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Durch die Poſt bezogen Mk. 1.14 vierteljährlich Fernſprech⸗Nr. 20 Ar. 35. Hieunheimer 2 (Heſſiſch⸗badiſcher Grenzbote) Amtsblatt der Groſtherzoglichen Kürgermeiſterei Viernheim Erſcheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. Redaktion, Druck und Verlag von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: — ſeikung Rathausſtraße Nr. 19. — er iernheimer Volksblatt Anzeigen: N Die Petit⸗Zeile 18 Pi. Neklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1334 Dienstag, den 10. märz 1012. ö ——.qññÄñ7 Fort mit der Liebesgabe! Es iſt alſo heraus! Wie wir gleich mitteilen konnten, kam die Erbſchaftsſteuer für die Deckung der neuen Heeres- und Flottenvorlage ebenſo wenig in Frage, wie irgend eine Steuer auf den Verbrauch oder den Verkehr Bethmann Die kluge Regierung um Herrn von dollweg hat eine Löſung gefunden, die KRaſſiſch genannt werden muß. Am Sonn⸗ öffentlicht die halbamtliche„Nordd. Allg. ine Auslaſſung zur Deckungsfrage, die ſchon in der Nacht vorher von den offiziöſen Telegraphen⸗ bureaus hinaustelegraphiert worden war. Es heißt rin nach allgemeinen Auseinanderſetzungen über die gegenwärtige Unmöglichkeit einer Reichsvermögens- und Reichseinkommenſteuer, der Erbſchaftsſteuer oder irgend welcher indirekten Konſum- uſw. Steuern: jetzt möglich, auf einem anderen 8 217 geradez: Zeitung“ „Dagegen erſchien es Gebiete einen Gegenſtand ſcharfer politiſcher Agitation aus dem Wege zu räumen, indem man die fehlenden Mittel dadurch beſchafft, daß man auch den Kontingent ſpiritus der vollen Verbrauchsabgabe unterwirft. Die Ausſicht, hierzu ie Zuſtimmung Reichstages zu erhalten, erſcheint um ſo größer, als die Aufhebung der vie Liebesgabe“ die Annähe rung der bür i ſicherlich befördern würde.“ Die ö e 8 esgabe an die Brannt⸗ weinbrenner t alſo weg, das politiſche Leben wird um einen Z bfel ärmer und die Reichsſteuerkaſſe um ein entſprechendes Quantum Millionen reicher. Der deutſche Michel von rechts und links reibt ſich die Hände und freut ſich, der eine offen, der andere, der angeblich Leidtragende, freilich nur im geheimen. Die Sache hat nämlich zwei Seiten. Die„Liebes⸗ gabe“ iſt ſeit Jahrzehnten der Zankapfel geweſen, mit dem man ſich auf der rechten und der linken Seite das Leben vergiftet hat. In der Agitation war der Begriff„Liebesgabe“ ein furchtbares Schlagwort, das auch von dem kleinen Agitator, der den Zuſammen⸗ hang gar nicht verſtand, mit furchtbarer Heftigkeit und „durchſchlagendem“ Erfolge gehandhabt werden konnte. Es mußte ja den harmloſen Zuhörer aufs tiefſte em⸗ pören, daß die reichen und jedenſalls wohlhabenden Branntweinbrenner des Oſtens eine„Liebesgabe“ er⸗ hielten, deren Zweck denn auch noch war, die Kar— toſfelpflanzer vom Getreidebau abzuhalten. Das war die eine Seite. Und die andere? Bei der letzten Beratung über die neuen Steuern und die Neuregelung der Brannt⸗ weinſteuer iſt aus dem Centrum heraus verſucht wor⸗ den, die Rechte zur Aufhebung dieſes„Privilegs“ zu veranlaſſen. Damals war die Sache noch nicht geklärt. Heute hat ſich die Spiritus⸗Zentrale bewährt, und wenn man auf der Rechten ſich auch gegen dieſe Heraufſetzung der Branntweinſteuer wehren wird, ſo wird es doch nur geſchehen, weil man gewohnt, ſich dagegen zu wenden. Einen erheblichen Schaden wird des ——— CCC Stürmiſche Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. 12(Nachdruck verboten.) „Donnerwetter ja, da haben Sie recht. Das paßt wieder nicht. Ich war feſt überzeugt... aber nein“ und er ſtrich ſich über die Stirn, als wolle er ſich einen dummen Gedanken da wegwiſchen.„Es ſtimmt ja voll⸗ kommen. Er hat ja an dem Tode ſeiner Schweſter kein Intereſſe. Aber fahren Sie fort.“ „Es iſt nichts weiter zu ſagen. Mehr erfuhr ich dort nicht. Nun über geſtern. Er ging kurz nach drei Uhr bort ort „Alſo doch!“ und Heide ſprang auf und ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab, als wolle er ſeine Gedanken ſichten.„Erzählen Sie nur weiter, lieber Reisner, ich höre alles.“ „Der Weg vom Klub nach dem Walterſchen Hauſe nimmt im gemächlichen Schritt ſieben und eine halbe Minute in Anſpruch...“ „Das macht rund viertel auf vier. Oder ſagen wir drei Uhr zwölf.“ „Vom Walterſchen Hauſe bis nach der Wohnung des Herrn von Ramingen ſind es höchſtens zwölf bis fünfzehn Minuten „Das wäre halb vier, nicht wahr?“ „Ja, und um halb vier war Herr von Ramingen auch zu Hauſe.“ „Menſch, ſind Sie verrückt!“ rief Heide und blieb vor Reisner mit hoch erhobenen Armen ſtehen. „Ich kann mich nur auf das berufen, was mir der Portier ſelber geſagt hat. Herr von Ramingen, der ſonſt das Tor ſelber aufzuſchließen pflegt, hatte gerade geſtern ſeinen Haus torſchlüſſel vergeſſen.“ „Aha.. ſagte Heide,„der Alibibeweis“, und er 1 man, nuch kürzer anangeneymer Uevergangszeit viel— leicht, nicht erleiden. Den Sack werden die Schnapstrinker zu lappen haben. Die wer⸗— den eines Tages am Anziehen der Preiſe merken, daß ſie Gelegenheit bekommen haben, ihren Patriotismus beim Schnapstrinken noch kräftiger zu betätigen als bisher. Der Reichskanzler erfreut ſich bei den politiſchen Parteien nur ſehr geringer Sympathien. Dieſe Lö— ſung der Deckungsfrage zeigt aber, daß er auch ſchwie— rigen Situationen gewachſen iſt.*. ** * Die alſo geſtaltete Löſung der Deckungsfrage ſcheint vielerlei Folgen zu haben: Wie es heißt, beſtätigt ſich das Gerücht über den Rücktritt des Staats⸗ ſekretärs des Reichsſchatzamtes Wermuth. Auch ſein Nachfolger dürfte bereits ernannt ſein. Dem Vernehmen nach iſt es der bisherige Anter— ſtaatsſekretär im Reichsſchatzamt Kühn. Der Zuſammenbruch des Streiks. Am Sonntag hat man ſich ſeitens der Leitung des„Alten Verbandes“ die erdenklichſte Mühe gegeben, das verglimmende Feuer noch einmal anzufachen. Aller⸗ orten wurden Verſammlungen abgehalten, in denen man mit größter Schärfe gegen die chriſtlichorgani— ſierten nichtſtreikenden Arbeiter zu Felde zog. Gegen⸗ über den Zechenverwaltungen ſprach man bereits ſehr zurückhaltend. Ein Bericht eines Berliner Blattes aus Eſſen beſagt: „Der Groll der Streikenden richtet ſich jetzt, wie aus den Ausführungen des Hirſch-Dunckerſchen Referen⸗ ten im Eſſener Nordpark hervorging, weniger gegen die Zechenverwaltungen, als gegen die Chriſtlichen, die durch ihre Notſchreie nach verſtärktem Schutz und militäri⸗ ſcher Hilfe für die Arbeitswilligen den Eindruck hervor⸗ gerufen hätten, als wenn die Streikenden lauter Ban— diten und Totſchläger ſeien. Der Redner betonte ferner, daß die Bergleute, wenn die Zechenverwaltungen ſich ent⸗ ſchließen würden, 10 Proz. Zuſchlag zu bewilligen, morgen die Arbeit wieder aufnehmen würden. Der Streik ſtehe günſtig. Mit der eindringlichen Ermahnung zur Ruhe ſchloß der Hirſch-Dunkerſche Referent. Es ſei hierbei be— tont, daß der Sekretär des alten Verbandes, Lö in einer Verſammlung erklärt hat, die Zechenverwaltungen wären mit den Arbeitern zu einer Verſtändigung gelangt, wenn ſie eine Lohnerhöhung von acht Proz. eingeräumt hätten.“ Intereſſant iſt, daß jetzt auch in anderen Revieren, in denen der„Alte Verband“ vorherrſcht, Sympathie⸗ ſtreiks verſucht werden. So beſteht unruhige Stim⸗ mung im Deiſtergebiet bei Hannover mit zirka 2300 Bergleuten und im Zwickauer Revier. In bei⸗ den Bezirken wird geſtreikt. Chemnitz, 18. März. Im Lugau⸗Oelsnitzer Kohlen⸗ EEC ðùV( f. ˖—... FFPFCCCCCCcCccCCCCcCcCccccccccGGcccccccccccc( e rieb ſich vergnügt die Hände.„Sehr geſchickt gemacht, ſehr geſchickt. Und dann...“ „Dann nichts.“ „Wie? Nichts? Sind Sie Ihrer Sache ganz ſicher? Hat der Portier nichts gehört? Hat niemand wieder das Haus verlaſſen? Iſt Herr von Ramingen nicht ſpäter noch mal wieder nach Hauſe gekommen? So ſprechen Sie doch. Reden Sie doch.“ „Ich weiß von nichts.“ „Gut. Ich bin auch damit vollkommen zufrieden, Herr Reisner.“ Als Reisner dann fort war, trat Heide an das Fenſter und legte ſeine Stirn an die kühlenden Scheiben. Das tat er immer, wenn er ſeine Gedanken ſammeln wollte. heute war er das. Der Fall intereſſierte ihn ganz un⸗ gewöhnlich, weil er ſo gar nichts von ihm erwartet hatte Eine halbe Stunde ſpäter trat Käthe Field ein. „Nun?“ fragte er. „Nichts. Der Augenſchein hat abſolut gar nichts er⸗ geben. Von einem Einbrechen kann keine Rede ſein. Die Tat iſt abſolut von jemand verübt worden, der im Hauſe ein⸗ und ausgehen konnte, wie er wollte.“ „War das bei Ramingen möglich?“—„Ja.“ Ein triumphierendes Lächeln überflog das Geſicht des Detektivs. „Weißt du das beſtimmt?“ „Ja. Das Kammermädchen geſtand mir, daß Frau von Walter ihren Bruder trotz des ausdrücklichen Ver⸗ botes ihres Mannes noch immer weiter bei ſich empfangen hat. Ramingen kam öfter ſehr ſpät abends in das Haus, wo Frau von Walter in letzter Zeit natürlich Gemächer innehatte, die von denen ihres Mannes getrennt waren. Um ihm ein ungeſehenes Kommen möglich zu machen, hatte er den Schlüſſel zur kleineren Gartenpforte und den Auch wenn er in großer Erregung war. Und 28. Jahrgang. revrer tſt Monrag morgen vurchſchntrruuch nur ore Hatfre der Belegſchaft eingefahren. Dagegen fehlten auf der Zeche„Gottesſegen“ von der 1100 Mann betragenden Be⸗ legſchaft nur 272. Die Streikenden haben faſt vor allen Zechen Streikpoſten aufgeſtellt, die die Arbeitswilligen von der Arbeit abzuhalten ſuchen. Im Zwickauer Steinkohlen⸗ revier ſtreiken 50 Proz. der Geſamtbelegſchaft unter Tage. Die Zahl der Ausſtändigen über Tage iſt ſehr gering. Auf der Zeche„Florentin“ iſt die ganze Belegſchaft ein⸗ gefahren. Im ganzen Revier herrſcht Ruhe.— Hau⸗ nover, 18. März. Von den Belegſchaften der Deiſter⸗ Bergwerke, die 2600 Mann betragen, ſind heute früh nur 100 Mann eingefahren. Alle anderen haben ſich dem Streik angeſchloſſen. Die Bergverwaltung hat in Erwartung eines eventuellen Streiks ſchon ſeit einer Woche die geförderten Kohlen aufgeſpeichert und dadurch eine bedeutende Menge gewonnen, welche jetzt an die großen Werke abgegeben werden kann. Verurteilung von Streikenden. Die Gerichte arbeiten in der Streikſache außeror⸗ dentlich ſchnell. Schon am Montag gab's zahlreiche Urteile. Dortmund, 18. März. In Caſtrop erfolgte heute die erſte Aburteilung. 13 Angeſchuldigte wurden aus der Haft vorgeführt. Alle hatten ſich wegen Vergehens gegen 5153 der Gewerbe-Ordnung und wegen Beleidugung Ar⸗ beitswilliger zu verantworten. Die Streikenden hatten die Arbeitswilligen bedrängt, ihnen Schimpfnamen beigelegt, „Pfui“ oder„Streikbrecher“ zugerufen. Das Schöffengericht erkannte auf Gefängnisſtrafen von ein bis zwei Monaten und beſchloß in allen Fällen, den Haftbefehl aufrecht zu erhalten, um die Leute vor weiteren Ausſchrei⸗ tungen in der jetzigen erregten Zeit zu bewahren. In Dortmund wurden eine ganze Anzahl Perſonen, die in der Nähe der Schächte Kaiſerſtuhl 1 und U mit Steinen geworfen hatten, durch richterlichen Strafbefehl mit 14 Tagen bis drei Wochen Haft beſtraft. Ruhe in Frankreich. Der Verband der Bergarbeiter des nördlichen Frankreich hat am Sonntag an ſeine 32 Abteilungen ein Rundſchreiben gerichtet, in welchem er aufragt, wie ſie ſich zu einem Sympathieſtreik zugunſten der eng⸗ liſchen Bergleute ſtellen würden. Der größte Teil der Abteilungen hat ſich in ſeiner Antwort gegen den Streik ausgeſprochen. Streitunruhen in England. Der Streik in England nimmt bedrohliche For⸗ men an. In den Städten Bellshill und Bantyre inr Bergwerksbezirk der ſchottiſchen Grafſchaft Lancaſhire kam es Sonnabend wegen der Wiederaufnahme der Arbeit durch 200 Bergleute zu ernſten Ruhe⸗ ſtör ungen. Die Menge bewarf die Polizei, die die Arbeitswilligen nach ihrer Arbeitsſtätte begleitete, mit Steinen und zertrümmerte die Fenſter verſchiedener Häuſer. Eine Anzahl Bergarbeiter wurde verhaftet. VVVVVVVVVVVVVVVTVTVVTVTVTVTTTTVTWTTWTT—TT—W—WT—TT—WTT zur Verandatür, die direkt in Frau von Walters Salon führt. Nebenan lag dann das Schlafzimmer. Im anderen Flügel das Herrn von Walters und oben dasjenige des Kindes.“ „Sehr gut! Und was weiter?“—„Leider nichts.“ „Weißt du vielleicht, ob in letzter Zeit zwiſchen Frau von Walter und Herrn von Ramingen eine Verſtimmung Platz gegriffen hatte?“ „Nein, im Gegenteil. Am Vorabend der Scheidung, alſo zwei Tage vor der Mordtat, war Ramingen noch bei Frau Walter ſpät in der Nacht. Und am Morgen darauf gab dieſe der Zofe gegenüber ihrer Freude Ausdruck, end⸗ lich ihrem Bruder helfen zu können.“ „Dann begreife ich nichts mehr. Dann widerſpricht meiner Annahme alles. Und doch läßt ſich eine ſo wunder⸗ bare Kette daraus konſtruieren. Nur einige Glieder fehlen, und einige paſſen nicht recht. Sein ganzes Intereſſe lag konzentriert in dem Leben der Frau, und doch würde ich meinen Kopf darauf verwetten, daß er der Mörder iſt und kein anderer.“ „Ramingen?“—„Jawohl. Aber ich werde noch darauf kommen, und dann ſoll er ſich wundern, wenn er den Preis auszahlen muß, den er auf den Mörder geſetzt hat!“ 8. Kapitel. Die Recherchen nach dem Kinde geſtalteten ſich für Käthe ſchwerer als ſie geglaubt hatte. Der Diener Karl hatte abſolut keine Liebſchaft und kein Verhältnis gehabt. Wenigſtens keines, von dem man wußte. Das Stubenmädchen, das wußte man, hätte ſich ganz gern mit ihm eingeloſſen, hatte aber bei ihm kein Verſtändnis für ihre Gefühle gefunden. Angehörige hatte er wohl auch keine, wenigſtens nie von ſolchen geſprochen. (Fortſetzung folgt) 3 De e eee; darunter meyrere Polen, die einen großen Teil de⸗ Bergleute dieſes Bezirks ausmachen. Aehnliche Vor⸗ unge ſpielten ſich auch in anderen Bezirken ab, und die nächſte Woche werden ernſte Ruheſtörungen efürchtet, da viele nichtorganiſierte Bergleute dem Werbungern nabe ſind und die Abſicht geäußert haben. zur Arbeit zurückrehren. In den angrenzenden Be⸗ irken Coatbridge und Motherwell ſeiern etwa 20 000 Arbeiter der dortigen Stahl⸗ und Eiſenwerke und leiden bittere Not. Bedenklicher Kriegsfall. Die Türken beſchießen ein öſterreichiſches Schiff. Den Türken iſt ſoeben ein ganz vedenkliches Miß⸗ geſchick widerfahren: — Budapeſt, 18. März. Der Kapitän des Schiffes„Sko⸗ dra“, das zwiſchen Albanien und Fiume verkehrt, hat bei der Landung in Fiume mitgeteilt, daß am 14. d. M. von der türkiſchen Feſtung Laſtina in Nord⸗ albanien unweit von Duleigno Schüſſe auf ſein Schiff abgegeben worden ſeien. Zwei Matroſen der„Skodra“ ſeien verwundet und die Schiffskarte beſchädigt wor⸗ den. Die Türken hatten das Schiff aufgefordert, anzu⸗ halten, jedoch geſchoſſen, ehe das Schiff zum Stillſtand zebracht werden konnte. Der„Frankfurter Zeitung“ wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß Handelskapitäne, die am Sonntag früh von den Dardanellen in Konſtantinopel ein⸗ etrofſen waren, die italieniſche Flotte in einer Stärke von 30 Schiffen zwiſchen Mytilene und den Dardanellen bemerkt hätten. 1 Die Sache kann unter Umſtänden für die Türken unangenehme Folgen haben, auch wenn niemand an einen Krieg Oeſterreichs denkt. * 9 N 6 2 Politiſche Rundſchau. — Berlin, 18. März. — Der Kaiſer empfing am Sonntag mittag um 12,30 Uhr den bayeriſchen Miniſterpräſidenten Freiherrn von Hertling. Zur Frühſtückstafel bei Ihren Majeſtäten waren u. a. geladen: Fürſt und Fürſtin Alois zu Löwen ſtein, Freiherr von Hertling und Aebtiſſin Frau v. Rohr. 1* ! Der Widerſtand gegen die Abſchaffung der „Liebesgabe“ für Kornbranntweinbrenner, die die Re— gierung zur Deckung der Koſten der neuen Heeres- und Flottenvorlage in Ausſicht genommen hat, ſetzt ein. Der„Tag“ hatte— wohl nicht ganz unrichtig, da die Spirituszentrale den Brennern durch private Regu— lierung der Produktion und der Preisbemeſſung ſchon Erſatz bieten wird— bemerkt:„Infolgedeſſen wurde Fühlung mit der konſervativen Fraktion genommen, und da ergab ſich, daß auf Grund der Erklärungen, die die norddeutſchen Brenner abgaben, hier kein Wort mehr auf ein Fortbeſtehen des Kontingentierungsvor— teiles gelegt wurde.“ Dazu teilt dann die„Deutſche Tageszeitung“ mit:„Dieſe Darſtellung iſt nach unſerer Kenntnis der Dinge weder formell noch ſachlich zu— treſſend.“— Weiter erfährt man noch nichts.— Dann heißt es in der„Deutſch. Tagesztg.“:„Weiter erklärt das genannte Blatt, daß die ſüddeutſchen Bren⸗ nereien für den Ausfall, den ſie durch die Aus⸗ dehnung der vollen Verbrauchsabgabe auf den Kontin⸗ gentſpiritus erleiden würden, in einer noch zu beraten⸗ den Weiſe entſchädigt werden, die norddeutſchen Brennereibetriebe hingegen ſollen die Kontingentsver— günſtigung ohne irgendwelche Entſchädigung verlieren. Die Einbringung der Wehr⸗ und Deckungsvorlagen im Reichstage werde jedenſalls erſt nach der Oſter⸗ tagung erfolgen.— Dieſe weiteren Mitteilungen dürſten auf Richtigkeit beruhen, wenigſtens ſoweit die bisherigen Dispoſitionen der betreffenden Stellen in Betracht kommen.“ 2? Penſionierte Beamte in Privatſtellungen. Das Ausſcheiden des Präſidenten des reichsſtatiſtiſchen Am⸗ tes van der Borght aus dem Reichsdienſte unter Zuer⸗ kennung der vollen Penſion hat wegen ſeines Uebergan⸗ ges in eine hochbezahlte Stellung bei einer Privat⸗ geſellſchaft allgemeines Aufſehen erregt. Die„Magd. Ztg.“ hatte kürzlich in dieſer Richtung eine Kritit er⸗ hoben und gemeint, daß die Penſionierung des ge⸗ nannten Beamten erfolgt ſei, weil der Staatsſekretär des Innern gewünſcht habe, die Stelle des Präſidenten des Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amtes anderweit zu be⸗ ſetzen, obwohl van der Borght nicht dienſtunfähig im Sinne des Reichsbeamtengeſetzes geweſen ſei. Dazu wird jetzt halbamtlich betont: „Dieſer Unterſtellung gegenüber genügt es, auf die vom Staatsſekretär des Innern in der Sitzung der Budget⸗ kommiſſion des Reichstags vom 1. d. Mts. abgegebenen Erklärungen Bezug zu nehmen, durch die feſtgeſtellt iſt, daß der Präſident van der Borght auf ſeinen Antrag in den Ruheſtand verſetzt iſt, nachdem er durch ein ärztliches Atteſt nachgewieſen hatte, daß er zur Erfüllung der Pflichten ſeines Amtes dauernd unfähig ſei, und ſeine vorgeſetzte Behörde auf Grund der von den zuſtändigen Beamten aus eigener Wahrnehmung geſchöpften Ueberzeugung das Gleiche bekundet hatte.“ Demgegenüber taucht die Frage auf, welche Dienſte die Privatgeſellſchaft, die ihm jetzt ein Rieſengehalt zahlen will, von ihm erwartet. Arbeit wird es wohl nicht ſein, man erhofft von ihm wohl Fingerzeige für den richtigen Verkehr mit Behörden.— Allgemein findet die Auffaſſeng Nahrung, daß in Fällen, wo venſionierte Beamtr aus der Tätigkeit im Privatdienſte ein über ihr früheres Gehalt hinausgehendes Ein⸗ kommen beziehen, die Penſion wegſallen müſſe. 0 Die Aufteilung der portugieſiſchen Kolonien be⸗ ſchäſtigt wieder die Gemüter in England, wo es gerade an Stoff zu einer lieblichen Deutſchenhetze ſehlt. Aus London wird telegraphiert: Nach einer Liſſaboner De⸗ peſche der„Daily News“ haben angeblich ſowohl Deutſchland als auch England auſ Erſuchen der Re⸗ gierung von Portugal die Verſicherung abgegeben, daß die Gerüchte, nach denen dieſe beiden Mächte die por⸗ tugieſiſchen Beſitzungen auſtzutetlen beabſichtigen, grundlos ſind. Nur wenn Portugal dieſe Kolo⸗ nien zu verkaufen wün 1 che, könne dieſe Frage ver⸗ tragsmäßig in Betracht kommen. Großbritannien hat außerdem ſeine Zuſtimmung zur Veröffentlichung des 4 Vertrages gegeben, in dem es ie Verpflichtung übernimmt, Portugal und ſeine Be⸗ ſitzungen gegen alle Angriffe zu verteidigen.— Das oll ſo ausſehen, als hätten die beiden Mächte, die ekanntlich ein Abkommen über die immerhin mög⸗ liche Aufteilung der vortugieſiſchen Kolonien geſchloſſen Zaven, von neuem moglichſt nachdrucklich erne ne Offerte abgegeben. 8 0 1 0 1 e e 5 00 und Marine. F Bei dem Bromberger Spionageſall handelt es ſich um den früheren Gelber ide Woel⸗ kerling, deſſen Frau durch ihre Geldausgaben auf⸗ fiel. Der Mann ſoll den genauen Mobilmachungs⸗ plan der Feſtung Thorn nach dem Auslande verraten haben.— Auch Italien hat ſeine Spionageſchmerzen. In dem Kriegshaſen Spezia wurde der Schiffsinge⸗ nieur Major Carreras verhaftet. Er iſt verdächtig, wichtige Pläne dem Auslande angeboten oder verkauf zu haben. 5. Frieder! . Die italieniſche Regierung hat den Mächten eine Auseinanderſetzung mit Friedensbedingungen überreicht. Sie betont darin es komme ihr nur auf die Erwerbung von Tripolis an. Sie ſtellt die Grundbedin⸗ zung auf, daß die Pforte, die türkiſche Regierung alſo, nur ſtillſchweigend die neue italieni Her in Lybien anerkenne. i Neri X. Deutſcher Reichstag. [ Berlin, 15. März. Es herrſchte heute ſo ganz und gar keine Kampfes⸗ ſtimmung. Ob's das ſchöne Frühlingswetter tat, das draußen im Tiergarten den Spaziergang vor der Sitzung mit ſo freundlicher Stimmung erfüllt und dem Zorne die Waffe entwunden hatte, oder ob man glaubte, angeſichts der Entwickelung des Streikes ſich keine große Mühe mehr geben zu ſollen, das blieb unentſchieden; jedenfalls kam man auf der Tribüne nicht auf ſeine Koſten. Abg. Gothein (p.), der frühere Bergrat und ſomit Bergfachmann, nahm gegenüber dem Streik eine ſehr reſervierte Haltung ein, und wenn nicht der folgende Redner, Soſinski, der Vor⸗ ſteher der polniſchen Arbeiter-Berufsvereinigung, nicht ener— giſcher die Trommel des Streiks gerührt hätte, dann wäre die Sozialdemokratie, über deren 110 Mann heute eine ſehr ſtarke Mißſtimmung zu lagern ſchien, überhaupt nicht aufgetaut. Abg. Behrens(wirtſch. Vgg.), der General— ſekretär des Gewerkvereins chriſtlicher Bergarbeiter, führte die Debatte aber ſogleich wieder aus der Hurraſtimmung des heißblütigen Polen auf das Gebiet der nackten Tatſache zurück, die wohl eine Erhöhung der Löhne als notwendig und gerechtfertigt anerkennen, zugleich aber der Zeitpunkt des Streiks als ganz verfehlt erſcheinen ließen. Abg. Sachſe, der Oberleiter des Streiks, zeitigte dabei zum erſten Male in der heutigen Sitzuig ſtärkere Erregung, die ihm dann auch einen Ordnungsruf eintrug. Der neue freikon⸗ ſervative Mertin dankte dem Staatsſekretär für ſeine ent⸗ ſchiedene Haltung. Abg. Dr. Erdmann, der neugewählte ſozialdemokratiſche Abgeordnete für Dortmund und früherer Kölner Redakteur ſeines Parteiblattes, beſtritt, daß die Anarchoſozialiſten etwas mit dem Streik zu tun hätten, und wandte ſich dann erregt gegen das Centrum. Als letzter Redner ſprach heute der heſſiſche Reformpartei— ler Werner, der der äußerſten Linken entgegenhielt, die Smypathien des deutſchen Volkes ſeien nicht bei den Streikenden. In der morgigen Sitzung spricht an erſter Stelle Abg. Giesberts: alsdann wird die Sitzung zwei⸗ fellos den heute allſeits vermißten lebhaften Charakter erhalten. 5 o 2 (Berlin, 16. März. Im Reichstage machten heute die Polen zunächſt einen kräftigen Vorſtoß gegen den Reichstagsvizepräſidenten Dr. Paaſche, der als Präſident nach ihrer Inſicht einen Verſloß gegen die Rechte der Polen gemacht und den be— züglichen Satz aus dem Stenogramm geſtrichen hatte. Rechts⸗ anwalt Seyda beſprach den Fall mit rechtsanwältlicher Bit⸗ terkeit. Dann ging die Beſprechung der Interpeilationen über den Bergarbeiterſtre ik weiter. Abg. Gies⸗ berts(Centr.) proteſtierte mit großer Schärfe dagegen, daß der„Vorwärts“ in ſeinen Stimmungsbildern einen überaus gehäſſigen Ton gegenüber den Arbeiterabgeord— neten im Reichstage anſchlage, und daß der Verfaſſer dieſer Stimmungsbilder ein Mitglied dieſes Hauſes, der Abg. Wendel ſei. Er meinte, Wendel, der niemals Handarbeit geleiſtet habe, ſei beſonders wenig berufen, gegenüber den Arbeitern im Hauſe ausfällig zu ſein. Redner ging dann nochmals auf den Nachweis ein, daß es ſich bei dem Streik um einen Sympathieſtreik für die Engländer handele, der die deutſchen Intereſſen ſchädige. Dann kam die Jungfernrede eines neugewählten Arbei⸗ ters, des Abg. Ickler⸗Göttingen, eines Eiſenbahnwerk⸗ ſtättenarbeiters, deſſen Standpunkt ſich im weſentlichen mit dem der Redner aus den chriſtlichen Gewerkſchaften deckte. Nach ihm kam Abg. Heckſcher(Pp.), der in ſeiner Partei die ſozialen Angelegenheiten vertritt. Abg. Heck⸗ ſcher wünſchte unter Verurteilung des Streikes baldiges entſchiedenes Eingreifen der Regierung. Nachdem noch Abg. König(Soz.) die Haltung des Alten Verbandes verteidigt hatte, kam das Ende der Verhandlung.— Während am Montag das Preußiſche Abgeordnetenhaus dieſelbe Materie behandeln wird, wird der Reichstag ſich weiter über den Etat des Reichsamtes des Innern unter— Aus Nah und Fern. — Heppenheim, 18. März. Beſtätigungen Die Wahl bes Apothekers Otto Cuſtodis zum Beigeordneten. der Stadt Heppenheim und die Wiederwahl des Bürger⸗ meiſters Sattler in Siedelsbrunn fanden amtliche Beſtätigung. Adam Jeck und Johann Jeck in Nleder-Liebersbach wurden als Feldgeſchworene verpflichtet. — Michelſtadt, 18. März. Von der Spar⸗ und Darlehenskaſſe. Die Bilanz der hieſigen Spar⸗ und Darlehenskaſſe ſchließt in Aktiva und Paſſiva mit 524 390 Mk. ab. Dr Reingewinn beträgt 7269 Mk. Der Kaſſe gehören 112 Mitglieder an. : Fürth, 18. März. Todesfall. Rechtsanwalt Jakob Keil dahler, ein Mann im rüſtigſten Mannesalter, iſt geſtern nach kurzer Krankheit verſtorben. Die Beerdigung findet in ſeiner Heimat Mörlenbach ſtatt. § Vom Odenwald, 17. März. Hause inſturz. In Rothenberg ſtürzte ein im Rohbau fertig geſtelltes Haus plötzlich in ſich zuaammen. Zufällig war niemand im Bau auweſend, anſonſt größeres Unglück unvermeidlich geweſen wäre. — Anerbach, 18. März. Reſtauration auf dem Schloß. Der volle und tägliche Wirtſchaftsbetrieb auf dem Auerbacher Schloß iſt nun wieder ſeit geſtern eröff⸗ net, was Touriſten und Ausflüglern erwünſcht ſein dürfte. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 19. März. „Der kath. kaufm. Verein hält Donnerſiag abend im Freiſchütz um ½9 Uhr eine Verſammlung ab. Es werden Vorträge gehalten über Krankenkaſſe, Stelleuvermittlung, Sterbekaſſe und über die ſonſtigen Wohltaͤtigkeitselnrichtungen des Verbandes. Da ſonſt noch ſehr wichtige Angelegenheiten lokaler Natur zur Verhandlung ſtehen, ſo ſelen hiermit unſere Mitglieder ſowſe diejenigen, wel he in der letzten Woche unſerer Verſammlung beizuwohnen verhindert waren, und alle ſonſtige Intereſſenten nochmals dringend eingeladen. * Jünglings-Sodalität. Hierdurch ſei jetzt ſchon auf die Generalverſammlung der Jänglings⸗Sodalität auf⸗ merkſam gemacht, welche am nächſten Sonntag nachmittag halb 4 Uhr im„Freiſchütz“ ſtattfindet. Die Vorſtandsſitzung wird Freitag abend abgehalten. — Der katholiſche Mäunerverein hielt am letzten Sonntag im„weißen Roß“ ſeine diesjährige General⸗ verſammlung ab. Nach Eröffnung durch den Herrn Präſidenten Heckmann gaben der Rechner, Herr P. Weidner, ſeine mit Dank für ſeine Bemühungen genehmigte Rechnungsablage und Herr Kaplan Dr. Neundörfer einen kurzen Tätigkeitsbericht uͤber das Vereinsleben im Jahre 1911. Er konnte zugleich die erfreuliche Mitteilung machen, daß ſich auf eine unter⸗ nommene Agitation hin in den letzten 14 Tagen ſchon 63 Herrn neu als Vereinsmitglieder angemeldet haben, und daß weitere Anmeldungen noch in Ansſicht ſtehen. Nachdem noch 4 ausſcheidende Vorſtandsmitglieder wieder gewählt worden waren, hielt Herr Oberpoſtaſſiſtent Neundörfer aus Worms einen faſt zweiſtündigen Vortrag über eine ſelbſt unter⸗ nommene Pilgerfahrt in das hl. Land. Geſpannte Aufmerk- ſamkeit und reicher Beifall der Zuhörer lohnten dem Reduer ſeine Mühe, dem nur eine etwas beſſer beſuchte Verſammlung zu wünſchen geweſen wäre. — Der Stenographen · Verein„Gabelsberger hielt am 15. März 1912 ſeine letzte Monatsverſammlung in dem bis 1. April laufenden Verelnsjahr ab. Es wurde be⸗ ſchloſſen, nunmehr wieder regelmäßig Unterrichtsabende abzu⸗ halten. Dieſe wurden auf Freitags, abends von 9—10 Ühr feſtgeſetzt, beginnen in dieſer Woche und finden im Götheſchul⸗ hauſe ſtatt. Die Generalverſammlung ſoll am 29. d. Mts. abgehalten werden. Alsbald nach Oſtern eröffnet der Verein einen neuen Anfängerkurſus, auf den ſchon heute aufmerkſam gemacht wird. » Sommertagszug. Dieſes Jahr zum erſten Male hatten es die hieſigen Vereinigten Karnevalsgeſellſchaften unternommen, einen Sommertagszug zu arrangieren. Schon am Sonntag in aller Frühe konnte man munter umherziehende Gruppen von feſtlich geſchmückten Kindern mit Sommertags⸗ ſtecken beobachten, wie ſie die Melodie abſangen:„Schrie, ſchra, ſchro, der Summerdag is do.“ Gegen ½4 Uhr ſtellte ſich ſodann der Zug in der Rathausſtraße auf. Dem Arrange⸗ ment lag die Idee der 4 Jahreszeiten zu Grunde: Der Früh⸗ ling mit ſeinen Blumen und Knorpen ſowie den Kindern Floras, der Sommer mit Schnittern und Schnitterinnen im Zeichen der glühenden Sonne, der Herbſt mit ſeinen Früchten und der kalte Winter, wobei der Vogel mühſam ſein Futter ſucht, auch nicht zu vergeſſen der hübſch geſchmückte Wagen mit dem Zlegenbockgeſpann. Alles ſchön ausgedacht und gut durchgeführt! Dazwiſchen eine ſchier endloſe Reihe von Schul⸗ kindern, welche, wie aus ihrer freudigen Begeiſterung hervor- ging, ganz beſonders uͤber die Veranſtaltung erfreut waren. Aber auch unſere Familienangehörigen nahmen recht lebhaft an der Frende ihrer Kleinen teil. Nach Aufſtellung des Zuges bewegte ſich dieſer unter den luſtigen Weiſen mehrerer Mufikkapellen durch Biernheims Straßen, überall lebhaft be⸗ grüßt. Den Herren, welche ſich der großen Mühe des Arrauge⸗ ments unterzogen haben, ſagen wir im Namen der Kinder unſerer Gemeinde herzlichſten Dank. Auf frohes Wiederſehen im nächſten Jahre! * Text⸗Verſtellung. In der letzten Nummer war durch Verſtellung der Zeilen an einigen Stellen eine Undent⸗ lichkeit der Artikel zu verzeichnen. Die Spalten, auf welchen dieſe Unregelmäßigkeit eingetreten war, wurden uns fix und fertig zugeſandt, wir mußten alſo die Unordnung paſſteren laſſen und konnten keine Aenderung vornehmen. Wir bitten alſo nachträglich um Entſchuldigung. Ziehung 28. und 30. Mürz. f Nur Grosse Hessische Rosengartenstr. 32 5 Rote-Kreuz: 20 loftere Unvergleichbar billig! 28g zal en be e 60 Kompl. Schlafzimmer pol. mit Spiegelschrank u echtem 200 Marmor Nur Mk. Kompl. pitsch-pine 110 Küchen Nur Mk. Diwan auf Federn gear- beitet Nur Mk. 44 10. jährige Garantie. Möbel werden gratis bis Zur Verheiratung aufbewahrt. Bad. Holz-Industrie Recha Posener 30 Pfg. extra. Zu haben del den Königl. Preuss. Lotterie- Einnek · mern und allen durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen, O. Petrenz, Darmstadt A. Dinkelmann, Worms am Rhein Rosengartenstr. 32. Mannheim. Makulatur-papier 35 in der Buchdruckerei d. Blattes. — Fpauenleiden aranei- und apen gel eee und Behandlung Natur- und Lichtheill-Ver fahren. schwedische Heſigymnastik-. g Frau Direktor Hch. Schäfer Sobdteria von Dr. mod. Thare- Brandt. 9 Mannheim nur M 3, 3 Mannheim Vie a- vis dem Restaurant„Zum wilden Mann. 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Der unter 4 Jahre alten Pferde, . Der Hengſte e. 952 Se die entweder hochtragend ſind oder inner⸗ halb der letzten 14 Tage abgefohlt haben,(als hoch⸗ zragend find Stuten zu betrachten, deren Abfohlen inner⸗ halb der nächſten 4 Wochen zu erwarten iſt), g. Der Vollblutſtuten, die im„Allgemeinen deutſchen Ge⸗ ſtütbuch“ oder den dazugehörigen offtziellen vom Union⸗ Aub geführten Liſten eingetragen und von einem Voll- vluthengſt lt. Deckſchein belegt ſind, auf Antrag des Be⸗ itzers,.. b. 255 Pferde, welche auf beiden Augen blind ſind, „Der Pferde, welche in Bergwerken dauernd unter Tag arbeiten, „Der Pferde, welche wegen Erkrankung nicht marſchfähig b ind, oder wegen Anſteckungsgefahr den Stoll nicht ver- laſſen dürfen, 4 b. 91 Ane welche bei einer früheren in der betr. Ort- ſchaft abgehaltenen Muſterung dauernd kriegsunbrauch⸗ bar bezeichnet worden ſind,(die vorübergehend„kriegs⸗ unbrauchbaren“ ſind von der Vorſtellung nicht befreit), . Der Pferde, unter 1,50 m Bandmaß. Außerdem iſt das Kreisamt befugt, unter beſonderen Um⸗ ſtänden, namentlich in dringenden Fällen, Befretung von der Vorführung eintreten zu laſſen. 5 f 0 55 J h pogenden Stuten(Ziffer e) iſt der Pferdevor fübrungsliſte der Deckſchein beizufügen und in den unter d-g aufgeführten Fällen ſind vom Orisvorſtand ausgefertigte Be · ſcheinigungen vorzulegen. 1 der Verpflchtung zur Vorführung ihrer Pferde ind ausgenommen: 1. Miiglleder der reglerenden deutſchen Familien(erſtreckt ſich nur auf die zum perſönlichen Gebrauch beſtimmten Pferde, wogegen die in Wirtſchaftsbetrieben verwendeten Pferde zu geſtellen ſind), 2. Saen fremder Mächte und das Geſandtſchafts⸗ erſonal, 0 3. Dl aktiven Offtziere und Sanitätsoffiziere bezüglich der von ihnen zum Dienſtgebrauch gehaltenen Pferde; 4. Beamte im Reichs- oder Staats dienſte hinſichtlich der zum Dienſtgebrauch gehaltenen Pferdtierärzte hinſichtlich der zur Ausübung ihres Berufes an dem Tage der Muſterung unbedingt notwendigen eigenen Pferde 5. Der Poſthalter hinſichtlich derjenigen Pferdezahl, welche von ihnen zur Beförderung der Poſten kontraktmäßig gehalten 17 0 12900 1 76 6. Die ſtädtiſchen Berufsfener 5 Pferdableſtter, welche ihre geſtellungspflich · nigen Pferde nicht rechtzeitig oder vollzählig vor⸗ führen, haben außer der 41 Strafe zu ge⸗ wärtigen, daß auf ihre Koſten eine zwangsweise Herbeiſchaffung der nicht geftellten Pferde vorge · nommen wird. Das Vorführen der Pferde durch alte gebrechliche Leute und durch Kinder iſt verboten, dagegen empfiehlt ſich die Verwendung von Leuten, die bei 6 e de ſoll ezäumt im übr dient haben. Die Pferde ſollen gez i diſſige Pferde müſſen ausdrücklich als ſolche bezeichnet werden, um Unfällen vorzubeugen. Fär etwaige, durch Zuwiderhandlung gegen dieſe Vor- schriften entſtehende Schäden ſind die Pferdebeſitzer haftbar. 1 ühr Nachmittags bis 5 Uhr Abends mit Lebensgefahr ver⸗ Diejenigen Pferdebeſitzer, deren Pferde in dieſem Jahre vorzuführen ſind, werden hiervon durch uns nochmals ſpeziell in Kenntnis geſetzt. Wir müſſen erwarten, daß die zu muſternden Pferde ſchon vor dem obenangegebenen Zeitpunkt auf dem Muſter- ungsplatz erſcheinen, damit deren Ordnung nach der Reihen⸗ folge der Vorführungsliſte entſpricht, zu befeſtigen. Außerdem müſſen die Pferde, welche bereits bei der letzten Muſterung als kriegsbrauchbar bezeichnet wurden, mit dem entſprechenden Beſtimmungstäfeſchen verſehen ſein. Die Nummern und Beſtimmungstäfelchen werden den N Pferdeheſitzern von uns rechtzeitig geſtellt und ſind von letzter u ſelbſt vor der Vorführung am linken Backeuſtück eines jeden Pferdes zu befeſtigen. Schließlich müſſen wir noch ewarten, daß die Ruhe und Ordnung während des Muſterungsgeſchäfts nicht geſtört wird,; andernfalls wir zu ſtrengeren Maßnahmen und event. Herbei⸗ führung der Beſtrafung der betr. Perſonen genötigt wären. Viernheim, den 15. März 1912. n Großh. Bürgermeiſterei Viernheim. Kühlwein. Bekanntmachung. Diejenigen Mannſchaften, welche die Abholung ihrer Kriegsbeorderungen roch nicht bewerkſtelligt haben, können dieſelben im Laufe dieſer Woche jeden Abend von halb 9 Uhr ab im Wachtlokale im Rathaus in Empfang nehmen. Wir erſuchen die hier in Betracht kommenden Perſonen, dieſe Gelegenheit zu benützen. Viernheim, den 18. März 1912. Großherzogliche Bürgermeiſterei Viernheim. Kühl wein. Bekauntmachung. Das Grenadier⸗Regiment Kalſer Wilhelm I Nr. 110 hält am 20., 21., 22., 23, 25., 26., 27. und 28. März d. Js. größere Schießübungen mit ſcharfer Munition auf den Schieß ſtänden im Käferthaler Walde ab. 1 Gefährdet iſt das Waldgelände in dem Abſchnitt: Straße Waldhof-Pumpſtation- Sandtorf-Heſſiſche Grenze⸗ Karlſtern⸗Hüͤtte⸗Schießſtand. Das Betreten dieſes Geländes iſt an den genaunten Tagen von 7 Uhr Vormittags bis 12 Uhr Mittags und von 1 bunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der aufgeſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten.„ Die bezeichneten Straßen ſelbſt, 1 der Weg längs der heſſiſchen Grenze können betreten werden. Königliches Kommando des 2. Badiſchen Greuadier-Regiments Kaiſer Wilhelm 1. Nr. 110. FETT Kommunikanten⸗Anzüge in den Preislagen 6.50, 12.50 16. 18 8 927 2 B. Oppenheimer, iernheim. eee Danksagung Allen Verwandten, Freunden u. Bekannten, welche uns bei dem herben Verluste unsres lieben Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters Heinrich Nikolaus Effler in zo herzlicher Weise ihre Teilnahme bezeugten, sowie für die schönen Blumenspenden, 2 Stiftern von hl. Messen, und die zahlreiche Beteiligung zur letzten Ruhestätte, sprechen wir hiermit unsern innigsten Dank aus. Besonderen Dank dem titl. Gesangverein »Sänger-Einheit“ für den erhebenden Grab— gesang. Viernheim, den 18. März 1912. Die trauernden Hinterbliebenen. Danksagung. Tiefgerührt über die so überaus grosse beilnahme beim Hinscheiden dund beim Gange'zur letzten Ruhe- stätte meiner nun in Gott ruhenden lieben Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Anna Maria Kirchner sprechen wir hiermit unseren innigsten Dank Aus.— Ganz besonders danken wir für die zahlreichen Blumenspenden, dem Herrn Pfarrer Roos für seine tief rührende Grabrede, den barmherzigen Schwestern für ihre sorgfältige Pflege und für den gewissenhaften ärztlichen Beistand. Viernheim, den 18. März 1912. Jakob Kirchner 4. und Kinder. 590 S Für die warme Anteilnahme an dem herben Danksagung Fräulein Maria Meffert ein herzinniges Vergelt's Gott! Besonderen Dank den Freundinnen und Bekannten unserer lieben Dahingeschiedenen, die ihr das Geleite zur letzten Ruhestätte in Heppenheim gegeben haben. Viernheim, den 18. März 1912. Fur die trauernden Hinterbliebenen: Johannes Meffert, Kaplan. 5 schwarz und spiegelblanke wird das Schuhzeug ohne jede Mühe bei Gebrauch von Dr. e Schuh- 1 ereme„Nigrin“ Allein. Fabr. auch des so beliebt. Veilchen · seifenpuwers„Goldperle“: Carl Gentner Fabrik chem.- techn. Produkte Göppingen.