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Beilagen:„Sonntagsblatt“ und„Sonntagsfeier“ Annahmeſchluß für Inſerate: Größere ein Tag vorher, abends 5 Uhr; kleinere ſpäteſtens 9 Uhr morgens. von Dr. Keil, Viernheim.— Geſchäftsſtelle: Nathausſtraße Nr. 19. —————— Ar. 35. ——— ee ö Samstag, den 23. März 1912. zeiger eitkung Viernheimer Volksblatt Anzeigen: Die Petit⸗Zeile 18 Pig. Neklamen 40 Pfg. Bei größeren Aufträgen entſprechender Rabatt. Gegründet 1834 err re e rere e r— 28. Jahrgang. 7 Die„verlogene Preſſe“. Die entſchiedene Stellungnahme der Regierung gegenüber der Preſſe, die ihr zur Kritik Anlaß gibt, beſchränkt ſich nicht auf jenen Einzelſall, in dem ein Berliner Blatt wegen eines Angriffes auf einen Mi⸗ niſter aus Anlaß einer Miniſterrede abgekanzelt wurde. Es liegt ſchon wieder ein Fall vor, der erkennen läßt, daß man in der Regierung mit der alten Zurückhaltung gegenüber der Preſſe ernſtlich zu brechen entſchloſſen ist. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ bringt ſolgende wegen ihrer außerordentlichen Schärfe auffallende Kundma chung: „Sinnloſe Wut verwirrte die Begriffe der ſozial demokratiſchen Preſſe und des„Berliner Tageblatts“ ſo weit, daß ſie die Mitglieder des chriſtlichen Gewerkvereins als„Streikbrecher im Rücken der Bergarbeiter, ſtreikbreche— riſche Arbeiterſchädlinge, Streikbrechergarde für Gruben barone“ uſw. beſchimpften, ohne zu überlegen, daß man dieſen Ausdrücken doch allenfalls nur den bezeichnen könnte, der den Streik, nachdem er oder ſeine Organiſation ihm zugeſtimmt hat, bricht. Daß der mit ſo unlauteren Mitteln gegen den chriſtlichen Gewerkverein unternommene „Kampf auf Leben und Tod“ mit einem ſo kläglichen Fiasko des alten Verbandes geendet, dient dem ſchwer be ſeidigten chriſtlichen Gewerkverein zur Rechtfertigung und wird allen gerecht Denkenden eine Genugtuung ſein. Und dann wirft die Reſolution der Staatsregierung vor, daß ſie das Streikgebiet mit Polizei und Mili tär überſchwemmt hat, und ſtellt es ſo dar, als wenn zu dieſen Maßregeln keinerlei Veranlaſſung geweſen wäre— Es genügt, dieſen Entſtellungen gegenüber auf die einwandfreien und ausführlichen Darlegungen des Mini ſters des Innern im Abgeordnetenhauſe am 18. und 19. März hinzuweiſen. Wenn dieſe gefälſchten und lügne— riſchen Polizeiberichte“, wie der Abg. Leinert im Abge ordnetenhauſe die Berichte des Regierungspräſidenten, auf die ſich der Miniſter berief, zu bezeichnen ſich erlaubte, auch in den Augen der ſozialdemokratiſchen Preſſe und des„Berliner Tageblatts“ keine Beweiskraft haben, ſo wird doch jeder Unbefangene den angeführten Tatſachen unbedingten Glauben ſchenken, um ſo mehr, als die Wun den verletzter Arbeiter und Polizeibeamter, die zahlreichen Sprengſtoffattentate, die beſchädigten Häuſer, bie zerſtörten Fenſter und Türen, die umgeſtürzten Gas laternen uſw. ſichtbare Ausſchreitungen darſtellen, die auch die Ableugnungskünſte der verlogenſten Preſſe nicht beſoitigen können. Nicht die Abſicht einer Einmiſchung in den Kampf zwiſchen Arbeiter und Arbeitgeber, welche die Staatsregierung von vornherein klar und deutlich abgelehnt hat, ſondern lediglich die Sorge für die Auf rechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und den unbe⸗ düngten Schutz der Arbeitswilligen gegen jeden Zwang der Streikenden hat die Regierung, beſtärkt durch die Erfahrungen früherer Streiks und die tatſächlich bereits an den erſten Tagen des eben beendigten Ausſtandes vor gekommenen zahlreichen Ausſchreitungen, veranlaßt, die Entſendung auswärtiger Polizeimannſchaften, und als auch Stürmiſche Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. 14(Nachdruck verboten.) Küthe hatte ſofort die Recherchen nach der ange— vebenen Richtung aufgenommen. Der Truppenkörper, bei welchem Karl geſtanden, war ihr bekannt. Die Jahre, während deren er gedient hatte, auch. Es war daher nicht ſchwer, zu konſtatieren, an welchen größeren Ubungen Karl mit teilgenommen hatte. Man kam ihr auf der Kom⸗ maudantur auf das bereitwilligſte entgegen, und mit einer Fülle von Aufzeichnungen kehrte ſie zurück. Möglich, daß ſich von Walter durch den Klang des Namens an dieſen ſelber erinnerte. Wenn nicht, mußten in all den Orten die Nachforſchungen angeſtellt werden, was natürlich viel Zeit und viel Geld in Anſpruch nahm. Als ſie Walter die Namen vorlas, ſchüttelte er bei den meiſten das Haupt. Hier und da ſtutzte er, dann aber ſchüttelte er wieder mit dem Kopfe. Nein, ſo war der Name nicht. Endlich bei einem rief er aus:„Ja, das iſt er, das iſt er ganz gewiß.“ Worauf ſie antwortete:„Hoffentlich irren Sie ſich nichl, Herr von Walter. Jedenfalls werden wir morgen wiſſen, woran wir ſind.“—„Morgen?“ Ja. gewiß. Morgen fahre ich dorthin“, und, ihm die Hand bietend, die er dankbar ergriff, nahm ſie Abſchied Len ihm, der durch eine neue leiſe Hoffnung reicher ge⸗— Spät in der Nacht wurde Käthe durch das raſende Alingeln des Telephons aus dem Schlafe geweckt.— Es war Heide 1 W 2 1 2 n her. Oder beſſer, ich e zu dir un e dich ab.“ -Was in denn geſcheben?“ „Walter iſt aus ſejner Wobnung verſchwunden.“ mmanbierung AY Maßregeln waren dieſe nicht uverall ausreichten, die Ke Militär herbeizuführen. Die getroffenen erforderlich, aber, wie erwieſen, auch ausreichend. Denn wenn mit den Worten der Reſolution„rigoroſe Maß, regeln gegen die ſtaatsbürgerlichen Rechte hätten den K imp⸗ fenden ihren Erfolg aus der Hand geſchlagen“ etwa darauf hat hingewieſen werden ſollen, Haf die Regierung jeden unzuläſſigen Zwang gegen Arbeitswillige, mag ihnen nun — in milden Fällen durch Drohungen und Rippen— ſtöße— in ſchwereren durch Revolverſchüſ ſe und Sprengſtoffattentate der nötige Nachdruck verliehen worden ſein, mit eiſerner Macht verhindert und dem ſozial demokratiſchen Terrorismus ſo kraftvoll entgegengetreten iſt, daß der ungerechtfertigte Kampf vorzeitig aufgegeben werden mußte, ſo haben wir gegen dieſen Teil der Reſo lution nichts einzuwenden. Wir hofſen und wünſchen, daß die Ruhrbergleute und alle anderen, die es angeht, Streikluſtige wie Arbeitswillige die Lehre aus dieſem unglückſeligen Streik ziehen, daf aller ungeſetzliche Zwang an der ſtaatlichen Autorität zer— ſchellen muß, und daß jeder, der arbeiten will, des vollen Schutzes ſeiner Willensfreiheit gewiß ſein darf. Dann wird auch dieſer Streik, der gewollt, Gutes geſchafft haben.“ N Die Stimmung in der Regierung erinnert ſehr leb haft an die Bismarckſche Zeit. Auch er fand ja immer wieder Gelegenheit und Veranlaſſung, mit ſeinen red—⸗ neriſchen und ſchriftſtelleriſchen Keulenhieben auf ſeine Gegner unter den Abgeordneten und in der Preſſe Böſes ſeiner Anſchauung Geltung zu verſchafſen. Seine Nach⸗ folger liebten die Kraftmeierei des Mannes mit den großen Küraſſierſtieſeln nicht. Jetzt aber ſcheint in dem neuen Kanzler ein neuer ſtarker Mann mit eiſerner Fauſt erſtanden zu ſein. gehend beſprochen wird. Das mittags trifft bann der Katſer in Brtont ein, wo er vom Erzherzog Franz Ferdinand und ſeiner Gemahlin, der Herzogin von Hohenberg, empfangen wird. Bald danach findet ein Frühſtück beim Erzherzog ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird ein demonſtrativer Empfang ſeitens der öſter⸗ reichiſch-ungariſchen Flotte vonſtatten gehen, nachmittags erſolgt dann die Reiſe des Kaiſers nach Korfu. N 1 Ein Brief des Kaiſers an den Zaren? Nach einer Meldung der Londoner„Times“ aus Petersburg will man in dortigen politiſchen Kreiſen wiſſen, daß Kai⸗ ſer Wilhelm an den Zaren ein Handſchrei⸗ ben gerichtet habe, in dem die Beſſerung der Bezie— hungen Deutſchlands zu Großbritannien ein⸗ Schreiben ſoll in Pe⸗ tersburg mit großer Befriedigung aufgenommen wor— den ſein. (1!) Das neue Reichsverſicherungsamt für Privat⸗ angeſtellte wird ſeinen Sitz in Wilmersdorf bei Berlin, weil der Etat bis zum 31. d. wird, iſt dem Reichstage zugegangen. N* 7 Politiſche Rundſchau. — Berlin, 22. März. — Der Kaiſer hat Freitag vormittag, am Geburts- tage ſeines Großvaters, Kaiſer Wilhelms., die Grabſtätte ſeines Großvaters im Mauſoleum in Charlottenburg be— ſucht. — Der Kaiſer trat am Freitag nachmittag um 6 Uhr 30 Minuten vom Bahnhof Friedrichſtraße aus ſeine Reiſe nach Wien an, von wo aus die Reiſe nach Italien und Korfu weitergeht. * 2! Zur Korfſureiſe des Kaiſers. Ueber die be⸗ vorſtehende Begegnung Kaiſer Wilhelms mit dem König von Italien in Venedig werden ſolgende Einzel— heiten gemeldet: König Viktor Emanuel trifft am 25. März vormittags aus Rom in Venedig ein und wird vom Kaiſer auf dem Bahnhof empfangen wer⸗ den. Hieran ſchließt ſich ein Frühſtück im Palazzo Reale, das der König zu Ehren des Kaiſers geben wird. Abends gibt der Kaiſer zu Ehren des Königs auf der„Hohenzollern“ ein Diner, worauf dann die Rückreiſe des Königs nach Rom erſolat. Am 26. vor⸗ erna „Um Gottes willen!“—„Wir müſſen auf das ſchnellſte handeln, ſonſt iſt alles verloren.“ „Ich bin in fünf Minuten fertig und erwarte dich.“ Im Nu hatte ſie ſich angezogen. So ſchnell wie in ihrem Leben noch nicht. Ohne ſich Zeit zu nehmen, über die Sachlage überhaupt nachzudenken. Nur ſchnell, ſchnell, ſchnell. In wenigen Minuten war ſie unten. Hans war noch nicht da. alles gegangen. „Mein Gott, mein Gott, der Unſelige“, dachte ſie jetzt, „alles ſo auf das Spiel zu ſetzen. Sich ſo in Gefahr zu bringen. Sich und den anderen.“ In dieſem Augenblicke raſte ein Wagen herbei. Das war ſicherlich Hans. Sie ging dem Wagen entgegen.„Halt, halt!“ Und von drinnen beugte ſich Hans Heide heraus. „Halt! halt!“ rief auch dieſer dem Kutſcher zu. Ein Ruck an den Zügeln, und der Wagen ſtand, noch ein paar Schritte faſt ſchleifend. Aus dem Wagen ſprang Hans. „Was ſagſt du dazu?!“—„Unglaublich!“ „Und unverantwortlich auch von Walter. Aber was tun? Haſt du eine Ahnung, wo er ſein kann, was ihn fortgetrieben hat?“ „Ja. Geht noch ein Vorortzug nach H.?“ und ſie nannte den Ort. Er ſah nach der Uhr. „Nein, der letzte ging vor 25 Minuten.“ „Dann hat er dieſen benutzt.“ a „Und wann geht der nächſte?“—„In zweieinhalb Stunden.“ „Gibt es kein Mittel, in der Zwiſchenzeit hinzu⸗ kommen?“—„Nein!“ „Gar keines?“—„Ich wüßte keins.“ „Komm“, ſagte ſie plötzlich und trat auf den Wagen zu,„ſteige ein.“—„Kurfürſtenſtraße 10.“ Bas willſt du dort!“ Hohenzollerndamm, erhalten. = Das ſogenannte Etats⸗Notgeſetz, das nötig wird, M. nicht verabſchiedet Abweichend von der bisherigen Uebung, beſchränkt ſich diesmal der Ent⸗ wurf darauf, den Reichskanzler allgemein zur Fort⸗ führung der Verwaltung des Reiches und der Kolonien auf der beſtehenden Grundlage zu ermächtigen. N! Die Verhandlungen mit Englaud werden gegenwärtig in politiſchen Kreiſen mit ſteigendem Intereſſe verfolgt, weil man ſich der Tragweite eines Mißlingens dieſer Ver⸗ ſtändigungsaktion bewußt iſt. Man iſt allgemein der Auf⸗ faſſung, daß es zu einer bedenklichen Erſchwerung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen kommen muß, wenn die Ver⸗ handlungen nicht mit einem Ergebnis endigen. Deutſchland geht angeblich aufs Ganze: es verlangt ein regelrechtes Bündnis. 21 Die Beſeitigung der„Liebesgaben“ an Branntwein⸗ brenner ſcheint auch in der Regierung noch nicht ſo latt erledigt zu ſein, wie es zuerſt ſchien. Die„Märk Vztg.“ in Berlin berichtet nämlich zuverläſſig:„Das Reichs⸗ ſchatzamt forderte die glatte Beſeitigung der Liebesgabe. Infolge des Widerſpruches der ſüddeutſchen Staaten aber beſchloß der Bundesrat, ſie in Höhe von 10— 12 Mark zu belaſſen, ſofern der Brenner es nicht vorzieht, ſich ab⸗ finden zu laſſen.“ Näheres wird die Regierung hoffent⸗ 95 bald durch Veröffentlichung ihrer Vorige bekannt geben. :: Tie Reſerve der Regierung gegenüber der Preſſe ſcheint in der letzten Zeit nicht mehr eine unbedingte Vorſchrift für die Miniſter zu ſein. In der „Nordd. Allgem. Ztg.“ findet ſich eine offiziöſe Aus⸗ laſſung, worin es einleitend heißt:„Das„Berliner Tageblatt“ ſchreibt in ſeiner geſtrigen Abendausgabe, der Miniſter von Dallwitz habe ſich im Abgeordneten⸗ hauſe eine mittelbare Kritik der Geſchäftsführung des Reichstagspräſidenten erlaubt.“ Es wird dann mit Hilfe von Feſtſtellungen aus den einzelnen Reden Konnte noch gar nicht da ſein, ſo ſchnell war ein bezüglicher Gegenbeweis angetreten, und dann heißt es mit auffallender Schärfe:„Er(der Miniſter) hat NN „Sehen, ob mir Biedefeld ſein Automobil borgt.“ „Mitten in der Nacht?“—„Mitten in der Nacht.“ „Meinetwegen. Aber nun ſage mir eins: was tun in H.? Iſt Walter etwa dort?“ „Ich glaube ja.“ „Und weshalb?“—„Weil er ſein Kind ſucht. Weil ſein Vaterherz ihn dorthin getrieben!“ 9. Kapitel. Heide und Käthe Field hatten kein Glück. Hert von Biedefeld war gar nicht zu Hauſe. Er war auf einer Tour mit ſeinem Automobil. „Was nun?“—„Warten.“ Das Warten iſt aber das Entſetzlichſte, was ein Menſch tun kann. Die Zeit ſchleicht ſo langſam dahin, als dauerten die Minuten eine Ewigkeit, namentlich wenn von jeder Minute, von jeder Sekunde etwas ab⸗ hängen kann. „Wer weiß, zufahren.“ „Er kann nirgend anders ſein, als nur dort.“ „Wenn er nicht ſchon erkannt und verhaftet iſt.“ „Erkundige dich doch!“ Nein, er war nicht verhaftet. Die Erkundigungen, die Heide telephoniſch vom nächſten Café aus bei den in Be⸗ tracht kommenden Polizeirevieren einzog, ergaben das mit Beſtimmtheit. „Gott ſei Dank. Obwohl es gar nicht ausgeſchloſſen iſt, daß ihn das Unheil im Zuge oder dort an Ort und Stelle erreicht hat. Was tut ein Fremder um dieſe Stunde in H.? Er muß ja aufſallen; und ſeine Erregt⸗ heit dazu, und ſein unſicheres Fragen. Das alles zuſammen⸗ genommen...des wäre ja ein Wunder, wenn man nicht aufmerkſam auf ihn und wenn er keinen Verdacht erregen würde. Und dann, was tun wir dort? Einer von uns genügt doch vollkommen.“ Fortſetzung folgt.) ob's überhaupt Zweck hat, hinaus⸗ — alſo reineswegs den Prafidenten rritiſtert, ſondern ua lich der Kritik angeſchloſſen, die der Präfident a ausgeübt hatte. Die Ehrlichkeit, die das„Ber⸗ iner Tageblatt“ in dieſem Falle an den Tag legt, ſteht panz auf der Höhe ſeiner vom Miniſter des Innern im Abgeordnetenhauſe zutreffend charakteriſierten fal⸗ ſchen und tendenziöſen Berichte aus dem Ausſtands⸗ gebiete.“ I! Zum Kapitel„Miniſterkriſen“ liegt wieder eine Meldung vor:„Die„Königsberger Allgemeine Zei⸗ tung“ läßt ſich aus„gut unterrichteter Quelle“ aus Berlin melden, daß Herr v. Bethmann Hollweg Mittwoch angeblich ſein Entlaſſungsgeſuch einge⸗ reicht habe.“ Die Meldung iſt ſehr unglaubwürdig und wird auch nirgends geglaubt. Eine gewiſſe Nah⸗ rung könnte ſie aus folgender Tatſache ſchöpfen:„Der Staatsſekretär v. Kiderlen-Waechter hielt Don⸗ nerstag dem Kaiſer Vortrag.“ Der Gegenſatz zwiſchen Kiderlen und Bethmann iſt noch nicht ausgetragen, es wäre aber gegen alle Gewohnheiten des Kaiſers, in einer ſolchen Situation gegen den Kanzler Stellung zu nehmen. 11 Neues zu den Miniſterkriſen. Die„Tägliche Rundſchau“ beſtätigt, daß Bethmann Hollweg ganz ſeſt im Sattel ſitze. Sie ſchreibt:„Wie wir erſahren, hat der Kaiſer den Reichskanzler eingeladen, ihn auf Korſu zu beſuchen. Gleichzeitig wird uns von uverläſſiger Seite im Hinblick auf die Kriſengerüchte r letzten Tage mitgeteilt, daß bald nach den Reichs— tagswahlen der Kanzler mit Rückſicht auf das Er— gebnis der Wahlen dem Kaiſer ſeine Entlaſſung an⸗ geboten, der Kaiſer das Entlaſſungsgeſuch aber ab— gelehnt hat.“ Ueber das Schickſal von Kiderlen— Waechter herrſcht noch immer keine Klarheit. . 6 Deutſcher Reichstag. . Berlin, 21. März. Schön ſind die Beratungen um all die Kleinigkeiten des allumfaſſenden Reichsamtes des Innern nicht und imponieren tun ſie ſicher auch niemandem. Die viel— eſtlaltigen Bilder des Lebens flimmern nur ſo vor dem 985 des Beobachzers vorüber, ſchneller und abwechslungs— reicher faſt wie die Films im Kientopp. Heute ſtand zu⸗ nächſt das Kapitel„Biologiſche Anſtalt für Land- und orſtwirtſchaft auf der Tagesordnung. Ohne Debatte: Funkt, Schluß! Dann aber kam das Patentamt: Schutz der Angeſtellten⸗Erfinderrechte, Gebührenermäßigung, Gehalts⸗ aufbeſſerung der Patentamtsbeamten, Waſhingtoner Pa⸗ tentkonferenz uſw., uſw., ſo ſchwirrte es durch die Luft. Aehnlich vielſeitig wurde die Verhandlung beim Reichsver— ſicherungsamt. Da gabs zunächſt eine Jungfernrede des neuen Parlamentsgenoſſen Silberſchmidt, der ſich für den Bauarbeiterſchutz in langen Ausführungen erging. Abg. Aſtor(Centr.) nahm ſich der Detailliſten an der Hand einer Centrumsreſolution an. Dann folgten Reden für denſelben Berufsſtand, für Gärtnerei, für Kleinbauern, für die Hüttenarbeiter, und endlich kam dann noch eine Ausſprache über den bekannten Altonger Fall, in dem einem Unfallverletzten mit künſtlichem Bein die Rente ent⸗ zogen wurde mit der Begründung, er habe ſich an das künſtliche Bein gewöhnt. Darüber gab es ſehr erregte Anklagen über die Rechtſprechung des Reichsverſicherungs⸗ amtes. Nachdem dann noch lebhaft gegen die Verſor⸗ gung penſionierter Offiziere bei den neuen Verſicherungs— ämtern proteſtierr worden war, nahm man gegen 7 Uhr alle Reſolutionen an. Aber Schluß gab's noch immer nicht. Zu den vier Dutzend Rednern ſollten noch einige kommen. Man nahm ſich nämlich noch das Kanalamt vor. Morgen Fortſetzung. Aus Nah und Fern. * Feudenheim, 23. März. Einen raſchen Tod fand infolge einer leichtfertigen Handlung lt.„F. Z.“ ein hieſiger Tapeziergehilfe, Sohn einer angeſehenen hieſigen Fa⸗ milie, in der Sonntag Nacht. Er ſaß in Geſellſchaft einer Anzahl junger Leute in einer Wirtſchaft und trank zwei für dieſe ſpeubierte Viertel Branntwein je auf einen Zug aus. Er wurde nach Hauſe gebracht und kurze Zeit darauf trat der Tod infolge Alkoholvergiftung ein. * Großſachſen, 23. März. Die Wirtſchaft zum Lamm ging für 33 000 Mk. durch Kauf an Herrn Landwirt Heinrich Bitzel über. * Ladenburg, 23. März. Die Fleiſchpreiſe ſind hier in die Hohe gegangen. T Lampertheim, 23. März. Geſtern beging in geiſt⸗ iger und körperlicher Friſche Herr Michael Hüter ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar war 50 Jahre im Gemeindewald in treuer Arbeit tätig. Der Großherzog ſandte eine ehrende Anerkennung. * Bürſtadt, 23. März. Der Riedſängerbund feiert am 29. und 30. Juni und 1. Juli in Bürſtadt das Bundes⸗ ſängerfeſt. Bürſtadt, 22. März. In der General- Verſammlung der Spar- und Darlehenskaſſe wurde für das Geſchäftsjahr 1911 ein Kaſſenumſatz von 670 000 Mk., etwa 120 000 Mk. mehr als pro 1910, konſtatiert. Die Genoſſen erhalten 6 Prozent Dividende. Die Mitgliederzahl beträgt 279. “ Bürſtadt, 23. März. Die Gemeinderats⸗ ſitzung, die für Sonntag mittag einberufen war, hatte, ſo leſen wir in den„Wormſer Nachrichten“, einen ganz unge⸗ wöhnlichen Verlauf. Noch bevor man recht in die Tagesord⸗ nung eintreten konnte, hatte Gemeinderat und Genoſſe Phil. Jakob Ofenloch 2 das Wort ergriffen, um in einem längeren Gerede ſeinem Groll Luft zu machen und über Kirche und Pfaffen zu ſchimpfen. Der Kirchenvorſtand hatte nämlich in den Voranſchlag der Kirchengemeinde 1000 Mk. eingeſetzt zur Inſtalatlon des elektriſchen Lichtes in Kirche und Pfarrhaus. Das hatte es ihm angetan. Der Genoſſe meinte, das ſei hinausgeworfeues Geld man hätte müſſen ihn, d. h. den Ge⸗ meinderat hinüber erſt fragen uſw. uſw. Da er nun trotz des Hluweiſes, daß dieſe Sache den Gemeinderat nichts an⸗ gehe, nicht aufhörte zu ſchimpfen, und da er nicht durch eine autoritative Entſcheidung zur Ruhe verwieſen wurde, waren die übrigen Gemeinderaͤte mit Recht aufgebracht über eine ſolche Brüskterung und verließen kurz entſchloſſen den Sitzungs⸗ ſaal, ſodaß eine Beratung nicht ſtattfand. Die Genoſſen waren nunmehr Herren des Schlachtfeldes. — Vorſch, 23. März. Seine Prim iz feiert hier morgen, Sonntag, Herr Jakob Brunnengräber. » Seckenheim, 23. März. Der heutige Schweine⸗ markt war mit 106 Stück Mlulchſchweinen befahren, von denen 70 Stück verkauft wurden, zum Preiſe von 25 bis 30 Mk. pro Paar. „Rimbach, 20. März. Kauflust ſchwach. Nahezu 100 aufgeiriebene Tiere konnten nicht abgeſetzt werden. Es wurden bezahlt 28—30 Mk. pro Paar. Nächſter Markt Mittwoch, 3. April. — Heppenheim, 28. März. Beerdigung. Das Leichen begängnis des im 90. Lebenjahre verſtorbenen Oberlehters Herrn Jakob Roos geſtaltete ſich zu einer öffent⸗ lichen Betätigung der allſeitigen Verehrung, der ſich der Ver⸗ ſtorbene erfreute. Nicht nur ſeine nach hunderten zählenden ehemaligen Schülerinnen und Schüler, auch alle älteren Lehrer des Kreiſes und ſolche aus weiter Ferne, gaben dem Verſtor⸗ benen das letzte Ehrengeleite. Seine ehemaligen Behörden, der Stadtporſtand, die Lehrerſchaft, viele Korporationen und Ver⸗ eine legten unter entſprechender Widmung Kränze am Grabe nieber Die ganze Veranſtaltung gab davon beredtes Zeugnis, daß mit Roos ein Mann zu Grabe ging, der ſich in ſeiner langishrigen, ſegensreichen Wirkſamkelt als Lehrer nur Freunde erwarb. — Aus dem Odenwald, 23. März. Alter- tums fund ee. Wir haben bereits berichtet, daß vor drei Mosten iu der Gemarkung Groß-Bieberau im Auſtrage des Dentwalpſtegers unter Leitung des Leutnants Gieß⸗Heppen⸗ hen Mus grabungen vorgenommen wurden, die viele Fundſtücke aus älteſier Zeit zu Tage förderten. Alle dieſe Dinge kamen nach Dia uſtadt, wo ſie genaueſter Unterſuchung und Beur⸗ tterzogen wurden. Wie wir nun aus ſtcherſter Quelle fahnen, handelt es ſich um Ueberreſte von Wohnhütten und Grägetanlagen aus zeitlich um viele Jahrhunderte auseinander wenden Perioden. Die älteſten Scherben, Steinbeil, Spinn⸗ wirtel aus Ton und drgl. gehören der juͤngeren Steinzeit an, eint Periode, die bis jetzt im Odenwald nicht vertreten war. Die anderen Topfſcherben, Randſtücke von ſchön geſchweiften Kumpen, Bechern und Tellern rühren von galliſchen Stämmen her, die etwa 300—100 v. Chr. unſere Gegend bewohnten, als bie Erinnerung an die erſten Bewohner längſt erloſchen war. Den erſteren Fundſtücken wird ein Alter von 4000 Jahren zugeſchrieben. * Kirſchhauſen, 23. März. In der Verſamralung dez Volksvereins am verfloſſenen Sonntag, welche zu Ehren des 100 jährigen Geburtstages Windthorſt's abgehalten wurde, hielt Herr Bankdirektor Steyr-Frankfurt die Feſtrede auf Windthorſt. 8 Hirſchhorn, 23. März. Naturſeltenheit Dem Lrbeiter Schindler im nahen Finkenbach wurden von einer Ziege vier wohlgebildete, ſehr kräflige Jungen beſchert, s gewiß eine ſehr große Seltenheit iſt. ſlus Stadt und Land. ** Der Schauplatz eines Vatermordes niederge⸗ branut. Der UÜUllenhof bei Reit am Chiemſee, auf dem kürzlich der Poſtpraktikant Model ſeinen Vater erſchlug, iſt vollſtändig niedergebrannt. Die ganze Habe des Ermordeten verbrannte; man vermutet Brand— ſtiftung. Zum Naubmord in Wald bei Nöham. Aus Pfarrkirchen wird berichtet: Nun iſt dieſer Fall endlich geklärt. Der ſeither verhaftete Raubmörder Schaffel— huber hat eingeſtanden, daß er den Raubmord allein ausgeführt hat, und daß ſeine Angabe, der Schwieger— ſohn des Ermordeten ſei bei dem Rqube beteiligt, eine Lüge iſt. Er gab weiter an, daß er das geraubte Geld in einem Ackerfelde vergraben habe. Er wurde daher unter ſcharſer Bewachung nach Wald trans⸗ portiert, um nach dem Gelde zu ſuchen. Er dürfte ſich eine weitere Lüge erlaubt haben. Vorläufig wurde er nach Traunſtein geſchafft, wo er ſich dieſer Tage wegen Betrugs zu verantworten hat. ** Schweres Exploſionsunglück. In dem oberſchleſi⸗ ſchen Hüttenwerk Colonnowſka hat ſich ein Exploſions⸗ unglück ereignet. Dort ſchüttete beim Verladen alter Granaten ein Arbeiter aus Leichtſinn glühende Kohlen auf eine Granate, die noch nicht entladen war. Es erfolgte eine Exploſion. Einem Arbeiter wurde ein Arm und ein Bein, einem zweiten ein Bein abge⸗ riſſen. Der Zuſtand der Verletzten läßt keine Hoff— nung, ſie am Leben zu erhalten. l(öroßer Benzinbrand. In der Entbenzinierungs⸗ anſtalt in Drohobyez brach nachts ein Brand aus. Zwei Reſervoirs, die ungeſähr 150 Waggons Benzin ent⸗ hielten, und ein Reſervoir mit etwa 300 Waggons Röhöl wurden von den Flammen ergriſſen. Der Brand dürfte erſt in zwei Tagen gelöſcht ſein. Der Scha⸗ den wird auf eine Million Kronen geſchätzt. k Eine Mutter mit ihren drei Söhnen aus dem Fenſter geſprungen. Aus Wien wird gemeldet: Die 30jährige Gattin des Reiſenden Albert Deixner hat ſich in einem Anfall von Geiſtesſtörung mit ihren beiden Söhnen von 3 und 9 Jahren aus dem vierten Stockwerk auf die Straße geſtürzt. Alle drei ſind tot. Die Frau war ſeit längerer Zeit nervenleidend und lag zu Bett. Sie ſchickte die Krankenwärterin in ein Nebenzimmer und ſagte ihrem gjährigen Sohn Paul, ſie werde ſich mit dem Zjährigen Egon aus dem Fenſter ſtürzen, er ſolle ihr nachſpringen. Das Kind weinte verzweiſelt. Die Mutter redete ihm jedoch zu und ſagte ihm, er werde es allein bei ſeinem Vater nicht aus⸗ halten. Während das Kind noch überlegte, ging die Mutter ans Fenſter, nahm den Z3jährigen Sohn auf den Arm und ſtürzte ſich auf die Straße. Der gjäh⸗ rige Knabe ſprang ſofort ſeiner Mutter und ſeinem Bruder nach. Dieſe beiden waren ſofort tot. Der 9jährige Paul konnte noch eine genaue Schilderung des furchtbaren Vorganges geben, dann ſtarb er ebenfalls. Der Reiſende Albert Deixner beſindet ſich zurzeit auf einer Geſchäſtsreiſe. ** Ein franzöſiſches Schulſchiff gekentert. Auf der Reede vor den Neuen Hebriden vor Toulouſe kenterte eine mit 12 Mann beſetzte Schaluppe des franzöſi⸗ ſchen Schulſchiffs„Duguay Trouin“ infolge heftigen Seeganges. Der Quartiermeiſter Francois Le Oof aus Breſt und ein Matroſe Jean Herrou ertranken, wäh⸗ rend die übrige Beſatzung zwar gerettet wurde, aber zum Teil ſchwere Verletzungen erlitten hat. Die Ver⸗ letzten wurden in das Hoſpital Saint⸗Maudrier über⸗ ihrt. a*. 15 Millionen in Gold auf dem Meeresgrund. Die mit dem Dampfer„Oceana“ auf der Höhe von Eaſtbourne verſunkenen 15 Millionen Mark in barem Golde gehören 10 nach Auszahlung der Verſicherungsſumme, der Geſellſchaft Lloyds. Man glaubt, daß die Bergungsarbeiten ſchwieriger Natur ſein werden. Von dem oberen Verdeck des geſunkenen 7121 een; Dampfers muſſen die Taucher durch 10 Lute in 2 ö Innere des Schiffes hinunterſteigen. Ueber die Tr mer hinweg müſſen ſie ſich ihren Weg bahnen und durch eine zweite Luke das Hauptverdeck erreichen. Dort befindet ſich in einem kleinen Zimmer in einer Schublade ein Schlüſſel, der wahrſcheinlich be⸗ reits durch das Meerwaſſer verroſtet iſt. Dieſer Schlüſſel öffnet wiederum ein anderes Schrank⸗ ſach, in dem ſich ein weiterer Schlüſſel befindet, der geſtattet, die Geldſchränke, die das Gold enthalten, und die in der Nähe des unteren Verdecks liegen, u öffnen. Die Aufgabe der Taucher iſt alſo äußerſt ſchwierig und gefährlich. Kapitän Young, der mit den Bergungsarbeiten betraut worden iſt, äußerte jedoch, er hoſfſſe, alle Schwierigkeiten zu überwinden. * Das Bergwerksunglück in Oklahoma. Nunmehr ſind 14 weitere Bergleute geborgen worden. Als die Exploſion eintrat, hatten ſie ſich ſchnell einen Weg zur Luftpumpe gebahnt und am Eingang zu dem Raum einen Vorhang gezogen, der die giſtigen Gaſe ausſchloß. Klopfen am Luftſchacht führte dann zu ihrer Ent⸗ deckuna. ö t Aus dem Reiche der Planeten. In Nr. 4546 der „Aſtronomiſchen Nachrichten“ veröffentlicht der Ingenieur H. Nies das Reſultat langjähriger Berechnungen, das ge⸗ eignet ſein dürfte, das größte Intereſſe zu erregen. Er beweiſt an der Hand von Zahlen, daß auch die Rotation der Planeten kein Produkt des Zufalls iſt, ſondern daß ſie geſetzmäßig erfolgt und ihre Urſache in der Zentral⸗ beſchleunigung durch die Sonne beſitzt. Welche Umwäl⸗ zungen die Entdeckung des„Rota onsgeſetzes“ in den An⸗ ſchauungen über den Aufbau des Weltalls im Gefolge haben wird, läßt ſich noch gar nicht abſehen. Doch läßt ſich jetzt ſchon annehmen, daß es eine neue und ſicherlich wirkſame Waffe gegen bie noch immer herrſchende Kant— Fapiesche Hypotheſe der Planetenentſtehung darſtellen ann. ene leine“ Nachrichten.“ eee een Der Kaiſer hat einen Fliegerehrenpreis ge⸗ stiftet, der dem erfolgreichſten Flieger in Johannisthal in der Flugwoche zu Ende des Monats Mai zugeſprochen wperden ſoll. Aus Furcht vor der Schule verübte am Freitag mor⸗ gen in Berlin der zwölfjährige Gemeindeſchüler Zuchter— hand Selbſtmord, indem er ſich aus dem dritten Stockwerk der elterlichen Wohnung ſtürzte. Er war ſofort tot. Gerichtsſaal. E Beſtrafte Saeccharinſchmuggler. Das Schöffengericht in Frankfurt am Main verurteilte den 27 Jahre alten Pferdehändler Joſef Sturma aus Prag und ſeine Geliebte, das 20 Jahre alte Dienſtmädchen Maria Marmora, wegen Saccharinſchmuggels zu zwölf bezw. ſechs Wochen Gefängnis. Das Wiederaufnahmegeſuch des Zoppoter Frauen⸗ mörders abgelehnt. Der Zoppoter Frauenmörder Gaffke, der bekanntlich wegen Ermordung der Rentiere Frau v. Laſzewski zum Tode verurteilt worden iſt, hatte ein Wie— deraufnahmeverfahren betrieben, indem er plötzlich ſeinen eigenen Schwager der Mittäterſchaft beſchuldigte. Die Ein— leitung eines neuen Verfahrens wurde von der dortigen zuſtändigen Strafkammer Donnerstag abgelehnt. — Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht Hamburg verurteilte den Dienſtknecht Meißer aus Frankfurt a. O., der am Abend vor Weihnachten in Cuxhaven das alte Gaſtwirtepaar Ulrich ermordet und 200 Mark geraubt hat, zum Tode und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. „ Ein Mitglied des portugieſiſchen Königshauſes un⸗ ſchuldig zu Zuchthaus verurteilt? Vor den Londoner Ge— ſchworenen ſtand Donnerstag ein Angehöriger des Hauſes Braganza, ein Großonkel König Manuels, dinand Louis Maria John Henry Daim de Saxe et Bra ganz a. Der Angeklagte, der Prieſter iſt, ſoll zwiſchen dem 15. und 19. Januar in Seotten Kraresborough ein ſchweres Verbrechen begangen haben, über deſſen Einzeh heiten bisher noch nichts verlautet. Er wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Er erklärte, unſchuldig ſei, aber nicht mehr zu ſagen wage und eben dulden müſſe. Der Angeklagte iſt durch die Heirat des Vaters von König Carlos von Portugal mit einer Tochter des britiſchen Offiziers Yorke Großonkel des Erkönigs Manuel von Portugal. 1891 bis 1907 war der Angellagte katholiſcher Militärpfarrer in St. Helena, übte aber ſeitdem ſeinen Beruf nicht mehr aus. Ueber die Urſache der Anklage iſt bisher nichts Näheres bekannt. F 8 1 2 E fUr Spitzennösche Aa Her N (Wichtig-issen!) Das selbsttätige Waschmittel. Spitzenwäsche, Gardinen, Stickereien und andere empfindliche Stoſſe, die nicht geriehen werden dürfen, wasche man nur mit persil. Vollkommenste Reinigung bei größter Schonung des Gewebes. Persil S Wäscht von selbst nur durch einmaliges, ca./—½ stündiges Kochen. Verletzen des Gewebes aus- geschlossen. 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