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Er gab den„Zwei⸗ Mächte⸗Standard“, die alte engliſche Auffaſſung, daß England zur See ſo ſtark wie die zwei nächſtſtarken Mächte zuſammengenom⸗ men— ohne weiteres preis, und hielt im allgemeinen die in den letzten Jahren ſtets vertretene Auffaſſung N Marineverwaltung für die richtige, deren Zie „eine Ueberlegenheit von 60 Prozent in Schlacht⸗ ſchiſſen und Schlachtkreuzern der Dreadnoughtklaſſe verglichen mit der deutſchen Flotte gemäß dem gel— tenden Flottengeſetz“ war. In dieſem Sinne verlangte er beſtimmte bauten, fuhr dann aber mit folgendem Vorſchlag über Einſchräukung der ſort: „Ich will indeſſen klar machen, daß gef eine etwaige Verzögerung oder Verminderung der deutſchen Bauten, ſobald ſie deutlich wird, hier in gewiſſen (Grenzen weite, volle entſprechende Einſchränkun⸗ gen alsbald folgen werden. Wenn z. B. Deutſchland eins oder ſogar zwei Schiffe aus ſeinem jährlichen Programm fallen läßt, werden wir, falls nicht anderwärts eine ge— fährliche Entwickelung eintritt, ſofort unſere entſprechende Quote fallen laſſen und jede Verringerung des Tempos Deutſchland wird natürlich in größerem Maßſtabe von uns nachgeahmt werden, freilich in gewiſſen Grenzen, weil wir in gewiſſem Grade die Bauten anderer Mächte in Botracht zu ziehen haben. Aber nehmen wir das nächſte Jahr 1913, wo Deutſchland drei, England fünf Schiffe bauen will. Angenommen, wir machten beide ein Jahr Ferien, um im Buch des nationalen Mißtrauens ein weißes Blatt einzufügen, angenommen, Deutſchland würde in dieſem Jahre keine Schiffe bauen, ſo würde es ſechs bis ſieben Millionen Pfund Sterlings ſparen. Aber das iſt nicht alles, wir würden unter gewöhnlichen Umſtänden den Bau unſerer Schiffe beginnen, wenn Deutſchland den der ſei— nigen begonnen hat. Die drei Schiffe, die Deutſch⸗ land nicht bugen würde, würden automatiſch fünf ihn Neu⸗ RNüſtungen auch Einen kleinen Haken freilich hat die Sache! einer anderen Stelle ſeiner Rede ſagte Churchill lich ſelber: ö „Wir müſſen erwarten, guten und ebenbürtigen geheurer Schaden haft für die uns lohnen, Der An näm⸗ daß in einem Kampf Flotten auf beiden angerichtet wird. Das iſt ſtärkere Seemacht. Es wird Schiff gegen Schiff jeder Klaſſe Prozeß des Ausmerzens würde auf einem fürchterlichen Wege, zu führen, zu einem Zuſtand abſoluter der gegenſeitigen Vernichtung der ſteigen die älteren Schiffe ſchnell im Wert. Wir beſitzen mehr Dreadnoughts als irgend zwei andere Mächte zu— ſammen. Aber wenn alle Dreadn 1 8 der Welt morgen verſenkt wären, ſo würde unſere Ueberlegen heit zur See weit größer ſein als heute. Da liegt der Hund begraben! Wenn Deutſchland ſchnell weiterbaut, wird die Wahrſcheinlichkeit, daß Schiffe aus den alten Beſtänden vernichtet werden können, größer ſein, wenn auch nicht gerade ſehr er— heblich. Und weiter: lands? Immerhin iſt zwiſchen Seiten un ſehr vorteil ſich ſtets für zu verlieren. uns, wenn einem ſicheren Ueberlegenheit. neueſten Schiffe Siege Mit Wer verbürgt die Vertragstreue Eng— die Einſchränkung der Rüſtungen zur See nunmehr mit einem direkt reifbaren Vor⸗ ſchlage in die Erörterung geſtellt worden, und ſo wird eine ausgiebige Ausſprache hüben und drüben nicht ausbleiben können. K. Die Rede mit den ihr F Erörterungen hat bereits erhebliche Folgen. Am Dienst borgen be— ſuchte der Kaiſer den Staats ſekretär des Reichsmarine⸗ amtes Großadmiral v. Tirpitz, mit dem er eine län⸗ gere Veſprochung hatte. Um 10 Uhr traten dann die leitenden Offiziere des Marineamtes zu einer Konfe— renz zuſammen. Anſcheinend hängt zuſammen: — Berlin, 19. März. Dem Kaiſers ging Dienstag vormittag der Auftrag zu, vor— läufig alle Vorbereitungen für die Mittelmeerreiſe des Kaiſers, die nach den bisherigen Beſtimmungen am kom— menden Freitag angetreten werden ſollte, einzuſtellen. Weitere Befehle, aus denen ſich erkennen ließe, welche Ab— ſichten mit Bezug auf die Reiſe im übrigen beſtehen, ſind bis jetzt nicht erteilt worden. Von anderer Seite werden als Grund der Ver— ſchiebung die Schwierigkeiten der inner politiſchen auch folgende Meldung damit Hofmarſchallamt des britiſche Ueberdreadnoughts beſeitigen. Das iſt mehr, als die Deutſchen im wirklichen Kriege erhoffen ürften.“ Stürmische Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. (Nachdruck verboten.) Auch die Erkundigungen, die die Braut des Detektivs bei Karls früherer Herrſchaft einzog, führten zu nichts. Er war auch dort, ohne gerade eine direkt verſchloſſene Natur zu ſein, doch auch keineswegs beſonders mitteilſam geweſen, und ſelbſt die Kameraden, mit denen er intim verkehrt hatte, wußten von ihm ſo gut wie nichts, außer das eine: daß er eine wahre Seele von einem guten Meuſchen war. Das war alles, und wie man zugeſtehen wird, wenig geung. In Karls Heimatsdorf wußte man von ihm ſo gut wie gar nichts. Er war als junger Burſche von dort weggekommen und hatte ſich als arme Waiſe in der Stadt durchzubringen verſucht. Wo und was er ſonſt noch ge⸗ weſen, wußte kein Menſch. Beim Militär hatte er gedient und es bis zum Ge⸗ freiten gebracht. Ein Gerücht wollte wiſſen, daß er damal; eine Braut gehabt habe, aber wo oder wann, das wußte wiederum niemand. Kurz, es war zum Verzweifeln. Geſehen hatte man Karl ſeit der verhängnisvollen Nacht„nicht mehr. Nur daß er abends mit dem Herrn “ geweſen war, beim Kleinen, das wußte man. Und damals das Kind nicht mit weggenommen wurde, das konnte das Kindermädchen beeiden. Alſo gar kein Anhaltspunkt. Nicht einer, und man umißte dem Zufall, der in den meiſten Dingen eine ſo große Rolle ſpielt, auch hier alles überlaſſen. darauf verlaſſen konnte man ſich aber doch 1 nicht und Käthe ließ nichts unverſucht, um hinter das Gebeiumis zu kommen. En Troſt war es ihr nur, dab die Polizei auch nicht Lage angegeben. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß der Fall Wermuth 28 Nachwirkungen haben könnte! weiſes daſür bedurft hätte, andauernd verſchärſende ablehnende Haltung der Zechen liefern. Die Zechenbeſitzer zeigen jetzt keinerlei Nei⸗ gung mehr, die bei den Verſammlungen am Montag geſtellten gemilderten Forderungen der Streikenden zu erfüllen. Ihr Beſcheid dürfte wie folgt lauten 1. Allgemeine Lohnerhöhungen ſind mit Rückſicht die Verſchiedenartigkeit der Verhältniſſe einzelner unmöglich. 2. Ueberſchichten entbehrlich. 3. Die Zechen weigern ſich, die geſetzlich den nehmern zur Laſt fallenden erhöhten Reichsverſicherungsordnung zu tragen. Auch die gründlich abgeſchwächten Forderungen der Streikleitung ſind danach unbeachtet geblieben und da⸗ her ganz ausſichtslos. Die Wirkung der Sympathieſtreiks in Sachſen uſw. kommt gar nicht zur Geltung, obgleich ſie überall mit großem Ernſt betrieben werden, obgleich die Streikbewe⸗ gung von Sachſen aus ſogar nach Böhmen überge⸗ griffen hat und in Oberſchleſien ein Streik droht. — Kattowitz, 18. März. Die fünf verbündeten oberſchleſiſchen Bergarbeiterorganiſationen faßten einmütig den Beſchluß, von der Forderung einer Lohnaufbeſſerung unter keinen Umſtänden abzulaſſen und bis zum 27. März eine Entſcheidung herbeizuführen. Für das ober⸗ ſchleſiſche Berggebiet kommen ungefähr 123 000 Bergleute einen etwaigen dann müßte ihn die ſich auf Reviere ſind bei ſteigender Konjunktur nicht Arbeit⸗ Anforderungen der in Frage. Als treibendes Element für Ausſtand wird der polniſche Abgeordnete Soſinski bezeichnet. Der Streik im Bückeburgiſchen bekennt ſich in ſehr naiver Form als Sympathieſtreik. In den am Mon⸗ tag in mehreren Dörfern des Fürſtentums Schaum burg⸗Lippe abgehaltenen Beragarbeiterverſammlungen des Bergamtes Oberkirchen wurde beſchloſſen, am Dienstag, 19. d. M., ſrüh nicht einzufahren, auch ö wenn das Bergamt die von den Arbeitern geſtellten Forderungen bewilligen ſollte. Der Ruhrſtreik bröckelt ab, langſam, aber ſicher, und wenn die dem Streik nahe⸗ ſtehende Preſſe nicht ſo beſtimmt alle Nachrichten über den Rückgang des Streikes beſtritte und nach vie vor von 225 000 Streikenden ſpräche, dann wäre es mit dem Streik längſt aus. Halbamtlich wird dazu der⸗ kündet: „Der Streik iſt in Wirklichkeit von diaen in den erſten ee auf 34,2 Proz. 47.4 Proz. Ausſtän⸗ zurückge⸗ glücklicher war als fte. Hinter Biden binter 98 von Walter und hinter Karl Zeidler, war längſt ein Steckbrief erlaſſen und durch das Fahndungsblatt ebenſo wie durch die ganze Preſſe der Stadt und des Landes verbreitet worden.— Umſonſt. Niemand meldete ſich. Nur jene bekannten Anzeigen liefen ein, die der Behörde nur Arbeit machen, ohne ſich je als richtig oder wertvoll zu erweiſen. Man tappte im vollſtändigſten Dunkel über beide Perſonen, die geradezu wie vom Erdboden verſchwunden ſchienen, und die Polizei mußte ſich den Spott wie die herbe Kritik über ihre Unzulänglichkeit in jeder Beziehung, wie ſo oft, auch diesmal wieder gefallen laſſen. Daß dieſe Vorwürfe die Polizei kalt ließen, war klar. Käthe Field aber war verzweifelt, zumal ſie ihren ganzen Ehrgeiz daran geſetzt hatte, die Spur des Kindes zu finden, und auch ihr Herz ſie trieb, es ſeinem Vater zurückzugeben. Herr von Walter drängte denn auch von Tag zu Tag; fragte und erkundigte ſich nach jedem Schritte und ver⸗ nahm immer die eine Antwort:„Noch nicht.“ „Laſſen Sie mich mitgehen. Laſſen Sie mich mit⸗ ſuchen“, ſagte er.„Mein Herz wird mir den rechten Weg weiſen. Ich werde mein Kind finden, glauben Sie mir.“ Aber er fand kein Gehör. „Sie werden an der nächſten Straßenecke verhaftet werden“, ſagte man ihm, und er ſenkte den Kopf und ſchwieg. Aber er zergrübelte ſich den Kopf, um irgend etwas zu finden, was einen Anhalt geben könne. Doch er fand nichts. Bis plötzlich eine Erinnerung in ihm dämmerte. Karl hatte das Kind. So glaubte wenigſtens Heide. Um Karl drehte ſich die ganze Frage. Er, Walter, zweiſelle zwar daran. Karl hätte ganz gewif Mittel und Wege gefunden, ihn wiſſen zu laſſen „Aber nein, wohin? Das war ja ausgeſchloſſen. Und 55 wenn Karl der Mörder 1155 war, und das war er gewiß nicht, dann hielt er zweifellos ſeinen Herrn für den Täter, und dann war es ein Wahnſinn geweſen, dieſen zu ſuchen, um ihm das Kind anzuvertrauen.“ Und ſo grübelte der Unglückliche weiter. Irgendwann hatte er von Karl ſelber gehört, daß er ſo gut wie verlobt ſei. Mit einer Witwe. Aber wo lebte die? Ja, wo? War es nicht bei einem Manöver, bei einer Einquartierung, wo er ſie kennen gelernt? Irgend ſo etwas war es. Er hatte damals, als ihm Karl die Geſchichte erzählte, der Sache nicht viel Beachtung ge eſchenkt. Wozu denn? Und jetzt wurde ſie ſo wichtig in ſeinem Leben! Aber ſo geht es immer. Und nichts, was geſchieht, iſt ohne Bedeutung, denn jede Kleinigkeit wirkt ausgeſtaltend auf unſer Leben, auf unſere Verhältniſſe. „Ja, ein Manöver war es. Ganz gewiß. Und viel⸗ leicht genügte dieſe Andeutung, um Käthe Field auf die Spur zu verhelſen.“ Er klingelte daher bei Heide an. „Iſt Fräulein Field zu ſprechen?“ „Zufällig ja.“ „Dann bitte, rufen Sie fie.— Sind Sie es, Fräulein Field? Ich hätte Ihnen gern eine Mitteilung gemacht, die mir wichtig erſcheint, obwohl ſie es vielleicht nicht iſt. Karl lernte ſeine Braut in deren Heimatsdorf während eines Manövers als Soldat kennen. Können Sie daraus etwas machen?“ „Vielleicht“, kam die Antwort zurück.„Aber tröſten Sie ſich. Auch wenn es nichts iſt. Ihre Sache ſteht gut.“ Er lächelte bitter. Das ſagte ſie alle Tage. Und ob⸗ gleich er wußte, daß die Schwierigkeiten ganz ungeheure waren, ſo hatte er doch zum Warten nicht die Geduld. Die Sehnſucht nach ſeinem Kinde, die Angſt um dasſelbe zehrten an ihm, und er beſchloß, nicht länger zu warten, ſondern ſelbſt einzugreifen, wenn auch dieſe letzte Hoffnnig wieder fehlſchlug. (Jortſetzung folgt.) eee eee eee TTT 88 gangen. Mit dieſen amtlichen VDaren ſind alte gegenterrige. Angaben widerlegt. Es iſt daher nur eine Frage der Zeit, wann die Lohnbewegung ihr Ende findet. Trotz der jeidenſchaftlichen Sprache der Arbeiterpreſſe wird daher mit Einberufung einer Revierkonferenz zur Wiederauf⸗ wuhme der Arbeit in naher Zukunft gerechnet.“ Die Verfolgung der Streikvergehen macht den Gerichten und anderen Behörden viel Ar⸗ beit. Bei der Bochumer Staatsanwaltſchaft ſind bis⸗ her ungeſähr 180 Strafanzeigen wegen Streikvergehen anhängig gemacht worden. In zahlreichen Fällen geht die Anzeige von der Polizeiverwaltung aus. Die Zahl der bereits erhobenen Anklagen beträgt 97. Sämtliche Streikſachen werden von der am 25. März zuſammen⸗ tretenden Strafkammer abgeurteilt, die eigens für dieſen Zweck gebildet iſt. g Die telegraphiſchen Beſchwerden des„Dreibundes“ über angebliche Polizeiübergriffe ſind vom Miniſter des Innern vorläuſig zurückgewieſen worden. Der Mi⸗ niſter verlangt detaillierte Angaben, auf Grund deren er einſchreiten kann, keine Redensarten. Die Ruhe iſt im Revier heute nirgends beſonders geſtört worden. Das Militär, gegen das man ſich ſo ſehr geſträubt hat, iſt keineswegs unpopulär. Die Arbeiter werden mit den Soldaten beſſer fertig als mit der Polizei. Politiſche Rundſchau. s— Berlin, 19. März. — Wie es heißt, ſoll Kaiſer Wilhelm auf der Fahrt zwiſchen Venedig und Korfu einen Abſtecher nach Brionz machen, um dem Erzherzog Franz Ferdinand von Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und ſeiner Gemahlin einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. — Der Bundesratsausſchuß für aus wär⸗ tige Angelegenheiten wird unter dem Vorſitz des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Freiherrn v. Hertling am nächſten Freitag in Berlin zuſammentreten.— Dieſer Bun⸗ desratsausſchuß, der früher nur in der Verfaſſung exiſtierte, entwickelt ſeit einigen Jahren eine recht lebhafte Tätig⸗ keit. — Zum Präſidenten der neuen Reichsverſiche— rungsanſtalt iſt Geheimer Oberregierungsrat Koch aus dem Reichsamt des Innern gewählt worden. * 11 Politik und Kriegervereine. Der Krieger- und Landwehrverein Werl hat eine Entſchließung ange⸗ nommen, nach der beim Deutſchen Kriegerbund ange⸗ fragt werden ſoll, welche Stellung der Deutſche Krie⸗ gerbund zu dem Verhalten des nationalliberalen Reichs⸗ tagsabgeordneten Schulenburg bei der erſten Präſi⸗ dentenwahl im Reichstage einnimmt. Schulenburg ſoll trotz ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender des Kreis⸗ Kriegerverbandes und Reſerveoſſizier für den Sozial— demokraten Scheidemann als erſten Vizepräſidenten ge— ſtimmt haben.. 0„Jelddienſtübungen für den Umſturz“ hat im braunſchweigiſchen Landtage der Staatsminiſter Hart⸗ wig die ſozialdemokratiſchen Straßendemonſtrationen genannt. Er erklärte, die Regierung könne das Recht drakoniſchen Maßregeln gegenüber den Streikausſchrei⸗ der Sozialdemokratie auf die Straße nicht anerkennen; ſie betrachte die Demonſtrationen als Felddienſtübungen für den Umſturz; darum ſei es ihre unabweisbare Pflicht, alle Maßnahmen zu ergreifen, ſolchen Demon⸗ ſtrationen wirkſam entgegenzutreten. 2 Ter Kampf für die Liebesgabe wird von den kleinen ſüddeutſchen Brennern eröffnet. Der Verband ſüddeutſcher Brennereivereine proteſtiert dagegen und verlangt wenigſtens: 1. daß eine geſetzliche Beſtimmung herbeigeführt wird, welche ähnlich dem Monopolentwurf vom Jahre 1908 den Brennern der ſüddeutſchen Re⸗ ſervatſtaaten eine Entſchädigung gewährleiſte; 2. daß die Berechnung des Kontingents vom Jahre 1909 zu⸗ grunde gelegt wird, weil durch die Reichsgeſetzgebung das ſüdd. Gewerbe ſchweren Schaden erleide und durch den damit verbundenen Produktionsrückgang zu einem extenſiveren Betriebe gezwungen würde und 3. daß die daraufbezüglichen geſetzlichen Beſtimmungen unter Reſervatrecht geſtellt werden. 7 Deutſcher Reichstag. I Berlin, 18. März. Wenn das eine Haus einen großen Tag hat oder meiſtens erwarten läßt, dann gibt es in dem andern in der Regel ſchmale Koſt. So plätſcherte die Beratung denn ruhig in dem ſtillen, breiten Fahrwaſſer der Etatsbe⸗ ratung des Reichsamts des Innern weiter.„Elfter Tag iſt's bereits. Heute ſtritt man ſich mit großem aber wenig nachhaltigem Eifer über den Antrag über die Bildung einer Reichsſchulkommiſſion, mit dem der Leiter des ſozial⸗ demokratiſchen Bildungsausſchuſſes, der frühere Bremer Lehrer Schulz, ſich in das parlamentariſche Leben ein⸗ führt. Dabei gab's lauter Jungfernreden. Schulz ſelbſt trat für ſeinen Antrag ein; das Schulweſen ſei nicht auf der Höhe der Zeit. Abg. Dr. Preuß(Centr.), der neu⸗ gewählte Gymnaſialdirektor aus Braunsberg führt ſich mit einer temperamentvollen Rede ein, in der er die alten. chriſtlichen Prinzipien der Schule warm und lebhaft und redneriſch mit gutem Geſchick vertrat, und die Anwendung der„Verelendungstheorie auf die Schule“ bekämpfte. Der ebenfalls neugewählte nationalliberale Parteiſekretär für Württemberg, Kleinakh, früher Gymnaſialoberlehrer in Stuttgart, brachte dabei die Einjährigen⸗Frage, die den Schulmännern vielfache Kopfſchmerzen macht, zur Sprache. Nachdem Redner aller Parteien dazu geſprochen hatten, wurde der Antrag der Regierungsforderung entſprechend abgelehnt. Nachdem man ſich dann beim Bundesamt für das Heimatweſen über die Aenne d unterhalten hatte, gabs eine Kalidebatte über ein halbes Dutzend Reſolutionen und Anträge, und die Spezialiſten konnten wieder ein⸗ mal Triumphe ihrer Leiſtungsfähigkeit feiern. Beſonders über die vielumſtrittenen„Propagandagelder“ an landwirt⸗ ſchaftliche Vereine ſtritt man ſich wieder heftig, bis Prä⸗ 1 Kaempf nach 7 UÜhr mit der Drohung einer endſitzung für morgen ſchloß, wenn die Redner ihrem Eifer keine Zügel anlegten. Aus Stadt und Land. * Streikverbrechen ſchlimmſter Art ſind in den Vereinigten Staaten an der Tagesordnung, aber das, was da jetzt von dem Bau der Südpaeiſiebahn be⸗ richtet wird, überſteigt doch alles Bisherige ſehr weit. Aus Rewyork wird telegraphiert: Die Streikenden an der Südpaeifiebahn be Texas haben ſich zu Round Houſe bei San Antonio an den Arbeitswilligen auf entſetzliche Weiſe gerächt. Sie ſchafften in einen Loko⸗ motivreſſel, der in einem Schuppen, wo die Nichtſtrei⸗ kenden kampierten, heimlich Dynamit und brachten dieſes zur Exploſion. Die Wirkung war furchtbar; 25 der Arbeitswilligen wurden auf der Stelle ge⸗ tötet.— Es iſt zu verſtehen, wenn die Preſſe ange⸗ ſichts dieſer empörenden Verbrechen immer lauter nach tungen ruft.— Bei der Exploſion wurden der Loko⸗ motfwſchuppen und die Kupferſchmiede völlig zerſtört. An anderen benachbarten kleineren Gebäuden wurden ebenſalls aroße Jerſtörungen angerichtet. Die in dem Schuppen beſindlichen übrigen Lokomotiven wurden zer⸗ trümmert. In der Grobſchmiede wurden allein 15 Leichen aufgefunden, die teilweiſe in Dachſpalten oder zwiſchen Maſchinenteile eingeklemmt waren. Der vor⸗ dere Teil der explodierten Lokomotive wurde auf ein in einiger Entfernung befindliches Haus geſchleudert, durchſchlug das Dach, zerſtörte drei Zimmer und blieb im Erdaeſchoß liegen. N 5. . Nea Veruntreuung beträchtlicher Gelder iſt der Rechtsanwalt und Notar Juſtizrat Munckel in Berlin verhaftet worden; er wird beſchuldigt, 30 000 Mark Reichsſtempelgelder unterſchlagen zu haben. 5 Munckel ſoll die Unterſchlagungen begangen haben, weil er Wu⸗ cherern in die Hände gefallen war.. * Tie Methplalkoholveraiftungen in Gelſenkirchen. Die Zahl der Opfer der Methylalkoholvergiftungen im Gelſenkirchener Stadtteil Ueckendorf beträgt bis jetzt ſieben. Fünf Erkrankte ſind bereits geſtorben. Es find dies der Bergmann Nowak und ſeine Frau, der Bergmann Schmigowſki und ſeine Frau und der Berg⸗ mann Milowſki. Der Bergmann Cigocki und ein in Hamborn wohnender Schwager des verſtorbenen Nowak ſind nur leicht erkrankt und werden vorausſichtlich mit dem Leben davonkommen. N * Bluttat eines ungariſchen Gendarmen. An der Landesgrenze von Steiermark und Ungarn bei Rohr⸗ brunn erſchoß im Streit wegen eines Mädchens ein ungariſcher Gendarm den deutſchen Gendarmeriewacht⸗ meiſter Kreitenitſch und hierauf ſich ſelbſt. 5 „ Jurch eine Exploſion im chemiſch⸗phyſikaliſchen Inſtitut der deutſchen Univerſität in Prag wurde der Vorſteher Prof. Rochmund ſowie die beiden Aſſiſtenten Wagner und Burgſtaller beim Experimentieren ſchwer im Geſicht beſonders an den Augen, Verletzt * Die Amundſen⸗ Sammlungen. Aus Kriſtia⸗ nia wird gemeldet: Die durch ein Komitee aus Anlaß der Beendigung der Roald Amundſenſchen Südvoler⸗ pedition eingeleitete Sammlung, deren Erträanis die Schulden der Expedition decken ſoll. iſt fetzt geſchloſſen worden. da die gewünſchten 70 000 Kronen gezeichnet ſind. Das Komitee ſordert das Publikum nunmehr auf, die nationale Sammlung zu unterſtützen, die von dem Vorſtand der Geographiſchen Geſellſchaſt einge⸗ leitet worden iſt., da außer den vom Storthing zu bewilligenden 200 000 Kronen noch 100 000 Kronen für die Nordpolexpedition erforderlich ſind. * Erdbeben im öſtlichen Mittelmeer. Von der Inſel Kephalonia werden heftige Erdſtöſte gemeldet, die großen Schaden angerichtet haben ſollen. Unter der Bevölkerung iſt eine Panik ausgebrochen. Nähere Einzelheiten ſehlen noch. 125 * Ein engliſcher Taupfer bei Cardiff geſtrandet. Auf der Höhe von Cardiff iſt einem Bericht des ſchwe⸗ diſchen Dampſers„Canädia“ zufolge der britiſche Dampfer„North Briton“ geſunken. Nur ein Mann der Beſatzung konnte gerettet werden. N ** Sprechunterricht für Telephoniſtinnen. Der Vor⸗ ſteher des Pariſer Telephonweſens kündigt an, daß er Sprechkurſe für ſolche Telephoniſtinnen einrichten will die entweder eine undeutliche Ausſprache haben oder deren ſtark ausgeprägter, heimatlicher Dialekt ſie un⸗ verſtändlich macht. Man hofft, dadurch die Zahl der ſalſchen Verbindungen, über die in Paris beſonders geklagt wird, zu vermindern. Würde man dieſen Zweck nicht vielleicht ſicherer erreichen, wenn man einigen der Damen Hörunterricht und dafür manchen Tele⸗ phonteilnehmern, die es nötig haben, Unterricht in „telephoniſcher Deklamation“ geben wollte? 5 * Ein Gelbfieberfall in Rio de Janeiro. Die Hauptſtadt Bramſiliens iſt dank der vortrefflichen ſani⸗ tären Maßnahmen ſeit mehreren Jahren von der ge⸗ ſährlichen Seuche des gelben Fiebers verſchont geblie⸗ ben. Jetzt droht der Stadt durch Einſchleppung neue Geſahr. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, iſt dort der Kapitän eines engliſchen Dampſers, der von Swanſea über Parnambuco in Rio eintraf, unter Um⸗ ſtänden geſtorben, die auf gelbes Fieber als Todes⸗ urſache ſchließen laſſen. Die braſilianiſche Regierung hat bereits die nötigen Vorſichtsmaßregeln getroffen. as Tas Wettſingen um den Kaiſerpreis. Auf Anfrage bei der Berliner Kommiſſion für den Wett⸗ bewerb um den vom offer geſtifteten Wanderpreis iſt die Mitteilung eingetroffen, daß das nächſte Wett⸗ ſingen um den Kaiſerpreis vorausſichtlich im Jahre 1913 in Frankfurt a. M. ſtattfindet. Nach bisherigen Dispoſitionen der größeren Geſangvereine Weſtdeutſch⸗ lands ſteht im kommenden Jahre vorausſichtlich eine noch größere Teilnahme der rheiniſchen Geſangvereine an dieſem Kaiſerwettſingen gls in früheren Jahren zu erwarten. * Weitere Opfer des Methylalkohols Ende der vergangenen Woche erkrankten in Gelſenkirchen verſchiedene Perſonen nach dem Genuß von ſelbſt⸗ bereitetem Schnaps. Bis jetzt ſind ſechs Perſonen, und zwar vier Bergleute und zwei Frauen, geſtorben. Sie hatten ſich das zur Schnapsbereitung erforder⸗ liche Material in einer Drogerie gekauft. Es wird angenommen, daß Brennſpiritus, der mit Methyl⸗ alkohol denaturiert war, verabfolgt wurde. % Von einem Wilderer erſchoſſen. Ein Polizei⸗ 5 und ein Gendarm, die einen ertappten Wil⸗ erer in der Gegend von Mayen in der Eifel ver⸗ folgten, wurden von dieſem mit Schüſſen empfangen. er Polizeiſergeant wurde erſchoſſen, der Gendarm verwundet. 8 „ Der Zigeuner⸗Mörder Ebender, der wegen der Ermordung des port⸗Flugzeug ſtatt. Förſters Romanus ſteckbrie ver⸗ Ebender der die Vo eamten durch Bedroh mit dem Revolver aufzuhalten ſuchte, ſich in die Wein⸗ berge zu retten wo er trotz cn Nachforſchungen nicht gefunden werden konnte. Die Verfolgung wird unter Beteiligung der umliegenden Ortſchaften fort⸗ ſetzt. tt Tragbare Militärflugzeuge. Auf Grund einer Anregung des e elbe eneralſtabes werden jetzt zahlreiche Verſuche mit tragbaren Flugzeugen auf ihre Verwendbarkeit für Heereszwecke angeſtellt. Die erſten derartigen Verſuche fanden unlängſt mit einem Nieuw⸗ Das Flugzeug wurde ausein⸗ andergenommen, auf einen Bagagewagen verladen, ſtundenlang auf Landſtraßen und Feldern umherge⸗ fahren, dann abgeladen und wieder zuſammengeſetzt. Das Zuſammenſetzen dauerte im ganzen nur zehn Mi⸗ nuten. Der Flieger Weymann beſtieg dann das Luft⸗ ſahrzeug und erhob ſich in die Lüfte. Aehnliche Ver⸗ ſuche werden in einigen Wochen mit Farman⸗ und Sommer⸗Flugzeugen nuternommen werden. Ein Ble⸗ riot⸗Eindecker hat bereits die Probe beſtanden. Bald wird demnach die franzöſiſche Armee über vier Arten von zerlegbaren, tragbaren Flugzeugen verfügen. Die Begeiſterung für die Flugzeug⸗ Zeichnungen hat, wie man ſeſtſtellen kann, bisher noch nicht nachgelaſſen. tt Ein Student in Konkurs. Ein ſtud. med. in Charlottenburg wird den Neid ſeiner Kommilitonen erwecen. Ueber ſein Vermögen iſt der Konkurs ver⸗ hängt worden. ewöhnlich hört man nur von den vergeblichen Gängen des Gerichtsvollziehers in die Stu⸗ dentenbuden. Bei dem Charlottenburger Aeskulap— jünger war nun aber ein richtiges Vermögen zu finden Daß der Konkurs verhängt werden mußte, iſt ein be⸗ ſonderes Pech für den Studenten, denn er hat bisher noch wenig Genuß von ſeinem Vermögen gehabt, ſtand er doch noch unter der Vormundſchaft einer Frau Kon⸗ ſul. So dürfte die Kataſtrophe mehr in der Art der Vermögensverwaltung als in dem flotten Leben des jungen Studioſus ihre Urſache haben. Kleine Nachrichten. Dem Weſtfäliſchen Reiterverein zu Münſter iſt die Er⸗ laubnis erteilt worden, in dieſem Jahre eine öffentliche Verloſung eines Automobils, von Pferden und Silbergegen⸗ ſtänden zu veranſtalten und die Loſe in den Provinzen Weſt⸗ falen, Rheinland und Hannover zu vertreiben. Die Sterbekaſſe für deutſche Rechtsanwälte, Verſiche⸗ rungsverein auf Gegenſeitigkeit, in Düſſeldorf hat den Ge⸗ ſchäftsbetrieb in Preußen aufgenommen. Aus Nah und Fern. — Weinheim(Baden), 20. März. Ein Turn. feſt größeren Stils findet vom 22. bis 24. Jun d. Is. in dem idylliſch gelegenen Weinheim a. d. Bergſtraße ſtatt aus Anlaß des 50 jährigen Stiftungsfeſtes des dortigen Turnvereins 1862 E. V. Wie wir erfahren, wird mit dem Feſt ein Elnzelwetturnen verbunden, beſtehend aus Gerate und Volksturnen ſowie Volksturnen allein. Des weiteren ſind Wettſpiele für Fauſtballmannſchaften vorgeſehen. Von Seiten des Turnrates des 10. deutſchen Turnkreiſes ſind foſgende Gaue zum Wetturnen zugelaſſen: Rheln⸗Neckargau, Städtegau Mannheim⸗ Ludwigshafen, Bergſtraß- Neckargau, Odenwalb⸗ Jahngau; ferner die Turngemeinde in Worms und der Turn- verein Beerfelden 1. O. Es kommen ſomit rund 80 Vereltue mit 2— 3000 Turnern in Betracht. Als Maſſenübung werden die Keulübungen vorgeführt, wie ſie für das Kreisturnfeſt in Freiburg vorgeſchrieben ſind. Der Kreisturuwart des 10. Kreiſes hat ſein Erſcheinen am Feſttag zugeſagt. Mit der Erledigung der Vorarbeiten ſind über hundert Perſonen be⸗ traut. Der gute Ruf des Turnvereins Weinheim 1862 allein iſt uns Gewähr genug für ein gut vorbereitetes und allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleibendes Feſt. Neben dem turneriſchen Teil dürften die idylliſchen Naturretze Wein⸗ heims mit ſeinen herrlichen Hügeln und Wäldern und roman liſchen Burgen wohl auf einen Maſſenbeſuch der in Betracht kommenden Vereine ſchließen laſſen. Wir möchten daher heute ſchon an die intereſſtrenden Vereine den Ruf ergehen laſſen „Rüſtet Euch zum Turufeſt und zieht friſchen Muts nach dem ſchönen Weinheim, der Perle der Bergſtraße. — Heppenheim, 20. März. Tod eines 90 Jährigen. Geſtern morgen verkündeten die Trauerglocken, daß der ehrwürdige Lehrergreis, Herr Jakob Roos, verſchleden ſei. Der Verſtorbene ſtand im 90. Lebensjahre, machte aber noch täglich, in Begleitung ſeiner Angehörigen kleinere Spa⸗ zlergänge. Er war weit über 50 Jahre aktl in der Schule tätig, welche Zeit er ausſchließlich im Dienſte der hleſigen Volksſchule verbrachte. Roos war einer jener ſeltenen Män⸗ ner, in dem kein Falſch war und der es verſtand, ſich nur Freunde und keine Feinde zu erwerben. Viele Jahre war ihm die unterſte Mädchenklaſſe übertragen. In ſeinen ſpäteren Dienſtjahren wirkte er in der oberſten Knabenklaſſe und übte dabel das Amt des Oberlehrers in humanſter Weiſe au. Er war daher in Lehrerkreiſen im ganzen Lande geachtet und geliebt. Auch als langjähriger Sekretär der hieſigen Kreis ſparkaſſe machte er mit allen Zugehörigen der Kaſſe im Oden⸗ wald draußen treue Bekanntſchaft. Mit Roos geht ein Mann zu Grabe, wie unſere Zeit lelder nur noch wenige hervor bringt. b* Fürth, 20. März. Der Schützenverein wird ſeln Schützenfeſt im Juni abhalten. — Fürth, 20. März. Herr Uhrmacher Adam Berg und der Landwirt Johs. Bauer feierten dieſer Tage ihr 40 jähriges Jubiläum als Mitglieder des Geſangvereins Lieber kran z. Aus dieſem Anlaß wurde den beiden Jubllaren am Samstag abend von Seiten des Vereins eine Serenade bezw. Fackelzug gebracht. Im Saale des Herrn Bormuth fand man ſich nachher ein zu einem gemütlichen Zuſammen⸗ ſein. Anſprachen und Liedervorträge wechselten miteinander ab und es verlief der Abend in ſchönſter Stimmung. Moͤge es den beiden Jubllaren vergönnt ſein, auch das 50-jährige Jubiläum zu feſern. f 5 — Neckarsteinach, 20. März. Arbelts ber ebung. Die Lieferung und N der Elſenkon⸗ zuktionen far das zweite Gelelſe der Stelnachbrücke dahler nachrichtigung die 1 ung auff voch Se e igt wird, ſoll in einer Wirtſchaft zu Bingen geſe Pd ſein. Die Polizei nahm aul ſoßorkige Ve und der Straßenunter führung in Hirſchhorn unter känſlücher . belebend wirkt. Der echte Treibſagdjäger be⸗ erfahrene Haſe begegnet ihren Wirrungen dadurch, dau 1 Uebernahme und Beſeitigung der beſtehenden Brücken ſoll ver⸗ geben werden. Angebote ſind bei der Bahnbauinſpektion in Eberbach bis zum 26. März einzureichen. — Beerfelden, 20. März Beigeordneten⸗ wahl. Landwirt Jakob Scheuermann im nahen Gammels⸗ bach wurde mit 74 Stimmen zum Beigeordneten gewählt. Seln Gegenkandidat Landwirt Gg. Peter Olt brachte es nur auf 37 Stimmen. * Unter⸗Schönmattenwag, 20. März! Die Wander⸗ kochſchule des Kreiſes Heppenheim beſchloß kürzlich ihren hieſigen Kursus mit einer mündlichen Prüfung, welcher auch Herr Kreisrat v. Hahn beiwohnte. Der Kurſus war von 15 Mädchen beſucht. „Friedberg, 20. März. In der 10. General⸗Ver- ſammlung des ratholiſchen Studien- Vereins für Heſſen wurde nach dem Kaſſenbericht die erfreuliche Tat⸗ ſache konſtatiert, daß pro 1911 an Mitgliederbeitraͤgen 4087 Mark gegen 3890 pro 1910 eingegangen ſind. Es wurden im Sommerſemeſter 34(25 Philologen, 1 Juriſt, 1 Natur⸗ wiſſenſchaftler, 2 Mathematiker, 3 Mediziner, 2 Veterinär- mediziner) und im Winterſemeſter 29 Studenten(19 Philo⸗ logen, 1 Juriſt, 1 Naturwiſſenſchaftler, 1 Mathematiker, 3 Mediziner, 1 Veterinärmediziner, 1 Architekt) unterſtützt. Der heſfiſche Studien⸗Verein kann gut den Vergleich aushalten mit den preußiſchen Albertus⸗Magnus⸗Vereinen. In den letzten 10 Jahren hat der heſſiſche Studien⸗ Verein rund 60 000 Mark aufgebracht und davon 46000 Mark an Stipendien verteilt und noch einen Reſervefonds von 10 000 Mark geſchaffen. Als Vorſitzender des Vereins wurde Pro- feſſor Lebroit wiedergewählt. Der Verein verdient rege Unterſtützung. a[] In Amerika verſtorbene Heſſen. Frau Anna Röſchlaub, 73 Jahre alt, in Syrakuſe N. Y., Heinr. Merkel, 74 Jahre alt, in Peru Ill. Er war ein Veteran aus dem amerikaniſchen Bürgerkriege, denn er kam ſchon als 14jähriger Jüngling aus Heſſen⸗Darmſtadt nach Amerika. Lokale Nachrichten. »Marianiſche Jünglings⸗Sodalität. Die Generalverſammlung iſt bis auf weiteres verſchoben. Dagegen findet am Sonntag nachmittag um halb 4 Uhr Verſammlung für die jüngere Abteilung ſtatt.— Die fur Freitag abend anberaumte Vorſtandsſitzung wird abgehalten. * Katholiſch⸗kanfmänniſcher Verein. Auf die heute abend im„Freiſchütz“ halb 9 Uhr ſtattfindende Ver ſammlung machen wir nochmals aufmerkſam und laden unſere Mitglieder ſowie alle Intereſſenten herzlichſt ein. *Der ehrwürdige Lehrergreis, Herr Jakob Roos, welcher im 90. Lebensjahre in Heppenheim geſtorben iſt, war, wie wir hören, ein Vlernheimer Kind. Scherz und Ernſt. a Baron Rothſchild und der Lebensverläüngerer. Viele Leute geben ſich die größte Mühe, hinter das Geheimnis der Lebensverlängerung zu kommen. Und die Reſultate ihrer Entdeckungen werden von vielen Menſchen mit den höchſten Erwartungen aufgenommen und geglaubt. Da iſt nun eine Anekdote recht intereſſant, die von dem kürzlich verſtorbenen Pariſer Finanzmann, dem Baron Rothſchild, erzählt wird, der nämlich nicht 100 Jahre alt werden wollte. Baron Rothſchild erhielt eines Tages von irgend einem Menſchen ein Anerbieten, ihm ein Alter von 125 Jahren zu verſchaffen. Darauf ſchrieb der Baron dem freundlichen Abſender folgenden Brief:„Mein Herr! Bis jetzt hat man mir ſehr oft meinen Tod angedroht. Sie ſind der erſte, der es mit dem Leben verſucht. Ich bin Ihnen für Ihre freundliche Abſicht recht dankbar, aber dennoch fällt meine Antwort verneinend aus. Unter denen, die mein Leben verkürzen und denen, die mein Leben derlängern wollen, mache ich, ich darf es Ihnen ruhig ſagen, grundſätzlich keinen Unterſchied. Ergebenſt uſw. Hin— zuzufügen iſt, daß der Entdecker des Rezeptes dafür die kleinigkeit von 125 000 Fres. verlangte. l Flugmaſchinenzerſtörer. Neben den Beſtrebungen— die Flugkunſt immer mehr zu vervollkommnen und aus den Flugapparaten eine größere Leiſtungsfähigkeit heraus— zuholen, gehen gleichzeitig zahlloſe Verſuche einher, die Flugmaſchine als Waffe im Kriege unſchädlich zu machen. Der franzöſiſche Kriegsminiſter Millerand wohnte kürz— lich in Bourges intereſſanten Schießverſuchen mit verſchie— denen neuen Geſchützen bei, die zu dieſem Zwecke kon— ſtruiert wurden. Der Erfinder eines dieſer neuen Ge⸗ ſchütze iſt der Oberſt Baquet. Es wurden auch Verſuche mit Raketen angeſtellt, die dazu dienen ſollen, Flugappa— rate und Lenkballons zu zerſtören. Die Raketen können ſowohl mit der Hand geſchleudert werden, als auch an Granaten befeſtigt werden. Der Kriegsminiſter beſichtigte hierauf die Fliegerſchule in Avor und ließ ſich genau über die Fortſchritte der Organiſation der Schule unter— richten. 5 tk Konfettiſtatiſtifer. Ein Statiſtiker, der zweifellos über viel freie Zeit verfügt, hat ſich das Vergnügen ge⸗ macht, auszurechnen, wieviel Konfetti am Faſtnachtsdiens⸗ tag dieſes Jahres in Paris ausgeſtreut worden iſt. Er kommt zu der ungeheuren Summe von 400 Milliarden 330 Millionen 260 Tauſend Stück. Jedes Konfettiſtückchen hat nun einen Umfang von etwa 28 Quadratmillimetern. Dar⸗ aus ſchließt der Statiſtiker nun, daß, wenn man die kleinen Scheiben Stück für Stück an einander kleben würde, man einen Papierſtreifen von zwei Millionen 450 Tauſend Kilometern erhalten würde. Dieſer würde den Erdball 60 Mal umwickeln, oder ſechs Mal der Entfernung der Erde zum Monde gleich kommen oder 66 606 Mal ſo lang ein, wie der Eiffelturm hoch iſt. f tt Luſtige Jagd. In ſeiner Faſchingsnummer bringt der„St. Hubertus“ ein humoriſtiſches Lexikon zur Ein⸗ führung in das Schießweſen und in die Waffenlehre. Den Geiſt dieſes Wörterbuches verraten folgende kleine Proben: Anflicken, Ankratzen oder Anbleien: Häufiges Uebel bei bree e Schützen; durch die Browning(ſ. d.) an Ver⸗ aſtſpict zugenommen. Das Anflicken der Treiber eine g nielige Sache.— Browning: Eine Schießmaſchine, velche durch ihr raſches Knallen hintereinander auf jeder t ſich ihrer zum Heranſchießen der Haſen.— Der europäiſchen Waiſenkinder durch die Konſulate nach ihren zin entleert iſt ooer eine der uvli Ladehemmun eintritt. Es wird viel Geld an i ed n Durch⸗ ziehen:„Drchz.“ durch die Treiberkette, löſt bei den Nach⸗ barn kitzliche Gefühle aus, beſonders, wenn ſie in keiner Unfallverſicherung ſind. Schützen, welche das„Orchz.“ üben, ſind glückliche, ſorgenloſe Menſchen, die alles um ſich herum vergeſſen haben. Solche Nachtwandler am Tage ſind am beſten den Jagden fernzuhalten.— Drilling: Eine vor⸗ zügliche Erfindung. In der Hand des Herrn Aasjägers eine Waffe, welche unabhängig macht vom Büchſenlicht. Wird es dämmerig, ſchießt er auf den Bock mit Schrot ſ. a. Schrotſchuß); ebenſo, wenn der Bock flüchtig wird: in dieſem Falle gibt der helle Spiegel des Rehwildes ein gutes Ziel ab, auch bei Dunkelheit.— Kartaune: Nicht mehr gebräuchliche Büchſenart. Abarten kommen noch vor bei Pachtjägern nach langer Sitzung im Dorfkrug.— Scheibenſchießen: Unblutige Betätigung unſerer Nimrode welche den Bierkonſum hebt.— Schießausbildung: In der Literatur bis zur äußerſten Erſchlaffung beſprochene Mani⸗ pulation. In der Praxis iſt ſie deſto ſeltener.— Schieß⸗ prügel oder Kuhfuß: Neckiſche Bezeichnung für die Mord— inſtrumente des Jägers. Beſonders angewendet auf die Gewehre des ſonntäglichen, ſtädtiſchen Jagdpächters, für welchen die Flinte durch einen Kuhfuß zu erſetzen wäre da er, wenn er ſchießt, doch vorbeiprügelt. i i tk Gedauken über den Selbſtmord. Ehedem, noch zur Zeit unſerer Großväter, wurde der Selbſtmord als eine ſchwere Verſündigung gegen göttliche und weltliche Ordnung öffentlich gebrandmarkt durch Verweiſung an eine beſon⸗ dere Begräbnisſtätte, Verweigerung des Ehrengeleites uſw. Wir ſind weit davon entfernt, jene Zeit uns zurückzu⸗ wünſchen. Bei den jetzigen Verhältniſſen, zumal den groß— ſtädtiſchen, könnten Abſchreckungsmittel dieſer Art nur zu argen Härten, und was noch ſchlimmer iſt, zu empörenden Ungleichheiten führen. Unſer nur allzu weibliches Geſchlecht iſt aber entſchieden in das andere Extrem verfallen, den Selbſtmord mit übermäßiger Milde zu beurteilen und zu behandeln. Daß man dem einzelnen Selbſtmörder gegen— über die Pflicht des Nichtrichtens übt, iſt ſicher nur löblich, da niemand zu ſolchem Richteramte berufen und bei der Undurchdringlichkeit der dem Selbſtmorde vorangegangenen Seelenvorgänge beteiligt iſt. Liegen im einzelnen Falle un⸗ zweifelhaft mildernde Umſtände vor swie erbliche Belaſtung, ſchwere Krankheit. Gemüts- oder Geiſtesſtörung), müſſen ſie ſelbſtverſtändlich gelten, wie ſie von den Gerichten ſelbſt Dieben, Totſchlägern und Mördern zugute gerechnet werden. Soviel aber auch ſchonende Milde im einzelnen Falle geübt werde, ſo entſchieden möchte andererſeits die Verwerfung des Selbſtmordes an ſich als eines ſchweren Ver— gehens gegen den, der uns das Leben gegeben hat, und gegen die menſchliche Geſellſchaft ausgeſprochen werden. Leider, ſo ſchreibt man dem„Leipziger Tageblatt“, ge— ſchieht das heutzutage nur zu ſelten und mit zu wenig ent⸗ ſchiedenem Nachdruck. Viele vermeiden es, dieſes Thema überhaupt zu berühren, in übertriebener Rückſichtnahme auf einzelne, deren Gefühle geſchont werden ſollen. Vor allem gilt es, den Selbſtmord des Nimbus zu entkleiden. Wenn die antike Philoſophenſchule der Stoiker dem Weiſen geſtattet hat, unter gewiſſen Umſtänden des Lebens ſich zu entäußern, ſo hat ſie dabei nur an außerordentliche Fälle gedacht, in denen dieſer ſich behindert ſieht, ein ſeinen Grundſätzen entſprechendes, ſeiner würdiges Leben zu füh—⸗ ren. Im übrigen hat gerade jene heidniſche Schule, die oft zur Verteidigung des Selbſtmordes herangezogen wird, ihre Jünger zum geduldigen Ausharren in Leiden aller Art und unerträglich erſcheinenden Verhältniſſen kräftigſt angehalten. Unſer Geſchlecht, das nur zu geneigt iſt, ſelbſt mäßige Leiden des Lebens unerträglich zu finden und darob zu ver— zweifeln, ſoll ſich nur nicht auf jene heldenhaft geſinnte Weiſen des Altertums zu ſeiner Entſchuldigung berufen. Wenn jemand zum Beiſpiel jahrelang in Unzucht, Völlerei, Vergnügungsſucht fröhlich dahinlebt, um ſchließlich durch einen Piſtolenſchuß der unvermeidlichen Schande und dem Zuſammenbruch ſeiner Exiſtenz zu entgehen., ſo iſt das alles andere als ritterlich und heldenhaft, es iſt ruchlos und feige zugleich. Offenbar gehört ein ganz anderer Heldenmut dazu. die Folgen törichten oder verwerflichen Handelns jahrelang ergeben zu ertragen, als in einer Stunde großer, ja wohl noch künſtlich geſteigerter Auf— regung ſeinem Leben binnen wenigen Minuten ein Ende zu machen„in ſeiner Sünden Blüte, unvorbereitet, die Rechnung nicht geſchloſſen“, wie es in„Hamlet“ heißt. Leider wird in unſerer Unterhaltungsliteratur der Selbſt— mord mitunter, wenn auch nicht gerade verherrlicht, ſo doch allzuſehr als etwas in gewiſſen Lebenslagen nahezu Unver⸗ meidliches behandelt. Erzählungen, wie die des wackeren, aufrechten Schweizers Ernſt Zahn, der nachgerade eine ganze Reihe von„Helden und Heldinnen des Alltags“ vor⸗ geführt hat, die mit nie erlahmender Geduld in wider⸗ wärtigſten Verhältniſſen, auch in Unehre und Schande aus⸗ halten, möchten mehr Nachfolge finden. Dazu möchte der Geſchmack der Gebildeten ſich mehr und mehr von Literatur⸗ werken abwenden, die in der Schilderung von Jammer, Elend und Verwirrung, aus denen ſchließlich ein Ausweg durch Selbſtmord geſucht wird, im Streben nach„Senſa⸗ tionellem“ ſich eine Güte tun. tk Ein internationales Waiſenhaus in Aegypten. Wie aus Kairo gemeldet wird, haben die Konſuln der fremden Mächte unter dem Vorſitz ihres Doyens, des engliſchen Konſuls Alban, eine Sitzung abgehalten, in der über die Einrichtung eines internationalen Waiſenhauſes in Kairo beraten wurde, das der Leitung der Schweſtern des fran⸗ zöſiſchen Ordens vom heiligen Vincent und Paul unter⸗ ſtellt werden ſoll. Ein ſolches Waiſenhaus würde einem. wirklichen Bedürfnis abhelfen, denn bisher mußten die Heimatländern zurückbefördert werden. tt unter„Mordverdacht“. Wir leſen in den„Kieler Neueſten Nachr.“:„Kürzlich geſchah einer bekannten Por⸗ trätmalerin etwas Unglaubliches. Es klingelte an ihrer Wohnung; nach Oeffnen der Tür zeigten ſich zwei Schutz⸗ leute mit einem Beamten in Zivil. Der Herr in Zivil erwies ſich als Kriminalbeamter, deutete auf die zwei Schutz⸗ leute und heiſchte Eintritt:„Erſchrecken Sie nicht! Wenn nichts vorliegt„haben Sie auch nichts zu befürchten!“ Um es kurz zu machen: die Dame ſtand unter— Mordverdacht! Man hätte laute Geſpräche in ihrer Wohnung vernommen; daraufhin wäre eine große Stille eingetreten, und ſeitdem wäre nun— ſchon ſeit mehreren Tagen— die Leiche eines Herrn in Generalsuniform, auf einer Fenſterbank ihrer Wohnung liegend, zu ſehen! Die Sache klärte ſich ſchnell auf. Die„Leiche des Generals“ war ein quergelegtes Porträt eines Herrn in ganzer Figur und militäriſcher Hal⸗ tung und zwar das Porträt des früheren Polizeipräſidenten er den Browningſchützen erſt annimmt, wenn das Maaa⸗ en Lachen auf.“ Neueſtes. Bawberg, 21. März. Das Ableben des& biſchofs in ſtündlich zu befürchten. 0 * Wien, 21. März. Der deutſche Samstag vormittag hier eintreffen. g ur Fübjarhrs-Saisom empfehle mein reichhaltiges und gut ſortiertes Lager in Damen-, Kinder- u. Trauer-Hüten und halte mich bei Bedarf beſtens empfohlen. Umgarnieren getragener Hüte 540 er Gleichzeitig mache ich darauf aufmerkſam, daß ich fü Erſtkommunikanten Kränze scwie Nerzen⸗Verzierungen 18. wirklich ſchöne Sachen, am Lager habe. Bitte Schaufenſter beachten! Nikol. Brechtel 4. Lorscher strasse. Kaiſer wird Deu beſten Haustrunk geſund und kräftig 8 5 Pee een Jiefert's Haustrunł Stoff Natürlichſt. Volks⸗ trunk. Uebe rall eingeführt. z Einfachſte Bereitung. 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Februar 1912 find die Stellen 2 Erſatz⸗Nachtſchutzmäuner zu beſetzen. be 05 ae Verhinderung eines Nacht⸗ itzmannes abwechſelungsweiſe den Dienſt w 1 Näheres iſt bei uns zu erfahren. eee Geeignete Bewerber wollen ſich bis 30. ds. Hache tan 4 A ae den ben maß Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim. Zwei zur Zucht untauglich gewordene Faſelochſen ſollen auf fen i veräußert W e erten ſind bis längſtens 30. ds. Mts., nach⸗ mittags 5 Uhr bei uns einzureichen. 1 1 Die Verkaufsbedingungen können bei uns eingeſehen werden. Das Anliefern von 25 Zentner Gerſte und 25 Zeutner Mais zur Fütterung des gemeinheitlichen Faſelviehes wird auf dem Wege der Submiſſton vergeben. Offerten wollen unter Vorlage der entſprechenden Muſter bis längſtens Dienstag, den 28. d. Mis, nachmittags 5 Uhr bei uns eingereicht werden. Die Lieferung der im Rechnungsjahre 1912 nötig werdenden Bedarfsartikel für die Gemeinde Viernheim wie Petroleum, Fußbodenöl, Tinte, Schießpulver und Kral wird auf dem Submiſſionswege vergeben. 8 ö Die hierzu erforderlichen Unterlagen ſind bei uns zum Selbſtkoſtenpreiſe erhältlich und müſſen die diesbezüglichen An- gebote bis längſtens Donnerstag, den 28. d. Mis,, nachm. 5 Uhr bei uns eingereicht werden. Viernheim, den 20. März 1912. von Kiel, im Jachtklubdiner⸗Anzug! Der Schrecken löſte ſich Sroſh. Bürgermeiſterei Viernheim. Küfhlwein.