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Auch wird an Einlöſung aller Rezeßholzabfuhrſcheine erinnert, da auch hierauf demnächſt Mahnung ergehen muß. Viernheim, den 6. April 1912. Jöſft. Vergebung von Bauarbeiten. Die bei Erbauung eines Aubaues zur Synagoge erfordetlichen Bauarbeiten und Lieferungen ſollen auf dem Wege der Submiſſion vergeben werden: Erd⸗ und Maurer⸗, Zimmerer-, Spengler⸗, Glaſer, Schreiner-, Schloſſer⸗, Weiß⸗ binder⸗, Tüncher⸗ und Kunſtſteinarbeiten, ſowie die der Llefer⸗ ung von Elſenträger und ſonſtige Eiſenteile. Bauplan und detatlirter Koſtenanſchlag mit Arbeitsbeſchreibung, ſowie der ſonſtigen Vertragsbedingungen liegen bei dem Unterzeichneten vom 3. bis incl. 12. April zur Einſicht offen und ſind die Ar gebote in 9% Auf- oder Abgebot mit entſprechender Auf- ſchrift verſehen, verſchloſſen und portofrei bis 13. April d. Is., Vormittags 10 Uhr einzureichen, worauf deren Eröffnung in Anweſenheit der etwa erſchienenen Bewerber erfolgt. Zuſchlagsfriſt acht Tage und bleibt die Wahl der drei Niederſtbietenden dem Vorſtande der israelitiſchen Gemeinde vorbehalten. Viernheim, den 30. März 1912. Für die Joraelitiſche Gemeinde: Aufnahme in die Volksſchule. Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in dle hieſige Volksſchule findet Montag, den 15. April l. Js. durch Herrn Hauptlehrer Mayr in ſolgender Reihenfolge ſtatt: Schiller ſchule: 7 Uhr Knaben; 8 Uhr Mädchen. Goetheſchule: 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen. Schulpflichtig ſind diejenigen Kinder, welche bis zu genanntem Tage das 6. Lebensjahr voll ⸗ endet haben Auf Wunſch der Eltern dürfen auch ſolche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder in die Schule auf⸗ genommen werden, welche bis zum 30. September d. Js. das 6. Lebensjahr vollenden. Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine der eintreten den Schüler vorzulegen. Aus wärts Geborene haben außer dem Impfſchein einen Geburtsſchein beizubringen. Viernheim, den 6. April 1911. Der Schnl-Vorſtand Wolf, Pfarrer. NB. Welche Kinder der Schiller⸗ und welche der Goetheſchul— zugeteilt ſind, wird den Eltern durch die Pollzeidiener mitgeteilt. Hermann Weißmaun. Lehrling Adam Englert Tünchermeiſter. Waldacker Nr 59 9. Gew. zu verpachten. Pfahl abzugeben. ſucht Eupfehle mich im Grossvieh- u. Fer- Kel-Verschneiden mit aller Garantie(letztere per Stück 15 Pfg.) Johann Mandel neben der Post. Wohnung beſtehend aus 2 Zimmern und 7 ſchenſtraße 5. Bürgerholz 2 oder Am verkauft billig G. V. Hook I. Rathausstrasse 2. Gasthaus Zur Vorstadt. Am Oſtermontag, nachmittags 4 findet bei Unterzeichnetem 19 88 gutbeſetzle 1 5 a Fur — e N . 8 6 R anzmu U e e 2 ſlatt.— Freunde und Gönner ladet zu recht zaßlreſchem Beſuche höflichſt ein Jakob Wiuleubach. foctensturnet lol. Am Oſtermontag findet gutbeſetzte Tanzmuſik Heinrich Wanner. Grundstücks-Versteigerung. Küche nebſt Zubehör in der Nahe vom Haltepunkt eventl. auch am Nebenbahnhof zu mieten geſucht Von wem, zu erfragen in der Expedition ds. 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Danksagung. ö 1 1 Tiefgerührt über die ſo überaus große Teilnahme beim Hinſcheiden und Gang zur letzten Ruheſtätte 9 unſeres nun in Gott ruhenden Gatten, Vaters, 0 Bruders, Schwagers, Onkels, des Herrn Aufſehers Kaspar Pfanning Ganz beſonders danken wir den Direktoren der chemiſchen Fabrik Wohlgelegen ſowie den Mitaufſebern bei der Beerdigung, für die freundl. geſtellte Fabrikmuſik⸗ begleitung, ferner dem Geſangverein Harmonie, dem Kränzen und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, 5. April 1912. Die tranernden Hinterbliebenen: Frau Kaſpar Pfeuning und Kinder. ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus. 99 und Mitarbeitern des Verſtorbenen für ihre Beteiligung 1 Militärverein Germania, dem Katholiſchen Arbeiter⸗ 0 verein, der Arbeiter-Krankenkaſſe, den Spendern von Todes-Anzeige. Den Kameraden zur Nachricht, daß unſer älteſter Kamerad 8 Jakob Trauk im 73. Lebensjahre in ein beſſeres Jen⸗ ſeits abgerufen worden iſt. Andacht ſtatt und bitte um vollzähliges Erſcheinen. Zuſammenkunft 2 Uhr im„Weißen Roß“. Militür⸗Krieger⸗Verein Haſſin. Die Beerdigung findet am Oſterſountag nach der f Aolaus Brochtel Iv. Nächſten Mittwoch, den 10. d. Mts., vor⸗ mittags 10 Uhr laſſen die Erben der Jakob Brechtel 6. Eheleute verſchiedene Grundſtücke auf dem Rathauſe verſteigern. Kommunikanten-Hüte. Kragen, Krawaften ate. in großer Auswahl zu billigſten Preiſen empfiehlt Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Den geehrten hleſigen Inter ſſenten zur gefl. Mitteilung, daß auf das Feuerwehrfeſt am 18., 19. und 20. Mat die Plätze für Schiffſchankel und Zuckerwarenbuden in öffentlicher Konkurrenz ausgeſchrieben worden ſind und Angebote bis pr. Schweine fl., 80, ferner Spinat, Salat und alle Sorten Gemüſe, Aepfel, Oraugen und gute Epeiſe Kartoffeln. Verleihen zur Feſttaſel, gegen geringe Vergütung. Jak. Beyer l. Rathausſtraße. 4 Metzgerei Georgi Bismarckſtraße e Kies ein⸗ und zweiſpänner Fuhren, liefert an Bauſtellen Ad. Brechtel 2. am Kriegerdenkmal. 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Auferſtanden N Iſt der Heiland aus dem Grabe. Hell aus den zerſprengten Banden Glänzt der Freiheit Morgengabe. Alleluja, Alleluja! Allelufa! An der Halde Blühen hell die Blümlein wieder, Und die Vöglein in dem Walde Singen ihre erſten Lieder. Alleluja, Alleluja! u Alleluja! Keiner weine, Wo die Oſterglocken klingen, Wo vor Grab und Leichenſteinen Gottes Engel jubelnd ſingen: Alleluja, Alleluja! N Alleluja! Frühlingsſpuren Brechen aus des Winkels Banden Und auf allen Herzensfluren Iſt ein Gnadenlenz erſtanden: Alleluja, Alleluja! „Alleluja! Singt in Chören Freudenhymnen, Oſterlieder. Erd' und Himmel ſoll es hören, Erd' und Himmel hall' es wieder: Alleluja, Alleluja! Zum hochheiligen Osterfest. Im Frühlingsglanze prangt die Natur. Ein ewiges Werden und Auferſtehen durchſtrömt die Welt, und mit Macht pocht die Liebe auch an die Pforte des Menſchen⸗ herzens und ruſt: Tue dich auf! Denn der Heiland iſt auferſtanden! Er will ſeinen Einzug halten in dein Kämmerlein. So rüſte dich, auf daß du bereit ſeieſt, ihn zu empfangen! Wie die Auferſtehung des Heilands den vollgültigen Beweis ſeiner Macht und Herrlichkeit erbracht hat, ſo ee 15 iſt ſie zugleich die Vollendung ſeiner Liebe zum Men⸗ ſchengeſchlecht. Durch ſein bitteres Leiden und Sterben hat Chriſtus alles getan, was zur Tilgung der Schuld des Menſchengeſchlechts erforderlich war. Und er hinter⸗ ließ uns einen ſo großen Schatz ſeiner Verdienſte, daß wir damit für die Ewigkeit reichlich beſchenkt ſind. Er hinterließ uns das Beiſpiel aller Tugenden, die wir uns vorhalten ſollen, um uns in den guten Werken zu üben. Er hinterließ uns ein Beiſpiel, nach dem wir durch ſeine Verdienſte gerechtfertigt werden ſollen, denn er iſt auferſtanden zu unſerer Rechtfertigung! Noch waren die Apoſtel wegen der grauſamen Hin⸗ mordung ihres Herrn und Meiſters ganz voll Schrecken, und aus Furcht vor ihren und des Heilands Feinden in einem verſchloſſenen Hauſe beiſammen. Da ſaben Stürmische Wogen Kriminal⸗Roman von Karl von Riegerſtein. 201(Nachdruck verboten.) Leiſe drehte er ihn im Schloß um. Leiſe, unhörbar öffnete er die Tür und ſchob ſich hinaus. Hier blieb er 8 Dann ſchloß er vorſichtig die Tür und eilte hinab. Als er mittewegs auf den Treppen war, erloſch plötz⸗ lich das Licht. Das Haustor war eben geſchloſſen worden. Was nun? Einerlei. Nur ganz ſicheres Auftreten konnte ihm letzt noch behilflich ſein. „Ach, Herr Portier“, rief er hinunter,„warten Sie doch, ich will noch hinaus.“ Sein Trick gelang ihm. Ohne den geringſten Verdacht zu ſchöpfen, ließ der Hausbeſorger den ihm Unbekannten hinaus. Er hatte ja ein Trinkgeld bekommen, und ver⸗ dächtige Menſchen geben kein Trinkgeld. Hochauf atmete Herr von Walter, als er auf der Straße war. Das Schwerſte ſchien ihm vollbracht. Aber er irrte fich, und wurde deſſen bald inne. Die Straßen waren zwar leer, und er konnte ſich ja bis faſt zum Bahnhof die unbelebteſten Gaſſen ausſuchen. Nur einmal mußte er die Friedrichſtraße kreuzen, und dann. In demſelben Augenblick ging jemand an ihm vorüber. Ein ganz harmloſer Menſch. von Walter aber erſchrak. Hatte der Mann ihn nicht ganz ſonderbar angeſehen? War das nicht vielleicht ein Spitzel? Aber nein doch, nein. Nur weiter. Und dort... Ja, ganz gewiß. Ein Schutz⸗ mann. Wenn er dem in die Arme lief! Um Gottes willen! Und wie inſtinktiv drückte er ſich in eine Tor⸗ W 8 Aber machte er ſich nicht gerade dadurch ver⸗ büchtig! Und er trat wieder hinaus und ging, nur den Rock⸗ lragen höher geſtülpt und den Hut tiefer in die Stirn ie plotzuch den Heiland in ihrer Witte ſteyen. von ſeinem Munde vernahmen ſie den Ruf:„Friede eee eee e Und ſei mit euch!“ Welche Ueberraſchung! Welch ein Wiederaufleben ihrer Liebe, ihrer Hoffnung, ihres Ver⸗ trauens! Welch neuer Mut für die geängſtigten Herzen! Wahrlich: das Oſterfeſt iſt ein Friedensfeſt, es iſt das Feſt des Friedens als Gottes Vermächtnis und der Chriſten Erbſchaft. Den Frieden beſitzt die Welt nicht, und ſie kann ihn nicht geben. Himmels und nur der Anteil der durch das Heilswerk erlöſten und der Tugend angehörigen Herzen. Der Friede iſt im Himmel und auf Erden die Seligkeit der Guten.. konnten die Idee der göttlichen Liebe noch nicht faſſen. Und die tauſendfältigen Vergehen eines ſo leicht reiz⸗ baren Volkes gegen die Liebe ſchrien um Beſtrafung und Sühne. Noch viel weniger kannte das Heidentum dieſen Frieden, weil es noch viel mehr als das Juden⸗ tum vom Urquell alles Friedens abgewendet war. Der Friede iſt in Wahrheit ein Beſitztum, das Chriſtus vom Himmel, auf die Erde gebracht hat.„Friede auf Erden den Menſchen, die guten Willens ſind!“ Die Bot⸗ ſchaft erklang bereits bei der Geburt Chriſti. Vor dem Abſchiede von ſeinen Jüngern hat der Heiland dieſe ö Verheißung erneuert, indem er ſagte:„Meinen Frieden gebe ich euch, meinen Frieden hinterlaſſe ich euch!“ 1 Sollte man es für möglich halten, daß ein großer Teil der Verblendeten ſich mit aller Kraft gegen dies himmliſche Vermächtnis des Friedens ſträuht? er das göttliche Geſchenk verſchmäht, um in kunfrucht⸗ baren Kämpfen und Streiten gegen die göttliche Autori⸗ tät geiſtig und ſittlich zu zerſallen? wir in unſeren Tagen, wie der geiſtige Hochmut einer ö gottabgewendeten Philosophie ſchon ſoweit vorgedrun⸗ gen iſt, daß man nicht nur das Erlöſungswerk und das Wunder der Auferſtehung dreiſt leugnet, ſondern überhaupt das Daſein Chriſti und ſein geſamtes Wirken beſtreitet, als hätte Chriſtus nie gelebt und ſei nur als ein Fabelweſen zu betrachten, geboren aus menſchlicher Freilich hat dieſe Lehre noch nicht viele Doch daß ſie überhaupt auf⸗ kommen und Verbreitung finden kann, iſt ein tief bekla⸗ genswertes Zeichen unſerer modernen Zeit ſalſcheſter Phantaſie! Anhänger gefunden. Ueberkultur. Wir, die wir im Beſitze der göttlichen menſchlicher Geiſtesumnachtung nicht zu verteidigen. Denn wir wiſſen: Chriſtus lebte nicht nur unter uns, Chriſtus lebt, under lebt in uns. Und wenn wir am hochheiligen Oſterſeſte zum Tiſch des Herrn herantreten und das Allerheiligſte in uns aufnehmen, ſo empfinden wir klar: Ja, er lebt wirklich in uns! Und ſo wollen wir auch in ihm leben! Und wir wollen trinken aus dem Kelch der Liebe, den der gedrückt, an dem Schutzmann vorüber. Pfeifend.„Da⸗ durch falle ich weniger auf.“ Ein Menſch, der ſich vor der Polizei zu fürchten hat, macht ſich dieſer nicht erſt bemerkbar. Und er kam wirklich glücklich an dem Schutz⸗ mann vorüber. Das gab ihm Mut. Merkwürdig war nur, daß er, der ſich doch nichts hatte zuſchulden kommen laſſen, förmlich als ein Verbrecher ſich fühlte, nur weil er gleich einem ſolchen verfolgt wurde. Eine Gaſſe weiter hatte er wieder einen Schreck. Ein Bezechter kam ihm entgegen, torkelte auf ihn zu und ging an ihm vorüber. Plötzlich aber blieb er ſtehen und rief von Walter nach:„He... he, bleiben Sie ſtehen.“ Eine Eiſeskälte überlief Walter, der wie inſtinktiv ſeine Schritte beſchleunigte. Das reizte den Betrunkenen und er lief Walter nach.„He! He!“ Nur jetzt keinen Streit. Kein Renkontre. Das konnte die unüberſehbarſten Folgen haben. Und Walter bog ſchnell um die Ecke und trat wieder in den tiefen Schatten eines Hauſes. Der Betrunkene ſtand an der Ecke und lachte und ſchimpfte, dann torkelte er weiter. Ohne weitere Fährniſſe gelangte Walter dann an den Bahnhof. Aber die Helle davor beunruhigte ihn. Die vielen Menſchen. Die Wagen. Vor allem die Schutzleute. Von denen hatte gewiß jeder ſein Signalement in der Taſche. Er mußte erkannt werden. Es war gar nicht möglich, daß er unerkannt blieb. Und eine troſtloſe Ent⸗ mutigung bemächtigte ſich ſeiner. Er kam ſich vor wie ein Wild, das von allen Seiten umſtellt ift. Und am liebſten wäre er hingegangen und hätte geſagt:„Da bin ich. Ich bin der, den ihr ſucht, macht mit mir, was ihr wollt.“ Aber das Kind!— Um des Kindes willen mußte er's verſuchen. Auf Umwegen betrat er den Bahnhof. Hinter dem Rücken des Schutzmanns ſchlüpfte er durch. Da plötzlich, in der Helle des Raumes hatte er wieder die Empfindung: Er iſt eine Gabe des Daß Und doch ſehen 5. Wahrheit und Gnade ſind, brauchen uns gegen ſolche Irrtümer 28. Jahrgang. Heiland uns darreicht. Wir wollen, uns dabek ſeines bitteren Leidens und ſeiner glorreichen Auferſtehung erinnernd, alle Unbilden, alle Bitterkeit vergeſſen. Ja: der Friede, den der Herr ſeinen Jüngern zurück⸗ gelaſſen, herrſche unter uns allezeit, damit jeder von uns mit dem heiligen Paulus ausruſen mag:„Nicht mehr ich lebe, ſondern Chriſtus lebt in mir!“ Wochenrundſchau. In der inneren Politik iſt Ruhe eingetreten. Zwar ſind von Bayern her noch einige Nachklänge der i— harten Wahl- und Parlamentskämpfe in die Welt hin⸗ Kannte das alte Heidentum dieſen Frieden? Dieſe roh ſinnlichen Menſchen, von den Heiden umgeben, ausgedrungen, und außerdem iſt Geheimrat Roeren, der ſeinerzeit auf der vielgenannten Oſterdienstags⸗ konſerenz den konſeſſionellen Charakter der Centrums⸗ parte iverfocht, aus der Centrumsfraktion des Reichs⸗ tages und Landtages ausgeſchieden. Daneben aber muß die Wehrvorlage und ihre Deckung allein den ge⸗ ſamten politiſchen Bedarf des deutſchen Volkes be⸗ ſtreiten. Wenn man will, kann man in dieſem plötzlichen und gründlichen Abflauen des politiſchen Lebens in den parlamentariſchen Ferien einen Beleg für die Bedeu⸗ tung des Parlamentarismus in Deutſchland ſehen. Nicht weit davon liegt freilich noch eine andere Deutung dieſer Erſcheinung. Trotz aller Anſtrengungen der deut⸗ ſchen Preſſe iſt es in Deutſchland noch nicht gelungen, ein allgemeineres Intereſſe für die großen Vorgänge im Auslande heranzuziehen. Wir wachſen von Tag zu Tag mehr in die Weltpolitik und Weltwirtſchaft hinein. Der Landwirt iſt ſchon ſeit Jahrzehnten von dem Ausfall der Ernte im Auslande, von der Eiſen⸗ bahnpolitik großer jungfräulicher Länder, wie Nord⸗ amerika, Argentinien, in Zukunft Meſopotamien, ab⸗ hängig. Der Gewerbetreibende, Kauſmann, Handwer⸗ ker, Induſtrielle gerät von Tag zu Tag mehr in die Abhängigkeit vom Auslande. Dieſes alles und noch ſo vieles andere iſt nur zu ſehr geeignet, auch den Laueſten zur Beachtung der Auslandsvorgänge zu zwingen. Aber wenn es nicht gerade Kriegsgeſchrei iſt, dann hält der deutſche Michel das bißchen an geo⸗ graphiſchen Kenntniſſen, das ihm noch aus der Schul⸗ den her verblieben iſt, wohl verſchloſſen und ſieht en Auslandsteil der Zeitungen darauf nicht an. Soweit es uns angeht, iſt zurzeit das Kriegsgeſchrei verſtummt. Wir trauen uns zwar mit unſeren Albions⸗ Vettern jenſeits des Kanals noch nicht über den Weg, und da wir uns nicht ſormell mit ihnen vertragen können und die bezüglichen Beſtrebungen bislang totak erfolglos geblieben ſind, bleibt's bei dem waffenſtarren⸗ den Frieden. England hat zurzeit mit ſeinen eigenen Sachen genug zu tun. Der Streik ſlaut zwar ab, aber die Wunden, die er dem britiſchen Volke und Reiche geſchlagen hat, werden erſt in Jahren vernarben. In weiten Schichten herrſcht geradezu Hungersnot, ſo daß Wohltäligkeitsſammlungen veranſtqitet werden mußten. Alle ſehen dich an, alle ſehen es dir an, wer du biſt. Es war ihm klar, hier kommſt du ungefährdet nicht mehr Sin Und er wiſchte ſich den Angſtſchweiß von der irn. Trotzdem drängte er ſich an den Schalter, gleichſam als könne er ſich hier unter den Menſchen vor ihnen ver⸗ bergen. Im ſelben Augenblicke aber ſtieß er einen Schreckens⸗ ruf aus. Eine Hand hatte ſich auf ſeine Schulter gelegt. Mit entſetztem, angſtverzerrtem Geſicht wandte er ſich um und ſtarrte einem Arbeiter ins Geſicht, der ihm mit den Worten:„Sie haben das eben verloren“ ſein— Taſchen⸗ tuch reichte! Der Schreck Walters war natürlich aufgefallen.„Ein kranker, nervöſer Menſch“, dachten die einen, und„na, wenn der kein böſes Gewiſſen hat!“ dachte der Arbeiter, der die unſchuldige Veranlaſſung des Vorfalls geweſen war. An die Mordtat im Tiergartenviertel aber dachte keiner. Nur Walter ſelber, der die Blicke aller jener wirklich auf ſich gerichtet fühlte und ſich im Geiſt ſchon verloren ſah. Wie geiſtesabweſend ließ er ſich von den 2 55 weiterſchieben, bis er dicht vor dem Schalter tand. „Wohin?“ fragte der Beamte. „Nach H.“ wollte von Walter ſchon ſagen, da aber fiel es ihm ein,„nein, wenn ſie dich jetzt noch nicht feſt⸗ nahmen, ſo führt das ganz gewiß auf deine Spur“, und im ſelben Moment nannte er auch eine andere Station, die in ganz anderer Richtung lag. Nun ſtand er da und konnte nicht mehr dorthin, wo⸗ hin er wollte. Wieder zum Schalter gehen und ein neues Billett kaufen, das ging nicht an. Hatte er ſich denn durch ſeine Nervoſität nicht genug verraten? Wollte er denn mit aller Gewalt Verdacht erregen? Erſt den nächſten Zug, den konnte er allenfalls noch benutzen. (Fortſetzung folgt.) JjJJͤç0 ³ùʃ?ʃ%öꝛ ö war Jibufrrir jquyrt ein verawerlelres mugen wn kg. Abſaßzgebiete, längſt nicht mehr nur im Auslande, ſon⸗ dern auch im britiſchen Lande, wo man bei dieſer Ge⸗ legenheit mehr als je Gelegenheit hatte, ſich mit den Produkten anderer Länder zu befaſſen. Zum Oſterfeſte wird man wohl den Frieden zurückhaben, aber die Schatten des Kampſes werden ſicher nicht eine rechte Feſtesſtimmung aufkommen laſſen. a Frankreich iſt in Marokko an dem vorläufigen Ziele ſeiner Wünſche. Es darf geſchriebenem Vertragsrechte als„Protektor“ von Marokko fühlen. Jae ſteht es in Marokko nicht zum 1 aber die Zähigreit, mit der Frankreich ſeine Kolonialeroberungs⸗ pläne zu verfolgen gewohnt iſt, wird dadurch nicht ge⸗ brochen werden können. Zu enttäuſchen iſt die große Nation ja nicht leicht, ſolange der einzelne Franzoſe nicht direkt von einem Mißgeſchick in Mitleidenſchaſt ge⸗ zogen wird. Sehr wenig nach Selbſtbewußtſein ſieht es aus, was da von dem Verhalten der Pariſer an⸗ geſichts der Automobilräubereien in Paris berichtet wird. Die Panik, die da um ſich gegriffen hat, iſt weder ein Zeichen der vielgerühmten franzöſiſchen Tap⸗ — 555 noch der Vortrefflichkeit der öffentlichen Sicher⸗ inrichtungen. g Der italieniſch⸗türkiſche Krieg iſt ſeit Wochen nicht um Haaresbreite vorangekommen. Die Italiener ſind Herren von Tripolis, aber ſie werden es dauernd gen die Araber verteidigen müſſen. Das hat zu er⸗ heblichen Verſtärkungen der italieniſchen Eroberungs⸗ armee Anlaß gegeben. Zugleich hat man durch die Dro⸗ hung, man werde den Krieg auf die europäiſche Tür⸗ kei hinüberſpielen, einen Druck zugunſten eines der Türkei ungünſtigen Friedens auszuüben verſucht. Zur⸗ zeit ſind die Mächte dabei, den Frieden zu vermitteln. Die Beſtrebungen ſind aber einſtweilen nutzlos, weil die türkiſche Regierung jetzt vor den Wahlen ſteht und daher keinen Frieden fenden kann, der ihren Geg⸗ nern Stoff zur Wahlagitation liefern könnte. Der andere größere Kriegsſchauplatz, der in Mexiko. zeigt ein außerordentlich unbefriedigendes Bild. Die neue Regierung des Generals Madero, der im vorigen Jahre den früheren langjährigen Diktator Porfirio Diaz ſtürzte, muß ſich jetzt gegenüber Revolutionären aus dem Lager der früheren Machthaber verteidigen. Zwar ſcheint es nicht, als könnte dabei ſeine Herrſchaſt ge⸗ ſtürzt werden, aber er muß doch ſeine Hauptſtadt ſo⸗ wohl als auch alle anderen großen Städte derart von Militär entblößen, daß die Deutſchen ſowohl als auch die Nordamerikaner in Mexiko eigene Sicherheitsba⸗ taillone bewaffnen mußte, um ſich gegebenenfalls geben aufrühreriſche plündernde Volksmaſſen zu ver⸗ teidigen. Oſtern in der Politik. Es gibt auf der Welt keine ſtärkere Quelle der alles verjüngenden Hoffnung als das Oſterfeſt. Oſtern iſt das Feſt der Hoffnung. Es fällt mitten in die Zeit, da die Natur um uns herum ihre erſten Triebe entfaltet, aus denen bald friſches, junges, kräf⸗ tiges Leben die Welt erfüllen ſoll. Da kann das Menſchenherz nicht zurückbleiben, es muß, vielleicht un⸗ bewußt, möglicherweiſe gar widerwillig, anteilnehmen an dem ſtillen und doch ſo lebendig ſühlbaren Jauchzen und Jubilieren der Natur, es kann ſich nicht dem Ein⸗ dringen der Hoffnung in ſeine vielleicht zerfahrenen irdiſchen Verhältniſſe verſchließen. So wird das Oſterfeſt alljährlich auch ſür das öffent⸗ liche Leben zum Ausgangspunkt froher, lebendiger Hoff⸗ nungen auf beſſere Zeiten. In dieſem Jahre iſt eine ſolche Hoffnung beſonders wichtig, weil die öffentlichen Zuftände gegenwärtig ja ſo unbefriedigend wie nur irgendmöglich ſind. Da muß ein hoffender Ausblick die Zagenden in Reih und Glied zurückruſen und ſo als beſter Hebek des ethiſchen und kulturellen Fort⸗ ſchritts wirken. Gern und oft werden zu Oſtern die hoffnungsfreudigen Verſe Max v. Schenckendorffs zi⸗ tiert, der da ſingt: Oſtern, Oſtern, Frühlingswehen! Oſtern, Oſtern, Auferſtehen UA Aus der tiefen Grabesnacht. ö Das iſt eben das, was dem Dichter ſein kren⸗ gläubiges Gemüt ſagte, es iſt aber auch das, was alle Welt Oſtern empfindet: die aus unerſchütterlichem Ver⸗ trauen hervorgehende Mahnung, nicht zu verzagen, der deutliche Hinweis auf die Schwankungen der Weltge⸗ ſchichte, die Glück und Unglück über der Menſchen Häupter niedergehen ließ wie das Wetter Regen und Sonnenſchein in zweckmäßiger Abwechslung bringt. Es iſt klar, daß die Rivalität der Völker auf dem Weltmarkte, der Kampf um neue Abſatzgebiete für die Induſtrie, die Sucht nach neuen Eroberungen, und die aus dieſen Grundſätzen entſpringenden furchtbaren Rüſtungen ein Unglück für jene Völker ſind, die ge⸗ zwungen ſind, es mitzumachen. Aber haben wir nicht in den letzten Jahren ein unbezweiſelbares Wachſen des gegenſeitigen Verſtändniſſes, ein Emporblühen der Neigung zur Verſtändigung erkennen können? Sehen wir nicht, wie die ſtarken Bande, die die Weltwirt⸗ ſchaſt knüpft, die die Völker mehr und mehr von ein⸗ ander abhängig und dadurch Kriege zum Wahnditz. zur Selbſtwernichtung macht? Gewiß ſehen wir auf dem Balkan, in Perſien, in China, dann in den vielen amerikaniſchen Republiken harte, innere Kämpſe, die auch der Fernſtehende nicht auf die leichte Achſel neh⸗ men darf. Aber hat es nicht immerdar in der Welt derartige Kämpſe gegeben, und iſt nicht aus ſolchen Kämpfen den Völkern oft genug Segen erſproſſen? Der Krieg iſt ein furchtbares Unglück, der Bürger⸗ krieg unter Stammesgenoſſen ein noch ſurchtbareres. Aber die Folgen der Kriege ſind nicht immer furchtbar, oſtmals vielmehr ſehr ſegensreich geweſen. Und wenn aus dieſen Kämpfen in China eine Erschließung dieſes Weltreiches zum engeren Verkehr mit den Kulturvöl⸗ kern, aus den Streitigkeiten in Perſien ein ſeſter, ge⸗ ſunder Staat, aus den nationalen Reibereien in der Türkei ein Durchſetzen und Abſondern der wertvollen nationalen Eigenarten der unter einander hadernden Stämme ſolgt, wäre es nicht immer vorteilhaft. Und liegt nicht bei den Kolonialkriegen, ſo bitter 85 auch aumuten, der gewaltige Vorteil der kulturellen Er⸗ ſchließung fremder Erdteile, die Heranziehung frem⸗ der, in abgeſchloſſenſter ilſloſigkeit ſchmachtender Völter in dem Bereich des Chriſtentums und der Kul⸗ tur zu ihrem moraliſchen und materiellen Beſten? Gewiß, die Weltlage iſt heutzutage allüberall un⸗ wofyfedigend. gor das braucht uns die Oſtorſtimmung nicht zu vergällen. Ueber allem ſchwebt die Hoffnung auf beſſere Zeiten, die echte rechte Bene Von der Reichserbſchaftsſteuer. Nach Parag. 10 des Reichserbſchaftsſtenergeſetzes vom 3. Juni 1906 werden an Erbſchaftsſteuern er⸗ hoben 4 Proz. des Erbgewinns bei leiblichen Eltern und Geſchwiſtern, ſowie bei Kindern der Geſchwiſter; 6 Proz. bei Großeltern und entſernteren Voreltern, Schwieger⸗ und Stiefeltern, Schwieger⸗ und Stiefkin⸗ dern, Abkömmlingen zweiten Grades von Geſchwiſtern, unehelichen, vom Vater anerkannten Kindern und deren Abkömmlingen, an Kindesſtatt angenommenen 008 nen; 8 Proz. bei Geſchwiſtern der Eltern und Verſchwä⸗ gerten im zweiten Grade der Seitenlinien; in den übrigen Fällen(das ſind die, die nach Juſtizrat Bam⸗ bergers Vorſchlag nicht ohne Teſtament 5 ſein ſollten und deren Erbe dann dem Staate an ſollte) ſtellt ſich die Steuer auf 10 Proz. Weiter enthält der Parag. 10 Steigerungsſätze, nach denen dieſe Steuer von 20000 Mark Erbſchaſtsgewinn ab in Abſtänden von je einem Zehntel bis zum 2½ fachen bei einer Million anwächſt, ſo daß eine Erbſchaft von ekner Million, die ein Bruder von ſeinem Bruder macht, der Steuerkaſſe 100 000 Mark einbringt, während der Onkel, der ſeinen Neſſen um eine Million beerbt, 200 000 Mark zu zahlen haben würde. Soeben iſt die amtliche Statiſtik über die Erbſchaſts⸗ ſteuer für das Jahr 1910 herausgekommen. Da ſieht die Wirkung dieſer Steuer alſo aus: Geſamt⸗ Steuer⸗ reinwert ertrag Mark Mark Erwerb von Todeswegen 105 847 788 777 737 52 794 646 Schenkungen unter Lebenden 6180 62 616453 3 991 616 zuſammen 112027 851394 190 56786 262 Außerdem wurden bei 45 Maur nder aus Erb⸗ ſchaften von zuſammen 68 247 Mark Reinwert 8791 M. und bei 23 dergleichen aus Schenkungen unter Leben⸗ den von zuſammen 64 202 Mark Reinwert an Steuer 4836 Mark niedergeſchlagen. Im Durchſchnitt entſällt auf einen verſteuerten An⸗ ſall ein Reinwertbetrag von rund 7600 Mark mit einem Steuerertrag von rund 507 Mark. Welche Familiengrade ſind nun an dieſen 57 Millionen Mark Erbſchaftsſteuer am meiſten betei⸗ ligt? Die Statiſtik ſagt darüber: Bei dem Erwerbe von Todes wegen weiſen die Abkömmlinge 1. Grades von Geſchwiſtern mit 37103( 35,05 Proz. der Ge⸗ ſamtzahl) die Höchſtzahl aller verſteuerten Erwerbs⸗ anſälle, dagegen Geſchwiſter mit 293 000 023 Mark (= 37,15 Proz. des Geſamtreinwertes) den höchſten Geſamtwertbetrag auf, während den größten Steuer⸗ betrag die auch mit dem höchſten Steuerſatze belegten „ÜUebrigen Erwerber“ mit 17541852 Mark(gleich 33,23 Proz. der ganzen Steuerſumme) oder auf einen 5 von durchſchnittlich 6617 Mark rund 850 Mark zahlen. Bei den Schenkungen unter Lebenden entfallen von dem Geſamtwertbetrage von 62 616453 Mark allein 95 8156650 Mark— 41,23 Proz. an mildtätige oder gemeinnützige inländiſche Stiftungen uſw. Da⸗ gegen wird auch hier der Hauptſteuerbetrag mit 1470011 Mark= 36,83 Proz. von den„Uebrigen Erwerbern“ aufgebracht. Die„übrigen Erwerber“, die nach unſerer Anſchauung„nicht- verwandten Erben“, die alſo zehn Proz. der Steuer zu zahlen haben, tragen alſo das meiſte bei. Leider iſt aus dieſen undurchſichtigen ſtatiſtiſchen Angaben nicht zu ermitteln, wieviel der Bambergerſche Vorſchlag auf Einziehung aller Inteſtaterbſchaften der Nichtverwandten einbringen würde. ö Auch iſt daraus nicht zu ermitteln, wie hoch ſich der in den letzten Jahren ſo heiß umſtrittene Ertrag der Beſteuerung des Gatten- und Kindeserbes ſtellen würde. Anfälle aus Zahl Im engliſchen Bergarbeiterſtreik iſt die Abſtimmung zu. Ende. 175195 haben ſich ſür den Frieden, aber 200 247 für Fortſetzung des Streiks ausgeſprochen. Da für die Fortdauer des Streiks die Zweidrittelmehrheit erſorderlich war, iſt damit der Friede beſchloſſen worden. Die Konſerenz des Ausſchuſſes der Bergar⸗ beiter⸗Föderation tagte am Donnerstag vormittag im Weſtminſter Palace Hotel, um über das Reſultat der Abſtimmung der Streikenden Beſchluß zu ſaſſen. In den Kreiſen der Streikenden wächſt die Erre⸗ gung gegen die Führer. Sie hatten den Bergleuten die Zuverſicht gemacht, daß ſie ſchon nach wenigen Tagen als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen müßten. und als ſtatt deſſen Wochen hingingen, ohne daß die Minenbeſitzer nachgaben, wurde ihnen angſt und bange. Die Verabſchiedung der ſogenannten„Kohlenbill“ gab ihnen dann ein Vorwand, die Streiker zur Rückkehr an die Arbeit aufzufordern. Sie ſpielten ſich plötz⸗ lich als Patrioten auf und erinnerten die Bergleute daran, daß England erwarte, daß jeder Bergmann ſeine Pflicht tue. Die Kriegskaſſen der Streiker ſind leer und ſie haben nach einem mehr als vierwöchigen Streik nichts erreicht als die Anerkennung eines Prin⸗ zips des Mindeſtlohnes bei einer Regierung, deren Tage gezählt erſcheinen. Natürlich empören ſich jetzt die Streiker gegen ihre Führer, die ſo leichtfertig in den Kampf führten und jetzt Frieden ſchließen möch⸗ ten, weil ſie nicht mehr ein noch aus wiſſen. Ein Friedensbeſchluß der Vorſtände bedeutet daher noch immer keinen Frieden. Politiſche Rundſch — Der Kaiſer unternahm Mittwoch einen Automvbil⸗ ausflug nach Palgeokaſtrizza. Donnerstag hat der Kaiſer und die im Achilleion anweſenden Mitglieder der König⸗ lichen Familie das Heilige Abendmahl genommen. — Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg hat auf der Reiſe nach Korfu in München dem preußiſchen Gefanblen von Treutler einen Beſuch abageſtattet. — Am 30. März waren im Reichsſchuldbuche ein⸗ getragen 20775 Konten im Geſamt⸗ Betrage von 1 158 086 100 Mark, die das deutſche Volk dem Reiche als Buchſchuld geliehen hat. ET die bi beides gar nachträgliche Anmeldung erleichtert werden ſoll. Wer das b Verſäumte geſtellten Friſt nachholt, bleibt nicht allein. uer eimſallen :: Ten Steuerdrückebergern iſt in Baden für dieſes Heil widerfahren. Es iſt eine landesherrliche Ver⸗ ordnu ienen, wonach ſolchen Steuerpflichtigen, Vermögen oder ihr Eintommen, oder t oder zu nied erſteuert haben, die freiwillig und innerhalb der ſondern hat auch für das vergangene Jahr teine S nachträglich zu zahlen.— Aber für die nächſten Jahre wird man den Herrſchaſten ſicher um ſo feſter auf die Finger ſehen. :: Bei der Annahme der mittleren Regierungsbeam⸗ ten ſollen in Preußen künftig Anwärter außer der Reihe angenommen werden können, die die Reiſe für Prima oder Oberprima haben. Koloniales. — Auf der ſüdweſtafrikaniſchen Mittellandbahn, die die wichtigſte Stadt des inneren Nordens, Windhuk, mit dem Centrum des inneren Südens, Keetmannshoop, und damit die landinneren Endpunkte der beiden Bahnen von Swakopmund und Lüderitzbucht miteinander verbindet, ſind jetzt Schnellzüge eingelegt worden, ſo daß man die neue, 500 Kilometer lange Strecke in einem Tage zurücklegen kann. — Von der Rolfsbande. In der Nacht vom 26. zum 27. Februar ſind aus dem Eingeborenengefängnis zu Keet⸗ manshoop, wie die„Lüderitzbuchter Zeitung“ meldet, unter dem Schutze heftiger Regenfälle ſechs Gefangene aus⸗ gebrochen, darunter zwei zu langen Freiheitsſtrafen verurteilte Mitglieder der Rolfsbande, die vor zwei Jah⸗ ren einen Putſchverſuch machten. Die Rädelsführer wur⸗ den bekanntlich aufgeknüpft. Die Gefangenen machten ein Loch in die Wand und kletterten dann über die hohe Gefängnismauer ins Freie. Um die Verfolger zu täuſchen, verſuchten ſie Pferde- und Kleinviehſpuren nachzuahmen, aber die von Keetmannshoop und Spitzkoppe ausgeſandten Polizeipatrouillen hielten die Spur kilometerweit und ſchon am folgenden Tage konnten zwei Kapjungen wieder ding⸗ feſt gemacht werden. Parlamentariſches. ? Für den verſtorbenen Abg. Träger wurde Dr. Mug⸗ dan(Fortſchr. Vg.) in Berlin in das preußiſche Ab ordnetenhaus gewählt. a Der Automobilräuber verhaftet. (Frankreich atmet erleichtert auf. Der Häuptling jener Banditen, die neulich in Automobilen Ueberſälle auf Bankkaſſierer und Bankzentralen machten, iſt feſt⸗ genommen worden. Es iſt ein gewiſſer Carouy. Der Mann hatte ſich in den entfernteren Vororten von Paris herumgetrieben und immer ſeinen Wohnſitz ge⸗ wechſelk. Seit Mittwoch war ihm die Polizei auf der Spur. Für einen Augenblick hatte man ſie verloren, ſie wurde aber in Lozere bei Palaiſeau wieder aufgefunden. Carbuy wurde am Bahnhof feſtgenommen, bevor er ſich zur Wehr ſetzen konnte, und nach Paris gebracht. Während ſeiner Ver⸗ nehmung verſuchte er, Tabletten 31. verſchlucken. Man griff aber ſofort ein, ſo daß das in den Tabletten enthaltene Gift nicht wirken konnte. Carouy wurde in einer Zelle der Polizeipräfektur untergebracht. Er hat eingeſtanden, einer der geſuchteſten Automobilbanditen zu ſein, verweigert aber jedes weitere Geſtändnis. Man fand bei ihm zwei geladene Browningrevolver. In einem Augenblick, wo er ſich unbeobachtet glaubte, wollte er ein Fläſchchen mit Gift zum Munde führen, doch wurde es ihm entriſſen. Es wird übrigens behauptet, daß Carouh bei dem Raubüberfall von Chantilly keine große Rolle geſpielt hat. Er wird jedoch angeklagt werden, Mitglied einer Räuberbande zu ſein, und wird ſich ferner wegen des Angriffes auf den Kaſſenboten Gaby zu verantworten haben. Auch ein Ein⸗ bruchsdiebſtahl in Charleroi wird ihm zur Laſt gelegt. Es iſt möglich, daß Carvuy wegen dieſer Verbrechen zum Tode verurteilt wird. Auch den anderen Raubgenoſſen iſt man auf der Spur. Wie noch aus Paris gemeldet wird, ließen drei Reiſende auf dem Rochepaß ein ſtark beſchädigtes Automobil zurück und verſchwanden. Die Polizei fahndet nach den geheimnisvollen Touriſten. Ob dieſer Vorfall mit der Sache in Zuſammenhang ſteht, iſt freilich nicht ſicher. * 10 4 Wie anregend die Pariſer Räuberei übrigens im ganzen Lande auf die Banditengelüſte eingewirkt hat, zeigt ein Telegramm aus Breſt im Nordweſten Frankreichs. In der Umgegend von Breſt wurden ſeit einiger Zeit die Land⸗ ſitze mehrerer vornehmer Familien von einer Einbrecher⸗ bande heimgeſucht, ohne daß es bisher der Gendarmerie möalich war, der Uebeltäter, die über große Ortskennt⸗ nis verfügen, habhaft zu werden. Den Dieben ſollen große Mengen von Silberzeug in die Hände gefallen ſein. Das Maſſenſterben vor Gericht. Neue Zuſammenſtöße.— Weitere Beweisaufnahme. — Berlin, 4. April. Die Verhandlung des Prozeſſes gegen den Dro⸗ giſten Scharmach vollzieht ſich weiter in ſehr unbe⸗ friedigender Stimmung. Anwälte, Staatsanwalt und Richter ſtehen ſich infolge vielfacher Zuſammenſtöße in erregteſter Stimmung gegenüber, und die Folge davon war langſamer, ſchwerfälliger Verlauf der Verhandlung. Am Donnerstag drehte es ſich beſonders um den Fall eines ſchwer nierenkranken Poſtſchaffners Koplin, bei dem man, nachdem man die Leiche längere Zeit nach dem Tode ausgegraben hatte, Methylalkohol ge⸗ funden hat. Seine Frau bekundete, ihr nn ſei am 24. Dezember geſtorben. Er war immer krank, hatte ein Nierenleiden und Arterienverkalkung.— Vorſ.: Bei N. der Polizei haben Sie angegeben, Ihr Mann habe kurz vor ſeinem Tode Nordhäuſer mit Zitrone getrunken. Iſt das richtig?— Zeugin: Jawohl. Sein Zuſtand hat ſich dann verſchlimmert, ſo daß ich einen Arzt hinzuzog. Der Sachverſtändige Geh. Sanitätsrat Unger bekundet, der verſtorbene Koplin ſei chroniſcher Alkoholiker geweſen. Er habe an einer chroniſchen Nierenentzündung gelitten. Mittags war er noch bei Bewußtſein. Nach mittags wurde er bewußtlos. Er erhielt verſchiedenklich Kampfereinſpritzungen. Gegen 6 Uhr trat Bewußtloſigreit und der Tod ein. Der Sachverſtändige bemerkt hierzu, daß die Bewußtloſigkeit auch durch die Nierenent⸗ zündung hervorgerufen worden ſein kann. a wvwird in nächſter Zeit ſchon in den Kammerlichtſptelen N borgeſührt werden. Das Theater hat den beiden für das bezahlt. Man muß ſich alſo von dem Geſchmack des Ver Sachverſtandige Jeſertch hat Lerchenteile ves Koplin unterſucht und Methylalkohol im Herzen, der Milz und dem Gehirn nachgewieſen. Medizinalrat Dr. Hoffmann bekundet: Man kann im Falle Koplin nur von einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit reden. Ein Beweis, daß die Todesurſache Methylalkohol ſei, iſt nicht zu erbringen. Die Leiche war bei der Sezie⸗ rung bereits ſtark verfallen. Das Herz wies die doppelte Größe des normalen Herzens auf. Es ſoll der zweite Obduzent Gerichtsarzt Störmer pernommen werden. Rechtsanwalt Werthauer ſtellt hier⸗ auf eine Frage betreffend den monatelang vorher ſchon erfolgten Genuß von Schnaps durch den verſtorbenen Koplin. Dieſe Frage wird vom Staatsanwalt beanſtandet, weil erſt feit dem 20. Dezember Methylalkohol bei Dahle ausge⸗ ſchenkt worden iſt. Auf Verlangen des Gerichts reicht Rechtsanwalt Werthauer dieſe Frage ſchriftlich ein. Medi⸗ zinalrat Störmer beantwortet ſchließlich die ganze Frage ſummariſch dahin, daß der Methylalkohol dem Verſtorbenen, deſſen Geſundheit untergraben war, ſozuſagen den letzten Reſt gegeben habe. Auf ſehr viele weitere kompli⸗ zierte Fragen antwortet der Sachverſtändige Srörmer unter anderem: Außer dem lieben Gott kann das wirklich niemand wiſſen. Ich habe zwar meine Worte ziemlich in der Gewalt und glaube nicht, ganz ungewandt in der Rede zu ſein; aber ſo haarſcharfe Ausdrücke, wie der Verteidiger ſie wünſcht, tann ich im Moment nicht finden. Rechtsanwalt Jaffee: Sind bei der Genickſtarre die Symptome dieſelben, wie Methylvergiftungen?— Sach⸗ verſtändiger Störmer: Nein, die Symptome ſind ganz andere. Auch findet man bei Genickſtarre in der Regel in den Leichen keinen Methylalkohol.(Heiterkeit.) Die Verteidigung ſcheint übrigens ihrer Sache ſicher zu ſein. Da der Prozeß ſicher über Oſtern hinaus dauern wird, beantragten die Verteidiger die Haft entlaſſung aller Angeklagten. In der Weiterverhandlung ſtellte der Verteidiger Dr. Werthauer den Antrag auf Vertagung des ganzen Pro— zeſſes, da die Vorbereitung ungenügend geweſen ſei. Die Verteidigung verlangt Feſtſtellung darüber, ob ütheriſche Dele bei der Obduktion dorgefunden worden ſeien. Darüber gab's dann eine län⸗ gere Ausſprache. Vorſ.: Es müßten dann wieder ſämt⸗ liche Leichen ausgegraben werden.— Dr. Jeſerich: Das iſt wohl nicht mehr möglich, da ſie ſchon beerdigt oder verbrannt worden ſind. Die im Handel befindlichen Eſſenzen beſtehen zumeiſt aus ätheriſchen Oelen, die aber ſämtlich unſchädlich ſind. Es kommt als giftig nur das ſog. Mir⸗ ban⸗Oel(Nitrobenzol) und das Bittermandelöl, das Blau— ſüure enthält, als giftig in Frage. Beide haben aber einen ganz chrakteriſtiſchen Geruch.— Reg.⸗Rat Prof. Juckenack: Der gewöhnliche Trinkbranntwein, ganz gleich, ob er als e„Breslauer“,„Stralſunder“,„Kottbuſer“ 0d Nordhäuſer Korn“ bezeichnet wird, beſteht aus nichts weiter als aus mit Waſſer verdünntem Sprit, der mit ſogenannten„Würzen“ aromatiſiert wird. Bei dieſen Würzen kommen irgend welche ſchädlichen Subſtanzen übe pt nicht in Frage.— R.⸗A. Dr. Jaffee: Sind die eichen auf Permanganat und Aldehyd unterſucht worden? Beide Stoffe ſollen von den Fabrikanten dem Methyl⸗ allohol zugeſetzt werden, um dieſem den ſcharfen und üblen Geruch zu nehmen.— Dr. Jeſerich: Solche Unterſuchun⸗ gen auf Permanganat und Aldehyd waren bei dem vorge— ſchrittenen Stadium der Verweſung der Leichen nicht mehr müglich.— Vorſ.: Iſt es denn richtig, daß der Methyl— alkohol einen ſo widerwärtigen Geruch und Geſchmack hat, wie bier wiederholt geſagt worden iſt?— Dr. Jeſerich: Nein, heute nicht mehr. Die Verhandlung wurde über Oſtern hinaus vertagt. Aus Stadt und Land. 1 Giesberts Wolff⸗Metternich, der aus den viel⸗ ſachen Spieler- und Betrugsprozeſſen bekannte Abkömm⸗ ling eines alten Adelsgeſchlechts, geht mit dem Pfande keiner ſo eigenartigen Berühmtheit energiſch wuchern. In Berlin hat ſich ein großer Pracht⸗Kientopp aufge⸗ tan, genannt Kammerlichtſpiele. Für dieſe hat man eine Filmaufnahme veranſtaltet, in der Metternich und ſeine Frau, die außerordentlich geſchäftstüchtige und darum ſehr wohlhabende Claire Wallentin auftreten. Das „Schauſpiel“, das dort„gefilmt“ werden ſoll, iſt denk⸗ bar albern. Es ſtellt das eine Liebesgeſchichte einer Gräfin, um die ſich ein alter Graf bemüht, der aber von ſeiner Erkorenen veranlaßt wird, ſich erſt einem Veruſe zuzuwenden. Da alle Verſuche, einen ſolchen zu ſinden, mißlingen, ergreift er den Beruf eines Stall⸗ meiſters und verſteht es, ſich in dieſer Koſtümierung die Gunſt der Gräfin zu erwerben. Graf Metternich ſpielte den Stallmeiſter und führte ſeine Rolle nach dem Gut⸗ achten der anweſenden mitwirkenden Berufsſchauſpteler o vorzüglich durch,„daß man in ihm ein darſtelleri⸗ ſches Talent entdeckt zu haben, überzeugt iſt.“ Beſſer freilich hätte ihm ein Spiel gelegen, das die Lebens⸗ geſchichte des Graſen Metternich vorgeführt hötte, und abwechſelungsreicher wäre eine derartige Arbeit auch geweſen.— Das, was die beiden da gemimt haben, Auftreten des Metternichſchen Ehepaares 40 000 Mk. Berliner Publikums allerlei verſprechen. * Poſtraub: 40 000 Mark. Am Mittwoch abend 1 0 Schalterſchluß ſind auf dem Poſtamt in Schöne⸗ dec a. E. 40 000 Mark geraubt worden. Die Tat iſt 1 5 Schalterſchluß geſchehen, und man nimmt an, daß te Diebe ſchon vorher im Dienſtraum waren und ſich baben einſchließen laſſen. Die dienſttuenden Beam⸗ en hatten den Raum um 8 Uhr verlaſſen und ord⸗ Macpegemüß verſchloſſen. Zum Zuge um ½ 11 Uhr nach bod urg wurde der Poſtkarren nach dem Bahnamt gebracht, ausnahmsweiſe nur in Begleitung eines Be⸗ 955 0 da der andere beſchäftigt war. Der Begleiter Zu 1 ſtellte die Geldſäcke bis zur 1 des 19 es in den bahnſeitigen Vorraum und leerte in M1 chen die Poſtkaſten. Darüber können nur wenige Tur en verſtrichen ſein. Als er zurückkehrte, war die Lär⸗ von innen eee Es wurde nun ſofort 1 190 geſchlagen, und als das Schloß erbrochen war, 9 deckte man den Diebſtahl. Im Poſtraum war chwefel abgebrannt, um Poölizeihunden die Wit⸗ Laurentius, war das Wappen der Cent Wald-Michelbach, das wurde alſo geſetzt, als Kurfürſt Karl Theodor vor der letzten Kalſerwahl 1892 Gerichsverweſer war, daher iſt auch nicht das Pfälziſche, ſondern das Reichswappen eingemeißelt. Geleitſteine hießen ſolche Steine, weil man früher reiſenden Kaufleuten zum Schutze gegen Landfriebensbrecher eine bewaffnete Geleinmanu⸗ ſchaft mitgab, wofür an dieſen Steinen ein Geleitgeld erhoben wurde. Als jene reiſige Geleite nicht mehr nötig waren, er⸗ hoben die Territorialherrn ſtatt des Geleitgeldes eine perſönliche Abgabe, wogegen ſie die Straßen unterhalten mußten. Tuchfabrik und Verſandfirma Schwekaſch und Seidel, Sprem⸗ berg N.-L. macht hierdurch darauf aufmerkſam, daß das kürz- liche Brandunglüͤck nicht ihre neue, modern eingerichtete Fabrik, ſondern die Firma Wilhelm Schwetaſch, mit welcher dieſelbe f keinerlei Beziehungen unterhält, betroffen hat. 1 Fahrrad-Vertr.: Migolaus Eitler, Viernheim. * Brandſtiftung aus Ferienſehnſucht. Im Kanton Aargau iſt das als Erziehungsanſtalt dienende Schloß Kaſteln teilweiſe niedergebrannt. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß das Feuer durch einen Anſtaltsknaben gelegt worden iſt. Er geſtand ein, daß er dadurch ſich und den anderen Zöglingen Ferien verſchaſſen wollte. ** Raubüberfall in Südrußland. Eine Bande von zehn maskierten Räubern drang bei hellem Tage in ein Reſtaurant der Stadt Roſtow ein und tötete den Beſitzer, den Kaſſierer und zwei Kellner, die ſich ihnen entgegenſtellten. Hierauf beraubten die Verbrecher ſämt⸗ liche Gäſte, die ſich in ihrer Verblüffung nicht zur Wehr ſetzen konnten, und entkamen. Kleine Nachrichten. Geecheeee Nuoc. Nx. Die 17. Hauptverſammlung des Allgemeinen Deut⸗ ichen Sprachvereins fenen vom 26.—29. Mai dieſes Jahres in Reichenberg in Böhmen ſtatt. Die Baronin de Couvrigny, die ihren Gatten er⸗ mordete, weil er ihr nicht genug Schnapsgeld gab und zum Tode verurteilt wurde, iſt jetzt zur Deportation be— gnadigt worden. A el ee In Los Angeles(Kalifornien, Vereinigte Staaten); ſtürzte der erſt vor einigen Wochen in Neuyork abge⸗ ſtürzte Flieger Calbraith Rodgers zu Tode. Gerichtsſaal. Die ſüächſiſche Schülertragödie geht ihrer Erledigung entgegen. Der Oberſekundaner Dankert aus Neuhaldens⸗ leben, der ſeiner Zeit einige Mitſchüler und dann ſich ſelbſt zu erſchießen verſuchte und dabei den Oberſekundaner Lipper ſchwer verletzte, iſt jetzt dem Landgericht Magdeburg zugeführt worden. Von dort wird er zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes nach einer Heilanſtalt übergeführt werden. Aus Mah und Fern. * Maunheim, 6. April. Ueber die Begegnungsfahrt der beiden Zeppelin-Lufiſchiffe, die ſich in Mannheim trafen, erfahren wir noch folgendes: Um 10 Uhr erfolgte die Abfahrt des Luftſchiff's„Schwaben“ von Baden Oos, während ſich die „Viktoria Luiſe“ um 1015 aus der Halle in Frankfurt a. M. mit mehreren Paſſagieren erhob. Wie verabredet trafen die beiden Luftſchlffe in Mannheim zuſammen und wandten nach 15 wohlgelungenen Schleifen über der Stadt ihren Kurs 1. * Lampertheim, 6. April. Ferkelmärkte ſinden hier am 16. und 30. April ſtatt, morgens um 8 Uhr beginnend. * Mainz, 6. April. Zum Dompfarrer wurde Pfarrer Erker in Bad-Nauheim ernannt. — Bensheim, 6. April. Beſitzwechſel. Der Inhaber der Firma Julius Heineberg Nachf., Herr Jakoby, kaufte des Anweſen des Frz. Heinz am Martenplatz zum Preiſe von 31000 Mk., um an dieſer Stelle ein modernes Etabliſſe⸗ ment zu errichten. N— Wald Michelbach, 6. April. Ein hiſtori⸗ ſcher, intereſſanter Steinſteht noch auf dem Kautzen; kopf als Grenzſtein zwiſchen der ehemaligen kurpfälziſchen Cent Wald-Michelbach und dem kurmainziſchen Gebiet Unter⸗Schön⸗ mattenwag. Auf dieſem Stein ſind ein Feuerrooſt, ein Rad und ein Rtichsadler eingehauen. Erſteres, der Rooſt des hl. Rad war bekanntlich das Mainzer Wappen. Weiter enthält dieſer Stein folgende Inſchrlft:„Geleitſtein und Vikariat 1792.“ Damit hat es folgende Bewandtnioͤ: Dleſer Zeit Spremberg N. L., 5. April. Die bekannte Motor Magen- Hahrräder ian verlange Rüsselsheim Steten Bingang Sason- Neuheiten Hejdersloffen, Damen- u Kinder-Honfehllon, Houmwolliboren, Huta Meihtparen u. 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