aus ſtrategiſchen Gründen erbaute 1329 Meter lange Eiſenbahn⸗ Hrücke. 5 tt Die höchſte Eiſenbahn der Welt. Nach in London eingetroffenen Depeſchen iſt die höchſte Eiſenbahn der Welt jetzt vollendet worden, indem die von Chile und Bolivia aus einander entgegenſtrebenden Strecken über die N Die Bahn führt von der chileniſchen Hauptſtadt Arica über Taena auf die Anden, die ſie in 4264 Meter Höhe über⸗ ſteigt, dann längs des Rio Maure hinab, überſchreitet den Rio Deſaguaderb und ſteigt wieder hinauf zur Haupt- ſtadt Bolivias, La Paz, die in 3648 Meter Höhe liegt. Die ganze Strecke mißt 477 Kilometer. tk Eine nördliche Durchfahrt nach Oſtaſieu. Die ruſſiſche Regierung geht jetzt mit aller Strenge an die Erforſchung der nördlichen Durchfahrt nach Oſtaſien. In dieſem Som⸗ mer wird eine mit allen Hilfsmitteln ausgerüſtete Ex⸗ pedition die Küſte Nordſibiriens bereiſen; es ſollen Plätze zur Errichtung von Beobachtungs-, Funken- und Kohlen⸗ ſtationen ausfindig gemacht werden. Dieſe Maßnahmen der ruſſiſchen Regierung werden mit der Abſicht, den Hafen von Petropawlewsk zum Kriegshafen auszubauen, im Zu— ſammenhang gebracht. In dem Augenblick, wo eine ruſſiſche Flotte durch das nördliche Eismeer in die japaniſchen Ge— wäſſer gelangen kann und ſogar in einem Kriegshafen auf der Halbinſel Kamſchatka eine Operationsbaſis findet, beginnt die ruſſiſche Seemacht für Japan wieder gefährlich zu werden. * Bunte Steinchen. Die deutſche Reichspoſt beförderte 1911 die Kleinig⸗ keit von zwölf Milliarden Sendungen und Depeſchen. Ein anderer ſtalteniſcher Arbeiter wurde ſchwer verletzt. — Ueber einen weiteren ſchweren Unglücksſall berichtet der Draht aus Duisburg: Auf der Niederrheini⸗ ſchen Hütte ſtürzte das Baugerüſt eines in Reparatur befindlichen Hochofens ein und begrub ſieben darauf be⸗ ſchäftigte Arbeiter. Einer von ihnen war ſofort tot, die übrigen ſechs ſind ſchwer verletzt, darunter mehrere hoffnungslos. * Attentat auf eine Aufſeherin. Drei weibliche Korrigenden, die in einer Beſſerungsanſtalt bei Kaſſel untergebracht waren, verübten aus Rache ein gemein⸗ khaftliches Attentat auf die Aufſeherin. Sie überfielen ſie in der Waſchküche und mißhandelten ſie in brutalſter Weiſe, ſo daß ſie bewußtlos liegen blieb und im Kran⸗ zenhaus untergebracht werden mußte. Die Attentäte⸗ einnen wurden verhaſtet. N ö * Tamazy Macoch entflohen. Aus Petrikau. wird zedrahtet: Der Paulanermönch Damazy Macoch iſt am Montag aus dem Petrikauer Gefängnis entſprungen. Der Gefängnisdirektor verweigert jede Auskunft. Am Donnerstag, 7. März, wurde nach zehntägiger Verhand⸗ lung durch das Bezirksgericht in Petrikau der ver⸗ brecheriſche Paulanermönch Damazy Macoch vom Kloſter Jasna Gora bei Czenſtochau zu 12 Jaoren Zwangs⸗ arbeit in den Bergwerken Sibiriens verurteilt. Vier Tage nach ſeiner Verurteilung iſt es nun dem Mörder gelungen, aus den Gefängnismauern zu entweichen. n Hebung des engliſchen Tauchbootes„A 3.“ Das am 2. Februar untergegangene engliſche Tauchboot „A 3“ wurde nunmehr gehoben. Zahlreiches Publi⸗ kum beobachtete das Schauſpiel. Fünf Schlepp⸗ und Bergungsdampfer waren tätig. Taucher befeſtigten ein Kabel um das geſunkene Boot, worauſ es an die Ober⸗ fläche gebracht wurde. Zwiſchen zwei Schleppern be⸗ feſtigt, wurde es dann langſam und mit großer Vor⸗ ſicht, um die Lage der Leichen darin ſo wenig wie möglich zu ſtören, nach der Inſel Wight geſchlevpt. Das Unglücksſchiff hat mit ſeinen 14 Opfern 38 Tage auf dem Meeresgrunde geruht. a * Einen neuen Weltrekord für Ueberlaudflieger hat der franzöſiſche Aviatiker Tabuteau geſchaffen, der mit ſeinem Morane⸗Eindecker von 50 Pſerdeſtärken von Pau aufſtieg, um die Luftreiſe nach Paris zu unter⸗ nehmen und ſchon 2 Stnuden 40 Min. ſpäter die von ihm gewählte Zwiſchenlandungsſtation Poitiers erreichte. Die Entfernung zwiſchen Pau und Poitiers beträgt in der Luftlinie etwa 420 Kilometer. Um 2 Uhr nach⸗ mittags ſetzte Tabuteau ſeine Reiſe ſort, und um 5 Uhr 30 Min. landete er glücklich im Aerodrom Villa Coubley bei Paris. Er hat alſo in zwei Flügen 720 Kilometer zurückgelegt. Aus Nah und Fern. Heddesheim, 13. März. Die Waſſerleitungs⸗ frage in hieſiger Gemeinde iſt in ein neues Stadium gerückt. Die Gr. Kultur Inſpektlon in Heidelberg hat dem Gemeinde⸗ rat hier mitgeteilt, daß ſie gegenwärtig damit beſchäftigt ſei, für die Gemeinde Ilvesheim einen Entwurf fur eine Grund⸗ waſſerverſorgungsanlage zu bearbeiten. Nach Lage der Ver- hältniſſe könnte für Ilvesheim und Heddesheim zuſammen eine Anlage erſtellt werden. In neuerer Zeit werden Grund- waſſerverſorgungsanlagen ohne Turmbehälter(Waſſerturm) ge⸗ baut, wobei die Pumpen automatiſch zur Förderung des je⸗ weiligen Waſſerbedarfs in Tätigkeit geſetzt werden. Eine derartige Anlage wäre jedenfalls fur beide Orte von großem Vorteil. Der Gemeinderat wird ſich in nächſter Zeit mit dieſer Frage beſchaͤftigen. b 0 § Wald ⸗Michelbach, 16. Marz. Finanzamts⸗ Neubau. Da das hieſige Finanzamt aufgehoben wurde, ſo ſteht nun der erſt vor drei Jahren aufgeführte Neubau zum — Verkauf. Da ſolcher aber mit allem Aufwand nahezu auf 30000 Mk. zu ſtehen kam, ſo wird der Fiskus kaum einen Käufer finden, der für dieſen unpraktiſchen Steinkoloß ein ent⸗ ſprechendes Gebot tun wird. Man muß tatſächlich ſtannen, daß man nicht für viel weniger Geld ein gefälligeres Haus hat erſtehen laſſen können. ö Lokale Nachrichten. * Viernheim, 14. März. „Zu der heute Abend im Gaſthaus„Zum Walfisch“ ſtattfindenden Gründungsverſammlung eines katholiſch⸗ kaufmänniſchen Vereins ſind alle katholiſchen Kaufleute und kaufmänniſchen Beamten freundlichſt eingeladen. Die Generalverſammlung des Freiwilligen Feuer⸗ wehrkorps im weißen Roß am verfloſſenen Sonntag nahm elnen recht ſchönen Verlauf. Stellv. Kommandant Winkenbach, der den abweſenden Kommdanten Wäller entſchuldigte, eröffnete die Verſammlung, hieß vornehmlich die erſchienenen Ehren und paſſiwen Mitglieder herzlich willkommen und brachte ein Hoch auf den hoben Protektor aus. Rechner Zöller erſtattete Bericht über die Rechnung pro 1911 und es konnte eine kleine Beſſerung der finanziellen Lage feſtgeſtellt werden. Bei der nachfolgenden Dekorierung erhielten die 15 jährige Verdienſt⸗ ſchnalle die Kameraden N. Binninger, N. Grab, Jak. Falter ⸗ mann 8. und Ferd. Frank. Auch der verſtorbenen Mitglieder Schneidermelſter Hanf und Spenglermeiſter Kunzmann wurde gedacht. Anſchließend wurde des 25 jährigen Feſtes, das dieſes Jahr gefeiert werden ſoll, erwahnt und die Kameraden zum fleißigen Beſuch der jetzt ſchon beginnenden Uebungen er⸗ mahnt, damit bei der Vorſtellung etwas tüchtiges geboten werden kann. Verſchiedene Redner, darunter Ehrenkommandant Herr Hofmann und paſſives Mitglied N. Bugert, hielten Toaſte und ſchloſſen mit dem Wunſch, daß einem ſo edlen, menſchen⸗ freundlichen Inſtitute wie der Wehr, das ſeine ganze Kraft in den Dienſt der Nächſtenliebe ſtellt, mehr junge Leute bei⸗ treten ſollten. Auch Zeugwart Stumpf betonte dies treu dem Wahlſpruch:„Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr.“ : Schnakenuvertilgung. Hauptlehrer Glaſer, der ſich im Auftrag des Staates in den letzten Jahren eingehend mit der Schnakenbekämpfung befaßte und auch in den heſſiſchen Orten der Bergſtraße Vorträge hielt, veröffentlicht zur Zeit Folgen⸗ des:„Wo die Winterbekämpfung durchgeführt wurde, hatten ſich im letzten Sommer Mitte Auguſt die Schnaken vermehrt. Wo Winter- und Sommerbekämpfung angewendet worden iſt, konnte die Plage verhindert werden. Wo jegliche Maßnahme unterblieb, traten auch im letzten Sommer trotz der großen Hitze die Schnaken als Plagegeiſter auf. Ein Erfolg der Bekämpfung iſt unzweifelhaft üſterall feſtzuſtellen. Die Winter⸗ bekämpfung ſoll in erſter Linie durch Abſpritzen mit Floria Inſektizit betrieben werden. Die Sommerbekämpfung muß die Winterarbeit fortſetzen. Auf ausgedehnten Vogelſchutz iſt hin⸗ zuwirken. Der Froſchfang iſt unter Strafe zu ſtellen.“ » Das Schwurgericht in Darmſtadt verhandelte geſtern in der Strafſache wegen Totſchlags gegen den 31 jährigen ledigen Gelegenheitsarbeiter Jakob Samstag 1. von Viernheim. Samstag iſt beſchuldigt, am 15. Oktober 1911 in Viernheim den Taglöhner Franz Kamuff 1. durch einen Revolverſchuß vorſätzlich getötet, aber die Tötung nicht mit Veberlegung ausgeführt zu haben. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Bernhards, Vertrerer des Angeklagten Rechtsanwalt Neuſchäffer. Als Sachverſtändige ſind geladen: Geh. Medizinalrat Dr. Lehr von hier und Oberarzt an der Landesirrenanſtalt Heppen⸗ heim Dr. Götze. Die Geſchworenen erkennen den Angeklagten ſchuldig des Totſchlags und bejahten die Frage nach mildernden Umſtänden. Das Gericht verurteilte daraufhin den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis. Von der verbuͤßten Unter⸗ ſuchungshaft werden ihm drei Monate angerechnet. Außtrordtulliche Gemeinderals⸗ Sitzung vom 5. März 1912. Anweſend waren die Herren Gr. Bürgermeiſter Kühl⸗ wein als Vorſitzender, die Gemeinderatemitglieder Brechtel, Bugert, Hoock, Herbert, Kühner, Lahres, Müller, Roos, Schmitt und Wunder und Gemeindeeinnehmer Jöſt als Aus⸗ kunftsperſon. Tages⸗Ordnung: Beratung des Voranſchlags der Gemeinde und des Gas- werks Viernheim pro 1912. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorſitzenden ſtellt Mitglied Müller an die Bürgermeiſterei die Anfrage, warum der Voranſchlag den einzelnen Gemeinderatsmitgliebern nicht gedruckt einige Zeit vorher zugeſtellt worden ſei, damit genügende Information möglich geweſen wäre. Der Vor⸗ ſitzende bezeichnet hierauf als Grund dieſer Unterlaſſung die mit dem Druck verbundenen Koſten, die ſehr wohl geſpart werden könnten. Es würde ſich hier um eine Ausgobe von 2— 300 Mk. handeln, die gegen die zu erzielenden Vorteile in keinem richtigen Verhältnis ſtehen. Wie im vorigen Jahre, ſo ſel auch in dieſem Jahre beabſichtigt, den Voranſchlag nach Genehmigung im Druck erſcheinen zu laſſen. Hiermit ſeien keine beſonderen Koſten verbunden. Mitglied Bugert beanſtandet, daß die Bekanntmachung über Offen legung des Voranſchlags bereits vor der jetzigen Geme inder atsſitzung erfolgt ſei. Ein Teil der Ortseinwohner hätte behauptet, der Gemeinderat habe ſonach in den bereits fertiggeſtellten Voranſchlag nichts mehr zu ſagen. Demgegen⸗ über wird ſeitens der Gr. Bürgermeiſterel ausgeführt, daß der Voranſchlag bei Vorlage an den Gemeinderat fertiggeſtellt ſein müſſe. Der Gemeinderat habe das Recht, in jeder Hin⸗ ſicht Abänderungen zu beſchlleßen. Dleſe würden dann in dieſer Weiſe im Voranſchlag niedergelegt. Wenn von privater Seite an dem Verfahren kritiſtert worden ſei, dann müſſe dies der Unkenntnis zugeſchrieben werden. Mliglied Hoock bemerkt hierzu noch kurz, daß angenom⸗ men werden müſſe, daß jedes Gemeinderatsmiiglied im Laufe eines Jahres ſobiel Erfahrung ſammle, daß es bei Gelegenheit der Voranſchlagsberatung wiſſe, um was es ſich bei den ein⸗ 4 Mitglied Wunder ſpricht ſich für die Vorſehung der 50 Mk. rütteln. wirlich keinen Anlaß gebe. . gegen 3 Stimmen. 1 Brücken und Wege. . ſtellung verſchiedener Goſſen Rückſicht zu nehmen. . Vorſehung von 500 Mk. erklärt er ſich einverſtanden. glich der Lehrerkonferenzen betont er, daß dieſe nicht immer nahmen wären im kommenden Jahre 140 000 Mark durch Umlagen zu decken, mithin 10 000 mehr als im Vorjahre. 5 zu belaſten, da die Umlagen ſchon hoch genug ſeien. Größere Opfer könne man borerſt nicht fordern. Er bitte dieſe 0 ein derartiges Verfahren nicht angängig und auch nicht wirt⸗ da ſämtliche Neuherſtellungeu durch aufgenommenes Kapital 5 unſere Nachkommen ohnedies mehr als ihnen lieb ſei, Anteil beſtritten werden. nen Rubriken handle. Wenn Druckk oſten in der vorhin bezeichneten Höhe geſpart werden könnten, dann muͤſſe man dies kun, zumal die bereitſtehenden Mittel nicht höher würden. Hierauf wurde der Voranſchlag in der Reihenfolge der Giunahmen und Aus gaben nebſt dem Rechenſchaftsbericht der Gr. Bürgermeſſterei, der Statiſtiſchen Ueberſicht und dem Schulden⸗ und Vermögensſtand vorgetragen. Im Laufe der Beratung wurde in folgenden Punkten eine beſondere Be ſchlußfaſſung des Gemeinderats notwendig: 1. Rubr. 42. Neu aufzunehmende Kapitalien. Hier beantragt Mitglied Hoock, die von der Bürger⸗ meiſterei für Herſtellung der Ringſtraße zur Auf⸗ nahme vorgeſehenen 5000 Mk. noch nicht in dieſen Voran⸗ ſchlag aufzunehmen, da dieſe doch noch nicht notwendig würden. Die Zinſen könne man noch erſparen. Mitglied Wunder tritt dieſem Antrag entgegen. Es ſei vorauszuſehen, daß am Bahnhof recht bald eine Herſtellung erfolgen müſſe. Mitglied Müller ſpricht ſich fuͤr Annahme des Antrags der Bürger- meiſterei aus. Der Vorſitzende bemerkt hierauf, daß die Aufnahme dieſes Betrages erſt Anfang n. Is. gedacht ſei und daher guch nur für/ Jahr Zinſen vorgeſehen wären. Mitglied Hoock erläutert ſeine Beanſrandung nochmals und betont, daß es ihm nicht zweifelhaft ſei, daß eine Herſtellung Dagegen wolle er vorher der Ringſtraße erfolgen müſſe. die Bahnlinien geregelt wiſſen, über deren Aenderung heute noch kein grelfbares Reſultat vorhanden ſel. ergibt Stimmengleichheit und, da der Vorſitzende auf ſeinem im Entwurf gemachten Vorſchlag beſteht, Annahme dieſes. Dem Gemeinderat bleibt jedoch beſondere Beſchlußfaſſung vor Aufnahme des Kapitals ſr. Zt. vorbehalten. 2. Rubr. 74. Koſten der Kirche, des Pfarr⸗ hauſes und des Gottesdienſtes. Mitglied Bugert kommt auf die Ausführungen im Vor- anſchlag zurück, wonach die kath. Kirchenſteuern in dieſem Jahre um ca. 2000 Mk. niedriger ſind wie ſeither. Die für Völlerſchießen vorgeſehenen 50 Mk. beantrage er aus dem Voranſchlag zu ſtreichen. Er ſehe nicht ein, warum der Be⸗ trag in die Luft geſchoſſen werden ſolle. Das Geld könne man fuͤr andere Zwecke verwenden. ſich gegen dieſen Antrag. Neben der Verherrlichung der religtöſen Feierlichkeiten ſeien doch auch die alten Veteranen zu ehren. Er bitte an der ſeitherigen Uebung feſtzuhalten. aus, da die noch lebenden Veteranen eine ſolche Ehrung ver⸗ dient hatten. Mitglied Schmitt begründet in längeren Aus⸗ führungen den Antrag Bugert. Er müſſe ſich wie früher 1 25 entſchieden gegen den Brauch der Völlerſchießerei aus- ſprechen. er darin nicht erblicken, da die damit verbundenen Schrecken ungeheuere Nachteile im Gefolge haben könnten. Mitglied Müller ſchließt ſich dieſen Ausfuhrungen an. Wenn man die Krieger ehren wolle, ſolle man ihnen die für Vöͤllerſchleßen vorgeſehenen Beträge bar auszahlen. Mitglied Kühner bittet, die Vorſehung unter allen Umſtänden zu genehmigen. Der Ortsvorſtand ſolle an einem ſolch alten Herkommen nicht Außerdem handle es ſich um einen Betrag von 50 Mk., der zu einer Aenderung in der beantragten Weiſe Die Abſtimmung ergibt Annahme des Voranſchlags 3. Rubr. 77. Unterhaltung der Straßen, Hier bittet Mitglied Lahres auf die notwendige Her⸗ Mit der 4. Rubr. 104. Diäten und Gebühren. Hier bittet Mitglied Hoock um genaue Erläuterung, für welche Zwecke die einzelnen Dläten verausgabt werden. Be- an ſchulfrelen Nachmittagen ſtattfänden. Dagegen habe man den Minderbemittelten unſerer Gemeinde noch nicht durch a Verlegung der ſchulfreien Nachmittage auf die Holzleſetage 1 hlnreichend Rechnung getragen. geſtellten Antrag ſei eine ablehnende Antwort eingegangen. Die gemachte Bedingung, die Gemeinde müſſe event. auf das Jag. Unholz verzichten, könne nicht erfüllt werden. niſſe im Intereſſe der Arbeiterfrauen, die beiſplelsweiſe an Samstag⸗Nachmittagen notwendige häusliche Arbeiten zu ver⸗ lcchten hätten, dieſe Angelegenheit im Auge behalten. Auf einen von ihm fr. Zt. Man Nach Vergleichung ſämtlicher Ausgaben mit den Ein⸗ Mitglied Bugert beantragt, die Steuerzahler nicht weiter 10000 Mk, durch Kapitalaufnahme zu decken, damit unſere Nachkommen, die an den ſeither gebrachten Opfern für Straßenbau, Entwäſſerung etc. einen Vorteil haben, auch die Lasten tragen helfen. Der Vorſitzende erwidert hierauf, daß daß ſeſ, da man nicht Geld leihen könne, um Zinſen zu ezahlen. Um etwas anderes könne es ſich hier nicht handeln, bezahlt worden ſeien und an der Zinszahlung und Abtragung 1 Außerdem habe die Gemeinde wieder neue Aufgaben, e auch gelöſt werden müßten. Aus der Beratung des Gaswerks⸗Voranſchlags iſt das 0 nde zu bemerken: Der Abſchluß iſt befriedigend. Es unen ſämtliche notwendigen Ausgaben aus den Einnahmen Dem Erneuerungsfonds werden wieder Die Abſtimmung Mitglied Brechtel wendet Eine Ehrung oder Verherrlichung einer Feier könne Mitglied Kuͤhner tritt dieſem Antrage bei. Das Gas- werk müſſe, wie dies ſeither auch geſchehen, kaufmänniſch ver⸗ waltet und betrieben werden. Zweck desſelben ſei nicht, der Gemeinde große Neben Einnahmen zu ſchaffen, ſondern in erſter Linie dafür zu ſorgen, daß die Gasabnehmer ein zelt⸗ gemäßes Licht gegen einen möglichſt niedrigen Preis haben. Mitglied Hoock tritt dieſen Ausführungen bei. Es ſei zu wünſchen, daß ſich bei den jetzt ſchon beſtehenden Gasprelſen noch viel mehr Einwohner am Gasbezug beteiligen. Zum Kochen könne das Gas nicht genug empfohlen werden. Die Aufſtellung von Gasautomaten ſolle man in Erwägung ziehen. Mitglied Müller empfiehlt die Anlage der erforderlichen Gasanſchlüͤſſe auf Koſten des Gaswerks und ratenweiſe Rück erhebung derſelben zur Gemeindekafſe, damit nicht den Teil⸗ nehmern auf einmal ſehr hohe Koſten entſtänden. Damit ſchloß die Beratung. Es wurden die Einnahmen und Ausgaben ſeſtgeſetzt: a. der Gemeinde.. 308.8 10.58 b. des Gaswerks.. 51 100.— 1. Salt Näherer Bericht über dieſe Voranſchläge folgt in nächſter 1* Geſchäftliches. Die(25.) Jubiläums Ausgabe des beliebten Favorit Moden⸗Albums iſt in hervorragender Aus⸗ ſtattung zum Preiſe von nur 60 Pf. ſoeben erſchienen. In verhältnismäßig kurzer Zeit iſt dieſes einzigartige Modenbuch der maßgebende Modeberater von Hunderttauſenden geworden, ö weil es die Moden nicht nur regiſtriert, ſondern mit ſorgſam waͤhlendem Geſchmack ausſchließlich nachahmenswerte Modelle vorſchlaͤgt. Die Frauen wiſſen auch den beſonderen Wert zu ſchaͤtzen, daß alle Modelle mit Hilfe der vorzüglichen Favorit⸗Schnitte ganz zuverläſſig, formenſchön und preis⸗ wert nachgearbeitet werden können. Das Favorit Moden⸗- Album ſtellt in dieſem Jubiläums jahre noch beſondere Ver- günſtigungen in Ausſicht, indem er für die Verbraucherinnen von Favorit⸗Schnitten ſehr reizvolle Präſente bereitgeſtellt hat, die zur Verteilung gelangen werden. Fleißigen Frauen wipkt alſo doppelter Lohn! Alles nähere iſt aus dem reich ausgeſtatteten Album zu erſehen, das zu beziehen iſt durch die hieſige Vertretung, Firm ur Hans Schumacher. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Der Landwirtſchaftskammer⸗Ausſchuß fuͤr die Provinz Starkenburg veranſtaltet am nachſten Mittwoch, den 20. ds. Mts., mittags 12⅛ Uhr beginnend in unſerer Ge- meinde eine mit Prämierung verbundene Schweineſtallſchau. Die Beteiligung an dieſer Stallſchau ſoll nur Landwirten, 1125 betragspflichtig zur Landwirtſchaftskammer find, geſtattet ein. Die hier in Betracht kommenden Schweinezuͤchter, welche im Beſitze von Mutterſchweinen ſind, wollen ſich dahier bis längſtens Dienstag, den 19. ds. Mts., mittags 12 Uhr bei uns melden. Am Sonntag, den 17. März l. Js. von vormittags 9 bis 12 Uhr müſſen die Kriegsbeorderungen bei der unterzeichneten Behörde abgeholt werden. Die in Betracht kommenden Mannſchaften werden er- ſucht, ihrer Pflicht an dieſem Termine nachzukommen. Viernheim, den 14. März 1912. a Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. N ACHTUNG! Hiermit mache ich die verehrl. Familien der israelitiscben Gemeinde darauf aufmerksam, dass mir für das bevorstehende Fest die Lieferung der N Pesach-Waren N übertragen worden ist. Dieselben werden unter strenger Kontrolle hergestellt und bitte ich, mir eventl. Aufträge bis Montag reservieren zu wollen. Hochachtend E. Richter, flua- Doge Töchtigr Sorſtcrpanen gesucht. Mannheim, bigarrenfahrik. J. 5, 1314. Gegen Huſten und Heiſerkeit ſind Ehrbar's S—. Eibisch- Bonbons D—. aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim ein be⸗ währtes vorzügliches Linderungsmittel. Nur ächt zu haben bei: 10 Mk. zugeführt. Bezuͤglich der Abliefernng des Reinge⸗ wan an die Gemeindekaſſe beantragt die Bürgermeiſterei, aß dieſes Verfahren künftig unterbleiben ſollte. Den Konſu⸗ menten des Gaswerks könne nicht zugemutet werden, die Ge meindeſteuern bezahlen zu helfen. Man ſolle die Ueberſchüſſe borerſt 155 zu außergewöhnlichen Kapitaltilgungen verwenden und adurch zu erreichen ſuchen, daß die Gaspreiſe weiter herabge⸗ ſetzt werden können. Adler Fr. 2. We.] Brechtel Konr. Keil Georg Neuhäuſer Mich Adler Adam 7. Bugert Joh. 5.] Klee Gg. Fr. Rall Emil Adler Gg. 10. W.] Diehl Franz Klee Joh. M. 1.] Roos Lorenz Arnold Gg. altermann J. 4.] Koch Friedrich J Roſchauer J. 6 Becker Joh. eier Andreas Koob Fr. Ww. Schadt Theod. Benz Pet. 3. anf Ph. Ww. Kühlwein. Schalk Karl Perhmaunſet artmann Pet.] Kühlwein G. M. Sommertags-Zug! Souutag, den 17. März, nachmittags 3 Uhr großer Sommertags⸗Jng woran ſich, ſo weit wie möglich, ſämtliche Schul⸗ kinder beteiligen ſollen. Die Kinder verſammeln ſich im Hofe der Schillerſchule, wo dieſe um 2 Uhr abgeholt und zur Aufſtellung des Feſt-Zuges in die Rathausſtraße geleitet werden; von hier aus bewegt ſich der Zug durch die Sand-, Mannheimer-, Wein- heimer⸗, Blauehut-, Ernſt⸗Ludwig⸗, Lorſcher-, Kühner- und Bürſtädterſtraße, wo ſich der Zug auflöſen wird. Die Feſtzugs⸗ Ordnung iſt folgende: 1. Herolde, 2. Feuerwehr ⸗Spielleute, 3. Frühlingszeit, . Abteilung Schulkinder(Knaben), 5. Muſikkapelle, Sommerzeit, . Abteilung Schulkinder Herbſtzeit, 9. Abteilung Schulkinder(Mädchen), 10. Muſikkapelle, 11. Winterzeit. (Knaben), Sommertagsſtecken ſind in den Lokalen 0 „Zum grünen Laub“,„Vier Jahreszeiten“ ſowie im 1„Karpfen“ das Stück zu 20 Pfg. zu haben. 9 ö Es wird gebelen, die Hänſer zu beflaggen. 1 9 Bei ungünſtiger Witterung wird die Veranſtaltung 0 9 um 8 Tage verlegt. 0 Der Vorſtand. l — Kernseife 3 Stück 30 Pfg. Haushaltungsseife 2 Stück 32 Pfg. Schmierseife gelb, weiß Pfd. 22, 24 Pfg. Flammerseife— Sunlichtseife, Seifen- hulver 1 Luhns, Thompſons, Flammer, Wollner, Veilchen, Perſil, Schupps, Eureka. Soda Pfb. 4 Pfg. Fett- lauchmehl Pfd. 8 Pfg. Cremefarbe, Wasch- blau, Scheiben wachs, Bügelkohlen 2 Pid. 16 Pfg. Mikolaus Werle, Kügelstrasse. Durch Urteil vieler Behörden, sowie tausenden von Landwirten ist längst festgestellt, dass die weltbekannten Weber'schen transportabeln Haus backöfen. Fleischraucher die besten in Konstruktion und Ausführung sind Auf klärende Broschüre resp. Preisliste kostenlos. Anton Weber, Ettlingen(hae). Was ist raffiniert? 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